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Dieser Artikel bezeichnet einen mathematischen Satz der Gruppentheorie Fur den Vier Quadrate Satz siehe Vier Quadrate Satz Der Satz von Lagrange ist ein mathematischer Satz der Gruppentheorie Er besagt in seiner einfachsten Form dass die Machtigkeit oder Ordnung jeder Untergruppe einer endlichen Gruppe deren Machtigkeit teilt Er wurde nach dem italienischen Mathematiker Joseph Louis Lagrange benannt Inhaltsverzeichnis 1 Aussage 2 Beweis des Satzes 3 Folgerungen 4 Verallgemeinerung 5 Untergruppen zu gegebener Ordnung 6 Literatur 7 WeblinksAussage BearbeitenEs seien G displaystyle G nbsp eine endliche Gruppe H displaystyle H nbsp eine Untergruppe von G displaystyle G nbsp G H displaystyle left G colon H right nbsp der Index von H displaystyle H nbsp in G displaystyle G nbsp also die Anzahl der Nebenklassen von H displaystyle H nbsp in G displaystyle G nbsp und die Gruppenordnung werde mit H displaystyle H nbsp bezeichnet Dann gilt G G H H displaystyle left G right G H cdot H nbsp Insbesondere sind fur G lt displaystyle G lt infty nbsp sowohl H displaystyle H nbsp als auch G H displaystyle G H nbsp Teiler von G displaystyle G nbsp Beweis des Satzes BearbeitenBetrachte fur jedes g G displaystyle g in G nbsp die Linksnebenklasse g H g h h H displaystyle gH gh mid h in H nbsp Es ist h g h displaystyle h mapsto gh nbsp eine Bijektion zwischen H displaystyle H nbsp und g H displaystyle gH nbsp denn die Abbildung ist aufgrund der Definition einer Linksnebenklasse surjektiv und nach der Kurzungsregel g h 1 g h 2 h 1 h 2 displaystyle gh 1 gh 2 Rightarrow h 1 h 2 nbsp auch injektiv Somit haben alle Linksnebenklassen die gleiche Machtigkeit wie die Untergruppe H displaystyle H nbsp Da die Nebenklassen als Aquivalenzklassen der Aquivalenzrelation a b a 1 b H displaystyle a sim b Leftrightarrow a 1 b in H nbsp definiert werden konnen liefern sie eine Partition von G displaystyle G nbsp Da jede Nebenklasse genau H displaystyle H nbsp Elemente hat und die Anzahl der Nebenklassen gleich G H displaystyle left G H right nbsp ist folgt G G H H displaystyle left G right left G H right cdot left H right nbsp was zu beweisen war Folgerungen BearbeitenDa die Ordnung eines Gruppenelementes gerade die Ordnung der Untergruppe ist die von diesem Element erzeugt wird folgt aus dem Satz von Lagrange unmittelbar dass die Ordnung eines Gruppenelementes stets die Ordnung der Gruppe teilt Aus diesem Resultat erhalt man direkt den kleinen fermatschen Satz aus der Zahlentheorie und als weitere Verallgemeinerung den Satz von Euler Endliche Gruppen deren Gruppenordnung eine Primzahl ist sind nach dem Satz von Lagrange zyklisch und einfach Da die Gruppenordnung eine Primzahl ist kann es namlich nach dem Satz von Lagrange nur die trivialen Untergruppen geben und somit erzeugt jedes nicht neutrale Element bereits die ganze Gruppe und es gibt nur die trivialen Normalteiler Verallgemeinerung BearbeitenSei G displaystyle G nbsp eine Gruppe U V G displaystyle U leq V leq G nbsp Untergruppen Dann erhalt man mit zweimaliger Anwendung des Satzes von Lagrange G U G V V U displaystyle left G U right left G V right cdot left V U right nbsp Wahlt man U e displaystyle U left e right nbsp so erhalt man daraus wieder den Satz von Lagrange Untergruppen zu gegebener Ordnung BearbeitenMit dem Satz von Lagrange hat man fur endliche Gruppen ein notwendiges Kriterium fur die Existenz einer Untergruppe zu einer bestimmten Ordnung Das Kriterium ist allerdings nicht hinreichend das heisst im Allgemeinen gibt es fur endliche Gruppen nicht zu jedem Teiler der Gruppenordnung auch eine Untergruppe welche diese Ordnung hat Die kleinste Gruppe welche dies verdeutlicht ist die Gruppe A 4 displaystyle A 4 nbsp A 4 displaystyle A 4 nbsp hat 12 displaystyle 12 nbsp Elemente aber keine Untergruppe der Ordnung 6 displaystyle 6 nbsp Dennoch gibt es bestimmte Gruppen welche zu jedem Teiler der Gruppenordnung auch eine Untergruppe dieser Ordnung besitzen Ein Beispiel sind die zyklischen Gruppen Es gibt auch Satze welche die Existenz von Untergruppen bestimmter Ordnungen garantieren Ein Beispiel hierfur sind die Sylow Satze Literatur BearbeitenKurt Meyberg Algebra Teil 1 Hanser 1980 ISBN 3 446 13079 9 S 47 Gerd Fischer Lehrbuch der Algebra Vieweg 2008 ISBN 978 3 8348 0226 2 S 28 Weblinks Bearbeiten nbsp Wikiversity Der Satz von Lagrange im Rahmen einer Vorlesung uber lineare Algebra Kursmaterialien Satz von Lagrange in der Encyclopaedia of Mathematics engl Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Satz von Lagrange amp oldid 221089412