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Die Punktmechanik 1 2 66 ff 77 166 3 ist ein Teilgebiet der Mechanik in dem von der Beschaffenheit und Gestalt der Korper deren Bewegungen interessieren abgesehen wird und sie auf ihre im Massenmittelpunkt konzentrierte Masse reduziert werden Diese Idealisierung vereinfacht die mathematische Behandlung und hatte ihre ersten Erfolge in der Himmelsmechanik wo es Isaac Newton gelang die Keplerbahnen um die Sonne mathematisch darzustellen siehe Bild Denn die Abmessungen der Himmelskorper sind im Sonnensystem klein gegen ihren Abstand und der Einfluss der Eigenrotationen ist vernachlassigbar 4 Zweikorperproblem von zwei sich anziehenden Massenpunkten blau In vielen Bereichen und Anwendungen ist das Konzept des Massenpunkts erfolgreich und es konnen mit ihm auch Aspekte der Relativitatstheorie und Quantenmechanik behandelt werden Die Darstellung bleibt dabei aber ubersichtlich und auch Anfangern zuganglich 1 V ff Inhaltsverzeichnis 1 Geschichtliches 2 Anwendungsbereiche und Limitierungen 3 Punktmechanik kontra Kontinuumsmechanik 4 Bewegungsgleichungen und Integrale der Bewegung 5 Newton s Gravitationsgesetz 6 Dynamik 6 1 Impulsbilanz 6 2 Drehimpulsbilanz 6 3 Energiebilanz 6 4 Massenerhaltung 7 Aspekte der modernen Physik 7 1 Grundlagen der Mechanik 7 1 1 Newton sche Mechanik 7 1 2 Einstein sche Mechanik 7 2 Quantenmechanik 8 Siehe auch 9 Weblinks 10 LiteraturGeschichtliches BearbeitenDie Punktmechanik geht auf den Begrunder der theoretischen Physik Isaac Newton zuruck Ihm gelang es aus den Kepler schen Gesetzen das Gravitationsgesetz herzuleiten 5 494 498 und den Flachensatz auf beliebige Zentralkrafte zu verallgemeinern 5 464 Dieser Erfolg fuhrte zum Bemuhen alle Naturerscheinungen auf Krafte zuruckzufuhren die zwischen zwei punktformigen Teilchen wirken und nur von deren Abstand abhangen eine Auffassung die die Physik bis weit ins 19 Jahrhundert beherrschte 5 449Eine neue Anwendung hat die Punktdynamik darin gefunden mechanische Analogien physikalischer Erscheinungen zu liefern mit denen beispielsweise James Clerk Maxwell zu seinen Fundamentalgleichungen des Elektromagnetismus gelangte Die Bewegungsgleichungen konnen vom mechanischen System auf das analoge ubertragen werden wodurch die Lagrangegleichungen eine universelle Bedeutung fur die ganze Physik gewannen 5 451 ff Mechanisch ahnliches Verhalten von Systemen fiel schon Aristoteles Galileo Galilei und Isaac Newton auf aber erst M J Bertrand hat das Prinzip der mechanischen Ahnlichkeit von der Punktmechanik ausgehend in voller Strenge ausgesprochen 5 478 6 Anwendungsbereiche und Limitierungen BearbeitenDie Idealisierung eines Korpers als Massenpunkt ist probat wenn eine charakteristische Abmessung des Korpers klein ist gegen die Genauigkeit mit der Langenmessungen vorgenommen werden 1 1 f und Fehler in der Grossenordnung des Verhaltnisses der gleich null gesetzten Strecken zu den anderen Strecken in kauf genommen werden konnen 2 66 f Der Ort des Massenpunkts ist im Allgemeinen der Massenmittelpunkt oder was oft dasselbe ist der Schwerpunkt des von ihm reprasentierten Korpers Effekte die auf die Ausdehnung realer Korper zuruckgehen kann die Punktmechanik nicht behandeln Eigendrehung mit Prazession und Nutation oder Verformungen konnen zutreffender mit anderen Disziplinen wie Starrkorper oder Kontinuumsmechanik abgebildet werden wo die Mathematik jedoch ungleich komplizierter ist nicht zuletzt weil der Starrkorper sechs und der verformbare unendlich viele Freiheitsgrade besitzt 4 Die Bedeutung des Drallsatzes als unabhangiges Prinzip ist in der Punktmechanik nicht darstellbar siehe Drallsatz in der Punktmechanik denn in der Punktmechanik ist die Drehimpulserhaltung eine Konsequenz der Impulserhaltung und davon dass Massenpunkte nur Zentralkrafte aufnehmen konnen Seit der Begrundung der theoretischen Physik durch Isaac Newton 1687 wird die elementare Punktmechanik in den Lehrbuchern praktisch unverandert dargestellt und das obwohl sie in mancher Hinsicht logisch unbefriedigend ist Diese Mangel in der Newton schen Mechanik wurden durch die Relativitatstheorie und Quantenmechanik behoben doch es gibt eine betrachtliche Anzahl von Aussagen die in der klassischen und der modernen Physik gleich lauten Diese Aussagen betreffen samtlich fundamentale physikalische Grossen die Prozesse durch ihren Austausch beschreiben So ist der Newton schen Einstein schen und der Quantenmechanik gemeinsam dass zusammenstossende Korper oder Teilchen Impuls und Energie austauschen Nur die Kinematik also die geometrische Darstellung der Bewegung durch den Raum ist in der modernen Physik und der klassischen Mechanik grundverschieden 1 V ff Punktmechanik kontra Kontinuumsmechanik BearbeitenDie Punktmechanik d h die Mechanik der Systeme von Massenpunkten wurde wie oben berichtet von Newton begrundet von Lagrange weitergefuhrt und von Poisson in der heute noch gebrauchlichen Form dargestellt Der Begrunder der Kontinuumsmechanik ist Euler Er begrundete nacheinander die Hydrodynamik die Dynamik starrer Korper und die Elastizitatstheorie In der Punktmechanik sind alle relevanten Grossen Summen uber die einzelnen Massenpunkte in der Kontinuumsmechanik sind sie Integrale 7 Wie zu Punkt oder Kontinuum im Allgemeinen gibt es zur Punktmechanik und oder Kontinuumsmechanik unterschiedliche Ansichten Der hoch geschatzte Spezialist fur Mechanik der Mathematiker Georg Hamel schrieb im Jahr 1912 Der dritte Abschnitt enthalt zunachst die Grundlagen einer allgemeinen Mechanik strenge Ableitung des Schwerpunktsatzes und des Momentensatzes fur beliebige Systeme auf Grund der Mechanik des Volumelementes Nicht also aus der sogenannten Punktmechanik die uberhaupt bis auf eine kurze Darstellung am Schlusse des ersten Abschnittes aus historischen Grunden aus diesem Buche verbannt ist Dass unsere Lehrbucher sonst noch immer die Punktmechanik traktieren ist ein seltsamer Anachronismus Punktmechanik passte ausgezeichnet ins 18 Jahrhundert aber nicht mehr in unsere Zeit fur die weder das Planetenproblem die einzige eines Mathematikers wurdige Aufgabe der Mechanik ist noch auch das Molekel die Quintessenz einer naturwissenschaftlichen Weltanschauung 8 Der Physiker Dieter Meschede schreibt andererseits in dem verbreiteten Lehrbuch Gerthsen Physik in der 25 Auflage von 2015 Aus der Punktmechanik kann man logisch einwandfrei die Mechanik des starren Korpers Kap 2 und die der deformierbaren Korper Kap 3 entwickeln indem man diese als Systeme unendlich vieler Massenpunkte mit festen bzw veranderlichen relativen Lagebeziehungen auffasst 9 Der Begriff Punktmechanik tritt in deutschsprachigen physikalischen Buchern etwa ab dem Jahr 1894 der Begriff Kontinuumsmechanik ab 1919 auf Ab etwa dem Jahr 1958 findet man Kontinuumsmechanik haufiger als Punktmechanik 10 Die Haufigkeit des Auftretens von Punktmechanik hat ihr Maximum im Jahr 1947 und verlauft etwa proportional zur Haufigkeit des Auftretens des Begriffs Atomphysik 11 Die Haufigkeit des Auftretens von Kontinuumsmechanik hat ihr Maximum im Jahr 1995 und verlauft etwa proportional zur Haufigkeit des Auftretens des Begriffs Festkorperphysik 12 Bewegungsgleichungen und Integrale der Bewegung BearbeitenDie Bewegung eines Massenpunkts wird durch seinen dreidimensionalen Ortsvektor als Funktion des Zeitparameters beschrieben der wie eine zusatzliche Koordinate behandelt wird Wahrend der Massenpunkt durch den Raum wandert kann durch Zeitableitungen seine Geschwindigkeit und Beschleunigung ermittelt werden In physikalischen Gesetzen wie Newton s Gravitationsgesetz oder dem Coulomb Gesetz ist umgekehrt die Beschleunigung des Massenpunkts vorgegeben und das Weg Zeit Gesetz ergibt sich dann durch zweifache Zeitintegration Eine Schar von Bahnkurven kennzeichnen den zum Beschleunigungsverlauf gehorigen Bewegungstyp 1 10 So sind die Keplerbahnen der Bewegungstyp der Planeten im Gravitationsfeld des Sonnensystems Von Bedeutung sind Grossen die fur einen sich bahntypisch bewegenden Korper uber die Zeit konstant sind Diese Konstanten werden Integrale der Bewegung oder erste Integrale eines Bewegungstyps genannt und haben in den Erhaltungssatzen fundamentale Vertreter Beispielsweise ist die Gesamtenergie eines isolierten Systems von Massenpunkten aufgrund des Energieerhaltungssatzes ein Integral der Bewegung Aus den ersten Integralen lassen sich haufig wichtige Schlusse uber den Verlauf der Bewegung ziehen siehe beispielsweise den folgenden Abschnitt Newton s Gravitationsgesetz Die Integrale sind eine Funktion des Ortes und der Geschwindigkeit aber entlang der Bahnkurve konstant weswegen der Funktionswert schon mit den Anfangsbedingungen festliegt 1 18Newton s Gravitationsgesetz BearbeitenSiehe auch Newtonsches Gravitationsgesetz nbsp Zwei sich anziehende Massenpunkte m1 und m2Das Newton sche Gravitationsgesetz besagt dass zwei wechselwirkende Massenpunkte aufeinander zu beschleunigt werden was sich als Anziehungskraft bemerkbar macht siehe Bild In moderner Sichtweise ist das Gravitationsfeld ein Beschleunigungsfeld und kein Kraftfeld 1 22 Newton hatte aus den Kepler schen Gesetzen sein Gravitationsgesetz hergeleitet und Johann I Bernoulli konnte 1710 zeigen dass eine dem Quadrat des Abstands reziproke Zentralkraft wie bei Newtons Gesetz stets zu einer Keplerbewegung auf einem Kegelschnitt fuhrt 5 494Der Bewegungstyp der Newton schen Gravitationstheorie sind dementsprechend Keplerbahnen wie sie Himmelskorper verfolgen Das Bewegungsintegral in Form der spezifischen Bahnenergie bestimmt den Bewegungstyp der ellipsen hyperbel oder parabelformig ist je nachdem das Integral negativ positiv oder null ist Das Zweikorperproblem kann analytisch gelost werden 1 23 ff was beim Dreikorperproblem und N Korper Problem mit N gt 3 im Allgemeinen nicht analytisch moglich ist Bei gravitativ wechselwirkenden Massenpunkten existieren sieben Integrale der Bewegung die auf die Erhaltungssatze von Impuls Drehimpuls und Energie zuruckgehen Am Impuls und Energieaustausch zwischen den Korpern beteiligt sich auch das von ihnen erzeugte Gravitationsfeld das im Gegensatz zu den Massenpunkten nicht lokalisierbar sondern uber den gesamten Raum ausgebreitet ist Das Newton sche Gravitationsfeld kann Energie aufnehmen nicht aber Impuls den es deshalb unverzuglich an andere Massenpunkte wieder abgibt Prinzip Actio und Reactio 1 75Die im Zweikorpersystem des Zweikorperproblems gespeicherte konstante Gesamtenergie kann aufgespalten werden in die Schwerpunkts oder aussere Energie die die konstante kinetische Energie des Schwerpunkts ist und die daher ebenfalls konstante innere Energie Die Schwerpunktsenergie kann durch Ubergang ins Schwerpunktsystem in dem der Gesamtimpuls verschwindet auf null reduziert werden wahrend die innere Energie invariant gegen Galilei Transformationen ist In Abwesenheit von Gesamtimpuls ist die Gesamtenergie minimal und gleicht der inneren Energie Mit dieser Zerlegung vereinfacht sich die Losung des Zweikorperproblems Die Aufspaltung in wegtransformierbare aussere Energie und einen Minimalwert der Energie die innere oder Ruheenergie ist auch in der Einstein schen Mechanik von Bedeutung 1 73Dynamik BearbeitenDie Dynamik beschreibt die Bewegung eines Korpers so dass der Korper im Lauf der Bewegung bestimmte austauschbare physikalische Grossen von anderen Korpern oder Systemen aufnimmt oder an diese abgibt In der Punktmechanik sind Impuls Drehimpuls und Energie austauschbar und fur sie gelten Erhaltungssatze Impulserhaltungssatz Drehimpulserhaltungssatz Energieerhaltungssatz Sie konnen daher weder erzeugt noch vernichtet sondern nur aufgenommen abgegeben oder behalten werden Das Gravitationsfeld beteiligt sich an dem Austausch und vermag Impuls und Energie von einem Korper auf andere zu ubertragen 1 76 Impulsbilanz Bearbeiten Zwei Massenpunkte konnen Impuls durch Krafte ubertragen die sie nach dem Prinzip Actio und Reactio immer paarweise entgegengesetzt gleich aufeinander ausuben wie beispielsweise beim Zusammenstoss Die modellierten realen Korper verformen sich dabei mehr oder weniger worin sich die gegenseitigen Kraftwirkungen offenbaren Die Impulsubertragung geschieht nach Newton s zweitem Gesetz Kraft gleich Masse mal Beschleunigung wo das Produkt aus Masse und Beschleunigung die Impulsanderungsgeschwindigkeit ist Die Impulszu oder abnahme ist das Resultat des ausgeubten Kraftstosses durch den das ausubende System in gleichem Mass Impuls verliert wie es durch den Kraftstoss ubertragt Auch das Gravitationsfeld vermag durch die Anziehungskraft eine Impulsanderung zu bewirken da es aber selbst keinen Impuls aufnehmen kann muss es ihn momentan an andere Massenpunkte abgeben Prinzip Actio und Reactio Jean Baptiste le Rond d Alembert sah im Produkt aus Masse und Beschleunigung die Tragheitskraft und in der Gravitationskraft eine aussere Kraft 1 70 f Davon zu unterscheiden ist die Reaktionskraft aufgrund von geometrischen Bindungen an Schienen oder Flachen eine Kraft die sich erst im Bewegungsverlauf ergibt Drehimpulsbilanz Bearbeiten Der Drehimpuls ist wie der Impuls eine Erhaltungsgrosse und kann nur verandert werden indem ein Drehmoment aufgebracht wird Dem System das das Drehmoment ausubt wird in gleichem Mass Drehimpuls entzogen wie dieser durch das Moment ubertragen wird Bei einem System von Massenpunkten kann der Drehimpuls zerlegt werden in den Bahndrehimpuls des Massenmittelpunkts und einen Eigendrehimpuls um den Massenmittelpunkt Beide Drehimpulse Bahn und Eigendrehimpuls sind Erhaltungsgrossen aber nur der Eigendrehimpuls ist invariant gegen Galilei Transformationen des Bezugssystems Zwei nicht rotierende gegeneinander gleichformig bewegte Beobachter nehmen immer ubereinstimmende Eigendrehimpulse der von ihnen beobachteten Korper wahr 1 102 Energiebilanz Bearbeiten Die Energie eines Massenpunkts kann nur verandert werden indem eine Kraft an ihm Arbeit entlang eines Weges verrichtet Das die Kraft ausubende System verliert dabei in gleichem Mass an Energie wie durch die Arbeit ubertragen wird Die Geschwindigkeit der Energieubertragung ist die Arbeit pro Zeitspanne oder die Leistung Relativ zu einem festen Bezugspunkt bringt die Kraft ein Drehmoment auf das Arbeit bei der Drehung verrichtet sodass dem Massenpunkt Rotationsenergie verliehen wird Das Gravitationsfeld vermag Lageenergie von Massenpunkten aufzunehmen zu speichern oder an sie abzugeben Massenerhaltung Bearbeiten Mit dem Impuls muss in der Newton schen Dynamik auch die Masse einen Erhaltungssatz erfullen Denn der Gesamtimpuls eines abgeschlossenen Systems von Massenpunkten ist anders als deren Massen abhangig von der Geschwindigkeit des benutzten Bezugssystems Im Schwerpunktssystem ist der Gesamtimpuls konstant null auch wenn die Massenpunkte untereinander Impuls austauschen Ein relativ dazu gleichformig bewegter Beobachter stellt ein zu seiner Relativgeschwindigkeit und der Gesamtmasse proportionalen ebenfalls konstanten Gesamtimpuls wahr Weil das bei jeder Relativgeschwindigkeit festzustellen ist muss die Gesamtmasse zu jeder Zeit dieselbe sein Dies gilt auch dann wenn eine Geschwindigkeitsabhangigkeit der Einzelmassen zugelassen wird 1 80In der Newton schen Mechanik sind schwere Masse und trage Masse zwangsweise proportional zueinander Denn beim Zweikorperproblem geht in das Impuls integral der Bewegung nur die schwere Masse Gravitationsladung und ihre momentane Geschwindigkeit ein Dieselben Korper wurden bei einem Zusammenstoss mit derselben Geschwindigkeit einen zu ihrer tragen Masse proportionalen Impuls zeigen der in Summe ebenfalls eine Erhaltungsgrosse ist In den Impulsgleichungen treten die Geschwindigkeiten mit den schweren bzw tragen Massen als Koeffizienten auf Waren beide Gleichungen linear unabhangig konnten aus ihnen die dann zwangslaufig konstanten Geschwindigkeiten berechnet werden und waren somit nur geradlinige Bewegungen auf den Keplerbahnen erlaubt was offensichtlich nicht zutrifft Lineare Abhangigkeit der Gleichungen mundet in die Proportionalitat der tragen und schweren Massen in der Newton schen Mechanik 1 73Aspekte der modernen Physik BearbeitenGrundlagen der Mechanik Bearbeiten Die Newton sche und Einstein sche Mechanik konnen aus drei Gesetzen abgeleitet werden Impuls und Energie sind Erhaltungsgrossen 1 66 Geschwindigkeit v displaystyle vec v nbsp und Impuls p displaystyle vec p nbsp sind parallel und ihr Proportionalitatsfaktor die Masse m displaystyle m nbsp kann von der Geschwindigkeit abhangen 1 67 p m v v displaystyle vec p m v vec v nbsp Fundamentalgleichung der Dynamik Die Anderung der Energie dE entspricht der Anderung des Impulses d p displaystyle mathrm d vec p nbsp wenn die Transportgeschwindigkeit der Energie gleich der Geschwindigkeit ist 1 76 d E v d p displaystyle mathrm d E vec v cdot mathrm d vec p nbsp Eine Mechanik wird durch die Energie Impuls Relation E E p displaystyle E E vec p nbsp definiert 1 79 Newton sche Mechanik Bearbeiten In der Newton schen Mechanik ist p m v displaystyle vec p m vec v nbsp die Masse m konstant und d E 1 m p d p 1 m d p 2 2 displaystyle mathrm d E tfrac 1 m vec p cdot mathrm d vec p tfrac 1 m mathrm d p 2 2 nbsp woraus sich die Energie Impuls Relation 1 77 E p p 2 2 m E 0 m 2 v 2 E 0 displaystyle E vec p frac p 2 2m E 0 frac m 2 v 2 E 0 nbsp ableitet Die Konstante E 0 displaystyle E 0 nbsp ist die innere Energie bei p 0 displaystyle vec p vec 0 nbsp Einstein sche Mechanik Bearbeiten Siehe auch Spezielle Relativitatstheorie In der Einstein schen Mechanik ist E c 2 m v displaystyle E c 2 m v nbsp mit der Lichtgeschwindigkeit c und aus der Geschwindigkeits Impuls Relation 2 und der Fundamentalgleichung 3 ergibt sich 1 81 f d E v d p c 2 E p d p c 2 E d p 2 2 displaystyle mathrm d E vec v cdot mathrm d vec p frac c 2 E vec p cdot mathrm d vec p frac c 2 E mathrm d p 2 2 nbsp oder E 2 c p 2 E 0 2 displaystyle E 2 cp 2 E 0 2 nbsp wo E 0 displaystyle E 0 nbsp die Ruheenergie ist Einsetzen von Impuls und Energie als Funktion der Masse ergibt E E 0 1 v 2 c 2 displaystyle E frac E 0 sqrt 1 frac v 2 c 2 nbsp und m v E 0 c 2 1 v 2 c 2 displaystyle m v frac frac E 0 c 2 sqrt 1 frac v 2 c 2 nbsp Die Beziehung zwischen Geschwindigkeit und Impuls 2 fuhrt auf den relativistischen Impuls womit dann klar ist dass sich Geschwindigkeiten nicht mehr so einfach wie in der Newton schen Mechanik addieren Aus der Betrachtung eines zerfallenden Teilchens leitet sich das relativistische Additionstheorem fur Geschwindigkeiten ab 1 84In der Relativitatstheorie ist jeder Austausch durch die Lichtgeschwindigkeit begrenzt Wahrend das Gravitationsfeld zum Beispiel Impuls von einem Massenpunkt auf den anderen ubertragt kann der Impulserhaltungssatz verletzt erscheinen denn der zu ubertragende Teil des Impulses ist im Feld absorbiert was als Retardierung bekannt ist siehe auch Retardiertes Potential im Elektromagnetismus Der Energieerhaltungssatz der Einstein schen Mechanik zerfallt im Grenzfall kleiner Geschwindigkeiten in einen Erhaltungssatz fur die innere Energie und einen fur die Masse 1 87 Ganz allgemein enthalt die Einstein sche Mechanik die Newton sche als Grenzfall bei kleinen Energien und Impulsen Quantenmechanik Bearbeiten Siehe auch Kinematik Teilchenprozesse nbsp Feynmandiagramm fur den Zerfall eines Neutrons n in Proton p Elektron e und Elektron Antineutrino n e displaystyle overline nu e nbsp vermittelt uber ein W Boson W In der Quantenmechanik kann auch mit Massenpunkten gearbeitet werden 1 97 wenn ihnen neben Impuls Energie und oder Masse auch ein Eigendrehimpuls in Form eines Spin und andere Grossen wie Ladung zugeordnet werden Diese physikalischen Grossen konnen in der Quantenmechanik nur diskrete Werte annehmen und unterliegen ebenfalls Erhaltungssatzen 1 114 Aus der Drehimpulserhaltung ist beispielsweise erkennbar das beim b Zerfall des Neutrons in ein Proton und ein Elektron mit jeweils gleichem Spin ℏ 2 trotzdem die Ladungserhaltung durch die drei Teilchen bereits gewahrleistet ist noch ein viertes Teilchen mit Spin ℏ 2 entstehen muss siehe Bild 1 105 f Siehe auch BearbeitenAnwendungen Ballistik Mathematisches Pendel Foucaultsches Pendel Bahnkurven Wurfparabel Brachistochrone Traktrix Statistische MechanikWeblinks BearbeitenWagner Paul Einfuhrung in die Physik I II Mechanik Dynamik von Massenpunkten Technische Informationsbibliothek 2015 abgerufen am 26 Februar 2020 Literatur Bearbeiten a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z Gottfried Falk Theoretische Physik auf der Grundlage einer allgemeinen Dynamik Elementare Punktmechanik 1 Band Springer Verlag Berlin Heidelberg 1966 DNB 456597212 doi 10 1007 978 3 642 94958 6 a b Georg Hamel Elementare Mechanik Ein Lehrbuch B G Teubner Leipzig und Berlin 1912 S 66 f archive org abgerufen am 26 Februar 2020 Punktmechanik Spektrumverlag 1998 abgerufen am 26 Februar 2020 a b Wilderich Tuschmann Peter Hawig Sofia Kowalewskaja Ein Leben fur Mathematik und Emanzipation Birkhauser Verlag Basel 1993 ISBN 978 3 0348 5721 5 S 119 f doi 10 1007 978 3 0348 5720 8 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche abgerufen am 25 Mai 2017 a b c d e f Paul Stackel redigiert von Felix Klein und Conr Muller Encyklopadie der Mathematischen Wissenschaften mit Einschluss ihrer Anwendungen Mechanik Hrsg Akademien der Wissenschaften zu Gottingen Leipzig Munchen und Wien Vierter Band 1 Teilband Art 6 1 Punktdynamik B G Teubner Verlag 1908 ISBN 978 3 663 16021 2 S 449 ff doi 10 1007 978 3 663 16021 2 wikisource org abgerufen am 24 Januar 2020 J M Bertrand Notiz uber die Ahnlichkeit in der Mechanik In Ecole polytechnique Hrsg Journal de l Ecole polytechnique Tome XIX Nr 32 Bachelier Paris 1848 S 189 197 franzosisch bnf fr abgerufen am 28 Februar 2020 Originaltitel Note sur la similitude en mechanique E A Fellmann Hrsg Leonhard Euler 1707 1783 Beitrage zu Leben und Werk Softcover reprint of the original 1st edition 1983 Auflage Springer Basel Basel 2012 ISBN 978 3 0348 9351 0 S 271 555 S 1 Elementare Mechanik Ein Lehrbuch B G Teubner Leipzig Berlin 1912 XVIII 634 S Volltext Christian Gerthsen Dieter Meschede Hrsg Gerthsen Physik 25 Auflage Springer Berlin Heidelberg Berlin Heidelberg 2015 ISBN 978 3 662 45977 5 S 13 68 1052 S Mechanik der Massenpunkte Zusammenfassung Google Books Ngram Viewer Punktmechanik Kontinuumsmechanik Google Books Ngram Viewer Punktmechanik Atomphysik Google Books Ngram Viewer Kontinuumsmechanik Festkorperphysik Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Punktmechanik amp oldid 235777517