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48 8323 9 1685 Koordinaten 48 50 N 9 10 OZuffenhausen Stadtbezirk der Landeshauptstadt StuttgartStadtteilwappen StadtkarteStadtbezirke und Stadtteile Stuttgarts zum AnklickenListe der Stadtteile StuttgartsEingemeindung 1 April 1931 Zazenhausen 1 Mai 1933 Hohe 252 327 m u NHNBevolkerungsdichte 3 234 Einwohner je km Postleitzahl 70435 70437 70439Vorwahl 0711Adresse desBezirksrathauses Emil Schuler Platz 1 70435 StuttgartWebsite www stuttgart deBezirksvorsteher Saliou GueyeStadtbezirk Einwohner Stand 05 2020 FlacheNr StadtteilZuffenhausen 38 676 1196 ha861 Zuffenhausen Am Stadtpark 3233 235 8 ha862 Zuffenhausen Schutzenbuhl 1984 125 1 ha863 Zuffenhausen Elbelen 758 20 5 ha864 Zuffenhausen Frauensteg 1358 75 1 ha865 Zuffenhausen Mitte 6534 171 3 ha866 Zuffenhausen Hohenstein 3893 33 4 ha867 Zuffenhausen Monchsberg 4350 94 8 ha868 Zuffenhausen Im Raiser 1453 33 ha871 Neuwirtshaus 824 36 2 ha881 Rot 10 518 155 8 ha891 Zazenhausen 3771 215 2 haVerkehrsanbindungBundesstrasseRegionalbahn R 11S Bahn S 4 S 5 S 6 S 60StadtbahnQuelle Datenkompass StuttgartAnsicht von Zuffenhausen mit alter Johanneskirche aus den Forstlager buchern von Andreas Kieser 1682 Blick von Westen etwa halbe Hohe Unter lander Strasse Die Anhohe links ist heute von der Rotwegsiedlung bedeckt Rechts sieht man die Hohen des Burg holz hofes und des Schossbuhls bis hin zum Schnarren berg Die Senke dazwischen ist der Haldenrain Man erkennt die westliche und Teile der nordostlichen Umgrenzung des Etters mit Zaun und Hecke Blick von Sudosten Garten am unteren Hang des Burgholzhofes uber den Kernbereich des heutigen Stadt bezirks Zuffenhausen mit den Turmen der Pauluskirche links und der Johannes kirche im Alten Flecken rechts Man sieht im Hintergrund den Stadtpark der dann weiter sudwestlich in die Anhohe des Lemberges ubergeht Zuffenhausen wurde 1931 nach Stuttgart eingemeindet und ist nach Bad Cannstatt und Vaihingen der von der Einwohnerzahl drittstarkste der ausseren Stadtbezirke Der Name leitet sich wohl von einem Uffo oder Offo ab einem alamannischen Siedler aus dem 7 Jahrhundert Zuffenhausen wurde 1204 als Bauerndorf im Besitz des Klosters Bebenhausen erstmals urkundlich erwahnt und 1907 vom Pfarrdorf zur Stadt erhoben International bekannt ist Zuffenhausen als Hauptsitz der Firma Porsche 1 Dieser Artikel oder Abschnitt bedarf einer grundsatzlichen Uberarbeitung Naheres sollte auf der Diskussionsseite angegeben sein Bitte hilf mit ihn zu verbessern und entferne anschliessend diese Markierung Inhaltsverzeichnis 1 Naturraum und Umwelt 1 1 Geographie und Topografie 1 2 Geologie 1 3 Landschaft Tier und Pflanzenwelt Umwelt 2 Geschichte 2 1 Ubersicht 2 2 Ur und Fruhgeschichte 2 2 1 Alt und Mittelsteinzeit 2 2 2 Jungsteinzeit 2 2 3 Bronzezeit 2 2 4 Vorromische Eisenzeit 2 2 5 Romerzeit 2 2 6 Alamannen und Merowinger 2 3 Mittelalter 2 4 Fruhe Neuzeit Reformation bis Dreissigjahriger Krieg 2 5 Vom Herzogtum zum Konigreich 2 6 Vom Konigreich 1806 bis zur Reichsgrundung 1871 2 7 Uberblick Von der Reichsgrundung bis zum Ende der NS Diktatur 2 8 Deutsches Kaiserreich 1871 1918 2 9 Weimarer Republik 1918 1933 2 10 Drittes Reich 1933 1945 2 10 1 Vorkriegszeit 1933 1939 2 10 1 1 Generelle Situation 2 10 1 2 Politische Verfolgung und Widerstand in Zuffenhausen 2 10 1 3 Euthanasie und Judenverfolgung 2 10 2 Zweiter Weltkrieg 1939 1945 Zwangsarbeit 2 10 2 1 Rustungsindustrie und Zwangsarbeit 2 10 2 2 Heimatfront und Luftkrieg 2 11 Nach 1945 2 11 1 Erste Nachkriegszeit bis 1950 Uberleben 2 11 2 Die 1950er und 1960er Jahre Wiederaufbau 2 11 3 Die 1970er und 1980er Ausbau 2 11 4 Das ausgehende 20 und beginnende 21 Jahrhundert Modernisierung 3 Gesellschaft Wirtschaft und Infrastruktur 3 1 Historische Entwicklung Gesellschaft und Institutionen 3 1 1 Politische Institutionen 3 1 1 1 Ursprunge im Mittelalter 3 1 1 2 Fruhe Neuzeit 3 1 1 3 Spate Neuzeit nach der Franzosischen Revolution bis 1945 3 1 1 4 Moderne und Zeitgeschichte seit 1945 3 1 1 5 Kirchen 3 1 1 6 Schulwesen 3 2 Wirtschaft und Soziales 3 2 1 Wirtschaft und Wirtschaftsgeschichte 3 2 1 1 Mittelalter 3 2 1 2 Fruhe Neuzeit 3 2 1 3 Spate Neuzeit und Moderne 3 2 2 Soziale Verhaltnisse und politische Entwicklungen 3 2 2 1 Das dorfliche Mittelalter 3 2 2 2 Fruhe Neuzeit 3 2 2 3 19 und 20 Jahrhundert 3 3 Verkehr 3 4 Politik Bevolkerung und Wohnen 3 4 1 Bezirksbeirat 3 4 2 Bevolkerungsentwicklung nach 1945 3 4 3 Siedlungen und Wohnsituation 4 Religion Kultur und Sport 4 1 Religiose Gemeinschaften in Zuffenhausen 4 2 Museen 4 3 Schulen 4 4 Kultur Vereine 4 5 Vereine mit sozialer Zielrichtung Brauchtum Natur Spezielle Interessen 4 6 Sport 5 Personlichkeiten 5 1 Bekannte Personen und Familien aus Zuffenhausen 5 1 1 Ehrenburger 6 Wappen und Flagge 7 Sehenswurdigkeiten 7 1 Prahistorische und historische Sehenswurdigkeiten und Stile 8 Literatur und Quellen 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseNaturraum und Umwelt BearbeitenGeographie und Topografie Bearbeiten Topographisch liegt Zuffenhausen im Grenzbereich zweier Naturraume in einem vom Feuerbach geschaffenen Tal bei 255 Meter Muhle das sich nach Zazenhausen weiter auf 252 Meter einsenkt Nach Norden und Nordwesten erstreckt sich die weite Gauplatte des Langen Feldes mit ihren flachen Wellen in einer Hohe von uber 300 m Neuwirtshaus 327 m das hier den ostlichen Teil des Strohgaus bestimmt Es ist fruchtbares Ackerland und weitgehend baumfrei Im Suden liegt das Gebiet der Stuttgarter Berge im Osten das Neckartal und dahinter das Bergland des Schurwaldes Die Anlage der Siedlungen auf der Gemarkung war sowohl von der Qualitat des Bodens und der Nahe der Gewasser wie auch von der Moglichkeit bestimmt auf dem welligen und vom Feuerbach und seinen Nebenbachen her ansteigenden Land Siedlungen in relativ hochwassersicheren Bereichen anzulegen ohne sich allzu weit vom Wasser zu entfernen bei gleichzeitiger Nahe zu den grossen hier vorbeifuhrenden Handelswegen 2 Geologie Bearbeiten Die Geologie ist durch den Charakter einer Schichtstufenlandschaft bestimmt bei der topografisch ein vielgestaltiges Bild vorherrscht und in der unterschiedliche Gesteinsschichten zutage treten so wie sie jeweils in dem vor 240 bis 145 Millionen Jahren hier befindlichen flachen tropischen Meer abgelagert wurden Dies gilt insbesondere fur die unterste Schicht des Muschelkalkes der hier vor allem in Steinbruchen zutage tritt und zahlreiche Versteinerungen fuhrt Daruber liegen Letten und Gipskeuper die beide zeigen dass das Gebiet damals auf Meereshohe lag Es folgt Schilfsandstein der dem Delta eines alten Flusssystems entstammt und hier nur noch auf den hoheren Flachen des Lembergs und Burgholzhofes erhalten ist Daruber liegende Schichten sind im Zuffenhauser Gebiet wegen der geringen Hohe nicht zu erwarten und treten daher nur eng begrenzt aufgrund lokaler Verwerfungen auf Dabei sind hohere Schichten des Keupers und Stubensandstein erhalten Quer durch Zuffenhausen verlauft dabei eine grosse Verwerfungslinie die plattentektonisch vor etwa 65 Millionen Jahren wahrend der Bildung der Alpen entstanden ist die sog Schwieberdinger Zuffenhauser Cannstatter Verwerfung Sie hat eine Sprunghohe von ca 110 Meter und fuhrte dazu dass durch ihren irregularen und durch Einbruche stark gestorten Verlauf in Steinbruchen auf etwa gleicher Hohe abwechselnd Muschelkalk oder Gipskeuper zutage trat weiter westlich bei Neuwirtshaus sogar Kiesel und Stubensandstein 3 Landschaft Tier und Pflanzenwelt Umwelt Bearbeiten Bis weit in die Neuzeit hinein gab es wenn auch lockerere Walder etwa am Burgholzhof lockere Eichenwalder die fur die Schweinehaltung genutzt wurden und offenbar bis ins 18 Jahrhundert bestanden worauf auch einstige Flurnamen wie Wannenwald Kogelwald und Lorcher Monchswald hinweisen 4 Heute gibt es wie bereits ausweislich der Bebenhauser Forstlagerbucher im Mittelalter eigentlich nur noch ein grosseres zusammenhangendes Waldgebiet in Zuffenhausen und zwar am Lemberg einen von Ost nach West ansteigenden Hohenzug mit den Feuerbacher Weinbergen auf der Sudseite und dem bewaldeten Nordhang auf der nordlichen Zuffenhauser Seite Es sind dies der Zazenhauser Mullerwald der kleine und grosse Bebenhauser Wald sowie der Bebenhauser Fuchswald alles einstige Klosterwalder der Kornwestheimer Pfaffenwald sowie zwei einstige Adelswalder der Stammheimer Kleinlemberg und das Edelmannswaldle All diese Waldteile haben eine Flache von gut 58 Hektar werden nach dem einstigen Besitzer der sie nach der Sakularisation ubernahm auch Hofkammerwald genannt und sind seit 1968 Stuttgarter Gemeindewald Der ostlichste Teil ist der heutige Stadtpark von Zuffenhausen mit dem Flurnamen Schelmenwasen der nordliche bis hin nach Neuwirtshaus heisst inzwischen Schutzenwiesenwald ebenfalls ein alter Flurname der westlichste Teil hin nach Weilimdorf heisst nun Maierwald 5 Es entstanden im Holozan zudem auch die heutigen Bachlaufe und Talauen die stets vor allem wegen des nacheiszeitlich von den Hangen gespulten Gerolls und Feinmaterials bei Hochwasser uberschwemmt wurden und so etwa im Feuerbachtal an dessen mittleren Lauf spater das alte Zuffenhauser Dorf lag und noch liegt heute der sogenannte Alte Flecken Auenablagerungen von bis zu 8 Meter Dicke aufhauften Das gesamte Gewassernetz ist dabei auf den Neckar ausgerichtet und in den Feuerbach munden mehrere heute eingedolte Nebenbache von Westen her doch kaum einer von Osten Der alte Ortskern liegt dabei auf einer von Hochwassern kaum beeintrachtigten da nach Westen ansteigenden Flache zwischen dem Schmerbach der einst zwischen Bohringer und Colmarer Strasse floss und einem Bach der im Bereich Hordtstrasse Bonnigheimer und Beilsteiner Strasse verlief Dabei weist das Gewassernetz in Abhangigkeit vom Gesteinsuntergrund eine unterschiedliche Dichte auf denn Muschelkalk lasst wie im Gau durch seine zahlreichen Spalten eine Versickerung zu die Ton und Mergelschichten des Keupers hingegen kaum so dass hier oberflachliche Abflusse vorherrschen Felswand im FriedhofSeit dem 19 Jahrhundert veranderte auch der Mensch zunehmend die Landschaftsgestalt etwa durch den Bau von Bahnlinien und Strassen wobei der Bauaushub zur Auffullung von Senken und Trockenlegung lokaler Teiche wie des Spitalwaldsees verwendet wurde Bis weit in die Neuzeit hinein beschrankte sich die Siedlung Zuffenhausen auf die lokale Talsenke des Feuerbachs Durch die massive Ausweitung der Besiedelung uber das Feuerbachtal hinaus vor allem ab der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts in Richtung Westen dann nach 1945 auch in Richtung Osten Rotwegsiedlung veranderte sich die Landschaftsgestalt nicht zuletzt durch die zunehmende Bodenversiegelung und Eindolung der meisten Bachlaufe in einem bisher nie dagewesenen Ausmass Nochmals starke Veranderungen erfuhr die Landschaft nach dem Zweiten Weltkrieg durch die Auffullung grosserer Bereiche und hier vor allem der Gehrenacker und des Flurs Grund durch Trummer und Mull Dort ist uber einem alten von Stammheimer Hummelgraben her kommenden und einst einen kleinen Bach fuhrenden Seitental des Feuerbachs nun eine Hochflache entstanden auf der sich der nach und nach erweiterte Friedhof Zuffenhausens erstreckt Auch mehrere alte Steinbruche und Tongruben zum Beispiel entlang des Feuerbachtales wurden derart aufgefullt Entsprechend vielfaltig sind Pflanzen und Tierwelt 6 wenn auch aufgrund der ausgepragten Durchsiedelung und Bodenversiegelung stark rucklaufig was die Tierwelt angeht wobei der Ruckgang jedoch durch die grossen Hausgartenanlagen und die Walder im Westen zumindest bei Vogeln eher begrenzt ist Neben den inzwischen allerdings nur noch marginalen Ackerflachen und nun vollig fehlenden Weiden einst ein zentraler Wirtschaftsfaktor des Dorfes aus dem die junge Stadt 1907 sogar ihr Wappen mit dem Zuffenhauser Hirt bezog finden sich vor allem im Westen grossere Waldflachen dazu Wiesen und Streuobstwiesen sowie Halbtrockenrasen und bedingt durch die zahlreichen Verkehrsanlagen sog Ruderalflachen Einige Natur und Landschaftsschutzgebiete sind ausgewiesen ein Biotopverbund ist seit 2003 entstanden Die Weinbauflachen an den heute zur Feuerbacher Gemarkung gehorenden Westhangen des Burgholzhofes sind hingegen immer noch und nach einer umfangreichen Rebflurbereinigung zwischen 1976 und 1979 voll in Betrieb Der Umweltschutz ist vor allem wegen der starken Verkehrsbelastung ein Dauerproblem da diese fur hohe Emissionen insbesondere von Stickoxiden und Feinstaub verantwortlich ist Waldschaden wurden daher auch in den Zuffenhauser Waldgebieten beobachtet Die Grundwasserneubildung ist weitgehend zum Erliegen gekommen Die Larmbelastung ist wegen der nahen Autobahn 81 und der Bundesstrassen 10 27 und 27a der S und Strassenbahn sowie der durch die Gemarkung fuhrenden IC Eisenbahnhauptstrecke und dreier Nebenstrecken mit teils starkem Guterverkehr erheblich und mit die hochste in ganz Stuttgart Inzwischen sind durch die Renaturierung des Feuerbaches einen Biotopverbund und einen Grunordnungsplan Massnahmen zur Verbesserung dieser Situation eingeleitet worden 7 Geschichte BearbeitenZum Stadtbezirk gehoren heute ausser Zuffenhausen noch die Siedlung Neuwirtshaus das Dorf Zazenhausen und der nach 1945 vor allem fur Fluchtlinge und Vertriebene aus dem Osten errichtete Stadtteil Rot Ubersicht Bearbeiten Feuersteinschaber des Mousterien der Neandertaler Kultur wie sie so ahnlich auch auf Zuffenhauser Gelande bei der Hofackerschen Ziegelei zusammen mit Mammutknochen gefunden wurden also wohl ein alter Schlachtplatz diese Exemplare stammen aus der Grotte du Noisetier im franzosischen Departement Hautes Pyrenees Die Gemarkung von Zuffenhausen ist schon seit mindestens 7000 Jahren von Menschen besiedelt und noch sehr viel langer namlich bis zu 40 000 Jahre ist ihre regelmassige Anwesenheit als Jager und Sammler dort nachweisbar die das wohl wegen der zahlreichen Gewasser sehr wildreiche Gebiet mindestens seit uber 35 000 Jahren im Jungpalaolithikum durchstreiften darunter wohl auch Neandertaler wie einschlagige Funde Werkzeuge Mammutknochen ausweisen Allerdings zeigen zahlreiche Funde aus angrenzenden Bereichen vor allem in Cannstatt Travertinsteinbruch und im Landkreis Ludwigsburg dass Verwandte des Homo sapiens wie Homo erectus und der aus ihm hervorgegangene Neandertaler schon vor 300 000 Jahren als Zeitgenossen etwa des Homo steinheimensis hier lebten sammelten und jagten Der im Mittelalter als Ottenhusen oder Offenhausen dokumentierte Ortsname wurde spater zu Zuffenhausen Ursprunglich zum Oberamt Cannstatt ab 1718 zum Oberamt Ludwigsburg gehorig wurde das Dorf 1907 zur Stadt erhoben und am 31 Marz 1931 nach Stuttgart eingemeindet Ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur Industriestadt war der bereits am 15 Oktober 1846 von den Wurttembergischen Staatsbahnen in Betrieb genommene Bahnhof Zuffenhausen der an der Zentralbahn lag In der Zeit der Industriellen Revolution veranderte sich der vormals rein dorfliche Charakter des Ortes vollig als er uber die der alten Dorfgrenzen hinaus nach Westen jenseits der Ludwigsburger Strasse enorm expandierte und dabei nun eine strikt schachbrettartige Anlage in den damals neuen Bebauungsgebieten zeigt die jetzt keinerlei Ahnlichkeit mehr mit der gewundenen Dorfstruktur zeigen die mit der Marbacher Strasse dem Bogen des Bachlaufs folgte wobei von ihr rechtwinklig Gassen zum Bach hinunter und nach Westen zur heutigen Ludwigsburger Strasse hinauf fuhrten die allerdings erst mit dem Bau von Ludwigsburg im 18 Jahrhundert in ihrer heutigen Bedeutung entstand und vorher wohl vor allem ein lokaler Weg gewesen sein durfte 8 Bei der Neueinteilung der Stadt Stuttgart in Stadtbezirke im Jahr 1956 wurde Zuffenhausen abermals und diesmal verwaltungstechnisch vollig neu strukturiert Dies geschah vor allem mit dem ab 1949 grossraumig zunachst als Rotwegsiedlung entstandenen Stadtteil Rot eine kleinere nordliche Bebauung die sogenannte SS Siedlung gab es schon ab 1938 dem ursprunglich zum Stadtbezirk Stammheim gehorigen ab 1933 entstandenen Stadtteil Neuwirtshaus sowie dem am 1 Mai 1933 nach Stuttgart eingemeindeten Stadtteil Zazenhausen die nun alle zum heutigen Stadtbezirk Zuffenhausen vereinigt wurden 9 Im Verlauf der internen und verwaltungstechnischen Umstrukturierung der Stuttgarter Stadtbezirke vom 1 Januar 2001 wurde der Stadtbezirk Zuffenhausen dann in die Stadtteile Zuffenhausen Am Stadtpark Zuffenhausen Elbelen Zuffenhausen Frauensteg Zuffenhausen Hohenstein Zuffenhausen Mitte Zuffenhausen Monchsberg Zuffenhausen Schutzenbuhl und Zuffenhausen Im Raiser aufgeteilt Seither verwaltet das Bezirksrathaus in Zuffenhausen insgesamt elf Stadtteile des Stadtbezirks Zuffenhausen Ur und Fruhgeschichte Bearbeiten Die vorgeschichtlichen Funde auf der heutigen Zuffenhauser Gemarkung und auf den sie direkt umgebenden Gebieten und Gemarkungen wie Lemberg Burgholzhof Stammheim und Viesenhauser Hof gehoren zu den altesten und vielfaltigsten des gesamten Stadtgebietes von Stuttgart Vor allem in der Jungsteinzeit sorgten die ausgezeichneten Boden hier schon bald fur ein reges und kaum unterbrochenes Siedlungsgeschehen das paradigmatisch fur Gesamt Stuttgart gelten kann und daher ausfuhrlicher und vor allem in Beziehung zu den grossraumigeren Entwicklungen der Umgebung dargestellt wird in die es eingebunden war und ist Alt und Mittelsteinzeit Bearbeiten Die ersten Funde auf der Gemarkung von Zuffenhausen stammen aus dem Jungpalaolithikum Es handelt sich um vier bereits 1879 entdeckte Schaber aus Feuerstein die zusammen mit Mammutknochen auf dem Gelande der alten Ziegelei Gewann Hofacker geborgen wurden Ob sie noch von den damals aussterbenden Neandertalern oder vom hier langst schon prasenten anatomisch modernen Menschen Cro Magnon Mensch stammen ist nicht feststellbar zumal Schaber meist relativ unspezifisch fur bestimmte palaolithische Kulturstufen sind Damals war das Gebiet eine baumlose eiszeitliche Tundra in der grosse Herden von Mammuts Pferden und Rentieren umherzogen und gejagt wurden wobei das reich gegliederte und von zahlreichen Gewassern durchzogene Gebiet von Zuffenhausen und Umgebung den Jagern zahlreiche Jagdmoglichkeiten bot Mittelsteinzeit Mesolithikum Funde sind fur die Zuffenhauser Gemarkung aus dieser Epoche fur den benachbarten heute formal zu Bad Cannstatt gehorenden Burgholzhof bezeugt 10 Jungsteinzeit Bearbeiten Fruhneolithikum Bandkeramik Auf der Gemarkung von Zuffenhausen fand man vor allem im nordlichen und ostlichen Bereich Siedlungsreste von Bauern des Fruhneolithikums mit ihrer typischen gebanderten Keramik Solche Siedlungen waren dort vor allem am Sudrand des Langen Feldes entstanden wo es gunstige Lossboden gab Da der Fruchtwechsel noch nicht praktiziert wurde mussten die Siedlungen nach Erschopfung der Boden verlegt werden Wanderfeldbau was die vielen verschiedenen Siedlungsstellen erklaren wurde die gefunden wurden denn selbst wenn zunachst Landwechselwirtschaft betrieben wurde wie bei den Bandkeramikern mit ihren massiven Grossbauten sicher anzunehmen ist waren irgendwann die Distanzen zu den Feldern zu gross 11 12 Aus der Existenz solcher Bodentypen kann man auf ein im Holozan warmeres Klima mit der Entwicklung von offenen Waldsteppen schliessen die fur Rodungen besonders geeignet gewesen sind und die man vor allem in Senken findet Auch Graber mit Beigaben aus dieser Zeit wurden als die damals typischen Hockergraber im Gewann Pliensacker Hohlgraben entdeckt Eines dieser Graber enthielt die altesten bisher uberhaupt gefundenen Reste einer zubereiteten Speise Hulsenfruchte gerostetes Brot Haselnusse und Leinsamen die als Wegzehrung bei der Jenseitsreise gedacht waren und so Ruckschlusse auf die damaligen religiosen Vorstellungen zulassen die wohl bereits einen Ahnenkult beinhalteten vgl Prahistorischer Schamanismus Angebaut wurden Einkorn Emmer und Nacktweizen allerdings erst nach Rodung der bis dicht an die Siedlungen heranreichenden Eichenmischwalder vermutlich durch Brandrodung An Haustieren hielt man Schaf Ziege und Schwein Die Wohnhauser waren bis zu 40 Meter lang und kamen als Einzelgehofte und gruppiert zu Dorfern vor Mehrere derartige Siedlungen wurden auf Zuffenhauser Gemarkung gefunden die aus unterschiedlichen Phasen des Fruhneolithikums stammen die grosste im Bereich der alten und neuen Rotwegsiedlung die sehr viele Einzelfunde von Feuersteingeraten erbrachte Klingen Schaber Beile Mahl und Reibsteine und Keramik Die grosse Zahl der Feuersteinwerkzeuge insbesondere Klingen deutet auf eine bereits handwerkliche Herstellung wie sie im Neolithikum mit seinen nun aufwandigen Techniken wie Steinschliff und bohrung Kombinationsgeraten mit Mikrolithen usw nach und nach ublich wurde Derartige Funde streuen uber das gesamte Gebiet von Zuffenhausen zwischen Neuwirtshaus Friedrichswahl Zazenhausen und Rot diesseits und jenseits des Feuerbachtales Dabei ist nicht uberraschend dass der alte Ortskern Zuffenhausens in der Talsenke des Feuerbaches damals eher gemieden wurde denn da es um die zwei Grad warmer und wesentlich feuchter war als heute durften Talauen eher sumpfig und wenig geeignet fur die grossen 20 40 Meter langen bis zu 60 Personen und das Vieh beherbergenden Langhauser der Bandkeramiker gewesen sein Man findet die Siedlungsreste in denen die Langhauser meist in Gruppen zu etwa zehn auftreten daher durchweg in etwas hoheren Lagen auf den von den Bandkeramikern bevorzugten Lossebenen wie etwa am Viesenhauser Hof 13 mit stabilen fur die schweren Langhauser geeigneten Boden Man fand dort etwa 200 bandkeramische Graber aus dem 6 vorchristlichen Jahrtausend Insgesamt hat man dort etwa 4000 Siedlungsspuren aus fast allen vorgeschichtlichen Perioden gefunden bis hin zur spaten Hallstattzeit mit Hausern die bereits Kellergruben besassen so dass diese Stelle ein bevorzugter Aufenthaltsort gewesen ein muss 14 Ahnliche kontinuierliche Siedlungsbereiche hat es wohl auch auf der Zuffenhauser Gemarkung mit vergleichbar guten Bedingungen Boden Wasser gegeben wie Funde nahelegen Uberdies war die Nahe zum Wald wirtschaftlich besonders wichtig Weitere teils ergiebige Fundplatze mit Streufunden waren unter anderem die Fluren Schertlinsacker und Gehrenacker Knechtsche Ziegelei Bubenhalde Nonnenacker und Neuwirtshaus Spitalwald 15 Mittelneolithikum Ende des 6 vorchristlichen Jahrtausends anderte sich das Verzierungsmuster der Tongefasse und bei Steinaxten begann man die Klinge fur den Holzstiel zu durchbohren und sie nicht mehr wie bei den bisherigen Beilen am Schaft mit einer Schlingenschaftung festzubinden und oder zu klemmen bzw kleben Die Toten wurden nun auch nicht mehr hockend sondern liegend beigesetzt Die in Suddeutschland nun prasenten mittelsteinzeitlichen Kulturen die man derart von der Bandkeramik unterscheidet sind die Hinkelstein Gruppe die Grossgartacher und die Planig Friedberg Gruppe sowie die Rossener Kultur Auf der Gemarkung von Zuffenhausen haben diese Kulturen nur geringe Spuren hinterlassen allerdings fand sich in enger Nachbarschaft im Gebiet des zu Muhlhausen gehorenden Viesenhauser Hofs eine Siedlung der Grossgartacher Kultur 16 17 Jungneolithikum Mit der Schwieberdinger Gruppe die sich Mitte des 5 Jahrtausends als lokaler Keramikstil entwickelte beginnt das Jungneolithikum in Sudwestdeutschland Sie geht in die Schussenrieder Kultur uber 18 Auf der Gemarkung Zuffenhausen gibt es im Bereich Salzweg ein 8 Meter langes Gebaude als einschlagige Fundstelle der Schwieberdinger Gruppe Kupferverarbeitung tritt hier erstmals auf Zur Schussenrieder Kultur gibt es mehrere Fundorte vor allem mit Keramik Sauhalde Schossbuhl und mit sehr umfangreichen Funden der Burgholzhof Die etwas fruhere Rossener Kultur hat hier hingegen weniger Spuren hinterlassen Spat und Endneolithikum Diese ab Mitte des 4 Jahrtausends anzusetzende auch als Goldberg III Gruppe bezeichnete und durch Otzi besonders bekannt gewordene Periode die bereits Kupfertechnologie einsetzte ist auf der Zuffenhauser Gemarkung ebenfalls nur gering vertreten ebenso die vor allem auf Oberschwaben konzentrierte Horgener Kultur mit den fruhesten Radfunden 19 Die ab Mitte des 4 Jahrtausends zu beobachtende und bereits am Rande der Fruhbronzezeit stehende Glockenbecherkultur hat hingegen zahlreiche Spuren auf Zuffenhauser Gemarkung hinterlassen vor allem ihre typische Keramik Sie war uberhaupt im gesamten Grossraum verbreitet und man hat etwa in der Flur Heinrizau Hocker Flachgraber mit Beigaben gefunden darunter Schmuck ebenso bei Kornwestheim 20 Auch Schnurkeramiken wurden auf der Zuffenhauser Gemarkung gefunden 21 22 Mitteleuropaische Bronzezeitspate BronzezeitHa B2 3 0 950 0 800 v Chr Ha B1 1050 0 950 v Chr Ha A2 1100 1050 v Chr Ha A1 1200 1100 v Chr Bz D 1300 1200 v Chr mittlere BronzezeitBz C2 1400 1300 v Chr Bz C1 1500 1400 v Chr Bz B 1600 1500 v Chr fruhe BronzezeitBz A2 2000 1600 v Chr Bz A1 2200 2000 v Chr Bronzezeit Bearbeiten Auf der Gemarkung Zuffenhausen und ihrem naheren Umfeld finden sich kaum Spuren der bronzezeitlichen Hugelgraberzeit die sehr wohl vorhandenen Hugelgraber sind eisenzeitlich und stammen aus der Hallstattzeit Eine Fundstelle liegt im Gebiet von Weilimdorf eine andere bei Ludwigsburg wobei zu beachten ist dass kleinere Grabhugel meist durch die Bewirtschaftung der Acker zerstort wurden Die Urnenfelderkultur ist hingegen mit mehreren Fund und Siedlungsstellen nachgewiesen etwa am Hohlgraben an der Friedrichshaller Strasse in Neuwirtshaus und nicht zuletzt auch am Viesenhauser Hof Gefunden wurden neben Keramik auch Bronzegegenstande wie etwa Fibeln und Regenbogenschusselchen 23 Vorromische Eisenzeit Bearbeiten Auf der Gemarkung Zuffenhausen sind die Grabhugel im Gebiet Schelmenwasen dem Stadtpark von Zuffenhausen und am Siegelberg mit die auffalligsten vorgeschichtlichen Bodendenkmale Sechs derartige Hugel konnten bisher identifiziert werden Sie sind zwischen 0 3 und 2 Meter hoch und haben Durchmesser von 15 bis 33 Metern Grossere Funde wurden nach der Offnung der Grabhugel nicht gemacht lediglich Knochen und wenige Einzelstucke Neun weitere Grabhugel finden sich knapp ausserhalb der Gemarkungsgrenze am Withau Wald Beziehungen bestehen hier moglicherweise zu den spathallstattzeitlichen Siedlungsstellen von Stammheim Sud wo man Grubenhauser Abfallgruben und Vorratskeller gefunden hat Ebenso gibt es derartige Grabfunde in Rot mit einem Fussring aus Bronze und im Neuwirtshausgebiet Auf dem zu Feuerbach gehorenden Lemberg fand man eine fruh bis mittelhallstattzeitliche Befestigungsanlage mit mehreren Wallen die zeitweise eine Flache von uber 6000 Quadratmetern umschlossen Latenezeit 24 In Zuffenhausen fanden sich entsprechend mehrere latenezeitliche Spuren so etwa zwei keltische Munzen da die Kelten begonnen hatten nach romischem Vorbild Munzen zu pragen Siedlungs und Graberreste gibt es neben Streufunden entsprechend vor allem aus der fruhen Latenezeit an verschiedenen Stellen Elbelen Wollinstrasse Nonnenacker Hummelbrunnental Rotweg Einige Funde aus dem jungeren Latene mit der typischen Keramik jener Periode stammen aus dem Bereich des Friedhofes und der benachbarten Gehrenacker Romerzeit Bearbeiten Romische Expansion in Sudwestdeutschland zwischen 50 v Chr und 160 n Chr Schema einer romischen Villa rustica Auf Zuffenhauser Gebiet und angrenzenden Bereichen wurde ein halbes Dutzend gefunden Die Gutshofe konnten baulich weit umfangreicher sein und eine Flache von 100 bis 300 Hektar bewirtschaften Im Gebiet von Zuffenhausen finden sich zahlreiche Kulturzeugnisse aus romischer Zeit so etwa entlang des Feuerbachtales in hochwassersicherer und meist sudlich oder sudostlich orientierter Lage mehrere Gutshofe die das Land intensiv nutzten z B Siemensstrasse Mea Brucke Friedhof Flur Espach nordliches Zazenhausen nordlich und ostlich von Stammheim und auch schlechtere Boden bebauten da der Nahrungsbedarf des Militars enorm war und ein ausgedehntes Strassennetz erforderte Eine der wichtigsten sudwestdeutschen Romerstrassen verband durch Meilensteine markiert Mainz Mogontiacum und das Rheintal uber Vaihingen an der Enz und Schwieberdingen mit Cannstatt und fuhrte von dort weiter auf die Alb bis nach Heidenheim an der Brenz Ihr geradliniger Verlauf ist heute mit der Schwieberdinger Strasse identisch In fruherer Zeit befand sich auf dem Gebiet der heutigen Neuwirtshaussiedlung eine Pferdewechselstation an der alten Romer und Heerstrasse Uber das gesamte Zuffenhauser Gebiet streuen zahlreiche Munzfunde mit den Bildnissen mehrerer Kaiser aus dem 1 bis zum Beginn des 4 Jahrhunderts von Augustus und Hadrian bis Constantius Chlorus und Konstantin Munzen sind wegen ihrer prazisen sich an den Regierungszeiten der abgebildeten Kaiser orientierenden Datierung archaologisch besonders wichtig Alamannen und Merowinger Bearbeiten Modell eines alamannischen Weilers mit Einzelhofen Gruben und Pfostenhauser verschiedener Familienverbande wie es sie auch in Zuffenhausen gegeben hat In der sog Ausbauphase des 7 Jahrhunderts in der sich unter starkem frankisch merowingischem Einfluss auch das Christentum ausbreitete und eine kirchliche Organisation entstand kam es dann zu einem bedeutenden Bevolkerungswachstum In dieser Phase entstanden gewohnlich Orte auf hausen und hofen Ortsnamen mit der Endung hausen sind dabei oft durch einen Siedlernamen wie vermutlich in Zuffenhausen und auch in Zazenhausen oder eine spezifische Ortseigenschaft etwa in Muhlhausen charakterisiert wobei das Z in Zuffenhausen wohl von einem dativischen zu herruhrt Allerdings ist die Ableitung von einem Namen Uffo oder Offo nicht sicher da es um 1150 auch eine Nennung als Offenhausen gibt Die Siedlungslandschaft in Baden Wurttemberg ist daher wie die heutigen Ortsnamen beweisen zum grossten Teil alamannisch gepragt Die Zuffenhauser Gemarkung umfasste damals ca 10 Quadratkilometer und war durch Landmarken bestimmt etwa alte Romerstrassen Grabhugel den Lemberg und den Burgholzhof Die Zuffenhauser Siedlung selbst bestand wohl schon ab 600 n Chr Wahrscheinlich gab es zunachst sogar zwei Siedlungen eine in der Flur Hohenstein an der alten Romerstrasse der heutigen Schwieberdinger Strasse wo sich der grosse Reihengraberfriedhof befand eine zweite im alten Ortskern von Zuffenhausen wo man ein altes alamannisches Grab mit reichen Beigaben gefunden hat Die Beigabensitte verschwand nach der Christianisierung und ist daher ein Zeichen hoheren Alters Diese Siedlung war wohl zum Schutz eines alten vorromischen den Feuerbach hier querenden ost westlichen Weges angelegt worden Zur Zeit der Christianisierung im 7 Jahrhundert wurden dann wohl beide Siedlungen zusammengelegt und das Dorf das dann die nachsten vierzehnhundert Jahre bis heute Zuffenhausen heissen wurde war endgultig entstanden 25 Mittelalter Bearbeiten Auch fur Zuffenhausen gilt dass das Mittelalter von seiner Spatphase abgesehen machtpolitisch und gesellschaftlich okonomisch insgesamt eine Periode war in der es vor allem immer wieder im Rahmen des damals zunachst und bis etwa zum 11 Jahrhundert vorherrschenden sich in den folgenden Jahrhunderten langsam auflosenden Fronhofsystems zu den anschliessend dargestellten Veranderungen der Besitz und Hoheitsverhaltnisse kam die zeitweise ein fur das Mittelalter recht typisches Geflecht aus sich uberkreuzenden Einflussen Interessen und Rechten aufweisen bei denen es oft kaum klare Trennungen zwischen kirchlich und zivilrechtlich gab auch dies ein typisches Merkmal des europaischen Mittelalters mit seiner Dominanz und Konkurrenz von Kirche und feudalistischem Adel sowie spater wurttembergischen und kaiserlichen Machtanspruchen 26 25 Mai 1317 Die Grafen von Vaihingen verzichten auf ihre Rechte und Anspruche an den Gutern die das Spital in Esslingen dem Kloster Maulbronn verkauft hat eine der im Hochmittelalter nicht seltene Abtretungsurkunden wie es sie auch fur Zuffenhausen gibt Landesarchiv Baden Wurttemberg Das bei Tubingen gelegene Kloster Bebenhausen mit Ort das im Mittelalter lange Rechte in Zuffenhausen besass Auch das Stuttgarter Stift hier eine Ansicht des Schillerplatzes um 1840 mit Stiftskirche und Stiftfruchtkasten besass umfangreicher Rechte in Zuffenhausen Archaologischer Beginn Der eigentliche allerdings nur archaologisch bestimmbare Beginn der Siedlung von Zuffenhausen liegt wie oben geschildert in der Alamannen und Merowingerzeit im 6 7 Jahrhundert Archaologisch auffallend ist dabei ein Ubergang bei den Bestattungssitten denn die Toten wurden nach der Christianisierung nun ohne Beigaben und bei der Kirche bestattet Das etablierte sich spatestens um 800 in der Karolingerperiode aus der vermutlich auch die damals dem Heiligen Hippolyt geweihte Johanneskirche stammt Kirchlich gehorten die Zuffenhauser damals zur Martinskirche in Kornwestheim einer merowingischen Grundung nach 500 Martin von Tours war damals der Heilige der frankischen Mission und Kolonisation dem zahlreiche Kirchen im Altsiedelland gewidmet waren Historischer Beginn Man kann den offiziellen und gleichsam historischen fixierbaren Beginn des Mittelalters fur Zuffenhausen mit der Ersterwahnung des Ortsnamens um etwa 1150 im Hirsauer Kodex ansetzen in der ein Rickowo von Offenhusen und ein Gotebertus von Offenhusen erwahnt werden beide im Zusammenhang mit einer Spende fur das Kloster Hirsau Da in beiden Eintragen die alten Namen von Botnang Botenanc Feuerbach Biberbach und Kornwestheim Westheim genannt sind durfte es sich bei Offenhusen um Zuffenhausen gehandelt haben Allerdings wurde das heute zu Zuffenhausen gehorende Dorf Zazenhausen bereits am 26 Dezember 788 als Zazenhusen im Lorscher Codex erwahnt 27 ebenso in zwei weiteren Schenkungen 788 und 789 an das Kloster Lorsch 28 Die Entwicklung der kirchlichen Patronatsverhaltnisse im Hoch und Spatmittelalter wird ab 1295 klar als ein Friedrich von Urbach auf dessen Familie das Patronat offenbar durch Erbe gelangt war als Kirchherr in einem Dokument auftaucht und 1299 das Patronat mit Erlaubnis seines Lehnsherrn des Grafen Konrad von Vaihingen dem Grafen Eberhard I von Wurttemberg schenkte Die damals dem heiligen Hippolyt geweihte Zuffenhauser Kirche als Johanneskirche erscheint sie erst zu Beginn des 20 Jahrhunderts muss inzwischen selbststandig geworden sein da die Kornwestheimer Mutterkirche 1276 von dem dortigen Patron Konrad von Kirchheim dem Kloster Bebenhausen ubereignet worden war Allerdings scheint der Graf das Patronat alsbald an das Kloster Bebenhausen weitergereicht zu haben denn in der ersten nun prazise datierten Urkunde vom 18 Marz 1204 in der Offenhusen erwahnt wird bestatigt Papst Innozenz III die Rechte des 20 Jahre zuvor vom Pfalzgrafen Rudolf von Tubingen zunachst als Pramonstratenserkloster dann als Zisterzienserabtei gegrundeten Klosters und nennt unter anderem auch Zuffenhausen als Bebenhauser Besitzung und eine der neun Grangien des Klosters ebenso wie eine Urkunde des Papstes Gregor IX von 1229 und eine Urkunde des Pfalzgrafen Wilhelm von Tubingen von 1244 Die Kirchengemeinde von Zuffenhausen blieb danach eigentumsrechtlich lange an das Kloster Bebenhausen gebunden und das Kloster mehrte dabei im 13 14 und 15 Jahrhundert seinen Besitz in Zuffenhausen noch betrachtlich durch allerlei Schenkungen sowie durch Zukaufe vom in Not geratenen Kloster Hirsau Davon unabhangig gestaltete sich jedoch die Entwicklung der Patronatsverhaltnisse denn 1324 erscheint ein Konrad von Gundelfingen als Patronatsherr nachdem Graf Eberhard I ihm diese Rechte uberlassen hatte und die Gundelfinger stritten sich denn auch alsbald mit dem Kloster Bebenhausen um Rechte am Heuzehnten die Einkunfte der Weinberge sowie die Eigentumsrechte an einem Hof und sonst noch allerlei auf die sie als verarmte Ritter nicht verzichten wollten 1366 bis 1373 schliesslich verkaufte ein Nachkomme dieser Sippe seinen Anteil am Patronat Zug um Zug an das Stift in Stuttgart 29 Die Eigentumsverhaltnisse gestalteten sich dadurch allerdings nun ausserst verwickelt denn neben dem Stift bestanden Rechte des Bebenhauser Klosters und dazu des Esslinger Katharinenspitals weiter das inzwischen 1277 auch einige Eigentumsrechte erworben hatte 30 so dass sich nun drei kirchliche Institutionen um den Zehnten stritten wobei komplizierend hinzu kam dass auch die Grafen von Wurttemberg weiter Besitztumer in Zuffenhausen hatten 31 Die komplizierten mitunter heute kam noch entwirrbaren inner und ausserkirchlichen Besitzverhaltnisse werden in einem Dokument von 1417 deutlich in dem ein finanzieller Streit uber die relativ wohlhabende Pfarrei von Zuffenhausen geschlichtet wird Verwaltungstechnisch gehorte die Zuffenhauser Pfarrei seit 1275 zum Bistum Konstanz in dessen Zehntverzeichnis sie in diesem Jahr erstmals erwahnt wird wobei sich allerdings standig die Rechte der Kirchherren mit denen des Bistums uberkreuzten All diese Rechtvorgange sind urkundlich belegt und somit wichtige Quellen der mittelalterlichen Geschichte Zuffenhausens und ihrer relativen Verwickeltheit die sich vor allem auf eigentumsrechtliche und schutzrechtliche Vorgange bezieht wobei die Vorgange im Einzelnen allerdings nicht ganz klar sind etwa wie das Patronat vom Grafen Eberhard I von Wurttemberg an den Pfalzgrafen Rudolf von Tubingen gelangte Dynastische Beziehungen oder politische Vorgange konnten hier eine Rolle gespielt haben Auch wie und wann wem was gehorte und welche Rechte er in der Gemeinde und Kirche jeweils genau hatte bleibt mitunter diffus Fruhe Neuzeit Reformation bis Dreissigjahriger Krieg Bearbeiten Karte der Ereignisse des Deutschen Bauernkrieges in Suddeutschland 1523 1525 Herzog Ulrich von Wurttemberg der dort die Reformation durchsetzte Bauernkrieg 32 Im heute als Deutscher Bauernkrieg bekannten Bauernaufstand waren nach den Abrechnungen der Hauptleute des Bauernheeres vermutlich auch Zuffenhauser Bauern kampfend beteiligt Beginn der Reformation in Zuffenhausen 33 Der Anschlag der 95 Thesen in Wittenberg durch Martin Luther war 1517 erfolgt doch ist noch fur 1520 in der Zuffenhauser Pfarrkirche eine Messe nachgewiesen Auch eine bestehende dem Seelenheil Verstorbener gewidmete Messstiftung unterstreicht dass hier noch vorwiegend katholisches Gedankengut vorherrschte denn Luther hatte solche Stiftungen wenige Jahre zuvor abgelehnt Erzherzog Ferdinand der von 1526 bis 1531 Konig von Bohmen Ungarn und romischem Konig und damit designierter Nachfolger Karls V als Kaiser geworden war setzte in Wurttemberg eine moderne Verwaltung durch die auch neue Lagerbucher erstellte in denen fur das Amt Cannstatt auch die Zuffenhauser Besitzverhaltnisse aufgefuhrt sind mit dem Herzog als personlichem Oberherren von Zuffenhausen und zwar in allen Belangen Zu dieser Oberherrschaft gehorte auch ein Lehenhof das Palmers Guttlin Grosster Grundherr blieb jedoch weiter das Kloster Bebenhausen 1534 gelang es dem vertriebenen Herzog Ulrich allerdings mit Hilfe des verbundeten Landgrafen Philipp von Hessen einem wichtigen Unterstutzer der Reformation Wurttemberg von den Habsburgern zuruckzuerobern und es sich danach als Lehen von Ferdinand wieder ubertragen zu lassen mit dem Recht die Reformation im Lande einzufuhren Dies geschah denn auch mit Hilfe zweier protestantischer Theologen Erhard Schnepf der unter anderem fur Zuffenhausen zustandig war und Ambrosius Blarer Ein wesentlicher Punkt dieser Reform war die Ersetzung der Messe durch den Predigtgottesdienst Die dabei bisher benotigten oft kostbaren Geratschaften Messgewander usw mussten bei der herzoglichen Munze abgeliefert werden Fur das zum Amt Cannstatt gehorende Zuffenhausen ist das fur den 27 Juli 1535 bezeugt Reformerische Visitationen der Gemeinde waren wohl schon vorausgegangen eine weitere mehrere Monate dauernde fand 1541 statt und sie diente vor allem auch der wirtschaftlichen Neuordnung der Pfarrgemeinde die unter anderem auch in einer Reduzierung auf lediglich eine Pfarrstelle statt mehrerer Messpriester und der Neuordnung bzw im Falle von Zuffenhausen der Auflosung der Pfrunde bestand Weiterer Verlauf der Reformation 34 Der Spannungszustand zwischen Kaiser Karl V und den seit 1530 im Schmalkaldischen Bund zusammengeschlossenen protestantischen Fursten entlud sich 1546 47 im Schmalkaldischen Krieg Der Kaiser siegte und nahm die beiden Anfuhrer gefangen Er gedachte diese Situation zur Regelung der religiosen Verhaltnisse in seinem Sinne zu nutzen und erliess dazu 1548 auf dem Augsburger Reichstag das Augsburger Interim das allerdings von Herzog Ulrich in Wurttemberg nur zogerlich durchgesetzt wurde Pfarrer die es nicht annehmen wollten waren zu entlassen Vom Zuffenhauser Pfarrer Klemmerspecht weiss man nun dass er das Interim annahm was ihm allerdings leicht fiel da er schon vor der Reformation Pfarrer von Zuffenhausen gewesen war Es gelang den Fursten jedoch in einem Aufstand schliesslich die Gleichberechtigung des katholischen und protestantischen Glaubens im Augsburger Religionsfrieden von 1555 zu erreichen und der Nachfolger Ulrichs Herzog Christoph befahl 1552 die Abschaffung der Messe in Wurttemberg Die Verhaltnisse in Zuffenhausen sind allerdings nun ein Ausnahmefall denn in kaum einer anderen Pfarrstelle des Landes sind all diese historischen Vorgange mit ihrem Hin und Her zwischen Protestantismus und Katholizismus so gut belegt wie hier wo alle Wechselfalle der Religionsgeschichte von einer einzigen Person reprasentiert werden dem bereits erwahnten Pfarrer Klemmerspecht bei dem es im Ubrigen erst 1552 nach erheblichen Bemuhungen unter anderem durch Visitatoren und materielle Zugestandnisse gelang ihn durch einen jungeren Mann Samuel Halbmayer ablosen zu lassen Die Besoldung der Zuffenhauser Pfarrer ist nun auch seit 1559 durch genaue Berichte im sog Kompetenzbuch belegt Gleichzeitig gab es eine Art innerkirchliche Volkszahlung die in Zuffenhausen 400 Kommunikanten ergab also Einwohner uber 14 Jahre die zum Abendmahl zugelassen waren Auch das Kloster Bebenhausen war durch die Reformation und das sie in der fruhen Phase begleitende Hin und Her betroffen und wurde schliesslich nachdem die 20 katholisch gebliebenen Monche erst aus und dann wieder eingezogen waren unter Leitung des protestantischen Abtes Eberhard Bidembach ab 1560 zur Klosterschule umgeformt neben der das Kloster noch eine Zeitlang bestehen blieb Das Kloster blieb jedoch weiter bis 1806 grosster Grundeigentumer in Zuffenhausen als der kirchliche Besitz im Zuge der Sakularisation in den Staatsbesitz uberging Ahnliches gilt fur das Stuttgarter Stift und das Kloster Lorch mit ihren Zuffenhauser Besitzungen Das Esslinger Katharinenspital als weiterer Zuffenhauser Eigentumer hingegen war nicht betroffen und blieb von der Reformation unberuhrt Zuffenhausen bis zum Dreissigjahrigen Krieg 35 Nach dem Tode des Herzogs Ulrich 1550 festigte sein Nachfolger Herzog Christoph den Protestantismus in Wurttemberg weiter und wurde ab 1553 endgultig auch Herr uber die noch bestehenden geistlichen Herrschaften und damit auch uber den Grossen und Kleinen Zehnt in Zuffenhausen wobei man sich die Einkunfte mit den geistlichen Herrschaften wie Bebenhausen oder dem Stift nach einem relativ komplizierten Modus teilte Dabei gab es gelegentlich auch Streit wie etwa um das kleine Kohlebergwerk das auf Zuffenhauser Gemarkung bestand mit dessen Kohle ein Kalkofen beheizt wurde Massgebliche geistliche Institution fur Zuffenhausen war jedoch das Chorherrenstift in Stuttgart In dieser Periode erhielt Zuffenhausen nun auch eine Schule die ab 1559 auch mit einem besoldeten Schulmeister ausgestattet war Jorg Rorlin der nun in dem kurz zuvor erbauten Schulhaus amtierte zunachst funf Knaben unterrichtete Madchen durften nicht zur Schule und das Amt des Mesners versah In dieser Periode vor dem Beginn des Dreissigjahrigen Krieges ist eine starke Verbesserung der wirtschaftlichen und sozialen Verhaltnisse nicht nur in Zuffenhausen zu beobachten Vom Herzogtum zum Konigreich Bearbeiten Der Dreissigjahrige Krieg 36 Dem Ausbruch des Dreissigjahrigen Krieges 1618 folgte 1626 eine grosse Pestepidemie die ungefahr die Halfte der Zuffenhauser Bewohner dahinraffte Soldatendurchzuge und Einquartierungen waren jetzt immer ofter an der Tagesordnung 1629 zogen auch die Truppen Wallensteins mit 18 000 Mann durch den Amtsbezirk von Cannstatt zu dem Zuffenhausen gehorte Am 9 September 1634 brannte der Grossteil von Zuffenhausen samt Kirche und Pfarrhaus nieder ebenso wie am 21 ein Teil von Stammheim sowie vorher und nachher eine Reihe weiterer Orte der Umgebung Im Cannstatter Amt waren jedoch neben der abgebrannten Cannstatter Vorstadt Zuffenhausen und Unterturkheim am starksten betroffen Die Einwohner flohen in die Walder oder hinter die sicheren Mauern von Cannstatt Das Cannstatter Totenbuch gibt Auskunft uber zahlreiche Todesfalle Zuffenhauser Burger in diesem Zusammenhang 1634 35 wutete dann eine neue Pestepidemie die zwei Drittel der Zuffenhauser Bevolkerung umbrachte Das Leibeigenenbuch des Klosters Bebenhausen von 1641 weist vergleichbare Verluste in Zuffenhausen auf Die Schaden der Katastrophenjahre zwischen 1634 und 1638 beliefen sich alleine fur das Amt Cannstatt auf 10 5 Millionen Gulden heute ca 420 Millionen Euro der hochste Schaden im ganzen Herzogtum Stadt und Amt Cannstatt waren eindeutig im Brennpunkt der Kampfe gewesen Bis Kriegsende kamen weitere Kontributionen in Hohe von 350 000 Gulden hinzu ca 14 Millionen Euro Erst 1639 fand das Zuffenhauser Gemeindeleben wieder zuruck in geregelte Bahnen wenn auch wegen der zerstorten Gebaude und Dokumente unter stark eingeschrankten Bedingungen Aus dieser Zeit gibt es einen ergreifenden Bericht des Pfarrers Spilbiller uber die zuruckliegende Zeit den er dem neuen Kirchenbuch von 1640 voranstellte und in dem vom erbarmlichen Zustand und unaussprechlichen Jammer die Rede ist die der Krieg fur Zuffenhausen vor der Zeit ein schoner und reicher Flecken mit sich gebracht habe Die Zahl der Einwohner nahm jedoch ausweislich der Kirchenbucher zwischen 1641 und 1651 nur langsam wieder zu Ab 1643 zogen erneut Truppen mehrfach durch Zuffenhauser Gebiet vor allem die franzosisch schwedische Armee und fast alle Zuffenhauser flohen erneut hinter die Mauern von Cannstatt Der geharnischte Reiter Radierung von Hans Ulrich Franck 1643 Sie zeigt wie sehr dieser Krieg auf dem Rucken der bauerlichen Bevolkerung ausgetragen wurde Germ Nationalmuseum Nurnberg Die Folgen des Krieges 37 Nach einer Aufstellung des Amtes Cannstatt aus dem Jahre 1655 sahen die Zahlen fur Zuffenhausen im Vergleich zu denen von 1629 34 so aus 38 Bestand 1629 34Burger 109 Gebaude 160 Acker 1291 Weingarten 172 Wiesen Gras und Krautergarten 106 Bestand 1655Burger 41 Gebaude 75 Acker 800 Weingarten 60 Wiesen Gras und Krautergarten 106 Es waren in Zuffenhausen fast zwei Drittel der Burger verloren und beinahe die Halfte der Gebaude zerstort sowie zahlreiche nicht zerstorte verlassen Zwischen 1621 und 1641 sank die Einwohnerzahl sogar von 514 auf 98 auf ein Funftel Selbst 1651 lebten erst wieder 183 Menschen in dem abgebrannten Dorf Das Bevolkerungsvakuum nach dem Krieg wurde dann vor allem von Auslandern aufgefullt insbesondere protestantische Schweizer kamen hierher die allerdings nicht sofort Burgerrecht erhielten und ein Schutz und Schirmgeld bezahlen mussten bis sie sich endgultig niederliessen Der Stand einer Leibeigenschaft war durch die Vernichtung von Dokumenten oft so unklar dass ganze Ortschaften provisorisch zu Leibeigenen erklart wurden und viele Einwohner Zuffenhausens daraufhin das beim Tode eines Leibeigenen fallige Hauptrecht fur ihre verstorbenen Verwandten bezahlen mussten sie hatten ja Leibeigene sein konnen Neue Kriege bis zum Ende des Jahrhunderts 39 25 Jahre nach Ende des Dreissigjahrigen Krieges herrschte Frieden und das Land erholte sich langsam Wahrend des Reichskrieges gegen Frankreich zwischen 1673 und 1679 drangen jedoch immer wieder franzosische Truppen in Wurttemberg ein und es kam in Cannstatt zu Einquartierungen 1688 bis 1697 kam es wahrend des Pfalzischen Erbfolgekriegs zu neuen Belastungen Truppendurchmarsche mussten ertragen werden die gewohnlich mit Beschlagnahmungen von Nahrungsmitteln usw verbunden waren so dass die Einwohner nach zeitgenossischen Berichten ganz ruiniert waren und daher betteln mussen wie der Pfarrer Schlotterbeck im Taufbuch notierte Der negative Hohepunkt war das Jahr 1693 als schon die Nachricht vom erneuten Rheinubergang der Franzosen eine allgemeine Panik ausloste erinnerte man sich doch nur allzu gut an die franzosischen Plunderungen vergangener Jahre Viele Menschen flohen nach Osten und kamen so auch nach Zuffenhausen und als die franzosischen Truppen naher ruckten flohen auch die Einwohner hier Die Kirchenbucher geben Nachricht uber die Folgen denn die Bevolkerung Zuffenhausens nahm zwischen 1692 und 1695 stark ab indes die Zahl der Toten von 11 1692 auf 84 1694 stieg Die haufigsten Todesursachen waren Infektionen und Hunger zumal die Franzosen 1693 das erntereife Getreide komplett beschlagnahmt oder verbrannt hatten Die finanziellen Schaden fur das Amt Cannstatt wo die Franzosen drei Monate lang gehaust hatten betrugen 1693 386 000 Gulden ca 16 Millionen Euro der Schaden fur Zuffenhausen war mit 23 770 Gulden ca 1 Million Euro der funfthochste Fellbach und Cannstatt hatten knapp funfmal so viel 20 Gebaude waren in Zuffenhausen zerstort worden Der Krieg dauerte jedoch bis 1697 und brachte immer wieder Einquartierungen etc mit sich die Zahl der Burger sank abermals um uber die Halfte auf 37 200 Morgen Land lagen brach 15 Hauser standen leer ein absoluter Tiefpunkt war in Zuffenhausen erreicht Dieses naive Gemalde aus dem Jahr 1748 von J G Kaser aus Vilshofen an der Donau zeigt Szenen aus dem Osterreichischen Erbfolgekrieg hier zwischen Deggendorf und Vilshofen 1741 1745 Dargestellt ist wie die Soldaten die Bauern ausplunderten und aus dem Land lebten Das 18 und 19 Jahrhundert bis zum Konigreich 1806 40 Militarisch Im 18 Jahrhundert setzten sich die kriegerischen Ereignisse fort Zunachst kam es zwischen 1701 und 1713 14 zum Spanischen Erbfolgekrieg und Wurttemberg lag in dessen Brennpunkt Abermals kam es zu Durchzugen und Besetzungen vor allem franzosischer Truppen von denen auch die Zuffenhauser Kirchenbucher zeugen Zuffenhausen litt massiv unter Plunderungen Der Polnische Erbfolgekrieg zwischen 1733 und 1735 38 blieb hier hingegen ohne grossere Auswirkungen Erst der Osterreichische Erbfolgekrieg fuhrte erneut fremde Truppen nach Wurttemberg und es kam zu Kampfen in der Gegend zwischen Zuffenhausen und Cannstatt Im Siebenjahrigen Krieg schliesslich zwischen 1757 und 1763 bekam Zuffenhausen abermals die Auswirkungen zu spuren obwohl Wurttemberg hier nicht direkt beteiligt war jedoch massive militarische Vorsorge durch eigene Truppen traf Die Umwalzungen der Franzosischen Revolution 1789 wurden in Wurttemberg von Herzog Karl Eugen im Gegensatz zur Bevolkerung mit Abneigung verfolgt 1792 fielen allerdings ausgehungerte und undisziplinierte konterrevolutionare franzosische Truppen unter der Fuhrung des Prinzen Conde in Wurttemberg ein und drangsalierten die Bewohner schwer die verarmte und durch eine Kalteperiode uberdies in eine Hungersnot geriet 1793 erklarte das Heilige Romische Reich Frankreich den Krieg 1796 drangen erneut Franzosen in Wurttemberg ein und erzwangen einen Waffenstillstand der nach Friedensverhandlungen schliesslich 1801 in den Frieden von Luneville mundete Die Versorgungslage war indes immer schlechter geworden und die Franzosen hatten Zuffenhausen auch geplundert bevor osterreichische Truppen dort einruckten Die Truppen Napoleons die 1805 einmarschierten waren zwar disziplinierter lebten aber ebenfalls aus dem Land Politisch Der 1677 bis 1693 regierende Herzog Eberhard Ludwig hatte 1704 mit dem Bau des Ludwigsburger Schlosses begonnen dem 1718 der planmassige Ausbau der gleichnamigen Stadt Ludwigsburg folgte Als Ludwigsburg 1718 zur Stadt erhoben wurde erhielt es ein eigenes Amt dem nun auch trotz Cannstatter Proteste wegen des Steuerausfalls nebst anderen Orten Zuffenhausen Stammheim Kornwestheim und Zazenhausen zugeschlagen wurden 1739 kam Zuffenhausen aber wieder zum Cannstatter Amt und 1762 abermals zuruck nach Ludwigsburg Auf der am Waldrand gelegenen Schlotwiese entstand damals 1715 bis 1720 auch ein kleines herzogliches Jagdschloss um dem herzoglichen Jagdbedurfnis zu genugen eine echte barocke Anlage die auch von Herzog Karl Eugen genutzt wurde und zudem Adeligen des Hofes als Wohnsitz diente die auch in den Zuffenhauser Kirchenbuchern bezeugt sind 1806 wurde dort sogar eine grosse Kesseljagd zu Ehren Kaiser Napoleons abgehalten der sich damals in Ludwigsburg aufhielt Die Hoffnung die die Bevolkerung bis dahin in die Revolution gesetzt hatte schwand allerdings spatestens dann grundlich als sich zeigte dass Napoleon das Land lediglich als Aufmarschgebiet betrachtete und Satellitenstaaten grundete die ihm tributpflichtig waren wobei er die Fursten reichlich mit Kronen beschenkte wobei auch fur den Herzog von Wurttemberg eine Konigskrone abfiel Vom Konigreich 1806 bis zur Reichsgrundung 1871 Bearbeiten Im Verlauf der Ablosung der seit dem Mittelalter bestehenden grundherrlichen Struktur der Besitz und Abgabenverhaltnisse durch die Bauernbefreiung kam es wegen der enormen Zersplitterung der Vermogensverhaltnisse in Zuffenhausen die durch die in Wurttemberg ubliche Realteilung uber die Jahrhunderte immer schlimmer geworden war zu erheblichen Differenzen zwischen Eigentumern wenn es um die Verteilung des Fruchtzinses ging Auch stiessen diese Reformen bei den Bauern nicht uberall auf Gegenliebe da sie erhebliche sich oft uber Jahrzehnte erstreckende Belastungen bedeuteten Summen die in etwa das 10 bis 16fache des Jahresertrages bedeuteten und zudem mit 4 Prozent verzinst werden mussten 41 Die Auflosung des Rumpfparlaments am 18 Juni 1849 in Stuttgart durch wurttembergische Truppen Die Reste des Frankfurter Paulskirchenparlaments waren hierher geflohen Buchillustration von 1893 Im Mai 1847 kam es zu Hungerkrawallen in Stuttgart Ulm und Tubingen die gewaltsam unterdruckt wurden 42 Die Unruhen gingen auch an Zuffenhausen nicht spurlos vorbei und vor allem die Spannungen zwischen verarmter Bevolkerung und einer kleinen Schicht reicher Burger die zunehmend auch den Gemeinderat beherrschten und sich so Vorteile verschafften entluden sich wenn auch in Zuffenhausen nicht gewaltsam wie anderswo so dass es bei einer Art Basisrevolution blieb die vor allem auf Abstellung solcher Missstande zielte Allerdings legten auch in Zuffenhausen drei auf Lebenszeit gewahlte Gemeinderate ihr Amt nieder ob freiwillig oder wahrscheinlicher unter dem Druck der Bevolkerung bleibt unklar Insgesamt stand der Gemeinderat auch in Zuffenhausen schwer in der Kritik In der damaligen Presse wurde dabei generell fur das ganze Land beklagt die Zusammensetzung der Rate benachteilige die Armen und bevorzuge die Reichen etwa bei den sog Gemeindevorteilen wie etwa die Nutzung des Gemeindewaldes und die entsprechend Burgerabgabe Das lasst sich auch fur Zuffenhausen belegen wo sich wie anderswo ein regelrechtes Patriziat ausgebildet hatte denn die haufigsten Namen der Gemeinderate waren Pfisterer Siegel und Sigloch und die Familie Schafer stellte fast 80 Jahre lang die Schultheissen 43 In Wurttemberg bewegte sich die Revolution nach der Einsetzung eines Marzministeriums grosstenteils in obrigkeitlich gelenkten Bahnen In Baden hingegen war es mit dem Heckerzug wesentlich unruhiger 44 Die institutionellen gesellschaftlichen wirtschaftlichen und infrastrukturellen Veranderungen werden in dieser Phase aber nun so komplex dass sie im Detail in den Spezialkapiteln weiter unten unter dargestellt werden mussen Uberblick Von der Reichsgrundung bis zum Ende der NS Diktatur Bearbeiten Fur Zuffenhausen war dies eine besonders ereignisreiche Zeit die nicht nur die Erhebung zur Stadt und die Aufgabe dieses Status durch Eingemeindung binnen 24 Jahren umfasste sondern auch durch sich in rascher Folge vollziehende Entwicklungen und Veranderungen gekennzeichnet war die aus dem Dorf endgultig einen einwohnerstarken Industriestandort und einen Verkehrsknotenpunkt machten mit allen strukturellen und sozialen Nachteilen die solche ein allzu schnelle fur jene Zeit aber generell typische Entwicklung nun einmal sich bringt Zahlreiche Grundlinien dieser Entwicklung waren jedoch bereits vor diesem Zeitraum gezogen worden Das gilt vor allem fur den 1846 erfolgten Anschluss an das Eisenbahnnetz der nicht nur den wirtschaftlichen Erfolg Zuffenhausens massgeblich forderte sondern auch vor allem in den Jahren 1900 1918 und 1933 dazu fuhrte dass wegen der standig verbesserten logistischen Infrastruktur mehrere Gewerbegebiete entlang der Bahnlinie entstanden so dass Eisenbahn Industrie und Strukturveranderung einschliesslich der rapide steigenden Einwohnerzahl ortsgeschichtlich in dem darzustellenden Zeitraum einen sich wechselseitig beeinflussenden soziookonomischen und historisch dynamischen Komplex ergeben der auch die bisher vorwiegend von bauerlichen Traditionen gepragte politische und soziale Struktur des Ortes vor allem durch den massiven Zuzug zahlreicher Arbeiter fur die Fabriken vollig umformte und auch zum Entstehen eines breiten mittelstandischen Gewerbes mit modernen Produktions und Vertriebsmethoden fuhrte aber auch zur Etablierung linker Arbeitertraditionen die zunehmend politisch zum Ausdruck kamen wobei etwa die in Stuttgart lebende Clara Zetkin und andere Grossen der Linksparteien nach Zuffenhausen kamen zuletzt Otto Wels 1931 45 Deutsches Kaiserreich 1871 1918 Bearbeiten Diese Zeit hatte fur Zuffenhausen ihren Hohepunkt mit der Erhebung zur Stadt 1907 durch Konig Wilhelm II und sie endete 1918 mit der Niederlage im Ersten Weltkrieg 1918 dem Sturz des Kaiserreiches und der Ausrufung der Republik durch Scheidemann in Wurttemberg mit der Abdankung des sehr beliebten Konigs Wilhelm II der den Zuffenhausern dadurch in guter Erinnerung geblieben war dass er und seine Gattin Konigin Charlotte die Einweihung der Pauluskirche mit ihrer Anwesenheit beehrt hatten und auch dem Wunsch der Zuffenhauser ihr Dorf zur Stadt zu erheben mit der Bemerkung nachgegeben haben soll Tut dene halt den G falle Der Abgang Bismarcks 1890 gilt gleichzeitig als Beginn des Zeitalters des deutschen Imperialismus mit der zentralen Figur von Kaiser Wilhelm II eine Entwicklung die durch den Zusammenbruch der europaischen Bundnissysteme letztlich in die Katastrophe des Ersten Weltkrieges fuhrte All dies ging einher mit einer massiven Bautatigkeit und Technikglaubigkeit die auch Zuffenhausen vom Dorf zur sich in Richtung Bahnhof rapide ausdehnenden Stadt machte und mit modernen Einrichtungen wie Gas fliessend Wasser und Abwasserreinigung Strom modernen Schulen einer Apotheke einem Wochenmarkt und einem ausgepragten Vereinswesen versahen So entstand etwa auch in Zuffenhausen eine Jugendgruppe der Freien Jugendorganisation Stuttgart die hier 1906 ihren ersten Kongress abhielt 46 Der Kriegsausbruch im Sommer 1914 warf die junge Stadt allerdings sofort und ohne die Moglichkeit Versaumtes nachholen zu konnen vor allem in ihrer wirtschaftlichen Entwicklung zuruck Zuffenhausen war bis 1919 zudem Garnisonsstadt Massiver Mangel an Raum fur militarische Zwecke spater auch an Nahrungsmitteln Rohstoffen und Strom breitete sich aus Die Industrie stellte sich auf Kriegs und Rustungsproduktion um Feldlazarette wurden eingerichtet Zusatzliche Truppen wurden in Schulen und Gasthofen einquartiert 1916 gab es erstmals Fliegeralarm und uber der Stammheimer Strasse sturzte ein deutsches Flugzeug ab Franzosische Kriegsgefangene wurden wahrend des Krieges als Arbeiter eingesetzt 1918 nach Kriegsende bildete sich vorubergehend und bis zur Auflosung der Garnison im Marz 1919 auch in Zuffenhausen ein Arbeiter und Soldatenrat Weimarer Republik 1918 1933 Bearbeiten Haushaltsbuch eines Pfarrers September bis Dezember 1923 wahrend der letzten Phase der HyperinflationIn die Zeit der Weimarer Republik fallt die Eingemeindung Zuffenhausens nach Stuttgart im Jahr 1931 In Zuffenhausen hatte sich kurz nach Kriegsende ein Arbeiter und Soldatenrat gebildet der als Kontrollorgan fungieren sollte Da die Garnison jedoch 1919 aufgelost wurde war er nur von kurzer Dauer In den 1920er Jahren hatten sich allerdings auch massive finanzielle Probleme der Stadt abgezeichnet denn das Steueraufkommen reichte nach der Inflationszeit bei weitem nicht die stadtischen Aufgaben alle zu bewaltigen Es gab die Alternativen mit dem benachbarten Feuerbach zu einer Stuttgarter Trabantenstadt zu fusionieren oder aber die Eingemeindung nach Stuttgart anzustreben Zunachst scheint ab 1921 die erste Variante bevorzugt worden zu sein Nach dem Scheitern dieses Planes und dem Verkauf des Burgholzhofgelandes an Stuttgart als Exerzierplatz 1927 gewann jedoch die zweite Losung an Bedeutung Die Eingemeindungsverhandlungen begannen 1929 und wurden mit dem positiven Votum des Stuttgarter Gemeinderates 33 gegen 21 Stimmen und einer ebensolchen Volksabstimmung im selben Jahr abgeschlossen 95 4 Prozent fur die Eingemeindung 1930 beschloss der Landtag darauf das Eingemeindungsgesetz und die Eingemeindung wurde am 31 Marz 1931 vollzogen Trotz aller anderen Grunde die dabei als Ursache genannt wurden industrielle Vorteile Heimatgefuhl Verwaltungsvereinfachung waren jedoch letztlich nur finanzielle Erwagungen ausschlaggebend gewesen In der kurz nach der Eingemeindung durchgefuhrten Stuttgarter Gemeinderatswahl zeigte sich dann bald die nach der Wirtschaftskrise erstarkte NSDAP sehr erfolgreich auch wenn zuvor noch Karl Lautenschlager die Oberburgermeisterwahl gegen den NSDAP Kandidaten und spateren NS Oberburgermeister Karl Strolin mit 69 5 gegen 15 5 Prozent gewonnen hatte Zuffenhausen 81 2 gegen 7 8 Prozent Das ortliche Geschehen 1931 und 1932 wurde in Zuffenhausen nun allerdings stark von den ubergeordneten politischen Ereignissen uberlagert und kommt daher in der lokalen Presse kaum vor doch scheinen die Zuffenhauser die Eingemeindung weiter positiv beurteilt zu haben Allerdings schien sich die negativen Effekte der politischen Grosswetterlage auch auf die an sich positive Stimmung in Zuffenhausen ausgewirkt zu haben Die politischen Auseinandersetzungen der letzten Jahre der Weimarer Republik waren insbesondere in Zuffenhausen durch den Mord an dem kommunistischen Arbeiter Hermann Weishaupt wahrend einer NSDAP Veranstaltung 1930 bestimmt Die sehr niedrige Strafe von zwei Jahren fur den Morder er wurde nach 1933 sogar freigesprochen losten grosse Unruhe aus die insbesondere 1932 auch durch die SA und ihre Trupps gepragt waren Bei der Reichsprasidentenwahl 1932 erhielten im zweiten Wahlgang Hindenburg in Zuffenhausen 69 Prozent Hitler 20 Prozent Ernst Thalmann 10 9 Prozent Der Unterschied zum Reichsergebnis war bei Hitler eklatant 36 8 Prozent Dass Zuffenhausen ein recht linker Bezirk war zeigten dann auch die Landtagswahlen kurz danach die in Zuffenhausen fur die SPD 33 4 Prozent fur die KPD 15 4 Prozent und die NSDAP 23 4 Prozent ergaben Dennoch erwies sich dass die NSDAP und die mit ihr sympathisierenden burgerlichen und rechten Parteien auf Dauer die Oberhand behalten wurden Die SPD verlor in der Folge an Zustimmung wahrend die NSDAP in Zuffenhausen bei der Reichstagswahl am 31 Juli 1932 mehrere Wahlbezirke gewann auch wenn die SPD hier immer noch deutlich vor ihr lag Alleiniger Nutzniesser dieses Trends war aber die NSDAP obwohl sie bei der Reichstagswahl im November 1932 wieder an Ruckhalt verlor so dass manche irrtumlich meinten sie sei endgultig wieder im Niedergang eine folgenschwere Fehleinschatzung wie sich bald zeigen sollte 47 Drittes Reich 1933 1945 Bearbeiten Die zwolf Jahre des Dritten Reiches bis zur Niederlage im Zweiten Weltkrieg 1945 die in Zuffenhausen mit seinen zahlreichen auch kriegswichtigen Industrien und Zwangsarbeiterlagern zu schweren Zerstorungen fuhrte brachte neben den politischen vor allem wirtschaftliche institutionelle gesellschaftliche soziale und strukturelle Anderungen mit sich Doch auch rein historisch war diese Periode naturgemass in Zuffenhausen eine bewegte und ereignisreiche Zeit Vorkriegszeit 1933 1939 Bearbeiten Generelle Situation Bearbeiten Deutschland war nun fur die nachsten zwolf Jahre Diktatur und das wirkte sich sofort auch auf Stuttgart und Zuffenhausen aus wo fortan nicht nur Hakenkreuzfahnen und SA das Bild bestimmten sondern auch die Amter zugig mit NS Mitgliedern besetzt und die politischen Gegner reihenweise verhaftet und in das neu gegrundete und zunachst nur fur Kommunisten geplante KZ Heuberg verschleppt wurden Die Staatsgewalt lag nun beim Gauleiter Wilhelm Murr der sich am 15 Marz im Landtag zum wurttembergischen Staatsprasidenten wahlen liess und spater Reichsstatthalter wurde Staatskommissar fur die Verwaltung von Stuttgart und spater nach Verabschiedung von Karl Lautenschlager Oberburgermeister wurde Karl Strolin Polizeichef der SA Gruppenfuhrer von Jagow Die eigenstandige Kommunalverwaltung wurde zerschlagen der alte Gemeinderat aufgelost und der neue gleichgeschaltet In Zuffenhausen das nun mit einem NSDAP Mitglied im Gemeinderat vertreten war wurden die KPD und SPD Mitglieder reihenweise in Schutzhaft genommen unter ihnen der Stadtpfarrer Gotthilf Schenkel von dem sich der Kirchengemeinderat in vorauseilendem Gehorsam sofort distanzierte 48 und der Redakteur Emil Schuler nach dem Krieg erster Bezirksvorsteher in Zuffenhausen Die Kommunikationsstrukturen der Arbeiterbewegung wurden zerschlagen und die SA besetzte das Waldheim das spater wie die Parteivermogen beschlagnahmt und der Deutschen Arbeitsfront ubereignet wurde Bereits am 2 Mai waren die Gewerkschaftshauser von SA und SS gesturmt die Funktionare dort gefoltert und teilweise zu Tode geprugelt die Uberlebenden ins KZ Heuberg verschleppt worden Auch die ersten politischen Strafprozesse gegen Zuffenhauser Burger begannen bald Gleichgeschaltet wurden darauf auch die Presse die Vereine die lokale Baugenossenschaft die Handels und Gewerbebank sowie die berufsstandischen Vereinigungen von Gewerbe und Handwerk also Kammern und Innungen Das offentliche Leben erhielt nun ein neues NSDAP konformes Gesicht mit Hakenkreuzfahnen Marschen dem Horst Wessel Lied usw Bisherige Feste wie das Deutsche Turnfest oder der 1 Mai wurden ubernommen und nach NS Art umgestaltet Die erst 1930 eroffnete Hohensteinschule wurde in Horst Wessel Schule umbenannt ebenso mehrere Strassen mit nicht mehr genehmen Namen wie Ebert Rathenau und Heine die NS konformen Bezeichnungen weichen mussten 49 Die 1933 bis 1937 ursprunglich fur Arbeitslose gebaute Neuwirtshaussiedlung Die von den Nationalsozialisten gerne als eigene Erfindung in Anspruch genommenen infrastrukturellen Verbesserungen in Zuffenhausen gingen allerdings meist auf die Zeit vor 1933 zuruck und wurden lediglich wie schon die Reichsautobahnen und die Beseitigung der Massenarbeitslosigkeit 50 von diesen propagandistisch usurpiert Vor allem folgende Projekte sind hier zu nennen Die Neuwirtshaussiedlung die Nationalsozialisten behaupteten sie sei von ihnen fur die Arbeiter gebaut worden doch war sie schon ab 1931 geplant gewesen Sie hatte ihren Namen von einem bereits um das Jahr 1600 erbauten Gasthaus zu Beginn ein wohl bestallter Hof dann als Hofkammergut eine Staatsdomane des Konigreiches Wurttemberg anschliessend lange Zeit Stutzpunkt fur Kutschen aller Art 1737 ging das 1990 abgerissene und historisierend wieder errichtete Objekt in die Hand des Staates uber zumal hier wenige Jahre spater die Solitudeallee vorbeifuhrte die den Sitz des Herzogs in Ludwigsburg mit seinem Lustschloss Solitude in gerader Linie verband und hier uberdies die alte romische Heerstrasse nun die heutige Schwieberdinger Strasse kreuzte Die Kanalisierung des Feuerbachs war schon lange geplant war 1932 begonnen worden und wurde nun nach der handstreichartigen Eingemeindung von Feuerbach 1933 durch den Reichsarbeitsdienst vollendet Diese Umwandlung in einen Abwasserkanal ist inzwischen wieder wegen der negativen Umweltfolgen im Rahmen von Renaturierungsmassnahmen ruckgangig gemacht worden Die Verbesserung der Strassenbahnanbindung war ebenfalls schon vorher geplant gewesen ebenso wie Elektrifizierung und Ausbau des Vorortverkehrs durch die Reichsbahn Die erste Rotwegsiedlung wurde hingegen erst zwischen 1937 und 1941 errichtet Da sie fast ausschliesslich SS Mannern und Alten Kampfern sowie anderen verdienten NSDAP Mitgliedern vorbehalten war denen man zudem bei der Finanzierung grosszugig half erhielt sie in der Bevolkerung bald den Spitznamen SS Siedlung der sich bis lange nach dem Krieg gehalten hat zumal damals diese alten Nationalsozialisten die die Siedlung zunachst zugunsten von Zwangsarbeitern den Displaced Persons hatten raumen mussen auf dem Klageweg wieder einziehen konnten Die NSDAP beanspruchte als Staatspartei zudem den ersten Zugriff auf soziale Einrichtungen insbesondere durch die Nationalsozialistische Volkswohlfahrt NSV die zunehmend von den bisherigen kommunalen und kirchlichen Tragern Aufgaben ubernahm oder abzog vor allem die Kontrolle der Kindergarten von denen sie etwa im Rotweg und in Neuwirtshaus eine Reihe zusatzlich einrichtete so dass bereits hier und noch vor Jungvolk und Hitlerjugend eine Indoktrination erfolgen konnte Die NSDAP in Zuffenhausen war schon 1925 seit der Neugrundung der Partei als Ortsgruppe prasent gewesen doch scheint die Lage innerhalb der Ortsgruppe zunachst vor allem auch nach personellen Querelen instabil gewesen zu sein Nach dem Machtwechsel als die Marzgefallenen in die Partei drangten hatte die Ortsgruppe Ende April 500 Mitglieder Diese starke Mitgliederzunahme fuhrte wiederum mit den alten Parteimitgliedern zu Spannungen Auch nach dem Rohmputsch und dem Tod des Reichsprasidenten Hindenburg 1934 hielt diese schlechte Stimmung an Nach dem Anwachsen der Mitgliederzahl auf 1000 musste 1935 eine zweite Ortsgruppe gebildet werden 1937 allerdings fuhrte die Reichsleitung der NSDAP eine neue Struktur ein nach der die Ortsgruppe nun automatisch alle Einwohner umfasste und nicht mehr nur die Parteigenossen Es entstand das Blockwartsystem in dem die eigentlichen Parteigenossen nun Teil des Uberwachungsapparates wurden Politische Verfolgung und Widerstand in Zuffenhausen Bearbeiten Widerstand gab es in Zuffenhausen nur in geringem Umfang analog zur Situation im ganzen Reich Mit ein Grund war dass der Nationalsozialismus von den Kirchen wegen seiner antibolschewistischen Ausrichtung am Anfang und vor allem von den Katholiken nach dem Reichskonkordat positiv gesehen wurde wahrend ihn die Arbeiter zunachst ganz einfach als neue jetzt eben nationalsozial 51 orientierte Arbeiterpartei missverstanden die ihre Interessen vertrat wie die Bezeichnung Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei ja auch suggerierter und die Arbeiter vor allem aber die Angestellten so nach und nach zu NSDAP Wahlern machte wobei sich der Aufstieg der NSDAP allerdings vor allem auf Kosten der nichtkatholischen burgerlichen Parteien vollzog indes die Arbeiter bis 1930 in der Mitgliederstruktur noch unterreprasentiert waren Arbeiter 28 1 Prozent Parteimitglieder zu 45 9 Prozent Anteil in der Gesellschaft Angestellte 25 6 Prozent zu 12 Prozent in der Gesellschaft 52 53 Auch dass es nun einen starken Mann gab der endlich die Ruhe im Lande wiederherstellen werde wurde allgemein begrusst Die antisemitischen Tendenzen entsprachen im Ubrigen durchaus den Traditionen des spaten 19 Jahrhunderts und waren in der Bevolkerung allgemein akzeptiert wie entsprechende morderische Vorgange z B Rosa Luxemburg Kurt Eisner und Walther Rathenau wahrend der Weimarer Zeit ja auch illustrieren 54 Im Gegensatz zu anderen Stadtteilen Stuttgarts ist mit aus solchen Grunden in Zuffenhausen auch kein organisierter Widerstand in grosserem Umfang bekannt geworden als dies noch moglich war 55 Allenfalls finden sich Phanomene einer stillen Opposition und Renitenz mit der Herstellung einer Art Gegenoffentlichkeit etwa durch Untergrundzeitungen und Flugblatter in denen etwa uber die Zustande im KZ Heuberg berichtet wurde Das gilt auch fur SPD und KPD die ohnehin durch Verhaftungswellen und Emigration stark geschwacht waren und entweder im Untergrund oder spatestens nach Kriegsausbruch vom Ausland aus operieren mussten wie das Beispiel von Fritz Eberhard zeigt der bis 1937 sogar bis zu deren Verbot 1937 unter diesem Pseudonym eigentlich hiess er Hellmut von Rauschenplat verdeckt kritische Artikel fur die von Erich Schairer herausgegebenen Stuttgarter Sonntagszeitung verfasste 56 Zu nennen ist hier auch die Widerstandsgruppe um Erwin Schoettle mit Verbindung zur Exil SPD die aber 1936 ebenfalls aufflog Auch der illegale Widerstandsapparat der KPD wurde bis 1936 aufgerieben Uberdies wurden die meisten Widerstandler und ihre Gruppen relativ fruh enttarnt haufig durch Denunziation Verurteilungen erfolgten meist nach dem sog Heimtuckegesetz also wegen Kritik an der NS Politik oder am Krieg Nach Abbussen der zunachst meist eher kurzen Gefangnisstrafe wurden die Delinquenten allerdings oft der Gestapo uberstellt und verschwanden bis Kriegsende in einem KZ was oft nicht uberlebt wurde ein Schicksal das auch einigen Zuffenhauser Burgern beschieden war Insgesamt war eine derartige Zivilcourage jedoch selten Vereinzelt bestanden in kleinen Betrieben und privat weiterhin alte Kommunikationsstrukturen innerhalb bestimmter Schutzraume Die Mutter des Hitler Attentaters Georg Elser lebte in Zuffenhausen wo sie ihr Sohn haufig besucht hat Nach dem Attentat lag Zuffenhausen daher im Fokus der Gestapo Einige linke Politiker und Gewerkschafter wurden relativ fruh 1933 in die sog Schutzhaft genommen und kamen teils fur mehrere Jahre in Gefangnisse und KZs so etwa Albert Glock und Hugo Walz Andere wie Richard und Adolf Rau Helmut Walz oder Emil Schuler standen nun unter standiger Beobachtung der Gestapo und wurden mehrfach abgeholt und verhort ein probates Mittel um der Bevolkerung zu zeigen was mit denen geschah die den Nationalsozialisten feindlich oder auch nur kritisch gegenuberstanden 57 Viele von Terror und Verfolgung bedrohte Burger wussten wahrend der NS Zeit nicht wo sie Unterschlupf finden konnten um ihren Haschern zu entkommen Eine offene Tur fanden einige von ihnen in der Unterlander Strasse 65 Wo sich heute das Gebaude der BW Bank befindet stand fruher das ehemalige evangelische Pfarrhaus Unter anderem ist dort von den Pfarrfamilien Gumbel Kirschmann und Werner auch der Jude Hermann Pineas 58 versteckt worden 59 Euthanasie und Judenverfolgung Bearbeiten Gedenkstatte Zeichen der Erinnerung der Judendeportationen vom Stuttgarter Nordbahnhof Euthanasie Wie im gesamten Reich wurden 1940 und 1941 im Rahmen der Aktion T4 auch Menschen aus Zuffenhausen ermordet vor allem in Grafeneck bei Gomadingen Genaue Zahlen uber die betroffenen Zuffenhauser liegen nicht vor nur die Daten der Stolpersteininitiative siehe unten Shoah Im Verlauf der 12 Deportationen von Juden aus Wurttemberg kamen auch Zuffenhauser Juden um Das Schicksal vieler dieser Menschen ist bis heute unklar Einiges konnte im Rahmen der sog Stolperstein Initiative geklart werden Mitunter sind die Sterbeorte nicht bekannt so dass diese Angaben im Folgenden fehlen 60 NS Opfer aus Zuffenhausen Unvollstandige Liste da viele Unterlagen zerstort sind oder von den Nationalsozialisten bei Kriegsende vernichtet wurden Opfer die bereits einen Stolperstein erhalten haben sind mit einem S gekennzeichnet Euthanasie Aktion T4 S Willy Bosch Berta Gopfert Lydia Hagele Rosine Nieden Ernst Rau Hedwig Voith Anna Wahl Noch ohne Stolperstein Friedrich Burkhardsmayer Herbert Frohlich Gottlob Klotz Eugen Lang Willy Retlich Die meisten von ihnen wurden in Grafeneck ermordet Kindereuthanasie Rudi Kleemann Ingrid Reith Ursula Siegel Karin Weiniger Gerda Wild Keines dieser oft ebenfalls in Grafeneck aber auch in Kinderkliniken ermordeten Opfer hat bisher einen Stolperstein Massenmord an den Juden Shoah S Julius Beickert Polizeigefangnis Welzheim Max Bohm KZ Treblinka Berta Fransziska Sander Siegfried Sander beide KZ Ravensbruck KZ Dachau Pauline Schneider Ghetto Izbica oder KZ Belzec KZ Sobibor Ermordung der Sinti und Roma S Johann Kling Marta Kling Johanna Kling alle im Zigeunerlager Auschwitz Albert Reinhard KZ Natzweiler August Reinhard KZ Auschwitz Birkenau Noch ohne Stolperstein Maria Munk Zigeunerlager Auschwitz Widerstand und politische Haftlinge S Karl Holzlehner Spatfolgen der Haft 1948 Karl Rumberger KZ Flossenburg Eugen Spilger verscharrt bei Nurtingen Eugen Wiedmaier Gefangniskrankenhaus Ludwigsburg Erwin Winkler unbekanntes Krankenhaus Noch ohne Stolperstein Hugo Bartsch Julius Noppel Helmut Stahl Paul Stiefel Sie wurden als politische Gegner ermordet Zwangsarbeiter NS Zwangsarbeit Alle noch ohne Stolperstein Stefan Gorski Peter Czornopyski Franz Kiryzug Johann Hadam Iwan Makarsky Adolf Seruga Stolpersteine sind geplant sowie die Aufnahme auf der Gedenktafel fur die Opfer des Faschismus auf dem Zuffenhauser Friedhof Zwangsarbeiterkinder die kurz nach der Geburt im Zwangsarbeiterinnenlager hinter dem Zuffenhauser Friedhof starben Kleiner Gedenkstein am Friedhof fur Kateriane Alesso Roman Lenosky Halina Maidowski Eduard Passteskin Nikolai Schukow Karolina Skudniewska Boriso Wassili Natweede Zubow Das Kelterviertel um die alten Zuffenhauser Kelter wurde in den 1930er Jahren vom NS Regime errichtet Hier wurden den Nationalsozialisten unliebsame Menschen konzentriert z B Kommunisten Gegner des NS Regimes Sinti Juden in sogenannten Judenhausern Der Luftschutzbunker in der Hohenloher Strasse durfte von ihnen nicht benutzt werden Sie mussten bei Luftangriffen in ihren Hausern bleiben oder sich verbotenerweise in der Dohle des Feuerbachs verstecken Einer der beruchtigtsten KZ Schergen im KZ Auschwitz Wilhelm Boger stammte aus Zuffenhausen Zweiter Weltkrieg 1939 1945 Zwangsarbeit Bearbeiten Als industrielles Zentrum war Zuffenhausen Standort kriegswichtiger Fabriken und damit vorrangiges Ziel der alliierten Bomberflotten Gleichzeitig hat es hier auch mehrere industrielle Zwangsarbeiterlager gegeben vor allem ab 1944 mehrere sog Ostarbeiterlager 61 Rustungsindustrie und Zwangsarbeit Bearbeiten Kriegswichtige Fabriken die sich teils schon lange vor Kriegsausbruch hier angesiedelt hatten und Zuffenhausen und den direkt benachbarten Orten wie Feuerbach und Kornwestheim eine positive wirtschaftliche Entwicklung bescherten waren vor allem Werke der Automobil und Rustungsindustrie Die wichtigsten und grossten in Zuffenhausen waren Zur Fertigung von Flugmotoren grundete 1931 Hellmuth Hirth die Hirth Motoren GmbH die in Zuffenhausen eine grosszugige Werkanlage errichtete Nach Hirths Tod 1938 wurde das Unternehmen von den Ernst Heinkel Flugzeugwerken ubernommen Ernst Heinkel setzte als einer von Hitlers Waffenschmieden spater massiv auf den Einsatz von Zwangsarbeitern und war auch in andere NS Verbrechen verwickelt Er nutzte die Ermordung von Juden zum eigenen Vorteil indem er ihr Eigentum billig erwarb sich dann nach dem Krieg aber mit Erfolg als NS Gegner produzierte 62 Hans Pabst von Ohain entwickelte bei Hirth ab 1936 die HeS 3b Strahlturbine mit der Testpilot Erich Warsitz am 27 August 1939 in Rostock Marienehe mit einer Heinkel He 178 den weltweit ersten dusenbetriebenen Flug durchfuhrte Die Firma Kolb siedelte sich 1937 in Zuffenhausen an um ebenfalls Flugmotoren zu fertigen An der Schwieberdinger Strasse baute ab 1937 die Dr Ing h c F Porsche KG ein neues Werk Das von Ferdinand Porsche im April 1931 in der Stuttgarter Kronenstrasse 24 gegrundete Unternehmen bot Konstruktion und Beratung fur Motoren und Fahrzeugbau an Porsche forderte personlich am 7 Marz 1944 beim Reichsfuhrer SS Heinrich Himmler sowjetische Kriegsgefangene zum Einsatz in Zwangsarbeit an Als VW Hauptgeschaftsfuhrer bestellte er 1942 bei Hitler selbst KZ Haftlinge zum Bau einer neuen Leichtmetallgiesserei im Volkswagenwerk bei Fallersleben heute Teil von Wolfsburg Als Lager fur die Zwangsarbeiter liess er das KZ Arbeitsdorf anlegen kein Dorf sondern der Bunker der Giesserei das aus vier Einzellagern einschliesslich eines Sterbelagers fur Kinder bestand das Kinderlager Ruhen und anderen KZ in nichts nachstand was die schrecklichen Lebensbedingungen dort anging Dass er davon gewusst hat ist erwiesen Porsche hatte das KZ Auschwitz sogar personlich zur Fleischbeschau aufgesucht Die Halfte der zuerst angeforderten Arbeitssklaven uberlebte die halbjahrige Erprobungsphase nicht der Rest wurde nach Auschwitz zuruckgeschickt und dort umgebracht die Arbeitsverhaltnisse sind mit denen anderer industrieller Sklavenlager vergleichbar gewesen Dennoch hat man das Gymnasium Stuttgart Zuffenhausen zu seinem 25 jahrigen Bestehen 1983 in Ferdinand Porsche Gymnasium Stuttgart Zuffenhausen umbenannt Uber die Verantwortung von Ferdinand Porsche ausserte sich der Historiker Hans Mommsen spater sehr deutlich und negativ z B in einer Fernsehsendung des ZDF am 15 Dezember 2004 63 Zuffenhausen war so zu einem bedeutenden Zentrum der Rustungsindustrie geworden Nach Kriegsbeginn vor allem nach dem Beginn des Unternehmens Barbarossa dem Angriff auf die Sowjetunion 1941 entstand bald ein gravierender Arbeitskraftemangel den man durch die Errichtung weiterer und grosserer Zwangsarbeiterlager zu losen versuchte Der Raum fur solche Lager auf dem jeweiligen Firmengelande reichte bald nicht mehr und sie mussten anderweitig angelegt werden teils mitten in Zuffenhausen Folgende Lager bestanden hier Merkblatt fur Ostarbeiter aus der Sowjetunion bei der Knechtschen Ziegelei ein kleineres das grosste auf der Schlotwiese mit bis zu 3000 Insassen fur die Firma Hirth Motoren das Lager Gehrenacker an der Ludwigsburger Strasse 244 mit 400 Insassen ein Ostarbeiterlager in dem auch Kranke Alte und Kinder lebten neben der Lederfabrik ein Lager mit 500 Zwangsarbeitern das Lager im Bereich Seedamm an der Grenze zu Feuerbach uber das man allerdings wenig weiss Heimatfront und Luftkrieg Bearbeiten Am 5 Mai 1942 erlebte Zuffenhausen seinen ersten Luftangriff Die Briten hatten die Fa Hirth angegriffen Es gab 132 Tote Bei weiteren Angriffen der Royal Air Force und spater der Amerikaner starben nun immer mehr Menschen Wegen der vielen zerbombten Hauser mussten zunehmend Notunterkunfte in Schulen usw eingerichtet werden Ab 1943 wurde die Lage so kritisch dass man Kinder und Schuler im Zuge der Kinderlandverschickung evakuierte Doch blieb Zuffenhausen in der nachsten Zeit von Angriffen nun weitgehend verschont wahrend Stuttgart in Trummer sank und 1944 eine der am schwersten zerstorte Stadte des Reiches war Am 10 September 1944 traf es aber auch Zuffenhausen schwer Am 19 20 Oktober gab es einen neuen Angriff mit schwersten Schaden und zahlreichen Todesopfern Nur die Rustungsindustrie war wiederum wie schon am 10 September relativ glimpflich davongekommen Der nachste schwere Angriff das letzte Flachenbombardement fand am 28 Januar 1945 statt Dennoch war die Zerstorung insgesamt im Vergleich zu anderen Stadtteilen wie Stammheim nicht so gross Unmittelbare Kriegsfolgen 64 Gefallene an der Front 755Todesopfer des Bombenkrieges 256 einschliesslich der uberproportional betroffenen Zwangsarbeiter dazu zahlreiche VerletzteGebaudeschaden 3205 1171 leicht 468 mittel darunter die Hohensteinschule schwer 468 darunter das Rathaus der Bahnhof und die Pauluskirche sowie die vollig ausgebrannte Johanneskirche Totalschaden 313 darunter die Silcher und Kelter Schule Noch 1948 war nicht der gesamte Trummerschutt beseitigt Das Blindgangerproblem bestand noch wesentlich langer und besteht teils bis heute Nach 1945 Bearbeiten Das Kriegsende bildete auch Zuffenhausen einen dramatischen Einschnitt und zwar politisch sozial wirtschaftlich aber vor allem geistig kulturell Die Periode nach 1945 kann fur Zuffenhausen grob in 4 Phasen unterteilt werden Die unmittelbare Nachkriegszeit in der das Uberleben und die Stillung der Grundbedurfnisse zentral waren Auch nach der Grundung der Bundesrepublik blieb jedoch die amerikanische Besatzungsmacht das Zentrum jeglichen politischen administrativen oder okonomischen Handelns in Stuttgart Schon rein optisch wurde dies fur Zuffenhausen dadurch unterstrichen dass die Robinson Barracks das Plateau des Burgholzhofes beherrschten und eine fur Normalburger kaum zugangliche amerikanische Exklave bildeten die quasi auf den Ort herunter blickte Die nach der Wahrungsreform 1948 und der Etablierung der Sozialen Marktwirtschaft vom Wiederaufbau und vom sog Wirtschaftswunder beherrschten 1950er und 1960er Jahre die praktisch mit der Studentenrevolte der 68er und mit der ab 1955 Aufhebung des Besatzungsstatuts begonnenen schrittweisen Ubergabe der Souveranitat an die Organe der Bundesrepublik durch die Besatzungsmachte und die Ostvertrage zu Ende ging Die 1970er und 1980er in ihren Auswirkungen bis weit in die 1990er Jahre und bis zur Wiedervereinigung reichende Phase in deren Zentrum der Ausbau alter Strukturen stand und die zunachst in den 1970ern durch weltwirtschaftliche Umbruche bestimmt waren deren lokale Auswirkungen manches kostspieligen Bauvorhaben entweder verzogerten oder ganz verhinderten Die bis heute andauernde vierte Phase wiederum ist von Modernisierungen bestimmt gewesen die fur Zuffenhausen mit grossen vor allem verkehrlichen Baumassnahmen verbunden waren und in deren Verlauf auch versucht wurde die Folgen alter Fehlentwicklungen zu lindern oder zu beseitigen sei es nun auf dem Gebiet der Umwelt der Integration auslandischen Mitburger oder der Infrastruktur oder ganz einfach nur um die Lebensqualitat in Zuffenhausen zu verbessern Erste Nachkriegszeit bis 1950 Uberleben Bearbeiten Nach dem effektiven Ende des Krieges im April 1945 und nachdem der Nero Befehl und der Einsatz der Werwolf Verbande in Zuffenhausen keine Auswirkungen gehabt hatten nur in Cannstatt war eine Neckarbrucke gesprengt worden wartete man zunachst sorgenvoll was passieren wurde Die NS Prominenz war geflohen und die restlichen deutschen Truppen waren abgeruckt Auch beim Volkssturm unter dem Backermeister Kubler siegte die Vernunft und die Waffen wurden niedergelegt nicht zuletzt wohl auch weil sich Antifaschisten in Zuffenhausen und Munster zusammengetan hatten um weitere militarische Aktionen zu verhindern So konnte am 21 April ein franzosisches Infanterieregiment Zuffenhausen kampflos besetzen und im alten Rathaus seine Kommandantur einrichten Die Folgen waren allerdings unter anderem Ausgangssperren Beschlagnahmungen Plunderungen Ubergriffe der teilweise nordafrikanischen Besatzungssoldaten vor allem auch auf Frauen Verhaftungen und Verschleppung Einzelner zur Zwangsarbeit nach Frankreich sowie ein allgemeiner Arbeitsdienst fur Manner Gewisse Revanchegeluste waren unverkennbar angesichts der Dinge die Deutsche in Frankreich angerichtet hatte aber verstandlich historisch betrachtet Allerdings verfolgte die franzosische Militarverwaltung dabei keine einheitliche Linie denn wahrend in anderen Stadtteilen blutige Exzesse Plunderungen willkurliche Verhaftungen und Vergewaltigungen an der Tagesordnung waren genehmigte der franzosische Kommandant in Zuffenhausen eine Erste Mai Kundgebung vor dem Rathaus und kleinere Versammlungen wovon vor allem die Kampfkomitees profitierten die oft engere Kontakte zur Militarverwaltung hatten als die Stadtverwaltung unter Oberburgermeister Klett 65 Die erste Phase der Besatzung war denn auch gekennzeichnet durch die Aktivitat dieser antifaschistisch orientierter Kampfkomitees die spater in Arbeitsausschusse umbenannt wurden Sie hatten sich bereits am Tag der Kapitulation am 8 Mai gegrundet und dies mit einem Aufruf an die Burger Zuffenhausens Zazenhausens und Stammheims bekannt gegeben Sie ubernahmen nun Verwaltungs und auch Polizeiaufgaben Emil Schuler Willi Pflugbeil Fritz Eisele Ernst Morlock und Adolf Rau waren einige ihrer Fuhrer die fast alle dem linken Spektrum entstammten dazu burgerliche Honoratioren und unbelastete Mitglieder einstiger burgerlicher Parteien Mehr als die Halfte der Mitglieder hatte die KZs und Zuchthauser der Nationalsozialisten von innen kennen gelernt und eines ihrer Mitglieder war noch in den letzten Kriegstagen in Abwesenheit zum Tode verurteilt worden 66 Ihre Hauptaufgabe war die Sicherstellung von Ernahrung und Unterkunft der Arbeitseinsatz der Burger etwa zur Raumung der Trummer die sog Trummerfrauen waren damals regelrecht das Symbol der Zeit sowie die Verbindung zur Besatzungsmacht zunachst auch der politische Kampf gegen die Reste des alten Regimes Emil Schuler wurde im August in Zuffenhausen als Bezirksburgermeister eingesetzt nachdem die US Amerikaner die Franzosen am 7 Juli 1945 als Besatzungsmacht in Stuttgart abgelost hatten und nun ein weit gemassigteres und weit weniger von Rachegelusten gepragtes Regime praktizierten Inzwischen hatte aber auch die Neubildung der Parteien eingesetzt und es kam zu Spannungen und Zielkonflikten zwischen den Arbeitsausschussen und den neuen Parteizentralen sowie auch zur Besatzungsmacht die einer demokratischen Selbstverwaltung der Besiegten zunachst eher ablehnend gegenuberstand vor allem nachdem allgemein bekannt geworden war was sich in den Konzentrationslagern abgespielt hatte Da den Arbeitsausschussen derart aber sowohl von deutscher wie alliierter Seite jegliche politische Betatigung untersagt war beschloss der Ausschuss von Zuffenhausen am 10 Mai 1946 als Erster seine Selbstauflosung ein Vorgang mit grosser Signalwirkung 67 Die darauf folgende wesentlich langere zweite Phase war von den US Amerikanern dominiert Diese Zeit wurde im Wesentlichen von 6 Problemkreisen beherrscht 68 Die Entnazifizierung Besonderheiten der fur Zuffenhausen zustandigen Spruchkammer finden sich nicht Ihre Urteile korrekte Bezeichnung Spruche bewegten sich im ublichen meist ziemlich beschonigenden Rahmen Die Behandlung der sog Displaced Persons DP Zuffenhausen war ein Brennpunkt der Auseinandersetzungen wegen der vielen sowjetischen polnischen und lettischen Zwangsarbeiter von denen hier zunachst 13 000 lebten in der Grenadierkaserne 7000 auf der Schlotwiese 3000 in der Knechtschen Ziegelei auf dem heutigen Friedhofsgelande 2000 und bei Hirth am Stadtpark 500 Auch nach der Repatriierung bleiben immer noch 7000 in Zuffenhausen In der Bevolkerung wurden sie kriminalisiert und es gab standig Auseinandersetzungen mit den DPs denen die Funktion eines Sundenbocks zugewiesen wurde bei denen sich andererseits aber auch der jahrelang aufgestaute Hass auf die Deutschen entlud Um ihr Schicksal zu erleichtern beschlagnahmte die fur sie zustandige UNRRA Privatwohnungen unter anderem auch in der SS Siedlung des Rotwegs wo man bis 1947 592 einstige Fremdarbeiter unterbrachte meist Polen Dass die DPs wahrend der Hungerkrise 1946 47 zudem hohere Rationen bekamen verscharfte die Situation zusatzlich Es entstand eine ideologisch noch in der NS Zeit wurzelnde Auslanderfeindlichkeit Umgang mit den sogenannten Volksdeutschen die nun als Fluchtlinge vor allem auf der Schlotwiese 1200 eingewiesen wurden Das zuvor fur Fremdarbeiter genutzte ausserst primitive Schlotwiesenlager hatte nach dem Krieg zunachst kurz als Repatriierungslager fur Russen gedient die ausserdem im Barackenlager der Knechtschen Ziegelei und am Seedamm im dortigen fruheren Zwangsarbeiterlager unter sehr schlechten Bedingungen untergebracht waren Auch sie wurden in der Bevolkerung verachtet und diskriminiert Fluchtling war lange fast eine Art Schimpfwort zumal sie gewohnlich aus den alten Siedlungsgebieten im Osten oder als Auslandsdeutsche aus den seit dem Versailler Vertrag abgetrennten deutschen Gebieten stammten Die spater als Vertriebene eingestuften Volksdeutschen galten zwar als Deutsche unterschieden sich von den Einheimischen aber schon durch Sprache und Gebrauche teils erheblich Da die UNRRA eine Gleichbehandlung mit den DPs ablehnte mussten die deutschen Behorden am 17 November 1945 von den Amerikanern die Verantwortung fur diese knapp 2000 Menschen ubernehmen die aus Jugoslawien Rumanien und Ungarn stammten und wegen der NS Umsiedlungsprozesse im Altreich gestrandet waren In der Bevolkerung sah man sie wie die DPs als Faulenzer Diebe und Schmarotzer an die einem die ohnehin sparlichen Ressourcen wegnahmen und grenzte sie aus der Volksgemeinschaft aus zumal die meisten von ihnen auch noch katholisch waren und das Lager die Sportplatze und das Freibad von Zuffenhausen blockierten was man ihnen zusatzlich ubelnahm Wie im Falle der DPs werfen einschlagige Kampagnen der lokalen Presse ein schlechtes Bild auf die damalige deutsche Bevolkerung Zuffenhausens Als Unterkunfte fur sozial Schwache wurden diese Lager zunehmend ein Stein des Anstosses fur die Bewohner des Bezirks und waren Orte wo man nicht hinging und vor denen man die Kinder warnte 69 Kampf um die kleine Rotwegsiedlung wo man die einstigen Bewohner die allesamt Nationalsozialisten bzw SS Angehorige gewesen waren zugunsten von Fluchtlingen ausquartiert hatte Diese versuchten dann allerdings ab 1948 auf dem Klageweg ihre Hauser wieder zuruckzubekommen und bekamen in letzter Instanz 1953 auch Recht ein Urteil das in ganz Westdeutschland mit grossem Unbehagen aufgenommen und als Sieg der SS und Wiedergutmachung an bewahrten Nationalsozialisten bezeichnet wurde wobei die Stadt noch zur Zahlung von Schadenersatz verurteilt worden war da sie vorangehende Urteile ignoriert und zumindest 63 der extremsten SS Siedler den Wiedereinzug verwehrt hatte Versorgungsschwierigkeiten Rationierung mit der Ausgabe von Lebensmittelmarken Care Pakete Schwarzer Markt und Zigarettenwahrung bestimmten auch in Zuffenhausen die Ernahrungssituation bis zur Wahrungsreform am 20 21 Juni 1948 In den ersten Tagen nach Kriegsende spielte sich in Zuffenhausen zunachst jedoch die Versorgung die auch wahrend des Krieges dank der Plunderungen in den besetzten Landern gewahrleistet gewesen war relativ schnell ein Eine ausgepragte Mangelversorgung entstand erst im Laufe von 1946 Allerdings brachte der strenge Winter 46 47 Versorgungsschwierigkeiten mit Brennmaterial mit sich zumal viele Wohnungen halb zerstort und ohnehin kaum heizbar waren Man ging verstarkt zum Tauschhandel uber und tat das was man hamstern nannte fuhr aufs Land und tauschte eigene Luxusguter wie Kameras Teppiche Bilder Porzellan usw aber auch Kleidung bei den Bauern gegen Nahrungsmittel ein 1947 sank das Nahrungsmittelangebot auf einen Tiefstand und der durchschnittliche tagliche Kalorienwert der durch Lebensmittelkarten gewahrt wurde sank auf 1299 kcal Vergleich 1940 bis 1944 1700 kcal Die Backereien in Zuffenhausen mussten zeitweise wegen Mehlmangels schliessen und das ortliche mit der Verteilung der taglichen Guter beauftragte Ernahrungs und Wirtschaftsamt war zunehmend uberfordert und verwaltete lediglich den Mangel Ahnliches galt fur das Wohlfahrtsamt das 1946 alleine fur 5600 Personen sog Winterbeihilfe auszahlte Wegen des Nahrungsmittelmangels kam es zu Arbeitsniederlegungen und Protesten Auch andere tagliche Gebrauchsguter und Brennstoffe wurden Mangelware obwohl teilweise die Walder fur Fallungen freigegeben worden waren Das Sammeln von Bucheckern und Holz das sog Ahrenlesen und Nachsammeln von ubrigen Kartoffeln auf den abgeernteten Feldern der Kohlenklau und das Sammeln von Kohle an den Bahnstrecken das Halten von Tieren an oder auch in den Stadthausern das Anlegen von Gartchen wo immer es ging waren weitere Methoden des Uberlebens Wohnungsnot Sie hielt wesentlich langer an als die Ernahrungskrise In Zuffenhausen war sie mit einer Belegungsrate von 2 3 Personen pro Raum besonders gravierend da sich die Bevolkerung seit 1933 von 17 000 auf 26 000 1946 erhoht hatte und die dafur extra eingerichteten Wohnungsamter uberdies besonders viel Ausgebombte hier in Wohnungen eingewiesen hatten da Zuffenhausen spater als andere Stadtteile vom Bombenkrieg betroffen gewesen war Zudem beanspruchte die Besatzungsmacht zahlreiche Wohnungen fur sich und die US Armee liess ihren Plan in Zuffenhausen nordlich der Unterlander Strasse ein Wohnquartier fur 8000 Soldaten mit Schwimmbad und anderen Freizeiteinrichtung anzulegen und die dortige Bevolkerung dabei komplett zu vertreiben erst nach heftigen Protesten wieder fallen Wegen der desastrosen Lage die Zuffenhausen zum uberbevolkertsten Stadtbezirk Stuttgarts machte konnten daher auch die funf Barackenlager der ehemaligen Zwangsarbeiter 1948 49 noch nicht aufgeben werden So kam es denn 1949 zu der Entscheidung im Rotweggebiet eine neue grosse Siedlung fur 28 000 Einwohner zu errichten eben die Zahl fur die Wohnungen vor allem fur die 25 000 Stuttgart zugewiesenen Heimatvertriebenen fehlten von denen 1650 Zuffenhausen zugeteilt worden waren Getragen wurde das Projekt von der Baugenossenschaft Neues Heim die auf der Schlotwiese gegrundet worden war weil dort zunachst hatte gebaut werden sollen was der Bezirksbeirat aus recht egoistischen Grunden verweigerte wie er auch andere Gelandevorschlage ablehnte sowie von einer Gemeinnutzigen Baugenossenschaft Zuffenhausen Gedacht war die Siedlung aus der sich dann das grosste Wohnungsbauprojekt Deutschlands entwickelte als Fluchtlingssiedlung trotz des Unbehagens uber eine gewisse Ghettoisierung Allerdings hat sich die Rotwegsiedlung die immer noch erweitert wird inzwischen vollig durchmischt Andererseits blieben die alten Barackenlager am Seedamm auf der Schlotwiese und bei der Knechtschen Ziegelei teilweise auch nach dem Bau der Rotwegsiedlung noch lange erhalten Eine weitere Zasur in baulicher Hinsicht bildete dann in Zuffenhausen selbst die Errichtung eines neuen Bezirksrathauses das gegenuber dem abgebrochene alten das einst hundert Jahre zuvor aus dem Gasthof Adler hervorgegangen war 1950 eroffnet werden konnte Die 1950er und 1960er Jahre Wiederaufbau Bearbeiten Besonders auffallig ist in dieser Periode die signifikante ja teils atemberaubende generelle Veranderung des Stadtbildes die vor allem aber nicht nur dem Wiederaufbau und der Beseitigung der Ruinen geschuldet war Bereits 1947 hatte es einen Generalbebauungsplan fur Stuttgart gegeben der etwa fur Zuffenhausen neue Verkehrsfuhrungen vorsah Die Flachennutzung in Zuffenhausen war bereits hier durch die Funktion des Ortes als Industriestandort mit ausgedehnten Siedlungsbereichen fur 20 000 bis 40 000 Einwohner bestimmt Die Planungseuphorie der ersten Nachkriegsjahre wirkte sich besonders auf Zuffenhausen aus und zeitigte nicht nur positive Beispiele sowohl architektonisch stadtplanerisch wie verkehrstechnisch und umweltpolitisch z B die extreme Verschmutzung der Gewasser in den 1950ern und 1960ern Besonders Umweltschutz und Denkmalschutz waren in der damaligen Zeit keine Begriffe die Kommunalpolitiker sonderlich beunruhigten man wollte ja sogar das ausgebrannte Neue Schloss abbrechen und man war stets geneigt des alte Glomp im Zweifel erst mal abzureissen Massive Eingriffe in die stadtische Wohnstruktur gab es durch die Ausweitung der Schienen und Verkehrswege im damals aktuellen Trend der sog autogerechten Stadt Der ganze seit Mitte des 19 Jahrhunderts einsetzende Ubergang vom viele Jahrhunderte alten Dorf zur modernen Industriestadt trat in eine neue durch Fluchtlingsdynamik Wiederaufbau und Reindustrialisierung im Verlauf des sog Wirtschaftswunders gepragte Phase und verlief nicht zuletzt vor dem Hintergrund der massiven Veranderungen der Bevolkerungsstruktur nicht spannungsfrei Die Hochhauser Romeo Mitte zeitweise das hochste Wohngebaude in Deutschland und Julia links in Stuttgart Rot erbaut 1955 1959 Bezirksrathaus Zuffenhausen 1951 Terrassenhaus Tapachstrasse erbaut 1969 1971 von P Faller und H Schroder Einzelmassnahmen und Entwicklungen Neben den Gewerbegebieten vor allem im Nordwesten Zuffenhausens sind in diesem Zusammenhang der neu entstehende zur Beseitigung der Wohnungsnot insbesondere der Fluchtlinge errichtete neue Wohnbezirk Zuffenhausen Rot sowie einige kleinere neue Wohnviertel zu nennen wie Elbelen Tapach Monchsberg Rappenberg Schossbuhl Haldenrain und Hofacker desgleichen das 1950 neu eroffnete grosse Bezirksrathaus erst das dritte in der langen Geschichte Zuffenhausens und spater 1982 der neue Bahnhof Der 1833 nun an der Strasse nach Zazenhausen am nordlichen Ortsausgang angelegte neue Dorffriedhof dessen Vorganger hatte wie seinerzeit ublich im Umfeld der Johanneskirche gelegen war offenbar aber bereits jetzt in der fruhesten Industrialisierungsphase zu klein geworden wurde in den Jahren 1963 bis 1989 in mehreren Schritten unter Ausnutzung eines inzwischen aufgefullten Seitentales des Feuerbachs auf ca 16 Hektar nach Norden enorm erweitert und zwar uber die Gewanne Espach obere Hurth und Gehrenacker Hochhauser entstanden vor allem das von Hans Scharoun erbaute Doppelhochhaus Romeo und Julia in Rot das wegen seiner Architektur sogar deutschlandweit beachtet wurde ebenso wie das Terrassenhaus an der Tapachstrasse In Zuffenhausen entstand zwischen Pauluskirche Rathaus und Johanneskirche eine neue reprasentative Ortsmitte ausserhalb des alten Dorfkernes parallel dazu der neue Kelterplatz 1967 mit der inzwischen wieder aufgegebenen zentralen Post und der Abzweigung der Strassenbahn uber die Haldenrainstrasse nach Rot Hassliche und oder baufallige Gebaude im und am neuen Ortskern wurden wie das alte Wirtshaus Zum Ochsen nach und nach abgetragen und durch Neubauten ersetzt Vor allem betraf dies auch alte Bunkeranlagen Behelfsunterkunfte Ruinen und Baracken Zunachst wurde das Barackenlager am Kelterplatz geraumt um der neuen Strasse der Haldenrainstrasse nach Rot Platz zu machen und einen Festplatz anzulegen Die Raumung der ubrigen vor allem am Stadtrand gelegenen Elendsquartiere in denen 1951 auf der Schlotwiese dem Knechtschen Gelande dem Seedamm und im Neuwirtshausbunker immer noch 1401 Menschen lebten gestaltete sich aber schwieriger Die beiden letzten blieben sogar bis uber 1960 hinaus belegt Erst als im Gewann Seedamm mehrere Blocks mit Einfachstwohnungen errichtet wurden konnte dieser unwurdige Zustand fur die dort lebenden sozial Schwachen beendet werden Der dann missgluckte Versuch dort nun ersatzweise italienische Gastarbeiter in die alten Unterkunfte einzuweisen zeigt jedoch auch wie sehr das soziale Gewissen durch die wirtschaftliche Dynamik schon damals beeinflusst war Am langsten bestand das Schlotwiesen Lager dessen letzte Baracken erst 1967 abgebrochen wurden Allerdings waren in der Zwischenzeit wiederum im Industriegebiet neue Baracken fur Gastarbeiter entstanden unter anderem bei den Firmen Porsche und Sumak Der Bau weiterer dieser Lager konnte dann 1973 im Bezirksbeirat gerade noch verhindert werden der die betreffenden Firmen damals schon aufforderte menschenwurdige Behausungen zu errichten Die Probleme eines Stadtteils dessen Bevolkerung inzwischen zu uber einem Viertel aus auslandischen Mitburgern bestand wurden bereits in diesen Jahren akut und ist bis heute akut geblieben wenn nun auch mit vorwiegend turkisch islamischem Akzent Neue Strassenfuhrungen wurden notig und die Unterlander Strasse entwickelte sich zur Haupteinkaufsstrasse von Zuffenhausen behielt aber bis in die 1970er Jahre ihr Kopfsteinpflaster und die sie saumenden Alleebaume bis man diese Dinge breiteren und effizienteren Verkehrswegen opferte und sehr viel spater zumindest einige neue Baume wieder einpflanzte und die nach dem Krieg bis nach Stammheim verlangerte Strassenbahn unter die Strassen in einen Tunnel verlegte Auch zwei neue Schulen vor allem die fur 1500 Schuler konzipierte neue Silcher Schule und Kindergarten wurden errichtet teils um die alten zerstorten zu ersetzen teils um dem Bevolkerungszuwachs Genuge zu tun Weitere Schulen die in der Folgezeit auch wegen der zunehmenden Bildungsanspruche errichtet wurden waren 1957 die Park Realschule am Stadtpark und 1956 die Lenau Schule in Rot heute Uhland Schule In den folgenden Jahren kamen 1962 als Neubau in der Haldenrainstrasse das Gymnasium Stuttgart Zuffenhausen dazu das bis dahin in der Hohensteinschule untergebracht war und 1983 in Ferdinand Porsche Gymnasium Stuttgart Zuffenhausen umbenannt wurde 63 bis 1965 die aus der Lenau Schule hervorgegangene Uhland Volksschule die Rilke Mittelschule sowie die Robert Bosch Gewerbeschule und die Gustav Werner Schule fur geistig Behinderte sowie 1970 in Rot die Ernst Abbe Schule fur Sehbehinderte Ausserdem wurde am Monchsberg ein Jugendhaus errichtet 70 Die 1970er und 1980er Ausbau Bearbeiten Bis Ende der 1960er Jahre waren die wichtigsten Reparaturen erledigt und der grosste Bedarf an Gemeinschaftseinrichtungen wie Friedhof Schulen Freizeiteinrichtungen Wohnungen Strassen Nahverkehr usw war gestillt oder die Objekte waren wenigstens in Planung Tatsachlich war in den letzten gut 20 Jahren die seit der Vorlage des letzten Generalbebauungsplans verstrichen waren sehr viel umgesetzt worden Einige wichtige Vorhaben standen jedoch noch aus an erster Stelle war dies die Verbesserung der sich dramatisch verschlechternden Verkehrssituation in Zuffenhausen insbesondere die fehlende Umgehungsstrasse B 10 27 fuhrte zu standig zunehmenden Staus und Unfallzahlen Weitere Projekte auf deren Fertigstellung die Zuffenhauser Bevolkerung ungeduldig wartete waren eine Turn und Versammlungshalle die es bis heute so nicht gibt ein Festplatz ein Hallenbad und ein offentliches Freibad das 1981 als Projekt aufgegeben wurde All diese Dinge zu denen auch noch der steigende Bedarf an Sportplatzen auf der Schlotwiese kam waren bereits 1949 versprochen worden 71 Im Einzelnen hatten diese Projektwunsche deren Realisierung zunachst teilweise auch durch die Wirtschaftskrise Anfang der 1970er verzogert wurde folgendes Schicksal Hallenbadprojekt Nach starkem offentlichem Druck durch eine Aktionsgemeinschaft der Burger wurden 1973 die Mittel genehmigt und am 23 September 1975 wurde das Hallenbad auf dem Gelande der Talwiesen unterhalb der Silcher Schule eroffnet spater durch einen Aussenbereich und Zusatzeinrichtungen wie Saunen erweitert Neue Bundesstrasse B 10 27 Den Entwurf der Streckenfuhrung die eine Bundelung entlang der Eisenbahntrasse vorsah gab es schon seit 1966 Die Verkehrsbelastung fur Zuffenhausen betrug damals 46 000 Fahrzeuge taglich Im Folgejahr genehmigte daher der Bund das Projekt Ab 1972 waren die Bauarbeiten an vier notwendigen Bruckenprojekten voll im Gange desgleichen Vorbereitungsarbeiten an anderen zufuhrenden Strassen Doch wurden die Arbeiten in diesem Jahre gerichtlich gestoppt da Anwohner den Larmschutz nicht ausreichend berucksichtigt sahen Die fur 1976 geplante Fertigstellung konnte danach nicht eingehalten werden Erst 1980 nahm man die Strasse in Betrieb und die Beruhigung des innerortlichen Verkehrs trat wie gehofft ein Die Larm und Abgasbelastung nahm hingegen zu da die B 10 27 den Durchgangsverkehr stark anzog so dass die tagliche Belastung heute bei ca 60 000 Fahrzeugen liegt Ausserdem entwickelte sich die teilweise als Hochstrasse entlang der Bahnlinie gefuhrte autobahnahnliche Verkehrsader zu einer den Stadtbezirk zusatzlich trennenden Grenze Das kurz nach Ende des Krieges unter ganz anderen Pramissen namliche dem der autogerechten Stadt entworfene Konzept hatte nun vor allem negative Wirkungen und produzierte an beiden Enden massive Ruckstaus in Richtung Autobahn und in Richtung Pragsattel Auch das spater an der Friedrichswahl am sudlichen Ende der B 10 27 erbaute riesige sog Ohr das den Anschluss an eine projektierte doch nach Protesten einer Interessengemeinschaft nie gebauten sog Krailenshaldentrasse herstellen sollte um derart den Pragsattel zu entlasten soll wieder stillgelegt und durch ein neues kleineres Auffahrts Bauwerk ersetzt werden 72 Der neue Bahnhof Schon 1953 hatte man sich im Bezirksbeirat damit auseinandergesetzt Das alte 1868 erbaute und vom Krieg mitgenommene Bahnhofsgebaude war schon damals unzureichend Der 1978 aufgenommene S Bahn Verkehr bei dem nun eine Linie in Zuffenhausen auf einem Hochbahnsteig nach Leonberg abzweigte und die Rolle Zuffenhausens als Verkehrsknotenpunkt verstarkte machte einen Neubau nun immer dringlicher zumal auch der Bau der B 10 27 neben der Bahnstrecke Teile des Bahngelandes mit einbezogen hatte und die Gleisanlagen wegen der dadurch entfallenden Gleise neu strukturiert werden mussten 1982 wurde dann der neue Bahnhof in Betrieb genommen der alte abgebrochen 1983 entstand dabei am neuen Bahnhofsvorplatz auch ein neues Geschafts und Kulturzentrum in dem nun auch die Stadtbucherei die Volkshochschule und die Musikschule eine geeignete Unterkunft fanden Ein kleinerer Veranstaltungssaal konnte den Mangel an geeigneten Raumlichkeiten fur offentliche Zwecke in Zuffenhausen nun wenigstens etwas lindern Festhalle und Freibad Obwohl beide von der Zuffenhauser Bevolkerung vor allem von den Vereinen lange gewunscht wurden sind sie bis heute als eigene Bauprojekte nicht realisiert und als grosse Versammlungshalle dient daher nach wie vor die inzwischen passend umgebaute einstige Turnhalle der Hohensteinschule als Freibad das ebenfalls renovierte Freibad des Naturheilvereins auf der Schlotwiese Zum Burgerhaus wurde die in der zweiten Halfte der 1980er aufwandig restaurierte Zehntscheuer hergerichtet Die Schlotwiese Es war lange geplant das Gebiet als Naherholungsbereich und Sportzentrum aufzuwerten doch war das dortige Lager viele Jahre ein limitierender Faktor Anfangliche Plane waren in den 1950ern nicht zuletzt deshalb stecken geblieben obwohl sie fur die damals 47 000 Einwohner Zuffenhausens immer dringlicher wurden Ein erster Plan von 1967 scheiterte an der Finanzierung sowie an dem Problem wohin die dortigen Kleingarten hatten verlegt werden konnen Das mit Mull und Schutt ubersate Gebiet glich indes einer Wuste Zunachst schuf man daher eine Art Minimallosung indem das Gelande den Vereinen zur Nutzung zur Verfugung gestellt wurde die es dann in Eigenleistung fur ihre Zwecke herrichteten Als Anfang der 1970er Jahre Plane bekannt wurden die Schlotwiese nun fur Parkplatze und eine grosse Verbindungsstrasse durch die Walder nach Feuerbach zu nutzen um so den Pragsattel zu umgehen regte sich heftiger Protest und eine Burgerinitiative entstand Das Stadtplanungsamt legte darauf einen neuen Entwurf vor der ein Freibad fur 12 000 Besucher das wurde 1981 aufgegeben und eine Rundsporthalle vorsah die es aber bis heute ebenfalls nicht gibt Auf Betreiben der Kleingartner wurde dieser Plan jedoch vom Verwaltungsgerichtshof Mannheim 1987 mit okologischen Argumenten gestoppt Seither sind im Rahmen einer stark reduzierten Planung neue Sportstatten Vereinsgaststatten sowie drei Waldheime entstanden ein evangelisches ein katholisches und das einstige der Arbeiterbewegung das ursprunglich bim Bahnhof Neuwirtshaus gelegen von den Nationalsozialisten enteignet und nach dem Krieg auf ein Ersatzgelande an der Schlotwiese verlegt worden war bestehende Anlagen sind teils erheblich vergrossert worden Karte und Satellitenansicht vgl 73 Das ausgehende 20 und beginnende 21 Jahrhundert Modernisierung Bearbeiten Diese bisher letzte etwa 20 Jahre umfassende Phase der Zuffenhauser Stadtgeschichte ist zum einen durch eine Weiterentwicklung bestehender Strukturen gepragt zum anderen aber auch durch neue Konzepte die modernen Vorstellungen von Burgerbeteiligung Okologie Wirtschaftsentwicklung Kultur Sport usw Rechnung zu tragen versuchen Abgesehen von den umfangreichen Massnahmen bei der 2011 abgeschlossenen Tieferlegung der Stadtbahn und der damit verbundenen Umgestaltung des Emil Schuler Platzes als Stadtmitte sind die meisten dieser Aktivitaten im 21 Jahrhundert allerdings weniger primar baulicher als organisatorischer und kooperativer Natur Es sind dies als wichtigste Konzepte und Bereiche 74 Die Weiterentwicklung der Verkehrsberuhigung durch differenzierte Massnahmen die den schweren Sundenfall die autobahnahnliche B 10 27 mitten durch Zuffenhausen zu fuhren und den Stadtteil derart in zwei Halften zu spalten durch begleitende Massnahmen wie Larmschutz Verkehrsberuhigung usw zu entscharfen versuchen Die Modernisierung des Offentlichen Personennahverkehrs die durch die Verlegung der Stadtbahn in einen Tunnel gleichzeitig eine Neuordnung der Stadtmitte ermoglichte wobei das Bezirksrathaus mit der Neugestaltung des Emil Schuler Platzes eine noch starkere zentrale Funktion erhielt indem die Verbindung zur Unterlander Strasse auf der einen und zum Kelterplatz auf der anderen Seite intensiviert wurde Es prasentiert sich nun vor allem nach der Eroffnung eines modernen Dienstleistungszentrums seit 2003 auch als Anlaufstelle fur Informationen suchende Burger Der Bau von Gemeinschaftseinrichtungen wie der renovierten Zehntscheuer des Arztehauses oder des Geschafts und Kulturzentrum am unteren Bahnhofsplatz das durch den Neubau des Bahnhofes moglich wurde und nun Bucherei Musikschule Burgersaal und Volkshochschule Raume bietet Die ehemalige Turnhalle der Hohensteinschule wurde zu einem Fest und Versammlungssaal umgebaut Insgesamt wurden zudem die Moglichkeiten der Schulen etwa im Hinblick auf einen Ganztagsunterricht durch Erweiterungsbauten laufend verbessert auch durch einen wohnortnahen Unterricht fur Grundschuler zum Beispiel in Zazenhausen und Neuwirtshaus Die Weiterentwicklung des Wohnens und sozialen Lebens durch den Bau neuer moderner Wohnviertel In alten Wohnvierteln sind Massnahmen wie Blockentkernung und Modernisierungen des bestehenden Bestandes mit Verkehrsberuhigung durchgefuhrt worden In diesen Zusammenhang gehoren auch erweiterte Angebote fur Senioren und die Verbesserung des familiaren Umfeldes mit besonderem Augenmerk auf die Bedurfnisse der Jugendlichen etwa durch Kindergarten Jugendfarmen Jugendsozialarbeit Schulsozialarbeit Beratungsstellen von Gesundheits und Jugendamt usw all dies in Zusammenarbeit mit den Vereinen insbesondere Jugend und Sportvereinen aber auch Interessenverbanden alterer Mitburger Bereits in den 1990er Jahren entstand dabei das Projekt Zuffenhausen 21 mit der Initiative Schoneres Zuffenhausen bei der bereits die Untertunnelung der Unterlander Strasse angedacht wurde um dort eine Fussgangerzone einzurichten was inzwischen realisiert wurde was die Fussgangerzone angeht allerdings mit Abstrichen Einschrankung und Verlangsamung des Durchfahrtsverkehrs Kreisverkehr Auch die Neuordnung von Zuffenhausen West einem durch Wirtschaftsbetriebe wie Porsche Wohnquartiere und der verkehrsreichen Schwieberdinger und Stammheimer Strasse gepragten Mischgebiet mit Industriebereichen wurde in Angriff genommen Im Falle von Rot einem Stadtteil der in den 1960er Jahren mit 17 000 Einwohnern einen Hochststand erreicht hatte und nun konstant bei etwa 10 000 liegt stellten sich eigene Probleme wie sie oft fur am Reissbrett entworfene grosse Wohnbezirke ganz typisch waren und sind Fehlen von Gemeinschaftseinrichtungen Renovierungsbedarf soziale Spannungen So meldete man den Stadtteil im Herbst 2002 fur das bundesweite Forderprogramm Stadtteile mit besonderem Entwicklungsbedarf die Soziale Stadt an das vor allem ein gesamtheitliches Ziel durch Erneuerung der Bausubstanz zum Inhalt hatte und alle sozialen kulturellen wirtschaftlichen okologischen und stadtebaulichen Massnahmen umfasste wobei eine aktive Mitwirkung der Bevolkerung vorausgesetzt wurde 2003 wurde dann ein 2 3 Millionen umfassendes Forderprogramm aufgelegt Die entsprechenden Baumassnahmen sind eingeleitet bzw meist abgeschlossen so dass Rot inzwischen ein modernisiertes und burgerfreundliches Gesicht hat und uber ein Burgerzentrum verfugt Im Jahr 2002 wurde uberdies der erste komplette Wohnblock aus den 1950er Jahren der Grundungszeit des Wohngebietes Rot abgerissen Die Weiterentwicklung der Burgerbeteiligung Dazu gehort auch das traditionelle Fleckenfest das den Vereinen die Moglichkeit bietet sich zu prasentieren und den Burger sich mit den Kommunalpolitikern zwanglos zu treffen Die Stadtepartnerschaft mit La Ferte erweiterte diese Dimension international und bringt Vereine und Schulen der Partner zusammen Okologie Besonders wichtig war hier die Renaturierung des Feuerbaches mit den Talwiesen die er durchzieht als grunem Herz von Zuffenhausen Im Rahmen eines Grunordnungsplanes sollen zudem die grossen Verkehrsbauwerke landschaftlich eingebunden Fahrradwege und Kleingartenanlagen angelegt werden 2003 wurde ein Biotopverbundplan auf den Weg gebracht Sport Der Sport erhielt sowohl auf der Schlotwiese in Zazenhausen und Rot durch die Renovierung Erweiterung und Neugestaltung der Anlagen neue Impulse Auf der Schlotwiese konnten dabei 75 der Kleingartenanlage erhalten werden lange ein heftiger vor Gerichten ausgetragener Streitpunkt zwischen Sportlern und Gartnern Inzwischen ist die Schlotwiese ein modernes und vielfaltig genutztes durch die auf drei Seiten angrenzenden Walder naturnahes Sportareal das zahlreichen Sportarten ein Zuhause bietet und auch mit der benachbarten Waldheim Gaststatte und anderen Lokalen uber einen erganzende Erholungsstruktur verfugt die im Falle des Waldheims auch spezielle Angebote fur Kinder wie eine Kinderfreizeit und einen Waldklettergarten bereithalt Kunst und Kultur Der Alfred Beck Saal am Bahnhof und die Zehntscheuer ermoglichen nun Vortrage Ausstellungen usw so dass das fruher mangels geeigneter Ortlichkeiten eher sparliche Zuffenhauser Kulturleben nun Raume findet sich zu prasentieren Die Hohensteinhalle fasst sogar 450 Personen fur grossere Veranstaltungen und besitzt eine Buhne Der Saal des zentral gelegenen Dietrich Bonhoeffer Hauses fasst 200 Besucher Die Pauluskirche hat sich inzwischen uberdies als sehr geeignet fur Konzerte erwiesen und wird auch fur Proben reichlich genutzt Weitere Raumlichkeiten fur ein differenziertes Kulturleben stehen ebenfalls zur Verfugung so dass nach und nach ein breit gefachertes Angebot fur Veranstaltungen aller Art entstanden ist Gesellschaft Wirtschaft und Infrastruktur BearbeitenDiese Faktoren waren lange und bis weit ins 19 Jahrhundert hinein in die normalen Entwicklungen jener Perioden eingebettet und unterschieden sich nur punktuell von denen anderer Orte Das anderte sich mit der Industrialisierung ab Mitte des 19 Jahrhunderts Zwar verliefen die Entwicklungen auch hier in vergleichbaren Bahnen doch zeigen sich dabei starkere lokale Abweichungen und Sonderentwicklungen etwa mit der Rotwegsiedlung und in der Verkehrssituation sowohl was die gesellschaftlichen Faktoren und Strukturen wie auch die politischen Institutionen angeht denn die Entwicklung vom Bauerndorf zur selbststandigen Stadt und von da zum Stadtteil Stuttgarts verlief in Zuffenhausen besonders explosiv und nahm nach dem Zweiten Weltkrieg wegen der Fluchtlingsstrome spater der Arbeitsimmigranten nochmals an Dynamik zu mit allen strukturellen Storungen und Verzerrungen die so etwas mit sich bringt und die dann muhsam und aufwendig korrigiert werden mussen was erst gegen Ende des 20 Jahrhunderts in Angriff genommen wurde und noch langst nicht abgeschlossen ist 75 Historische Entwicklung Gesellschaft und Institutionen Bearbeiten Politische Institutionen Bearbeiten Politischen Institutionen in Dorfern wie Zuffenhausen und zwar im eigentlichen Sinne als mehr oder weniger unabhangige Korperschaften oder Personen gab es im Grunde erst ab dem Ende des Mittelalters Die Gemeindeorgane blieben jedoch noch sehr lange von den kirchlichen und weltlichen Eigentumern und ihren Interessen abhangig und errangen eine eigentliche Selbststandigkeit die vor allem ja auch eine finanzielle Selbststandigkeit ist im Grunde erst im 19 Jahrhundert vor allem im Gefolge der Franzosischen Revolution 76 Ursprunge im Mittelalter Bearbeiten Als Institution und nicht nur als Ortsangabe erscheint die Kirchengemeinde von Zuffenhausen historisch juristisch fixierbar erstmals 1415 anlasslich der Entscheidung eines Streits zwischen dem Kloster Bebenhausen und den Heiligenpflegern von Zuffenhausen die den Heiligen also den Besitz der Kirche in Zuffenhausen verwalteten Bei dem Streit ging es um einige Acker Um ihn zu schlichten wurde ein Schiedsgericht eingesetzt Beteiligt waren dabei neben den drei Richtern auch Bebenhauser Monche und ein Stuttgarter Stiftspropst sowie sein Cellarius Die wichtigsten Gemeindeamter waren damals der Schultheiss als Vertreter des Gerichtsherrn vor Ort und Leiter der ortlichen Verwaltung Es gibt ab diesem Datum immer wieder Dokumente uber einschlagige Gerichts und Verwaltungsakte die gewohnlich eigentumsrechtliche und organisatorische Belange regelten In einem Dokument von 1493 erscheint dann auch die Gemeinde selbst bei einem Verkauf als dezidiert politisch agierende Institution mit Schultheiss und Gericht als Reprasentanten es ging um eine Kreditaufnahme mit Pfandhinterlegung und langerfristigem Zinsfuss von 5 Wesentliche Dokumente in denen uns die Einwohner selbst mit ihren Pflichten begegnen die sie den ja recht unterschiedlichen Herrschaften jeweils schuldeten sind die sog Lagerbucher Darunter sind die auch Urbare oder Salbucher genannten Aufzeichnungen der Besitzungen und der damit verbundenen Rechte und Einkunfte einer bestimmten Herrschaft zu verstehen Das alteste dieser Lagerbucher in dem Zuffenhausen auftaucht ist das von Bebenhausen von 1356 Das Kloster war damals die grosste Grundherrschaft in Zuffenhausen Eine weitere jedoch wesentlich kleinere Grundherrschaft war die des Klosters Lorch im Remstal Auch das Esslinger Spital und die Grafen von Wurttemberg hatten Eigentum in Zuffenhausen 77 Die Lagerbucher sind die einzigen Quellen die sich auf individuelle Einwohner beziehen und beschreiben von wenigen Ausnahmen abgesehen nur Pflichten und keine sonstigen personlichen Lebensverhaltnisse Von zwei adeligen Familien die es damals in Zuffenhausen ebenfalls gab sind zumindest die Namen uberliefert So wird schon 1293 ein gewisser Siboto von Zuffenhausen erwahnt 1331 ein Bertolt von Zuffenhausen als Monch von Bebenhausen 78 Fruhe Neuzeit Bearbeiten Ansicht von Zazenhausen im Jahr 1682 aus den Forstlagerbuchern von Andreas Kieser Zazenhausen wurde erst 1956 bei der Neueinteilung der Stadtbezirke Zuffenhausen zugeschlagen Blick von Suden her vom Rotweg herunter Zuffenhausen gehorte im 16 Jahrhundert schon lange zum Amt Cannstatt wahrend Stammheim und zeitweise auch Zazenhausen reichsritterschaftliche Orte waren mit Hans von Stammheim als dem Oberherrn Es gab jedoch auch weiterhin geistliche Eigentumsrechte und erst 1553 war der Herzog von Wurttemberg alleiniger Herr so dass es zu einer Aufteilung der Einkunfte in Zuffenhausen der Zehnte zwischen ihm und den geistlichen Herren kam Insgesamt kann man ein reges Hin und Herr der eigentumsrechtlichen Zuordnungen beobachten Die Selbstverwaltungsbefugnisse der Gemeinde beruhten in Wurttemberg damals noch auf althergebrachtem Gewohnheitsrecht Organe waren nach wie vor Schultheiss Gericht und Rat wobei eine Anzahl der angesehenen Burger diese Amter besetzten und die mit ihnen verbundenen Verwaltungsaufgaben und die Rechtsprechung wahrnahmen sowie die kommunalen Pflichten der Burger beaufsichtigte etwa die bauliche Instandhaltung der Strassen und Brucken meist in Form eines Frondienstes Dem Gericht nachgeordnet war der Rat teils von den Burgern gewahlt teils vom Gericht ernannt das wiederum vom Rat gewahlt wurde Den Vorsitz des aus Gericht und Rat gebildeten Magistrats hatte in den Dorfern der Schultheiss Eine ahnliche Magistratsverfassung besteht bis heute etwa in Hessen wahrend sudlich davon die Burgermeisterverfassung typisch ist Namen und Amtszeiten einiger dieser Zuffenhauser Schultheissen zwischen 1550 und 1618 sind sogar bekannt Amtssitz war das 1574 erwahnte Zuffenhauser Rathaus Eine Art Grundgesetz das die Angelegenheiten des taglichen Lebens regelte war das 1557 erstmals fur Zuffenhausen erwahnte Dorfbuch das noch bis in den Beginn des 18 Jahrhunderts ein wichtiges Beweismittel war und vermutlich identisch mit dem bereits 1538 erwahnten Fleckenlagerbuch gewesen ist Bis 1610 bestand Zuffenhausen aus etwa 80 Wohngebauden 79 Die 1569 erbaute Zehntscheuer die heute umgebaut als Kulturzentrum und Versammlungsort des Bezirksbeirates dient Wahrend und nach dem Dreissigjahrigen Krieg und den drei darauf folgenden Franzosenkriegen geriet Zuffenhausen mehrmals an den Rand der Entvolkerung und wurde in grossen Teilen zerstort einschliesslich Kirche und Pfarrhaus so dass die Verwaltung zeitweise von Cannstatt aus organisiert werden musste Zwischen 1619 und 1693 amtierten in Zuffenhausen funf Schultheissen mit einer Amtsdauer zwischen 1 und 27 Jahre Zu den Gemeindepflichten gehorte weiterhin die Erhaltung von Strassen und Wegen Uber die Kosten wurde immer wieder einmal vor Gericht mit Nachbargemeinden gestritten die Akten sind noch vorhanden Auch im 17 Jahrhundert gehorte Zuffenhausen weiter zum Cannstatter Dekanat und zwischen 1622 und 1690 amtierten in Zuffenhausen sechs namentlich bekannte Pfarrer Der Wiederaufbau des 1634 zerstorten Pfarrhauses samt Kirche fur die zunachst das nicht verbrannte Rathaus als Ersatz gedient hatte wurde ab 1642 geplant und begonnen konnte jedoch wegen neuer Truppendurchmarsche erst 1654 bis 1658 vollendet werden nachdem der Herzog personlich die Einkunfte von Stift und Kloster Bebenhausen gegen dessen Protest der Geistlichen Verwaltung in Cannstatt ubertragen und so die Finanzierung erleichtert hatte Entsprechend errichtete die Cannstatter Verwaltung nun auch eine neue Zehntscheuer ein eingemauerter Stein verweist auf das Jahr 1569 Auch die halb zerstorte Schule wurde bis 1661 wiederhergestellt und erhielt ein Dach 1689 gab es dort 63 Kinder die lesen und schreiben lernten wie vorher betreut von einem Lehrer der auch das Amt des Mesners versah Auch diese Schulmeister sind namentlich bekannt 80 Im 18 Jahrhundert stabilisierten sich die Verwaltungsmechanismen weiter Die Namen der Schultheissen sind ebenso bekannt wie ihre Amtszeiten Dasselbe gilt fur das durch die Cannstatter Lagerbucher uberlieferte Eigentum der Gemeinde an Gebauden Flachen und Unternehmen Darin aufgefuhrt sind auch die Aufgaben der Gemeinde einschliesslich der Mitwirkung an der Landesverteidigung und die Pflichten der Einwohner wie Frondienste Wegebau und erheben und abfuhren von Wegezoll Auch uber die Streitigkeiten mit den Nachbargemeinden besonders haufig mit Stammheim weiss man durch die Gerichtsakten relativ gut Bescheid zumal wenn sie teils bis vor das Reichskammergericht fuhrten Gewohnlich ging es dabei um finanzielle bzw eigentumsrechtliche Anspruche etwa um Land und dessen Nutzung Auch mit Cannstatt und Munster wurde immer wieder heftig gestritten Spate Neuzeit nach der Franzosischen Revolution bis 1945 Bearbeiten Im 19 Jahrhundert fuhrte ein von Konig Wilhelm I von Wurttemberg erlassenes Verwaltungsedikt von 1822 auf Gemeindeebene zu einer ausgedehnten Verwaltungsreform mit der Institution eines Gemeinderates und des ihn kontrollierenden Burgerausschusses der 1919 wieder abgeschafft wurde Der Zuffenhauser Gemeinderat hatte zehn Mitglieder den Vorsitz fuhrte der Schultheiss Der Burgerausschuss hatte elf Mitglieder Wahlberechtigt waren alle mannlichen Burger mit Burgerrecht Der Gemeinderat wurde spater auf neun Mitglieder reduziert was der Zahl der Zuffenhauser Burger von damals 1640 eher entsprach 81 Die beiden Gremien als Trager des kommunalen Rechts und der Kommunalverwaltung hatten somit 19 bis 20 Mitglieder ab 1899 24 Vorsitzender des Gemeinderats war der Ortsvorsteher gewohnlich Schultheiss genannt Die Mitglieder wurden von den stimmberechtigten Burgern mit relativer Mehrheit auf sechs Jahre gewahlt Diejenigen welche die wenigsten Stimmen erhalten hatten mussten jedoch schon nach zwei Jahren erneut zur Wahl antreten ein weiteres Drittel nach nochmals zwei Jahren Die Wahlbeteiligung war jedoch meist sehr schlecht wohl weil sich die beteiligten Burgervereine nicht sonderlich in ihren Programmen unterschieden Da es ein Mindestquorum von 50 gab mussten daher immer wieder Erganzungswahlen durchgefuhrt werden Diese Situation anderte sich erst mit der zunehmenden politischen Polarisierung durch die SPD Ende der 1890er Jahre und zu Beginn des 20 Jahrhunderts wo es etwa bei den Burgerausschusswahlen von 1906 eine Wahlbeteiligung von 85 gab Die Erhebung Zuffenhausens zur Stadt 1907 veranderte die institutionellen Mechanismen nicht grundsatzlich Allerdings wurde das Fehlen eines nun reprasentativen Rathauses schmerzlich vermisst denn der Gemeinderat tagte immer noch im einstigen Gasthaus Zur Krone Ecke Ludwigsburger Unterlander Strasse das 1846 von der Gemeinde zu diesem Zweck erworben und umgebaut inzwischen aber viel zu klein geworden war zumal man den Vorgangerbau 1898 abgebrochen hatte der damit auch nicht mehr als Ausweichquartier dienen konnte Also erwarb man weitere Gebaude die damals an der Stelle des heutigen Bezirksrathauses standen namlich das Pfandersche Anwesen sowie das Gasthaus Zum Adler um den mit der Expansion Zuffenhausens standig wachsenden Verwaltungsapparat und die burgerlichen Kollegien unterbringen zu konnen 82 20 Jahrhundert 1919 veranderten sich die rechtlichen Grundlagen der bisherigen Gemeindeverfassung massiv durch das Gesetz uber das Gemeindewahlrecht und die Gemeindevertretung sowie durch die Einfuhrung des Frauenwahlrechts im Jahr zuvor Der Burgerausschuss wurde abgeschafft Kumulieren und Panaschieren bei den Wahlen in Stadten unter 50 000 Einwohnern wurde aber beibehalten das gibt es bis heute Die Wahl wurde und wird bis heute als strikte Listenwahl nach dem Prinzip der Verhaltniswahl durchgefuhrt Wahlberechtigt waren deutsche Staatsburger beiderlei Geschlechts nach Vollendung des 20 Lebensjahres sofern sie mindestens sechs Monate in der Gemeinde gewohnt hatten Das bisher an die Gemeindezugehorigkeit gekoppelte Wahlrecht war also aufgehoben Das passive Wahlrecht fur den Gemeinderat begann mit 25 Jahren Die Zahl der Ratsmitglieder lag in Zuffenhausen bei 24 die Halfte von ihnen die mit der hochsten Stimmenzahl war auf sechs Jahre gewahlt der Rest fur drei Jahre Die Gemeinderatswahl von 1919 ergab eine Mehrheit der Sitze im Gemeinderat fur die DDP 12 Die SPD erhielt sechs Sitze und die USPD einen ebenso wie die Wurttembergische Burgerpartei die Zentrumspartei der Katholiken ging leer aus Die Teilwahlen drei Jahre spater ergaben dann sogar eine Zweidrittelmehrheit der burgerlichen Parteien und markierten zugleich einen Tiefpunkt der SPD Auch die Gemeinderatswahlen von 1925 und 1928 anderten an dieser grundsatzlichen Situation nichts 83 In der kurz nach der Eingemeindung 1931 durchgefuhrten Stuttgarter Gemeinderatswahl tauchte nachdem zuvor der von den Konservativen und Nationalliberalen unterstutzte Karl Lautenschlager die Oberburgermeisterwahl gegen den NSDAP Kandidaten und spateren NS Oberburgermeister Karl Strolin haushoch gewonnen hatte auch die NSDAP auf obwohl sie bisher weder kommunalpolitisch noch personell aufgefallen war und erhielt in Zuffenhausen 19 5 gegen 32 2 der SPD und 18 der KPD Allerdings stammten von den 60 Stuttgarter Gemeinderaten nur 2 1 SPD 1 KPD aus Zuffenhausen 47 Nach dem Machtantritt der Nationalsozialisten 1933 verloren alle Parteien ausser der NSDAP an Einfluss und wurden bald verboten Die demokratische Selbstverwaltung der Kommunen wurde beseitigt der Gemeinderat Stuttgarts wurde am 18 Marz 1933 ausgeschaltet und degenerierte wie alle anderen demokratischen Institutionen zum Akklamationsgremium fur verdiente Parteigenossen Die Befugnisse des Gemeinderates gingen auf den NSDAP Staatskommissar Karl Strolin uber 84 Moderne und Zeitgeschichte seit 1945 Bearbeiten Am 21 April 1945 besetzten die Franzosen Zuffenhausen kampflos nachdem unter der Drohung von Artillerieeinschlagen die Wehrmacht abgezogen war die letzten Reste des NS Volkssturms 60 70 Mann unter dem Kommando des Backermeisters Kubler Waffen und Uniformen abgelegt hatten und die NS Funktionare geflohen waren auch weil Antifaschisten sich in Zuffenhausen zusammen getan und gedroht hatten Wer einen Schuss abgibt wird umgelegt Die ersten antifaschistischen Kampfkomitees grundeten sich dann in Zuffenhausen auch bereits am 23 April also zwei Tage nach dem Einrucken der Franzosen Das Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 kennzeichnet kommunalpolitisch aber auch ein Ende der wahrend des Dritten Reiches gleichgeschalteten und vollig zentral auf Berlin ausgerichteten politischen und Verwaltungsstrukturen Nach der Kapitulation 1945 trat an ihre Stelle zunachst das ebenso umfassende Herrschaftsmonopol der westalliierten Besatzungsmachte mit dem Kontrollrat als oberster Instanz Unter diesem Schirm agierten auch in Zuffenhausen die antifaschistischen Kampfkomitees die sich spater in Arbeitsausschusse umbenannten und vorlaufig auf der untersten Ebene die Verwaltungs und auch Polizeiaufgaben ubernahmen sowie die Arbeitseinsatze der Burger koordinierten z B mit den sog Trummerfrauen Ihre Hauptaufgabe war jedoch die Sicherstellung von Ernahrung und Unterkunft Doch wurde mit Genehmigung der Franzosen auch eine 40 Mann starke Hilfspolizei aufgestellt wahrend ein zwolfkopfiger Ausschuss dem 1933 entlassenen Verwaltungsfachmann Lindner bei der praktischen Arbeit zur Seite stand Emil Schuler wurde im August nachdem im Vormonat die Amerikaner eingeruckt waren und die Franzosen sich in Richtung Tubingen zuruckgezogen hatten in Zuffenhausen als erster Bezirksburgermeister eingesetzt nachdem er schon vorher inoffiziell den Ortsausschuss aus meist alteren Honoratioren geleitet hatte die alle vor 1933 politisch aktiv gewesen waren und in ihrer Mehrheit linken SPD KPD liberalen oder gemassigt konservativen Parteien Zentrum DDP Bauernbund angehort hatten oder parteilos waren Nach der Neubildung der Parteien kam es aber bald zu Spannungen zwischen den Arbeitsausschussen und den neuen Parteizentralen sowie auch zur Besatzungsmacht die dann letztlich zur Selbstauflosung dieser Gremien fuhrte zuerst am 10 Mai 1946 in Zuffenhausen und die gesamte Macht lag wieder bei der Verwaltung Die Stuttgarter Bezirksverfassung mit Bezirksbeiraten und Bezirksvorstehern wie sie bis heute besteht und wenn auch ohne bedeutende Befugnisse ausser beratenden funktioniert die liegen beim Gemeinderat und dem Oberburgermeister mit seinen Fachburgermeistern ist ohne die damaligen lokalen und dezentral ausgerichteten Arbeitsausschusse aber nicht denkbar Nach dem Willen der Besatzungsmacht ab Juli 1945 die US Armee die die Franzosen abloste sollte die Demokratie auf kommunaler Ebene wieder aufgebaut werden Ende August wurden daher wieder Parteien zugelassen die sich wie die Gewerkschaften schon vorher formiert hatten Arnulf Klett wurde als Oberburgermeister eingesetzt und ein Gemeindebeirat wurde im Oktober berufen von Klett allerdings weitgehend zugunsten der Verwaltung ignoriert was prompt heftige Zusammenstosse mit altgedienten SPD Gemeinderaten ausloste Am 26 Mai 1946 schliesslich kam es zur ersten freien Wahl seit 13 Jahren bei der die SPD mit 34 6 das beste Ergebnis erzielte in Zuffenhausen 46 ahnlich wie in den dann folgenden Landtags und Bundestagswahlen bei denen die SPD allerdings der CDU mit 29 zu 31 unterlag Emil Schuler erzielte dabei das beste Ergebnis in ganz Stuttgart Ehemalige NSDAP Mitglieder hatten kein aktives und passives Wahlrecht Nach Verabschiedung der neuen Bezirksverfassung wurden in den Stadtbezirken im Marz 1947 Bezirksbeirate entsprechend dem prozentualen Wahlergebnis im jeweiligen Bezirk als beratende Gremien eingerichtet In Zuffenhausen errang die SPD die Halfte der Sitze 6 Die Gemeinderatswahl vom 7 Dezember 1947 bei der nach dem alten Modus die Halfte der Mandate fur sechs die andere Halfte fur drei Jahre vergeben wurden brachte kaum Veranderungen ebenso wenig wie die Wahl zur Verfassungsgebenden Landesversammlung 30 Juni 1946 und die Wahl zum ersten Landtag 24 November 1946 85 Um das demokratische Eigenleben der Gemeinde wieder aus der Erstarrung zu losen und die Selbstverwaltung zu reaktivieren fuhrte Bezirksburgermeister Emil Schuler alsbald eine jahrliche Burgerversammlung in Zuffenhausen ein die erstmals im Mai 1947 in der Hohensteinschule stattfand Zuffenhausen konnte somit dank seiner Tatigkeit an die Entwicklung zum Stadtbezirk vor 1933 anknupfen und diese abschliessen Die weitere Entwicklung bis heute verlief dann auf dieser Basis in ruhigen demokratischen Bahnen Als Emil Schuler 1953 starb folgte ihm von 1953 bis 1967 Gustav Ohmenhauser 1967 bis 1979 amtierte Walter Frank als Bezirksvorsteher Ihm folgte 1980 Wolfgang Meyle der das Amt bis 2008 ausubte Seither amtiert Gerhard Hanus in dieser Funktion 86 Kirchen Bearbeiten Die nach dem Dreissigjahrigen Krieg bis 1654 wieder aufgebaute evangelische Johanneskirche die damals noch dem Hl Hippolytus geweiht war Die evangelische Kirchengemeinde in Zuffenhausen unterstand zunachst weiterhin der Verwaltung des Cannstatter Dekanates zwischen 1719 und 1736 wie schon die Gemeindeverwaltung dem dortigen Oberamt der neu geschaffenen Superintendenz in Ludwigsburg In dieser Periode wurde 1723 auch die Konfirmation eingefuhrt Zwischen 1690 und 1766 amtierten funf namentlich bekannte Pfarrer in Zuffenhausen Unter ihrer Agide wurden unter anderem die inzwischen baufallige immer noch dem heiligen Hippolyt geweihte Kirche die Umbenennung in Johanneskirche erfolgte erst 1903 erneuert vor allem der baufallige Turm ebenso das Pfarrhaus auch gab es neue Glocken Die Arbeiten zogen sich bis 1741 hin 1764 und 1785 wurde die Kirche erneut renoviert und erhielt 1768 und 1776 eine neue Glocke da die alte gesprungen war und eine Orgel Nach einer koniglichen Verordnung von 1851 mussten auch Kirchenalteste genannte Kirchengemeinderate gewahlt werden Die Beteiligung an dieser ersten Wahl in Zuffenhausen war allerdings gering denn von den 296 wahlberechtigten Mannern machten nur 78 von ihrem Wahlrecht Gebrauch Die alte Johanneskirche war spatestens im letzten Drittel des 19 Jahrhunderts mit ihren 476 Sitzplatzen viel zu klein fur die Gemeinde geworden und so begann man ab den 1890er Jahren uber eine Renovierung des verfallenden Gebaudes und auch uber einen Neubau nachzudenken Schliesslich wurde 1897 trotz Finanzierungsproblemen mit dem Bau der weit grosseren Pauluskirche begonnen die mindestens 1100 Platze haben sollte und bei deren Einweihung 1903 sogar das Konigspaar anwesend war Nach 1918 bestand die Zuffenhauser Kirchengemeinde dann nach der enormen Einwohnerzunahme aus drei Pfarramtern Besonders Pfarrer Berner bekannte sich dabei im Dritten Reich im Rahmen des NS Kirchenkampfes zu den NS horigen sog Deutschen Christen ganz in der Tradition des protestantischen Antisemitismus bzw eigentlich Antijudaismus den bereits Martin Luther unter anderem in seiner 1543 erschienene Schrift Von den Juden und iren Lugen mit Vorschlagen propagiert hatte Synagogen Hauser Schulen Bucher verbrennen enteignen in Stalle sperren Todesstrafe fur Rabbiner wirtschaftliche Tatigkeit verbieten Zwangsarbeit wie tolle Hunde vertreiben die den spateren der Nationalsozialisten in nichts nachstanden und von ihnen in die Tat umgesetzt wurden 87 Dieser theologische Antisemitismus und Antijudaismus wurde erst im Stuttgarter Schuldbekenntnis vom Oktober 1945 dazu noch relativ halbherzig revidiert und ist so auch von Otto Dibelius und Martin Niemoller vertreten worden ja sogar von Dietrich Bonhoeffer bei all seinem Mitleid fur das schreckliche Schicksal der Juden im Dritten Reich 88 Adolf Hitler sahen die Deutschen Christen die nun in der nachsten Zeit vor allem das protestantische Leben in Zuffenhausen beeinflussten als von Gott gesandt an versuchten Jesus zu entjuden und zum Arier zu erklaren Die Kirchenwahlen 1933 vollzogen sich entsprechend bereits unter NS Kontrolle Die Kontroverse um den wegen seiner linken Gesinnung verhafteten Pfarrer Gotthilf Schenkel von dem sich der Kirchengemeinderat flugs distanziert hatte 48 stand dabei im Mittelpunkt Im Herbst 1933 begann die NSDAP eine Kampagne gegen den Stadtpfarrer Volter der nach massivem Druck des NSDAP Ortsgruppenleiters auf das Dekanat in den Ruhestand geschickt wurde 89 Die Landeskirche wehrte sich jedoch nach Moglichkeit gegen derartige Manover obwohl ihr Vorsitzender Landesbischof Wurm abgesetzt und unter Hausarrest gestellt worden war Nach dem faktischen Scheitern der deutschen Christen bis 1935 wandten sich allerdings alle Zuffenhauser Pfarrer der evangelischen Kirche auch die bisher eher linientreuen gegen die Nationalsozialisten obwohl die generelle Haltung der Kirchen gegenuber dem Dritten Reich eher ambivalent war und wie das ungluckliche Beispiel des 1928 bis 1926 als Pfarrer in Zuffenhausen spater in Ulm als Dekan wirkenden Theodor Kappus ausweist 90 immer noch zwischen Anpassung und Widerstand schwankte wobei die Anpassung und Zustimmung zur NS Politik bei weitem uberwogen auch wenn Pfarrernotbund und Bekennende Kirche wesentliche allerdings von den Amtskirchen eher distanziert betrachtete Elemente des Widerstands gewesen sind 91 Auch die katholische Gemeinde hatte sich unterdessen zusammen mit den wirtschaftlichen Aufschwung stark entwickelt und benotigte mit der Zeit eine eigene Kirche die dann 1902 St Antonius geweiht und prachtig mit nicht mehr erhaltenen Malereien im Nazarener Stil ausgeschmuckt wurde 92 Die katholische Gemeinde von St Antonius in Zuffenhausen war allerdings wesentlich kleiner als die evangelische und 1933 lebten gerade einmal 2000 Katholiken hier Sie war zudem wegen ihrer Orientierung auf Rom grundsatzlich weit weniger selbststandig als die protestantische und uberdies auch noch an das 1933 ausgehandelte Reichskonkordat gebunden Doch hielt die Diozese Rottenburg deren Bischof Joannes Baptista Sproll 1938 von den Nationalsozialisten sogar vertrieben worden war dessen Geschafte denn der einst in Feuerbach und Zuffenhausen als Pfarrverweser tatige Weihbischof Franz Joseph Fischer bis 1945 weiterfuhrte Distanz zu den Nationalsozialisten und entsprechen verfuhr auch die lokale Gemeinde und ihr Pfarrer Dabei kam dem 1929 an der Schlotwiese quasi als Konkurrenz zum SPD Waldheim errichteten DJK Heim eine besondere Bedeutung zu Doch wie zuvor schon das Waldheim der Arbeiterschaft wurde es ebenfalls 1936 beschlagnahmt zumal dort vor allem von der Kolpingfamilie eine katholische Jugendarbeit durchgefuhrt worden war die der Hitlerjugend keinesfalls gefiel Allerdings wurde die Jugendarbeit von der katholischen Geistlichkeit insgeheim weitergefuhrt auch wenn dabei die Gefahr von Hausdurchsuchungen und Gestapoverhoren bestand 93 Schulwesen Bearbeiten Mitte des 16 Jahrhunderts erhielt Zuffenhausen erstmals eine Schule die ab 1559 auch mit einem besoldeten Schulmeister ausgestattet war Jorg Rorlin der nun in dem kurz zuvor erbauten Schulhaus amtierte zunachst funf Knaben unterrichtete Madchen durften nicht zur Schule und das Amt des Mesners versah Ebenfalls bekannt sind die Zuffenhauser Schulmeister der fruhneuzeitlichen Periode Die erste Zuffenhauser Beruhmtheit war sogar ein Sohn einer dieser Lehrerpersonlichkeiten Christian Gottfried Elben der Grunder der Zeitung Schwabischer Merkur Im Zuge der offentlichen Baumassnahmen wurde 1725 26 nun auch das alte Schulhaus erneuert da sich das baufallige alte nun zunehmend auch noch als zu klein erwies fur die inzwischen 140 Schuler die dort nun nach dem dramatischen Ruckgang wahrend der Franzoseneinfalle lernten Es gab dabei mit Rucksicht auf die landwirtschaftlichen Belastungen auch der Kinder eine Sommer und eine Winterschule letztere inzwischen 8 und 10 und zwischen 12 und 15 Uhr Die Sommerschule dauerte von 6 bis 8 und fur die noch nicht arbeitenden Kinder von 8 bis 10 Uhr Nachmittagsunterricht war fur alle zwischen 12 und 14 Uhr 1789 war die Zahl der Schuler von ca 110 im Winter und 100 im Sommer auf 169 im Winter und 153 im Sommer gestiegen so dass 1809 ein neues Schulhaus gebaut werden musste Die bisher auf Zucht und Ordnung basierende Unterrichtsmethode wurde am Ende des 18 Jahrhunderts langsam durch die neue Pestalozzische Methode ersetzt Einer der bekanntesten Namen unter den Schulmeistern war im Ubrigen der des Carl Silcher Vater des Friedrich Silcher Carl Silcher padagogisch wie musikalisch sehr begabt trat 1774 in Zuffenhausen die Stelle eines Provisors an eine Art Junglehrer in Ausbildung Er blieb bis 1782 und heiratete 1783 die Zuffenhauser Sattlerstochter Hedwig die ihm 1789 in Schnait wo er nun als Schulmeister amtierte den Sohn Phillip Friedrich gebar Eine wichtige Neuerung brachte das Volksschulgesetz von 1836 In Zuffenhausen wurde nun in mehrere Klassen unterteilt und 1846 gab es bei 420 Kindern vier Schulklassen die von einem Schulmeister zwei Unterlehrern und einem Lehrgehilfen unterrichtet wurden Daneben hatte es jedoch schon seit 1820 sog Kinderindustrieschulen gegeben in denen vorzugsweise saisonal Kinder insbesondere Madchen in praktischen Fertigkeiten unterrichtet wurden die sie bei der hauslichen Arbeit benotigen wurden Die Oberaufsicht fuhrten hier der Pfarrer und seine Frau 1851 wurde zudem eine Kleinkinderschule fur Kinder ab drei Jahren eroffnet also ein Kindergarten die trotz Kostenpflicht mit uber 100 Kindern uberraschend stark angenommen wurde 94 Wirtschaft und Soziales Bearbeiten Wirtschaft und Wirtschaftsgeschichte Bearbeiten Bauernkalender um 1470 nach einem Text von Pietro Crescenzi aus dem Jahr 1306 Er zeigt die hauptsachlichen Tatigkeiten fur den jeweiligen Monat Der Rebmann Holzschnitt aus Jost Amman 1539 1591 erstmals Frankfurt am Main 1568 auch bekannt als Das Standebuch Mittelalter Bearbeiten Wirtschaftliche Grundlagen und Strukturen Strukturell herrschte im mittelalterlichen Sudwestdeutschland das Haufendorf vor so wie Zuffenhausen auch eines gewesen ist Die Flur eines solchen Haufendorfes war auch in Zuffenhausen in drei ringformig von der Siedlung ausgehende Schichten unterteilt Der innere Bereich umfasste die Siedlung selbst die Hofstatten mit Garten und Wohngebaude In vielen Fallen so auch in Zuffenhausen wie alte Abbildungen ausweisen war dieser Bereich durch einen Dorfzaun oder eine Hecke den Etter vom nachsten Ring abgegrenzt der die eigentliche Feldflur mit Ackern und Wiesen bildete Den ausseren Ring bis zur eigentlichen Dorfgrenze bestand aus gemeinschaftlich genutzten Allmendflachen meist aus Wiesen und lockeren Waldern Die Feldflur konnte uberdies nochmals in die Teile Sommerfeld Winterfeld und Brache unterteilt sein die wiederum von Zaunen abgegrenzt waren die sog Zelgen oder Osche Innerhalb der Zelgen waren jeweils mehrere Flurstucke zu Gewannen zusammengefasst so dass jeder Bauer in jeder Zelge ungefahr ein Drittel seines Wirtschaftslandes hatte die im jahrlichen Wechsel fur Sommer und Wintergetreide oder als Brache genutzt wurde so dass die vorhandenen Flachen effektiv genutzt werden konnten Die letzten Reste dieser Dreifelderwirtschaft verschwanden meist erst im 19 Jahrhundert als die kunstliche Dungung und neue Bearbeitungsmethoden mit Futterpflanzen Ruben und Kartoffeln aufkamen Angebaut wurden damals vor allem Dinkel Roggen Emmer Hafer und Gerste in den Garten Hulsenfruchte meist Linsen und Gemuse Hanf und Flachs dienten zur Textilproduktion Weinbau war verbreitet vor allem zeitweise wahrend des mittelalterlichen Klimaoptimums zwischen 1000 und 1300 Die Bearbeitung mit Egge und Hakenpflug war muhsam zumal nicht alle uber Zugtiere verfugten Ein Korn Saatgut erbrachte drei bis vier Korner Ernte heute ca 1 60 und mehr Davon mussten die Bauern nicht nur den Zehnten an den Grundherren abgeben sondern auch noch das Saatgut abzweigen Viehwirtschaft war hauptsachlich Weidewirtschaft Stallhaltung gab es nur im Winter und so weit das Futter reichte Die dabei uberzahligen Tiere vor allem Schweine wurden dann geschlachtet und sicherten die Ernahrung im Winter Fur diese Schweinemast war die Waldweide sehr wichtig Besonders bei der Waldweide gab es aber auch haufig wie zahlreich fur Zuffenhausen belegt Streitigkeiten da die Walder direkt den Herrschaften gehorten die an der Nutzung teilhaben wollten Zunehmende Wildschaden und Einschrankung der bauerlichen Waldnutzung waren dann gegen Ende des Mittelalters auch Ursache fur die wachsende Unzufriedenheit der Bauern gegenuber ihren Herren die uber diese noch das Jagdrecht hatten und es mit dem Aufkommen der grossen Furstenhofe immer exzessiver nutzten Wilderer dabei oft drakonisch bestraften 95 Die Haupterwerbsquellen der Einwohner von Zuffenhausen waren bis ins 19 Jahrhundert Acker und Weinbau sowie Viehzucht Rinder Schweine und Schafe und Waldwirtschaft soweit der Wald gemeindeeigen war ca 500 Morgen ca 150 250 Hektar heute 58 Hektar Hauptsachlich wurde auf der Gemeindemarkung Getreide im Rahmen einer Dreifelderwirtschaft angebaut Von besonderer Bedeutung war der Wein Die Abgaben waren bis zur Zehntablosung Mitte des 19 Jahrhunderts als alle Steuern in Geldabgaben umgewandelt wurden in Naturalien zu leisten Vor allem das Kloster Bebenhausen bezog schon im Mittelalter hohe Einkunfte aus Zuffenhausen auch in Form von Wein Uber die Nutzung nicht gemeindeeigener Walder als Waldweide entbrannte immer wieder Streit Wie in jedem anderen Dorf gab es in Zuffenhausen stets auch allerlei Wirte und Handwerker also Backer Kufer Maurer Schmied Schneider Wagner und Zimmermann dazu wegen des lehmhaltigen Bodens eine Ziegelei Vorubergehend war auch ein Kramer ansassig Muhle und Kelter gehorten ebenfalls dem Kloster Bebenhausen wie eine Urkunde fur die Muhle aus dem Jahre 1293 belegt ebenso das Lagerbuch von 1356 Weitere Eigentumer die aus der Produktion des Dorfes ihren Nutzen zogen waren das Esslinger Spital das Kloster Lorch und die Grafen von Wurttemberg denen es zudem im 15 Jahrhundert gelang die Schirmvogtei uber das Kloster Bebenhausen an sich zu bringen so dass alle obrigkeitlichen Rechte nun an sie ubergingen und auch ein Teil der Ertrage Wo diese Grundeigentumer nicht selbst wirtschafteten zogen sie Gewinn auch Pachtertragen Das fuhrte wiederum spater zu Beginn des 16 Jahrhunderts unter Herzog Ulrich mit zum Ausbruch der Bauernkriege als dieser namlich versuchte seine steigenden Schulden durch Erhohung der Abgaben bei den Bauern und Reduzierung der Masse und Gewichte zu begleichen 77 Fruhe Neuzeit Bearbeiten Einen dramatischen Einbruch der Wirtschaft brachte der Dreissigjahrige Krieg mit sich Vor allem ab 1634 entstanden massive wirtschaftliche Schaden durch Truppendurchzuge und Einquartierungen Zudem hatten die Pest und kriegerische Handlungen sowie die Flucht der Einwohner entscheidende negative Auswirkungen Selbst nach Ende des Krieges erholte sich die Wirtschaft nur langsam auch wenn die brach liegenden Flachen nun wieder zunehmend bewirtschaftet wurden wie Abrechnungslisten der externen Eigentumer zeigen Das Handwerk erholte sich mit am schnellsten nachdem die Einwohnerzahl durch Zuwanderungen und Ruckkehrer wieder aufgefullt wurde und zwischen 1650 und 1692 weisen Tauf und Sterbebucher folgende Handwerker auf Backer Fuhrleute Kessler Kufer Maler und Gipser Maurer Metzger Schmied Schneider Schreiner Schuhmacher Wagner Weber Wirte Muller Es gab bald auch wieder reiche Zuffenhauser allerdings auch sehr arme die oft als Gestrandete im ortlichen Armenhaus ihr Leben fristeten und solche mit hohen Schulden Der Franzoseneinfall Ende des 17 Jahrhunderts hatte der Landwirtschaft erneut schwere Schaden zugefugt doch ging es danach wieder rasch aufwarts denn schon die Steuerschatzung von 1702 nennt fur Zuffenhausen rund 1286 Morgen bebautes und nur 11 Morgen brach liegendes Ackerland 1716 17 wurde gar kein brach liegendes Land mehr festgestellt auch bei den Weingarten nicht mehr Als neue Frucht wurde zu Beginn des 18 Jahrhunderts nun auch Mais das sog Welschkorn angebaut das bereits 1734 zu den Kleinzehntfruchten gehorte alles was nicht Grosszehnt also Grossvieh und Getreide war dazu wurde besonders von waldensischen Fluchtlingen die Kartoffel in Wurttemberg eingefuhrt die relativ bald die minderwertigeren Hulsenfruchte verdrangte Schafzucht war verbreitet und die Gemeinde besass ein eigenes Schafhaus Handwerk und Handel bluhten ebenfalls es gab eine grosse Muhle und mehrerer Wirtshauser 96 darunter das erste 1703 namentlich erwahnte der Hirsch Auch die mit Wirtschaften oft einhergehenden Schwierigkeiten wie Schlagereien und Prostitution sind ausfuhrlich bezeugt Die Tochter eines der Wirte des Sonnenwirts wurde spater die Grossmutter von Friedrich Silcher denn ihre Tochter Hedwig Heinrica heiratete den Zuffenhauser Sattler Christian Sprecher die spatere Ehefrau von Carl Silcher und Mutter des Komponisten ihres einzig uberlebenden Kindes das dann in Schnait zur Welt kam Das Gasthaus Sonne in dem Silchers Mutter aufwuchs gibt es bis heute nebst einem Silcherstuble Spater diente es von 1858 an als Unterkunft fur bis zu acht Geisteskranke betreut von Andreas Frank Wie lange die Franksche Irrenanstalt dort blieb ist aus den heute erhaltenen Akten nicht mehr feststellbar 97 98 Spate Neuzeit und Moderne Bearbeiten Noch im 19 Jahrhundert war nach einer Beschreibung des Oberamtes Ludwigsburg von 1859 die bauerliche und handwerkliche Erwerbstatigkeit vorherrschend Die Landwirtschaft machte immer grossere Fortschritte was Anbaumethoden und Fruchtwahl anging Auch die Vieh und Milchwirtschaft war bedeutend Der Wein allerdings galt als verbesserungsbedurftig Gegen Mitte des 19 Jahrhunderts gewann die Geflugelzucht an Bedeutung Es gab mehrere Steinbruche eine Kelter Muhle und Olmuhle sowie ein breites Spektrum offenbar prosperierender Handwerker dazu Lohnabhangige die als Dienstboden Knechte oder Tagelohnern teils auch ausserhalb des Ortes ihr Brot verdienten nicht zuletzt auch bei der Eisenbahn und in den Steinbruchen oder der Ziegelei Besonders kennzeichnend fur Zuffenhausen ist im 19 Jahrhundert jedoch der mit der industriellen Revolution einhergehende gesellschaftliche und soziale Wandel von einer dorflich handwerklich strukturierten Bevolkerung mit vorwiegend bauerlicher Subsistenzwirtschaft und eher geringem uberortlichem Handel zu einer Arbeiterbevolkerung in abhangigen Beschaftigungsverhaltnissen mit einer starken Zunahme des vor allem mittelstandischen Handelsgewerbes Der Ort wurde so im Laufe der Jahrzehnte zu einem Industriestandort mit einer starken Pragung als Arbeiterstadt mit politisch linker Tradition Die Oberamtsbeschreibung von 1859 stellt Zuffenhausen aber immer noch als idyllisches Dorf dar wenn auch mit Anlagen zur Weiterentwicklung Mit 2002 Einwohnern nahm es die erste Stelle unter den Dorfern des Bezirks ein 99 Es zeigte bereits stadtische Zuge Nach der Flurkarte von 1827 100 Wurttembergische Landesvermessung hatte die Besiedlung bereits die Ludwigsburger Strasse in westlicher Richtung bergauf leicht uberschritten 1869 belief sich der Gemeindeetat auf 3600 Gulden ca 140 000 180 000 Die Kriminalitat war stark angestiegen was der zustandige Schultheiss auf die zahlreichen Zuwanderer schob 101 Die ersten Zeichen der beginnenden Industrialisierung des Ortes zeigten sich relativ fruh Nachdem man 1819 das herzogliche Jagdschlosschen auf der Schlotwiese abgebrochen und das Gelande an die Evangelische Brudergemeinde Korntal verkauft hatte richtete diese dort 1828 zunachst eine sog Kinderrettungsanstalt fur arme und verwahrloste Kinder ein in der seit 1833 fortwahrend 40 Kinder bis zum Alter von sechs Jahren lebten die man zur Arbeit in einer ebenfalls hier untergebrachten Seidenraupenzucht anhielt Die Schlotwieser Seide war ein profitables Produkt und die Produktion expandierte stark Als 1846 die Kinder in das alte Fabrikgebaude der Firma Schule nach Korntal verlegt wurden wandelte diese die Gebaude in eine Textilfabrik zur Herstellung von Manchesterstoffen um Mit dieser ersten Zuffenhauser Fabrik kam auch die erste Dampfmaschine nach Zuffenhausen sie leistete 20 PS Insgesamt gab es 25 dampfgetriebenen Webstuhle Der zweite Industriebetrieb der sich in Zuffenhausen ansiedelte war 1865 die Glasfabrik Rominger spater Bohringer amp Co die als erste den Zuffenhauser Bahnhof fur ein Anschlussgleis zu nutzen versuchte allerdings erfolglos 102 Evangelische Pauluskirche erbaut um 1903 also vor der Stadterhebung 1907 Ihre reprasentative Architektur spiegelt das Selbstbewusstsein und die der Industrie zu dankende wirtschaftliche und finanzielle Potenz der Zuffenhauser wider die allerdings nicht anhielt Vor der Eingemeindung 1931 war Zuffenhausen praktisch pleite Hauptgrund der freiwilligen Eingemeindung Hier die aktuelle Ansicht von 2011 mit dem renovierten Emil Schuler Platz als neuem Stadtzentrum Weitere Industrieansiedlungen folgten nach relativ schleppendem Beginn jetzt relativ dicht aufeinander so dass die gewerbliche Entwicklung in Zuffenhausen im Kleinen der Entwicklung von Wurttemberg auf dem Weg vom Agrikulturstaat zum Industriestaat entspricht Sie fanden naturgemass vor allem entlang der seit 1846 bestehenden Bahntrasse statt wo mehrere Gewerbegebiete entstanden eine Struktur die sich bis heute bewahrt hat Die prosperierende durch starke Bevolkerungszunahme gepragte Gemeinde wurde nachdem zwei Zahlungen ergeben hatten dass die Einwohnerzahl nun 10 000 uberstieg 1907 zur Stadt erhoben Gemeinde 1 Klasse Die Entwicklung der Einwohnerzahl verlief wie folgt 1863 1885 2015 1895 S 3828 5700 1900 7682 1905 10 036 1928 15 455 1931 15 622 Zwischen 1935 und 1939 nahm die Einwohnerzahl wegen der starken Industrieansiedlungen nochmals um 3000 auf fast 21 000 zu Das Glaubensbekenntnis war vorwiegend protestantisch Die Bevolkerung stieg somit zwischen Reichsgrundung und NS Zeit um das Achtfache zeitweise der hochste Anstieg unter allen wurttembergischen Gemeinden Die wichtigsten Industrieansiedlungen nach den beiden oben genannten waren Bis 1868 neben Rominger die Dampfziegelei Knecht und die Olmuhle Veil 1873 die Teerfabrik Burck 1875 die Fa Blessing fur landwirtschaftliche Maschinen ab 1904 Eisenmobelfabrik Lammle als erste Zuffenhauser Fabrik mit Weltgeltung ebenfalls international bedeutend die Fa Beer amp Siegel Schrotmuhlen und Buttermaschinen 1880 Fa Zahn amp Nopper Eisen und Stahlhandlung 1882 die Maschinenfabrik Kiefer 1896 die Eisengiesserei Kuhn danach Parkett Frank heute Autohaus Staiger die Stuhlfabrik Julius Veith die reprasentativ fur das hiesige Schreinergewerbe war das weit uberregionale Bedeutung hatte 1897 die Lederfabrik Sihler amp Co sowie ein Zweigwerk der Schuhfabrik J Sigle das von Rothschild an der Schwieberdinger Strasse errichtet wurde 1898 die Lumpensortieranstalt von Moritz Horkheimer Vater des beruhmten Philosophen Max Horkheimer 1897 98 die Lederfabrik Zuffenhausen 1906 die Metalldrahtfabrik Kreidler 1910 die Eisengiesserei Schuler auf deren Gelande sich spater die Speditionsfirma H v Wirth niederliess 1918 die Lack und Farbenfabrik Karl Worwag die heute industrielle Beschichtungsstoffe herstellt Die Bahnlinien ermoglichten den Arbeitern ein bequemes Pendeln in die umliegenden Industrieorte wie Ludwigsburg Stuttgart usw und Zuffenhausen wandelte sich so endgultig von einer landlichen zu einer Arbeiterwohngemeinde Eine entsprechend rege Bautatigkeit zeugt davon und der Ort wuchs ab 1870 westlich immer weiter uber die Ludwigsburger Strasse hinaus in Richtung Bahnhof wobei eine schachbrettartige Anlage der Siedlung entstand 1898 wurde zudem auf Beschluss des Gemeinderates ein Wochenmarkt eingefuhrt 103 Im 20 Jahrhundert setzte sich die Industrialisierung Zuffenhausens verstarkt fort Die in der ersten Jahrhunderthalfte hier angesiedelten spater von Heinkel ubernommene Hirth Motoren GmbH sowie die enge Nachbarschaft zur Firma Robert Bosch GmbH und andere lokale rustungswichtige Technologieunternehmen wie der Firma Kolb Flugzeugmotoren machten die Stadt im Zweiten Weltkrieg zum bevorzugten Ziel alliierter Luftangriffe die auch viele der mehrere tausend Insassen der hiesigen funf Zwangsarbeiterlager toteten Nach Kriegsende 1945 kam es in den ersten beiden Jahrzehnten zu einem massiven Bevolkerungsanstieg in Zuffenhausen der besonders hier auf einem dynamischen wirtschaftlichen Aufschwung beruhte der sich anfangs auch aus der Wahrungsreform von 1948 und dem Marshallplan speiste die mit zum sog Wirtschaftswunder der 1950er Jahre fuhrten Das Arbeitsplatzangebot stieg stark an denn ansassige Firmen expandierten andere verlegten ihren Sitz aus dem Stadtzentrum nach Zuffenhausen und neue Firmen siedelten sich an so dass das im Nordwesten gelegene Gewerbegebiet stark ausgeweitet und verdichtet wurde Vor allem Automobilindustrie Porsche Elektrotechnik und Telekommunikation C Lorenz Mix amp Genest bzw deren Nachfolgeunternehmen Standard Elektrik Lorenz und der eher mittelstandisch strukturierte Maschinenbau waren vertreten etwa Behr dazu Firmen wie Worwag Lacke Gleichzeitig nahm der Umfang bauerlichen Wirtschaftens in Zuffenhausen vor allem wegen des grossen Flachenverlustes enorm ab und aus dem Dorf war endgultig eine Stadt geworden Der Mitte der 1950er in Zuffenhausen hergestellte dreiradrige Heinkel Kabinenroller hier als Heinkel 154 1957 Neues Porsche Museum 2009 eroffnet hier Ansicht bei NachtHeute ist Zuffenhausen u a Sitz des Automobilherstellers Porsche des Telekommunikationsausrusters Alcatel Lucent und des Bauunternehmens Wolff amp Muller Gesamtstadtisch ist Zuffenhausen somit ein wichtiger Wirtschafts und Arbeitsplatzstandort nicht nur als Sitz von Weltfirmen sondern auch von deren Zweigbetrieben und zahlreichen mittelstandischen und kleinen Betrieben indes die Weltfirma Durr AG heute nur noch durch ein Zweigwerk vertreten ist Der Schwerpunkt liegt dabei auf dem produzierenden Gewerbe und weit weniger im Dienstleistungssektor Allerdings sind in den letzten Jahrzehnten auch lange ansassige Firmen wieder verschwunden etwa die Firmen Scharpf Sumak Zaisser Kreidler oder Bodenmuller Bei der Firma Porsche dem grossten Gewerbesteuerzahler in Stuttgart entstand mit dem Porsche Museum gleichzeitig ein neuer kunstlerisch gestalteter Platz an der S Bahnhaltestelle Neuwirtshaus und ein reprasentatives Zentrum Zuffenhausen ist heute der Stadtteil mit einem dem hochsten Migrantenanteile in der Bevolkerung Die Wirtschaft Zuffenhausens hat sich schon fruh in mehreren Vereinigungen organisiert 104 Anfange 1872 der Zuffenhauser Gewerbeverein der sowohl 1898 eine gewerbliche Fortbildungsschule grundete wie auch 1922 eine Bank die Kreditgenossenschaft Gewerbe und Handelsbank Zuffenhausen aus der dann spater die Volksbank Zuffenhausen hervorging Die Grundung eines Konsumvereins wurde ab 1900 in Angriff genommen Eine Darlehenskasse gab es ebenfalls bald Ein Zuffenhauser Wirtsverein bestand seit den 90ern des 19 Jahrhunderts Heute bestehen vor allem Bund der Selbstandigen BDS Seit 1909 Gewerbe und Handelsverein Zuffenhausen 1872 gegrundet 123 Gewerbetreibende 1900 244 Einzel und 376 Mehrpersonenbetriebe 1933 von den Nationalsozialisten aufgelost 1951 neu gegrundet 105 1997 wurde der Handels und Gewerbeverein Stuttgart Rot gegrundet der mit mehreren anderen Vereinen die Initiative Soziale Stadt unterstutzte Soziale Verhaltnisse und politische Entwicklungen Bearbeiten Das dorfliche Mittelalter Bearbeiten Die gesellschaftliche Struktur Deutschlands im hohen Mittelalter unterschied sich grundlegend von der heutigen So wie das Wirtschaftsleben in viele kleine Einheiten zerfiel die nur wenig untereinander austauschten lag entsprechend auch in der Gesellschaft das Schwergewicht auf den kleinen engen Verbanden und auf unmittelbaren personlichen Beziehungen Die sozialen Verhaltnisse im mittelalterlichen Zuffenhausen waren jedenfalls typisch fur ein Dorf jener Zeit sie sind daher weiter im Detail oben im Zusammenhang mit der geschichtlichen und der wirtschaftlichen Entwicklung dargestellt Legt man die Dreiteilung der Gesellschaft in Geistliche Adel und Bauern bzw Handwerker zugrunde wobei vor allem die ersten beiden Gruppen in sich sehr heterogen waren was Macht und Eigentum anging so waren zwei Faktoren hier absolut bestimmend der Einfluss der Eigentumer und der Kirche wobei beide oft identisch waren Beide sorgten fur ein wahrend vieler Jahrhunderte relativ stabiles Sozialsystem das abgesehen von naturlichen Faktoren wie sie vor allem bauerliches Wirtschaften bestimmen oder dem Auftreten von Katastrophen wie der Pestzuge oder von klimatischen und anderen naturlichen Katastrophen von den entsprechenden Abhangigkeiten der Einwohner bestimmt war Kerngrosse war jedoch die Familie mit dem Haushaltsvorstand wobei die eigentliche Familiengruppe alle Personen umfasste die in einem Haus wohnten also auch Gesinde und Unfreie und die insgesamt wiederum als Horige einem Grundherrn unterstand Die Zahl der Freien war dabei gering Daneben gab es noch Sippenverbande hie und da Gilden sowie die Fruhformen der Dorfgenossenschaft die sich vor allem im spateren Mittelalter in den Stadten zu machtvollen Organisationen auswuchsen Alle sozialen Beziehungen orientierten sich an diesem Grundmuster das sich im Verlaufe des Mittelalters nur sehr langsam wandelte wobei die Bindungen an den Grundherren mit der Zeit schwacher wurden und sich zunehmend dorfliche Gemeinschaften ausbildeten Fur das Rechtsverhaltnis der Bauern gab es verschiedene Stufen und Bezeichnungen wie horig eigen leibeigen oder zinspflichtig Der Zehnt der ursprunglich nur den Kirchen fur deren Unterhalt zustand war von allen Bauern zu leisten auch von den freien Die Leistungen der Bauern an ihren Grundherren waren vielfaltig und reichten von Sach bis zu Arbeitsleistungen etwa Fron aller Art und fur alle Situationen von Geburt Heirat bis hin zum Tod Sozialer Auf und Abstieg Einzelner war in diesem starren System selten kam aber durchaus vor auch fur den Adel Eheschliessungen waren rein wirtschaftliche Vorgange die Stellung der Frau war unter der des Mannes sie war nicht rechtsfahig und konnte kein Eigentum besitzen Das Individuum trat hinter der Gemeinschaft zuruck eine Situation die bis ins 18 Jahrhundert erhalten blieb Bedurftige waren weitgehend auf die Kirche angewiesen ein Recht auf Almosen bestand jedoch nicht doch gab es wenn auch raumlich und im Umfang eng begrenzt sowie vollig regellos Hilfen von Nachbarn und Grundherren fur individuelle Not Hilfen die allerdings in Fallen kollektiver Not vollig versagen mussten 106 Fruhe Neuzeit Bearbeiten Die sozialen Verhaltnisse in Zuffenhausen 107 zeigen vor allem bei den Finanzen und der Vermogensverteilung bereits in der fruhen Neuzeit durchaus moderne Aspekte Das gilt auch fur vertraute aktuelle Tatbestande denn schon 1591 weist eine Zusammenstellung der privaten und offentlichen Schulden von Zuffenhausen eine nicht unbetrachtliche Summe aus Neben Schuldnern mit Grundbesitz lebten in Zuffenhausen Ende des 16 Jahrhunderts aber auch einige besitzlose Almosenempfanger dazu zahlreiche auswartige Bettler die die gunstigen Verkehrsverbindungen hierher gefuhrt hatten Das Almosen wurde von der Kirche gesammelt und mit einem Zuschuss des Cannstatter Amtes als Naturalien Brot usw in das schon fruh errichtete Armenhaus gegeben 1609 erhielten sechs derart Bedurftige solche Gaben Es gab allerdings auch sehr reiche Zuffenhauser wie Erbschaftsberichte zeigen die hohe Summen von bis zu 8000 Pfund Heller ausweisen heute ca 230 000 108 Kaum jedoch hatte sich die Bevolkerung von der Not des Dreissigjahrigen Krieges erholt und einen geringen Wohlstand erreicht da brachten die Franzosenkriege im letzten Viertel des 17 und zu Beginn des 18 Jahrhunderts neues Elend Zuffenhausen war durch seine verkehrsgunstige Lage wieder besonders betroffen da hier besonders 1693 94 viele Bettler und Fluchtlinge durchzogen und im Armenhaus Aufnahme fanden das 1709 durch einen Neubau ersetzt wurde Die Finanzierung der Armenwohlfahrt durch das monatlich von den Einwohnern zu zahlende Almosengeld erwies sich dabei immer wieder und bis 1750 als Problem teils wegen der auch im Ort verbreiteten Armut teils aber auch wegen des Geizes mancher Wohlhabender Rechtswesen Einfachere Vergehen wurden durch das Dorfgericht abgeurteilt schwerere vom Gericht der Amtsstadt hier Cannstatt Ublich waren Geld aber auch Gefangnisstrafen Haufig waren Erbstreitigkeiten die mitunter den vollen Instanzenweg durchliefen Hochster Gerichtsherr war der Herzog Die innergesellschaftlichen Zustande nach dem Dreissigjahrigen Krieg waren durch den Verfall von Moral und Sittlichkeit gepragt mit einer gewissen Verrohung der Sitten die durch teils hohe Strafen bis hin zur Todesstrafe geahndet wurden je nach Schwere des Vergehens teils auf dorflicher Ebene teils durch hohere Instanzen etwa durch das Vogtgericht oder die kirchliche Gerichtsbarkeit die auch Zensurmassnahmen verhangen konnte wie den Zwang zum Kirchenbesuch oder das Verbot den Sonntag zu entheiligen Kirchenkonvent und Dorfgericht waren auch im 18 Jahrhundert fur die Bestrafung kleinerer Vergehen zustandig grossere wurden wie bisher durch das Cannstatter Vogtgericht erledigt Zustandig war auch hier zunachst Cannstatt dann zwischen 1718 und 1739 Ludwigsburg Haufig waren hier insbesondere der Kindesmord durch Ledige die so ihrer gesellschaftlichen Achtung zu entgehen suchten Psychisch Kranke wurden ebenfalls gerne als Kriminelle abgeurteilt Folter war ebenso verbreitet wie Aberglaube und damit verbundene Delikte Die Todesstrafe wurde mitunter auch fur geringe Delikte wie Diebstahl verhangt Gesundheitswesen Als Arzt fungierte ein Barbier oder Chirurgus beides handwerkliche Berufe Bei den nicht seltenen schwereren Erkrankungen war der Cannstatter Amtsphysikus zustandig Kindersterblichkeit war hoch dennoch nahm die Bevolkerung im 16 Jahrhundert stetig zu eine Entwicklung die am Ende des Jahrhunderts erst durch die Pest unterbrochen wurde Die Pest trat relativ haufig auf eine besonders schwere Epidemie grassierte 1594 In Zuffenhausen starben damals angeblich 360 Menschen Viele Einwohner flohen Dabei traten auch Wunder und Naturheiler auf denen vor allem die Kirche sehr kritisch gegenuberstand Im 18 Jahrhundert gab es glucklicherweise keine Seuchen mehr in Wurttemberg doch gab es immer wieder kleinere Epidemien Es wurden daher auch hohere Alter jenseits der 80 erreicht Die medizinische Versorgung war allgemein stark verbessert In Zuffenhausen kamen 1800 bei einer Gesamtbevolkerung von 800 bis 900 Menschen jahrlich etwa 33 Kinder zur Welt die von zwei Hebammen sowie einer Hilfskraft versorgt wurden Abfahrt der Ulmer Schachteln Gemalde von Michael Zeno Diemer Die Bevolkerungsentwicklung verlief unregelmassig Die Zahl der Kommunikanten sank wegen der Pest zwischen 1580 und 1599 von 400 auf 278 doch lebten 1621 wieder 514 Menschen in Zuffenhausen nicht zuletzt wohl auch durch Einheirat und Zuzug aus den Nachbardorfern Bis 1760 stieg die Zahl der Einwohner auf 648 Im 18 Jahrhundert sind aber auch die ersten Auswanderer zu verzeichnen doch gab es auch Zuwanderer so zogen 1732 um die 250 Salzburger Exulanten durch Zuffenhausen die man im Verlauf der Gegenreformation aus ihrer osterreichischen Heimat vertrieben hatte Die erste Auswanderungswelle des 19 Jahrhunderts wurde durch die Hungerkrise von 1816 17 ausgelost Drei Zuffenhauser Auswanderer sind hier uberliefert insgesamt verliessen damals etwa 34 000 Menschen ihre Heimat in Sudwestdeutschland vor allem in Richtung Sudosteuropa Am bekanntesten sind hier bis heute die sog Ulmer Schachteln auf der Donau Weitaus mehr machten sich 40 bis 50 Jahre spater auf den Weg diesmal vor allem in Richtung Amerika insgesamt bewirkte das im Sudwesten einen Bevolkerungsruckgang von 7 Grund war wieder eine Hungersnot die nach Missernten zwischen 1845 und 1847 bereits zur 48er Revolution gefuhrt hatten und nun viele Menschen ihr Heil vor allem in den Vereinigten Staaten suchen liess Da Zuffenhausen allerdings ein wohlhabender Ort war der keine Schulden hatte und die Armen gut versorgte war dieses Phanomen hier nicht so stark ausgepragt Doch gab es 1852 54 eine Reihe von Familien die unterstutzt durch Zuwendungen der Gemeinde zwischen 30 und uber 100 Gulden denn das war billiger als sie jahrelang zu unterstutzen nach Nordamerika zogen Meist waren es in Zuffenhausen aber Ledige 1854 20 die ihr Hab und Gut verkauften und das so erzielte Geldvermogen mitnahmen Diese Auswanderungen waren in Wurttemberg im Gegensatz zu anderen deutschen Staaten rechtmassig es musste allerdings eine Burgerrechtsverzichtsurkunde unterzeichnet werden so dass hoch Verschuldete diesen Akt vermieden und illegal auswanderten Die Zahl der Menschen die Sudwestdeutschland zwischen 1815 und 1870 verliessen wird auf etwa 500 000 geschatzt Aber auch nach der Zeit der grossten Emigrationswellen hielt die Auswanderung aus wirtschaftlichen Grunden in grossem Umfang an 109 Leibeigenschaft An Gemeinschaftsleistungen erhielt jeder Burger in Zuffenhausen eine Wagenladung Holz Erschwerten Zugang zu solchen Leistungen und uberhaupt zu Burgerrechten hatten in der Regel Leibeigene Leibeigenschaft die keine Sklaverei war sondern ein Schutz und Schirmverhaltnis bei dem der Leibherr den Leibeigenen in Rechtssachen vertrat und schutzte wurde uber die Frau vererbt und erst im 19 Jahrhundert abgeschafft sie war noch bis ins 18 Jahrhundert von grosser wirtschaftlicher Bedeutung und wurde in Wurttemberg erst 1817 abgeschafft in Baden schon 1782 83 110 19 und 20 Jahrhundert Bearbeiten Vor allem die im 19 Jahrhundert einsetzende Industrialisierung veranderte den Charakter Zuffenhausens massiv denn aus dem landwirtschaftlich gepragten Dorf wurde eine durch Industrie und Arbeiteransiedlungen gepragte Stadt die zunachst auch den Arbeitern billigen Wohnraum bot und durch die Eisenbahnlinien mit der Umgebung verbunden waren Doch nicht nur der Wohnungs Strassen und Fabrikbau auch der Bau des lokalen Elektrizitatswerks 1899 das Zuffenhausen unter anderem auch eine wenn auch instabile und unvollkommene elektrische Strassenbeleuchtung einbrachte und des Gaswerks bot genugend Arbeitsplatze Ahnliches gilt fur den Ausbau der Wasserversorgung der allerdings samt Klaranlage erst 1917 abgeschlossen war Die politischen Folgen dieser massiven strukturellen Veranderungen waren betrachtlich und zeigten sich neben einer fast schon rufschadigenden Unsicherheit auf den Zuffenhauser Strassen mit Schlagereien und ahnlichem vor allem im Aufstieg von Gewerkschaftsbewegung und der SPD die insbesondere nach dem Ende der Sozialistengesetze 1890 in kurzer Zeit zu einer der wichtigsten Parteien in Zuffenhausen heranwuchs Allerdings entwickelte sich in Zuffenhausen eine klare parteipolitische Struktur ohnehin erst im letzten Jahrzehnt des 19 Jahrhunderts Vorher und teils auch noch viele Jahre danach waren die aktiv politisch tatigen Zuffenhauser in Vereinen organisiert die sich meist Burgervereine nannten und sich uber die geographische Lage definierte also Ober und Unterdorf Nord oder Sud Diese Vereine erstellten auch die Vorschlagslisten fur die Wahlen zum Gemeinderat und zum Burgerausschuss Wahlbar war nur wer mannlich Frauenwahlrecht erst seit 1918 19 und im Besitz der Burgerrechte war was viel Arbeiter zunachst ausschloss da diese den Erwerb dieser Rechte nicht zuletzt aus Kosten und Zeitgrunden vor sich her schoben Die generelle politische Ausrichtung in der Gemeinde war entsprechend stark liberal orientiert und es dauerte relativ lange bis sich politische Vereine wie etwa sog Volksvereine und Parteien stabilisierten Neben Liberalen Nationalliberalen und Sozialdemokratie organisierte sich nun auch der 1893 94 gegrundete Bund der Landwirte verstarkt auf kommunaler Ebene Eine besondere Rolle kam aber von Anfang an der schon 1889 also noch zur Zeit der Sozialistengesetze als Arbeiter Verein Zuffenhausen gegrundeten Zuffenhauser Sozialdemokratie zu die uber Jahrzehnte vor allem nach Mitgliederzahl starkste Partei war Sie wurde von der Obrigkeit noch lange nach der Aufhebung der Sozialistengesetze argwohnisch beobachtet und die Mitglieder mussten allerlei Repressionen wie Hausdurchsuchungen etc erdulden Dennoch erzielte die SPD bei Reichstags und Landtagswahlen regelmassig Traumergebnisse von um oder uber 50 Selbst 1930 gegen Ende der Weimarer Republik erhielt die SPD bei den Reichstagswahlen in Konkurrenz zur NSDAP noch ein Drittel aller Stimmen Grund fur diese Erfolge war das hervorragende Organisationswesen der SPD mit Grundung neuer Ortsvereine wie 1899 in Stammheim Dazu war die Verbindung zu den Arbeitervereinen sehr stark und brachte unter anderem 1896 den ersten Streik in Zuffenhausen der Schreiner hervor Gegrundet wurden zudem weitere Vereine wie Jugendvereine Gesangsverein Spar und Konsumverein Naturfreunde und Turnerbund der 1925 26 sogar ein eigenes Sportgelande mit Waldheim anlegte Auf kommunaler Ebene in Zuffenhausen sah das jedoch anders aus da die SPD hier als einzige Partei antrat in Konkurrenz zu den etablierten Burgervereinen und so gewohnlich nur an zweiter oder dritter Stelle landete und wenige Vertreter in den Gemeinderat entsandte Besonders deutlich wurde dies 1909 bei der ersten Wahl zum neuen Gemeinderat nach der Stadterhebung als drei miteinander verbundete Burgervereinigungen alle Kandidaten durchbrachten die SPD jedoch keinen einzigen Das blieb auch in der Weimarer Republik so zumal die SPD damals durch die Abspaltung der linksextremen USPD zusatzlich geschwacht war und eine fuhrende Rolle der SPD auf allen Ebenen so dauerhaft verhindert wurde 111 Verkehr Bearbeiten Die heute an der Firma Porsche vorbeifuhrende Schwieberdinger Strasse folgt exakt einer alten Romerstrasse Porsche liegt damit an einer fast 2000 Jahre alten und genutzten Strasse Sudwestdeutschland gegen Ende des 2 Anfang des 3 Jahrhunderts n Chr Karte des Limeshinterlandes agri decumates mit zivilen Siedlungen und Strassen Man erkennt die nordwestlich von Cannstatt sich verzweigenden Romerstrassen die uber Zuffenhauser Gemarkung fuhrten darunter die heutige B 10 Schon seit Beginn des 20 Jahrhunderts und damit der Vorphase der spateren Massenmotorisierung war immer wieder darauf aufmerksam gemacht worden dass Zuffenhausen als nordliches Einfallstor mutmasslich in Zukunft mit grossen und schwer losbaren Verkehrsproblemen zu tun haben und einen potentiellen Flaschenhals ergeben wurde was sich dann leider bestatigte Die grossen Strassenbauprojekte der letzten Jahrzehnte konnten namlich das Dauerthema Verkehr und die damit verbundenen Larm und Umweltbelastungen keinesfalls losen verscharften sie teilweise sogar noch da sich die neue Fuhrung der Bundesstrassen B 10 und B 27 zu einer Verkehrsachse entwickelte die teils als Hochstrasse entlang der Bahnlinie gefuhrt die bisherige schon bestehende Zweiteilung Zuffenhausens durch die Bahnlinie massiv verstarkte und das Naherholungs und Sportgebiet auf der Schlotwiese vom Stadtkern noch starker abschnitt Die nordlich vorbeifuhrende Bundesautobahn A 81 fuhrt jetzt zudem dazu dass vor allem der LKW Verkehr hier oft die Autobahn verlasst und die weite Autobahnumfahrung um Stuttgart abkurzt indem er das Stadtgebiet durchquert und erst bei Wendlingen am Neckar wieder auf die A 8 gelangt vor allem seit der Einfuhrung der Autobahnmaut eine auch aus Ersparnisgrunden bevorzugte Abkurzung des Schwerlastverkehrs An vielen Stellen sind daher inzwischen auf aufwendige oft von Burgerinitiative erstrittene Larmschutzeinrichtungen installiert worden ebenso wie Stationen zur Messung der Luftqualitat seit 1981 mit kontinuierlichen Immissionsmessungen Die B 10 27 entpuppte sich denn auch nicht zuletzt wegen des seit 1980 stark steigenden Verkehrsaufkommens als eine autobahnahnliche Doppelbundesstrasse die bald statt der erhofften Entlastung mehr Verkehr nach Zuffenhausen hinein fuhrte so dass man zeitweise plante sie durch die den Pragsattel umgehende Krailenshaldentrasse zu entlasten nach Burgerprotesten jedoch den Ausbau der Heilbronner Strasse vom Pragsattel herunter nach Zuffenhausen betrieb was jedoch abermals Belastungen brachte trotz Ruckbaus und 30 km Zonen um die Schleichwege zu versperren so dass inzwischen ein grossflachiges Durchfahrtsverbot fur Lkws Pfortnerampeln und ahnliche Massnahmen im Rahmen eines Larmminderungsplans erwogen werden 112 Innerhalb Zuffenhausens wurde im ersten Jahrzehnt des neuen Jahrtausends die alte Strassenbahn die letzte dieser Art in Stuttgart uberhaupt aufgeben und durch eine im Zuge der Unterlander und Stammheimer Strasse teilweise unterirdisch verlaufende Stadtbahnlinie ersetzt was auch eine Neugestaltung des Rathausplatzes notig machte Weitere Veranderungen werden sich im Verlauf des Projektes Stuttgart 21 ergeben falls dieses bis zur Mitte der 2020er Jahre realisiert wird wie vorgesehen Eine von den Burgern geforderte Tieferlegung des gesamten Verkehrsstranges aus Strasse und vielleicht sogar Bahn um so die Zweiteilung Zuffenhausens aufzuheben bzw zu mildern vor allem aber um die Larm und Abgasbelastung zu minimieren wurde allerdings aus Kostengrunden verworfen 72 113 Im Einzelnen bestehen heute folgende Verkehrseinrichtungen Eisenbahnviadukt Zazenhausen Belastungsprobe 1896 Die Eisenkonstruktion wurde inzwischen durch eine Betonkonstruktion ersetzt Strassen Autobahn und Bundesstrassen Zuffenhausen liegt heute an den Bundesstrassen 10 Karlsruhe Stuttgart Ulm und 27 Heilbronn Stuttgart Tubingen und es besteht uber die B 10 eine Verbindung zur A 81 Wurzburg Heilbronn Stuttgart Singen Lokale Durchgangsstrassen und Strassenzuge Sie verbinden oft die Bundesstrassen und haben haufig ein ahnliches Verkehrsaufkommen wie diese Es sind dies insbesondere nord sudlich Ludwigsburger Strasse alte B 27 vom Pragsattel herunter Schwieberdinger Strasse alte B 10 Stammheimer Freihof Strasse west ostlich Haldenrain Strasse nach Rot Unterlander Zahn Nopper Strasse Strohgau Zabergau Rotweg Strasse Richtung Freiberg Monchfeld Neckartal Stadtische und regionale Bahnen und Buslinien Der Stadtbezirk wird nun zudem von den S Bahn Linien S4 Backnang Marbach Ludwigsburg Stuttgart S5 Bietigheim Ludwigsburg Stuttgart und von der hier westlich abzweigenden S6 Weil der Stadt Leonberg Stuttgart erschlossen Vom Bahnhof Zuffenhausen existierte mit der Strohgaubahn R61 eine direkte Verbindung uber Korntal Richtung Weissach diese Verbindung wurde aber 2014 bis Korntal verkurzt Die Frankenbahn verbindet uber Zuffenhausen Stuttgart mit Wurzburg Zuffenhausen ist auch durch die beiden Stadtbahnlinien U7 Monchfeld Hauptbahnhof Ruhbank Fernsehturm Heumaden Ostfildern Nellingen und U15 Zuffenhausen Hauptbahnhof Ruhbank Fernsehturm mit der Stuttgarter Innenstadt verbunden Ausserdem wird Zuffenhausen von mehreren innerstadtischen Buslinien erschlossen Ein Teil des Zentralen Omnibusbahnhofs befindet sich seit 1 April 2010 in Zuffenhausen Guterverkehr Die in geringem Masse auch fur den Personenverkehr genutzte auch Schusterbahn genannte Guterumgehungsbahn der Bahnstrecke Stuttgart Unterturkheim Kornwestheim quert von Kornwestheim kommend auf einem 855 m langen und 30 m hohen Viadukt das Feuerbachtal bei Zazenhausen umgeht so uber Munster den Hauptbahnhof und mundet sudlich von Bad Cannstatt in die Hauptstrecke nach Tubingen und Ulm Eine stark befahrene Guterbahn Stichlinie verbindet die Hauptstrecke nach Norden sudlich von Stammheim dem Stadtteil Elbelen und Neuwirtshaus bis Korntal verlaufend mit der Nebenstrecke nach Leonberg Weil der Stadt Fernbahnen Die von Munchen nach Ulm und uber die Schwabische Alb bzw von Nurnberg uber das Remstal sowie von Tubingen durch das Neckartal nach Stuttgart und von dort nach Heidelberg Mannheim Karlsruhe und Frankfurt bzw Heilbronn und Wurzburg fuhrenden IC Hauptlinien ziehen sich als breite Schneise auf einem hohen Damm quer durch das westliche Zuffenhausen der es derart zusatzlich teilt zumal parallel die B 10 27 als Hochstrasse gebundelt wurde Politik Bevolkerung und Wohnen Bearbeiten Bezirksbeirat Bearbeiten Kommunalwahl 2014 3020100 20 819 714 610 17 66 76 42 311 8 GruneCDUSPDAfDFWFDPLinkeSOSSonst Gewinne und Verluste im Vergleich zu 2009 p 8 6 4 2 0 2 4 6 8 10 12 2 6 11 5 2 8 3 8 0 1 2 3 0 7 1 5 6 5GruneCDUSPDAfDFWFDPLinkeSOSSonst Dem Bezirksbeirat Zuffenhausen gehoren aufgrund der Einwohnerzahl des Stadtbezirks 16 ordentliche und ebenso viele stellvertretende Mitglieder an Seit der Kommunalwahl 2019 gilt folgende Sitzverteilung Bundnis 90 Die Grunen 4 CDU 4 SPD 3 Die FrAKTION LINKE SOS PIRATEN Tierschutzpartei 2 AfD 2 Freie Wahler 1 FDP 1 PULS 1Zudem sind in Zuffenhausen seit der Jugendratswahl 2008 16 Jugendrate aktiv um sich fur Interessen der Jugendlichen in Stuttgart einzusetzen 114 Bevolkerungsentwicklung nach 1945 Bearbeiten Statistisch In der Zeit nach 1945 hat sich die Einwohnerschaft Zuffenhausens strukturell stark verandert und es setzte ein geradezu explosionsartiger Bevolkerungsanstieg ein Trotz der Kriegsverluste war die Bevolkerung Zuffenhausens von Kriegsbeginn bis 1947 um 5000 auf 26 600 gewachsen 1949 waren es bereits 29 000 In den folgenden sechs Jahren schnellte die Bevolkerungszahl dann um 120 auf 47 000 Einwohner hoch 1960 schliesslich war mit 48 500 der Hochststand erreicht Von da an ging die Einwohnerzahl wieder zuruck auf 45 000 1965 und 42 000 1969 In den 1970er Jahren sank die Einwohnerzahl dann betrachtlich und 1980 gab es nur noch 36 000 Einwohner Bis 2002 pendelte sich die Einwohnerzahl dann zwischen 35 000 und 36 000 ein Altersstruktur 2011 23 der Einwohner sind uber 60 Jahre 17 9 uber 65 17 2 unter 28 Jahre alt Das Durchschnittsalter liegt bei 41 6 Jahren Weitere statistische Daten sind dem Datenkompass Stuttgart zu entnehmen 115 Strukturell Die sprunghafte Bevolkerungsentwicklung bis Anfang der 1960er beruhte neben der erstaunlichen Gebarfreudigkeit der Zuffenhauser Frauen vor allem auf dem Zuzug von Menschen ganz unterschiedlicher Herkunft als Neuburger Es waren dies die Displaced Persons Volksdeutsche Fluchtlinge aus den ehemaligen deutschen oder deutsch besetzten Ostgebieten Heimatvertriebene Kriegsheimkehrer Binnenumsiedler und Evakuierte Ab den 1950ern kamen die Arbeitsmigranten in die nordlichen Stadtbezirke mit ihren grossen Industrien wie Daimler Bosch SEL Porsche usw Ab Mitte der 1950er schliesslich kam die spater als Gastarbeiter bezeichneten Gruppen aus Sudeuropa spater aus der Turkei In Zuffenhausen stieg damit der Anteil der auslandischen Bevolkerung stark an und betrug Anfang der 1970er bereits 15 im Jahr 2007 lag er sogar bei 26 2 und damit 4 uber dem Durchschnitt Stuttgarts insgesamt Gleichzeitig schrumpfte die bauerliche Bevolkerung nicht zuletzt auch wegen des Verlustes von Agrarflachen fur Wohnungsbau etwa in Rot Industrie und Verkehr gewaltig um zwei Drittel im Vergleich zu 1933 116 Zur aktuellen Bevolkerungsstruktur von Zuffenhausen siehe die Angaben des Statistischen Amtes der Stadt Stuttgart 117 Wichtig ist hier die Zahl der Einwohner mit Migrationshintergrund Nach statistischen Schatzungen denn die Religion wird bei der Anmeldung nicht erhoben 118 geht man in Stuttgart von ca 60 000 aus Da Zuffenhausen einen Auslanderanteil von aktuell ca 27 hat kann man annehmen dass hier der Anteil von auslandischen Einwohnern plus der eingeburgerten Einwohner mit deutscher oder bei Jugendlichen auch doppelter Staatsangehorigkeit und Migrantenhintergrund zusammen bei etwa der Halfte liegt 51 von denen viele Einwanderer aus muslimischen Landern sind vorwiegend Turken 23 und solche aus anderen Landern ausserhalb der EU 28 Die Mehrzahl hat einen muslimischen Hintergrund so dass der Anteil der Muslime unter der Zuffenhauser Bevolkerung grob geschatzt bei 8 10 liegen durfte 2301 Turkei ca 50 der 2255 Sonstigen ca 3400 Das ist nicht uberraschend da in Zuffenhausen der Auslanderanteil weit hoher liegt als in den ubrigen Stadtbezirken Bei einer Einwohnerzahl von rd 36 000 waren das dann etwa 3000 4000 muslimische Mitburger in Zuffenhausen Das passt gut zur Religionsstatistik nach der 17 000 49 der Einwohner evangelisch oder romisch katholisch sind der Rest hingegen konfessionslos oder anderen Glaubens ist z B andere christliche Richtungen wie russisch oder griechisch orthodox Sekten etc oder aus den Kirchen ausgetreten 119 Siedlungen und Wohnsituation Bearbeiten Die seit den 1970ern stark gesunkene Einwohnerzahl hatte allerdings keineswegs einen sinkenden Wohnungsbau zur Folge denn die Bevolkerung beanspruchte im Laufe der Jahre immer mehr Wohnraum pro Person fur sich Stand 1957 durchschnittlich ein Raum pro Person zur Verfugung so hatte sich die Belegung zu Beginn des 21 Jahrhunderts mit 1 8 Raumen Einwohner fast verdoppelt Die Mischung von Wohnen und Arbeiten mit einem Mangel an Grun Spiel und anderen Freiflachen bei zunehmender Besetzung der Strassenrander durch parkende Fahrzeuge wirkte sich nach dem Krieg zunachst sehr nachteilig auf das Wohnumfeld aus das ausserdem uberall durch Larmbelastigungen und schlechte Luft weiter stark an Qualitat abnahm so dass viele Bewohner ins Umland wegzogen und Hausrenovierungen unterblieben Da die Arbeitsplatze aber in Zuffenhausen blieben fuhrte das auch noch zu einem zusatzlichen Einpendelverkehr Dem wurde durch eine Reihe von Massnahmen und Projekten gegenzusteuern versucht Dabei gestaltet sich die Wohnsituation in den verschiedenen Teilen des Stadtbezirks recht unterschiedlich und hat sich auch ganz verschieden entwickelt 120 Renaturierung eines Teilstucks des vor allem nach dem Krieg zum Abwasserkanal degenerierten Feuerbaches in Stuttgart zwischen Stuttgart Zazenhausen und Stuttgart Rot im Jahr 2010 Zazenhausen etwa hat seinen alten rein dorflichen Charakter weitgehend und trotz kleinerer Neubaugebiete bewahrt Neuwirtshaus die Arbeitersiedlung aus den 1930er Jahren ist ebenfalls ein relativ in sich geschlossener Ort am Waldrand geblieben wo ausgebaute Doppelhauser als Eigenheime dominieren Rot das nach dem Krieg eiligst als Riesenprojekt aus dem Boden gestampft wurde um die gewaltigen Fluchtlingsstrome aus dem Ost so bald wie moglich halbwegs menschenwurdig unterzubringen auch wenn das zunachst eine Einfachbauweise in grossen Wohnblocks bedeutete hat sich durch mehrere Renovierungsphasen in der Wohnsubstanz stark verbessert und ist inzwischen nicht mehr Fluchtlingsghetto wie fruher in den Anfangsjahren der 1950er Auch das Projekt Soziale Stadt hat seit 2003 zu weiteren Strukturverbesserungen gefuhrt und zwar auch bei der Wohnsituation Der lange und bis in die 1980er verfallende Alte Flecken also das alte dorfliche Zuffenhausen um die Johanneskirche die Zehntscheuer und den Zehnthof Muhle Kelter in deren Waaghausle ein Kulturcafe eingerichtet wurde und das Dekanatsgebaude also des alten 1657 58 wieder aufgebauten und danach immer wieder reparierten Pfarrhauses wurde durch Renovierungen wieder attraktiv fur Wohnungssuchende gemacht und auch denkmalschutzerisch zu einem kleinen Schmuckstuck geformt so dass das alte Dorf heute als bevorzugte und ausserdem verkehrsberuhigte Wohngegend gilt die zudem zentrumsnah und in Gehweite von zentralen Gemeindeeinrichtungen liegt und nach der Renaturierung des Feuerbaches entlang der Talwiesen und der alten Muhle auch direkt neben einem attraktiven Naherholungsgebiet mit Hallenbad und Wanderwegen bis hinunter zum Neckar Die seit dem Ende des 19 Jahrhunderts entstandene umfangreiche Wohnbebauung westlich der Ludwigsburger Strasse bis hin zur Bahnlinie wurde durch umfangreiche Einbahnstrassen Regelungen und Errichtung von Fussgangerzonen verkehrsberuhigt Die dortigen Jugendstilbauten gehoren zu den architektonischen Perlen des Stadtbezirkes Reine Neubaugebiete entstanden unter anderem in den 1980er Jahren in den Hofackern in Zazenhausen vor allem Kirchacker Hohlgrabenacker in Rot im Bereich Tapachstrasse An der Schwieberdinger Strasse wurde nach dem Konkurs der Firma in den 1980ern das alte Kreidler Gelande mit Wohnungen uberbaut Das Wohngebiet Im Raiser wurde auf dem Gelande der ehemaligen Grenadierkaserne errichtet die wie die Robinson Barracks auf dem Burgholzhof nach dem Ende des Ost West Konfliktes zu Beginn der 1990er von den Amerikanern aufgegeben worden war Der Ende der 1990er bebaute Burgholzhof wurde nach erheblichen Kontroversen beider Stadtbezirke Cannstatt zugeschlagen Das Wohngebiet Raiser wurde ab 2003 von seinen heute 900 Einwohnern bezogen Religion Kultur und Sport BearbeitenBereits um die Jahrhundertwende zeigte die Vereinslandschaft in Zuffenhausen eine beeindruckende Dichte Es gab neben den bereits oben dargestellten Wirtschaftsvereinen unter anderem den Neuen Burgerverein den Athletenklub Turnverein Kriegsverein und Militarverein Radfahrer Verein mehrere Gesangvereine den Humoristisch satirischen Verein und den Obstbauverein Fussballverein Spar und Kohlenverein sowie den 1898 gegrundeten Schwabischen Albverein Die Kirchen grundeten den Evangelischen Junglingsverein und den Katholischen Junglingsverein St Antonius Uber den Stuttgarter Katholischen Gesellenverein wurde die Idee des Kolpingwerkes nach Zuffenhausen gebracht und ein Katholischer Gesellenverein St Antonius gegrundet aus dem sich dann die Kolpingfamilie Zuffenhausen entwickelte 121 Einbezogen in das Vereinswesen Zuffenhausens 122 ist die 1977 mit La Ferte sous Jouarre vereinbarte Stadtteilpartnerschaft Religiose Gemeinschaften in Zuffenhausen Bearbeiten Evangelische Kirchengemeinde 2001 fusionierten die Johannes Paulus und die Michaelsgemeinde in Neuwirtshaus zur Evangelischen Kirchengemeinde 1955 entstand im Salzweg das Johann Albrecht Bengel Haus Die Johanneskirche ist moglicherweise karolingischen Ursprungs und wird als Hippolyt Kirche 1275 erstmals urkundlich erwahnt Der Name Johannes Kirche ist relativ neu 1901 zunachst Johannis Kirche moglicherweise wegen eines damals dort hangenden Kreuzigungsbildes mit dem Junger Johannes des Martin Schaffner Einer der bekanntesten dort wirkende Pfarrer war wohl der strikte NS Gegner Julius von Jan 1903 wurde die Paulus Kirche eingeweiht Auferstehungskirche Rot Die Evangelische Kirchengemeinde Rot bildet seit Mai 2005 zusammen mit den Nachbargemeinden Freiberg Monchfeld und der Nazariusgemeinde Zazenhausen die Evangelische Gesamtkirchengemeinde Himmelsleiter die ihren Namen nach einer alten Gewannbezeichnung erhielt Die Michaels Kirche wurde 1938 in Neuwirtshaus erbaut Katholische Gemeinde Antonius Die gleichnamige Kirche wurde 1902 geweiht Die Kirche St Albert in den Elbelen gehort zur Gemeinde Baptistengemeinde seit 1932 Martin Luther King Kirche Neuapostolische Gemeinde Sie wurde in Zuffenhausen 1919 selbststandig Die Kirche in der Hohenloher Strasse wurde 1958 errichtet Die Neuapostolische Kirche von Neuwirtshaus befindet sich in der Usedomstrasse 30 Evangelisch methodistische Kirche Christuskirche Jehovas Zeugen Versammlung Stuttgart Weilimdorf und Stuttgart Nord Otto Durr Str Volksmission entschiedener Christen Guglinger und Markgroninger Strasse Rumanisch orthodoxe Kirchengemeinde Jesu Christi Geburt Stammheimer Str 104 Israelitische Messianische Gemeinde Adon Jeschua Guglinger Str 4 Die Islamische Gemeinde Zuffenhausen Markgroninger Str 57 dort auch die Moschee Mitglied im Landesverband der Islamischen Kulturzentren Baden Wurttemberg e V Museen Bearbeiten Seit 1976 wurden im alten Porsche Museum zirka 20 historische Fahrzeuge des Zuffenhauser Sportwagenherstellers gezeigt Seit dem 31 Januar 2009 befindet sich das Museum in dem uber 100 Millionen Euro teuren Neubau am Porscheplatz Das von dem Wiener Architekturburo Delugan Meissl entworfene Museumsgebaude 123 sorgte aufgrund seines aussergewohnlichen Designs fur Aufsehen Das Strassenbahnmuseum Die 1989 gegrundete Ausstellung befand sich von 1995 bis 2007 im Zuffenhausen in der Strohgaustrasse 1 und wurde danach aus technischen Grunden zur Strassenbahnwelt nach Bad Cannstatt verlegt Es wird gemeinsam von einem gemeinnutzigen Verein und der Stuttgarter Strassenbahn AG betrieben und zeigt die Entwicklung des Strassenbahnverkehrs vom Pferdewagen bis hin zur modernen Strassenbahn Stuttgart betrieb ab 1868 die erste Pferde Strassenbahn Wechselnde Ausstellungen werden unter anderem in zwei Galerien sowie in der Zehntscheuer gezeigt Schulen Bearbeiten In Zuffenhausen steht die Grund und Hauptschule mit Werkrealschule Hohensteinschule die Grundschule Rosenschule die Rilke Realschule Stadtteil Rot die Grundschule Silcherschule die Park Realschule Zuffenhausen Ferdinand Porsche Gymnasium Zuffenhausen die Grund und Hauptschule Uhlandschule die Forderschule Haldenrainschule die Schule fur Menschen mit geistiger Behinderung Gustav Werner Schule die Schule fur Blinde und Sehbehinderte Ernst Abbe Schule und die Grundschule Zazenhausen Der Forder Verein Park Realschule besteht seit 1975 Der Verein Freunde der Robert Bosch Schule wurde 1962 gegrundet Kultur Vereine Bearbeiten In Zuffenhausen sind alleine 27 Vereine und Gruppierungen mit musikalischer Ausrichtung aktiv darunter die grossten Musikverein Zuffenhausen Er wurde 1895 gegrundet und firmiert seit 1921 unter diesem Namen Als Stadtorchester war er vor dem Krieg lange eine feste Grosse im Zuffenhauser Kulturleben 1947 neu gegrundet gab er sich den Namen Musik und Theaterverein Stadtorchester Zuffenhausen e V und knupfte rasch an seien fruhere Bedeutung an Gesangverein Zuffenhausen Ebenfalls 1946 neu gegrundet Heutiger Name Liederkranz nachdem sich der Volkschor und die Eintracht Harmonie wieder abgespalten hatten Volkschor Er wurde 1890 als Arbeitergesangsverein Lassallia gegrundet unter den Nationalsozialisten verboten und nach dem Krieg wieder als Volkschor Zuffenhausen zugelassen Handharmonika Spielring Zuffenhausen 1936 gegrundet 1978 in Handharmonika Spielring Zuffenhausen Stammheim umbenannt Musikgruppen der Evangelischen Kirche 1897 wurde der Kirchenchor gegrundet 1901 Posaunenchor 1987 Pauluskantorei Sie fuhrt auch umfangreiche Werke wie Oratorien auf Vereine mit sozialer Zielrichtung Brauchtum Natur Spezielle Interessen Bearbeiten In Zuffenhausen sind alleine 27 Vereine und Gruppierungen mit sozialer Ausrichtung aktiv darunter die grossten Burgervereine gibt es fur Rot und fur Zuffenhausen Der Burgerverein Zuffenhausen wurde 1874 gegrundet 1933 gleichgeschaltet nahm er 1967 seine Arbeit wieder auf Politisch und konfessionell neutral vertritt der Verein die Belange aller Zuffenhauser Burger und tragt mit seinen ca 400 Mitgliedern bis heute massgebend zur Meinungsbildung in wichtigen kommunalen Fragen bei Der Burgerverein hat sich heute insbesondere die Aufgabe gestellt die ortliche Lebensqualitat zu erhalten und zu verbessern und unterstutzt entsprechende Projekte Der Burgerverein Rot wurde erst 2003 gegrundet mit dem Hauptziel das Projekt Soziale Stadt Rot zu unterstutzen Aktiv ist auch ein Burgerverein Zazenhausen Altenclub Zuffenhausen ACZ 1967 gegrundet wird er getragen von der evangelischen und katholischen Kirchengemeinde Zuffenhausen dem Deutschen Roten Kreuz und der Arbeiterwohlfahrt Ziel ist die Pflege der Gemeinschaft Geselligkeit und Unterhaltung alterer Mitburger Verein zur Forderung der Heimat und Partnerschaftspflege sowie der Jugend und Altenhilfe e V Forderverein Zuffenhausen Frauencafe Zuffenhausen 1993 innerhalb der evangelischen Paulusgemeinde als informelle Gruppe gegrundet Sie widmet sich unterschiedlichen Frauen Themen wie Mutter und Kinderbetreuung Vortragen usw Brauchtumspflege Naturschutz Gebirgs und Volkstrachtenverein Stuttgart Zuffenhausen 1921 Seit 1946 mit Trachtenkapelle zahlreiche einschlagige Veranstaltungen Schwabischer Albverein Er besteht in Zuffenhausen seit 1898 Sportliches Wandern wird mit kulturellen Erkundungen auf den Wanderwegen verbunden Waldheimverein Zuffenhausen Gegrundet 1911 verlor er im Dritten Reich sein altes Gelande am heutigen Bahnhof Neuwirtshaus Ein neues Waldheim wurde dann 1949 an der Schlotwiese errichtet In den Ferien wird das Gelande von der Arbeiterwohlfahrt fur die Jugendfreizeit genutzt Sudetendeutsche Landsmannschaft 1953 in Zuffenhausen und Rot aus dem Zusammenschluss mehrerer benachbarter Ortsverbande entstanden Kunstkreis Zuffenhausen Zukunftswerkstatt e V Freiwillige Feuerwehren bestehen in Stammheim und Zazenhausen Heimatgeschichtliche Themen verfolgen Heimatgeschichtlicher Arbeitskreis Heimatverein Zuffenhausen e V Karnevalsvereine Karnevalgesellschaft Blau Weiss Stuttgart 1955 e V Karnevalsclub Stuttgarter Rossle e V Gruppierungen fur Umweltschutz Naturschutz Arge Nord Ost e V Muhlhausen Schutzgemeinschaft Krailenshalde e V In Zuffenhausen gibt es zehn interkulturelle Vereinigungen mit verschiedenen Themen wie Brauchtum Sport Soziales usw Es gibt weitere speziellen Interessen und Hobbys gewidmete Vereine wie etwa den Verein der Hundefreunde Zuffenhausen 1906 e V der Kleintierzuchtverein Neuwirtshaus oder die Gemeinschaft der Gartenfreunde Tapach Sport Bearbeiten In Zuffenhausen sind alleine 21 Vereine und Gruppierungen mit sportlicher Ausrichtung aktiv 124 Grosster Sportverein im Stadtbezirk ist der SSV Zuffenhausen e V mit rund 3500 Mitgliedern und den 10 Abteilungen Badle Freibad Freizeit Fussball Handball Karate Radsport Einrad Schach Schwimmen Tennis und SG Altmitglieder Er bietet zudem Aikido Faustball Capoeira Rope Skipping und Volleyball mit Beachvolleyball als Freizeitsport Der Verein ist im Jahr 2009 entstanden durch Zusammenschluss der drei Vereine Naturheilverein Zuffenhausen NHV Sportgemeinschaft Zuffenhausen SG Turn und Sportverein Zuffenhausen TSV 2013 schloss sich auch der FV Zuffenhausen an Der Turnverein 89 Zuffenhausen TV 89 1889 gegrundet ist der alteste Sportverein Zuffenhausens Aus ihm hat sich der Turn und Sportverein TSV Zuffenhausen entwickelt der nach dem Krieg mit anderen im Dritten Reich ebenfalls verbotenen Vereinen fusionierte und sich neu grundete Jetzt SSV Zuffenhausen Der 1904 gegrundete Naturheilverein Zuffenhausen Sein 1933 erbautes Schwimmbecken auf der Schlotwiese war lange Zeit die einzige Schwimmmoglichkeit und ist nach einer wesentlichen Vergrosserung 1985 bei der auch weitere Sportanlagen errichtet wurden bis heute das einzige Freibad im Stuttgarter Norden Jetzt SSV Zuffenhausen Die 1949 gegrundete Sportgemeinschaft Zuffenhausen SG ist ebenfalls jetzt Teil des SSV Zuffenhausen Der 1898 gegrundete Fussballverein Zuffenhausen FV Die erste Fussballherrenmannschaft war fruher jahrelang hinter dem VfB Stuttgart und den Stuttgarter Kickers der hochstklassige Fussballverein aus der Schwabenmetropole spielte zuletzt aber nur noch in der Bezirksliga Stuttgart 2013 schloss sich der Verein dem SSV Zuffenhausen an 2001 wurde der Dachverband Sport und Kultur Zuffenhausen gegrundet als Arbeitsgemeinschaft der Sportvereine auf der Schlotwiese Zuffenhausen Der Kraftsportverein Zuffenhausen der 1899 gegrundet wurde Die 1955 gegrundete Flugsportgruppe Heinkel e V fur Segelflieger mit einer Vereinswerkstatt in Zazenhausen Der 1906 gegrundete Schutzenverein Zuffenhausen der seit 1980 uber eine eigene Schiessanlage auf dem Sportgelande von Neuwirtshaus verfugt Die nach dem Zweiten Weltkrieg gegrundete Skizunft 1948 Zuffenhausen Die DJK Sportgemeinschaft Zuffenhausen SG der katholischen Kirche wurde 1949 gegrundet Der Sportflieger Club Stuttgart Der 1950 gegrundete Segelfliegerverein SCS ist ein weiterer Verein fur Segelflieger in Zazenhausen Die Sportvereinigung Neuwirtshaus 1948 gegrundet widmete sie sich zunachst vor allem dem Fuss und Handball sowie dem Tischtennis Davon geblieben sind heute Tennis und Jugendfussball sowie Kleinkinderturnen Der Kampfsportverein Zuffenhausen mit dem Taekwondo Center Der Tennisclub TC Blau Weiss der sich 1921 vom FV Zuffenhausen abtrennte Der HSV Nord der sich als Handballverein aus den Handballabteilungen der Vereine TSV TV SG und SV Rot bildete und zunachst HSV Zuffenhausen hiess Personlichkeiten BearbeitenBekannte Personen und Familien aus Zuffenhausen Bearbeiten In Zuffenhausen geborene oder aufgewachsene Personen die prominent sind oder waren oder von grosser Bedeutung fur die Gemeinde 125 Christian Gottfried Elben 4 Mai 1754 in Zuffenhausen 4 Februar 1829 in Stuttgart Grunder und Herausgeber des Schwabischen Merkur in Stuttgart Hedwig Heinrica Sprecher 7 November 1766 in Zuffenhausen 14 August 1820 in Schnait Mutter von Friedrich Silcher Wilhelm Friedrich Aldinger 19 Januar 1841 8 Januar 1902 in Munchingen 1889 bis 1902 der einzige aus Zuffenhausen stammende wurttembergische Landtagsabgeordnete in der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts Emil Schuler 23 Marz 1888 in Zuffenhausen 20 Juni 1955 in Feuerbach Linker Aktivist Redakteur NS Gegner KZ Heuberg von 1945 bis 1953 Bezirksvorsteher in Zuffenhausen von 1945 46 bis 1955 Mitglied im Stuttgarter Gemeinderat Er vor allem war verantwortlich fur die kommunale Re Demokratisierung in Zuffenhausen nach dem Zweiten Weltkrieg und den ersten Wiederaufbau Max Horkheimer Brunnen am Rande des Stadtparks von Zuffenhausen unweit des Gebaudes der einstigen Spinnerei Horkheimer einem Jugendstilhaus aus dem Jahre 1906 in der Schwieberdingerstrasse 58 Max Horkheimer 14 Februar 1895 in Zuffenhausen 7 Juli 1973 in Nurnberg erster Trager der Burgermedaille der Stadt Stuttgart 1970 Sein Vater war Moritz eig Moses Horkheimer 1858 Untergimpern Baden 1945 Bern Schweiz Teilhaber einer Textilfabrik in Zuffenhausen Kommerzienrat und seit 1918 Ehrenburger von Zuffenhausen 1939 Flucht in die Schweiz Fritz Wenninger 5 Juni 1899 in Zuffenhausen 29 Oktober 1951 in Tubingen Sportler Theodor Koch 13 Mai 1905 in Zuffenhausen 21 Oktober 1976 in Oberndorf am Neckar Ingenieur Unternehmer Mitbegrunder der Firma Heckler amp Koch Wilhelm Boger 19 Dezember 1906 in Zuffenhausen 3 April 1977 in Bietigheim Bissingen SS Oberscharfuhrer Robert Schlienz 3 Februar 1924 in Zuffenhausen 18 Juni 1995 in Dettenhausen Fussballnationalspieler Joachim Fuchsberger 11 Marz 1927 in Zuffenhausen 11 September 2014 in Grunwald Schauspieler Rainer Prewo 24 November 1945 Politiker SPD Horst Koppel 17 Mai 1948 Fussballnationalspieler Werner Lener 11 Mai 1941 Jazzpianist Andreas Mihatsch 11 Juni 1962 in Stuttgart Zuffenhausen Fotograf und Filmproduzent Bedeutende Zuffenhauser Familien Die Familie die auch ein eigenes Wappen mit Adelskrone fuhrte ist mit verschiedenen Namensvarianten in ganz Sudwestdeutschland belegt Bekannteste Abkommlinge vor allem von Konrad Vaut und seinen Geschwistern sind unter anderem die Familie Schenk von Stauffenberg Wilhelm Hauff Friedrich Holderlin Eduard Morike Friedrich Wilhelm Schelling Ludwig Uhland und Friedrich Theodor Vischer ebenso Karl Gerok Friedrich Schiller und Wilhelm Waiblinger desgleichen Theodor Heuss und der Zuffenhauser Stadtpfarrer Richard Lauxmann 126 Ehrenburger Bearbeiten Die Ehrenburgerwurde konnte naturgemass nur wahrend der Zeit verliehen werden in der Zuffenhausen eine selbststandige Stadt war also zwischen 1907 und 1931 1918 Moritz Horkheimer Fabrikant Kommerzienrat 1858 1945 1918 Samuel Rothschild Fabrikant Mitbegrunder der Lederfabrik Zuffenhausen 1853 1924 1922 Louis Bauer Backermeister und Lowenwirt 1837 1930 Die Ehrenburger wurden danach von der Stadt Stuttgart in einer separaten Liste der Ehrenburger ehemals selbststandiger Gemeinden ubernommen Wappen und Flagge Bearbeiten Wappen von Zuffenhausen Flagge von ZuffenhausenDas heutige seit der Erhebung zur Stadt 1907 bestehende Wappen von Zuffenhausen ist in der offiziellen Darstellung wie folgt beschrieben Silber ist hier als Wappenfarbe weiss gemeint Von Silber und Grun zweimal schrag geteilt oben in Silber ein vierspeichiges zwolffaches blaues Zahnrad in Grun ein linkshin sitzender silbern gekleideter Hirt in naturlichen Farben auf einer silbernen Schalmei blasend mit einem schwarzen Hirtenstab in der rechten Armbeuge unten in Silber eine blaue Pflugschar Heinz Bardua Stuttgarter Wappen 1973 Der Hirt ist der Zuffenhauser Hirt eine Nebenfigur in Ludwig Uhlands Ballade Die Doffinger Schlacht die letzte von vier 1815 verfassten Balladen die anderen drei sind Der Uberfall von Wildbad Die drei Konige von Heimsen und Die Schlacht bei Reutlingen die verschiedene Ereignisse aus dem Leben des Grafen Eberhard II der Greiners 1344 1392 abhandeln in diesem Falle die Schlacht bei Doffingen von 1388 Die Handlung der Ballade fusst wie die der drei anderen auf dem Bericht des Stuttgarter Ratsherrn Sebastian Kung der wiederum die Schilderung des Tubinger Rhetorikprofessors Martin Crusius 1526 1607 verwendet hat In einer nachtlichen Szene begegnet dabei der Zuffenhauser Hirt dem alten Grafen und beklagt sich bei ihm daruber dass einer von des Grafen Heerfuhrern der Gleissende Wolf von Wunnenstein ihm einen Teil seiner Herde weggetrieben habe Die Pflugschar im unteren Teil des Wappens entstammt einem alten Fleckenzeichen Bereits nach dem Dreissigjahrigen Krieg waren diese Fleckenzeichen aufgekommen fur Zuffenhausen zunachst ein einfaches Z wie es im Forstlagerbuch uberliefert ist und wie man es bis heute auf alten Gemarkungs Grenzsteinen findet die ab dem 15 Jahrhundert ublich wurden und von denen heute noch 84 vor Ort stehen 127 Im 18 Jahrhundert zeigt das Fleckensiegel dann eine Pflugschar mit einem sechszackigen Stern in deren Mitte Bis zur Stadterhebung 1907 diente der Gemeinde von Zuffenhausen auch das jeweilige Wappen Wurttembergs unter einer Krone als Siegel Auf welche Weise dann der Hirt hinzugekommen ist weiss man nicht doch scheint der Entwurf vom Bruder des Pfarrers und Historikers Lauxmann dem Kunstmaler Theodor Lauxmann zu stammen der den Hirt offenbar bei Uhland gefunden hatte und wohl meinte er passe gut zu den traditionellen Schafern des Ortes Man wollte jedenfalls im Gemeinderat derart sicher auch optisch Fortschritt mit Tradition verbinden und fugte im oberen Feld ein Zahnrad fur die jetzt die ortliche Wirtschaft bestimmende Industrie im unteren die bereits bekannte Pflugschar fur die traditionelle Landwirtschaft ein dazu heraldisch falsch die daher spater wieder weggelassene Jahreszahl 1907 Nach der Eingemeindung 1931 wurde das Wappen rechtlich wieder frei und taucht entsprechend gewerblich politisch kunstlerisch etc genutzt in zahlreichen Varianten auf ist jedoch bis heute dennoch als Zuffenhauser Hirt das Gemeindesymbol von Zuffenhausen geblieben 128 Sehenswurdigkeiten BearbeitenPrahistorische und historische Sehenswurdigkeiten und Stile Bearbeiten Die Robert Bosch Schule im Gebaudekomplex der Hohensteinschule einem reprasentativen Grossbauwerk der sog Stuttgarter Schule der 1920er Jahre Vorderer der drei Flugel Hauptartikel Liste der Kulturdenkmale in Zuffenhausen Im Gebiet von Zuffenhausen und seinen Randbereichen die ja fruher oft z B Stammheim Sud Nonnenacker Lemberg Horn Burgholzhof oder die Hohlgrabenacker ebenfalls wie alte Flurkarten ausweisen zur Gemarkung gehorten 129 finden sich vor allem 4 stilistische und entstehungsgeschichtliche Arten von Sehenswurdigkeiten Archaologisch erschlossene vor und fruhgeschichtliche Statten vom Jungpalaolithikum uber Kelten bis zur Zeit der Romer und Alamannen Sie sind uber das gesamte Gebiet und die angrenzenden Gemarkungen verstreut oft aber uberbaut Funde werden vor allem im Wurttembergischen Landesmuseum aufbewahrt und sind kaum zuganglich Insgesamt hat der Zweite Weltkrieg hier wenig zerstort eher die Wiederaufbauphase der Nachkriegszeit als Archaologie und Denkmalschutz die geringsten Sorgen waren Mittelalterliche bis fruhneuzeitliche Sie sind naturgemass so gut wie ausschliesslich auf das alte Dorf Zuffenhausen und starker noch Zazenhausen konzentriert und zeigen neben spatmittelalterlichen vor allem barocke Merkmale Insbesondere weisen mehrere Gebaude in der Steinheimer Strasse barocke Zuge auf etwa der Gasthof zum Lamm und bilden dort mit den Hausnummern 1 3 7 24 24B ein zwischen 1519 und 1790 entstandenes Ensemble mit dem ehemaligen Bebenhauser Klosterhof samt Zehntscheuer Gesinde und Haupthaus im Zentrum Neuzeitliche und fruhe Moderne Sie findet man in dem seit Mitte des 19 Jahrhunderts besiedelten grossen Bereich westlich der Ludwigsburger Strasse bis zum Stadtpark und zwar als Wohn wie als Zweckbauten etwa Fabriken aber auch die Neuwirtshaussiedlung als Ensemble Auch die von Paul Schmitthenner wie Paul Bonatz dem Erbauer des Stuttgarter Hauptbahnhofes ein Vertreter der Stuttgarter Schule 1927 1930 erbaute Hohensteinschule ist erwahnenswert da sie die Prinzipien dieser dem Bauhausstil entgegengesetzten architektonischen Stilrichtung besonders gut demonstriert wonach die Gestalt eines Bauwerks aus der Konstruktion einer material und werkgerechten Bauweise ausgefuhrt in handwerklichen Traditionen und mit naturlichen Materialien entstehen sollte hier als unverputzter roter Backsteinbau in Z Form Stilistisch finden sich vor allem der Klassizismus Historismus in seinen verschiedenen Spielarten vom Neobarock uber die Neoromantik zur Neorenaissance Neoklassizismus Jugendstil Expressionismus und Bauhaus bis hin zum Heimatstil und zur Stuttgarter Schule Die Bauten der Moderne liegen dabei wiederum insbesondere in den neuen Siedlungen nach 1945 also vor allem in der Rotwegsiedlung mit den bekannten Hochhausern Romeo und Julia und dem Terrassenhaus in der Tapachstrasse sowie der Auferstehungskirche und in den Elbelen mit St Albert und andere kleinere Anlagen Das Porsche Museum bei der Porsche Zentrale ist dabei eines der zurzeit spektakularsten und jungsten Bauwerke Stilistisch sind dabei das organische Bauen und der Internationale Stil vor allem seit 1950 haufig Im Einzelnen gibt es folgende in denkmalgeschichtliche relevante Orte und Bauten 130 Der alte Ortskern von Zuffenhausen mit Zehntscheuer und Johanneskirche beide aus dem Hochmittelalter Zuffenhauser Alter Flecken Das einstige Dorf von den Zuffenhausern liebevoll auch Alter Flecken genannte ist noch sehr geschlossen erhalten Hauptgebaude sind die Johanneskirche das alte Pfarrhaus daneben der Zehnthof und die Zehntscheuer deren eingemauerter Stein die alteste noch sichtbare Jahreszahl 1569 tragt Die alte Muhle in Zuffenhausen wurde mit Stall und Remisengebaude bereits im Jahre 1293 erstmals erwahnt und 1772 barock umgebaut spater sorgfaltig restauriert Die Hausmarke tragt daher die Jahreszahl 1772 Gut erhalten oder nach dem Dreissigjahrigen Krieg wieder aufgebaut wurden unter anderem die Gebaude Marbacher Str 17 1681 18 1660 und 37 sowie die Steinheimer Str 7 Das einzige sakulare Gebaude mit gotischer Bausubstanz Zuffenhausens findet sich im ehemaligen Haupthaus des Esslinger Spitalhofes 1325 1375 in der Bottwarstr 16 Die Johanneskirche ist jedoch ebenfalls im Kern gotisch In Zazenhausen gibt es hingegen mehrere gotische Beispiele sowie einen Bau aus der Renaissance namlich Teile des Haupthauses des Dionysiushofs vormals Klarahof Vorderberg Ursprunglicher Weinberg mit Mauern und Hauschen Auf dem vorspringenden Hohenrucken befand sich eine vorgeschichtliche Siedlungsstatte die ausgegraben wurde Alte Romerstrasse Dunkle Pflastersteine zeigen den schragen Verlauf am Ende des Sauerkirschenweges in der neuen Siedlung Hohlgrabenacker Stammheim Sud Am ostlichen Ende gibt es eine ausfuhrliche Hinweistafel Die Kelten in Stammheim Ausgrabungen einer einstigen kleinen Keltensiedlung und von Grabern Stadtpark Grabhugel Keltenzeit ca 500 v Chr und ein 3 Marker Grenzstein Drei Gemarkungen stossen hier aneinander Kotzenloch Horn Geologisches Naturdenkmal Erdgeschichtlicher Aufschluss Schichtfolge im obersten Teil des Gipskeupers Mehrere Verwerfungen Am Horn uber Feuerbach Vorgeschichtliche Befestigung mit Befestigungswalle aus der Urnenfelderzeit um 1000 v Chr und der spaten Hallstatt bzw fruhen Latenezeit um 500 v Chr Sie wurden erst 2011 12 weiter ausgegraben Stadtpark Grabhugel aus der Keltenzeit ca 500 v Chr von ursprunglich sieben Hugeln sind noch zwei gut sichtbar Im neueren Teil von Zuffenhausen die Pauluskirche zahlreiche Jugendstilbauten klassizistische und neoklassizistische Fabrikantenvillen Villa Morlock Villen Lothringer Str 2 5 Villa Blessing fruhe Genossenschaftsbauten und historische Fabrikbauten z B Horkheimer Rominger Bohringer Reutter des 19 Jahrhunderts Zazenhausen Weitere vor allem mittelalterliche Sehenswurdigkeiten siehe dort 131 Literatur und Quellen BearbeitenZuffenhausen In Karl Eduard Paulus Hrsg Beschreibung des Oberamts Ludwigsburg Die Wurttembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824 1886 Band 39 Karl Aue Stuttgart 1859 S 338 345 Volltext Wikisource Siegfried Bassler Hrsg Mit uns fur die Freiheit 100 Jahre SPD in Stuttgart Thienemanns Verlag Stuttgart 1987 ISBN 3 522 62570 6 Friedemann Bedurftig Lexikon Drittes Reich 2 Auflage Piper Munchen 1997 ISBN 3 492 22369 9 Wolfgang Benz Hermann Graml Hermann Weiss Hrsg Enzyklopadie des Nationalsozialismus 4 Auflage dtv Munchen 2001 ISBN 3 423 33007 4 Brockhaus Enzyklopadie in 24 Banden 19 Auflage F A Brockhaus Mannheim 1994 ISBN 3 7653 1200 2 Martin Broszat Norbert Frei Hrsg Das Dritte Reich im Uberblick Chronik Ereignisse Zusammenhange 5 Auflage Piper Munchen 1996 ISBN 3 492 21091 0 Barry Cunliffe Hrsg Illustrierte Vor und Fruhgeschichte Europas Campus Verlag Frankfurt am Main 1996 ISBN 3 593 35562 0 Chronik der Deutschen 3 Auflage Chronik Verlag Gutersloh 1995 ISBN 3 577 14341 X Chronik des 20 Jahrhunderts 14 Auflage Chronik Verlag Weltbild Verlag 1996 ISBN 3 86047 130 9 Der Grosse Ploetz Auszug aus der Geschichte Verlag Ploetz Freiburg 1981 ISBN 3 87640 170 4 Fritz Eberhard Arbeit gegen das Dritte Reich 2 Auflage In Beitrage zum Thema Widerstand 10 S 15 Landeszentrale fur politische Bildung Berlin Berlin 1980 Lutz Fiedler Gaelle Rosendahl Wilfried Rosendahl Altsteinzeit von A bis Z WBG Darmstadt 2011 ISBN 978 3 534 23050 1 Albrecht Guhring Red Zuffenhausen Dorf Stadt Stadtbezirk Mit Beitragen von Mathias Beer Petra Binder Hermann Ehmer Susanne Friederich Manfred Gluck Albrecht Guhring Reinhard Heinz Peter Jurewitz Ulrich Kull Wolfgang Meyle Roland Muller Frank Raberg Werner Rees Hermann W Schwammle sowie Vertretern der Kirchen und Vereine Albrecht Guhring Redaktion Verein zur Forderung der Heimat und Partnerschaftspflege sowie der Jugend und Altenhilfe e V Wolfgang Meyle Hrsg Stuttgart Zuffenhausen 2004 ISBN 3 00 013395 X Israel Gutman Eberhard Jackel Peter Longerich Julius Schoeps Hrsg Enzyklopadie des Holocaust Die Verfolgung und Ermordung der europaischen Juden 4 Bde 2 Auflage Piper Munchen 1998 ISBN 3 492 22700 7 Rudolf Hirsch Rosemarie Schuder Der gelbe Fleck Wurzeln und Wirkungen des Judenhasses in der deutschen Geschichte Fourier PapyRossa Verlag Wiesbaden Koln 1999 ISBN 3 932412 86 9 Emil Hoffmann Lexikon der Steinzeit Verlag C H Beck Munchen 1999 ISBN 3 406 42125 3 Hansjorg Kammerer Amtsenthoben Massnahmen gegen wurttembergische Pfarrer unter dem Regiment Deutscher Christen im Herbst 1934 Verein fur wurttembergische Kirchengeschichte Stuttgart 2004 ISBN 3 7722 3044 X Erwin Keefer Steinzeit Sammlungen des Wurttembergischen Landesmuseums Band 1 Theiss Verlag Stuttgart 1993 ISBN 3 8062 1106 X Reinhard Kuhnl Der deutsche Faschismus in Quellen und Dokumenten PapyRossa Fourier Wiesbaden Koln 2000 ISBN 3 932412 85 0 Hubert Lamb Klima und Kulturgeschichte Der Einfluss des Wetters auf den Gang der Geschichte Rowohlt Taschenbuch Verlag Reinbek 1994 ISBN 3 499 55478 X Landeszentrale fur politische Bildung Baden Wurttemberg Hrsg Taschenbuch Baden Wurttemberg Gesetze Daten Analysen Kohlhammer Verlag Stuttgart 1984 ISBN 3 17 008226 4 Jens Luning Petar Stehli Die Bandkeramik in Mitteleuropa von der Natur zur Kulturlandschaft In Spektrum der Wissenschaft Hrsg Siedlungen der Steinzeit Spektrum der Wissenschaft Verlagsges Heidelberg 1989 ISBN 3 922508 48 0 S 110 120 Golo Mann Hrsg Propylaen Weltgeschichte Eine Universalgeschichte Band 8 9 10 Propylaen Verlag Berlin Ullstein Frankfurt 1986 ISBN 3 549 05731 8 Susanne Miller Heinrich Potthoff Kleine Geschichte der SPD Darstellung und Dokumentation 1848 1983 5 Auflage Verlag Neue Gesellschaft Bonn 1983 ISBN 3 87831 350 0 Jurgen Mirow Geschichte des deutschen Volkes Von den Anfangen bis zur Gegenwart Band 2 Casimir Katz Verlag Gernsbach 1996 ISBN 3 925825 64 9 Hansjurgen Muller Beck Hrsg Urgeschichte in Baden Wurttemberg Konrad Theiss Verlag Stuttgart 1983 ISBN 3 8062 0217 6 Harald Schukraft Wie Stuttgart wurde was es ist Ein kleiner Gang durch die Stadtgeschichte Silberburg Verlag Stuttgart 1999 ISBN 3 87407 222 3 SPD Ortsverein Zuffenhausen Hrsg 111 Jahre SPD Zuffenhausen 1889 2000 Sozialdemokratische Geschichte am Beispiel eines Stuttgarter Ortsvereins SPD Ortsverein Zuffenhausen 2000 Stadtjugendring Stuttgart e V Licht auf dunkle Zeit Stuttgart in der Zeit von 1933 bis 1945 Stuttgart 2000 The New Encyclopedia Britannica 15 Auflage Encyclopedia Britannica Chicago 1993 ISBN 0 85229 571 5 Manfred Wassner Kleine Geschichte Baden Wurttembergs 2 Auflage Theiss Verlag Stuttgart 2003 ISBN 3 8062 1665 7 Hermann Weiss Hrsg Biographisches Lexikon zum Dritten Reich S Fischer Verlag Frankfurt am Main 2002 ISBN 3 596 13086 7 Website des SSV Zuffenhausen e V Weblinks Bearbeiten Commons Stuttgart Zuffenhausen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Internetprasenz Burgerportal Zuffenhausen Literatur von und uber Zuffenhausen im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Zuffenhausen Abgerufen am 30 Dezember 2022 Guhring Kull S 19 Guhring Kull S 19 28 Guhring Friedrich Kull S 64 Guhring Rees Schweikart S 181 193 Guhring Kull S 32 36 Guhring Kull S 36 f stuttgart de Anmerkung Der Oberbegriff lautet Stadtbezirk Stadtbezirke wie etwa Zuffenhausen Feuerbach Bad Cannstatt usw sind wiederum in Stadtteile wie Rot Zazenhausen usw gegliedert Guhring Friedrich Kull S 42 Keefer S 90 107 Muller Beck S 464 f Keefer S 90 ff 106 ff Hoffmann S 236 ff Schukraft S 14 Guhring Friederich Kull S 42 44 Guhring Friedrich Kull S 45 Keefer S 126 139 145 ff Guhring Friedrich Kull S 45 f Stammheimer Otzis Memento vom 2 November 2014 im Internet Archive Keefer S 170 Guhring Friedrich Kull S 46 f Guhring Friederich Kull S 64 f Guhring Friederich Kull S 47 f Guhring Friederich Kull S 48 ff Guhring Friederich Kull S 55 ff Guhring Ehmer S 67 92 Minst Karl Josef Ubers Lorscher Codex Band 4 Urkunde 2418 26 Dezember 788 Reg 2082 In Heidelberger historische Bestande digital Universitatsbibliothek Heidelberg S 131 abgerufen am 7 Mai 2016 Ortsliste zum Lorscher Codex Zatzenhausen Archivum Laureshamense digital Universitatsbibliothek Heidelberg Guhring Ehmer S 75 80 Guhring Ehmer S 87 ff Guhring Ehmer S 89 ff Guhring Ehmer S 113 ff Guhring Ehmer S 115 122 Guhring Ehmer S 122 127 Guhring S 139 178 Guhring S 195 200 Guhring S 200 202 222 f Die Zahlenangaben schwanken in den verschiedenen Dokumenten betrachtlich je nachdem wer gezahlt wurde also Erwachsene Kinder Frauen Kommunikanten Leibeigene usw In einer anderen Zusammenstellung in Guhring S 222 etwa sind folgende Einwohnerzahlen enthalten 1621 514 1641 98 1653 183 1661 265 1672 308 1684 371 1692 359 dazu 3 Katholiken Guhring S 202 ff 227 231 Guhring Binder S 273 338 Wassner S 124 f Guring Binder S 288 ff Wassner S 118 Guhring Binder S 286 320 Wassler S 120 Guhring Raberg S 339 407 Guhring Muller S 411 476 Chronik S 599 772 Benz Ranke S 34 49 sowie Gutmann Jackel Longerich Schoeps Enzyklopadie des Holocaust Band I III und Licht auf dunkle Zeit Broschure des Stadtjugendrings Stuttgart Stuttgart 2000 Basslers S 63 a b Guhring Muller S 411 418 a b Kammerer S 64 67 Guhring Muller S 418 440 Vgl Benz u a S 371 Die Arbeitslosigkeit hatte bei Machtantritt Hitlers ihren Hohepunkt bereits uberschritten und die von den Vorgangerregierungen eingeleiteten Arbeitsbeschaffungs Massnahmen begannen zu greifen ebenso die Investitionen der Industrie was die Nationalsozialisten aber ausschliesslich ihrem Wirken zuschrieben was in der Bevolkerung auch geglaubt wurde Wie sehr sich dieser Begriff ursprunglich von dem Faschismus der NSDAP unterschied zeigt etwa die Tatsache dass Bismarck immer einmal wieder in der Presse als erster Nationalsozialist bezeichnet wurde da er sowohl einen deutschen Nationalismus als auch eine Sozialgesetzgebung reprasentierte Wie so vieles andere ist auch der Begriff des Nationalsozialen von den Nationalsozialisten pervertiert worden Kuhnl S 87 ff Chronik S 844 Einer der beruhmtesten und beruchtigtsten Falle in diesem Zusammenhang ist ja die Schrift Richard Wagners von 1850 Das Judenthum in der Musik und Wagner wurde denn auch mit seiner Musik und seiner Germanentumelei von den Nationalsozialisten besonders vereinnahmt SPD Ortsverein S 43 Eberhard S 15 SPD Ortsverein S 41 f 43 Hermann Pineas Herta Pineas Unsere Schicksale seit dem 30 Januar 1933 MS Auszug in Monika Richarz Hrsg Judisches Leben in Deutschland Band 3 Selbstzeugnisse zur Sozialgeschichte 1918 1945 Stuttgart DVA 1979 S 429 442 stolpersteine stuttgart de stolpersteine stuttgart de Detaillierte Angaben zu den betroffenen Opfern hat Frau Inge Moller von der Stolperstein Initiative Zuffenhausen zur Verfugung gestellt Guhring Muller S 440 454 Vgl die einschlagigen Publikationen des Politikwissenschaftlers Roman Frohlich z B Der Einsatz von Gefangenen aus den Lagern der SS bei deutschen Unternehmen am Beispiel Heinkel und HASAG Ein Vergleich Bericht Stuttgarter Zeitung vom 2 Mai 2013 S 28 a b ferdinand porsche gymnasium de Guhring Muller S 444 450 Guhring Beer S 484 490 Bassler S 120 Bassler S 118 Guhring Muller S 450 454 Guhring Beer S 484 502 Guhring Muller S 454 464 Wie andere Details aus dieser Zeit Eigenbericht von N R Guhring Beer S 479 ff 500 518 Guhring Beer S 519 527 a b Tunnel B10 27 Memento vom 9 November 2014 im Internet Archive PDF 3 8 MB maps google de Guhring Meyle S 533 557 Vgl Guhring Meyle S 529 557 Mirow Band 1 S 232 f 237 f 576 ff 582 ff 587 ff a b Guhring Ehmer S 84 90 Guhring Ehmer S 82 ff Guhring S 139 180 Guhring S 204 223 Guhring Binder S 286 ff Guhring Raberg S 364 f Guhring Raberg S 350 ff 392 ff Guhring Muller S 466 f Stadtjugendring S 28 f Bassler S 126 Guhring Muller S 450 454 464 468 520 Hirsch Schuder S 405 419 Gutmann Jackel u a Band 2 S 762 Kammerer S 65 Kammerer S 40 57 Benz Nowak S 189 203 Guhring Binder S 275 280 302 f 371 381 Guhring Muller S 425 428 Guhring S 240 256 Guhring Binder S 275 283 303 f Wassner S 42 46 Geschichte der Zuffenhauser Wirtshauser Stuttgarter Zeitung 23 August 2011 archiviert vom Original am 23 Dezember 2016 abgerufen am 10 Juli 2020 Guhring S 166 170 215 223 256 263 Bernd Zeyer Gastwirtschaften in Zuffenhausen Stuttgarter Zeitung 23 August 2011 Memento vom 29 April 2013 im Webarchiv archive today Zum Vergleich Stuttgart hatte 1850 50 000 1875 bereits 107 000 Einwohner Schukraft S 156 Flurkarte von 1827 1 4000 PDF 335 kB Guhring Binder S 318 320 Guhring Binder S 305 320 Guhring Raberg S 339 352 388 f Guhring S 566 f 574 f Guhring Raberg S 369 ff www bds zuffenhausen de Mirow S 84 96 Guhring S 170 176 264 269 Guhring Binder S 283 ff Um 1700 besass ein Gulden etwa die Kaufkraft die heute 40 50 Euro entsprache Guhring Binder S 315 318 Wassner S 123 f Wassner S 124 Guhring Raberg S 341 352 365 ff 386 f Guhring Meyle S 531 f Guhring Beer S 526 f Guhring Meyle S 529 f 541 ff Jugendrat Stuttgart Zuffenhausen PDF 1 8 MB Guhring Beer S 477 481 Zuffenhausen Einwohner Memento vom 17 November 2012 im Internet Archive stuttgartzuffenhausen de Der Datenkompass Stuttgart bietet die genauen Daten fur die oben Schatzungen Er weist etwa fur 2011 folgende Zahlen aus Einwohner mit Migrationshintergrund bei Stuttgart 100 in Zuffenhausen 129 Numerisch 18 329 davon Auslander 9648 Guhring Meyle S 535 538 Guhring Raberg S 369 ff Guhring S 559 594 Kirchen und Vereine in Zuffenhausen Ubersicht aller Zuffenhauser Vereine auf Stuttgart de Schritt fur Schritt Porsche AG 18 Marz 2014 Die grossten Stand 2003 behandelt Guhring S 559 584 Guhring Raberg S 400 407 Guhring S 105 111 Vgl die Abbildungen in Guhring S 324 Guhring Heinz Ehmer S 585 590 z B Guhring Flurkarte von 1825 40 S 330 f Die komplette Liste der Kulturdenkmale von Zuffenhausen siehe unter stuttgart stadtgeschichte net PDF 501 kB S 201 209 Guhring Schwammle S 129 138 Stadtbezirke der Landeshauptstadt StuttgartInnere Stadtbezirke Stuttgart Mitte Stuttgart Nord Stuttgart Ost Stuttgart Sud Stuttgart West Aussere Stadtbezirke Bad Cannstatt Birkach Botnang Degerloch Feuerbach Hedelfingen Mohringen Muhlhausen Munster Oberturkheim Plieningen Sillenbuch Stammheim Unterturkheim Vaihingen Wangen Weilimdorf Zuffenhausen Normdaten Geografikum GND 4106373 9 lobid OGND AKS LCCN n81021906 VIAF 132529635 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zuffenhausen amp oldid 232921145