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Als Shikhara Sanskrit श खर sikhara deutsch Bergspitze oder Gipfel wird religionsubergreifend ein hochaufragender leicht gekrummter Tempelturm in Nordindien bezeichnet Im 20 Jahrhundert wurde die Bezeichnung jedoch auf nahezu alle dominanten Turmformen auf Tempeln ubertragen Shikhara Turm mit Begleitturmchen urushringas uber der Cella garbhagriha des Kandariya Mahadeva Tempels um 1050 in Khajuraho in der Seitenansicht ahnelt der Tempel der Felslandschaft eines Gebirges Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Symbolik 2 Andere Namen 3 Funktion 4 Architektur 5 Zitat 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseEtymologie und Symbolik BearbeitenShikhara bedeutet wortlich Gipfel oder Bergspitze Dies ruhrt daher dass man die Tempel als den in Indien Meru genannten Weltenberg oder als Abbild des Himalaya begriff dem Sitz der indischen Gotter Shikhara und Garbhagriha bilden uberdies eine markante senkrechte Linie die als kosmische Achse oder als Weltachse axis mundi aufgefasst wurde Andere Namen BearbeitenIn Odisha und West Bengalen werden die beinahe senkrecht aufragenden Tempelturme rekha deul genannt Die in einer Schirmkuppel oder in einem quergelagerten Baukorper endenden Tempelturme Sudindiens werden meist vimana genannt die oft steil und hoch aufragenden Torturme werden dagegen als gopurams bezeichnet Die von der hinduistischen Architektur Indiens beeinflussten Prangs der thailandischen Tempel sind hier ebenfalls zu nennen Funktion BearbeitenShikharas dienen neben ihrer Funktion als Dach der symbolischen Uberhohung des Tempels genauer des Sanktums garbhagriha Daruber hinaus bilden sie in vielen Fallen auch eine weithin sichtbare Landmarke wohl nicht ohne Grund stehen die Tempel mit den hochsten Shikhara Turmen Bhubaneswar Khajuraho u a in freiem ebenem Gelande Architektur Bearbeiten nbsp Naresar gestufte Pyramidendacher und fruhe Shikhara Formen ohne Spitze auf Kleintempeln des 7 Jh Die hochaufragenden leicht konvex gekrummten Tempelturme Nordindiens gleichen optisch am oberen Ende zusammengebundenen Bambus Stroh oder Astkonstruktionen von denen sich jedoch nichts erhalten hat und uber deren Funktion nur spekuliert werden kann Die steinernen Shikharas sind im Innern grosstenteils hohle Kragsteinkonstruktionen die jedoch niemals zur Cella garbhagriha des Tempels hin geoffnet sind 1 ihre vertikale Gliederung folgt zumeist der Aussenwandgliederung des Tempelbaus Die hochsten Shikharas werden meist von kleinen Turmchen urushringas begleitet die in verkleinerter Form den Hauptturm imitieren ihn aber auch gleichzeitig stabilisieren Oben schliessen die nordindischen Tempelturme regelmassig mit einem oder mehreren geriffelten kissen oder kurbisformigen Ringsteinen amalakas ab auf welchen falls erhalten noch eine krug oder vasenartige Spitze kalasha aufsitzt Waren die ersten freistehenden Tempel Indiens noch ohne Turmaufbauten vgl Tigawa Kunda Talagunda u a so finden sich Vor bzw Fruhformen von Shikhara Turmen jedoch ohne Spitze in Aihole 6 7 Jahrhundert und Naresar 7 Jahrhundert Zu den altesten Bauten mit vollstandigem Shikhara Turm gehoren die Tempel von Mahakuta 7 Jahrhundert Eine Weiterentwicklung findet vor allem bei den Pratihara Tempeln des 8 Jahrhunderts statt Ihren Hohepunkt erleben die Shikharas in den enorm hohen Tempelbauten des 10 bis 12 Jahrhunderts in Khajuraho und Bhubaneswar Zitat Bearbeiten Im Oberbau eines Hindu Tempels moglicherweise seinem charakteristischsten Merkmal uberhaupt wird die Gleichsetzung von Tempel und Berg augenfallig der Oberbau selbst wird als Bergspitze oder Gipfel shikhara bezeichnet Die geschwungenen Konturen einiger Tempelaufbauten und ihre gestaffelte Anordnung haben viel dem Wunsch zu verdanken die visuelle Wirkung einer Bergspitze zu suggerieren 2 Siehe auch BearbeitenVimana Architektur Deul Architektur Literatur BearbeitenGeorge Michell Der Hindu Tempel Baukunst einer Weltreligion DuMont Koln 1990 ISBN 3 7701 2770 6 S 86 Andreas Volwahsen Henri Stierlin Hrsg Indien Baukunst der Hindus Buddhisten und Jains Taschen Verlag Koln o J ISBN 3 8228 9532 6 S 144ff Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Shikharas Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Schnittzeichnungen Shikhara und Rekha Deul Aufbau eines Hindu Tempels Foto Infos engl Einzelnachweise Bearbeiten Andreas Volwahsen Henri Stierlin Hrsg Indien Baukunst der Hindus Buddhisten und Jains Taschen Verlag Koln o J S 144f ISBN 3 8228 9532 6 George Michell Der Hindu Tempel Baukunst einer Weltreligion DuMont Koln 1990 S 86 ISBN 3 7701 2770 6 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Shikhara amp oldid 190850185