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Johann I Bernoulli 27 Julijul 6 August 1667greg in Basel 1 Januar 1748 ebenda war Schweizer Mathematiker und Arzt der jungere Bruder von Jakob I Bernoulli und der Vater von Nikolaus II Bernoulli Daniel Bernoulli und Johann II Bernoulli Johann I Bernoulli Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Postume Ehrungen 3 Schriften 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJohann I Bernoulli war das zehnte Kind von Niklaus Bernoulli aus der Familie Bernoulli Mitglied des Rates der Stadt Basel und sollte ursprunglich Kaufmann werden Stattdessen studierte er ab 1683 an der Universitat Basel wo er 1685 seinen Magister Abschluss machte Danach studierte er Medizin In die Mathematik und speziell die damals neue Analysis fuhrte ihn sein alterer Bruder Jakob ein mit dem er anfangs eng zusammenarbeitete sich spater aber vollig uberwarf 1690 loste er das von seinem Bruder Jakob gestellte Problem der Kettenlinie Im selben Jahr reiste er nach Genf und ein Jahr spater nach Paris Uberall verbreitete er die Kenntnisse der neuen mathematischen Disziplin Analysis in Paris u a gab er sie an den Marquis de L Hospital weiter der 1696 das erste Analysis Lehrbuch verfasste 1694 wurde Bernoulli in Basel in Medizin promoviert Ab 1693 begann seine umfangreiche Korrespondenz mit Leibniz mit dem er u a 1712 eine Kontroverse uber die Werte des Logarithmus bei negativen Werten des Arguments fuhrte 1695 wurde er Professor in Groningen woran sein Bruder Jakob mit dem er von ca 1697 an zerstritten war nicht ganz unbeteiligt war 1705 wurde er nach dem Tod des Bruders dessen Nachfolger als Mathematikprofessor in Basel Nach dem Tod von Leibniz 1716 war er der Hauptvertreter der Analysis auf dem kontinentalen Europa und ergriff auch auf Seiten von Leibniz Partei im Prioritatsstreit mit den englischen Mathematikern um Newton Eine weitere Fehde fuhrte er mit Brook Taylor Seine Arbeitsgebiete umfassten unter anderem Reihen Differentialgleichungen Kurven unter geometrischen und mechanischen Aspekten Er war an der Herausarbeitung des modernen Funktionsbegriffs wesentlich beteiligt und hatte eine wichtige Rolle in den Anfangszeiten der Variationsrechnung Unter anderem loste er das Problem der Brachistochrone 1696 von Jakob Bernoulli gestellt und veroffentlichte 1708 seine Losung 1717 gab Johann I Bernoulli in einem Brief an Pierre de Varignon die allgemeine Formel des Prinzips der virtuellen Arbeit fur starre Korper an 1 Er beschaftigte sich auch mit Hydraulik wobei er allerdings Ergebnisse seines Sohnes Daniel Bernoulli fur sich reklamierte Johann I Bernoulli gab noch zu Lebzeiten 1743 seine Werke selbst in vier Banden heraus die weiter von seinem Sohn Johann II Bernoulli der in Basel als Mathematikprofessor sein Nachfolger wurde erganzt wurden In der Mechanik war er ein Opponent der Newtonschen Theorie und Anhanger von Descartes und dessen Wirbeltheorie Er arbeitete aber auch Newtons Principia durch und korrigierte eine Reihe von Fehlern Seine Schuler waren unter anderem Leonhard Euler Marquis de L Hospital Maupertuis Gabriel Cramer sein Sohn Johann II mit seinem Sohn Daniel Bernoulli lag er dagegen im Streit da er wollte dass dieser Kaufmann wurde Alexis Clairaut und der Berner Niklaus Blauner Die Werkausgabe der Bernoullis und insbesondere von Johann I Bernoulli und dessen Briefwechsel wurde von Ludwig Otto Spiess 1955 begonnen Autographen von ihm werden unter anderem in der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek verwahrt 1699 wurde er zum Mitglied der Academie des sciences gewahlt Seit 1701 war er auswartiges Mitglied der Preussischen Akademie der Wissenschaften 2 1712 wurde er in die Royal Society aufgenommen 3 1725 wurde er Ehrenmitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften 4 Postume Ehrungen BearbeitenIn Basel wurde 1875 zu Ehren von Johann I Bernoulli beim Eingang des Bernoullianums eine Buste aufgestellt 5 1985 wurde der Mondkrater Bernoulli nach ihm und seinem Bruder Jakob benannt Schriften BearbeitenDie gesammelten Werke der Mathematiker und Physiker der Familie Bernoulli Birkhauser Der Briefwechsel von Johann Bernoulli Band 1 1955 Der Briefwechsel von Johann I Bernoulli mit Pierre Varignon 2 Bande 1988 1992 Jakob und Johann Bernoulli Die Streitschriften Variationsrechnung Hrsg Herman Goldstine 1991 Opera Omnia 4 Bande Bousquet Lausanne 1742 Nachdruck Olms Hildesheim 1968 Die erste Integralrechnung Eine Auswahl aus Johann Bernoullis Mathematischen Vorlesungen uber die Methode der Integrale und anderes Hrsg Gerhard Kowalewski Ostwalds Klassiker 194 Engelmann Leipzig 1914 Die Differentialrechnung aus dem Jahre 1691 92 Akademische Verlagsgesellschaft Leipzig 1924 Hrsg Paul Schafheitlin Paul Stackel Hrsg Abhandlungen uber Variationsrechnung von Joh Bernoulli 1696 Jakob Bernoulli 1697 und Leonhard Euler 1744 Engelmann Leipzig 1894 Wiss Buchgesellschaft 1976Literatur BearbeitenFritz Nagel Bernoulli Johann In Historisches Lexikon der Schweiz Otto Spiess Bernoulli Johann In Neue Deutsche Biographie NDB Band 2 Duncker amp Humblot Berlin 1955 ISBN 3 428 00183 4 S 130 f Digitalisat Moritz Cantor Bernoulli Johann In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 2 Duncker amp Humblot Leipzig 1875 S 473 476 Peter Merian Die Mathematiker Bernoulli Schweighausersche Universitats Buchdruckerei Basel 1860 S 21 34 Textarchiv Internet Archive Gerard Sierksma Johann Bernoulli 1667 1748 his ten turbulent years in Groningen In Mathematical Intelligencer Band 14 1992 Heft 4 J O Fleckenstein Johann und Jakob Bernoulli In Elemente der Mathematik Beihefte Band 6 7 1949 J O Fleckenstein E A Fellmann Bernoulli Johann I In Charles Coulston Gillispie Hrsg Dictionary of Scientific Biography Band 2 Hans Berger Christoph Buys Ballot Charles Scribner s Sons New York 1970 S 51 55 Weblinks BearbeitenJohn J O Connor Edmund F Robertson Johann I Bernoulli In MacTutor History of Mathematics archive Literatur von und uber Johann I Bernoulli im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Johann I Bernoulli in der Deutschen Digitalen Bibliothek Druckschriften von und uber Johann I Bernoulli im VD 17 Eintrag In Mathematikerstammbaum Fritz Nagel Sulamith Gehr Hrsg Basler Edition der Bernoulli Briefwechsel Abgerufen am 6 September 2012 Briefe Johann Bernoullis e manuscripta Die erste Integralrechnung Ubersetzt von Gerhard Kowalewski Einzelnachweise Bearbeiten Karl Eugen Kurrer The History of the Theory of Structures Searching for Equilibrium Ernst amp Sohn Berlin 2018 ISBN 978 3 433 03229 9 S 31 Mitglieder der Vorgangerakademien Johann I Bernoulli Berlin Brandenburgische Akademie der Wissenschaften abgerufen am 21 Februar 2015 Eintrag zu Bernoulli Jean 1667 1748 im Archiv der Royal Society London Auslandische Mitglieder der Russischen Akademie der Wissenschaften seit 1724 Bernoulli Johann I Russische Akademie der Wissenschaften abgerufen am 18 September 2019 russisch Gustaf Adolf Wanner Rund um Basels Denkmaler Basel 1975 S 40 ff Normdaten Person GND 118509969 lobid OGND AKS LCCN n84128973 VIAF 51754496 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Bernoulli Johann IKURZBESCHREIBUNG Schweizer MathematikerGEBURTSDATUM 6 August 1667GEBURTSORT BaselSTERBEDATUM 1 Januar 1748STERBEORT Basel Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann I Bernoulli amp oldid 234080193