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Der Aalkistensee alterer Name Aalkustensee 3 ist ein See im Enzkreis in der Nahe von Maulbronn und Bretten im Kraichgau in Baden Wurttemberg Er liegt im gleichnamigen Naturschutzgebiet AalkistenseeAalkistensee im WinterGeographische Lage KraichgauZuflusse SalzachAbfluss SalzachUfernaher Ort Bretten MaulbronnDatenKoordinaten 48 59 37 N 8 45 40 O 48 99371 8 76107 227 Koordinaten 48 59 37 N 8 45 40 OHohe uber Meeresspiegel 227 m u NHN 1 Lange 620 mBreite 270 mMaximale Tiefe 1 5 m 2 Vorlage Infobox See Wartung NACHWEIS SEEBREITEVorlage Coordinate Wartung POSKARTE unpassend Naturschutzgebiet Aalkistensee IUCN Kategorie IV Habitat Species Management AreaLage Maulbronn Olbronn Durrn Enzkreis Baden Wurttemberg DeutschlandFlache 50 5 haKennung 2 042WDPA ID 81249Geographische Lage 49 0 N 8 46 O 48 993617 8 766291f2 Inhaltsverzeichnis 1 See 2 Naturschutzgebiet 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseSee BearbeitenNach Untersuchungen von Seesedimenten entstand der See vermutlich durch einen Erdfall der durch Auslaugungsprozesse im Gipskeuper verursacht wurde Die Sedimentation setzte gegen Ende des dritten Jahrtausends v Chr wahrend des Ubergangs von der Jungsteinzeit zur Bronzezeit ein 2 Monche des nahegelegenen Klosters Maulbronn stauten den See vermutlich im 16 Jahrhundert durch einen Erddamm weiter auf Die Pollenverteilung in den Seesedimenten andert sich um 1500 was als Hinweis auf die damalige Vergrosserung des Sees gewertet wird 4 Im Salzachtal lagen zwischen Kloster und Aalkistensee weitere kunstlich angelegte Seen die heute trockengelegt sind 1553 wurde der See als Unterefflinger See erwahnt Der heutige Name des Sees geht auf die Praxis der Monche zuruck im See Aale fur die Fastentage in holzernen Reusen sogenannten Aalkisten aufzubewahren Nach Ende der 1990er Jahre durchgefuhrten archaologischen Sondierungen wurde der heute sechs Meter 5 hohe Erddamm mehrfach erhoht Ein zur Sicherung am Dammfuss eingebauter Holzbalken konnte dendrochronologisch auf das Falljahr 1661 datiert werden Damals erreichte der Damm seine heutige Breite moglicherweise wurde er auch erhoht Bei den Arbeiten kann es sich um die Beseitigung von Schaden aus dem Dreissigjahrigen Krieg gehandelt haben 6 In der Nordwestecke des Sees liegt die Aalkistenmuhle die das aus dem See abfliessende Wasser nutzte Der Bau der heutigen Muhle wurde 1700 genehmigt Ein auf 1553 datierter Eckstein am Einlass des Muhlkanals sowie spaterer Schriftverkehr belegen dass der Aalkistensee bereits zuvor Standort einer Muhle war 7 Nach einem Bruch des Erddamms 1790 wurde die Trockenlegung des Sees erwogen da der Pachtzins fur das gewonnene Land hoher als die Einnahmen aus der Verpachtung als Fischwasser war Die Trockenlegung unterblieb wegen des Widerstandes des Mullers Im Urkataster sind funf Abflusse des Sees dargestellt Der Muhlkanal ein Grundablass sowie drei Uberlaufe Zwei Uberlaufe wurden Anfang des 19 Jahrhunderts angelegt nachdem zuvor der Damm nahezu jahrlich durch schnellen Anstieg des Wasserspiegels beschadigt worden war 8 Um 1821 wurde der See regelmassig abgefischt Unterhalb des Damms lag ein Fischgumpen ein Becken zur Aufnahme von Fischen Uber Winter lag der See trocken Dann wurde Schlamm aus dem See abgegraben und als Dunger verkauft der Erlos kam zu gleichen Teilen dem Muller dem Fischereipachter und der Herrschaft zugute Der Fischereipachter musste das Rohricht am See mahen um der Verlandung vorzubeugen 9 Der See hatte 1561 eine Flache von 9 6 Hektar 1797 waren es 15 5 Hektar Heute soll der See 13 6 4 oder 12 1 Hektar 1 gross sein Die Fischzucht im See wurde 1967 aufgegeben da das Wasser zu stark verschmutzt war Das Abwasser Maulbronns wurde bis 1953 ungeklart bis 1978 nur mechanisch gereinigt in die Salzach eingeleitet Mittlerweile uberdeckte Sedimente im See enthalten giftige Schwermetalle die dem Abwasser der Galvanik Industrie in Maulbronn entstammten Um 1997 wurde der Damm des Sees saniert da er als zu niedrig und zu steil eingestuft wurde Bei der Sanierung wurden alte Baume und kulturhistorisch wertvolle Bauwerke entfernt 10 Naturschutzgebiet BearbeitenDas Naturschutzgebiet Aalkistensee erstreckt sich uber die gesamte Flache des Sees sowie daruber hinaus Entlang der Salzach erstreckt sich das Gebiet ostlich bis zur Bundesstrasse 35 im Suden bis zur Bahntrasse der Westbahn Das 50 5 ha grosse Gebiet Schutzgebietnummer 2 042 wurde mit Verordnung vom 21 Dezember 1979 unter Schutz gestellt und wird dem Naturraum des Kraichgaus und des Stromberg Heuchelberg zugerechnet Als wesentlicher Schutzzweck wurde die Erhaltung des Sees mit den ihn umgebenden unterschiedlichen Feuchtgebieten und Hangzonen in ihrer Eigenart Vielfalt und Schonheit genannt wobei sich die Schutzwurdigkeit neben der uberregionalen Bedeutung als Brut und Rastplatz fur Vogel und als Amphibienlaichgewasser aus der Bedeutung des Gebiets als Lebensraum artenreicher Pflanzen und Tiergesellschaften und der Bedeutung des Sees als Standort grossflachiger Schilfbestande in seinem Uferbereich als Wuchsort gefahrdeter Pflanzenarten wie Teichampfer und Sumpf Greiskraut ergibt Heute kann man am See zahlreiche Vogelarten beobachten beispielsweise Grundel und Tauchenten Blasshuhner Silber und Graureiher Haubentaucher Schwane und Wildganse Siehe auch BearbeitenListe der Naturschutzgebiete in Baden Wurttemberg Liste der Naturschutzgebiete im EnzkreisLiteratur BearbeitenAndreas Wolf Aalkistensee In Bezirksstelle fur Naturschutz und Landschaftspflege Karlsruhe Hrsg Die Naturschutzgebiete im Regierungsbezirk Karlsruhe Thorbecke Stuttgart 2000 ISBN 3 7995 5172 7 S 186 189 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Naturschutzgebiet Aalkistensee Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Steckbrief des Naturschutzgebietes im Schutzgebietsverzeichnis der Landesanstalt fur Umwelt Baden Wurttemberg Maulbronner Klosterteiche Die Naturschutzgebiete Aalkistensee und Rossweiher PDF 1 9 MB auf lubw deEinzelnachweise Bearbeiten a b Karte des Aalkistensees auf Landesanstalt fur Umwelt Baden Wurttemberg LUBW Hinweise a b Manfred Rosch Elske Fischer Die Maulbronner Klosterweiher Spiegel von vier Jahrtausenden Kulturlandschaftsgeschichte In Denkmalpflege in Baden Wurttemberg Heft 46 4 2017 S 282 287 hier S 284 PDF 747 kB Wurttembergische Flurkarte Blatt NW XLVII 19 Stand 1835 beim Staatsarchiv Ludwigsburg a b Ulrich Knapp Die Zisterzienser und das Wasser Unter besonderer Berucksichtigung der Abteien Bebenhausen Maulbronn und Salem Herausgeber Staatliche Schlosser und Garten Baden Wurttemberg Michael Imhof Verlag Petersberg 2020 ISBN 978 3 7319 0350 5 S 212 Steckbrief RHB Aalkistensee bei der LUBW abgerufen am 9 Juli 2019 Knapp Die Zisterzienser und das Wasser S 181 212 Knapp Die Zisterzienser und das Wasser S 179 Knapp Die Zisterzienser und das Wasser S 181 Knapp Die Zisterzienser und das Wasser S 208 Wolf Aalkistensee S 187 189 Naturschutzgebiete im Enzkreis Aalkistensee Albtal und Seitentaler Bauschlotter Au Bauschlotter Schlosspark Beim Steiner Mittelberg 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