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Joseph Louis de Lagrange 25 Januar 1736 in Turin als Giuseppe Lodovico Lagrangia 10 April 1813 in Paris war ein franzosischer Mathematiker und Astronom mit italienischer Herkunft Gemalde von Joseph Louis LagrangeJoseph Louis Lagrange Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Berlin 1766 1787 1 2 Paris 1787 1813 2 Leistungen 3 Werke Namensgeberschaft und Beteiligung 4 Schriften Auswahl 5 Auszeichnungen und Ehrungen 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLeben BearbeitenLagrange wurde als Giuseppe Ludovico Lagrangia geboren Sein Vater Giuseppe Francesco Lodovico Lagrangia war Schatzmeister der Artillerie des Konigs von Sardinien Seine Mutter war Maria Teresa Grosso Tochter eines wohlhabenden Arztes aus Cambiano Lagrange besuchte das Turiner Kolleg wo er mit siebzehn das erste mathematische Interesse zeigte nachdem er zufallig auf eine Veroffentlichung Edmund Halleys von 1693 1 gestossen war Sein Vater wollte dass er Anwalt werde aber in der Schule interessierte sich Lagrange schliesslich mehr fur Mathematik speziell die Geometrie Er brachte sich innerhalb eines Jahres das gesamte Wissen eines vollstandig ausgebildeten Mathematikers seiner Zeit bei Mit 19 Jahren erhielt er einen Lehrstuhl fur Mathematik an der Koniglichen Artillerieschule in Turin Hier veroffentlichte er seine ersten wissenschaftlichen Arbeiten uber Differentialgleichungen und Variationsrechnung 1757 gehort er zu den Grundern der Turiner Akademie fur Wissenschaften zusammen mit Graf Saluzzo und dem Physiker und Arzt Giovanni Cigna 2 Berlin 1766 1787 Bearbeiten Dem Ruf Friedrichs II von Preussen folgend ging Lagrange 1766 als Nachfolger von Leonhard Euler als Direktor an die Koniglich Preussische Akademie der Wissenschaften deren Mitglied er seit 1756 war 3 nach Berlin Hier beschaftigte er sich mit Problemen der Astronomie aber auch mit partiellen Differentialgleichungen sowie Fragen aus Geometrie und Algebra Paris 1787 1813 Bearbeiten Nach dem Tod Friedrichs II 1786 ging er 1787 als Pensionar der Academie des sciences deren Mitglied er bereits seit 1772 war nach Paris Nach einer Phase der Depression erschien 1788 hier sein bekanntes Werk uber theoretische Physik Mecanique analytique eine weitere Veroffentlichung behandelt das Dreikorperproblem der Himmelsmechanik 1793 begann im Zuge der franzosischen Revolution die Terrorherrschaft und alle Auslander wurden aus Frankreich verbannt Lagrange erhielt allerdings eine Ausnahmegenehmigung Ab 1795 lehrte er fur kurze Zeit an der Ecole Normale Superieure und trat in das neu gegrundete Institut de France ein Ab 1797 lehrte er an der Ecole polytechnique Leistungen BearbeitenLagrange begrundete die analytische Mechanik Lagrange Formalismus mit der Lagrange Funktion die er 1788 in seinem beruhmten Lehrbuch Mecanique analytique 4 darstellte Weitere Arbeitsgebiete waren das Dreikorperproblem der Himmelsmechanik Lagrange Punkte die Variationsrechnung und die Theorie der komplexen Funktionen Er leistete Beitrage zur Gruppentheorie bevor diese als eigener Forschungszweig existierte und zur Theorie der quadratischen Formen in der Zahlentheorie In der Analysis ist die Lagrangesche Darstellung des Restgliedes der Taylor Formel und in der Theorie der Differentialgleichungen die Lagrange Multiplikatorenregel bekannt Werke Namensgeberschaft und Beteiligung BearbeitenSatz von Lagrange Interpolation Lagrange Dichte Lagrange Formalismus Lagrange Multiplikator Lagrange Polynom Lagrange Punkt Lagrange Resolvente Vier Quadrate SatzSchriften Auswahl BearbeitenTheorie Des Fonctions Analytiques Contenant Les Principes Du Calcul Differentiel Degages De Toute Consideration D Infiniment Petits ou d Evanouissans De limites Ou de Fluxions Et Reduits A L Analyse Algebrique Des Quantites Finies 5 Paris Imprimerie de la Republique Prairial an V Paris 1797 Lagrange s Mathematische Elementarvorlesungen 6 Deutsche Separatausgabe von H Niedermuller Teubner Leipzig 1880 Mecanique Analytique 7 4 Desaint Paris 1788 2 Auflage in 2 Banden Courcier Paris 1811 1815 auch Oeuvres Band 11 12 Deutsche Ubersetzung von Friedrich Murhard Analytische Mechanik Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1797 die Ubersetzung der 4 Auflage von H Servus erschien bei J Springer 1887 Oeuvres deutsch Werke Gauthier Villars Paris 1867 1892 Herausgeber Joseph Serret Gaston Darboux Ludovic Lalanne 14 Bande SUB Gottingen Gallica Theorie des variations seculaires des elements des planetes Berlin 8 Memoire sur le passage de Venus du 3 juin 1769 Berlin 9 Auszeichnungen und Ehrungen Bearbeiten1776 wurde er Ehrenmitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften in St Petersburg 10 1791 Fellow der Royal Society 11 und 1790 Fellow und 1813 Ehrenmitglied der Royal Society of Edinburgh 12 1801 wurde er zum auswartigen Mitglied der Gottinger Akademie der Wissenschaften gewahlt 13 Seit 1808 war er auswartiges Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften Unter Napoleon I wurde er zum Grafen 1808 und Senator von Frankreich ernannt Dadurch lernte er den Vater von Augustin Louis Cauchy kennen und wurde zu einem Forderer Cauchys Lagrange ist im Pantheon bestattet Er ist namentlich auf dem Eiffelturm verewigt Der Mondkrater Lagrange 14 der Asteroid 1006 Lagrangea sowie die Librationspunkte zweier Himmelskorper sind nach ihm benannt Literatur BearbeitenLexika NachschlagewerkeJean Itard Lagrange Joseph Louis In Charles Coulston Gillispie Hrsg Dictionary of Scientific Biography Band 7 Iamblichus Karl Landsteiner Charles Scribner s Sons New York 1973 S 559 573 Concise Dictionary of Scientific Biography Charles Scribner s Sons New York 1981 ISBN 0 684 16650 X S 403 404 Isaac Asimov Biographische Enzyklopadie der Naturwissenschaften und der Technik Herder Freiburg Basel Wien 1974 ISBN 3 451 16718 2 S 159 Weitere WerkeO Stamfort Lagrange In Hans Wussing W Arnold Hrsg Biographien bedeutender Mathematiker Berlin 1983 Diedrich Herrmann Joseph Louis Lagrange 1736 1813 Berlin Treptow Archenbold Sternwarte 1963 21 Seiten W Barroso Filho La mecanique de Lagrange Principes et methodes Paris 1994 M T Borgato L Pepe Lagrange Appunti per una biografia scientifica Turin 1990 Karl Eugen Kurrer The History of the Theory of Structures Searching for Equilibrium Ernst amp Sohn 2018 S 30ff 808f und S 1020 Biografie ISBN 978 3 433 03229 9 Lagrange In R Flood R Wilson The Great Mathematicians Arcturus London 2012 ISBN 978 1 84858 843 1 S 201 204 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Joseph Louis Lagrange Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Joseph Louis Lagrange im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Eintrag im Mathematikerstammbaum John J O Connor Edmund F Robertson Joseph Louis Lagrange In MacTutor History of Mathematics archive Heinz Klaus Strick Grosser Mathematiker und Physiker in Spektrum de vom 1 Januar 2006Einzelnachweise Bearbeiten Halley E IV An Instance of the Excellence of the Modern ALGEBRA in the Resolution of the Problem of finding the Foci of Optick Glasses universally In Philosophical Transactions of the Royal Society of London Band 17 Nr 205 1693 S 960 969 doi 10 1098 rstl 1693 0074 Concise Dictionary of Scientific Biography ISBN 0 684 16650 X S 403 Historische Akademiemitglieder Joseph Louis Comte de Lagrange Berlin Brandenburgische Akademie der Wissenschaften abgerufen am 29 Dezember 2019 a b Mecanique analytique In Google Books Abgerufen am 24 Juni 2023 Theorie Des Fonctions Analytiques Contenant Les Principes Du Calcul Differentiel Degages De Toute Consideration D Infiniment Petits ou d Evanouissans De limites Ou de Fluxions Et Reduits A L Analyse Algebrique Des Quantites Finies In Google Books Abgerufen am 24 Juni 2023 Lagrange s Mathematische Elementarvorlesungen In Google Books Abgerufen am 24 Juni 2023 Mecanique Analytique Inhaltsverzeichnis In mathdoc fr Abgerufen am 24 Juni 2023 Theorie des variations seculaires des elements des planetes In mathdoc fr Abgerufen am 24 Juni 2023 Memoire sur le passage de Venus In mathdoc fr Abgerufen am 24 Juni 2023 Auslandische Mitglieder der Russischen Akademie der Wissenschaften seit 1724 Lagrange Joseph Louis de Graf Russische Akademie der Wissenschaften abgerufen am 29 Dezember 2019 russisch Eintrag zu Lagrange Joseph Louis 1736 1813 im Archiv der Royal Society London Fellows Directory Biographical Index Former RSE Fellows 1783 2002 PDF Nicht mehr online verfugbar Royal Society of Edinburgh archiviert vom Original am 25 Oktober 2017 abgerufen am 29 Dezember 2019 Holger Krahnke Die Mitglieder der Akademie der Wissenschaften zu Gottingen 1751 2001 Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften zu Gottingen Philologisch Historische Klasse Folge 3 Band 246 Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Gottingen Mathematisch Physikalische Klasse Folge 3 Band 50 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2001 ISBN 3 525 82516 1 S 143 Joseph Louis Lagrange im Gazetteer of Planetary Nomenclature der IAU WGPSN USGSPrasidenten der Berlin Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und ihrer Vorgangerakademien Kurfurstlich Brandenburgische Societat der Wissenschaften Koniglich Preussische Sozietat der Wissenschaften Gottfried Wilhelm Leibniz 1700 1716 Marquard Ludwig Freiherr von Printzen 1716 1718 Jakob Paul Freiherr von Gundling 1718 1731 David Fassmann 1731 Daniel Ernst Jablonski 1733 1741 Pierre Louis Moreau de Maupertuis 1718 1731 Johann Theodor Eller 1735 1760 Jakob Elsner 1742 1750 Konigliche Akademie der Wissenschaften Johann Philipp Heinius 1744 1775 Leonhard Euler 1744 1766 Jean Baptiste de Boyer Marquis d Argens 1744 1771 Andreas Sigismund Marggraf 1760 1782 Joseph Louis Comte de Lagrange 1766 1787 Johann Bernhard Merian 1771 1807 Johann Georg Sulzer 1776 1779 Franz Carl Achard 1782 1810 Nikolaus von Beguelin 1786 1789 Johann Castillon 1787 1791 Jean Henri Samuel Formey 1789 1797 Johann III Bernoulli 1791 1807 Christian Gottlieb Selle 1797 1800 Frederic de Castillon 1801 1812 Carl Abraham Gerhard 1807 1812 Georg Ludwig Spalding 1810 1811 Jean Pierre Frederic Ancillon 1810 1814 Paul Erman 1810 1841 Johann Georg Tralles 1810 1822 Philipp Buttmann 1811 1826 Koniglich Preussische Akademie der Wissenschaften zu Berlin Friedrich Schleiermacher 1815 1834 Johann Franz Encke 1825 1863 Friedrich Wilken 1830 1840 August Boeckh 1834 1861 Friedrich von Raumer 1841 1847 Christian Gottfried Ehrenberg 1842 1867 Friedrich Adolf Trendelenburg 1847 1871 Moriz Haupt 1861 1874 Ernst Eduard Kummer 1863 1878 Emil du Bois Reymond 1867 1895 Ernst Curtius 1871 1893 Theodor Mommsen 1874 1895 Arthur von Auwers 1878 1912 Hermann Diels 1895 1920 Wilhelm von Waldeyer Hartz 1896 1919 Gustav Roethe 1911 1926 Max Planck 1912 1938 Max Rubner 1919 1932 Heinrich Luders 1920 1938 Ernst Heymann 1926 1938 Deutsche Akademie der Wissenschaften Heinrich von Ficker 1932 1937 Hans Stille 1937 1938 Theodor Vahlen 1938 1943 Akademie der Wissenschaften zu Berlin West Berlin Horst Albach 1987 1990 Berlin Brandenburgische Akademie der Wissenschaften Hubert Markl 1993 1995 Dieter Simon 1995 2005 Gunter Stock 2006 2015 Martin Grotschel 2015 2020 Christoph Markschies 2020 heute Siehe auch Vorlage Navigationsleiste Prasidenten der Akademie der Wissenschaften der DDR Normdaten Person GND 118568698 lobid OGND AKS LCCN n86803071 NDL 00518414 VIAF 44051 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Lagrange Joseph LouisALTERNATIVNAMEN Lagrange Joseph Louis de Lagrangia Giuseppe LodovicoKURZBESCHREIBUNG franzosisch italienischer Mathematiker und AstronomGEBURTSDATUM 25 Januar 1736GEBURTSORT Turin ItalienSTERBEDATUM 10 April 1813STERBEORT Paris Frankreich Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Joseph Louis Lagrange amp oldid 237472640