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Henning Johann Schindekopf um 1330 in Westfalen 17 Februar 1370 in der Schlacht bei Rudau war ein Deutschordensritter Komtur und schliesslich als Ordensmarschall einer der Grossgebietiger des Deutschen Ordens Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Nachwirkung 3 Fussnoten 4 LiteraturLeben BearbeitenErstmals 1348 als Mitglied des Ordenskonventes zu Konigsberg erwahnt gelangte Schindekopf als Komtur von Ragnit im umkampften Grenzland zu Schamaiten Litauen zu hoherem Kommando in der Ordenshierarchie Es war in Anbetracht der steten Bedrohung Ragnits zu jener Zeit im Orden ublich diese Komturei mit besonders befahigten Ordensrittern zu besetzen Der standige kriegerische Konflikt mit Litauen sollte Schindekopfs Leben und seine Laufbahn pragen Im Jahr 1354 wurde Schindekopf das Amt des Komturs der wichtigen Kommende Balga ubertragen In diesem Amt bestatigte er 1357 das Stadtrecht von Rastenburg Im Jahr 1360 berief Hochmeister Winrich von Kniprode den als ungestum und hitzig beschriebenen Schindekopf zum Ordensmarschall und Komtur von Konigsberg Hier oblag ihm die schwierige Aufgabe der Koordinierung des Krieges mit dem noch heidnischen Grossfurstentum Litauen Bedingt durch die Unwegsamkeit des ostlich angrenzenden Landes erwies sich eine dauerhafte Sicherung des Ordenslandes unmoglich man musste sich auf temporar und territorial eng begrenzte Kriegsreisen beschranken wahrend die Litauer gerade unter ihrem Grossfursten Kestutis ihrerseits die feindlichen Gemarkungen mit Raub und Brand verheerten Die Kampfweise der Ordensaufgebote unterschied sich dabei in Nichts vom Vorgehen ihrer Kontrahenten Da es im Lauf der Zeit eine modische Sitte des westeuropaischen Adels geworden war zu Heidenreisen im Geiste der Kreuzzuge aufzubrechen gelang es dem Orden dieses kriegerische Potential in den Dienst seiner Interessen zu stellen Dem Ordensmarschall namentlich Schindekopf kam dabei eine Schlusselrolle zu Obwohl Schindekopf einige spektakulare Erfolge wie eine vorubergehende Gefangennahme Kestutis gelangen erwies sich der Gegner als ungebrochen Im Winter 1370 sah der Ordensmarschall einer gewaltigen Bedrohung entgegen Die gesamte Heeresmacht Litauens griff im Januar unter beiden litauischen Grossfursten Algirdas und Kestutis von Nordosten her das Kernland des Deutschordensstaates an Das Aufgebot des Ordens erganzt durch Ritter aus Livland und sogenannte Gastritter Preussenreisende zog in zwei Marschsaulen unter dem Hochmeister Winrich von Kniprode sowie Ordensmarschall Henning Schindekopf den Litauern und ihren Verbundeten entgegen Nordostlich von Konigsberg kam es am 17 Februar 1370 zur fur den Orden siegreichen Schlacht bei Rudau wahrend deren der ungestum anreitende Ordensmarschall todlich verwundet wurde Schindekopf erlag seinen Verletzungen noch auf dem Ruckmarsch der Aufgebote nach Konigsberg Sein Nachfolger als Ordensmarschall wurde Rudiger von Elner Nachwirkung BearbeitenIn Rudau selbst wurde am Ort des Sturzes des Henning Schindekopf ein Denkmal errichtet in der Quednauer Kirche sollen noch Jahrhunderte nach der Schlacht Helm Panzerhandschuhe und Marschallsstab aus dem Nachlass Henning Schindekopfs gezeigt worden sein Nach ihm benannt war ab 1911 in Konigsberg die Schindekop Strasse von der Stresemann Strasse zur Samitter Allee Die deutsche Schriftstellerin Agnes Miegel widmete Henning Schindekopfs Rolle in der Schlacht bei Rudau eine ihrer Balladen Zitat Meister wes ist der Sieg Und der Greise Sprach Wir siegten Er sprach es leise Und lauter dann Mein Henning merk auf Schneewolken zogen um Mittag herauf Verbargen den Himmel schwarz und dicht Die Bruder droben wissen es nicht Dass der Orden Ruh fand fur ewige Zeit Der Ritt dorthin ist beschwerlich und weit Wer wird es Hermann von Salza 1 sagen Dass wir Olgierd und Kynstut geschlagen Sprach Henning Schindekopf Ock sulvst Fussnoten Bearbeiten Der Hochmeister Hermann von Salza starb bereits 1239 in BarlettaLiteratur BearbeitenHans Prutz Die Ritterorden Bechtermunz Verlag Berlin 1908 Wolfgang Sonthofen Der Deutsche Orden Weltbild Verlag Augsburg 1995 Dieter Zimmerling Der Deutsche Ritterorden ECON Verlag Munchen 1998PersonendatenNAME Schindekopf HenningALTERNATIVNAMEN Schindekopf Henning JohannKURZBESCHREIBUNG Marschall des Deutschen OrdensGEBURTSDATUM um 1330GEBURTSORT WestfalenSTERBEDATUM 17 Februar 1370STERBEORT bei Rudau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Henning Schindekopf amp oldid 217821572