www.wikidata.de-de.nina.az
Konrad Vaut um 1465 in Zuffenhausen 11 Dezember 1516 in Stuttgart war verdienstvoller Vogt von Cannstatt und wurde als politischer Gegner Herzog Ulrichs von Wurttemberg nach kurzer Verhandlung wegen angeblichen Hochverrats zum Tode verurteilt Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Familie 2 Leben und Wirken 3 Literaturhinweise 4 EinzelnachweiseHerkunft und Familie BearbeitenDie Familie Vaut lasst sich seit 1402 unter den Schreibweisen Fogt Vot Vogt und Faut in Zuffenhausen nachweisen das damals zum Amt Cannstatt gehorte 1 In Cannstatt selbst erscheint die Familie seit 1490 mit dem Burgermeister und Richter Konrad Vaut 1497 und 1501 als der Alte bezeichnet der noch am 28 Januar 1502 einen Urfehdebrief besiegelte 2 Schon 1497 lebte in Cannstatt also auch ein Jungerer des Namens dies sicherlich der spatere Vogt der um 1492 heiratete und dem um 1493 bis ca 1510 neun Kinder geboren wurden Der jungere Konrad Vaut wurde demnach etwa um 1465 geboren und er durfte an Martini 1514 Vogt von Cannstatt geworden sein als solcher besiegelte Conrad Fott am 12 Januar 1515 eine Adelberger Urkunde 3 Des Vogts Frau war Barbara NN von Echterdingen stammend die zwischen 1527 und 1535 starb 4 Der Sohn Dr jur Johann Voit Voyt wurde 1532 in Anerkennung seiner Verdienste mit seinen Brudern Erhard Friedrich Sebastian Heinrich und Jakob von Konig Ferdinand in den Adelsstand erhoben Vogt Konrad Vauts Tochter Margarete heiratete zunachst um 1524 den Zahlmeister Hans Konig in Stuttgart dann um 1529 den dortigen Kanzleischreiber Josef Albrecht Schutz eine zweite Tochter Barbara starb nach 15 Mai 1566 70 jahrig ledig in Cannstatt und eine dritte Tochter Anna heiratete den Burger Johann Hofmann in Wimpfen 5 Barbara hatte mit Anderen 1557 zehn Morgen Acker am Esslinger Weg in Cannstatt schon 1490 besass Konrad Vaut der Alte mit Anderen 22 Morgen Acker am Esslinger Weg 6 Auch dies spricht dafur dass wie schon Otto Gunter Lonhard vermutete der Cannstatter Vogt Konrad Vaut ein Sohn des dortigen Richters und Burgermeisters Konrad Vaut des Alten war In Zuffenhausen erscheint 1473 und 1476 der Einwohner Konrad Vot als Mitinhaber des Widumhofs seine Sohne waren sicherlich die in der Landschadenrechnung 1489 genannten Hans und Adam Vot 7 Alles spricht dafur dass Konrad Vot zwischen 1476 und 1490 aus Zuffenhausen in die Amtsstadt Cannstatt zog und dort 1490 92 Richter und 1490 und 1497 Burgermeister wurde der Burgermeister Hans Vott von 1499 war wohl sein altester Sohn 8 Konrads dritter Sohn der spatere Cannstatter Vogt Konrad Vaut ist demnach um 1465 noch in Zuffenhausen geboren Er war also kein Sohn sondern offenbar ein Neffe des dortigen Schultheissen Hans Vot Faut Schultheiss 1473 76 vielleicht noch 1477 alter ehemaliger Schultheiss 1486 und ein Enkel des alteren Hans Vogt der 1454 Schultheiss in Zuffenhausen war 9 Leben und Wirken BearbeitenKonrad Vaut war seit 1514 Vogt in Cannstatt Er gilt als ein Protagonist der burgerlich standischen Opposition gegen die Anspruche des Herzogshauses 10 Etwa ein Jahr nach Abschluss des Tubinger Vertrags wurde Konrad Vaut wegen Hochverrat auf der Burg Hohenasperg gefangengesetzt und monatelang gefoltert bis der damals 32 jahrige Herzog Ulrich seinen mehr als siebzigjahrigen politischen Gegner auf dem Stuttgarter Marktplatz offentlich hinrichten liess 11 Das war ein Justizmord der das ganze Land in Erregung versetzte 12 Dazu kam es weil im Mai 1515 Herzog Ulrich auf der Jagd im Boblinger Wald hinterrucks seinen Stallmeister und Freund Hans von Hutten erstach nachdem dieser hinter vorgehaltener Hand bei Hofe von der unerwiderten Liebe des Herzogs zur Gattin des Stallmeisters geplaudert hatte und ihn der Lacherlichkeit preisgegeben hatte Kaiser Maximilian I ordnete daraufhin an dass ihm ein Rat als Mitregentschaft zur Seite gestellt werden sollte Der Herzog musste widerwillig einem noch starkeren Einfluss der Landstande auf seine Regierung zustimmen Zornig plante er die burgerlichen Vogte aus der Ehrbarkeit denen er ein Zusammenspiel hinter seinem Rucken mit dem Kaiser zu seinen Ungunsten vorwarf moglichst bald fuhlen zu lassen dass er allein der Herr in Wurttemberg war 13 Herzog Ulrich liess den mehr als siebzigjahrigen Vogt von Cannstatt Konrad Vaut und den Vogt von Tubingen Konrad Breuning am 20 November 1516 verhaften und auf dem Hohenasperg gefangen halten Zu den beiden Verhafteten auf dem Asperg gesellten sich bald noch Sebastian Breuning der Vogt von Weinsberg der Bruder des Tubingers und Hans Stickel der Burgermeister von Stuttgart Man warf ihnen Hochverrat vor denn sie sollten sich nach Ulrichs Bluttat an den Kaiser gewandt haben und dem Konrad Vaut drohte zudem eine Anklage wegen Majestatsbeleidigung Die Angeklagten leugneten die Vorwurfe aber auf Anweisung von Ambrosius Volland der des Herzogs Rat und Vertrauter war wurden die Manner hart gefoltert bis sie ein Gestandnis ablegten Zeugen fur oder gegen die Anklage wurden nicht gesucht Nach den erpressten Gestandnissen wurde die Hauptverhandlung auf den 10 Dezember 1516 im Gerichtssaal des Herrenhauses am Stuttgarter Markt festgesetzt 13 Dort fand die Verhandlung wieder unter dem Vorsitz von Ambrosius Volland statt Alle vier Angeklagten hatten ihre unter der Folter erpressten Gestandnisse widerrufen aber ihre Verurteilung stand bereits vorher fest Zeugen wurden wieder nicht gehort Nach kurzer Verhandlung wurden die drei Vogte zum Tode verurteilt nur Hans Stickel kam mit dem Leben davon Schon einen Tag nach dem Urteil lautete das Armesunderglocklein am Markt In harenem Hemd wurden Konrad Vaut und Sebastian Breuning zwischen einem Spalier von Landsknechten mit Schwertern und Spiessen unter lauten Trommelwirbeln auf dem Markt zum Richtblock gefuhrt Beide wurden enthauptet und Konrad Vaut moglicherweise gevierteilt Konrad Breuning wurde noch ein weiteres Jahr lang gefoltert ehe er hingerichtet wurde 13 Literaturhinweise BearbeitenAlbrecht Guhring Konrad Vaut und seine Familie In Zuffenhausen Dorf Stadt Stadtbezirk Stuttgart Zuffenhausen 2004 ISBN 3 00 013395 X S 104 112 Albrecht Guhring Konrad Vaut um 1465 70 1516 In Stadtarchiv Stuttgart Digitales Stadtlexikon publiziert am 8 Januar 2019 Otto Gunter Lonhard Agnes Bayer geb Vautt und ihre Familie Neues zur Genealogie Vautt I In Sudwestdeutsche Blatter fur Familien und Wappenkunde SWDB Band 24 2004 2006 Heft 11 Sept 2006 S 441 453 Otto Gunter Lonhard Die neue Pfrund in Zuffenhausen und ihre Stifterfamilie Neues zur Genealogie Vautt II In SWDB Bd 24 2004 2006 H 12 Dez 2006 S 485 503 Otto Gunter Lonhard Die Vaut in Zuffenhausen im 15 Jahrhundert Neues zur Genealogie Vautt III In SWDB Bd 24 2004 2006 H 12 Dez 2006 S 517 525 Einzelnachweise Bearbeiten Lonhard 2006 S 518 522 Lonhard 2006 S 494 Hauptstaatsarchiv Stuttgart A 44 U 1028 Lonhard 2006 S 494 Lonhard 2006 S 494 Lonhard 2006 S 494 496 Hauptstaatsarchiv Stuttgart H 212 Bd 8 Lonhard 2006 S 522 523 Wurttembergische Regesten WR Nr 7969a http www landesarchiv bw de plink f 1 33794 Lonhard 2006 S 523 Walter Hipp Ahnenliste Sophie Hipp Andrea Bachmann Die Breuningstrasse Tagblatt Anzeiger 2010 Memento vom 24 September 2015 im Internet Archive Hans Widmann Tubingen als Verlagsstadt Tubingen Mohr Siebeck 1971 S 34 f a b c Rose Wagner Mosaik Sonderveroffentlichungen des Martinszeller Verbandes Nr 17 Stuttgart 2002 S 38 43 Normdaten Person GND 1012368645 lobid OGND AKS VIAF 172050219 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Vaut KonradKURZBESCHREIBUNG Vogt von CannstattGEBURTSDATUM um 1446GEBURTSORT ZuffenhausenSTERBEDATUM 11 Dezember 1516STERBEORT Stuttgart Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Konrad Vaut amp oldid 237109701