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Hubert Simon Markl 17 August 1938 in Regensburg 8 Januar 2015 in Konstanz 1 war ein deutscher Zoologe Verhaltensforscher und Wissenschaftsmanager Von 1986 bis 1991 war er Prasident der Deutschen Forschungsgemeinschaft und von 1996 bis 2002 Prasident der Max Planck Gesellschaft Ein bedeutendes Verdienst seiner Tatigkeit ist die Aufarbeitung der Vorgange innerhalb der Kaiser Wilhelm Gesellschaft wahrend der Zeit des Nationalsozialismus Inhaltsverzeichnis 1 Werdegang 2 Arbeitsgebiete 3 Auszeichnungen und Ehrungen 4 Schriften Auswahl 4 1 Monografien 4 2 Aufsatze 5 Literatur 6 Weblinks 7 BelegeWerdegang BearbeitenNach dem Besuch des Alten Gymnasiums am Agidienplatz in Regensburg der Vorlauferschule vom Albertus Magnus Gymnasium und dem Studium der Biologie der Chemie und der Geographie in Munchen wurde Hubert Markl 1962 an der Ludwig Maximilians Universitat Munchen zum Dr rer nat im Fach Zoologie promoviert Es folgten Forschungsaufenthalte an der Harvard Universitat und an der Rockefeller Universitat sowie 1967 die Habilitation im Fach Zoologie an der Universitat Frankfurt am Main mit dem Thema Kommunikationsverhalten sozialer Insekten Von 1968 bis 1973 war Hubert Markl Professor und Direktor des Zoologischen Instituts der Technischen Universitat Darmstadt Ab 1974 war er Professor fur Biologie an der Universitat Konstanz Sein Nachfolger wurde 1997 Axel Meyer 1976 grundete er die Fachzeitschrift Behavioral Ecology and Sociobiology 2 Von 1977 bis 1983 war Markl Vizeprasident der Deutschen Forschungsgemeinschaft DFG und von 1986 bis 1991 ihr Prasident 1993 wurde er Prasident der neu gegrundeten Berlin Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften 1993 bis 1994 war er Vorsitzender der Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Arzte Von Juni 1996 bis Juni 2002 war er Prasident der Max Planck Gesellschaft In dieser Funktion war er der erste Prasident der nicht aus der Max Planck Gesellschaft selber kam Im Jahre 1984 erhielt er den Bayerischen Literaturpreis Karl Vossler Preis 3 fur wissenschaftliche Darstellungen von literarischem Rang 1978 wurde er zum ordentlichen Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften gewahlt 4 Seit 1985 war er korrespondierendes Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften Markl war von 1998 bis 2003 Mitglied im Aufsichtsrat der Siemens AG 5 Markl war ausserdem Ehrenmitglied der Max Planck Gesellschaft 6 Markl lebte in Konstanz sein Sohn der Geowissenschaftler Gregor Markl lehrt an der Universitat Tubingen 7 8 Arbeitsgebiete BearbeitenSeine Arbeitsgebiete waren die Sinnesphysiologie und das Sozialverhalten der Tiere sowie Themen aus dem Gebiet Natur und Umweltschutz und der Evolutionsbiologie In der Max Planck Gesellschaft initiierte er ausserdem im Jahr 2000 die International Max Planck Research Schools IMPRS ein englischsprachiges Doktorandenprogramm das vor allem internationale Doktoranden nach Deutschland fuhrt Er war der erste Prasident der Max Planck Gesellschaft der die Arbeit und die Verbrechen der Kaiser Wilhelm Gesellschaft KWG der Vorlauferorganisation der Max Planck Gesellschaft wahrend der Zeit des Nationalsozialismus untersuchen liess Dafur setzte Markl eine Kommission ein die von 1999 bis 2005 arbeitete 9 Uber das angestossene Forschungsprogramm zur Geschichte der KWG wahrend des NS Regimes veroffentlichte Markl in der Zeitschrift Merkur im Jahr 2005 einen personlichen Ruckblick 10 Am 7 Juni 2001 entschuldigte sich Markl auf einem Symposium in Berlin im Namen der Max Planck Gesellschaft bei uberlebenden Opfern von Nazi Menschenversuchen des Mediziners Josef Mengele Sprecherinnen von Opfervereinigungen die anwesend waren waren Eva Mozes Kor aus den USA und Jona Laks aus Israel 11 12 13 Als Prasident der Max Planck Gesellschaft erklarte Markl etwa im Marz 2001 dem zunehmenden politischen Druck nach starkerer Kontrolle und Mitbestimmung in der Max Planck Gesellschaft nicht nachgeben zu wollen Weiterhin erklarte er im Mai 2001 dass er angesichts des Interesses an einem verstarkten Auslandsengagement der MPG aktiv keine Institute im Ausland grunden wolle 14 Im Zusammenhang mit der Diskussion uber die Exzellenzinitiative veroffentlichte Markl im Oktober 2008 den Artikel Deutschland in der Falle der Exzellenzrhetorik in dem er betonte dass herausragende Leistungen in Wissenschaft und Forschung immer auf einem tadellosen Mittelmass grunden und Exzellenzrhetorik allein nur trunken mache 15 Auszeichnungen und Ehrungen Bearbeiten1984 Lorenz Oken Medaille der Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Arzte 1984 Karl Vossler Preis 1985 Mitglied der Leopoldina 1985 Mitglied der American Academy of Arts and Sciences 1988 Mitglied der Academia Europaea 1989 Arthur Burkhardt Preis 1990 Bundesverdienstkreuz 1 Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland 1990 Verdienstkreuz mit Stern der Republik Polen 1991 Karl Winnacker Preis 1992 Grosses Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland 1992 Ehrendoktor der Mathematisch Naturwissenschaftlichen Fakultat der Universitat des Saarlandes 1994 CICERO rednerpreis 1995 Ernst Robert Curtius Preis 1996 Erasmus Medal der Academia Europaea 1997 Verdienstmedaille des Landes Baden Wurttemberg 1997 Ehrenmitglied der Gesellschaft Deutscher Chemiker 16 1997 Ehrendoktor der Universitat Dublin 1999 Leibniz Ring Hannover 1999 Grosses Verdienstkreuz mit Stern des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland 1999 Ehrendoktor der Universitat Potsdam 2000 Ehrendoktor des Jewish Theological Seminary 2000 Auswartiges Mitglied der Polnischen Akademie der Wissenschaften 2000 Mitglied der American Philosophical Society 2001 Bayerischer Verdienstorden 2001 Ehrendoktor der Universitat Tel Aviv 2001 Ehrendoktor der Hebraischen Universitat Jerusalem 2002 Bayerische Verfassungsmedaille in Silber 2002 Pro meritis scientiae et litterarum 2002 Ehrendoktor des Weizmann Instituts fur Wissenschaften 2002 Auswartiges Mitglied der Royal Society 17 2004 Preistrager des Ehrenrings 2004 der Eduard Rhein Stiftung 2004 Harnack Medaille die hochste Auszeichnung die die Max Planck Gesellschaft zu vergeben hat 2005 Hanns Martin Schleyer Preis 2013 Ehrenmitglied der Berlin Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften 18 Schriften Auswahl BearbeitenMonografien Bearbeiten als Hrsg Evolution of social behavior hypotheses and empirical tests report of the Dahlem Workshop on Evolution of Social Behavior Hypotheses and Empir Tests Berlin 1980 Dahlem Konferenzen Verlag Chemie Weinheim u a 1980 ISBN 3 527 12020 3 Wissenschaft im Widerstreit zwischen Erkenntnisstreben und Verwertungspraxis Weinheim New York Basel Schweiz Cambridge VCH 1990 ISBN 978 3 527 28173 2 Aufsatzsammlung Natur als Kulturaufgabe Uber die Beziehung des Menschen zur lebendigen Natur Knaur Sachbuch 3896 Stuttgart 1991 ISBN 3 426 03896 X Wissenschaft gegen Zukunftsangst Hanser Munchen Wien 1998 ISBN 3 446 19493 2 Schoner neuer Mensch Piper Munchen Zurich 2002 ISBN 3 492 04460 3 Aufsatze Bearbeiten Vom Unbekannten herausgefordert Die Wissenschaft zwischen Ohnmacht und Uberschatzung In FAZ 23 Oktober 1999 Bilder und Zeiten III Ist der Mensch ein Schaf Jedenfalls nur dann wenn er sich selbst dafur entscheidet Uber Klone embryonale Stammzellen und monozygote Mehrlinge In FAZ 19 Mai 2000 S 48 Von Caesar lernen heisst forschen lernen Die Menschenwurde gebietet dem Rubikon standig ein neues Bett zu bahnen In FAZ 25 Juni 2001 S 52 Eine Raupe ist noch lange kein Schmetterling Wann der Mensch zum wirklichen Menschen wird ist allein unsere Entscheidung In FAZ 27 November 2001 S 49 Literatur BearbeitenWilhelm Krull Hubert Markl 1938 2015 Biologist who steered German research organizations through reunification Nachruf In Nature Band 518 2015 S 168 doi 10 1038 518168a Hans Joachim Freund Nachruf auf Hubert Markl in der Sitzung der Klasse fur Naturwissenschaften und Medizin am 25 Marz 2015 In Jahrbuch Nordrhein Westfalische Akademie der Wissenschaften 2016 S 97 101 Thomas Holstein Hubert Markl 17 8 1938 8 1 2015 In Jahrbuch der Heidelberger Akademie der Wissenschaften fur das Jahr 2015 Heidelberg 2016 S 330 333 Volltext PDF Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Hubert Markl im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Lebenslauf von Markl auf seiner Homepage an der Universitat Konstanz Reden Markls in seiner Zeit als Prasident der Max Planck Gesellschaft Memento vom 6 Juni 2007 im Internet Archive Nachruf auf Markl bei der Berlin Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften Memento vom 25 Juni 2015 im Internet Archive Belege Bearbeiten Unermudlicher Mahner und intellektuelle Leitfigur Meldung uber den Tod bei der MPG Theo C M Bakker und James F A Traniello Behavioral Ecology and Sociobiology at 40 In Behavioral Ecology and Sociobiology Band 70 2016 S 1991 1993 doi 10 1007 s00265 016 2227 7 freier Volltext Trager des Karl Vossler Preises Memento vom 27 Juni 2015 im Internet Archive Bayerisches Staatsministerium fur Bildung und Kultus Wissenschaft und Kunst Mitglieder der HAdW seit ihrer Grundung im Jahr 1909 Hubert Markl Heidelberger Akademie der Wissenschaften abgerufen am 20 Juni 2016 Dokument der Siemens AG uber die Mitglieder des Aufsichtsrates PDF Datei 48 kB Siehe Seite der MPG unter mpg de Daten unter der Flache Ehrenmitglieder Mit Stand 2014 war Markl das einzige Ehrenmitglied der Max Planck Gesellschaft Hubert Markl Der Professor mit der offenen Burotur In Sudkurier uber den 75 Geburtstag Markls 2013 Der Petrologe Gregor Markl wurde mit 28 Jahren an die Universitat Tubingen berufen In Der Tagesspiegel 19 November 1999 Website der Kommission Kaiser Wilhelm Gesellschaft im Nationalsozialismus Hubert Markl Ein sehr personlicher Ruckblick Die Max Planck Gesellschaft und das Forschungsprogramm zur Geschichte der Kaiser Wilhelm Gesellschaft im Nationalsozialismus In Merkur 675 2005 S 586 596 Robert Koenig Max Planck Offers Historic Apology In Science Magazine 15 Juni 2001 S 1979 1982 Prasident Markl entschuldigt sich bei den Opfern Auf mpg de Stand 2001 Zuletzt abgerufen am 10 April 2022 Biowissenschaften und Menschenversuche an Kaiser Wilhelm Instituten Die Verbindung nach Auschwitz Ansprachen der Eroffnungsveranstaltung PDF Dokumentation der Max Planck Gesellschaft 2001 siehe Eckart Henning Marion Kazemi Chronik der Kaiser Wilhelm Max Planck Gesellschaft zur Forderung der Wissenschaften 1911 2011 Daten und Quellen Duncker amp Humblot Berlin 2011 ISBN 978 3 428 13623 0 S 765 und S 767 Deutschland in der Falle der Exzellenzrhetorik in Frankfurter Allgemeine Zeitung 30 Oktober 2008 S 10 GDCh Ehrenmitgliedschaft Axel Meyer Jurgen Mittelstrass Hubert Simon Jim Markl 17 August 1938 8 January 2015 In Biographical Memoirs of Fellows ofthe Royal Society Band 71 2021 doi 10 1098 rsbm 2021 0010 freier Volltext Der Zoologe und Grundungsprasident der BBAW Hubert Markl ist zum Ehrenmitglied gewahlt worden idw online de 14 Juni 2013 Prasidenten der Deutschen Forschungsgemeinschaft Friedrich Schmidt Ott Johannes Stark Rudolf Mentzel Ludwig Raiser Gerhard Hess Julius Speer Heinz Maier Leibnitz Eugen Seibold Hubert Markl Wolfgang Fruhwald Ernst Ludwig Winnacker Matthias Kleiner Peter Strohschneider Katja BeckerPrasidenten der Kaiser Wilhelm Gesellschaft zur Forderung der Wissenschaften Max Planck Gesellschaft Adolf von Harnack Max Planck Carl Bosch Albert Vogler Otto Hahn Adolf Butenandt Reimar Lust Heinz A Staab Hans F Zacher Hubert Markl Peter Gruss Martin Stratmann Patrick CramerPrasidenten der Berlin Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und ihrer Vorgangerakademien Kurfurstlich Brandenburgische Societat der Wissenschaften Koniglich Preussische Sozietat der Wissenschaften Gottfried Wilhelm Leibniz 1700 1716 Marquard Ludwig Freiherr von Printzen 1716 1718 Jakob Paul Freiherr von Gundling 1718 1731 David Fassmann 1731 Daniel Ernst Jablonski 1733 1741 Pierre Louis Moreau de Maupertuis 1718 1731 Johann Theodor Eller 1735 1760 Jakob Elsner 1742 1750 Konigliche Akademie der Wissenschaften Johann Philipp Heinius 1744 1775 Leonhard Euler 1744 1766 Jean Baptiste de Boyer Marquis d Argens 1744 1771 Andreas Sigismund Marggraf 1760 1782 Joseph Louis Comte de Lagrange 1766 1787 Johann Bernhard Merian 1771 1807 Johann Georg Sulzer 1776 1779 Franz Carl Achard 1782 1810 Nikolaus von Beguelin 1786 1789 Johann Castillon 1787 1791 Jean Henri Samuel Formey 1789 1797 Johann III Bernoulli 1791 1807 Christian Gottlieb Selle 1797 1800 Frederic de Castillon 1801 1812 Carl Abraham Gerhard 1807 1812 Georg Ludwig Spalding 1810 1811 Jean Pierre Frederic Ancillon 1810 1814 Paul Erman 1810 1841 Johann Georg Tralles 1810 1822 Philipp Buttmann 1811 1826 Koniglich Preussische Akademie der Wissenschaften zu Berlin Friedrich Schleiermacher 1815 1834 Johann Franz Encke 1825 1863 Friedrich Wilken 1830 1840 August Boeckh 1834 1861 Friedrich von Raumer 1841 1847 Christian Gottfried Ehrenberg 1842 1867 Friedrich Adolf Trendelenburg 1847 1871 Moriz Haupt 1861 1874 Ernst Eduard Kummer 1863 1878 Emil du Bois Reymond 1867 1895 Ernst Curtius 1871 1893 Theodor Mommsen 1874 1895 Arthur von Auwers 1878 1912 Hermann Diels 1895 1920 Wilhelm von Waldeyer Hartz 1896 1919 Gustav Roethe 1911 1926 Max Planck 1912 1938 Max Rubner 1919 1932 Heinrich Luders 1920 1938 Ernst Heymann 1926 1938 Deutsche Akademie der Wissenschaften Heinrich von Ficker 1932 1937 Hans Stille 1937 1938 Theodor Vahlen 1938 1943 Akademie der Wissenschaften zu Berlin West Berlin Horst Albach 1987 1990 Berlin Brandenburgische Akademie der Wissenschaften Hubert Markl 1993 1995 Dieter Simon 1995 2005 Gunter Stock 2006 2015 Martin Grotschel 2015 2020 Christoph Markschies 2020 heute Siehe auch Vorlage Navigationsleiste Prasidenten der Akademie der Wissenschaften der DDR Normdaten Person GND 119174952 lobid OGND AKS LCCN n83139554 VIAF 110565870 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Markl HubertALTERNATIVNAMEN Markl Hubert S Markl JimKURZBESCHREIBUNG deutscher Verhaltensforscher Prasident der Max Planck Gesellschaft MPG von Juni 1996 bis Juni 2002GEBURTSDATUM 17 August 1938GEBURTSORT RegensburgSTERBEDATUM 8 Januar 2015STERBEORT Konstanz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hubert Markl amp oldid 237544504