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Arthur Julius Georg Friedrich Auwers seit 1912 von Auwers 12 September 1838 in Gottingen 24 Januar 1915 in Gross Lichterfelde war ein deutscher Astronom 1879 schuf er den ersten Fundamentalkatalog einen umfassenden absolut orientierten Sternkatalog Arthur von Auwers 1884 Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft 2 Leben und Wirken 3 Familie 4 Ehrungen und Andenken 5 Veroffentlichungen 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseHerkunft BearbeitenAuwers wurde in Gottingen als Sohn des Universitats Rittmeisters Gottfried Daniel Auwers 1796 1847 und dessen Ehefrau Emma Christiane Sophie Borkenstein 1818 1842 geboren Seine Eltern starben sehr fruh sodass er bei einem Vormund aufwuchs Leben und Wirken BearbeitenEr besuchte die Grundschule und das Gymnasium in Gottingen sowie spater das Gymnasium von Schulpforta in Thuringen Bereits wahrend seiner Schulzeit interessierte er sich fur die Astronomie und nahm Himmelsbeobachtungen vor 1854 entdeckt er ein nebliges Objekt das nicht in Wilhelm Herschels Katalog verzeichnet war Anschliessend studierte Auwers Astronomie an der Universitat Gottingen Er bestimmte die Positionen von Asteroiden und Kometen berechnete deren Umlaufbahnen und beobachtete veranderliche Sterne Er wechselte an die Universitat Konigsberg und wurde 1859 Assistent des Bessel Schulers Eduard Luther an der dortigen Sternwarte Mit Bessels Heliometer bestimmte er die Eigenbewegungen von Sternen 1862 schloss er sein Studium erfolgreich mit einer Promotion uber die Bewegung des Doppelsterns Prokyon ab Die von Auwers ermittelten Daten fur Prokyon und Sirius wurden in den Nautical Almanac und andere Sternkataloge aufgenommen 1862 heiratete er die Tochter eines Lehrers Das Paar siedelte nach Gotha uber wo er die Stelle eines Volontars an der Sternwarte Gotha antrat 1866 wurde Auwers ordentliches Mitglied der Koniglich Preussischen Akademie der Wissenschaften und 1878 standiger Sekretar an deren Physikalisch mathematischer Klasse 1 1873 wurde er korrespondierendes und 1904 Ehrenmitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften in Sankt Petersburg 1879 wurde er zum auswartigen Mitglied der Royal Society gewahlt 2 Die American Academy of Arts and Sciences in Cambridge Massachusetts wahlte ihn 1880 zu ihrem Mitglied Ab 1882 war er korrespondierendes Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften 3 Im gleichen Jahr wurde er zum Mitglied der Gelehrtenakademie Leopoldina gewahlt 4 Von 1881 bis 1889 war Auwers Vorsitzender der Astronomischen Gesellschaft Von 1877 bis 1881 gehorte Arthur Auwers mit Wilhelm Julius Foerster und Gustav Robert Kirchhoff zum Direktorium des Astrophysikalischen Instituts Potsdam 5 Bei seinen Positionsbestimmungen hatte Auwers immer wieder Ungenauigkeiten und Fehler in den seinerzeit vorhandenen Sternkatalogen festgestellt Eine komplette Uberarbeitung sah er als dringend erforderlich an In den nachsten Jahren katalogisierte er 170 000 Sterne und widmete er sich der Erstellung eines Fundamentalkataloges in dem er Daten aus den Jahren 1753 bis 1900 zusammenfasste Das 1879 publizierte Werk enthielt 539 Sterne des Nordhimmels d bis 10 und bildete die Grundlage zur Erforschung des Aufbaus unserer Milchstrasse Daruber hinaus war Auwers massgeblich an der Vorbereitung und Durchfuhrung deutscher Expeditionen beteiligt die 1874 in Luxor und 1882 in Punta Arenas Venusdurchgange zur Bestimmung der Sonnenparallaxe beobachten sollten Die Ergebnisse fasste er in sechs Banden zusammen Aufgrund von Messfehlern konnte der exakte Wert der Parallaxe allerdings nicht bestimmt werden 1889 gelang ihm vom Kap der Guten Hoffnung aus gemeinsam mit dem britischen Astronomen David Gill eine genauere Bestimmung der Sonnenparallaxe anhand der Positionsbestimmungen des Asteroiden Victoria Im personlichen Umgang galt Auwers eher als schwierig Er war schweigsam und verschlossen Arthur von Auwers starb am 24 Januar 1915 im Alter von 76 Jahren in Gross Lichterfelde 6 Sein erhaltenes Grab befindet sich auf dem Friedhof I der Jerusalems und Neuen Kirchengemeinde in Berlin Kreuzberg Feld 3 1 7 Familie BearbeitenEr heiratete am 1 November 1862 in Schulpforta die Lehrerstochter Marie Henriette Jacobi 1837 1915 Das Paar hatte drei Sohne darunter der Chemiker Karl Friedrich von Auwers und der Jurist und Politiker Walter Gottfried von Auwers der Physiker Otto von Auwers war sein Enkel Ehrungen und Andenken BearbeitenFur seine Leistungen wurden Auwers zahlreiche Auszeichnungen und Ehrungen zuteil Er erhielt unter anderem die Goldmedaille der Royal Astronomical Society RAS und den Orden Pour le Merite Er war Mitglied der RAS und der Akademien der Wissenschaften oder vergleichbarer Einrichtungen von Paris Wien Sankt Petersburg Edinburgh und Washington D C National Academy of Sciences Anlasslich seines 50 jahrigen Promotionsjubilaums erhob ihn sein Landesherr 1912 in den erblichen Adelsstand 8 Zu seinem Gedenken wurde spater ein Einschlagkrater Auwers auf dem Mond benannt 1938 wurde zu seinem 100 Geburtstag eine Gottinger Gedenktafel an seinem Gottinger Jugend Wohnhaus in der Reitstallstrasse 1 angebracht 9 2007 wurde der Asteroid 11760 Auwers nach ihm benannt 10 Veroffentlichungen BearbeitenReduction der Fundamentalsterne am Passageninstrument der Sternwarte zu Palermo in d J 1803 1805 Leipzig 1866 Untersuchungen uber veranderliche Eigenbewegungen Leipzig 1868 Die Venusdurchgange 1874 und 1882 Bericht uber die deutschen Beobachtungen Berlin 1887 1898 Literatur BearbeitenErnst Zinner Auwers Arthur von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 1 Duncker amp Humblot Berlin 1953 ISBN 3 428 00182 6 S 462 f Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Arthur Auwers Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Veroffentlichungen von A Auwers im Astrophysics Data System Biographie Biografie englisch Nachruf in den Astronomischen Nachrichten von 1915 Nachruf in den Nachrichten der Royal Astronomical Society Nachruf im Observatory englisch Einzelnachweise Bearbeiten Mitglieder der Vorgangerakademien Arthur von Auwers Berlin Brandenburgische Akademie der Wissenschaften abgerufen am 11 Februar 2015 Eintrag zu Auwers Arthur 1838 1915 im Archiv der Royal Society London Mitgliedseintrag von Arthur von Auwers mit Bild bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften abgerufen am 16 Dezember 2016 Mitgliedseintrag von Arthur von Auwers bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina abgerufen am 23 Mai 2016 Das Konigliche Astrophysikalische Observatorium Bei Potsdam Berlin 1890 S 15 Arthur Auwers In Vossische Zeitung 26 Januar 1915 Morgen Ausgabe S 2 3 Hans Jurgen Mende Lexikon Berliner Begrabnisstatten Pharus Plan Berlin 2018 ISBN 978 3 86514 206 1 S 211 A Freiherr von Houwald Brandenburg Preussische Standeserhebungen und Gnadenakte fur die Zeit 1873 1918 Gorlitz 1939 S 195 Walter Nissen Gottinger Gedenktafeln Gottingen 1962 S 19 Minor Planet Circ 60729Prasidenten der Berlin Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und ihrer Vorgangerakademien Kurfurstlich Brandenburgische Societat der Wissenschaften Koniglich Preussische Sozietat der Wissenschaften Gottfried Wilhelm Leibniz 1700 1716 Marquard Ludwig Freiherr von Printzen 1716 1718 Jakob Paul Freiherr von Gundling 1718 1731 David Fassmann 1731 Daniel Ernst Jablonski 1733 1741 Pierre Louis Moreau de Maupertuis 1718 1731 Johann Theodor Eller 1735 1760 Jakob Elsner 1742 1750 Konigliche Akademie der Wissenschaften Johann Philipp Heinius 1744 1775 Leonhard Euler 1744 1766 Jean Baptiste de Boyer Marquis d Argens 1744 1771 Andreas Sigismund Marggraf 1760 1782 Joseph Louis Comte de Lagrange 1766 1787 Johann Bernhard Merian 1771 1807 Johann Georg Sulzer 1776 1779 Franz Carl Achard 1782 1810 Nikolaus von Beguelin 1786 1789 Johann Castillon 1787 1791 Jean Henri Samuel Formey 1789 1797 Johann III Bernoulli 1791 1807 Christian Gottlieb Selle 1797 1800 Frederic de Castillon 1801 1812 Carl Abraham Gerhard 1807 1812 Georg Ludwig Spalding 1810 1811 Jean Pierre Frederic Ancillon 1810 1814 Paul Erman 1810 1841 Johann Georg Tralles 1810 1822 Philipp Buttmann 1811 1826 Koniglich Preussische Akademie der Wissenschaften zu Berlin Friedrich Schleiermacher 1815 1834 Johann Franz Encke 1825 1863 Friedrich Wilken 1830 1840 August Boeckh 1834 1861 Friedrich von Raumer 1841 1847 Christian Gottfried Ehrenberg 1842 1867 Friedrich Adolf Trendelenburg 1847 1871 Moriz Haupt 1861 1874 Ernst Eduard Kummer 1863 1878 Emil du Bois Reymond 1867 1895 Ernst Curtius 1871 1893 Theodor Mommsen 1874 1895 Arthur von Auwers 1878 1912 Hermann Diels 1895 1920 Wilhelm von Waldeyer Hartz 1896 1919 Gustav Roethe 1911 1926 Max Planck 1912 1938 Max Rubner 1919 1932 Heinrich Luders 1920 1938 Ernst Heymann 1926 1938 Deutsche Akademie der Wissenschaften Heinrich von Ficker 1932 1937 Hans Stille 1937 1938 Theodor Vahlen 1938 1943 Akademie der Wissenschaften zu Berlin West Berlin Horst Albach 1987 1990 Berlin Brandenburgische Akademie der Wissenschaften Hubert Markl 1993 1995 Dieter Simon 1995 2005 Gunter Stock 2006 2015 Martin Grotschel 2015 2020 Christoph Markschies 2020 heute Siehe auch Vorlage Navigationsleiste Prasidenten der Akademie der Wissenschaften der DDR Normdaten Person GND 116388765 lobid OGND AKS LCCN n88610524 VIAF 64130272 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Auwers Arthur vonALTERNATIVNAMEN Auwers Arthur Julius Georg Friedrich von vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher AstronomGEBURTSDATUM 12 September 1838GEBURTSORT GottingenSTERBEDATUM 24 Januar 1915STERBEORT Gross Lichterfelde Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Arthur von Auwers amp oldid 233330731