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Ernst Heymann 6 April 1870 in Berlin 2 Mai 1946 in Tubingen war ein deutscher Jurist und Rechtswissenschaftler Er war Geheimer Justizrat Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 AnmerkungenLeben BearbeitenIm Jahre 1889 legte er am Breslauer Maria Magdalenen Gymnasium die Reifeprufung ab Anschliessend studierte er bis 1892 Jura an der Schlesischen Friedrich Wilhelms Universitat zu Breslau Heymann wurde 1899 Professor an der Friedrich Wilhelms Universitat zu Berlin 1902 wurde er auf den Lehrstuhl fur Rechtswissenschaft der Albertus Universitat Konigsberg berufen zwei Jahre spater wechselte er an die Philipps Universitat Marburg 1914 kehrte er nach Berlin an die Friedrich Wilhelms Universitat zuruck Seit dem Jahr 1918 war Heymann ordentliches Mitglied der Preussischen Akademie der Wissenschaften 1925 wurde er zum korrespondierenden Mitglied der Gottinger Akademie der Wissenschaften gewahlt 1 Von 1926 bis 1938 war er Sekretar der Philosophisch historischen Klasse der Akademie danach zunachst bis 1939 kommissarischer Vizeprasident und von 1939 bis 1942 schliesslich ordentlicher Vizeprasident Heymann war langjahriger Vorsitzender der Akademiekommissionen Deutsches Rechtsworterbuch Deutsche Kommission und Vocabularium Iurisprudentiae Romanae sowie Justizsachverstandiger der Akademie Seit 1926 war Heymann wissenschaftlicher Berater des Kaiser Wilhelm Instituts fur auslandisches und internationales Privatrecht KWI Von 1929 bis 1932 und spater wieder ab 1943 war Heymann Mitglied des Senats der Kaiser Wilhelm Gesellschaft der heutigen Max Planck Gesellschaft Von 1931 bis 1933 war er Prasident der Juristischen Gesellschaft zu Berlin Zudem war er Mitglied der Zentraldirektion und Leiter der Abteilung Leges der Monumenta Germaniae Historica Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten gehorte er im Mai 1934 zu den Grundungsmitgliedern des Ausschusses fur Rechtsphilosophie innerhalb der nationalsozialistischen Akademie fur Deutsches Recht 2 Von 1937 bis 1946 war er Wissenschaftliches Mitglied der Kaiser Wilhelm Gesellschaft 3 und leitete bis 1938 zunachst kommissarisch als Nachfolger des vom NS Regime zur Niederlegung seines Amtes gezwungenen und 1939 emigrierten Ernst Rabel das Kaiser Wilhelm Institut fur auslandisches und internationales Privatrecht dessen Neuausrichtung im Sinne einer volkischen Profilierung er vorantrieb 4 Sein Renommee setzte er dazu ein eine vom nationalsozialistischen Rechtsverstandnis gepragte Lesart des internationalen Privatrechts IPR auch auf internationaler Ebene zu befordern und koordinierte in diesem Sinn die deutschen Beitrage zum II Internationalen Kongress fur Rechtsvergleichung in Den Haag 1937 In diesen Kontext gehort der Aufbau eines Zentrums der rechtsvergleichenden Grundlagenforschung am KWI 3 Allerdings isolierten sich die deutschen Vertreter durch ihre Positionen zusehends vom internationalen Diskurs und das IPR wurde unter Heymanns Institutsleitung in der bis dahin auf diesem Gebiet fuhrenden deutschen Rechtswissenschaft zu einem randstandigen Thema 4 1939 gehorte Heymann zu den Autoren der Festschrift Deutsche Wissenschaft Arbeit und Aufgabe zu Hitlers 50 Geburtstag 2 Der Titel seines Beitrages lautete Deutsche Handelsrechtswissenschaft 5 Im Rahmen der Evakuierung Berlins siedelte er 1944 mit den Mitarbeitern des Instituts nach Tubingen uber Schriften Auswahl BearbeitenWird nach romischem Recht die Verjahrung von Amtswegen berucksichtigt Schletter Breslau 1894 Dissertation Universitat Breslau 1894 Das Vorschutzen der Verjahrung zugleich ein Beitrag zur Lehre von Exceptio und Einrede Schletter Breslau 1895 Digitalisat Die Grundzuge des gesetzlichen Verwandten Erbrechts nach dem Burgerlichen Gesetzbuch fur das Deutsche Reich Reichstagsvorlage Fischer Jena 1896 Abhandlungen zum Privatrecht und Civilprozess des Deutschen Reiches Band 1 1 Digitalisat Zum Eheguterrecht der hl Elisabeth In Zeitschrift des vereins fur thuringische Geschichte Band 27 1909 Das Verschulden beim Erfullungsverzug zugleich ein Beitrag zur Geschichte des Obligationenrechts Elwert Marburg 1913 Arbeiten zum Handels Gewerbe und Landwirtschaftsrecht Band 18 Die Rechtsformen der militarischen Kriegswirtschaft als Grundlage des neuen deutschen Industrierechts Elwert Marburg 1921 Arbeiten zum Handels Gewerbe und Landwirtschaftsrecht Band 34 Rechtswissenschaft In Gustav Abb Hrsg Aus funfzig Jahren deutscher Wissenschaft Die Entwicklung ihrer Fachgebiete in Einzeldarstellungen De Gruyter Berlin 1930 S 104 135 Literatur BearbeitenGertrud Schubart Fikentscher Ernst Heymann In Neue Deutsche Biographie NDB Band 9 Duncker amp Humblot Berlin 1972 ISBN 3 428 00190 7 S 88 f Digitalisat Heinrich Mitteis Nachruf Ernst Heymann In Deutsches Archiv fur Erforschung des Mittelalters Band 8 1951 S 256 Martin Otto Ernst Heymann In Maria Magdalena Ruckert Hrsg Wurttembergische Biographien unter Einbeziehung hohenzollerischer Personlichkeiten Band II Im Auftrag der Kommission fur geschichtliche Landeskunde in Baden Wurttemberg Kohlhammer Stuttgart 2011 ISBN 978 3 17 021530 6 S 122 125 Martin Otto Ernst Heymann 1870 1946 In Simon Apel Louis Pahlow Matthias Wiessner Hrsg Biographisches Handbuch des Geistigen Eigentums Mohr Siebeck Tubingen 2017 ISBN 3 16 154999 6 S 137 139 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Ernst Heymann im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Ausgewahlte Literaturnachweise aus dem Bestand der Akademiebibliothek der Berlin Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften PDF Datei 66 kB Heymann Ernst Hessische Biografie Stand 2 Mai 2021 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Anmerkungen Bearbeiten Holger Krahnke Die Mitglieder der Akademie der Wissenschaften zu Gottingen 1751 2001 Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften zu Gottingen Philologisch Historische Klasse Folge 3 Bd 246 Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Gottingen Mathematisch Physikalische Klasse Folge 3 Bd 50 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2001 ISBN 3 525 82516 1 S 113 a b Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 Fischer Taschenbuch Verlag Zweite aktualisierte Auflage Frankfurt am Main 2005 S 253 254 a b Max Planck Institut fur auslandisches und internationales Privatrecht Entwicklung des Instituts Auf und Ausbau eines Zentrums der rechtsvergleichenden Grundlagenforschung Stand 6 Dezember 2002 a b Rolf Ulrich Kunze Ernst Rabel und das Kaiser Wilhelm Institut fur auslandisches und internationales Privatrecht 1936 1945 Wallstein Verlag Gottingen 2004 ISBN 978 3 89244 798 6 S 170 182 Volkische Profilierung unter Heymann In Wilhelm Pinder Alfred Stange Hrsg Deutsche Wissenschaft Arbeit und Aufgabe Dem Fuhrer und Reichskanzler legt die deutsche Wissenschaft zu seinem 50 Geburtstag Rechenschaft ab uber ihre Arbeit im Rahmen der ihr gestellten Aufgabe Hirzel Leipzig 1939 S 66 68 Prasidenten der Berlin Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und ihrer Vorgangerakademien Kurfurstlich Brandenburgische Societat der Wissenschaften Koniglich Preussische Sozietat der Wissenschaften Gottfried Wilhelm Leibniz 1700 1716 Marquard Ludwig Freiherr von Printzen 1716 1718 Jakob Paul Freiherr von Gundling 1718 1731 David Fassmann 1731 Daniel Ernst Jablonski 1733 1741 Pierre Louis Moreau de Maupertuis 1718 1731 Johann Theodor Eller 1735 1760 Jakob Elsner 1742 1750 Konigliche Akademie der Wissenschaften Johann Philipp Heinius 1744 1775 Leonhard Euler 1744 1766 Jean Baptiste de Boyer Marquis d Argens 1744 1771 Andreas Sigismund Marggraf 1760 1782 Joseph Louis Comte de Lagrange 1766 1787 Johann Bernhard Merian 1771 1807 Johann Georg Sulzer 1776 1779 Franz Carl Achard 1782 1810 Nikolaus von Beguelin 1786 1789 Johann Castillon 1787 1791 Jean Henri Samuel Formey 1789 1797 Johann III Bernoulli 1791 1807 Christian Gottlieb Selle 1797 1800 Frederic de Castillon 1801 1812 Carl Abraham Gerhard 1807 1812 Georg Ludwig Spalding 1810 1811 Jean Pierre Frederic Ancillon 1810 1814 Paul Erman 1810 1841 Johann Georg Tralles 1810 1822 Philipp Buttmann 1811 1826 Koniglich Preussische Akademie der Wissenschaften zu Berlin Friedrich Schleiermacher 1815 1834 Johann Franz Encke 1825 1863 Friedrich Wilken 1830 1840 August Boeckh 1834 1861 Friedrich von Raumer 1841 1847 Christian Gottfried Ehrenberg 1842 1867 Friedrich Adolf Trendelenburg 1847 1871 Moriz Haupt 1861 1874 Ernst Eduard Kummer 1863 1878 Emil du Bois Reymond 1867 1895 Ernst Curtius 1871 1893 Theodor Mommsen 1874 1895 Arthur von Auwers 1878 1912 Hermann Diels 1895 1920 Wilhelm von Waldeyer Hartz 1896 1919 Gustav Roethe 1911 1926 Max Planck 1912 1938 Max Rubner 1919 1932 Heinrich Luders 1920 1938 Ernst Heymann 1926 1938 Deutsche Akademie der Wissenschaften Heinrich von Ficker 1932 1937 Hans Stille 1937 1938 Theodor Vahlen 1938 1943 Akademie der Wissenschaften zu Berlin West Berlin Horst Albach 1987 1990 Berlin Brandenburgische Akademie der Wissenschaften Hubert Markl 1993 1995 Dieter Simon 1995 2005 Gunter Stock 2006 2015 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