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Johannes Neumann 23 November 1929 in Konigsberg 5 Mai 2013 in Oberkirch war ein deutscher Soziologe Kirchenrechtler und ehemals katholischer Theologe der vor allem durch seine Kritik an der katholischen Kirche bekannt wurde Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Publikationen 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenNeumann war zunachst als romisch katholischer Theologe tatig und seit 1966 Professor fur Kirchenrecht an der Katholisch Theologischen Fakultat der Eberhard Karls Universitat Tubingen deren Rektor er auch von 1971 bis 1972 war Er geriet zunehmend in Widerspruch zur Lehre der katholischen Kirche So engagierte er sich u a fur eine Mitbestimmung der Laien die Gleichberechtigung der Frau die Mischehenpraxis sowie das Scheidungsrecht Da Neumann zu der Uberzeugung gelangte dass die katholische Kirche grundsatzlich nicht reformierbar sei kam es 1977 dann endgultig zum Bruch Neumann gab seine Missio canonica zuruck und trat aus der Kirche aus Seit 1978 gehorte Neumann dann als Professor fur Rechts und Religionssoziologie zum Fachbereich Verhaltenswissenschaften der Universitat Tubingen Einer seiner Arbeitsschwerpunkte in Forschung und Lehre war die Sozialpolitik Deutschlands Seit 1985 lehrte Neumann ausserdem als Honorarprofessor fur Kirchenrecht und Staatskirchenrecht an der juristischen Fakultat der Universitat Mannheim 1982 entstand unter seiner Agide das Zentrum zur interdisziplinaren Erforschung der Lebenswelten behinderter Menschen Z I E L dessen Sprecher er bis 1996 war 1987 gehorte er zu den Mitbegrundern des sozialwissenschaftlichen universitatsnahen Forschungsinstituts fur Arbeit Technik und Kultur FATK dessen Vorsitzender er von 1988 bis 1997 war Seine Emeritierung erfolgte 1995 Neumann war Grundungsmitglied und erster Vorsitzender der Internationalen Erich Fromm Gesellschaft gehorte zum Beirat des Internationalen Bundes der Konfessionslosen und Atheisten IBKA und der Giordano Bruno Stiftung Dabei engagierte er sich gegen Privilegien der grossen Kirchen und Benachteiligungen der kleineren religiosen und weltanschaulichen Gruppen Fur seinen Kampf gegen die Benachteiligung des Ethikunterrichts wurden er und seine Frau Ursula 2000 vom IBKA mit dem Erwin Fischer Preis ausgezeichnet Posthum erschien 2019 als Band 5 der Reihe Humanismusperspektiven das 300 Seiten Buch Humanismus und Kirchenkritik Beitrage zur Aufklarung Es enthalt neben einer biografisch bibliografischen Studie von Theodor W Beine und einem Nachwort von Ursula Neumann vor allem Texte von Johannes Neumann Darin wird inhaltlich der Bruckenschlag zwischen west und ostdeutschen Humanisten und ihren Vereinen und ideenpolitischen Strategien ausgeleuchtet 1 Literatur BearbeitenJohannes Neumann In Kurschners Deutscher Gelehrten Kalender 2003 19 Ausgabe Band II K Scho Bio bibliographisches Verzeichnis deutschsprachiger Wissenschaftler der Gegenwart K G Saur Munchen 2003 ISBN 3 598 23607 7 S 2340 Ursula Neumann Der Kirchenrechtsprofessor nimmt Vernunft an wird mit mir glucklich und stirbt BoD Books on Demand 2017 ISBN 978 3 7448 0325 0 Publikationen BearbeitenDer Spender der Firmung in der Kirche des Abendlandes bis zum Ende des kirchlichen Altertums Eine rechtsgeschichtliche Untersuchung Kyrios Verlag Meitingen 1963 Auf Hoffnung hin Eine Sammlung okumenischer Gedanken Kyrios Verlag Meitingen 1964 Die Kirche und die kirchliche Gewalt in der Lehre der deutschen Kirchenrechtswissenschaft vom Ende der Aufklarung bis zum ersten Vatikanischen Konzil Habilitationsschrift Munchen 1965 Mischehe und Kirchenrecht Das kanonische Eherecht trennende Kluft oder Anlass zur Besinnung Echter Verlag Wurzburg 1967 zusammen mit Johannes Gunter Gerhartz und Walter Kasper Kein Grundgesetz der Kirche ohne Zustimmung der Christen Grunewald Verlag 1971 Das Kirchenrecht Chance und Versuchung Styria Graz 1972 ISBN 3 222 10724 6 Synodales Prinzip Der grossere Spielraum im Kirchenrecht Herder Freiburg 1973 ISBN 3 451 16870 7 Menschenrechte auch in der Kirche Benziger Zurich 1976 Grundriss des katholischen Kirchenrechts Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1981 zusammen mit Ursula Neumann Vernunft und Verantwortung In Woran ich glaube hrsg v Karlheinz Deschner Gutersloh 1990 S 190 199 Zur gesellschaftlichen Stellung Entwicklung und Wandlung des modernen Atheismus In Aufklarung und Kritik Heft 1 1995 S 80 99 online Schriftenreihe der Freien Akademie insbesondere die Bande 3 5 12 15 18 21 und 22 online z B Band 12 Gesellschaft und Religion Zur Einfuhrung in das Thema Vorwort Falkensee 1991 ISBN 3923834101 Tagung vom Mai 1989 Humanismus und Kirchenkritik Beitrage zur Aufklarung Hrsg von Horst Groschopp Alibri Verlag Aschaffenburg 2019 ISBN 978 3 86569 288 7 Weblinks BearbeitenLiteratur von Johannes Neumann im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Bio und bibliographische Angaben Interview zum 80 Geburtstag Neumanns Ein sanfter Revolutionar Nachruf Die Kirchen in Deutschland 1945 Vorher und nachher Versuch einer Bilanz von J Neumann 1995 Materialreich insbes uber den Kirchenkampf 1933 1945Einzelnachweise Bearbeiten Von der Kirchenkritik zum Humanismus hpd erschienen und abgerufen 2 Mai 2019Normdaten Person GND 124220401 lobid OGND AKS LCCN n85174855 VIAF 58990 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Neumann JohannesKURZBESCHREIBUNG deutscher Soziologe Kirchenrechtler und vormaliger romisch katholischer TheologeGEBURTSDATUM 23 November 1929GEBURTSORT KonigsbergSTERBEDATUM 5 Mai 2013STERBEORT Oberkirch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johannes Neumann Kirchenrechtler amp oldid 230041974