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Die Stadtbaugeschichte ist eine Geschichtswissenschaft und eine urbanistische Einzelwissenschaft die die Geschichte des Stadtebaus und der Stadtplanung erforscht Die Stadtplanung beschaftigt sich mit der planmassigen Anlage von Stadten heute mit der Entwicklung von Gemeinden im Allgemeinen mit ihren raumlichen baulichen sozialen wirtschaftlichen okologischen und baurechtlichen Strukturen sowie mit der Planung der offentlichen Infrastruktur Einen besonderen Zugang zur Stadtbaugeschichte ermoglicht die Stadtmorphologie Sie behandelt die Entwicklung von Stadten nicht so sehr chronologisch sondern typologisch Der Schwerpunkt liegt dabei auf dem Stadtgrundriss den Gebaudetypen und der Veranderung der Parzellenstrukturen Ein an die Stadtmorphologie angelehntes jungeres Forschungsfeld ist die Stadtraumgeschichte die die Entwicklung des urbanen Raumes im jeweiligen soziookonomischen und kulturellen Kontext untersucht 1 Inhaltsverzeichnis 1 Epochen der Stadtgrundung in Europa und dem vorderen Orient 2 Stadtebau im Altertum 2 1 Hochkulturen 2 2 Griechische Antike 2 3 Romische Antike 2 4 Romische Stadtgrundungen in Mitteleuropa 3 Die mittelalterliche Stadt 3 1 Bischofsstadte 3 2 Burgerstadte 4 Fruhe Neuzeit 4 1 Idealstadte der Renaissance 4 2 Festungsstadte 4 3 Residenzstadte des Absolutismus 4 4 Klassizismus 5 Stadtebau des 19 Jahrhunderts 5 1 Umbau von Paris durch Haussmann 5 2 Eixample in Barcelona 5 3 Ringstrassen auf Bastionsflachen 5 3 1 Wiener Ringstrasse 5 4 Grunderzeit 5 4 1 Spekulation und Wohnverhaltnisse 5 4 2 Berliner Hobrechtplan 5 4 3 Villenkolonien 5 5 Gartenstadtbewegung 5 5 1 Beispiele im deutschsprachigen Raum 5 5 2 Sonstige Beispiele 5 5 3 Kunstlerischer Stadtebau 5 6 Hauptstadtgrundungen 6 Stadtebau im 20 Jahrhundert bis 1945 6 1 Charta von Athen 6 2 Die gegliederte und aufgelockerte Stadt 6 3 Stadtebau zur Zeit des Nationalsozialismus 7 Wiederaufbau bzw Neuerrichtung zerstorter Stadte nach 1945 7 1 Phasen des Stadtebaus nach dem Krieg 7 2 Wiederaufbau von 1945 bis um 1955 7 3 Die gegliederte und aufgelockerte Stadt um 1950 bis 1970 7 3 1 Die fruhen Grosswohnsiedlungen 7 3 2 Beispiele fur Innenstadte 7 4 Urbanitat durch Dichte in den 1960er und 1970er Jahren 7 5 Flachensanierung durch Umbau der Stadtkerne 7 6 Legitimationskrise Ende der 1960er Jahre 7 7 Sozialistischer Stadtebau 7 8 Beispiel fur einen reprasentativen Stadtebau 8 Stadtebau von den 1970 bis 1990er Jahren 8 1 Stadterneuerung seit 1970 8 2 Okologie im Stadtebau 8 3 Letzte Grosssiedlungen der 1970er und 1980er Jahre 8 4 Neubauten in den Stadtzentren 8 5 Sanierung zentrumsnaher Wohnviertel 8 6 Wohnumfeldverbesserung in Grosssiedlungen 8 7 Siedlungen am Stadtrand Neue Vorstadte in der Peripherie 9 Stadtebau seit den 1990ern 9 1 Neuer Urbanismus 9 2 Umnutzung von alten Industrie und Infrastrukturbrachen 10 Literatur 11 Weblinks 12 QuellenEpochen der Stadtgrundung in Europa und dem vorderen Orient BearbeitenDie Epochen der Stadtausbreitungen lassen sich wie folgt gliedern Bereits im 3 und 2 Jahrtausend vor Christus ist die Grundungsstadt eine gelaufige Stadtform Die griechischen Kolonialstadte Grundungsstadte der Etrusker und Romer Stadtgrundungen des Mittelalters 2 Stadtgrundungen der Barockzeit Stadtgrundungen des Industriezeitalters z B Wolfsburg Eisenhuttenstadt Stadtebau im Altertum BearbeitenHochkulturen Bearbeiten Mesopotamien nbsp Plan der Stadt Babylon Die Stadte Mesopotamiens waren meist um einen Tempelbezirk herum angelegt Eine Stufenpyramide Zikkurat markierte den Stadtmittelpunkt und war Wohnsitz des Stadtgottes Als alteste Stadt der Welt und der Sumerer wird Eridu vermutet Babylon Bab ili Tor Gottes Hebraisch Babel war die historische Metropole in Mesopotamien Die Stadt lag beiderseits des Euphrats uber den eine Brucke fuhrte Die Nord Sud Achse die Prozessionsstrasse war die erste grossstadtische Prachtstrasse der Welt An ihrem nordlichen Ende stand das Ischtar Tor Babylons Zikkurat der Turm zu Babel erreichte unter Nebukadnezar II uber 90 Meter Hohe Ein Teil der ausgedehnten Palastanlagen waren die auf Gewolben errichteten Hangenden Garten eines der sieben Weltwunder der Antike nbsp Rekonstruktion der Zikkurat des Mondgottes Nanna im Suden des heutigen Irak nbsp Die rekonstruierten Stadtmauern BabylonsInduskultur nbsp Der Ubersichtsplan von Kalibangan Rajasthan Nordwestindien illustriert den Aufbau einer typischen Stadt der Indus Kultur Eine zitadellenartige Oberstadt im Westen und eine Unterstadt mit durchgehenden Nord Sud Achsen im Osten bilden jeweils parallelogrammformige Stadtbezirke Die Stadte der Indus Kultur besassen als erste der Stadtbaugeschichte rechtwinklige Grundrisse die offenbar in allen Jahrtausenden als rationaler Grundriss angesehen wurden Die grossten bekannten Stadte dieser Kultur waren Mohenjo Daro und Harappa im heutigen Pakistan nbsp Ausdehnung und wichtigste Statten der Indus Kultur nbsp Ruinen von Mohenjo DaroAgyptenDie Stadte des alten Agyptens waren wenig reprasentativ gebaut Weit mehr Aufwand trieb man mit den Totenstadten Nekropolen Die beiden Hauptstadte Agyptens Memphis und Theben wurden an Pracht von ihren Nekropolen z B Gizeh und Sakkara bei Memphis und Karnak bei Theben weit ubertroffen China Hauptartikel Stadtbaugeschichte in China In China sind Stadte seit dem 15 Jahrhundert v Chr nachgewiesen In der Shang Dynastie entwickelte sich durch den fruchtbaren Boden der chinesischen Tiefebene eine reiche Landwirtschaft mit vereinzelten Marktstadten und feudalen Residenzstadten Die erste Hauptstadt Chinas war Chang an das heutige Xi an der Qin Dynastie MykeneDie bekannteste Stadt der mykenischen Kultur ist Mykene Sie war in vorklassischer Zeit eine der bedeutendsten Stadte Griechenlands nbsp Lage mykenischer Statten in Griechenland nbsp Luftansicht der Ausgrabungen von MykeneGriechische Antike Bearbeiten nbsp Die in der heutigen Stadt Neapel immer noch erhaltene rasterformige Anlage der griechischen Stadt Neapolis Ab dem 7 Jahrhundert v Chr begannen griechische Stadte sowohl in Griechenland als auch ausserhalb Griechische Kolonisation zu entstehen Zur Zeit des antiken Griechenland gab es im Mittelmeerraum und am Schwarzen Meer insgesamt etwa 1000 griechische Stadte der griechische Stadtstaat hiess Polis 3 4 Weniger als die Halfte dieser 1000 Poleis hatten mehr als 2000 Einwohner und nur 15 mehr als 5000 5 Die grosste Polis war Athen Sie bestand wie alle Poleis nicht nur aus einer Stadt sondern erstreckte sich uber ganz Attika Landschaft auf 2600 Quadratkilometer und hatte im Jahr 435 v Chr grob geschatzte 250 000 bis 300 000 Einwohner darunter 100 000 Sklaven und 60 000 mannliche erwachsene Burger im Jahr 325 v Chr nur noch etwa 150 000 bis 250 000 Personen darunter 50 000 Sklaven und 20 000 mannliche erwachsene Burger 6 Zwar waren die Poleis untereinander sehr verschieden einiges hatten aber alle gemeinsam Zu fast jeder der 1000 Polis gehorte erstens eine von einer Stadtmauer umgebene Stadt und zweitens ein landwirtschaftlich gepragtes Umland die chora Innerhalb der Stadtmauer mit ihren Toren und Turmen gab es Strassen Hauser und meist auch grossere Tempel Der wohl wichtigste und zentrale Platz durfte die Agora gewesen sein Die Agora war ein offentlicher Platz auf dem in den demokratischen Poleis auch die politischen Versammlungen und Abstimmungen stattfanden Direkt an der Agora befanden sich meist auch wichtige offentliche Gebaude wie das Rathaus Buleuterion und der Regierungssitz Prytaneion Die Akropolis war der Berg der Stadt auf dem sich in fruherer Zeit eine Festung spater oft ein Kultplatz befand Vor allem die Stadteneugrundungen im Mittelmeerraum ab etwa 450 v Chr wurden nach einem rasterformigen Plan erbaut der auf den Stadtplaner Hippodamos zuruckgeht der es im Jahr 479 v Chr zum Wiederaufbau der Stadt Milet entwickelt haben soll Hippodamisches Schema 7 Dabei wurden die Stadte von Hauptstrassen Plateiai in der romischen Zeit Decumani durchzogen und durch Querstrassen Stenopoi latein Cardi miteinander verbunden nbsp Die Akropolis von Lindos nbsp Das Rathaus Buleuterion von PrieneRomische Antike Bearbeiten nbsp Stadtplan von Augusta Treverorum dem heutigen Trier Gut zu erkennen sind die schachbrettartigen Strassenverlaufe Die romischen Stadte ubernahmen viel von den griechischen Stadten vor allem den Grundriss nach dem hippodamischen Schema Die Hauptstrassen verliefen meist von Osten nach Westen und hiessen nun decumani die Querstrassen dazu cardi Die so geschaffenen Rechtecke oder Quadrate auf denen Gebaude gebaut wurden hiessen insulae Am Schnittpunkt zweier Strassen meist im Zentrum der Stadt befand sich der rechteckige Hauptplatz der Stadt das Forum Am Forum das weitgehend der griechischen Agora entsprach lagen wichtige offentliche Bauten wie das Gericht und Verwaltungsgebaude manchmal auch Tempel Theater Amphitheater oder Thermen die allerdings auch ausserhalb der Stadt liegen konnten Umgeben waren die romischen Stadte meist von Wallen Graben und Mauern mit befestigten Toren 8 Beruhmte romische Stadte sind vor allem Rom und Augusta Treverorum heute Trier sowie die gut erhaltenen Stadte Pompeji und Herculaneum Romische Stadtgrundungen in Mitteleuropa Bearbeiten Trier war zeitweise kaiserliche Residenz des romischen Reichs und mit zahlreichen Monumentalbauten ausgestattet Der romische Stadtgrundriss wurde im Mittelalter als die Stadt wesentlich kleiner war durch ein unregelmassiges Strassennetz uberlagert Aachen Da in der Innenstadt sowohl das alte romische Strassennetz als auch das gegenuber diesem leicht verdrehte karolingische erhalten sind und sich uberlagern weist die Stadt viele dreieckige Platze und Grundstucke auf Die mittelalterliche Stadt BearbeitenEine eindeutige Trennung in Bischofsstadte Burgstadte und Burgerstadte ist oft nicht moglich da diese Stadttypen mit eigenen Stadtrechten und Privilegien versehen oft nebeneinander existierten Dabei hoben sie sich oft durch Mauern und Einfriedungen innerhalb des Stadtbildes voneinander ab was auch heute oft noch beim Blick auf den Stadtplan erkannt werden kann Beispiele Munster Bischofsstadt auf dem Domberg Burgerstadt im Halbkreis mit den Hauserruckseiten zur Bischofsstadt um diese herum Prinzipalmarkt Bamberg Domberg Domherrenhofe Burgerstadt Hildesheim Domburg 815 Alter bischoflicher Markt 1000 Altstadt 1125 Neustadt 1220 San Gimignano ist eine italienische Kleinstadt in der Toskana im oberen Elsatal mit einem mittelalterlichen Stadtkern RegensburgBischofsstadte Bearbeiten Aus den Romischen Munizipien Stadte die romisches Burgerrecht vergeben konnten entstanden die Bischofssitze Im 7 Jahrhundert setzten die Franken das Feudalsystem durch und brachten die Macht von den Stadten auf das Land und ubergaben die Stadte den Bischofen In den Stadten Nord Italiens konnten sich die Burger befreien und bildeten in der Protorenaissance erste Burgerstadte Pienza Florenz Burgerstadte Bearbeiten Obwohl keine Burgerstadt im eigentlichen Sinne war die Wikingerstadt Haithabu vom 9 bis in das 10 Jahrhundert mit nur etwa 1 000 Einwohnern der wichtigste Handelsplatz des Ostseeraums wurde dann jedoch zerstort Sie war mit einem Wall umgeben der auch den Hafen befestigte Als Burgerstadte im eigentlichen Sinne konnen die Stadte der Hanse gelten Im erweiterten Ostseeraum weisen sie ein typisches Stadtbild auf mit zentralen Platzen und Kirchen Burgerhausern mit reich verzierten Schaufassaden meist aus Backstein sowie umfangreichen Wallanlagen um die Stadt wie sie etwa in Lubeck der damaligen Konigin der Hanse und mit der fast komplett erhaltenen Altstadt heute Weltkulturerbe Hamburg Wismar oder Danzig zu finden sind Weitere typische Gebaudetypen in diesen Stadten sind die umfangreichen Speicher und Handelskontore sowie das Rathaus das fur diese von den Burgern regierten Stadte eine wichtige Rolle spielte Eines der fruhesten im Detail bekannten Beispiele in Deutschland war das Alte Rathaus in der Reichsstadt Dortmund am Hellweg Auch Stadte die an anderen wichtigen Handelswegen lagen erreichten in damals erhebliche Bedeutung z B Luneburg das an der Salzstrasse lag oder Konstanz das am Weg von Deutschland uber die Bundner Alpenpasse nach Italien lag Andere Stadte wiederum florierten wegen ihrer hochspezialisierten Industrie etwa Monschau in der Eifel das von der Tuchherstellung lebte Die Blute der Stadt fallt in die Zeit vom 16 bis 18 Jahrhundert und da sie aufgrund ihrer geografischen Lage in einem Tal nahe dem Hohen Venn nie an die Eisenbahn angeschlossen wurde hat sich das Stadtbild aus dem 18 Jahrhundert mit verwinkelten Gassen und vielen Burgerhausern in Fachwerkbauweise mit Schieferdachern bis heute erhalten Siehe auch Mittelalterliche Stadtplanung und Geschichte der StadtplanungFruhe Neuzeit BearbeitenIdealstadte der Renaissance Bearbeiten Valletta gegrundet 1565 durch den Johanniterorden erbaut nach Planen des Festungsbaumeisters Francesco Laparelli da Cortona Weserrenaissance v a Wolfenbuttel auch Hann Munden und Rathaus Bremen Freudenstadt Schloss Hartenfels in Torgau altestes Beispiel in Deutschland Sachsische Renaissance Pienza als Sitz des Papstes Sabbioneta von Gonzago erbaut Zamosc von Bernardo Morando ca 1540 1600 geplant und errichtet seit 1992 Weltkulturerbe der UNESCO nbsp Valletta um 1800 nbsp Wiederaufgebautes Zentrum von FreudenstadtFestungsstadte Bearbeiten Festungsstadte entstanden im Zeitalter des Barock auf beiden Seiten des Rheins Viele von ihnen wurden durch den franzosischen Baumeister Sebastien Le Prestre de Vauban entworfen Sein Idealbild einer Festungsstadt verwirklichte er in Neubreisach das 1698 bis 1720 errichtet wurde Dort sind bis heute der sternformige Umriss mit seinen Verteidigungsanlagen und das schachbrettartige Strassennetz mit seinem zentralen Exerzierplatz erhalten was auf dem Luftbild der Stadt sehr gut zu erkennen ist Auch Saarlouis wurde als Festungsstadt gegrundet Nachdem Lothringen an Frankreich gefallen war liess der franzosische Konig Louis XIV Saarlouis 1680 zum Schutz der neuen Ostgrenze errichten Die Plane stammen von Thomas de Choisy und von Vauban selbst Die Anlage war symmetrisch in Sternform ist jedoch anders als in Neuf Brisach im Laufe der weiteren Stadtentwicklung nur noch in Grundzugen erhalten nbsp Luftbild von Neubreisach nbsp Ausbauplan fur Julich 1805 Residenzstadte des Absolutismus Bearbeiten nbsp Plan von Versailles 1888 nbsp Plan von Mannheim 1888 nbsp Karlsruhe Schloss im Zentrum des strahlenformigen StadtgrundrissesDas Idealbild des absolutistischen Stadtebaus ist Schloss Versailles mit seiner geometrischen Anlage dem schweren die Horizontalen betonenden Baukorper und mit seiner reprasentativen Gestaltung Dabei ist sogar der geometrisch angelegte und dekorative Park mit seinen in kunstvolle Formen geschnittenen Pflanzen ein Ausdruck der Macht Einige der Residenzstadte sind wie z B Karlsruhe und Mannheim Grundungsstadte was sich noch heute an ihrem Strassennetz ablesen lasst So ist fur Karlsruhe das am 17 Juni 1715 mit der Grundsteinlegung des Karlsruher Schlosses gegrundet wurde der Karlsruher Facher typisch Das Schloss liegt im Zentrum eines Kreises von dem aus facherformig Strassen in die Stadt nach Suden und Alleen durch den Hardtwald nach Norden verlaufen Der klassizistische Architekt Friedrich Weinbrenner pragte in der ersten Halfte des 19 Jahrhunderts das Stadtbild Auch die hufeisenformige Innenstadt Mannheims hat ein rechtwinkliges Strassenraster Im Sudwesten steht das Schloss Von hier aus geht die Breite Strasse quer durch die Stadt und wird auf halber Hohe von den Planken im Bereich D1 E1 O1 Paradeplatz P1 gequert Parallel zu diesen Hauptstrassen verlaufen andere Strassen welche die Innenstadt in rechteckige Grundstucke die umgangssprachlich als Quadrate bezeichnet werden aufteilen Die meisten Strassen in der Innenstadt haben keinen Namen sondern die Quadrate werden aus einer Kombination von Buchstabe und Zahl benannt Typische Beispiele fur Residenzstatten die im Laufe ihrer Geschichte zu Residenzstadten ausgebaut wurden sind Potsdam und Dresden Potsdam war lange Zeit eine kleine unbedeutende Siedlung aber der Ausbau zur Jagd Residenz von Kurfurst Friedrich Wilhelm von Brandenburg ab 1660 gab der Stadt einen Entwicklungsimpuls Sie wurde ein wichtiger Garnisonsort des preussischen Heeres und das Stadtschloss wurde spater als Sommersitz der preussischen Konigsfamilie genutzt Spater entstanden noch weitere Schlosser etwa das Neue Palais und Schloss Sanssouci mit grossem Schlosspark und kunstlichem Weinberg so dass heute vor allem die Parks und Residenzen der Stadt beeindruckend sind Fur die Hollander die Friedrich Wilhelm I nach Potsdam geholt hat wurde 1733 1742 ein eigenes Viertel das Hollandische Viertel angelegt das mit seinen Backsteinhausern und Fassadengestaltungen an hollandische Stadte angelehnt ist Eine weitere stadtebauliche Besonderheit in Potsdam ist die Russische Kolonie Alexandrowka die zur Zeit der napoleonischen Kriege im russischen Stil mit Holzhausern angelegt wurde Dresden war schon wesentlich fruher Residenzstadt als Potsdam ist aber erst seit der Teilung Sachsens Leipziger Teilung 1485 ununterbrochen Residenz der albertinischen Linie 1491 fiel der grosste Teil der Stadt einem Grossbrand zum Opfer woraufhin die Befestigungen der Stadt verstarkt wurden und 1534 1537 das Georgenschloss erbaut wurde Der wirklich pragende Ausbau erfolgte jedoch unter der Regierung Friedrich Augusts I genannt der Starke der das 1685 abgebrannte Altendresden als Neustadt wieder aufbaute In dieser Zeit entstanden auch viele bedeutende Bauwerke wie das Blockhaus die Ritterakademie die Kaserne das Japanische Palais die Zwingergebaude die Dreikonigskirche und die Frauenkirche Bei der weitlaufigen Anlage in Worlitz die Ende des 18 Jahrhunderts entstand handelt es sich schon um einen Gegenentwurf gegen die Machtdarstellung in den Residenzstadten An die Stelle der geometrischen Formen trat der Landschaftsgarten der von Sichtachsen und Monumenten durchzogen durchaus planvoll angelegt war aber immer zufallig und naturlich wirken sollte Aus der Aufklarung ergab sich auch erstmals der Gedanke dass die Anlage nicht nur der Machtreprasentation und der personlichen Erbauung des Herrschers dienen sollte sondern zur Bildung des einfachen Volks dienen sollte Aus diesem Grund war er in weiten Teilen offentlich zuganglich und enthielt auch landwirtschaftliche Mustereinrichtungen Klassizismus Bearbeiten Klassizistische Planungen finden sich in Kassel von Simon Louis du Ry Washington D C von Pierre L Enfant zur Stadterweiterung von Karlsruhe von Friedrich Weinbrenner oder der Anlage der Maxvorstadt in Munchen von Leo von Klenze und Friedrich von Gartner Wilhelm Malte I liess seinen Heimatort Putbus auf der Insel Rugen als Planstadt so ausbauen dass sie zu Schloss Putbus und Schlosspark passte nbsp Maxvorstadt in Munchen schachbrettartiges Strassenraster nbsp Washington D C Generalplan von Pierre Charles L Enfant nbsp Luftbild von Putbus 2009 Stadtebau des 19 Jahrhunderts BearbeitenUmbau von Paris durch Haussmann Bearbeiten nbsp Boulevard Haussmann ParisDer Baustil des grossen Stadtumbaus von Paris war noch der Klassizismus der um die Mitte des 19 Jahrhunderts vom Historismus abgelost wurde Georges Eugene Haussmann war der Ausfuhrende der Points de vue einem Boulevard der die Stadt durchschneiden und sie zur Hauptstadt des 19 Jahrhunderts machen sollte Von 1853 bis 1869 wurden etwa 27 000 Gebaude abgerissen und 100 000 neu errichtet das Strassensystem wurde von ehemals 384 km Gesamtnetz um 200 km erweitert Dies war nicht die einzige Massnahme zur Begradigung des Stadtbildes bereits Napoleon versuchte die uberbevolkerte schlecht beluftete mittelalterliche Stadt durch neue gerade Strassen zu rationalisieren Er liess einige Strassenzuge neu anlegen 1848 kommt durch die Revolution Napoleon III an die Macht er setzte die Stuckwerk gebliebenen Ambitionen seines Onkels konsequent fort Es waren nicht nur asthetische z B grossartige Durchblicke auf monumentale Bauwerke und verkehrstechnische Grunde z B Boulevards als Verbindungen zwischen verschiedenen Bahnhofen militarische Erwagungen spielten dabei eine ebenso grosse Rolle 9 Breite Strassen konnten nicht mehr so einfach wie bisher durch die Barrikaden des Volkes blockiert werden und in geraden Strassen kam die Artillerie besser zum Schuss Durch die Bevorzugung von armeren Viertel konnten auch billige Arbeitskrafte angeworben und eingesetzt werden Die mittelalterliche Stadt wurde von einem neuen Strassensystem uberlagert das sogleich von der neuen burgerlichen Klasse in Besitz genommen wurde Benevolo bezeichnet die Planungen und Baumassnahmen Haussmanns als Prototyp einer neo konservativen Stadtplanung 10 wie sie fur die zweite Halfte des 19 und das fruhe 20 Jahrhundert pragend sein wird 11 In diesem Sinne folgte Haussmann den herkommlichen Prinzipien franzosischer Stadtplanung wie sie von Heinrich IV festgelegt und von Ludwig XIV weiterentwickelt worden waren und die in Hausmanns direktem Vorbild dem Plan der Kunstler Plan des Artistes von 1797 gipfelten Lange gerade Boulevards die in runden Platzen sternartig zusammentreffen sind das Leitmotiv 12 Plan des Artistes Paris 1793 Barauderies Petit Parc in Versailles sowie Andre Le Notres Versailler Gartenerweiterungen 1662 1689 aber auch die stadtplanerischen Ideen von Christopher Wren London 1666 und Sixtus V Rom 1588 werden verarbeitet Eixample in Barcelona Bearbeiten Hauptartikel Eixample nbsp Luftaufnahme des EixampleDie Stadterweiterung von Barcelona mit der modernen Planstadt Eixample eˈʃample katalanisch Erweiterung zahlt mit einer Bevolkerungsdichte von uber 35 800 Einw km zu einer der am dichtesten besiedelten Orte Europas Der katalanische Architekt Ildefons Cerda stellte 1855 ein erstes Planwerk vor mit einer rasterformigen Erweiterung Barcelonas in Richtung der Berge Die quadratischen Blocks mit abgeschragten Ecken haben eine Kantenlange von 133 Metern Ringstrassen auf Bastionsflachen Bearbeiten nbsp Wiener Stadtplan von 1858 mit Stadtmauern und Glacis Die Vorstadten waren landlich und noch nicht grunderzeitlich umgebautDas 19 Jahrhundert war das Jahrhundert der Entfestigung der Stadte Die freiwerdenden Flachen der Wallanlagen und des vorgelagerten Glacis uber die die Stadt oft schon hinausgewachsen war brachten eine grosse Chance fur die Stadtentwicklung Je nach der Form der Bastionen entstanden daraus beispielsweise Ringstrassen Kolner Grungurtel Wien Olmutz Brunn Budapest Bremen verdankt den Bastionen seine in einen Park umgewandelten Wallanlagen Dusseldorf die Konigsallee und Aachen die Monheimsallee Die Bebauung der frei gewordenen Bastionsflachen stellte hohe funktionelle und gestalterische Anforderungen Weder waren diese mit einfachen Rastern noch ohne eingehende Auseinandersetzung mit den inneren und ausseren Anschlussen an vorhandene Strassen und die vor den Mauern entstandene Besiedlung moglich Die meisten Stadte erkannten die Chance die Flachen der Wallanlagen fur eine grosszugige Erganzung des Strassennetzes durch eine Ringstrasse zu nutzen Solche Entscheidungen setzten eine eingehende Auseinandersetzung mit der kunftigen Stadtentwicklung voraus Mehrere grosse Wettbewerbe dienten der Suche nach den besten Konzepten Herausragend waren die Wettbewerbe fur die Wiener Ringstrasse 1857 und die Kolner Ringstrasse 1870 spater Kolner Neustadt Andere Wettbewerbe dienten dem Ziel uber die Gestalt und Organisation der sich entwickelnden Grossstadt Klarheit zu gewinnen Wiener Ringstrasse Bearbeiten Hauptartikel Wiener Ringstrasse nbsp Die Wiener Ringstrasse hier der Burgring kurz nach ihrer Errichtung 1872 Die anliegenden Grundstucke sind noch zu weniger als 40 Prozent verbaut 1857 wurde nach einem Wettbewerb mit dem Bau der Wiener Ringstrasse begonnen Fur die Nutzung der einzelnen Gebaude des Ringes gab es sehr weitgehende Vorgaben Kasernen Opernhaus Reichsarchiv Stadthaus Markthallen u a In der Ausschreibung wurde gefordert dass sich die Neubauten sowohl an die innere Stadt als auch an die Vorstadte organisch anschliessen Die Vorschlage sollten die praktischen Bedurfnisse der Bevolkerung in technischer und kunstlerischer Beziehung beachten 85 Teilnehmer reichten Vorschlage ein Es wurden drei ranggleiche erste Preise an Friedrich Stache Ludwig Forster und Eduard van der Null August Sicard von Sicardsburg vergeben Auf der Grundlage der ersten Preise wurde von einer Kommission ein Grundplan erarbeitet den am 1 September 1859 Kaiser Franz Josef I personlich genehmigte Die Ringstrasse wurde schon 1865 offiziell eingeweiht um 1873 waren zirka 40 Prozent aller Grundstucke und um 1890 nahezu alles bebaut Die Ringbebauung musste sowohl die Anschlusse an die vorhandene Altstadt berucksichtigen als auch auf die Vorstadte Rucksicht nehmen die schon vor den Bastionen entstanden waren Als raumliches Organisationsmittel diente eine durchgehende bis an die Donau stossende Prachtstrasse Zu Winkelveranderungen wurde die Ringstrasse nicht rund sondern in geraden Teilstucken entworfen von denen aus die Bauflachen nach einem einfachen Rastersystem bis an die schon vorhandene Bebauung angefugt wurden Damit konnten schiefwinklige Blocke und spitze Blockecken auf wenige Stellen konzentriert werden An diesen Diagonalpunkten wurden teilweise Radialstrassen angeknupft teilweise wurden die Winkelprobleme durch dreieckige Parks gelost Eine Besonderheit waren die zahlreichen offentlichen Grossgebaude die den einzelnen Stadtteilen Mittelpunkte gaben Verbunden mit den vielen grosszugigen Parks wurde der Wiener Ring so zu einer sowohl die Altstadt als auch die neuen Vorstadte versorgenden zentralen Kultur und Verwaltungszone Heute ist die Ringstrasse nach der Renovierung zahlreicher Gebaude weitgehend erhalten und erfullt ihre Aufgabe als Mittler zwischen Altstadt und den ausseren Stadtteilen noch immer vorbildlich Es gibt in Europa kein besseres Beispiel Grunderzeit Bearbeiten Hauptartikel Grunderzeitviertel nbsp Typisches Grunderzeitviertel Kreuzberg in Berlin nbsp Ausgefuhrte und geplante Baublocke Nordend in Frankfurt a M 1893 Im Zuge der Hochindustrialisierung in der Grunderzeit und des Bevolkerungswachstums dehnten sich die Stadte in Deutschland seit Mitte des 19 Jahrhunderts rasant aus Ihr Wachstum wurde unterschiedlich gemeistert Einerseits liess man die Stadte entlang schon vorhandener Verbindungsstrassen und um Industrieanlagen herum wachsen andererseits plante man die Anlage von Strassen Platzen und ganzen Stadtteilen von Grund auf Die Raumstruktur der Stadterweiterungen beruhte meist auf regelmassigen geometrischen Konzepten Es wurde vorwiegend mit geraden Strassen gearbeitet der Baublock war das stadtebauliche Grundelement 13 Auch innerhalb der historischen Stadtkerne schlugen sich wirtschaftliche Entwicklung und Bevolkerungswachstum in einem zuvor nie da gewesenen Umbau nieder Der Beginn der Stadtbildung fuhrte mit einer Hoherzonung der Bebauung zu starker Verdichtung und verschlechterten Wohnverhaltnissen historische Bausubstanz fiel verkehrsbedingten Begradigungen oder grossen Strassendurchbruchen und verbreiterungen zum Opfer mit der Verlagerung der Geschaftszentren in Richtung der Grunderzeitviertel und Bahnhofe verloren die Altstadte ihre Funktion als Mittelpunkt des Wirtschaftslebens Angesichts dieser massiven Umwalzungen erfuhren stadtebauliche Zusammenhange und die Pflege des Stadtbildes mehr Aufmerksamkeit 14 Spekulation und Wohnverhaltnisse Bearbeiten nbsp Zinshauser hier im Hintergrund verdrangen alte Bausubstanz der ehemaligen Vorstadte Wiens Wahrend das wohlhabende Burgertum zur Zeit der Industrialisierung in relativ grosszugig angelegten und grunen Villenvierteln lebten konnte sich die untere Bevolkerungsschicht nur eine Wohnung in einer mehrgeschossigen Mietskaserne leisten Diese wurden in den grossen Stadten vor allem Hamburg Berlin und Wien nur unter dem Aspekt der Gewinnmaximierung erbaut und wiesen daher nur mangelhafte sanitare Einrichtungen auf Waschbecken auch Bassena genannt und Toiletten gab es haufig nur am Gang In der Regel gab es mehrere Hinterhauser und eine Reihe von Innenhofen in denen oft Gewerbebetriebe untergebracht waren und in die auch tagsuber nur wenig Licht fiel Dennoch mussten die Bewohner 25 bis 30 ihres Einkommens fur die Zwei bis Drei Zimmer Wohnungen ausgeben die aus einer Wohnkuche und einem oder zwei Zimmern bestanden Oft wurden die zusatzlichen Raume der beengten Wohnungen wieder untervermietet oder ein Bett an einen sogenannten Schlafganger bzw Bettgeher vermietet Die Lebensbedingungen in den Mietskasernen haben nicht nur Heinrich Zille endloses Material fur seine Zeichnungen die das Leben in Berlin sehr plastisch darstellen gegeben sondern Adolf Damaschke dazu angeregt ein Buch uber die Bodenreform zu schreiben In Wien das zu dieser Zeit ein noch nie da gewesenes Bevolkerungswachstum erlebte die Bevolkerungszahl wuchs zwischen 1870 und 1910 von einer auf zwei Millionen wurden die bis Mitte des 19 Jahrhunderts noch durch dorfliche Architektur gepragten Vorstadte eingemeindet Die inneren Bezirke zum Teil auch die ausseren wurden im Hinblick auf das starke Bevolkerungswachstum rasterformig verplant und fur Wohnbauten gewidmet Haufig wurde hierbei die alte Bebauungsstruktur aus Dorfplatzen verwinkelten Gassen und Hinterhofen bewusst uberzeichnet und dem Abriss preisgegeben sodass an die ehemaligen Dorfer in den einstigen Vorstadten Wiens heute nur noch Strassen und Haltestellennamen erinnern Die in der Grunderzeit errichteten Bauten sind grossteils noch heute erhalten und pragen mit ihren historistischen Fassaden das Wiener Stadtbild Berliner Hobrechtplan Bearbeiten Hauptartikel Hobrecht Plan nbsp Berliner HobrechtplanDer Hobrecht Plan ist die ubliche Bezeichnung fur den nach seinem Hauptverfasser dem Abwasseringenieur James Friedrich Ludolf Hobrecht genannten und 1862 in Kraft getretenen Bebauungsplan der Umgebungen Berlins Dieser sollte als Fluchtlinienplan die Fuhrung von Ring und Ausfallstrassen und die Bebauung der Stadte Berlin Charlottenburg und funf umgebender Gemeinden fur die kommenden 50 Jahre regeln Seine Plane schufen Grundlagen dass Berlin sich auf das Funffache vergrossern konnte Er beschaftigte sich nicht mit Veranderungen fur die Stadt sondern konzentrierte sich nur auf die Erweiterung indem er ein grobes Raster uber die Umgebung Berlins legte Dieses Raster orientierte sich zumeist an den Grundstucksgrenzen der Bauern da der Staat zu dieser Zeit kaum Eingriffsrechte in die Grundstucksbesitztumer hatte Villenkolonien Bearbeiten Hauptartikel Villenkolonie Vor allem im deutschsprachigen Raum entwickelte sich ab der Mitte des 19 Jahrhunderts die burgerliche Villenkolonie Oftmals grosszugig angelegt mit einer Vielzahl von Platzen und Alleen entstanden ganze Wohnviertel die ausschliesslich mit Villen bebaut wurden Der offentliche Raum wurde bei den fruhen Anlagen weitgehend einem einheitlichen kunstlerischen Geschmack folgend durchgestaltet Die Villen selbst zeigten den ganzen Einfallsreichtum wilhelminisch burgerlichen Bauens in eklektizistischen Kombinationen verschiedener Baustile Die Villenkolonien entstanden dem Wunsch nach Platz Natur und gesunder Luft folgend uberwiegend in bis dahin landlichen Vororten der Grossstadte und entwickelten sich rasch zu den ersten Adressen der Stadte Bis heute zeichnen sich Stadte im deutschsprachigen Raum dadurch aus dass die teuersten Wohnlagen nicht etwa zentral sondern in Villengebieten zu finden sind Fruhe Beispiele geschlossen angelegter Villenkolonien sind etwa Marienthal in Hamburg oder die beiden Lichterfeldes in Berlin spater die Hohe Warte oder das Cottageviertel in Wien Die burgerliche Villenkolonie war wichtiger Ideengeber fur das in England entwickelte Konzept einer eigens fur die Arbeiterschaft und breitere Massen gebauten Gartenstadt Gartenstadtbewegung Bearbeiten Hauptartikel Gartenstadt nbsp Gartenstadt Margarethenhohe Essen Wegbereiter der Gartenstadtbewegung war Ebenezer Howard Parlaments Stenograph aus London mit seinem Buch Tomorrow A Peaceful Path to Land Reform London 1898 Geplante und realisierte Vorlaufer der Gartenstadt 1773 Saline von Chaux Frankreich von Claude Nicolas Ledoux 1817 New Harmony von R Owen ein stadtebauliches Konzept 1824 von St Whitwell 1808 Phalanstere Wohngenossenschaft nach Charles Fourier 1851 Saltaire bei Bradford Grunder Titus Salt 1859 1863 Akroydon in Boothtown Vorort von Halifax West Yorkshire Grunder war Oberstleutnant Edward Akroyd Architekten George Gilbert Scott jr und William Henry Crossland 1875 Bedford Park in Chiswick London Architekten Richard Norman Shaw M B Adams u a 1879 Bournville Birmingham Grunder G Cadbury Architekt A Harvey 1888 Port Sunlight in Birkenhead bei Liverpool Grunder Lever Wichtige Beispiele in England 1903 Letchworth Garden City Unwin amp Parker 1906 Gartenvorstadt Hampstead London Unwin amp Parker 1919 Welwyn Garden City Louis de Soissons Die Umformung der Gartenstadt zum autogerechten Suburb in den USA 1928 Radburn C Stein die erste mit konsequenter Trennung von Fahr und Fussverkehr entworfene Siedlung Nach Mumford die grosste Neuerung im Stadtebau nach dem Bau von Venedig mit der Erschliessung durch Kanale Howards Beitrag zum Stadtebau der fruhere Ansatze aufgreift und schlussiger bundelt das ringformige Wachstum Londons durch die Grundung neuer selbstandiger Stadte im Grunen zu steuern die im Kern Trabantenstadte sind und die fur die Arbeiterschaft finanzierbaren Wohnraum bieten war das wohl folgenreichste Konzept fur das 20 Jahrhundert London stand ahnlich wie Berlin und andere rasch expandierende fur damalige Verhaltnisse Mega Stadte vor der Aufgabe grosse Massen armer Bevolkerung aus den Grossstadtslums in gesunderes Umfeld umzusiedeln So wie in der Architektur Stilanleihen aus der Vergangenheit psychologisch beruhigende Wirkung gegenuber der Unsicherheit der neuen Zeit versprachen war die Vision der Auflosung des Grossstadtwachstums in eine Perlenkette kleiner Stadtchen mit 30 50 000 Einwohnern dazu angetan die Phantasie derer anzuregen die in der Grossstadt von einem beschaulicheren Landleben traumten In der Tradition und mit dem Optimismus der englischen Paternalisten gelang Howard innerhalb kurzester Zeit die Grundung einer Gartenstadtgesellschaft die sich den Bau von Gartenstadten zum Ziel setzte Sechs Jahre nach Erscheinen des Buches war die erste Gartenstadt Letchworth ca 50 km nordlich Londons im Bau Die zweite Gartenstadt Welwyn Garden City folgte verzogert durch den Weltkrieg 1919 Das Konzept zielt auf eine Losung mehrerer Grundprobleme Regionalplanerisch sollte das ringformige Grossstadtwachstum durch einen Ring von Gartenstadten in diese umgelenkt werden gesellschaftspolitisch sollte der Gegensatz von Land und Stadt in der Land Stadt aufgehoben werden sozial und bodenreformerisch sollte durch die Bildung von Gemeinschaften raumliche Clusterbildung und dadurch dass der Boden als Gemeineigentum nicht handelbar war Spekulation und soziale Ungleichheit verhindert werden Dabei waren die Gartenstadte von vornherein ausschliesslich fur die Working Class konzipiert die britische Oberschicht verfugte in aller Regel uber Hauser in den teuren Vierteln Londons und einen ausgedehnten Landsitz die sich erst nach und nach entwickelnde Mittelschicht orientierte sich zunachst weitgehend an den Wohnvorstellungen der Oberschicht Das stadtebauliche Konzept der Gartenstadt ist ein Spiegel dieser Ziele Howards Konzept das er in einem Schema verdeutlichte fasziniert durch die Umkehr des klassischen Nutzungsverteilung Der Kern der Gartenstadt ist kein Geschaftszentrum sondern ein zentraler Park um den kreisformig ein Kristallpalast als Flanierzone angeordnet war In Ringen folgten offentliche Einrichtungen Buros Wohnungen Gering storendes Gewerbe und Industrie waren aussen angeordnet Sieht man dieses Schema zusammen mit der Lagevorstellung wurde hier das fruhe Konzept einer Dienstleistungs und Freizeitstadt entworfen Dies wird bes deutlich mit der Vorstellung der Stadtmitte Anstelle der mittelalterlichen Stadtkrone oder der Verdichtung als Geschaftszentrum stellt sich Howard einen Park als Zentrum der neuen Stadt vor Eine Umkehrung der klassischen Nutzungsmorphologie Obwohl Howard sein Konzept nur als Schema und nicht etwa als einen Entwurf verstand liefert dieses doch genugend Anhaltspunkte dafur in welche Richtung gedacht wurde Aus dem Anstoss in England entstand eine weltweite Bewegung zum Bau von durchgrunten Gartenstadten und Gartenvorstadten die bis heute anhalt Aus dieser Wurzel entsteht auch die Konzeption fur die New Towns als Entlastungsstadte grosser Ballungen in England nach dem Zweiten Weltkrieg und das Konzept unselbststandiger Trabantenstadte wie es May 1924 in einem Wettbewerb fur Breslau vorschlug May der vorher Mitarbeiter im Buro von Unwin war brachte auch die stadtraumlichen Ansatze Unwins nach Deutschland Die Idee der Gartenstadt verbreitete sich in wenigen Jahren uber die entwickelten Lander Sie kam in einer Zeit in der grosse Stadterweiterungen und die beginnende Suburbanisierung Konzepte benotigten Aber anstatt zu einem neuen Stadttyp zu fuhren wurden formale Anleihen fur Vorortbesiedlungen und fur Suburbs angewandt Besonders schnell reagierte die deutsche Szene Schon 1902 also nur drei Jahre nach der englischen wurde die deutsche Gartenstadtgesellschaft DGG gegrundet Beispiele im deutschsprachigen Raum Bearbeiten Das Trainingsfeld fur die neue Theorie des kunstlerischen Stadtebaus wurden die Gartenstadte Da es sich bei Gartenstadten um kleinere Einheiten ohne starke Umgebungsbindungen und um relativ schnell umgesetzte Planungen handelte konnten hier Theorien der stadtebaulichen Raumbildung relativ leicht getestet und umgesetzt werden Tatsachlich erhielten die Gartenstadte in dieser Hinsicht einen wichtigen Stellenwert Wahrend in Deutschland eine unversohnliche Debatte uber gerade und krumme Strassen gefuhrt wurde die naturlich auch eine Debatte um die Meinungsfuhrerschaft stadtebaulicher Theorien beinhaltete machte Raymond Unwin bei seinem Entwurf fur die Gartenstadt Letchworth und etwas spater fur die Gartenvorstadt Hampstead undogmatisch Gebrauch von beiden Prinzipien In Deutschland sind Anfang des 20 Jahrhunderts viele Gartenstadte entstanden darunter die Gartenstadt Margarethenhohe in Essen Karlsruhe Ruppurr 1907 Dresden Hellerau 1908 Dresden Briesnitz 1911 Stuttgart Luginsland 1911 die Gartenstadt Marga in Brieske bei Senftenberg in Brandenburg die Siedlung Teutoburgia in Herne Bornig die Gartenstadt Vahr in Bremen sowie die Stadtteile Welheim in Bottrop Emst in Hagen Westfalen Gartenstadt Crengeldanz in Witten und Magdeburg Reform In der Schweiz entstand die Gurten Gartenstadt eine noble Wohngegend in der Agglomeration von Bern Eine Reaktion auf das Auto ist das Konzept fur die Erschliessung nach dem Radburn System das nach der Stadt Radburn New Jersey benannt wurde wo es zum ersten Mal umgesetzt wurde Die Erschliessung besteht uberwiegend aus Sackgassen so dass Kinder durch einen Grunraum fast ohne eine Strasse zu uberqueren zu Kindergarten und Schule gelangen konnten Auch gab es kaum einen Durchgangsverkehr Seitdem wird dieses Prinzip in vielen Vorstadtsiedlungen angewandt Sonstige Beispiele Bearbeiten Gartenstadt Letchworth und Milton Keynes in GrossbritannienKunstlerischer Stadtebau Bearbeiten Der geometrische Stadtebau des 19 Jahrhunderts hatte bei allen Starken in der grossraumigen Organisation der Stadt eine deutliche Schwache im Entwurfsdenken Man konnte sich nicht zu gekrummten Strassen entschliessen nicht zu aus gegebenen Verhaltnissen abgeleiteten Anordnungen Damit geriet ein ansonsten erfolgreiches System bei besonderen ortlichen Gegebenheiten die geometrischen Aufteilungen im Wege standen zwangslaufig vor unlosbare Probleme In diese Situation brachte Camillo Sitte mit seinem Buch Der Stadtebau nach seinen kunstlerischen Grundsatzen 1889 Bewegung Sitte macht mit seinen Untersuchungen alterer Platze vergessene Kompositionsprinzipien bewusst Er geht von der asthetischen Vielfalt aber auch vom Gebrauch aus und zeigt auf dass es gunstiger zur Erhaltung des offentlichen Lebens in der Stadt ist wichtige Gebaude um wenige Platze zu konzentrieren anstatt sie auf viele Stellen zu verteilen Gebaude aus dem baulichen Zusammenhang als Solitare herauszulosen und sie als Achsenblickpunkte zu konzipieren Er fordert wieder zu den Konstruktionsmerkmalen gebrauchsfahiger Platze zuruckzukehren Darunter versteht er Platze mit geschlossenen baulichen Wandungen und einer verfugbaren freien Platzflache Deshalb sei die Platzmitte von Monumenten freizuhalten diese eher an den Platzwanden anzuordnen Platze seien so zu konzipieren dass sie geschlossen wirken Mit Sittes Position werden die Asthetik des unregelmassigen Stadtraumes und Kriterien der Wahrnehmung und des Gebrauchs in die Diskussion eingefuhrt Man kann die Wirkung dieses Beitrages kaum uberschatzen Seine auch heute noch grosse Bedeutung ruhrt daher dass Sitte als erster mit seinen Beispielen eine Theorie einer nichtgeometrisch orientierten Entwurfslehre vortrug Sittes Ideen wurden in Deutschland vor allem von Karl Henrici Professor fur Architektur in Aachen und in England von Raymond Unwin Gartenstadt Letchworth 1904 Gartenvorstadt Hampstead 1906 aufgenommen Ein grosser Teil der Gartenvorstadte die im ersten Drittel des 20 Jahrhunderts in Deutschland entstanden folgten mit gekrummten Strassen und geschlossenen Platzen diesen Anregungen Beispiele Dresden Hellerau 1908 Krupp Siedlung Margarethenhohe 1907 Berlin Tempelhofer Feld 1911 Gartenstadt Falkenberg Berlin Grunau 1912 Hauptstadtgrundungen Bearbeiten Hauptartikel Hauptstadtplanung In der Tradition des Idealstadtgedankens die sich von der Renaissance durch den Absolutismus und das 19 Jahrhundert bis in die Moderne verfolgen lasst stehen die Grundungen vollig neuer Stadte als geplante Hauptstadte einzelner Nationen Im Gegensatz zu den meisten anderen Idealstadtprojekten die meist unrealisiert blieben oder nur in kleinerem Massstab umgesetzt wurden z B Gartenstadte ermoglichte die Kraftanstrengung einer ganzen Nation auch die Neuanlage recht grosser Stadte Der Standort der neuen Stadt wurde nicht immer nach rationalen Kriterien gewahlt sondern oft als Kompromiss in der Mitte zwischen zwei dominierenden Landesteilen In den wenigsten Fallen konnte der neue Regierungssitz die Metropolen des bisherigen Stadtesystems an Bedeutung uberflugeln Beispiele Sankt Petersburg Russland 1703 Gegrundet unter Zar Peter I zur Offnung Russlands nach Westen Hauptstadt ab 1712 bis 1918 anstatt Moskau Washington D C USA 1790 Pierre L Enfant An der Grenze zwischen Nord und Sudstaaten Ottawa Kanada 1857 Ausbau einer bestehenden Kleinstadt an der Grenze zwischen Ontario und Quebec zur Regierungshauptstadt Neu Delhi bei Delhi damaliges Britisch Indien 1911 Edwin Lutyens 1931 eingeweiht Anstatt Kalkutta Islamabad bei Rawalpindi Pakistan 1958 Constantinos Doxiadis Hauptstadt seit 1963 anstatt Karatschi Canberra Australien 1913 Walter Burley Griffin Geplant als grosse Gartenstadt in der Mitte zwischen Sydney und Melbourne Chandigarh Punjab Indien 1951 Le Corbusier Brasilia Brasilien 1956 Oscar Niemeyer Verlegung des Regierungssitzes von der Kuste ins Landesinnere Hauptstadt seit 1960 anstatt Rio de Janeiro Yamoussoukro Elfenbeinkuste 1964 Verlegung des Regierungssitzes von der Kuste in das Heimatdorf des Prasidenten Felix Houphouet Boigny Hauptstadt seit 1983 anstatt Abidjan Abuja Nigeria 1976 Kenzō Tange Verlegung des Regierungssitzes von der Kuste ins Landesinnere Hauptstadt seit 1991 anstelle von Lagos Dodoma Tansania 1974 loste sie Daressalaam als Hauptstadt ab Stadtebau im 20 Jahrhundert bis 1945 BearbeitenCharta von Athen Bearbeiten Die Charta von Athen CIAM die unter Federfuhrung von Le Corbusier entwickelt wurde wurde 1933 verabschiedet Sie strebte eine funktionale Stadt durch die Entflechtung stadtischer Funktionsbereiche und die Schaffung von lebenswerten Wohn und Arbeitsumfelder an und beeinflusste oft auch missinterpretiert den Stadtebau von der Nachkriegszeit bis heute Die Charta von Athen richtete sich gezielt gegen die stadtebaulichen Sunden der Vergangenheit und gegen die engen und ungesunden Lebensverhaltnisse die seinerzeit in der Stadt herrschten Das bekannteste Beispiel fur eine Stadt die die Prinzipien der Charta von Athen konsequent umsetzt und entsprechend autoorientiert ist ist Brasilia Die gegliederte und aufgelockerte Stadt Bearbeiten Grosssiedlung Jarrestadt in Hamburg Winterhude 1926 1934 von Fritz Schumacher als Stadtplaner und Karl Schneider als Architekt Die Hufeisensiedlung Siedlung Britz entstand von 1925 bis 1933 im Suden Neukollns Berlin nach Planen von Bruno Taut und Martin Wagner Die Weissenhofsiedlung in Stuttgart wurde 1927 unter der Leitung von Ludwig Mies van der Rohe von fuhrenden Vertretern des Neuen Bauens errichtet teilweise unter Verwendung experimenteller Materialien Stadtebau zur Zeit des Nationalsozialismus Bearbeiten Auch im Dritten Reich gab es keine einheitlichen Vorstellungen uber Architektur und Stadtebau Die verschiedenen Stilanleihen der Architektur in der Zeit des Nationalsozialismus kennzeichnen eine Politik die sich einerseits vom internationalen Stil der 1920er Jahre deutlich absetzen will und deshalb historische und regionale Traditionen aufgreift Andererseits wird eine der Vision eines neuen tausendjahrigen Reiches angemessene Entrucktheit und Erhabenheit und zugleich eine zeitliche Unabhangigkeit der Architektur angestrebt Beide Richtungen stehen fur Wesensmerkmale der Ideologie des Naziregimes Es besteht eine Kluft zwischen dem Purismus des Neuen Bauens der 1920er Jahre und dem an Schinkel orientierten monumentalen Neoklassizismus Hitlers und Albert Speers Dort aber wo das Neue Bauen Losungen von klassischer Einfachheit hervorgebracht hat insbesondere bei den Zweckbauten gab es Beruhrungspunkte Die Architektur war unter offentlicher Kontrolle aber im Stadtebau wurden die Prinzipien des raumbildenden Stadtebaues wie sie durch die Gartenstadtbewegung und durch die Stuttgarter Schule um Schmitthenner Wetzel und Tessenow gelehrt wurden weiter verwandt Charakteristische Projekte und Veroffentlichungen Wolfsburg 1938 Stadt des KDF Wagens Planung P Koller Salzgitter 1939 Stadt der Hermann Goring Werke Entwurf H Rimpel Berlin Generalbebauungsplan GBI Berlin Zentrale Achsbildungen von Speer Berlin Sudstadt von 1938 bis 1941 Berlin Welthauptstadt Germania Olympiastadion Berlin Ministerien heute Finanzministerium Aussenministerium etc Munchen Plane fur den Umbau Nurnberg Reichsparteitagsgelande Warschau Plan fur eine deutsche Stadt Architekt Papst 1940 Gottfried Feder Die Neue Stadt Auf der Infrastrukturhierarchie aufbauendes Konzept fur Stadte 1939 Hamburg Generalbebauungsplan 1944 Wiederaufbauplan von Konstanty GutschowWiederaufbau bzw Neuerrichtung zerstorter Stadte nach 1945 BearbeitenPhasen des Stadtebaus nach dem Krieg Bearbeiten Wiederaufbau nach alten oder neuen Konzepten erste Rekonstruktionen etwa von 1945 bis um 1955 Die gegliederte und aufgelockerte Stadt etwa von 1955 bis 1970 Re Urbanisierung durch Verdichtung vertikaler Stadtebau neue Zentren Flachensanierung etwa von 1960 bis 1980 Stadtreparatur massstabliche Einfugungen Stadtebauforderung Wohnumfeldverbesserung Behutsame Stadterneuerung okologisch orientierte Stadtentwicklung etwa von 1970 bis 1990 Stadtentwicklung in internationalen Wettbewerben Internationale Bauausstellung 1987 in Berlin Korrektur von Strukturbruchen weitere Umsteuerung vom Individualverkehr auf den offentlichen Verkehr innovationsorientierte und architektonisch okologische Aufwertung der Gewerbegebiete etwa ab 1985 Wiederaufbau von 1945 bis um 1955 Bearbeiten Zunachst wurden in der Nachkriegszeit die Trummer beseitigt Das Baugeschehen konzentrierte sich auf die zerstorten Stadtkerne und Stadtteile Erste Korrekturen erfolgten bei wichtigen Strassen Verbreiterungen Wegen Mangel an Zeit Mitteln und ausgereiften Alternativen wurde haufig auf den alten Parzellenstrukturen wieder aufgebaut Korrekturen nahm man an zentralen Geschafts und Verkehrsachsen vor selten aber waren sie grundlegend Dieses Vorgehen hatte Vorteile Die gesamte Erschliessung der Grundstucke war mit Strassen und Versorgungsleitungen vorhanden Die Besitzverhaltnisse waren klar und auch ohne neues Recht war die Wiedererrichtung der alten Gebaude oder von Neubauten auf denselben Parzellen baulich zulassig Oft standen noch erhebliche Gebaudereste In einer Zeit massenhafter Wohnungsnot war es daher notwendig die in den alten Strukturen vorhandenen rechtlichen und finanziellen Vorleistungen schnell in neues Bauvolumen umzusetzen So blieb der baulich strukturelle Zusammenhang der vorhandenen Stadtteile haufig erhalten Folgende Leitbilder charakterisieren die erste Aufbauphase nach v Beyme 1987 fur die inneren Bereiche der stark zerstorten Stadte Wiederaufbau des Vorhandenen rekonstruktiver Wiederaufbau Beseitigung des Bestehenden Neubau Kompromiss als Mittelweg traditionelle AnpassungDie gegliederte und aufgelockerte Stadt um 1950 bis 1970 Bearbeiten Mit der allmahlichen Losung der dringendsten Aufbauprobleme konnten in den Bereichen in denen entweder durch Flachenabrisse oder durch ihre Lage am Stadtrand nur geringe Bindungen bestanden neue Vorstellungen Platz greifen Welche Vorstellungen von der Rolle der Wohngebiete in der modernen Stadt in den Kopfen der Architekten und Stadtplaner vorherrschten wird am besten an den ersten Wettbewerben jener Zeit deutlich Obwohl mit den Grosswohnanlagen Siemensstadt Romerstadt und der sogenannten Hufeisensiedlung aus den 1920er Jahren hervorragende Beispiele raumbildenden Bauens vorlagen orientierten sich die meisten Architekten an der baulich und in ihrem sozialen Anliegen schon gegen Ende der 20er Jahre fragwurdig gewordenen Moderne des Zeilenbaues Die Zeile scheint geradezu ein Dogma ein Symbol fur Fortschrittlichkeit gewesen zu sein Sie konnte den Anspruch nach optimaler Ausrichtung zur Sonne nach Durchluftung und Durchgrunung der Stadt einlosen und erschien okonomisch als ein standortunabhangiges im Grunde weltweit einsetzbares Grundelement des Stadtebaus Sie bot enorme Vorteile der Planungsbeschleunigung durch den Wegfall individuell zu planender Ecklosungen oder Ubergange Gebaudekomplexe die sich zu grosseren horizontal addierbaren und vertikal stapelbaren Wohn oder Hauseinheiten erweitern liessen erlaubten die Multiplikation bewahrter Grundrisse und die Wiederverwendung von Planen und Kostenstrukturen So kam ein Element zu universaler Anwendung das durch die Eigenschaft eines systembedingten Abstandes zum nachsten Gebaude auch die Einpassung in vollig andersartige Umgebungsstrukturen ermoglichte Mit dem massenhaften Erfolg kamen aber auch Zweifel auf Kritiker wiesen auf den Verlust an raumlichem Zusammenhang auf Monotonie hin Die merkwurdig diffusen Zwischenbereiche stellten sich wegen ihrer Storanfalligkeit als wenig gebrauchstauglich heraus Sie sind vollstandig kontrolliert und erlauben kaum private Aneignung In den fliessenden Raum dringt nicht nur Frischluft sondern auch Wind Staub und Larm Dem anfanglich positiv empfundenen Leben im Park fehlte mit der Zeit die Spannung Insbesondere das Fehlen einer Nutzungsmischung die ja Stadt im Kern ausmacht fuhrte zu einer Verarmung sozialer Erfahrungen die sich schon in den 60er Jahren in ersten Krisensymptomen niederschlugen Drei wichtige theoretische Beitrage beeinflussten das raumliche Denken in diesen Jahren Reichows Bucher Organische Stadtbaukunst 1949 und Die Autogerechte Stadt 1959 sowie das Buch von Goderitz Rainer Hoffmann Die gegliederte und aufgelockerte Stadt 1957 Besonders das Letztere fasste jene im Kern antistadtischen Stromungen zusammen die sich seit der Gartenstadt und den Reformvorstellungen der Wohnreformer in den 20er Jahren ausgebreitet hatten Damit wurden die Grundsatze der CIAM zu einem nun auch raumlich veranschaulichten stadtebaulichen Leitbild geformt welches deutlichere kleinstadtische Zuge trug als z B die Grosssiedlungen der 20er Jahre in Berlin Frankfurt und Wien Das Denken ging deutlich vom Wohnen als der wichtigsten Funktion aus und ordnet dieser alle anderen unter Stadtebau am Stadtrand war in jenen Jahren uberwiegend Wohnungsbau Mit dem Konzept der autogerechten Stadt knupfte Reichow an Uberlegungen an die schon Sitte zur Kritik an der Strassenkreuzung bewegt hatte und die seitdem im kunstlerischen Stadtebau und in vielen Gartenstadtkonzepten vorgeformt worden waren Ein markantes Beispiel ist die nach diesem Vorbild gebaute Sennestadt heute ein Stadtteil von Bielefeld Mit der Entwicklung getrennter Systeme wurde auch im Erschliessungsdenken die Konsequenz aus dem Gedanken der Funktionstrennung gezogen Die Siedlungsplanung integrierte das Auto durch einen eigenen Verkehrsweg und gab damit das jahrtausendealte Konzept der gemischten und angebauten Strasse auf In dieser Zeit entstanden auch zunehmend Konzepte fur Grosssiedlungen an den Stadtrandern Auch bei diesen herrschte der Zeilenbau vor wobei die grossen Dimensionen der Siedlungen durch eine vertikale Akzentuierung hohere Mitte gemildert wurden In der Folgezeit bemuhte man sich Zeilen zu differenzieren zu knicken Teilraume zu bilden und Siedlungsbereiche deutlicher zu unterscheiden Das Wohnhochhaus als Solitargebaude trat als neues Element der Differenzierung des starren Zeilenschemas angestossen durch skandinavische Beispiele hinzu Anstelle etwa gleich hohe Zeilen und Reihenbauten zu verwenden wurden nun Zeilenbauten mit Punktwohnhausern und Flachbauten haufig Gartenhofhauser mit Flachdach gemischt Beispiele Neue Vahr Bremen 1956 623 Kiel Mettenhof Koln Bocklemund und Neuss Vogelsang Es wurde nun offenbar versucht der Monotonie zu ahnlicher Bautypen durch eine grossere Variationsbreite in der Form und in der Hohe zu begegnen Die fruhen Grosswohnsiedlungen Bearbeiten Hauptartikel Grosswohnsiedlung Die neuen Grosssiedlungen hatten 10 000 bis 60 000 Einwohner Fritz Jaspert aus dem Wohnungsministerium kritisierte die Wahl von 10 000 Einwohner Einheiten da sie fur einen selbststandigen Stadtteil zu klein fur eine Siedlung aber zu gross seien Eine Sonderstellung nahmen die nach den gleichen Raumprinzipien aber mit sehr hohen Geschosszahlen errichteten innerstadtischen Siedlungen Grindelberg in Hamburg und das Berliner Hansaviertel ein Produkt der Interbau Berlin von 1957 ein Beispiele fur neue Grosssiedlungen aus dieser Zeit Augsburg Stadterweiterung 10 000 EW Berlin Charlottenburg Nord 1955 1960 Scharoun Berlin Hansaviertel Stadtebauliche Planung Jobst Willy Kreuer Plananderungen durch Vorschlage von Bakema und Scharoun Bau 1956 1958 gedacht als freiheitliche Alternative zur Ostberliner Stalinallee Errichtung der Gebaude im Rahmen der Interbau durch international bekannte Architekten Berlin Wedding 20 000 EW Bielefeld Sennestadt Bremen Neue Vahr 40 000 EW Hamburg Grindelhochhauser 1946 1956 Planer Hermkes Jager Lodders Streb Trautwein Sander Hopp Jess Hamburg Hohnerkamp 1953 1954 Reichow Munchen Bogenhausen Nurnberg Langwasser ab 1950 Beispiele fur Innenstadte Bearbeiten Deutschland EisenhuttenstadtDie Innenstadt von Eisenhuttenstadt in Brandenburg entstand als Planstadt als erste und einzige nach 1945 komplett neu ohne vorheriges Vorbild am selben Ort Die neue sozialistische Wohnstadt sollte nach den 16 Grundsatzen des Stadtebaus und im architektonischen Stil des Sozialistischen Klassizismus nahe dem historischen Ort Furstenberg Oder errichtet werden Dresden nbsp Die Seevorstadt Dresden 1980Die Dresdner Innenstadt setzt sich aus der Inneren Altstadt der Seevorstadt der Wilsdruffer Vorstadt der Pirnaischen Vorstadt und auf nordlicher Elbseite der Inneren Neustadt zusammen All diese Stadtteile wurden bei den Luftangriffen auf Dresden weitestgehend zerstort Auch Dresdner Vorstadte wie die Johannstadt die Pirnaische Vorstadt oder die Friedrichstadt wurden grossflachig zerstort Der grosse Angriff am 13 14 Februar 1945 verschonte die Villen und Lockerbebauung der innenstadtnahen Stadtteile Striesen Blasewitz und Strehlen Kurz nach dem Krieg begann in Dresden der Wiederaufbau einiger historischer Bauwerke Zwinger 1951 Japanisches Palais 1951 bis 1963 Kreuzkirche bis 1955 Katholische Hofkirche bis 1963 Semperoper 1977 bis 1986 Nach der Wiedervereinigung 1990 wurden auch die Frauenkirche 1994 bis 2005 und das Dresdner Residenzschloss seit 1985 wiederaufgebaut Der Aufbau kostete einen kaum zu beziffernden Preis Einige Bauwerke bzw deren Ruinen wurden abgetragen um deren Baumaterial anderswo zu verwenden Von den 27 ausgebombten Kirchen in Dresden wurden viele nicht wiederaufgebaut bzw abgerissen So liess das SED Regime zum Beispiel die Sophienkirche 1962 abreissen nbsp Neumarkt in Dresden im Oktober 2005 aus einer Baugrube heraus Die Bebauung neben diesen Leitbauwerken der historischen Altstadt erfolgte kaum nach historischen Planen Die Wohnviertel der Innenstadt wurden bis in die 1950er Jahre vollig entkernt und danach neu angelegt Die Seevorstadt ist gepragt von moderner Bebauung der 1970er Jahre entlang der Prager Strasse Der Altmarkt wurde durch Gebaude im Stil des sozialistischen Klassizismus bebaut In beiden Fallen wurden die historischen Strassenverlaufe gebrochen der Gassencharakter zerstort Einzig das Viertel um den Neumarkt wird wieder so bebaut dass die historischen Strassenverlaufe und Proportionen wiederhergestellt werden Da der Theaterplatz zwar von historischen Bauwerken umgeben ist aber keine Wohnbebauung besitzt stellt die Schaffung von Wohnraum nach historischem Vorbild in der Grossenordnung wie am Neumarkt ein Novum in Deutschland dar Von vielen Seiten gibt es dennoch Kritik an dieser Bebauung die moderne Bauwerke hinter historistischen Fassaden verstecke Obwohl die Innenstadt in dem Bereich durch die engen Gassen und Fussgangerzonen autounfreundlich ist wird der Neumarkt als historischer Stadtkern mit Tiefgarage wahrgenommen Frankfurt am Main nbsp Dom Romer Areal im Sommer 2017 wahrend der BauphaseDie dichtbebaute im Kern mittelalterliche Frankfurter Altstadt wurde durch die Luftangriffe auf Frankfurt am Main fast vollstandig vernichtet Beim Wiederaufbau in den 1950er Jahren wurden neben den Dotationskirchen nur wenige markante Gebaude wie Romer Goethe Haus und Saalhof wiederaufgebaut Im uberwiegenden Teil der Altstadt entstanden Neubauten darunter einige wie die zum Rathauskomplex gehorenden Hauser Frauenstein und Salzhaus in Anlehnung an historische Formen Grundstucke und Verkehrsnetz wurden nach dem Konzept der autogerechten Stadt vollstandig neu gestaltet wodurch sich der bauliche Charakter des Stadtzentrums stark wandelte Das historische Zentrum der Stadt zwischen Dom und Romer blieb zunachst eine Brachlandschaft uber deren Bebauung lange gestritten wurde Erst Anfang der 1970er Jahre entstanden mit dem Technischen Rathaus 1972 1974 und dem Historischen Museum 1971 72 zwei monolithische Grossbauten im brutalistischen Betonstil 1981 bis 1983 wurde nach langen politischen Auseinandersetzungen die historische Ostseite des Romerberges mit funf Fachwerkbauten rekonstruiert allen voran das Burgerhaus Grosser Engel Ab 2004 entstandene Plane zum Umbau des Technischen Rathauses fuhrten schliesslich 2007 zum Dom Romer Projekt Das Technische Rathaus wurde 2010 bis 2012 abgerissen und auf einer Flache von rund 7000 Quadratmetern die historischen Grundstucke Strassenzuge und Platze darunter Huhnermarkt und Alter Markt weitgehend wiederhergestellt 2012 begann die Errichtung von 35 Neubauten der bis September 2018 abgeschlossen sein soll 15 der Neubauten sind Rekonstruktionen zerstorter Altstadthauser darunter mit dem Haus zur Goldenen Waage dem Neuen Roten Haus am Markt und dem Haus zum Esslinger einige der historisch bedeutendsten ehemalige Bauten der Altstadt Hamburg nbsp Die Ost West Strasse in Hamburg konzipiert als modernes stadtebauliches Element in der auf den alten Parzellen wiederaufgebauten Innenstadt Freistehende Kuben begleiten eine mehrspurige StrasseHamburg war fur die Einheiten des RAF Bomber Command von Grossbritannien aus schnell erreichbar Als Standort mehrerer Grosswerften und Raffinerien war die Stadt ein wichtiges Ziel und wurde oft angegriffen Im Sommer 1943 fuhrte die Operation Gomorrha der Royal Air Force zu einem Feuersturm dem die meisten Gebaude der Hamburger Innenstadt zum Opfer fielen Nach Kriegsende wurde besonders am Elbufer und um die Alster herum die historische Bebauung weitgehend wiederhergestellt jedoch gingen bei den Luftangriffen viele zum Teil sehr alte historische Wohngebaude besonders im Gangeviertel verloren Dort wurde bereits in der Zwischenkriegszeit viele Bauten abgerissen um die hygienische Situation zu verbessern Die Innenstadt wurde nach 1945 durch die neu angelegte Ost West Strasse heute Willy Brandt Strasse und Ludwig Erhard Strasse zerschnitten die als mehrspurige Hauptverkehrsstrasse konzipiert war Ab Anfang der 1960er Jahre entstand als innenstadtnahes Gewerbegebiet die City Nord Insbesondere in Hamburg Neustadt wurden seit Ende der 1950er Jahre zahlreiche Hauser die den Krieg uberstanden hatten abgerissen um Platz fur Geschafts und Burohauser zu machen Der Innenstadtbereich an der Alster wird heute immer weiter zur Fussgangerzone ausgebaut wobei Monckebergstrasse und Rathausmarkt als sogenannte Transit Mall fur den OPNV zuganglich sind Hildesheim siehe auch Luftangriffe auf Hildesheim KasselDie Innenstadt war sehr stark zerstort Naheres hier Den burgerlichen Wiederaufbau unterdruckte die Stadtverwaltung um mithilfe des so entstandenen wirtschaftlichen Drucks dauerhafte Einnahmeausfalle den Aufkauf der Flachen durch Wohnungsbaugesellschaften zu bewerkstelligen Wohnungsbau im Innenstadtbereich erfolgte dann in sehr geringer Dichte statt ca 80 000 Innenstadtbewohner im Jahr 1942 nun ca 5000 Innenstadtbewohner hierbei wurde teilweise auf Planungen aus der NS Zeit zuruckgegriffen u a wurden stadtebauliche Strukturen die fur die kleinstadtische Kolonialisierung im Osten entwickelt worden waren nun zum Ersatz von Innenstadtstruktur der Grossstadt errichtet Pferdemarkt Der Neuaufbau erfolgte unter dem Leitbild der Autogerechten Stadt bei Funktionstrennung zwischen den Stadtteilen z B wohnungsarme Citystruktur Stadtebauliche Strukturen z B Altmarkt Theaterumfeld wurden zugunsten grossraumiger Verkehrswege Steinweg Kurt Schumacher Strasse aufgegeben Mittlerweile hat man erkannt dass so Bereiche der Innenstadt fur die Menschen unattraktiv geworden sind Zukunftsweisend war die Gestaltung der Treppenstrasse Anfang der 1950er Jahre als erste Fussgangerzone in Deutschland 15 KolnDie Innenstadt war nach dem Krieg bis auf den Dom fast vollstandig zerstort Beim Wiederaufbau wurden nur vereinzelte historische Gebaude restauriert die meisten davon im Martinsviertel am Rhein Nach anfanglichen Planungen der Innenstadt einen komplett neuen Zuschnitt zu geben fiel die Entscheidung den traditionellen Strassengrundriss im Grossen und Ganzen beizubehalten und Strassen zu verbreitern Man plante und baute eine Reihe von neuen innerstadtischen Durchfahrtsstrassen insbesondere die Nord Sud Fahrt die das erwarteten Wachstum des Autoverkehrs aufnehmen sollte Die Nord Sud Fahrt eine mehrspurige Strasse im Zentrum zerschneidet die Innenstadt in zwei Teile Im Bereich Schildergasse seit 1965 eine der ersten Fussgangerzonen in Deutschland ist die Strasse gedeckelt Ein gelungenes Beispiel fur eine Deckelung findet sich bei der Rheinuferstrasse eine mehrspurig am Rhein entlang verlaufende Hauptverkehrsstrasse Sie wurde im Innenstadtbereich zu einem Tunnel umgebaut uber dem sich heute eine Parkanlage befindet Dadurch ist die Stadt wieder an den Fluss angebunden NurnbergBeim Wiederaufbau respektierte man innerhalb der Stadtmauern sehr weitgehend die traditionellen Strukturen sonstiges Europa Danzig London Rotterdam WarschauUrbanitat durch Dichte in den 1960er und 1970er Jahren Bearbeiten Auf der Hauptversammlung des Deutschen Stadtetages 1960 in Augsburg hielt der Schweizer Okonom Edgar Salin einen Vortrag mit dem Thema Urbanitat Damit wurde das Stichwort geliefert welches die Diskussion der beiden folgenden Jahrzehnte bestimmen sollte Wie die Wirkung des Buches von Camillo Sitte nur vor dem Hintergrund eines latenten Problembewusstseins verstanden werden kann fiel auch dieser Begriff in eine uberreife Situation Jeder konnte die funktionelle stadtebauliche und bauliche Problematik der neuen Grosssiedlungen spuren Abgetrennt von der Kernstadt boten sie den Bewohnern wenig ausgenommen eine gute Wohnung und Ausblick auf Grunflachen Die eingeplanten Geschafte waren oft zu teuer oder liefen nicht Gaststatten schlossen wegen Mangel an Nachfrage Das in der gewachsenen Stadt netzartig verflochtene Infrastrukturgefuge die vielen Gelegenheiten fur Kleinbetriebe und Existenzgrundungen in Altbauten Hintergebauden und Kellerraumen die die Altbauquartiere boten fehlten vollig Die funktionelle Einseitigkeit wurde als alltaglicher und auch als asthetischer Mangel erlebt Die mangelnde Funktionstuchtigkeit der baulich separierten Versorgungsinseln in den Neuen Siedlungen wurde entweder auf zu geringe Siedlungsgrossen oder auf die Existenz zu vieler kleiner Zentren zuruckgefuhrt Deshalb wurden Losungen zunachst in der Vergrosserung der Einheiten und in ihrer Verdichtung gesucht Man fuhrte den Mangel an Urbanitat ausserdem auch auf die zu geringe Wohndichte zuruck Eine Antwort war die Hochzonung der Kernbereiche der neuen Siedlungen das Hochhaus wurde das Losungselement fur eine dichte Zuordnung vieler Einwohner mit kurzen Wegen zu den Versorgungszentren Uber die Diskussion der optimalen Infrastrukturausstattung der neuen Wohnvororte und die noch immer mangelnde Urbanitat gelangten ab Mitte der 50er Jahre verstarkt Anfang der 60er Jahre ganz andere Grossenordnungen in die Diskussion Zunehmend entstanden nun Siedlungskonzepte mit sehr hohen Dichten und Geschosszahlen Der Ausgangspunkt der Entwicklung war die Tragfahigkeit fur Gymnasien und konkurrenzfahige Geschaftszentren Es entstanden Entlastungsstadte die so gross sein sollten dass sie einen S Bahnanschluss lohnten differenzierte Geschaftszentren trugen und eine nahezu komplette Infrastrukturausstattung und eine grosse Vielfalt der Wohnformen und damit der sozialen Schichten aufwiesen Teilweise erhielten solche Siedlungen auch Arbeitsplatze durch zugeordnete Gewerbegebiete Aber auch bei diesen Konzepten wurde die raumliche Trennung von Arbeiten und Wohnen nicht aufgegeben Die Distanz zu Arbeitsplatzen in der Nachbarschaft waren fur den Fussganger zu gross es fehlten Arbeitsplatze fur Frauen in der Nahe es fehlten die Anregungen gemischter Strukturen fur Jugendliche Die Grossstadtkerne oder grossere Stadtteile waren zu weit entfernt So stellte sich auch hier die Reizarmut monofunktionaler in zu kurzer Zeit hochgezogener und raumlich disparenter Grossstrukturen ein In wirkliche Probleme gerieten diese Siedlungen durch das veranderte Bevolkerungswachstum nach dem sogenannten Pillenknick und durch die ungebrochene Bevorzugung des Einfamilienhauses als Wohnform Die Anfang der 70er Jahre fertiggestellten Grosswohnanlagen waren teilweise nicht mehr vermietbar Nun wurden verstarkt soziale Problemgruppen und mittellose Auslander in diese Siedlungen eingewiesen Damit wurden die Siedlungen jener Zeit zusatzlich stigmatisiert Heute stehen die Stadte vor der Aufgabe durch Korrekturen und soziale Stabilisierungsmassnahmen ein weiteres Abgleiten zu verhindern Der verstarkte Zustrom von Aussiedlern Fluchtlingen und Asylsuchenden seit etwa 1986 fullte zwar die Siedlungen vermehrte aber auch die dortigen sozialen Probleme Beispiele von Grosssiedlungen aus den 1960er Jahren Frankfurt Nordwest Stadt Schwagenscheidt Sittmann um 1960 Abb 19 e Neue Stadt Wulfen Eggeling 1961 Berlin Gropiusstadt um 1962 1975 Stadtebau Gropius amp TAC Architekten GeHAG u a Neue Stadt Hochdahl bei Dusseldorf Machtemes u a Berlin Bebauung um den Mehringplatz 1967 1975 Stadtebau Scharoun 1962 Architekten Duttmann u a Munchen Neuperlach zentrale Bebauung Lauter Berlin Markisches Viertel 1963 1974 38 000 EW Stadtebau Duttmann u a Architekten DeGeWo Ungers u a Hamburg Wohnquartier Tegelsbarg 1968 1980 Nickels Ohrt Partner Koln Chorweiler 1957 1980 Stadtplanungsamt Koln Ludmann Riedel u a Dusseldorf Garath Ratingen West Hamburg Steilshoop 1969 1975 16 000 EW Planung Burmester Candilis Woods u a Neue Blockbebauung Missverstandene Wiederanknupfung an Schumacher Dortmund Clarenberg 1969 1973Ausland New Towns in England Stevenage Hemel Hempstead Crowley Harlow u a Amsterdam Bijlmermeer Planung 1965 Ausfuhrung 1968 Newcastle Upon Tyne Wohnsiedlung Byker 1968 1980 Erskine u a Villes Novelles um Paris Marne la Vallee Saint Quentin en Yvelines Cergy Pontoise u a Flachensanierung durch Umbau der Stadtkerne Bearbeiten Schon in den 1950er Jahren wurde damit begonnen die Stadtkerne fur den aufkommenden Autoverkehr umzubauen Am Anfang sollten die Zufahrtsstrassen unmittelbar in den Stadtkern hineingefuhrt werden Dies wurde sehr schnell zugunsten einer Losung mit Tangenten und Ringen aufgegeben Ein Produkt dieser Periode ist z B die Kolner Nord Sud Fahrt Weitgehende Umbauten fur Ringerschliessungen erfolgten in Dortmund Bielefeld und Aachen Dortmunds Innenstadt bestand fast zur Halfte aus Parkplatzen Die zu 98 zerstorte Innenstadt wurde in der Parzellen und Bebauungsstruktur vollstandig neu geordnet 28 fruherer Bauflachen gingen verloren und wurden weitgehend dem Verkehr gewidmet Nach dieser Operation stand das Verhaltnis von Bauflachen zu offentlichen Flachen 1 1 Die Stadtkerne wurden teilweise in einem Umfang umgebaut der uber die Kriegszerstorungen hinausging so dass sie kaum wiederzuerkennen waren Eine Fortschrittsglaubigkeit und die Uberzeugung dass das Neue dem Alten grundsatzlich uberlegen sei fuhrte zu heute nur schwer verstandlichen Eingriffen Erst mit der Zeit gelang es wenigstens Teile der Kernstadt vom PKW Verkehr freizuhalten Die ubergrosse Verkehrsdichte erzwang in schmalen Einkaufsstrassen schliesslich die Einrichtung von Fussgangerzonen wie z B schon sehr fruh bei der Hohe Strasse in Koln Beim Umbau ging aber nicht nur intakte Bausubstanz verloren es wurden bei dieser Gelegenheit auch die Parzellen vergrossert Baulinien verandert ja oft der bauliche Zusammenhang zugunsten freiplastisch angeordneter Baukorper vollig aufgelost Die breiten Innenstadt Tangenten zerstorten aber nicht nur den Massstab der inneren Stadt sondern wurden teilweise zu unuberwindbaren Barrieren fur das empfindliche Nutzungsgefuge Sie trennten damit die Stadtkerne die sich zu monofunktionalen Grossbetriebsnutzungen veranderten von ihren Erganzungsgebieten und den funktional wichtigen Lagen zweiter und dritter Bodenwertstufe Besonders deutlich sind diese Eingriffe in Hamburg und Kiel Das Schema solcher Ring und Tangentenkonzepte kann an den Beispielen Hannover Braunschweig und Essen nachvollzogen werden In dem Buch Deutscher Stadtebau 1968 von J W Hollatz sind die Ergebnisse dieser Umbaupolitik fur 70 deutsche Stadte nachzuschlagen Siehe auch autogerechte Stadt Legitimationskrise Ende der 1960er Jahre Bearbeiten Von der Mitte bis gegen Ende der 1960er Jahre wurden die Folgen der bisherigen Planung die mehr eine Gebaude denn eine Stadtplanung war zunehmend spurbar Vereinzelter Protest gegen Flachensanierungen ganzer Wohnviertel gegen Strassenbauprojekte kurz gegen die grossmassstabliche und technologische Umgestaltung der gesamten stadtischen dorflichen und landschaftlichen Umwelt verdichtete sich in einer 1968 vor allem in den Universitaten kulminierenden Systemkritik Sie begann bei den geschaffenen Zustanden vertiefte sich in die Prozesse die zu den Zustanden gefuhrt hatten um schliesslich zu den Ursachen vorzustossen In den Ereignissen jener Jahre die viele westliche Demokratien erfassten wird ein methodischer Wendepunkt sichtbar Die formal demokratische Legitimation der Entscheidungen gewahlter Vertretungskorperschaften reichte nicht mehr aus Die Diskrepanz zwischen technologischen Prognosemodellen und deren Ergebnisse fuhrt zu einer Kritik der Denk und Ablaufmodelle Vernetztes Denken die Beachtung gesellschaftlicher Widerspruche bei Handlungsmodellen und die Moglichkeit zur Anderung langfristiger Planungen werden gefordert Die technologisch orientierte Planung des Machbaren wurde als verkurztes technokratisches Planungsdenken bezeichnet das sowohl soziale Folgen ausblendet als auch Veranderungen der Konzepte und Anforderungen wahrend der oft langwierigen Realisierungsprozesse Die Bedurfnisse betroffener Bevolkerungskreise und nicht die Interessen von Investoren und Behorden sollten die Inhalte gesellschaftlicher Aufgaben mitbestimmen Am Ende dieser Diskussion standen die heutigen Burgerinitiativen und die verbesserte Burgerbeteiligung bei der Planung Katalysator waren u a radikale Eingriffe in Altbausubstanzen in Citynahe Vertreibung der Einwohner Umwandlung in Kerngebiete wie im Munchner Lehel 1970 und im Frankfurter Westend von 1970 bis 1975 Schon vorher hatte sich ein neues Planungsverstandnis angekundigt die mehr vom Projektdenken gepragten Stadterneuerungs und Stadterweiterungsprojekte und die vielen Einzelentscheidungen die letztlich die Stadtentwicklung bestimmen sollten in einem rationalen Konzept kontrollierbarer gemacht werden Die Entwicklungsplanung als sachlich umfassender Ganzheitsansatz wurde auf allen Ebenen als Losung des immer dramatischeren Koordinationsproblems unverbundener Fachpolitiken angesehen Mitte der 60er Jahre begann die Diskussion erste Stadtentwicklungsplane entstanden Aus der Raumfahrt wurde das systemtechnische Denken auf das Verstandnis komplizierter sozialer und technischer Zusammenhange ubertragen Die lange Reifephase demokratisch abgestimmter und umfassender Planungskonzepte geriet aber bald in Widerspruch zu den raschen Szenenwechseln der okonomischen Rahmenbedingungen Deshalb wurde dieser wichtige Ansatz durch unvermutet eintretende Ereignisse wie die Olkrise 1973 und durch Konjunkturkrisen zunachst entwertet Kurzfristige Krisenmanagement und Planungstechniken mit raumlich und sachlich reduziertem Umfang setzten sich nun durch Sozialistischer Stadtebau Bearbeiten nbsp Karl Marx Allee in Berlin nbsp Auch in der Erfurter Altstadt wurde in den 70er Jahren nicht immer Mass gehalten am Juri Gagarin Ring links das Hotel Radisson in der Mitte die Kaufmannskirche und rechts ein Wohnscheiben HochhausObwohl der Plattenbau allgemein mit dem Ostblock verbunden wird weil er dort von den 1960er bis in die 1980er Jahre viel errichtet wurde entstanden die ersten Plattenbauten bereits 1918 in den USA und danach auch in den Grosssiedlungen Westeuropas der 1960er und 1970er Jahre Sie gelten als Form des industriellen Wohnungsbaus unter Anlehnung an die Bauhaus Architektur Zu Beginn der 1950er Jahre nachdem die DDR Architekten nach der Festigung der SED zunehmend gleichgeschaltet und die Meinung der Deutschen Bauakademie Berlin normativ wurde wurde Architektur in der so genannten Nationalen Tradition vornehmlich von Planungskollektiven konzipiert Wahrend die Einzelarchitektur sich am lokalen Bestand orientieren sollte war das stadtebauliche Vorbild in den zu Aufbaustadten erklarten bedeutenderen Stadte der DDR die Stalinallee heute Karl Marx Allee in Berlin Die Stalinallee wurde zur Demonstration der Starke und Ingenieurskunst der DDR im stalinistischen Stil als breite Magistrale angelegt Bedeutung erlangte die Strasse beim Volksaufstand in der DDR am 17 Juni 1953 der mit den Arbeitern der Grossbaustellen seinen Anfang nahm Ideologisches Ziel der Nationalen Tradition war die Absetzung vom Westen dessen Architektur als formalistisch verfemt war Der Paradigmenwechsel in der DDR Architekturpolitik hin zur Industrialisierung des Wohnungsbaus und damit der Platte fand Ende der 1950er Jahre statt In der Sowjetunion hatte Nikita Chruschtschow selbst die Industrialisierung gefordert und durchgesetzt Noch in den 1970er Jahren wurden ganze Stadtteile wie beispielsweise die Wohnkomplexe IV VIII in Halle Neustadt errichtet Wahrend dieser Zeit wurden auch viele Strassen und Platze im Sinne des sozialistischen Stadtebaus umgestaltet typisch ist z B der Alexanderplatz in Berlin der 1967 bis 1970 angelegt wurde Hierbei wurde die traditionelle Stadtstruktur durch eine Flachensanierung komplett entfernt und eine neue Gestaltung mit Hochhausern und Monumenten wie dem Brunnen der Volkerfreundschaft und der Weltzeituhr ausgefuhrt Der sozialistische Stadtebau versuchte sich durch seine Gestaltung von den bisherigen Stadten abzusetzen und seine Prinzipien darzustellen So wurde das Bauen von Wohnungen vielfach wichtiger genommen als der Erhalt historischer Innenstadte Stadtische Strukturen die als architektonische Abbildung des Imperialismus gedeutet wurden wie das Berliner Stadtschloss mussten weichen Weitere auffallige Strukturmerkmale sind grosse fur Paraden und Aufmarsche geeignete Platze die in der Regel vor Regierungsgebauden liegen und verschwenderisch ausgeschmuckte U Bahnhofe wie z B in Moskau oder Taschkent die ebenfalls ein ideologisches Signal setzen sollten Beispiel fur einen reprasentativen Stadtebau Bearbeiten Dresden Altmarkt Rostock Lange Strasse Leipzig Ringbebauung Paris La Defense ist ein modernes Hochhausviertel im Westen von Paris Administrativ gesehen teilen sich die Vororte Courbevoie Nanterre und Puteaux das 130 Hektar grosse Gebiet Kiew deutlich auf Karten und Luftbildern erkennbar sind die sich immer wiederholenden Grundrisse von Wohnblocken und Kindergarten beispielsweise im Rajon DesnaStadtebau von den 1970 bis 1990er Jahren BearbeitenNach 1945 konnten die Strukturen die Massstablichkeit und die Nutzungsverteilung der zerstorten Stadte nicht wieder so wie vorher hergestellt werden Dies gilt nicht nur fur die kriegszerstorten Stadte in Deutschland und seinen Nachbarlandern Auch wenig zerstorte Stadte hatten einen erheblichen Wandel zu verzeichnen Grunde dafur waren unter anderem Wachsende Mobilitat veranderte Wohnbedurfnisse Anforderungen an Dienstleistungsunternehmen Gewerbe und Industrie Neue Stadtteile von grosser Ausdehnung entstanden die mit grossen Strassen mit den Zentren verbunden wurden Die Zentren veranderten sich Der Wiederaufbau zerstorter Stadte erfolgte durch Errichtung neuer Gebaude und Schaffung neuer Infrastrukturmassnahmen Bei dieser Stadtentwicklung gingen vertraute raumliche Qualitaten verloren Der Verlust an Urbanitat war seit den 1960er Jahren Gegenstand der fachlichen Diskussion Mitscherlich kritisierte in Die Unwirtlichkeit unserer Stadte Bahrdt forderte Humanen Stadtebau Siedler bedauerte Die gemordete Stadt Gleichzeitig wurde deutlich dass ein grosses wirtschaftliches Wachstum nicht Bestand haben konne wie durch den Club of Rome in Die Grenzen des Wachstums aufgezeigt wurde Die moderne Entwicklung als umfassendste gesellschaftliche und kulturelle Entwicklung reichte nicht aus Parallel zur Entwicklung neuer Ideen fur die Stadte veranderten sich auch die materiellen Grundlagen der Stadtentwicklung Seit Beginn der Industrialisierung fuhrte stetiges Bevolkerungs und Produktionswachstum zu einer Konzentration von Wohnungen und Arbeitsplatzen in den Kernstadten Bis in die fruhen 1960er Jahre gab es hohe Zuwachsraten der Stadtbevolkerung Seit der Mitte der 1960er Jahre verringerte sich in den grosseren Stadten kontinuierlich die Bevolkerungszahl und die Zahl der Arbeitsplatze die Umlandgemeinden wuchsen die Raumstrukturen veranderte sich Die Zentren verloren an Kraft und Urbanitat und altere Wohnquartiere an Qualitat Der hohe Bedarf an neuen Wohn und Gewerbeflachen fuhrte zum Entstehen neuer Wohn und Gewerbequartiere an den Stadtrandern und im Umland Grosse Verkehrsproblemen traten auf ebenso wie sozialraumliche Veranderungen in den Stadtteilen Nach der Wiedervereinigung von 1990 war eine weitere Renaissance des Stadtebaus zu beobachten In den Stadten der ehemaligen DDR wuchs die Nachfrage nach bisher nicht angebotenen Wohn und Eigentumsformen besonders nach grosseren Mietwohnungen und nach Einfamilienhausern Gleichzeitig zeigte sich in den alten Bundeslandern ein zunehmender Mangel an preisgunstigen Wohnungen der durch den Zuzug von Menschen aus der ehemaligen DDR durch Aussiedler und besonders durch den massenhaften Wegfall der Mietbindung bei Sozialwohnungen der 1950er Jahre verursacht wurde So entstehen in vielen Stadten Deutschlands neue Siedlungen an den Randern der bisherigen Siedlungsflachen die haufig fur mehrere tausend Menschen geplant sind Abb 4 Die bekanntesten sind Freiburg Rieselfeld Hannover Bemerode Ost und die sehr grossen Siedlungen im Umland von Berlin Trotz ihrer vergleichbaren Grossenordnung sind diese Siedlungen nicht mit den Grosssiedlungen der 1960er und 1970er Jahre zu vergleichen da sie sich in Massstab und Struktur eher an der traditionellen Stadt als an ihren industriell gefertigten Vorlaufern orientieren In Berlin sind zudem die Projekte der Hauptstadtplanung im Stadtzentrum Beispiele neuen grossmassstablichen Stadtebaus Stadterneuerung seit 1970 Bearbeiten Hauptartikel Stadterneuerung und Stadtebauforderung Seit dem Ende der 1960er Jahre erhielt die Stadterneuerung vor allem in Deutschland starke Bedeutung Der Prozess zur Erhaltung Verbesserung Umgestaltung und Weiterentwicklung bestehender stadtischer Strukturen der Stadt wurde durch die Programme der Stadtebauforderung entscheidend beeinflusst ab 1969 in funf Modellstadten und dann bundesweit als Rechts und Fordersystem mit dem Beschluss des Stadtebauforderungsgesetzes am 19 Juni 1971 Vorrangig wurden die Stadtkerne saniert aber auch viele andere altere Stadtteile oder Stadtquartiere Ziel war und ist es den Bedeutungsverlust der Innenstadte in ihrer Funktion als soziale wirtschaftliche kulturelle und politische Mitte der Region aufzuhalten Durch Vielfalt und Funktionsmischung sollen sie Orte der Begegnung und Identifikation bleiben so dass Stadtleben zum Stadterlebnis wird Statt Einkaufen in Ladenzentren auf der grunen Wiese sollen auch diese Aktivitaten sich in den Zentren besser entwickeln konnen In weit uber tausend Fordergebieten konnte die Stadterneuerung mit ihren stadtebaulichen Rahmenplanen und durch finanzielle Unterstutzung des Bundes der Lander der Gemeinden und privater Gebaudeeigentumer grosse Erfolge verzeichnen Vor allem in den 1970er und 1980er Jahren verbreitete sich das Konzept der Stadtreparatur das darauf gerichtet war die Stadt in ihrer historisch vorgepragten Struktur starker zu berucksichtigen und sie situativ zu reparieren zu erganzen und fortzuentwickeln Als Begleitprogramme wurden seit den 1990er Jahren das Programm zum Stadtebaulichen Denkmalschutz das Programm Soziale Stadt und seit 2000 das Programm zum Stadtumbau eingefuhrt Die Integrierten Stadtentwicklungskonzepten ISEK unterstutzen dabei die stadtebaulichen Planungen und die Entwicklung der Stadte Okologie im Stadtebau Bearbeiten Ein weiterer Aspekt hat den Stadtebau seit etwa 1980 beeinflusst Mit den Olkrisen vor allem der von 1979 ist den Menschen bewusst geworden dass Bauen besonders auch Stadtebau immer mit massiven okologischen Eingriffen verbunden ist Deshalb sind okologisch orientierte Konzepte heute nicht mehr nur am alternativen Rand der Planungsdiskussion zu finden In die formalisierte Planung haben okologische Aspekte uber Umweltvertraglichkeitsprufungen Boden Wasser und Luftuntersuchungen Landschaftsplane und okologische Fachbeitrage Eingang gefunden Die stadtebaulichen Aufgaben reichen von der Beseitigung bereits entstandener okologischer Schaden etwa bei der Nachnutzung von ehemaligen Gewerbestandorten und Infrastrukturen zur Minimierung der okologischen Eingriffe im Neubau Dabei gilt es die Zusammenhange von Bebauung Erschliessung Primarenergieeinsatz bei Errichtung und Betrieb Freiraumstrukturen und Naturschutz haufig bis in die regionale Ebene hinein mit zu berucksichtigen Durch den beschriebenen Paradigmenwechsel wurde seit Ende der 70er Jahre eine erneute retrospektiv begrundete Reorganisation der Stadtstruktur angeregt Mit der Wiederentdeckung der Kontinuitat europaischer Stadtentwicklung wurden zunachst die Zentren selbst spater die Quartiere am Rand der gewachsenen Zentren die Grosssiedlungen der 60er und 70er Jahre die Peripherien der Stadte und schliesslich freiwerdende Industrie und Infrastrukturflachen uberplant Letzte Grosssiedlungen der 1970er und 1980er Jahre Bearbeiten Hauptartikel Grosswohnsiedlung In Westdeutschland wurden nur noch vereinzelt grossere Siedlungen bis etwa Ende der 1970er Jahre gebaut In der DDR entstanden Grosssiedlungen noch bis 1990 Berlin Marzahn Gropiusstadt Darmstadt Sud 3 Erfurt Erfurt Nord 50 000 EW und Erfurt Sudost 40 000 EW Gera Lusan Halle Neustadt Hamburg Steilshoop Mummelmannsberg Osdorfer Born Jena Lobeda Karl Marx Stadt Wohngebiet Fritz Heckert Leipzig Grunau Munchen Neuperlach Munchen ll SennestadtNeubauten in den Stadtzentren Bearbeiten Parallel zur Gestaltung der offentlichen Raume wurden in den 1980er Jahren auch die verbliebenen Kriegsbrachen geschlossen Diese Flachen waren bisher durch private Initiativen nicht zu gestalten sei es weil sie zu peripher oder zu isoliert lagen oder weil die Kommunen sie bewusst fur eine spatere Bebauung freigehalten hatten Dabei konnten auch die in den Nachkriegsjahrzehnten entstandenen Strukturen und Raume umgebaut und den veranderten Vorstellungen angepasst werden Diese Flachen wurden nun in teilweise aufwendigen Planungsverfahren Entwicklung ubergeordneter Rahmenkonzepte stadtebauliche Wettbewerbe beplant und bebaut Die angestrebte gestalterische Vielfalt entsprach dem nach der Moderne gewachsenen Verstandnis von Stadtebau als der Addition von Gebaude Individuen unter einer diese zusammenfassenden Planung Beispielhaft fur dieses Stadtverstandnis sind die Projekte zwischen dem Dom und Gross St Martin in Koln zur Umgestaltung des Romerbergs in Frankfurt und die Internationale Bauausstellung 1987 in Berlin vielleicht das wichtigste Projekt der 80er Jahre in Deutschland Wichtige Projekte in den Innenstadten Berlin IBA Neu Bezirk Mitte Internationale Bauausstellung Emscher Park Chemnitz Stadtzentrum Dusseldorf Rheinufertunnel Ostseite Hauptbahnhof Eichstatt Universitatsbauten Frankfurt Zeil Romerbergbebauung Museumsufer Freiburg Offentlicher Nahverkehr Hamburg Rathausmarkt Passagen Fleetinselbebauung Hannover Passerelle Lister Meile Osttor Karlsruhe Regiobahn Koln Ringe Dom Gross St Martin Marburg Stadtzentrum Stuttgart Hauptbahnhof Konigstrasse Regensburg Altstadterneuerung Trier Ausbau von PlatzenSanierung zentrumsnaher Wohnviertel Bearbeiten Viele zentrumsnahe Wohnquartiere in den alten Bundeslandern wurden seit den 1970er Jahren systematischen Programmen zur Wohnumfeldverbesserung unterzogen Ein fruhes Beispiel ist die Sanierung des Stadtteils Linden in Hannover In dem 1972 begonnenen Sanierungsverfahren nach Stadtebauforderungsgesetz hat sich innerhalb weniger Jahre durch intensive Mitarbeit von Burgerinitiativen die Erkenntnis durchgesetzt dass der kaum kriegszerstorte und kleinteilig strukturierte Stadtteil weitgehend erhalten werden soll statt ihn durch grossmassstabliche Neubauten vollig zu verandern Das Konzept der Behutsamen Stadterneuerung wurde entwickelt im Zusammenhang mit der IBA 1984 87 in Berlin Es greift die Erfahrungen fruherer Sanierungen und Wohnumfeldverbesserungen auf und hat als Leitidee die Stadtreparatur gepragt Wichtige Projekte Wohnumfeldverbesserung zentrumsnaher Wohnviertel Berlin IBA Alt Luisenstadt Kreuzberg Sudost Prenzlauer Berg Frankfurt Sachsenhausen Bornheim Hamburg Ottensen Hannover Linden Karlsruhe Dorfle Koln Severinsviertel Stollwerckgelande Ehrenfeld NippesSiehe auch Stadtumbau Soziale Stadt und Quartiersmanagement Wohnumfeldverbesserung in Grosssiedlungen Bearbeiten Im WestenDie meisten der nach dem Krieg entstandenen Siedlungen und der Grosssiedlungen der 1960er und 1970er Jahre waren nach den Leitbildern der Gegliederten und aufgelockerten Stadt und Urbanitat durch Dichte gebaut worden Sie sollten die Zentren entlasten Allein in den 1960er und 1970er Jahren waren weit uber 500 000 Wohnungen in westdeutschen Grosssiedlungen mit uber 500 Wohneinheiten entstanden Einige davon weisen deutlich uber 10 000 Wohneinheiten auf Mit dem Pillenknick und der Renaissance der Urbanitat in den 1970er Jahren wurde es zunehmend schwieriger selbst die neuesten erst in den 1970er Jahren entstandenen Siedlungen zu vermieten Im OstenMit der Wiedervereinigung 1990 galt es auch fur die industriell gefertigten Plattenbausiedlungen der ehemaligen DDR Konzepte zu entwickeln Mit bis zu 60 000 Wohnungen um ein Vielfaches grosser als die Problemsiedlungen der alten Bundesrepublik waren die Grosssiedlungen im Osten nie in dem Masse sozial stigmatisiert wie im Westen Durch die restriktive DDR Wohnungspolitik bewusste Inkaufnahme des Verfalls der Altbausubstanz gezielter Neubau industriell gefertigter Quartiere waren sie bei der Bevolkerung eher akzeptiert als die im Westen der BRD obwohl sie sich durch ahnliche strukturelle Probleme auszeichnen Grosssiedlungen sind in Ostdeutschland praktisch in jeder grosseren Kommune gebaut worden sie stellen einen erheblich grosseren Anteil am gesamten Wohnungsbestand als im Westen Nach der Wende wurde auch diskutiert die technisch besonders maroden Teile der Siedlungen abzureissen Dieses war nicht durchfuhrbar weil damit die Wohnungsversorgung in den neuen Landern zusammengebrochen ware Stattdessen hat man sich schon 1993 entschieden die Siedlungen mit erheblichen Investitionen technisch so aufzuwerten dass sich die Restlebensdauer der Gebaude deutlich verlangert Wohnungsmodernisierungsprogramme Auch die schwerwiegendsten stadtebaulichen Mangel fehlende raumliche Konturen fehlende Orientierbarkeit fehlende Ausstattung mit Versorgungseinrichtungen Freiraumdefizite sollten ab 1993 durch die Programme zur Wohnumfeldverbesserung behoben werden Durch den Stadtumbau Ost wurde weiterhin seit 2000 ein Programm eingeleitet zur Beseitigung von Wohnungsleerstanden 16 Diese sollte durch Totalabriss oder Abriss von Geschossen oder Bauteilen stadtebaulich vertraglich nach Integrierten Stadtebaulichen Rahmenplanen ISEK erfolgen Gleichzeitig wurde ein Forderprogramm zur Aufwertung der betroffenen Wohnsiedlungen eingeleitet Siehe dazuStadtebauforderung Stadtumbau Ost und seit 2002 Stadtumbau West Soziale Stadt Wichtige ProjekteBerlin Gropiusstadt Markisches Viertel Hellersdorf Marzahn Bochum Unicenter Frankfurt am Main Nordweststadt Hamburg Steilshoop Leipzig Grunau Schwerin fruher Grosser Dreesch I III heute Grosser Dreesch Neu Zippendorf und Muesser HolzSiedlungen am Stadtrand Neue Vorstadte in der Peripherie Bearbeiten Seit etwa 1975 wurden im Westen und seit 1989 im Osten Deutschlands keine weiteren Grosssiedlungen mit verdichtetem Geschosswohnungsbau errichtet Fur die Metropolen in Westeuropa entstanden jedoch kleinere Entlastungssiedlungen Die Konzepte orientieren sich haufig am Siedlungsbau der 1920er und 1930er Jahre und entwickeln dessen Ansatze weiter Am Rand von Rotterdam wird seit 1989 der Stadtteil Prinsenland errichtet Seit 1990 ist der neue Stadtteil Kattenbroek in Amersfoort im Bau In Kopenhagen wurde 1995 der Wettbewerb fur den neuen Stadtteil Orestad entschieden Im Grossraum Berlin werden schliesslich in den nachsten Jahren neue Vorstadte und Siedlungen mit zusammen ca 80 000 Wohnungen an 27 Standorten entstehen Wichtige Wettbewerbe fur neue Stadtteile wurden in Deutschland u a 1991 fur das Rieselfeld in Freiburg 1993 fur Hannover Bemerode Ost neben dem Expo Gelande und 1996 fur Mainz Layenhof durchgefuhrt Fur alle diese Planungen gilt dass sie eine neue Zwischenstufe zwischen Stadtteil und Siedlung einnehmen Sie sind grosser als die bekannten Siedlungen der 1920er Jahre und kleiner als die fruheren Grosssiedlungen Zugleich setzen sie sich in ihrer raumlichen Konzeption von ihren Vorgangernsiedlungen ab In Berlin werden sie mittlerweile als neue Vorstadte bezeichnet Stadtrandsiedlungen sind mehr noch als der Bau ganzer Stadtteile Zeugnisse der Veranderung architektonischer Moden weil sie durch ihre geringere Grosse konsequenter gestalterische Prinzipien durchhalten konnen als grossere Projekte Sie sind als stadtebauliche Miniaturen Barometer der Anforderungen an das personliche Umfeld ihrer Bewohner Aus der Fulle der seit den spaten 1970er Jahren realisierten Siedlungsentwurfe lasst sich deshalb die gesamte Bandbreite inhaltlicher Schwerpunkte des neueren Stadtebaus ablesen ein Phanomen aufgrund dessen die in den 1980er und 1990er Jahren entstandenen Siedlungen der Wiener Peripherie als Themenstadte beschrieben werden Wichtige Projekte Almere Siedlung BouwRAI Amersfoort Kattenbroek Berlin Vorstadte Freiburg Rieselfeld Hamburg Neu Allermohe West Koln Okosiedlung Blumental Munchen Freiham Ostfildern bei Stuttgart Scharnhausener Park Potsdam Kirchsteigfeld Rotterdam Prinsenland Salzburg Forellenweg Wien StadtrandsiedlungenStadtebau seit den 1990ern BearbeitenNeuer Urbanismus Bearbeiten Nach dem Erkennen der strukturellen Fehler der vor allem seit der Moderne und der Charta von Athen entstandenen aufgelockerten Siedlungen bzw Trabantenstadte kommt es seit den spaten 1980er und fruhen 1990er Jahren mit der Bewegung des Neuen Urbanismus die u a mit Team 10 ihren Anfang nahm zur Wiederentdeckung der Blockrandbebauung und Mischnutzung von Quartieren und damit stadtischer Dichte Demnach unterstutze diese fruher durch die Siedlungsplaner beklagte urbane Bebauungsart die Vorzuge stadtischen Lebens in Verbindung mit gesunder sozialer und wirtschaftlicher Durchmischung und einer erheblichen Einsparung von Ressourcen Anfahrtswege Heizkosten Infrastrukturkosten usw gegenuber den verschwenderischen Siedlungen 17 Umnutzung von alten Industrie und Infrastrukturbrachen Bearbeiten Hauptartikel Konversion Stadtplanung Im Zuge des Strukturwandels sind in den letzten beiden Jahrzehnten Flachen brachgefallen die bislang als Industriegelande Eisenbahntrassen oder Hafengelande genutzt worden sind Seit dem Zusammenbruch des Ostblocks und dem Ende der Ost West Konfrontation stehen zudem die ehemaligen Flachen der innerdeutschen Grenze und ehemalige Militargelande zur Disposition Diese Flachen waren bislang quasi exterritoriale Gebiete die sich einer stadtebaulichen Planung vollig entzogen Sie storen in den meisten Fallen die Stadtentwicklung erheblich sei es weil sie unuberwindliche Barrieren darstellen fur die Stadtentwicklung wichtige Areale blockieren oder weil von ihnen Einflusse ausgehen die eine Nutzung angrenzender Flachen erschwert Eine Folgenutzung dieser Flachen hilft den Kommunen auf Flachenausweisungen an anderer Stelle zu verzichten und ist insofern auch ein Beitrag zur nachhaltigen Stadtentwicklung Gleichzeitig stellen sie einen enormen okonomischen Wert dar der sich durch die Integration in die Planungen der Stadte realisieren liesse Kommunen und Eigentumer mussten also ein gemeinsames Interesse daran haben diese Flachen einer ihrer Lage in der Stadt angemessenen Nutzung zuzufuhren Wichtige Projekte in Deutschland Bottrop Zeche Prosper III Bremen Uberseestadt Dusseldorf Medienhafen Duisburg Landschaftspark Duisburg Nord Engelskirchen Kraftwerk Ermen amp Engels Dortmund Zeche Zollern II IV Phoenix See Phoenix West Essen Zeche Zollverein Gelsenkirchen Wissenschaftspark Rheinelbe Siedlung Schungelberg Hamburg HafenCity Munchen Messestadt Riem Oberhausen CentrO Gasometer Pattonville Umnutzung des amerikanischen Kasernengelandes Koln Mediapark Stuttgart Burgholzhof und Reiterkaserne Tubingen Franzosisches Viertel und SudstadtWeitere wichtige Projekte in Europa Amsterdam KNSM eiland Barcelona Villa Olimpica Lille Euralille Liverpool Albert Dock London Docklands Oslo Aker Brygge Rotterdam Kop van Zuid Wasserwerk Kralingen Winterthur Sulzer Areal Zurich Oerlikon Zurich WestLiteratur BearbeitenGerd Albers Entwicklungslinien im Stadtebau Ideen Thesen Aussagen 1875 1945 Bauweltfundamente Nr 46 Dusseldorf 1975 Leonardo Benevolo Die sozialen Ursprunge des modernen Stadtebaus Lehren von gestern Forderungen fur morgen Bauweltfundamente Nr 29 Gutersloh 1971 Leonardo Benevolo Die Geschichte der Stadt Originaltitel Storia della citta ubersetzt von Jurgen Humburg Camus Frankfurt am Main 2007 ISBN 978 3 593 38492 4 deutsche Erstausgabe 1983 Frank Betker Einsicht in die Notwendigkeit Kommunale Stadtplanung in der DDR und nach der Wende 1945 1994 Beitrage zur Stadtgeschichte und Urbanisierungsforschung Band 3 Stuttgart 2005 Franziska Bollerey Gerhard Fehl Kristiana Hartmann Hrsg Im Grunen wohnen im Blauen planen Ein Lesebuch zur Gartenstadt mit Beitragen und Zeitdokumenten Stadt Planung Geschichte Band 12 Hamburg 1990 Hans Bobek Elisabeth Lichtenberger Wien Bauliche Gestalt und Entwicklung seit der Mitte des 19 Jahrhunderts Graz 1966 Erich Bramhas Der Wiener Gemeindebau Vom Karl Marx Hof zum Hundertwasserhaus Basel Boston Stuttgart 1987 Wolfgang Braunfels Mittelalterliche Stadtbaukunst in der Toskana 4 Auflage Berlin 1979 Wolfgang Braunfels Abendlandische Stadtbaukunst Herrschaftsform und Baugestalt 3 Auflage DuMont Koln 1979 Gerhard Curdes Renate Oehmichen Hrsg Kunstlerischer Stadtebau um die Jahrhundertwende Der Beitrag von Karl Henrici Deutscher Gemeindeverlag Koln 1981 Gerhard Curdes Entwicklung des Stadtebaus Perioden Leitbilder und Projekte des Stadtebaus vom Mittelalter bis zur Gegenwart Stadtebauliche Vorlesungen 3 Auflage Lehrstuhl fur Stadtebau und Landesplanung der RWTH Aachen 1996 Gerhard Curdes Hrsg Reihe Stadt Raum Innovation Gerhard Curdes Markus Ulrich Die Entwicklung des Kolner Stadtraumes Der Einfluss von Leitbildern und Innovationen auf die Form der Stadt Dortmund 1997 Andrea Haas Die Entwicklung des Duisburger Stadtraumes Der Einfluss von Innovationen auf Raume und Funktionen Dortmund 1999 Gerhard Curdes Die Entwicklung des Aachener Stadtraumes Der Einfluss von Leitbildern und Innovationen auf die Form der Stadt Dortmund 1999 Charles Delfante Architekturgeschichte der Stadt Darmstadt 1999 Ernst Egli Geschichte des Stadtebaus 3 Bande Rentsch Erlenbach 1959 1967 Friedrich Engels Uber die Umwelt der arbeitenden Klasse Aus den Schriften von Friedrich Engels ausgewahlt von G Hillmann Bauweltfundamente 27 Gutersloh 1970 Mario Facio Historische Stadtzentren Italiens DuMont Koln 1980 Gerhard Fehl Juan Rodrigues Lores Hrsg Stadterweiterungen 1800 1875 Von den Anfangen des modernen Stadtebaues in Deutschland Hamburg 1983 Johann Friedrich Geist Klaus Kurvers Das Berliner Mietshaus 1862 1945 3 Bande Munchen 1984 Martin Grassnick Stadtbaugeschichte von der Antike bis zur Gegenwart Braunschweig 1982 Hardt Waltherr Hamer Behutsame Stadterneuerung in Senatsverwaltung fur Bau und Wohnungswesen Hrsg Stadterneuerung Berlin Berlin 1990 Thomas Hall Planung europaischer Hauptstadte Stockholm 1986 Werner Hegemann Das steinerne Berlin Lugano 1930 leicht gekurzter Nachdruck in Bauweltfundamente 3 1979 Josef W Hollatz Deutscher Stadtebau 1968 die stadtebauliche Entwicklung von 70 deutschen Stadten Essen 1970 Karl Gruber Die Gestalt der deutschen Stadt ihr Wandel aus der geistigen Ordnung der Zeiten 4 Auflage Callwey Munchen 1983 ISBN 3 7667 0694 2 Spiro Kostof The City Shaped Urban Patterns and Meanings Through History Thames amp Hudson London 1991 Spiro Kostof The City Assembled The Elements of Urban Form Through History Thames amp Hudson London 1991 Krug Hermann Josef Die Burgbergsiedlung in Uberlingen Ein Demonstrativbauvorhaben und das kulturelle Erbe der Stadt UVK Universitatsverlag Konstanz Konstanz 2020 Karsten Ley Raum Zeit Funktion Die Dimensionen der Achse im Stadtebau Aachen 2005 Karsten Ley The Maison Mixte and the great cities of the 19th century The apartment house building as a constituent for the emergence of the Western Metropolis In cities grand bazaar of architectureS UIA 2005 Istanbul Congress Abstracts and Academic Contributions of the XXII World Congress of Architecture Istanbul 3 7 July 2005 Ozkan Suha u a Hrsg Istanbul UIA S 166 ID 471 CDrom Ausg online Karsten Ley Die Intellektualisierung des Stadtebaus in Deutschland Schriften zum Stadtebau und das Entstehen einer wissenschaftlichen Disziplin im spaten 19 Jahrhundert RWTH Aachen 2007 online Lewis Mumford Die Stadt Geschichte und Ausblick Koln Berlin 1963 Munchen 1979 Christian Norberg Schulz Genius Loci Stuttgart 1982 Philippe Panerai Jean Castex Jean Charles Depaule Vom Block zur Zeile Wandlungen der Stadtstruktur Bauweltfundamente Nr 66 Braunschweig 1985 Giorgio Piccinato Stadtebau in Deutschland 1871 1914 Genese einer wissenschaftlichen Disziplin Bauweltfundamente Nr 62 Braunschweig Wiesbaden 1983 Dietmar Reinborn Stadtebau im 19 und 20 Jahrhundert Stuttgart 1996 ISBN 3 17 012547 8 Juan Rodrigues Lores G Fehl Hrsg Stadtebaureform 1865 1900 Von Licht Luft und Ordnung in der Stadt der Grunderzeit 2 Bande Hamburg 1985 Camillo Sitte Der Stadtebau nach seinen kunstlerischen Grundsatzen Wien 1889 Reprint der 4 Auflage bei Vieweg 1983 Richard Schmidt Deutsche Reichsstadte Munchen 1957 Hans Simon Das Herz unserer Stadte Koln 1963 Josef Stubben Der Stadtebau Darmstadt 1890 Reprint Braunschweig Wiesbaden 1980 Hermann Sturm Fabrikarchitektur Villa Arbeitersiedlung Munchen 1977 Renate Wagner Rieger Hrsg Die Wiener Ringstrasse Bild einer Epoche Wiesbaden mehrere Bande 1976 Paul Zucker Entwicklung des Stadtbildes Stadt als Form Braunschweig Wiesbaden 1986 Stephan Albrecht Martin Hoppl Hrsg Munchen Stadtbaugeschichte vom Mittelalter bis zur Gegenwart Michael Imhof Verlag Petersberg 2016 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Alte Stadtkarten Album mit Bildern Videos und Audiodateien Stadtbaugeschichte der RWTH AachenQuellen Bearbeiten Karsten Ley Positionen zu einer Stadtraumgeschichte und Spatium Urbis Genuae In Klaus Theo Brenner Uwe Schroder Hrsg Strada Nuova Typologische Studien zur Architektur der Stadt Genua Wasmuth Tubingen Berlin 2015 ISBN 978 3 8030 0930 2 S 20 33 Ernst Egli Geschichte des Stadtebaus 3 Bande Rentsch Erlenbach 1959 1967 Walter Scheidel Ian Morris Richard P Saller Hrsg The Cambridge Economic History of the Greco Roman World Cambridge University Press 2007 ISBN 978 1 107 67307 6 S 75 In der Geschichte der Antike wird geschatzt dass es uber 800 Poleis gab Funke in Geschichte der Antike 2000 S 98 Walter Scheidel Ian Morris Richard P Saller Hrsg The Cambridge Economic History of the Greco Roman World Cambridge University Press 2007 S 77 Walter Scheidel Ian Morris Richard P Saller Hrsg The Cambridge Economic History of the Greco Roman World Cambridge University Press 2007 S 45 Rachel Sargent gibt fur das 5 und 4 Jahrhundert v Chr eine Zahl von 100 000 bis 150 000 Freien in Athen an Rachel L Sargent The size of slave population at Athens during fifth and fourth centuries before Christ Greenwood Press Westport 1924 S 114 Der Neue Pauly spricht von 21 000 bis 30 000 erwachsenen mannlichen Burgern im 4 Jahrhundert v Chr in Athen Wiesehofer in Der Neue Pauly Artikel Bevolkerung Bevolkerungsgeschichte Heinz Heineberg Stadtgeographie 3 Auflage UTB Paderborn 2006 ISBN 3 8252 4015 0 S 201 Heinz Heineberg Stadtgeographie 3 Auflage UTB Paderborn 2006 S 203 Nikolaus Pevsner Hugh Honour John Fleming Hrsg Lexikon der Weltarchitektur Munchen 1992 ISBN 3 7913 2095 5 S 267 Einerseits werden die geometrischen Muster des Barock fur die Gestaltung aufgegriffen andererseits werden die Planungen auf die Bedurfnisse einer modernen Industriestadt so abgestimmt dass sie einen neuen Charakter annehmen vgl Benevolo 2011 S 110 Leonardo Benevolo Storia dell architettura moderna Rom 2011 S 103 Nikolaus Pevsner Hugh Honour John Fleming Hrsg Lexikon der Weltarchitektur Munchen 1992 S 267 Leonardo Benevolo Die sozialen Ursprunge des modernen Stadtebaus Lehren von gestern Forderungen fur morgen Bauweltfundamente Nr 29 Gutersloh 1971 ISBN 3 0356 0017 1 Engagement fur das Altstadtensemble DenkmalDebatten 16 Oktober 2014 archiviert vom Original am 16 Oktober 2014 abgerufen am 17 August 2020 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www denkmaldebatten de Ihr fiel eines der wenigen erhaltenen und bis dahin mit erheblichen Aufwand gesicherten Kulturdenkmale das Nahlsche Haus zum Opfer Stadtumbau Memento vom 13 August 2010 im Internet Archive Seite des Bundesministeriums fur Verkehr Bau und Stadtentwicklung zum Stadtumbau Charta des New Urbanism deutsche Ubersetzung der engl Charter of the New Urbanism Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stadtbaugeschichte amp oldid 237910320 Wiederaufbau