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Die Hofkammer des Hauses Wurttemberg ist ein privatrechtliches Wirtschaftsunternehmen mit Sitz in Friedrichshafen im Bodenseekreis in Baden Wurttemberg Sie ist im Besitz des Hauses Wurttemberg juristischer Eigentumer der Hofkammer ist Wilhelm Herzog von Wurttemberg Der Unternehmenssitz befand sich zwei Jahrzehnte lang im Schloss Altshausen der ehemaligen Residenz des Landkomturs der Deutschordensballei Schwaben Elsass Burgund Seit 1965 befindet er sich im Schloss Friedrichshafen Das Unternehmen lasst sich in die drei Tatigkeitsfelder Forstwirtschaft Liegenschaftsverwaltung und Weinbau gliedern Hofkammer des Hauses WurttembergLogoRechtsform EinzelunternehmenGrundung 1649 1677Sitz FriedrichshafenLeitung Henrik M Lingenholin Hofkammerprasident Branche Weinbau Forstwirtschaft LiegenschaftsverwaltungWebsite www hofkammer de Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Tatigkeitsfelder 2 1 Weinbau 2 2 Forstwirtschaft 2 3 Liegenschaftsverwaltung 3 Logo 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenVorganger der Hofkammer war die 1649 1677 begrundete Hofdomanenkammer der eine wichtige Stellung im wurttembergischen Staatsaufbau und in der Organisation des Hofes zukam 1910 wurde die Hofdomanenkammer in Hofkammer umbenannt Sie verblieb nach dem Thronverzicht von Konig Wilhelm II bei der Regentenfamilie und ging 1921 nach dem Tod des letzten wurttembergischen Konigs an Albrecht Herzog von Wurttemberg uber den altesten mannlichen Angehorigen der katholischen 1 Linie des Hauses Wurttemberg Die Hofkammer wurde von 1919 bis 1933 als Rentkammer des Hauses Wurttemberg benannt Bis 1928 stand ihr Alfred Schenk Graf von Stauffenberg der Vater des Hitler Attentaters vom 20 Juli 1944 als Prasident vor Philipp Albrecht Herzog von Wurttemberg ubernahm 1939 das nunmehr wieder als Hofkammer bezeichnete Wirtschaftsunternehmen und leitete es bis zu seinem Tod 1975 Nach der Zerstorung des Geschaftsgebaudes in der Jagerstrasse bei einem Bombenangriff im Jahr 1944 in Stuttgart wurde die Hofkammer nach Altshausen verlegt Im Jahr 1965 erfolgte ein Umzug in das wiederaufgebaute Schloss Friedrichshafen welches ebenfalls im Zweiten Weltkrieg durch Bombenangriffe zerstort worden war Seit dem Tod von Carl Herzog von Wurttemberg im Juni 2022 wird das Unternehmen von der Direktion geleitet dieser gehoren Michael Herzog von Wurttemberg und Hofkammerprasident Henrik M Lingenholin an Tatigkeitsfelder BearbeitenIn der Verwaltung der Hofkammer stehen rund 5500 Hektar Wald 2000 Hektar Wiesen und Acker 50 Hektar Rebgarten etwa 700 Grundstucke im In und Ausland Walder in Kanada Osterreich und Spanien sowie Unternehmensbeteiligungen Ausserdem wird der Unterhalt von 70 Kulturdenkmalen des Hauses Wurttemberg sichergestellt darunter Schloss Friedrichshafen Schloss Monrepos und Schloss Altshausen 2 Weinbau Bearbeiten Im Jahre 1289 lasst sich erstmals der Weinbau im Hause Wurttemberg urkundlich nachweisen Bereits 1649 trennten die Herzoge von Wurttemberg ihr privates Vermogen vom Staatsbesitz und liessen das Privatvermogen von einer eigenen Behorde verwalten Herzog Eberhard III errichtete in diesem Jahr die Kammerschreiberei einen Vorlaufer der heutigen Hofkammer Eine eigene Kellerei fur die Weinberge der Kammerschreiberei wurde 1677 eingerichtet In den folgenden Jahrhunderten wurden umfangreiche Ankaufe von Weinbergen in der Region Stuttgart getatigt Von 1807 bis 1810 erfolgte der Umzug der Kellerei von Unterturkheim in das Alte Schloss nach Stuttgart Anfang der 1980er Jahre verlegte man das Weingut in ein neu errichtetes Gebaude auf dem Gelande der Domane Monrepos bei Ludwigsburg 1967 wurde mit dem Bau des Schlosshotels Monrepos in unmittelbarer Nahe des Seeschlosses Monrepos bei Ludwigsburg begonnen Eine Erweiterung des Hotels folgte 1975 Seit 1993 wird auf einer Teilflache der Schlossdomane ein Neun Loch Golfplatz betrieben Die dazugehorigen zwei Getreidespeicher wurden zu Burogebauden umgebaut 2003 wurde das Weingut des Hauses Wurttemberg Hofkammerkellerei in Weingut Herzog von Wurttemberg umbenannt Das Weingut ist Mitglied im Verband Deutscher Pradikatsweinguter VDP 3 Es bewirtschaftet eine Flache von 40 5 Hektar Produziert werden Weisswein Rotwein Sekt Secco und Brande Die Hauptlagen des Weinbaus sind der Unterturkheimer Monchberg Stettener Brotwasser Mundelsheimer Kasberg Maulbronner Eilfingerberg Hohenhaslacher Kirchberg Gundelbacher Steinbachhof und Wachtkopf Rund 17 Hektar werden fur Rotwein und 23 Hektar fur den Anbau von Weisswein verwendet Im Weingut befindet sich eine modern eingerichtete Vinothek Forstwirtschaft Bearbeiten Der Forstbetrieb bewirtschaftet eine Waldflache von 5000 Hektar mit 70 igem Nadelholzbestand Die Zentrale befindet sich in Altshausen im Landkreis Ravensburg Im Jahr 1821 veranlasste Konig Wilhelm I von Wurttemberg die Einrichtung einer eigenen Verwaltung fur den Waldbesitz der koniglichen Familie Mit dieser Entscheidung machte er zugleich deutlich dass Forstverwaltung nicht ein Monopol des Staates sein muss Der jahrliche Holzeinschlag liegt bei rund 50 000 Festmetern 85 des Nadelholzes ist Stammholz 17 des Holzeinschlages werden als Nadelindustrieholz verwendet Beim Laubholz handelt es sich um Buchen und Eichenholz das in Wertholzqualitat auf den Markt kommt Das Nadelholz wird an ortliche Sagewerke in Oberschwaben und im Allgau verkauft teilweise auch auf dem nahen italienischen osterreichischen und schweizerischen Markt abgesetzt Das klassische Abnehmerland fur das Laubholz in diesem Falle Fasseichenholz ist Frankreich Das Holz wird im Ruckebetrieb von eigenen und fremden Unternehmern aufbereitet Die Hofkammer betreut auch fremden privaten oder kommunalen Waldbesitz organisiert Holzeinschlage Holzverkauf und Waldpflege und fuhrt Waldtauschprojekte durch Auch Reh und Schwarzwild werden von der Forstverwaltung zum Verkauf angeboten Liegenschaftsverwaltung Bearbeiten nbsp Ehemalige Hauptverwaltung der Hofkammer in Schloss AltshausenDas Unternehmen bewirtschaftet etwa 70 eigene zum Teil denkmalgeschutzte Liegenschaften 1992 wurde fur die Projektierung und Abwicklung von eigenen und fremden Bauvorhaben die Hofkammer Projektentwicklung GmbH HKPE gegrundet Ein weiteres Tatigkeitsfeld ist der Wohnungsbau Industrie und Gewerbebau Sanierungen Baulanderschliessung und Projektsteuerung von der Planung bis zur Schlusselubergabe Der Sitz der Verwaltung der Liegenschaften die in der Gesellschaft Hofkammer Grundstucksgesellschaft GmbH Co KG firmiert und der HKPE Hofkammer Projektentwicklung GmbH ist Monrepos 9 71634 Ludwigsburg Ebenfalls ist dort die HKEG Hofkammer Erbbaugrundstucksgesellschaft mbH Co KG die Erbbaurechtsgrundstucke verwaltet sowie weitere Gesellschaften Logo BearbeitenDas Logo ist aus dem Stammwappen des Hauses Wurttemberg abgeleitet In einer goldenen Ellipse befinden sich drei liegende schwarze Hirschstangen ubereinander Diese Hirschstangen sind aus dem ersten bekannten Siegelabdruck von Graf Konrad aus dem Jahr 1228 uberliefert Uber der Ellipse ist die Konigskrone angebracht Literatur BearbeitenEberhard Fritz Die Hofdomanenkammer im Konigreich Wurttemberg Zur Vermogensverwaltung des Hauses Wurttemberg In Zeitschrift fur Wurttembergische Landesgeschichte 56 1997 S 127 180 Eberhard Fritz Landwirtschaft oder Industrie Die Konige von Wurttemberg als Unternehmer In Manfred Rasch Toni Pierenkemper Norbert Reimann Hrsg Adel als Unternehmer im burgerlichen Zeitalter Munster 2006 S 249 263 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hofkammer des Hauses Wurttemberg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle WebsiteEinzelnachweise Bearbeiten Sudkurier Friedrichshafen Das Haus Wurttemberg 8 Dezember 2008 Der Glucksfall fur Wurttemberg ist tot 7 Juni 2022 abgerufen am 10 Juni 2022 Pradikatsweinguter der Region Wurttemberg abgerufen am 1 Mai 2011 Normdaten Korperschaft GND 16035071 2 lobid OGND AKS VIAF 132421425 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hofkammer des Hauses Wurttemberg amp oldid 236417721