www.wikidata.de-de.nina.az
27 329166666667 68 138888888889 Koordinaten 27 19 45 N 68 8 20 OArchaologische Ruinen in MoenjodaroUNESCO WelterbeMohenjo Daro Stupa Zitadellenhugel und Grosses Bad Vertragsstaat en Pakistan PakistanTyp KulturKriterien ii iii Flache 240 haReferenz Nr 138UNESCO Region Asien und PazifikGeschichte der EinschreibungEinschreibung 1980 Sitzung 4 Mohenjo Daro Brunnen und WohnhauserMohenjo Daro manchmal auch Mohanjo Daro oder Moenjo Daro geschrieben Sindhi موئن جو دڙو ist eine historische stadtahnliche Siedlung am Unterlauf des Indus im heutigen Pakistan ca 40 km sudlich der Stadt Larkana Sie war ungefahr von 2600 bis 1800 v Chr Teil der Indus Kultur Sie zeigt keine der ublichen Herrschaftsstrukturen zentraler Bau ist ein Bad Der Ort wurde verlassen und geriet danach in Vergessenheit erst 1922 andere Quellen 1924 wurde er von britisch indischen Archaologen wiederentdeckt Geleitet wurden diese Ausgrabungen von Sir John Marshall dem damaligen Direktor des Archaeological Survey of India Verbunden mit den Ausgrabungen um 1950 ist der Name Sir Mortimer Wheeler Mohenjo Daro ist besser erhalten als das wenige Jahre vorher gefundene Harappa Mohenjo Daro ist das vermutete Hauptzentrum der Harappa oder Induskultur einer der drei fruhen Hochkulturen der Menschheit im 3 Jahrtausend v Chr Der Name bedeutet im modernen Sindhi Hugel der Toten Mohenjo Daro steht als die grosste erhaltene Stadt der Bronzezeit auf der Liste des UNESCO Weltkulturerbes 1 Der Ruinenhugel ist in der Ebene schon von weitem zu erkennen Die westlich der Unterstadt gelegene Zitadelle ein spaterer Bau ragt am hochsten bis zu 15 Meter empor Vor 4500 Jahren muss das Bild noch eindrucksvoller gewesen sein da der Indus die Ebene seit dieser Zeit um mehr als 7 Meter aufgeschwemmt hat Inhaltsverzeichnis 1 Entstehung und Blutezeit 2 Wissen und Vermutungen 3 Stupa 4 Klima 5 Literatur 6 Film 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseEntstehung und Blutezeit BearbeitenDie Harappa Kultur entwickelte sich aus den regionalen Vorgangerkulturen um Zentren wie Amri und Kot Diji Das fruchtbare Industal ist in diesem Gebiet ungefahr 100 Kilometer breit Die Stadt erlangte ihre Blute um 2500 v Chr und hatte zu dieser Zeit ca 30 000 bis 40 000 Einwohner Ermoglicht wurde dies durch einen kurzen aber intensiven Innovationsschub Dieser bestand im Wesentlichen in der Nutzbarmachung des Indus zum einen fur die Landwirtschaft zum anderen als ganzjahriger Transportweg Da die untere Indusebene wahrend der Uberschwemmungsperiode von Juli bis Oktober auf dem Landweg nicht ausreichend erreichbar war war dies von entscheidender Bedeutung Erreicht wurde jene Transportfahigkeit durch enorme Plattformunterbauten aus gebrannten Ziegeln wodurch auch nahe dem Ufer des Indus gebaut werden konnte Weiterhin entwickelte sich in dieser Zeit eine Gesellschaftsstruktur die den Sprung von den dezentral organisierten Dorfsiedlungen zu einem stadtisch gepragten politisch wirtschaftlichen System erst ermoglichte Zudem entstand eine Schrift die Indus Schrift die sich vorwiegend auf kleinen Steatitsiegeln befindet Diese Schrift konnte bisher jedoch noch nicht entschlusselt werden Ungebrannte Lehmziegel des heutigen Handformats ca 6 13 27 cm waren Standard in der Hochkultur Aus diesen wurden nahezu alle Gebaudeteile gefertigt so auch die Infrastruktur mit ihrer Wasserversorgung und uber 600 Brunnen sowie die Abwasserkanale zur Entsorgung Wissen und Vermutungen Bearbeiten nbsp Grosses Bad Einerseits ist Mohenjo Daro die grosste noch erhaltene historische Siedlung aus der Bronzezeit und viele Erkenntnisse konnen dadurch als gesichert bezeichnet werden Andererseits existieren auch viele Annahmen und Vermutungen so auch aus der Zeit der Wiederentdeckung So wird etwa ein enormes Gebaude ca 60 27 Meter als Kornspeicher bezeichnet obgleich dies keine gesicherte Erkenntnis ist Es wird vermutet dass dieses Gebaude in fruherer Zeit einen gewaltigen holzernen Aufbau besass Das Unikat einer 17 cm hohen Statuette wird als Priesterkonig gedeutet er tragt jedenfalls ein Diademband oder eine Art Konigsbinde Andererseits fand sich in der gesamten Stadt anders als bei den Hochkulturen in Mesopotamien und am Nil keine weltliche oder sakrale Herrschaftsarchitektur Zumindest konnte nichts durch ausreichend begrundete Indizien und Fakten untermauert werden Eine 60 30 Meter grosse Anlage wird als Grosses Bad bezeichnet Im Innenhof existiert ein 7 12 Meter grosses Bassin das etwa 2 Meter tief in den Boden versenkt ist Wahrscheinlich ist fur dieses eine rituelle Nutzung doch auch dies ist keinesfalls gesichert nbsp Als Priesterkonig gedeutete Steinfigur nbsp Tanzmadchen Bronze Hohe 11 cm nbsp Siegel der Indus Kultur Britisches Museum nbsp Mohenjo Daro Siegel 420Stupa Bearbeiten nbsp Stupa von Westen gesehenIm 2 oder 3 Jahrhundert n Chr wurde auf der Spitze des Zitadellen Hugels aus Lehmziegeln ein weithin sichtbarer buddhistischer Stupa erbaut von dem wahrscheinlich zu seinen Fussen existierenden Monchskloster ist nichts mehr erhalten Klima BearbeitenZur Blutezeit der Industalkultur war das Klima gemassigt und der Monsun brachte regelmassig Niederschlage 2 Heute ist Mohenjo Daro einer der heissesten Orte der Welt Die hochste registrierte Temperatur liegt bei 53 5 C Temperaturen uber 50 C im Sommer sind keine Seltenheit in kalten bewolkungsarmen Winternachten fallt das Thermometer manchmal sogar unter 0 C Mohenjo Daro ist auch einer der niederschlagsarmsten Orte Pakistans selbst in den Monsunmonaten Juli und August gibt es nur sehr wenig Regen Literatur BearbeitenMichael Jansen Mohenjo Daro Stadt der Brunnen und Kanale Wasserluxus vor 4500 Jahren Wirtschafts und Verlags Gesellschaft Gas und Wasser Bonn 1993 144 S Ill graph Darst Karten ISBN 3 922671 02 0 Michael Jansen Hrsg Mohenjo Daro a publication on CD ROM of the excavation archive from Mohenjo Daro covering the years 1916 1940 RWTH Aachen Mohenjo Daro Project UNESCO Paris 1997 ISBN 3 929832 03 8 englisch Khurshid Hasan Shaikh Syed M Ashfaque Mohenjodaro a 5 000 year old legacy UNESCO Paris 1981 Film BearbeitenMohenjo Daro Das Geheimnis der Induszivilisation Dokumentarfilm Deutschland 2008 52 Min Regie Hannes Schuler Produktion Cinevision SWR arte Erstsendung 8 November 2008 Inhaltsangabe von arte ARD Mediathek Sendung vom 21 Marz 2010 im SWR Fernsehen Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Mohenjo daro Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Art of the First Cities The Third Millennium B C from the Mediterranean to the Indus Ausstellung des Metropolitan Museum of Art 2003 A Walk through Mohenjo daro Fotos Eintrag auf der Website des Welterbezentrums der UNESCO englisch und franzosisch Einzelnachweise Bearbeiten UNESCO World Heritage Centre Archaeological Ruins at Moenjodaro Abgerufen am 11 September 2017 englisch How climate change led to the fall of Indus Valley Civilisation abgerufen am 10 Dezember 2018 Welterbestatten in Pakistan Kulturerbe Archaologische Ruinen in Moenjodaro 1980 Taxila 1980 Buddhistische Ruinen von Takht i Bahi und angrenzende Relikte in Sahr i Bahlol 1980 Historische Monumente in Makli Thatta 1981 Festung und Shalimar Garten in Lahore 1981 Festung Rohtas 1997 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mohenjo Daro amp oldid 237358567