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Die theoretische Mechanik oder analytische Mechanik befasst sich mit den mathematischen Grundlagen der klassischen Mechanik der relativistischen Mechanik sowie der Kontinuumsmechanik und Elastizitatstheorie Sie untersucht die Eigenschaften der Grundgleichungen und ihrer Losungen und entwickelt Methoden zur exakten oder naherungsweisen Losung von bestimmten Problemklassen Die theoretische Mechanik zahlt heute zu einem Lehrgebiet der theoretischen Physik und der technischen Mechanik das seit Mitte des 20 Jahrhunderts als fest und etabliert gilt Inhaltsverzeichnis 1 Inhaltliche Kennzeichnung 1 1 Das mechanistische Ideal einer Theorie 1 2 Orientierung am Lehrkanon 1 3 Erlauterungen und Beispiele 2 Methodische Kennzeichnung 3 Zur geschichtlichen Herkunft 4 Literatur 4 1 Lehrbucher zur theoretischen Mechanik 4 2 Ubersichten 5 EinzelnachweiseInhaltliche Kennzeichnung BearbeitenDas mechanistische Ideal einer Theorie Bearbeiten Innerhalb der Physik und der allgemeinen technischen Mechanik behandelt theoretische Mechanik die phoronomischen und kinetischen Grundbegriffe von Raum Zeit Materie Kraft und Energie in mathematischer Form durch Bewegungsgleichungen Nach einer Idealvorstellung der klassischen Mechanik die vor allem mit S Laplace in Verbindung gebracht wird kann die Dynamik eines Systems bestehend aus n Massenelementen m 1 m n displaystyle m 1 ldots m n nbsp mit dem Ortskoordinaten x 1 x n displaystyle vec x 1 ldots vec x n nbsp durch Differentialgleichungen der Form d 2 s k t d t 2 F m 1 m n x 1 x n k 1 n displaystyle frac d 2 vec s k t dt 2 vec F m 1 ldots m n vec x 1 ldots vec x n k in 1 ldots n nbsp vollstandig beschrieben werden Man spricht auch von Beschleunigungs oder Kraftgesetzen Hierbei bezeichnet F displaystyle vec F nbsp den Vektor einer geometrischen Relation in welche nur Koordinaten der Massenpunkte eingehen 1 2 3 4 Aufgrund dieser Differentialgleichungen musste sich der gesamte Verlauf des Naturgeschehens berechnen lassen sofern fur irgendeinen Zeitpunkt die Massen die Lagen und Geschwindigkeiten von allen Atomen bekannt waren D Hilbert 5 Einem solchen Ideal der berechenbaren Mechanik entspricht u a auch ein Schema fur Kontinua das dem d Alembertschen Prinzip zu entnehmen ware Sei dazu ein materieller Bereich gegeben der durch ausgezeichnete Raumkoordinaten x a c t a c displaystyle vec x vec a ldots vec c t vec a ldots vec c nbsp vorausgesetzt die so genannte Konfiguration des Kontinuums und dessen Zustandsanderung als funktionale Beziehung F x a c t a c displaystyle vec F vec x vec a ldots vec c t vec a ldots vec c nbsp eindeutig reprasentiert wird So ist dieses materielle System durch sein dynamisches Gleichgewicht beschrieben in welchem nur die ausgezeichneten Koordinaten a c displaystyle vec a ldots vec c nbsp der Konfiguration vorkommen F d x F d a x F d c x 2 x a t t 2 2 x c t t 2 d a d c 0 displaystyle int ldots int left vec F delta vec x ldots vec F frac partial delta vec a partial vec x ldots vec F frac partial delta vec c partial vec x frac partial 2 vec x vec a ldots t partial t 2 ldots frac partial 2 vec x vec c ldots t partial t 2 right delta vec a ldots delta vec c 0 nbsp 6 Die theoretische Mechanik muss nun Einschrankungen und Spezifizierungen in mathematischer Form vornehmen um samtlichen realistischen Modellierungen gerecht zu werden Das geschieht etwa durch den Ubergang zu partiellen Differentialgleichungen durch den Ubergang zu Differentialgleichungen erster Ordnung oder auch durch den Ubergang zu anderen Objekten wie etwa elektrische Ladungen und Felder zu einem konkreten Kraftterm z B das Newtonsche Gravitationsgesetz oder durch die Betrachtung von nur einzelnen Korpern und so weiter Orientierung am Lehrkanon Bearbeiten Der Blick in Lehrbucher zur theoretischen und technischen Mechanik belegt dass es auf grundlegender Ebene einen gemeinsamen Lehrkanon der theoretischen Mechanik gibt Er hat seine Grundlagen in der mathematisch analytischen Organisation der klassischen Mechanik und Elastizitatstheorie wie sie von Anfang des 19 bis Mitte des 20 Jahrhunderts gepragt wurde 7 Als minimale Schnittmenge lassen sich dazu folgende Themenbereiche angeben 8 Kinematik von Punktmassen Kraftgesetze von Punktmassensystemen Kinematik und Dynamik der starren Korper Erhaltungssatze das d Alembertsche Prinzip die Lagrange Mechanik Im weiteren Fortgang unterscheidet sich die theoretische Mechanik in der Ausrichtung ihrer angrenzenden materiellen Gebiete Hierzu zahlen vor allem folgende mechanische Theorien Hamilton Mechanik Kanonische Gleichungen Invarianz und Symmetrieeigenschaften materieller Systeme Minimalprinzipien kanonische Storungstheorie Einheitliche mathematische Instrumente der theoretischen Mechanik sind Differential und Integralrechnung mit mehreren Variablen Variationsrechnung Differentialgeometrie Funktionentheorie Vektor und Tensoranalysis 9 Die Physik wendet den mechanischen Formalismus allgemein auf materiell aussere oder erweiternde Konzeptionen von Feldern an 10 Daran schliessen sich vor allem die relativistische Mechanik und dynamische Theorien der Chaosforschung an Die technische oder allgemeine Mechanik greift hingegen auf eine innere Feldkonzeption zur Beschreibung materiellen Verhaltens zuruck Sie stellt eine phanomenologische Feldtheorie der Materie an den Anfang wahrend die Physik dafur die atomare Ebene vorsieht Der Unterschied aussert sich entsprechend in der materialspezifischen Beschreibung Wahrend die Mechanik in der Physik vorwiegend korpuskulare Materiemodelle auf ganze Klassen von unterschiedlichen Theorien anwendet gehen in die materialspezifische Anwendung der Techniker auch kontinuumsmechanische Modelle ein 11 12 Erlauterungen und Beispiele Bearbeiten Es lasst sich formal belegen dass die die Newtonschen beziehungsweise relativistischen Gleichungen bereits die gesamte klassische Mechanik enthalten In der Praxis sind diese Gleichungen jedoch fur die Behandlung vieler Probleme nicht ideal Daher wurden alternative Formulierungen der Mechanik entwickelt die fur die meisten Probleme besser geeignet sind Zudem lasst sich mit diesen alternativen Formulierungen in der Regel der Zusammenhang zwischen klassischer Mechanik und Quantenmechanik besser untersuchen Eine dieser alternativen Formulierungen ist das Prinzip der extremalen Wirkung oft etwas ungenau als Prinzip der kleinsten Wirkung bezeichnet da in den meisten Fallen das Extremum ein Minimum ist Es liefert die Grundlage fur das Noether Theorem das einen Zusammenhang zwischen den Symmetrien eines physikalischen Systems und dessen Erhaltungsgrossen herstellt Zudem ergibt es sich mittels der Stationare Phasen Naherung als Grenzfall der Quantenmechanik fur kurze Wellenlangen was eine formale Ableitung der klassischen Mechanik als Grenzfall der Quantenmechanik erlaubt Korrespondenzprinzip Fur die unmittelbare praktische Berechnung konkreter Probleme ist dieses Prinzip jedoch in der Regel nicht gunstig Aus dem Prinzip der extremalen Wirkung lasst sich jedoch der Lagrange Formalismus herleiten der fur die meisten konkreten Probleme die Methode der Wahl ist Er liefert eine konsistente formale Methode um die Bewegungsgleichungen fur ein physikalisches System zu bestimmen Hierbei konnen insbesondere beliebige Zwangsbedingungen beispielsweise die Bedingung dass das Rad eines Fahrrads nur abrollen aber nicht rutschen soll einbezogen werden ohne dass man sich im Voraus uberlegen muss welche Zwangskrafte dabei auftreten letztere erhalt man als Resultat aus dem Formalismus Der Lagrange Formalismus liefert auch die Grundlage fur den Pfadintegral Formalismus der Quantenmechanik Aus dem Lagrange Formalismus lasst sich der Hamilton Formalismus herleiten Auch dieser ist fur die Losung vieler konkreter Probleme gut geeignet Zudem eignet er sich gut zur theoretischen Untersuchung der Eigenschaften klassischer Trajektorien Da er anders als die bisher vorgestellten Formalismen im Phasenraum arbeitet kann er den kompletten mathematischen Apparat der symplektischen Geometrie nutzen Der Hamilton Formalismus ist auch die Ausgangsbasis fur die kanonische Quantisierung den einfachsten Weg die Schrodingergleichung fur ein physikalisches System aufzustellen Aus der Hamiltonschen Mechanik lasst sich wiederum der Hamilton Jacobi Formalismus herleiten Dieser ist wegen der Verwendung partieller Differentialgleichungen in der Regel nicht ideal fur die Losung konkreter Probleme eignet sich jedoch fur theoretische Untersuchungen Die Hamilton Jacobi Gleichung lasst sich auch direkt als erste Naherung der Phase der quantenmechanischen Wellenfunktion aus der Schrodingergleichung bei formaler Entwicklung nach ħ gewinnen Sie liefert daher einen besonders direkten Zusammenhang zwischen klassischer Mechanik und Quantenmechanik Eine wichtige Klasse bilden die Methoden der Storungstheorie Diese beschreiben wie sich das Verhalten eines Systems andert wenn man dessen Eigenschaften nur leicht verandert beispielsweise ein Pendel nur leicht aus der Ruhelage auslenkt oder ein schwaches elektrisches Feld an ein System anlegt Storungstheoretische Methoden liefern oft im konkreten Fall die einzige Moglichkeit analytische Losungen zu berechnen sie erlauben aber oft auch tiefere Einsichten in das Verhalten eines physikalischen Systems Methodische Kennzeichnung BearbeitenDie theoretische Mechanik untersucht ausschliesslich mathematisch entwickelte Methoden Modelle und Theoriekonstruktionen um damit das Verhalten physikalischer Systeme darzustellen Sie grenzt sich damit von allen physikalisch technischen Disziplinen ab welche experimentelle Methoden und technische Merkmale in der Formulierung und Beschreibung mitberucksichtigt Insofern untersucht die theoretische Mechanik mathematisch idealisierte Modelle von physikalischen Systemen Dabei beschrankt sich die theoretische Mechanik darauf das System auf der Grundlage quantitativer Begriffe zu beschreiben wie sie die Wissenschaft der Mechanik bereitstellt Das sind neben den rein kinematischen Grossen vor allem die dynamischen Grossen von in erster Linie Masse und Kraft eines physikalischen Systems Fur ganze Klassen von Systemen wird die dynamische Wechselwirkung auf der Grundlage von einzelnen Annahmen der Kraftfunktionen untersucht Die Hauptaufgabe der theoretischen Mechanik besteht dann darin Bewegungsgleichungen fur mechanische Prozesse und mathematische Methoden zur analytischen Losung dieser Gleichungen zu finden und anzuwenden Wegen der oft erheblichen Komplexitat der Gleichungssysteme schliesst das ebenso numerische Beschreibungen und computergestutzte Simulationen des mechanischen Systems mit ein In der Verallgemeinerung von gemeinsamen Eigenschaften mehrerer Systeme der Mechanik und anderer Gebiete der Physik gelangt man zur Theoretischen Physik in der ganze Klassen physikalischer Systeme untersucht werden Zur geschichtlichen Herkunft BearbeitenDer Begriff der analytischen Mechanik ist alter als der Begriff der theoretischen Mechanik im heutigen Gebrauch Er hat seinen Ursprung in methodischen Rucksichten die mit dem dominierenden Auftreten der Analysis zu Beginn des 18 Jahrhunderts in allen mechanischen Wissenschaften hatte Die inner mathematische Bedeutung von analytisch findet sich dabei erstmals in der Einleitung des ersten Bandes der Mechanik Leonhard Eulers von 1736 13 Die Mittel der Analysis dienen demnach dazu klare Erkenntnisse uber die Bewegungsablaufe der Korper bei Variation der funktionalen Abhangigkeiten aus mechanischen Grossen zu erlangen Hierin kommt der neue Optimismus in erweiternden Erkenntnisgewinn innerhalb der rational begrundeten Mechanik zum Ausdruck 14 Die mathematische Beschreibung der Natur wird im Zuge der Erfolge durch die Mechanik bereits Ende des 18 Jahrhunderts als synonym fur die Wissenschaftlichkeit selbst angesehen 15 In dieselbe methodische Richtung zielt auch die Bedeutung des Titels Mecanique Analytique dem epochalen Werk Joseph Louis Lagranges von 1788 in welchem u a die Methoden des Lagrange Formalismus umfassend begrundet und auf damalige bereits geloste Probleme der Mechanik angewendet wurden Die Idee des analytischen Rekonstruierens nach vereinheitlichenden Kriterien wird hier erstmals als Kerngeschaft der rationalen Mechanik verstanden Hierzu der Wortlaut aus der Vorrede Ich habe beabsichtigt die Theorie dieser Wissenschaft der Mechanik und ihre Kunstfertigkeit sich Probleme darin aufzuerlegen auf eine einzige allgemeine Formel zuruckzufuhren deren einfache Weiterentwicklung alle notigen Gleichungen hergibt um all diese Probleme auch zu losen Dieses Werk wird im Ubrigen noch einen anderen Nutzen haben Es vereint und prasentiert unter demselben Standpunkt die verschiedenen Prinzipien die bisher die Losung von Fragen der Mechanik gefordert haben indem sie die Verbindung und die gegenseitige Abhangigkeit aufzeigt und zur Beurteilung ihrer Richtigkeit und ihrer Reichweite anregen wird Die Methoden die ich dabei offenlege erfordern weder Konstruktionen noch geometrische oder mechanische Begrundungen sondern allein algebraische die einem gewohnlichen und einheitlichen Gang unterliegen J L Lagrange 16 Im 19 und im beginnenden 20 Jahrhundert wird der Begriff der Theoretischen Mechanik synonym mit dem von Isaac Newton gepragten Begriff der rationalen Mechanik verstanden als die Wissenschaft der Korperbewegungen auf einheitlicher Grundlage von Kraften 17 und in diesem Sinne wieder auf alle mathematischen Modellierungen der Dynamik in der Natur erweitert 18 Die Gleichsetzung von analytisch und theoretisch wird schliesslich auch noch in einigen Lehrbuchern des 20 Jahrhunderts erlautert Sie dient seither zur Hervorhebung des logisch deduktiven Charakters der Mathematik nach dessen Vorbild auch die Mechanik zu errichten ware 19 In der Nachfolge der relativistischen Mechanik und der Quantenmechanik einerseits und in der Verselbststandigung der Ingenieur und der Materialwissenschaft andererseits zerfallt im 20 und im 21 Jahrhundert die theoretische Mechanik in einzelne spezielle Forschungsgebiete Die klassischen Grundlagen der theoretischen Mechanik gelten seither als abgeschlossen 20 Entsprechend gibt es keine namentlich ausgezeichneten Lehrstuhle fur theoretische Mechanik mehr Die Forschung an den theoretischen Grundlagen der Mechanik setzt sich hingegen unter anderen Namensgebungen fort Sie gelingt methodisch durch die Untersuchung des jeweils mathematischen Rahmens der Darstellung in dem die mechanischen Begriffe und Gleichungen formuliert und zur jeweiligen Problemstellung als passend ausgewahlt sind 21 Literatur BearbeitenLehrbucher zur theoretischen Mechanik Bearbeiten V I Arnold Mathematical Methods of Classical Mechanics Zweite Auflage New York Berlin Heidelberg 1989 ISBN 0 387 96890 3 Y C Fung P Tong Classical and Computational Solid Mechanics Advanced Studies in Engineering Science Vol 1 World Scientific Singapore New Jersey London 2001 ISBN 981 02 3912 2 D Greenwood Advanced Dynamics Cambridge 2003 ISBN 0 521 82612 8 G Hamel Theoretische Mechanik Neudruck der Ausgabe von 1949 Springer Berlin Heidelberg 2013 ISBN 978 3 642 88463 4 H Goldstein C Poole J Safko Klassische Mechanik Dritte Auflage Weinheim 2002 ISBN 3 527 40589 5 L D Landau E M Lifschitz Lehrbuch der theoretischen Physik Band 1 Mechanik Akademie Verlag Berlin 1970 W Nolting Grundkurs Theoretische Physik Band 2 Analytische Mechanik 3 Auflage Verlag Zimmermann Neufang 1993 ISBN 3 922410 21 9 A Sommerfeld Mechanik Vorlesungen uber Theoretische Physik Band I Harri Deutsch Frankfurt am Main 1977 ISBN 3 87144 374 3 A Sommerfeld Mechanik der deformierbaren Medien Band II der Reihe Vorlesungen uber Theoretische Physik Harri Deutsch Frankfurt am Main 1992 ISBN 3 87144 375 1 E T Whittaker A Treatise on the Analytical Dynamics of Particles and Rigid Bodies Nachdruck der vierten Auflage Cambridge 1970 ISBN 0 521 06793 6 Englischer Wikipedia EintragUbersichten Bearbeiten J Synge Classical Dynamics In S Flugge Handbuch der Physik Band III 1 Principles of Classical Mechanics and Field Theory Springer Berlin Gottingen Heidelberg 1960 S 1 225 C Truesdell R Toupin J Ericksen The Classical Field Theories In S Flugge Handbuch der Physik Band III 1 Principles of Classical Mechanics and Field Theory Springer Berlin Gottingen Heidelberg 1960 S 226 902 J P Francoise G Naber T Tsun Hrsg Encyclopedia of Mathematical Physics Elsevier Science Direct Amsterdam 2006 ISBN 0 12 512660 3 sciencedirect comEinzelnachweise Bearbeiten Zu dem mechanistischen Idealbild im mathematischen Kontext siehe insbes D Hilbert Natur und Mathematisches Erkennen Kap 2 Physikalische Begriffsbildung Vorlesung gehalten in Gottingen 1919 1920 in Ausarbeitung von Paul Bernays Herausgegeben v D Rowe Birkhauser Basel Boston Berlin 1992 H Poincare Der gegenwartige Zustand und die Zukunft der mathematischen Physik deutsch 1906 Franzosisches Original erschienen in Bulletin des sciences mathematiques 28 Nr 2 1904 S 302 324 Siehe auch S 17 von Kap 2 The system of theories in C F v Weizsacker The Structure of Physics Band 154 der Reihe Fundamentals of Physics Springer Dordrecht 2006 Zu einem aktuellen Status der Mechanik der dieses Ideal voranstellt siehe etwa G Galavotti Introductiory Article Classical Mechanics Preface In J P Francoise G Naber T Tsun Hrsg Encyclopedia of Mathematical Physics Elsevier Science Direct Amsterdam 2006 ISBN 0 12 512660 3 S 1 sciencedirect com Hilbert 1992 S 39 f siehe Einzelnachweis oben Siehe S 602 und S 629 in Ernst Hellinger Die allgemeinen Ansatze der Mechanik der Kontinua In F Klein C Muller Hrsg Encyklopadie der Mathematischen Wissenschaften Band 4 Mechanik Heft 4 Leipzig 1913 S 602 693 Siehe exemplarisch in der Literaturauswahl Aus wissenschaftstheoretischer Sicht ist es sinnvoll das Feld der Lehrbucher in den Blick zu nehmen um den Gegenstandsbereich zu charakterisieren Ronald Giere Explaining Science A Cognitive Approach Chicago London 1988 Kap 3 S 61 ff Darin wird ausfuhrlich begrundet weshalb eine Lehrbuch Charakterisierung besonders fur die klassische Mechanik zutrifft Grundannahme seiner kognitiven Charakterisierung ist Die Ubermittlung von wissenschaftlichen Erkenntnissen ist recht einheitlich geworden Sie beruft sich erheblich auf das fortgeschrittene Lehrbuch textbook ebd S 62 Jedoch musse sie auch durch eine historische Charakterisierung erganzt werden welche insbesondere fachliche und kulturelle Differenzen besser berucksichtigt Sie sind ein gemeinsames Extrakt der Inhaltsverzeichnisse aus den Lehrbuchern der Literatur Als gute Ubersicht erster Ordnung diene hierbei wieder die Zusammenstellung nach H Thirring Hrsg Handbuchs der Physik Band 3 1928 Mathematische Hilfsmittel in der Physik Das ist keine ontologische Kennzeichnung Die theoretische Mechanik in der klassischen Physik unterscheidet Felder und Massenelemente als mathematisch verschiedene Objekte Es sind verschiedene Theorietypen Siehe dazu etwa Abschn 7 4 Atomismus im 19 Jahrhundert und in der gegenwartigen Physik S 149 f von M Stockler Demokrits Erben Der Atomismus zwischen Philosophie und Physik In M Esfeld Philosophie der Physik Suhrkamp Frankfurt am Main 2012 Der Unterschied wird offensichtlich bei Betrachtung des Handbuches der Physik herausgegeben von S Flugge Der erste Band umfasst den Eintrag J Synge 1960 siehe Literaturverzeichnis zur Punktmechanik und zur Mechanik starrer Korper wie er in den meisten Banden der Theoretischen Mechanik gebrauchlich ist wohingegen der zweite Eintrag C Truesdell 1960 siehe Literaturverzeichnis die klassische Kontinuumsmechanik darstellt Der Leitgedanke ist hierbei phanomenbasiert Klassische Mechanik ist die Mechanik ausgedehnter Korper ebd S 228 wohingegen die korpuskulare Annahme die atomare Sicht der Materie voranstellt Die festen Korper sind also Kristalle oder aus solchen zusammengesetzt die Kristalle sind aber aus Atomen aufgebaute Raumgitter S 529 in M Born Atomtheorie des festen Zustandes Dynamik der Kristallgitter Band 5 3 der Encyklopadie der mathematischen Wissenschaften Teubner Leipzig 1922 In dieser Abgrenzung sah noch K Heun mit Beginn und Herausbildung der technischen Mechanik Ende des 19 Jahrhunderts ihren Unterschied zur mechanischen Physik Die Eigenstandigkeit wird inhaltlich gesehen in eigenen unabhangigen Problemstellungen ihre gemeinsamen Grundlagen als theoretische Mechanik nicht geleugnet Man vergleiche insbes Karl Heun Die technische Mechanik als Zweig der allgemeinen Mechanik Teil A S 1 7 im Jahresbericht der Deutschen Mathematiker Vereinigung Band 9 2 Heft III Die kinetischen Probleme der wissenschaftlichen Technik Hrsg v K Hensel A Gutzmer Teubner Leipzig 1901 Ph Wolfers Hrsg Leonhard Euler s Mechanik oder Analytische Darstellung der Wissenschaft von der Bewegung Greifswald 1848 Vorrede S 3 Textarchiv Internet Archive Siehe etwa H Pulte Axiomatik und Empirie Wiss Buchgesellschaft Darmstadt 2005 S 139 Abschnitt IV 2 1 Rationale Mechanik als Mathematik und S 187 f Abschnitt IV 4 Analytische Mechanik und analytische Prinzipien Man vgl insbes dazu I Kant Metaphysische Anfangsgrunde der Naturwissenschaft Riga 1786 S X der Vorrede Ich behaupte aber dass in jeder besonderen Naturlehre nur so viel eigentliche Wissenschaft angetroffen werden konne als darin Mathematik anzutreffen ist Joseph Louis Lagrange Mecanique Analytique Paris 1788 Seite v f Die Ubersetzung orientiert sich auch an der ersten deutschen Ubersetzung von Friedrich Murhard 1797 Analytische Mechanik archive org Siehe Isaac Newton Philosophiae Naturalis Principia Mathematica London 1687 Praefatio Und Nachdruck der englischen Ubersetzung von A Motte 1842 New York 1995 Vorwort S 3 The Author ss Preface Da heisst es Rationale Mechanik wird die Wissenschaft von den Bewegungen sein welche aus beliebigen Kraften resultieren sowie von den Kraften selbst welche erforderlich sind um Bewegung zu erzeugen in prazisen Behauptungen und Beweisen Lateinischer Wortlaut Quo sensu Mechanica rationalis erit Scientia Motuum qui ex viribus quibuscunq sic resultant et virium que ad motus quoscunq requiritur accurate proposita at demonstrate Siehe v a S 15 4 Verschiedene Zweige der Mechanik In Aurel Voss Die Prinzipien der rationellen Mechanik In F Klein C Muller Hrsg Encyklopadie der Mathematischen Wissenschaften Band 4 Mechanik Heft 4 Leipzig 1908 S 1 121 Encyklopadie der mathematischen Wissenschaften Man vergleiche dazu beispielsweise die Vorrede und Einleitung von G Hamels Theoretische Mechanik siehe Literaturverzeichnis oder etwa das Vorwort in A E H Love Theoretical Mechanics An Introductory Treatise on the Principles of Dynamics Cambridge 1897 archive org Siehe etwa die Einleitung zu G Hamel 2013 in der Literatur Preface In J P Francoise G Naber T Tsun Hrsg Encyclopedia of Mathematical Physics Elsevier Science Direct Amsterdam 2006 ISBN 0 12 512660 3 sciencedirect com Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Theoretische Mechanik amp oldid 237842386