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Thatta oder Tatta Sindhi ٺٽو ist eine Stadt mit ca 45 000 Einwohnern in der pakistanischen Provinz Sindh Aus der einstigen Blutezeit die bis zum 18 Jahrhundert dauerte blieben bedeutende Bauten ab dem 15 Jahrhundert bis zur Mogulzeit erhalten die zum Weltkulturerbe zahlen Shah Jahan Moschee in der Stadt und das Graberfeld auf dem Makli Hugel ausserhalb 1 Thatta ٹھٹھہStaat Pakistan PakistanProvinz SindhKoordinaten 24 45 N 67 55 O 24 746111111111 67 924166666667 10 Koordinaten 24 44 46 N 67 55 27 OHohe 10 m Einwohner 45 000 2015 Zeitzone PST UTC 5 Telefonvorwahl 92 298Postleitzahl 43130Thatta Pakistan Thatta Inhaltsverzeichnis 1 Lage und Klima 2 Geschichte 3 Shah Jahan Moschee 4 Makli Hugel 5 Okologie und Landwirtschaft 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLage und Klima BearbeitenThatta liegt wenige Kilometer westlich des Indus in einer Hohe von etwa 10 m u d M gut 100 km Fahrtstrecke ostlich von Karatschi und in gleicher Entfernung sudwestlich von Hyderabad im gleichnamigen Distrikt Stromabwarts nach Sudwesten zweigt eine etwa 100 km lange Strasse zu dem Dorf Keti Bandar im breiten Brackwasserbereich des Mundungsdeltas ab Zur Zeit der Eroberungszuge Alexanders des Grossen der 325 v Chr die Indusmundung erreichte lag die Stelle des heutigen Thatta noch am Meer Die jahrlichen Uberschwemmungen brachten mit den Sedimenten im Wasser fruchtbaren Boden und schoben ein etwa 200 km breites Flussdelta ins Meer Anfang des 18 Jahrhunderts verlagerte sich das Flussbett von etwa zwei Kilometer westlich der Stadt einige Kilometer nach Osten ein Grund fur den Niedergang Thattas Moglicherweise stammt der Name von sanskrit Tatastha am Flussufer 2 Das Klima im sudlichen Teil des Sindh ist subtropisch mit heissen Sommern in denen zwischen Mai und August 45 C erreicht werden und kuhleren Wintern mit maximal 27 C Ohne kunstliche Bewasserung ware das Gebiet eine Halbwuste 15 Kilometer westlich und einen Kilometer entfernt von der Strasse nach Karachi befindet sich der Haleji See ein grosses Schutzgebiet fur Wasservogel Krokodile und Wasserreservoir fur Karatschi das allerdings ebenso wie die gesamte Region unter Susswassermangel leidet Der 24 km nordlich in Richtung Hyderabad gelegene Keenjihar See ist der grosste Frischwassersee des Landes und bietet neben der Moglichkeit zur Vogelbeobachtung Einrichtungen fur pakistanische Ausflugler Charakteristisch fur Thatta sind traditionelle mehrstockige Hauser aus Holzrahmen die mit Lehmziegeln ausgefacht sind und deren uber die Flachdacher hinausragende Windturme Badgir oder Mangh weithin zu sehen sind Diese konnen kuhleren Wind auch in untere Stockwerke leiten oder Warmluft nach aussen abgeben Im Gegensatz zu den aufwandigeren Windturmen des sudlichen Iran die symmetrisch nach vier Seiten Offnungen haben sind im Sindh einfachere Konstruktionen mit schragem Dach und nur einer Offnung in Richtung der vorherrschenden Windrichtung Sudwest ausreichend Geschichte BearbeitenZum Zeitpunkt der umayyadischen Eroberungen von ihrem Ursprungsgebiet in Arabien in westliche Richtung bis nach Spanien und nach Osten bis uber den Indus lebten in der Region Sindh kleinere halbnomadische Stammesverbande Die Eroberer unter dem syrischen General Muhammad ibn al Qasim brachten nach dem Sieg uber den lokalen Raja 711 nordlich von Thatta den Islam in den bis dahin zumeist hinduistischen oder noch buddhistischen Sindh fur ein weiteres Vordringen ostwarts war die kleine Armee nicht ausgerustet Immerhin blieb eine moslemische Kolonie im Sindh der bis in die Zeit um 900 als As Sindh und mit den beiden wichtigsten Stadten Multan und dem Seehafen Banbhore eine Provinz der Abbassiden Dynastie war Thatta lag bis zum Jahr 1032 im Machtbereich der Ghaznawiden Persisch ersetzte zu dieser Zeit offiziell die arabische Sprache Alle folgenden islamischen Grossreiche einschliesslich der Moguln regierten von Delhi aus die Provinzen wobei zeitweilig lokale Herrscher im Sindh unterschiedliche Grade von Unabhangigkeit erlangten Unter der Oberherrschaft der Ghaznaviden aber praktisch unabhangig ubernahm Ibn Sumar der Herrscher von Multan die Macht im Sindh und grundete die Sumra Dynastie Die ursprunglich lokale Machtausbreitung feudaler Familienclans war damals und ist bis heute kennzeichnend fur politische Herrschaft und wirtschaftliche Dominanz Der Sindh ist noch heute uberwiegend in Grossgrundbesitz Die Sumra Dynastie konnte auch unter dem Sultanat von Delhi das ab Anfang des 13 Jahrhunderts Nordindien regierte und die direkte Herrschaft uber den Sindh ubernommen hatte weiter bestehen Ab etwa 1317 war ihre Hauptstadt Thatta bis 1351 der Clan der Sammas an die Macht kam und ebenfalls von Thatta aus herrschte 3 Es war die beginnende Blutezeit der Sufi Poesie und Mystik im Sindh viele Dichter wurden ebenso wie die Samma Herrscher in Grabern auf dem Makli Hugel beigesetzt Im Jahr 1520 wurde der Samma Herrscher Jam Feroz durch Shah Beg vom Clan der Arghuns genauer der dazu zahlenden Tarkhun Dynastie unterworfen die bis zum Ende des Jahrhunderts den Sindh als Teil der Multan Provinz regierte Die Arghuns verloren ihre Gebiete ab 1522 angefangen mit Kandahar Afghanistan im Westen und bis 1528 Multan an den Begrunder der Mogul Dynastie Babur Die Tarkhun Familie die uber den sudlichen Teil des Sindh herrschte verlor zuletzt ihre Macht an den Mogul Kaiser Akbar I 1592 Bereits seit 1573 befand sich der nordliche Sindh unter Akbars Kontrolle Zuvor war es wegen eines Burgerkriegs zwischen den Tarkhuns zu einem Hilfsgesuch von Muhammad Isa Tarkhun Mirza Isa Khan I an die Portugiesen gekommen Im Jahr 1555 kamen daher 700 Portugiesen in 28 Schiffen angereist um zum Zeitpunkt ihrer Ankunft festzustellen dass Isa Tarkhun bereits gewonnen hatte Nachdem dieser sich weigerte die portugiesischen Soldaten auszubezahlen plunderten die Portugiesen kurzerhand die Stadt raubten die enormen Goldschatze und toteten mehrere tausend Einwohner Isa Tarkhun fuhrte zur selben Zeit auswarts Krieg Dennoch blieb Thatta weiterhin ein wichtiges Kultur und Wirtschaftszentrum Als Isa Tarkhun im Jahr 1572 starb kampften seine Sohne um die Macht Der grausamste unter ihnen Muhammad Baki Mirza Baki wurde gegen den Willen des Vaters Herrscher von Sindh Missliebige Adlige und Gelehrte liess er umbringen Als Baki seine Tochter mitsamt einer hohen Mitgift dem Mogulkaiser Akbar zur Frau anbot jener aber die Annahme verweigerte und die Tochter zuruckschickte brachte Baki sich 1584 um Sein Grab liegt wie das der anderen Herrscher auf dem Makli Hugel Sein Sohn Mirza Jani Beg war eine Erleichterung fur die Bevolkerung Durch seinen Widerstand gegen Akbar wurde der Tarkhun Herrscher Jani Beg unter dem Beinamen Sindhi Bacha Sohn von Sindh sehr popular bei der Bevolkerung Wahrend die Mogul Herrschaft im Suden Bestand hatte begann im oberen Sindh der Clan der Kalhoras als Feudalherren an Einfluss zu gewinnen und regierte dort nach der Mitte des 16 Jahrhunderts Ihr Gebiet dehnten sie von Multan nach Suden aus Sie brachten 1737 Thatta unter ihre Kontrolle und verlagerten ihre Hauptstadt hierher Die Stadt wurde zu einem der grossten Handelsplatze in Indien Dieses geschah etwa zur selben Zeit als der persische Herrscher Nadir Schah durch seinen Einmarsch in Delhi das Ende des Mogulreichs herbeifuhrte Die Kalhoras verloren erst gegen den Belutschen Clan der Talpur 4 1783 ihre Macht Drei Talpur Familien regierten mit dem Titel Mir den ihre Nachfahren bis heute im Namen tragen und kummerten sich vornehmlich darum ihre jeweiligen Machtbereiche nach aussen abzuschotten und Steuern einzutreiben Die Herrschaft der Talpur wurde im Jahr 1843 auf dem Schlachtfeld von Miani beendet General Charles Napier nahm den Sindh fur das Britische Empire ein und verlagerte die Hauptstadt des Sindh von Hyderabad nach Karachi Die Talpur Clans wurden von Napier mit Jagirs versehen das sind uber mehrere Jahre oder lebenslang verliehene Landereien von denen sie Steuern einnehmen und weiterhin als Feudalherren herrschen konnten 1847 wurde das Gebiet Teil der Bombay Presidency von welcher es 1936 seine Unabhangigkeit zuruckgewann Thatta war vom 14 bis Ende des 16 Jahrhunderts Hauptstadt des Sindh und bis Anfang des 18 Jahrhunderts eines der bedeutendsten Wirtschaftszentren des indischen Subkontinents Zugleich war es ein Zentrum religioser Gelehrsamkeit Persische Texte wie Rumis Dichtung Masnawi wurden hier ins Sindhi ubersetzt umgekehrt wurde Sindhi Dichtung in der Form eines Masnawi ins Persische ubertragen Zu Beginn seiner Herrschaft und wahrend der Thronfolgestreitigkeiten nach dem Tod seines Vaters Jahangir verbrachte Shah Jahan einige Zeit im sicheren Thatta und hinterliess die nach ihm benannte Grosse Moschee erbaut 1647 1649 Der spatere Kaiser Aurangzeb lebte einige Zeit als Gouverneur des unteren Sindh in der Stadt Shah Jahan Moschee Bearbeiten nbsp Shah Jahan Moschee nbsp Deckendekor im HauptsaalDie Shah Jahan Moschee dient als Freitagsmoschee Sie befindet sich in einem neuen Stadtgebiet etwa 1 km ostlich des Zentrums Fern von seinem Geburtsort Lahore und seinem Regierungssitz Delhi gab Shah Jahan in Thatta eine der schonsten Moscheen der Mogul Zeit in Auftrag Mit dem Bau wurde Inschriften zufolge im Jahr 1644 begonnen der Gebaudekomplex wurde 1647 fertiggestellt etwa zur selben Zeit wie Shah Jahans fur seine Lieblingsfrau gebautes Grabmal Taj Mahal Die Aussenmasse des in der langeren West Ost Achse rechteckigen Bauwerks betragen einschliesslich der umgebenden Gartenanlagen ca 305 170 m der eigentliche Moscheebau mit einem grossen Innenhof sahn nimmt etwa ein Viertel der Gesamtflache ein Die Moschee wurde in den 1970er Jahren sorgfaltig restauriert und ist weitgehend im originalen Zustand erhalten Bauform und Material sind untypisch fur die Mogul Architektur Der Kern der Moscheen und Mausoleen in den nordindischen Hauptstadten Lahore Agra und Delhi besteht aus Ziegelstein den man jedoch mit weissem Marmor und rotem Sandstein verkleidete so dass er an keiner Stelle optisch in Erscheinung trat Hier wurde das sandbraune Ziegelmauerwerk mit dazwischen gelegten weissen Mortelbandern und farbig glasierten Kachelmosaiken harmonisch abgestimmt Im Gegensatz zu dem Macht demonstrierenden Monumentalstil der Freitagsmoschee in Delhi mit drei hohen Kuppeln gibt es an dieser Moschee die dem persischen Bauplan folgt keine Minarette nur eine grosse Kuppel dafur aber 93 kleine Kuppeln die das Gebaude aus jeder Blickrichtung feinsinnig gliedern Im Innenhof liegen zwei hohe Pischtaks mit grossen Iwan Bogen einander gegenuber Die Kuppeln wurden wie Himmelsgewolbe mit kleinteiligen mehrfarbigen Sternmotiven ausgelegt der Ubergang zum achteckigen Unterbau wurde durch netzformig aufgesetzte Stege gestaltet Dank der guten Akustik der Dachkuppeln kann der Vorbeter imam vom Mihrab bzw Minbar aus bis in den hinteren Teil der Moschee gehort werden 5 6 Makli Hugel BearbeitenHistorische Monumente in Makli ThattaUNESCO Welterbe nbsp nbsp Makli Hugel Grabmal des Sultan Ibrahim von 1598 99 Verputzter Ziegelbau mit spitz zulaufender Kuppel auf hohem Tambour An allen acht Seiten befinden sich tiefe Nischen Eingange sind im Norden und Suden Die Kuppel war ursprunglich mit turkisfarbenen Kacheln verkleidet Vertragsstaat en Pakistan nbsp PakistanTyp KulturKriterien iii Referenz Nr 143UNESCO Region Asien und PazifikGeschichte der EinschreibungEinschreibung 1981 Sitzung 5 Die Nekropole beginnt 3 km westlich der Stadt an der Strasse nach Karatschi Auf einer Flache von 10 nach anderen Angaben 15 km liegen nahe am ehemaligen Flussbett des Indus uber einen Hugel hinweg riesige Mausoleen zwischen einfachen Grabern Ruinen und Steinfeldern verstreut Die Bauten wurde aus Ziegeln oder Kalkstein die meisten aus Sandstein errichtet und teilweise mit glasierten Kacheln verziert Die Zahl der Graber wird auf 200 300 000 bis zu einer Million geschatzt erbaut bzw angelegt vom 14 bis zum 17 Jahrhundert von den Dynastien der Sumra Arghun Tarkhun und den Moguln Es war ein ehrenvoller Bestattungsplatz was sich vom Wort Makkah li Mekka fur mich ableiten liesse Eine andere Herleitung aus dem Sindhi ware von Makalla Hafen oder aus dem Persischen Makli ausgetrockneter Brunnen 7 Viele Sufi Mystiker deren auf ihren Wanderungen gesungene Sindhi Verse zur Volksdichtung gehoren wurden auf dem Makli Hugel beigesetzt Nach der Tradition des Sindh sollen hier 125 000 Heilige begraben liegen Zahlreiche Legenden schmucken das Leben dieser Heiligen aus und beschreiben ihre Graber Die mystischen Feiern und Tanze auf dem Makli Hugel als Kult vor den Heiligengrabern mussen ausufernd gewesen sein Es war ein bedeutendes jahrliches Pilgerziel Anfang des 18 Jahrhunderts versuchte der etwas nuchternere Sufi Orden der Naqshbandi gegen den Brauch allzu grosser Spendengaben an den Heiligenschreinen anzugehen 8 Das erste Grab auf dem Hugel im 14 Jahrhundert wurde fur einen Sufi Heiligen errichtet Vom Zugang im Suden wo die jungeren Grabbauten der Mogul Zeit stehen bis zu den entferntesten Grabern der alteren Sumra Gruppe im Norden sind es etwa 2 5 Kilometer Fur den letzten Herrscher der Tarkhan Mirza Jani Beg Tarkhan wurde 1599 im Suden innerhalb einer quadratischen Sandsteinumfriedung ein oktogonaler Ziegelbau mit hohen Iwan Kielbogen an jeder Aussenseite errichtet der auf die zentralasiatischen Wurzeln der Tarkhan Dynastie hinweist Die Kuppel ist eingefallen dunkelblau glasierte Kacheln mit Koraninschriften bilden einen farblichen Kontrast zu den braunen hartgebrannten Ziegeln Der quadratische Pavillon aus zwolf Sandsteinsaulen fur Mirza Tughril Beg ist deutlich kleiner Er war ein Nachfolger Mirza Jani Begs wurde von den Moguln vermutlich als Statthalter von Thatta eingesetzt und starb 1679 Die Steinkonstruktion ist bemerkenswert Die Dachecken des Quadrats wurden durch flache Steinplatten zum Achteck eingekurzt eine Ubernahme aus dem indischen Tempelbau auf dem sich die kleine Kuppel erhebt Nach Westen Mekka vorgelagert ist eine breite Wand mit eingetieftem Mihrab Das Grabmal von Mirza Jan Baba 1570 1608 9 einem glucklosen Bruder des gewalttatigen Mirza Baki besteht aus gelbem Kalkstein und besass ursprunglich drei Kuppeln in einer Reihe von denen noch die mittlere erhalten ist Der Tambour der Kuppeln lagert ebenso wie beim Pavillon fur Tughril Beg auf Steinbalken als Eckdiagonalen Die Wande und vor allem der Mihrab sind ubervoll mit kleinteiligen Steinreliefs in geometrischen und floralen Formen verziert dazu gehoren stilisierte Blatter Swastika und Rosetten Als spate Entschadigung der Niederlage gegen seinen Bruder erhielt Mirza Jan Baba von seinem Sohn Mirza Isa Khan II eines der schonsten Grabbauten auf dem Makli Hugel Dieser Mirza Isa Khan II Isa Khan Tarkhan d J 1644 gab um 1618 den Auftrag zu seiner eigenen Grabstatte die um 1640 vollendet war Eine zweistockige doppelte Saulenreihe umgibt einen zentralen Bau mit Kuppel und Iwan Nischen an jeder Aussenseite Die quadratischen Saulen sind vollstandig mit floralen Ornamenten bedeckt Es ist ein in dieser Form einzigartiger Palast Auch an den Innen und Aussenwanden wurde der gelbe Kalkstein mit feinsten Steinmetzarbeiten verziert Das Grabmal steht in einem weiten von einer Mauer mit kielbogenformigen hohen Durchgangen an den vier Seiten umschlossenen Hof Fur den gewalttatigen Mirza Baki Baqi Beg Tarkhan 1565 1585 den dritten Herrscher der Tarkhan der neben vielen Gebildeten und Derwischen auch seine Bruder ermorden liess wurde das Kenotaph im Freien hinter einer hohen Umfassungsmauer aufgestellt Weitere Graber und ein oktogonaler Grabpavillon befinden sich innerhalb der Anlage Das Grab seines Vaters Isa Khan I 1565 liegt weiter nordlich Er war es der die Portugiesen 1555 mit ihren Kanonen gegen einen benachbarten Konig zu Hilfe gerufen und letztlich doch nicht gebraucht hatte Erstmals wurden bei diesem Grabmal im zentralasiatischen Stil geometrische Rhomben und Rosettenornamente als Steinreliefs ausgefuhrt Das nicht mehr existente Vorbild der fruhen Tarkhan Graber war das Mausoleum von Babur der 1530 starb und um 1544 in einem Garten Bagh e Babur in Kabul beigesetzt wurde 10 nbsp Mitte hinten Grabmal fur Diwan Shurfa Khan von 1638 39 Die Umfassungsmauer wurde restauriert Anstelle der kleinen weissen Mauertur sollte man sich einen hohen Iwan Bogen als Durchgang vorstellen Links nach Westen die dazugehorende Moschee von 1644 als einfache Wand Moschee mit hoher Mihrab Nische Rechts vorn Aussenwand des Iwans an der Umfassungsmauer des grossten Grabmals in Makli fur Mirza Isa Khan II Der besterhaltene Ziegelbau von Makli liegt im Westen der Strasse und wurde 1638 39 fur Diwan Shurfa Khan einen Minister von Shah Jahan errichtet Innerhalb des ublichen Mauergevierts steht auf einer Plattform der kompakte quadratische und streng wirkende Bau im persischen Stil mit Rundturmen an jeder Ecke Die Aussenwande waren einst farbenfroh von blau weissen Kacheln bedeckt Weit im Norden im Graberfeld der Samma Sultane liegt das Grab von Mubarak Khan 1490 Er hiess Darya Khan vor seiner Adoption durch Sultan Nisamuddin als dessen General er erfolgreich einen Angriff Sultan Baburs abwehrte Sein Sarkophag steht auf einer hohen Plattform innerhalb eines ummauerten Hofes Es ist der alteste grossere Grabbau Die von Zinnen bekronte und uber einen Meter dicke Umfassungsmauer ist uppig mit Arabesken und floralen Motiven verziert und zeigt fur den unteren Sindh bereits eine eigenstandige Bautradition Die Bandbreite der Baustile reicht vom strengen persischen Zentralbau Diwan Shurfa Khan bis zum mit Ornamentbandern Kragsteinen und Vorsprungen geschmuckten Grabbau fur Sultan Nisamuddin 1460 1508 nordostlich des Grabs fur Mubarak Khan Hier zeigt sich deutlich indischer Einfluss besonders die Tradition hinduistischer Tempel aus Gujarat Letztere war formbildend fur den Balkon mit gedrechselten Pilastern und fur Blendarkaden an der Westwand des quadratischen Bauwerks Sogar die kielbogenformigen Nischen wurden der indischen Tradition entsprechend in Kragsteintechnik und nicht als echtes Gewolbe ausgefuhrt Die Vermutung Material eines alteren Hindutempels sei zum Bau verwendet worden ist allerdings zweifelhaft wenn das auch Miniaturen des nordindischen Shikhara Tempelturms andeuten mogen Am Dach rundet sich uber Trompen aus vorkragenden Steinen das Quadrat zum Achteck und noch zu einer sechzehnseitigen Basis fur den Tambour Eine Kuppel war wohl vorgesehen wurde aber nie aufgesetzt Das Dach blieb offen Es ist das beste Beispiel fur eine den Sindhi Stil bildende Verschmelzung der Kulturen 11 Okologie und Landwirtschaft BearbeitenSchon im Mittelalter als der Indus noch im Westen beim Makli Hugel an der Stadt vorbeifloss fuhrten Bewasserungskanale bis in die Stadt Trotz der Hitze und Trockenheit des Gebiets kann auf den jahrlichen Uberschwemmungsflachen des Indus und auf kunstlich bewasserten Feldern Reis angebaut werden Daneben gedeihen Zuckerrohr Weizen und Baumwolle in der Umgebung Durch den Bau von Staudammen seit 1932 im Punjab und seit 1947 im Sindh werden die Schwemmstoffe des Flusses zuruckgehalten Bewasserungskanale entlang des gesamten Indus lassen nur noch eine verringerte Wassermenge im Sindh ankommen Beides hat Auswirkungen auf ein Absinken des Indusdeltas fuhrt zu immer weiter landeinwarts vordringendem Meerwasser und Brackwasser in den Kanalen Die Folgen der in den 1960er Jahren als Grune Revolution gepriesenen Feldbewasserung durch Kanale ist eine zunehmende Versalzung der Boden da durch einen hohen Grundwasserstand das Wasser nicht abgefuhrt wird sondern verdunstet Der durch die Weltbank in den 1980er Jahren finanzierte Entwasserungskanal Left Bank Outfall Drain von Thatta zum Meer erwies sich als kontraproduktiv Er lasst seitdem Meerwasser noch weiter ins Land vordringen und zur Versalzung beitragen Der Kustenstreifen sudlich von Thatta muss moglicherweise nach einer Studie des Pakistan Fisherfolk Forum von 2005 in einer Breite von 35 Kilometern in den nachsten Jahren aufgegeben werden Ein 2009 vorgestelltes Umsiedlungsprojekt soll 500 in okologischer Bauweise geplante Wohneinheiten fur arme Fischerfamilien zur Verfugung stellen 12 Dennoch sind entlang des Indus weitere umstrittene Staudammprojekte geplant 13 Eine Uberschwemmungskatastrophe fuhrte im August 2010 zu mehreren Dammbruchen am Indus und zur Uberflutung zahlreicher Dorfer im Umkreis von Thatta 14 Ein grosser Teil der 300 000 Einwohner im Raum Thatta hatte das Gebiet verlassen Die Stadt selbst blieb vor der Uberflutung verschont 15 Literatur BearbeitenTonny Rosiny Pakistan Drei Hochkulturen am Indus Harappa Gandhara Die Moguln DuMont Kunst Reisefuhrer Koln 1983 S 208 216 und 225 Isobel Shaw Pakistan Handbook The Guidebook Company Limited Hongkong 1989 S 73 74 Ahmad Hasan Dani Thatta Islamic Architecture Institute of Islamic History Culture and Civilization Islamabad 1982 S 191 197 Yasmeen Lari und Suhail Zaheer Lari The Jewel of Sindh Samma Monuments on Makli Hill Heritage Foundation und Oxford University Press Karachi 1997 Mir Ali SherQani Thattavi Makli Hill A Center of Islamic Culture in Sindh University of Karachi 1983Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Thatta Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Description of Thatta ArchNet zur Geschichte Thatta Necropolis of Makli Geschichte und grossformatige Fotodokumentation Ayaz Asif Pakistan Sindh Makli Hill amp Shah Jahan Mosque Fotos Maryam Juzer Kherulla Makli Alive with the story of a million dead Zuerst veroffentlicht in Dawn 17 Mai 2003 fuhrende pakistanische Tageszeitung Makli Hugel 20 Fotos der Graber Memento vom 29 Januar 2013 im Webarchiv archive today Einzelnachweise Bearbeiten Eintrag auf der Website des Welterbezentrums der UNESCO englisch und franzosisch Nandita Bhavnani Grave Tales Memento des Originals vom 7 September 2004 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www hindu com The Hindu 11 April 2004 Mohammad Umer Soomro Sumra Dynasty 1011 1351 Heritage Society Ismaili net Mir Atta Muhammad Talpur The Royal Talpurs of Sindh fungood in Jami Masjid ArchNet Kamil Khan Mumtaz Architecture in Pakistan Concept Media Pte Ltd Singapore 1985 Shah Jahan Moschee Bauplan und Beschreibung S 101f bei Archnet Kapitel The Provinces Tonny Rosiny S 208 Annemarie Schimmel Mystische Dimensionen des Islam Die Geschichte des Sufismus Insel Verlag Frankfurt 1995 S 545 563f 1570 Tonny Rosiny S 211 1608 Kamil Khan Mumtaz S 97 Arabic inscriptions embellish the sculptured Mughal Tomb of Mirza Jan Baba which dates from the 17th c Thatta Foto vom Sarkophag Salome Zajadacz Hastenrath A Note on Babur s Lost Funerary Enclosure at Kabul In Gulru Necipoglu Hrsg Muqarnas XIV An Annual on the Visual Culture of the Islamic World E J Brill Leiden 1997 S 135 143 Online bei ArchNet Memento des Originals vom 14 November 2011 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch 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waters recede abc net au 30 August 2010Welterbestatten in Pakistan Kulturerbe Archaologische Ruinen in Moenjodaro 1980 Taxila 1980 Buddhistische Ruinen von Takht i Bahi und angrenzende Relikte in Sahr i Bahlol 1980 Historische Monumente in Makli Thatta 1981 Festung und Shalimar Garten in Lahore 1981 Festung Rohtas 1997 Normdaten Geografikum GND 4246977 6 lobid OGND AKS LCCN n84122944 VIAF 154821782 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Thatta amp oldid 230036390