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Friesach ist eine Ortschaft und der Hauptort der Gemeinde Friesach im Bezirk Sankt Veit an der Glan in Karnten Die Ortschaft hat 1957 Einwohner Stand 1 Janner 2023 1 Sie liegt auf dem Gebiet der Katastralgemeinde Friesach Friesach Hauptort einer Stadtgemeinde OrtschaftFriesach Gemeinde Friesach Osterreich BasisdatenPol Bezirk Bundesland Sankt Veit an der Glan SV KarntenGerichtsbezirk Sankt Veit an der GlanPol Gemeinde Friesach KG Friesach Koordinaten 46 57 2 N 14 24 19 O 46 950555555556 14 405277777778 634 Koordinaten 46 57 2 N 14 24 19 O f1Hohe 634 m u A Einwohner der Ortschaft 1957 1 Jan 2023 Gebaudestand 618 1 Jan 2011f1 Statistische KennzeichnungOrtschaftskennziffer 01299Friesacher AltstadtQuelle STAT Ortsverzeichnis BEV GEONAM KAGISf0f01957 Blick vom PetersbergBlick zum PetersbergDominikanerklosterPropsteikirchenruine VirgilienbergBurg Geyersberg Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Sehenswurdigkeiten 3 1 Burgen und Befestigungsanlagen 3 2 Sakralbauten 4 Bevolkerungsentwicklung 5 EinzelnachweiseLage BearbeitenDie Ortschaft liegt im Norden des Bezirks Sankt Veit an der Glan an einer alten Strassenverbindung vom Donauraum zur Adria Das Stadtzentrum liegt rechts der Metnitz am Rand des Friesacher Felds und am Fuss des Modringbergzugs Heute erstreckt sich der Ort uber fast die gesamte Breite des Friesacher Felds und ist mit den Nachbarortschaften Engelsdorf im Norden und Olsa im Osten zusammengewachsen Geschichte BearbeitenDie romische Reichsstrasse von Aquileia am Golf von Triest nach Lauriacum dem heutigen Enns verlief uber das heutige Ortsgebiet von Friesach Eine antike Siedlung auf dem Friesacher Petersberg wird vermutet kann jedoch keine grosse Bedeutung gehabt haben 2 Im Jahr 860 schenkte Ludwig der Deutsche dem Erzbistum Salzburg einen Hof ad Friesah wahrscheinlich an der Stelle des heutigen Furstenhofes 927 wird eine Kirche genannt Am vielleicht schon zuvor befestigten Petersberg wurde im 11 Jahrhundert die Burg Petersberg errichtet Im Investiturstreit war Friesach jahrelang umkampft Nachdem hier im 11 und 12 Jahrhundert ein Salzburger Markt im Norden und ein Gurker Markt im Suden nebeneinander bestanden hatten wurde Friesach 1180 zur Ganze salzburgisch die beiden Marktsiedlungen wuchsen zusammen wodurch auch der Bereich des heutigen Hauptplatzes dicht besiedelt wurde 1215 wird Friesach als Stadt genannt und ist damit die alteste Stadt Karntens auch wenn eine formelle Stadtrechtsverleihung erst 1339 erfolgte 2 In der ersten Halfte des 13 Jahrhunderts erlebte die Stadt ihre Blutezeit und war damals die zweitgrosste Stadt im Salzburger Gebiet und die bedeutendste Stadt im heutigen Karnten Friesach war ein bedeutendes Handelszentrum am Weg von Osterreich nach Venedig geworden Hier wurde der Friesacher Pfennig gepragt und es siedelten sich judische Bankiers an Im letzten Viertel des 13 Jahrhunderts wurde die Stadt gleich dreimal eingenommen und teils zerstort Die heute noch gut erhaltene Stadtbefestigung mit der 11 m hohen Stadtmauer und 15 m breitem Wassergraben entstand erst danach und ersetzte altere Befestigungsanlagen die ein deutlich ausgedehnteres Gebiet als die heutige Altstadt umschlossen hatten 2 Allmahlich verlor Friesach an Bedeutung die Habsburger an die 1335 weite Teile Karntens gefallen waren forderten ihre eigenen Stadte die Salzburger gaben ihre Anspruche auf das Herzogtum Karnten auf womit das weiter in ihrem Besitz befindliche Friesach fur sie in eine Randlage ruckte und an Bedeutung verlor und von den Bischofen von Salzburg und in Folge auch von jenen von Lavant nicht mehr als Residenz genutzt wurde und die Vertreibung der Juden 1404 fuhrte zum Niedergang des Bankwesens 2 Steuerakten von 1751 belegen dass es damals folgende Handwerker und Gewerbetreibende in der Stadt gab 4 Backer 1 Lebzelter 2 Fleischhauer 8 Schuster 3 Lederer 3 Kurschner 3 Handschuhmacher 2 Sattler 1 Riemer 1 Weissgerber 4 Schneider 3 Weber 1 Farber 1 Huter 2 Tischler 1 Binder 1 Drechsler 2 Zimmermanner 1 Maurer 1 Schlosser 1 Buchsenmacher 5 Schmiede und Wagner 1 Gurtler 2 Kupferschmiede 1 Glaser 2 Grunhafner 2 Schwarzhafner 1 Seiler 1 Kammmacher 1 Seifensieder 3 Kaufleute 8 Weinwirte 6 Bierwirte 1 Rauchfangkehrer 1 Arzt 1 Apotheker und 2 Bader Daneben gab es damals 4 Mullner und einige von geistlichen Grundherrschaften betriebene Tavernen 2 Auch wenn es in Friesach selber keine Eisenverarbeitung gab profitierten Einwohner der Stadt doch lange Zeit vom Eisenbergbau der Umgebung St Salvator Olsa Daher schwachte der Niedergang der Montanindustrie in der 2 Halfte des 19 Jahrhunderts auch Friesach 2 Auf dem Gebiet der Steuergemeinde Friesach gelegen gehorte die Stadt in der ersten Halfte des 19 Jahrhunderts zum Steuerbezirk Friesach Seit Grundung der Ortsgemeinden nach den Reformen Mitte des 19 Jahrhunderts ist Friesach Hauptort der gleichnamigen Stadtgemeinde Sehenswurdigkeiten BearbeitenWeite Teile der Altstadt stehen unter Denkmalschutz und sind daruber hinaus in die Liste der nach der Haager Konvention geschutzten Kulturguter in Osterreich aufgenommen Burgen und Befestigungsanlagen Bearbeiten Gegen das Friesacher Feld hin wurde die Stadt durch die weithin erhaltene Stadtmauer mit breitem Wassergraben geschutzt siehe Stadtbefestigung Friesach Auf Erhebungen am Fuss des Modringbergzugs wurden im Mittelalter Befestigungsanlagen errichtet sodass die Stadt von Nord nach Sud von folgenden Burgen und Ruinen umrahmt wird Burg Geiersberg Burg Lavant am niedrigeren Teil des Petersbergs Burg Petersberg mit 28 m hohem Bergfried der das Stadtmuseum beherbergt auf dem hochsten Teil des Petersbergs Ruine Rotturm Ruine der Propsteikirche am Virgilienberg die mit der abgekommenen Propstei in die Stadtbefestigung einbezogen warSeit 2009 wird am sudlichen Ortsrand eine Burg nach mittelalterlichen Methoden errichtet und als Erlebnis Burgbau Friesach beworben Sakralbauten Bearbeiten Filialkirche St Peter am Petersberg burgkapellenahnlicher Bau aus dem 13 Jahrhundert Stadtpfarrkirche St Barthlma im Stadtzentrum romanische Pfeilerbasilika des 12 Jahrhunderts Deutschordenskirche in der St Veiter Vorstadt am sudlichen Ortsrand zuruckgehend auf Kommende des Deutschen Ritterordens aus dem 13 Jahrhundert Dominikanerkirche nordlich des Stadtgrabens aus dem 13 Jahrhundert daneben das ehemalige Dominikanerkloster ursprunglich bestand in Friesach das alteste Dominikanerkloster im deutschen Sprachraum heutiger Bau erst aus dem 16 Jahrhundert ehemaliges Dominikanerinnenkloster in der Neumarkter Vorstadt nordlich des Stadtzentrums heutiger Bau aus dem spaten 18 Jahrhundert Heiligblutkirche am Bergfuss am westlichen Rand der Altstadt heutiger Bau von Anfang des 14 Jahrhunderts daneben KlosterruinenBevolkerungsentwicklung BearbeitenFur die Ortschaft ermittelte man folgende Einwohnerzahlen 1869 194 Hauser 1482 Einwohner 3 1880 196 Hauser 1567 Einwohner 4 1890 198 Hauser 1661 Einwohner 5 1900 204 Hauser 1849 Einwohner 6 1910 224 Hauser 1928 Einwohner 7 1923 226 Hauser 1925 Einwohner 8 1934 2175 Einwohner 9 1951 277 Hauser 2778 Einwohner 10 1961 324 Hauser 2477 Einwohner 11 1971 386 Hauser und 23 nicht standig bewohnbare Hauser 2394 Einwohner 12 1981 544 Hauser 2325 Einwohner 13 1991 590 Hauser 2366 Einwohner 14 2001 598 Gebaude davon 449 mit Hauptwohnsitz mit 1082 Wohnungen und 961 Haushalten 2238 Einwohner und 200 Nebenwohnsitzfalle 15 2011 618 Gebaude 2066 Einwohner 16 In der Ortschaft gibt es 207 Arbeitsstatten Stand 2011 16 2001 174 15 und 32 land und forstwirtschaftliche Betriebe Stand 2001 15 Einzelnachweise Bearbeiten Statistik Austria Bevolkerung am 1 1 2023 nach Ortschaften Gebietsstand 1 1 2023 ODS 500 KB a b c d e f Michaele Laichmann Friesach Kommentar zur Siedlungsgeschichte Osterreichischer Stadteatlas 7 Lieferung 2002 K K Statistische Central Commission Orts Repertorium des Herzogthumes Karnten Auf Grundlage der Volkszahlung vom 31 Dezember 1869 Carl Gerold s Sohn Wien 1872 S 63 K K Statistische Central Commission Hrsg Vollstandiges Ortschaften Verzeichniss der im Reichsrathe vertretenen Konigreiche und Lander nach den Ergebnissen der Volkszahlung vom 31 December 1880 Alfred Holder Wien 1882 S 50 K K Statistische Central Commission Hrsg Orts Repertorien der im Osterreichischen Reichsrathe vertretenen Konigreiche und Lander Neubearbeitung auf Grund der Ergebnisse der Volkszahlung vom 31 December 1890 V Karnten Alfred Holder Wien 1894 S 51 K K Statistische Zentralkommission Hrsg Gemeindelexikon der im Reichsrate vertretenen Konigreiche und Lander Neubearbeitung auf Grund der Ergebnisse der Volkszahlung vom 31 December 1900 V Karnten K K Hof und Staatsdruckerei Wien 1905 S 68 Statistische Zentralkommission Hrsg Spezialortsrepertorium der Osterreichischen Lander Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszahlung vom 31 Dezember 1910 V Karnten Verlag der Staatsdruckerei Wien 1918 S 33 Bundesamt fur Statistik Hrsg Ortsverzeichnis von Osterreich Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszahlung vom 7 Marz 1923 Osterreichische Staatsdruckerei Wien 1930 Abschnitt Karnten S 14 handschriftlicher Nachtrag im Ortsverzeichnis 1923 Bundesamt fur Statistik Hrsg Ortsverzeichnis von Osterreich Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszahlung vom 7 Marz 1923 Osterreichische Staatsdruckerei Wien 1930 mit der Signatur II 28238 der Universitatsbibliothek Klagenfurt Abschnitt Karnten S 14 Osterreichisches Statistisches Zentralamt Ortsverzeichnis von Osterreich bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszahlung vom 1 Juni 1951 Osterreichische Staatsdruckerei 1953 S 175 Osterreichisches Statistisches Zentralamt Ortsverzeichnis von Osterreich Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszahlung vom 21 Marz 1961 Osterreichische Staatsdruckerei 1965 S 254 Osterreichisches Statistisches Zentralamt Ortsverzeichnis 1971 bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszahlung vom 12 Mai 1971 Karnten Osterreichische Staatsdruckerei 1975 S 44 Osterreichisches Statistisches Zentralamt Ortsverzeichnis 1981 5 Karnten Osterreichische Staatsdruckerei 1985 S 62 Osterreichisches Statistisches Zentralamt Osterreichisches Ortsverzeichnis 2 Karnten Osterreichische Staatsdruckerei 1993 S 140 a b c Statistik Austria Hrsg Ortsverzeichnis 2001 Karnten Wien 2004 S 100 a b Amt der Karntner Landesregierung Landesstelle fur Statistik Karntner Ortsverzeichnis Gebietsstand 1 1 2014 Klagenfurt 2014 Gemeindegliederung von Friesach Katastralgemeinden Friesach St Salvator Zeltschach Ehemalige Katastralgemeinde Feistritz II Ortschaften Dobritsch Dorfl Engelsdorf Friesach Gaisberg Grafendorf Guldendorf Gundersdorf Gunzenberg Gwerz Harold Hartmannsdorf Hundsdorf Ingolsthal Judendorf Krauping Leimersberg Mayerhofen Moserwinkl Oberdorf I Oberdorf II Olsa Pabenberg Reisenberg Rossbach St Johann St Salvator St Stefan Sattelbogen Schratzbach Schwall Silbermann Staudachhof Stegsdorf Timrian Wagendorf Wels Wiegen Wiesen Zeltschach Zeltschachberg Zienitzen Zmuck ehemalige Ortschaftsbestandteile Barbarabad Dorfl Gwerz Haberland Lichtberg Mauritzen St Thomas WinklernZahlsprengel 000 Friesach Altstadt 001 Altstadt Umgebung Sud 002 Olsa Grafendorf 003 St Salvator Zentrum 004 St Salvator Umgebung 005 Zeltschach 007 Altstadt Umgebung Nord EngelsdorfEhemalige selbstandige Gemeinden auf dem heutigen Gemeindegebiet von Friesach Gemeinde St Salvator seit 1973 bei Friesach Gemeinde Zeltschach 1850 1890 und seit 1973 wieder bei Friesach Ehemalige Bestandteile der Gemeinde Friesach Micheldorf 1850 1893 und 1973 1992 bei Friesach Katastralgemeinde Toscheldorf 1850 1872 bei Friesach Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friesach Gemeinde Friesach amp oldid 237446870