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Die Pratihara waren eine Dynastie in Nordwestindien etwa 725 1036 die den Rajputen oder deren Stamm der Gurjara zugerechnet wird so dass sie auch Gurjara Pratihara genannt wird In ihrer Blutezeit regierten die Pratihara Herrscher uber grosse Teile Nordindiens und ubernahmen auch die Verteidigung gegen die moslemischen Eindringlinge die Araber in Sindh und spater die Ghaznawiden Im 8 9 Jh rangen drei grosse Dynastien um die Vormacht in Nord und Zentralindien die Pratihara die Rashtrakuta und die Pala Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie 2 Geschichte 3 Liste der Pratihara Konige 4 Tempelbauten 5 Literatur 6 WeblinksEtymologie BearbeitenDas Wort pratihara bedeutet so viel wie Tur Wachter Statthalter Vogt oder Beschutzer Die meisten Historiker gehen deshalb davon aus dass die Pratiharas ursprunglich zwar hochrangige letztlich aber doch dienende bzw militarische Aufgaben am Hof der Rashtrakutas innehatten Geschichte BearbeitenAls Urahn wird der Brahmane Harichandra 6 Jh erwahnt Die erste historische Personlichkeit der Dynastie war ein gewisser Nagabhata Er sass in Avanti in Westmalwa und warf die Truppen des arabischen Statthalters von Sindh Junaid aus Ujjain und Malwa um 725 40 Vatsaraja reg etwa 775 805 der durch Vereinigung der Gurjara Clans der eigentliche Begrunder der Pratihara Macht wurde dehnte sein Reich um 783 uber die Rajputana und Teile Nordwestindiens aus Er besiegte den Pala Konig Dharmapala reg etwa 775 810 bei Prayagraj wurde aber vom Rashtrakuta Konig Dhruva reg etwa 779 793 um 786 geschlagen Unter seinem Sohn Nagabhatra II wiederholte sich das Spiel er konnte zwar Dharmapalas Vasallen Kannauj entreissen und bei Monghyr auch Dharmapala selbst besiegen Aber in den Jahren 806 07 griffen der Rashtrakuta Govindra III reg etwa bis 813 und sein Bruder Indra mit zwei schnell nach Norden vorstossenden Heeren an und schlugen Nagabhatra II der in die Wuste Rajasthans fluchtete Nagabhatra II konnte Kannauj letztlich halten aber nur um den Preis von Zugestandnissen so musste er den Chandella Hauptling Nannuka als seinen Vasallen dulden Erst Bhoja Adivaraha reg etwa 836 885 verlegte 836 seine Residenz endgultig nach Kannauj Bhoja und sein Nachfolger Mahendrapala reg etwa 885 908 fuhrten dort ein luxurioses und uberfeinertes Hofleben ein und hielten Nordindien mit mehreren Siegen zusammen Kannauj wurde ausgebaut und ein Zentrum der Kunst Architektur Poesie Musik das Wirken des Dichters Rajashekhara fallt in diese Zeit Aufgrund der spateren islamischen Eroberung blieb jedoch kein einziger reprasentativer Tempelbau aus dieser Zeit in der Umgebung von Kannauj erhalten Konig Mahipala reg etwa 914 943 wurde trotz seiner vier grossen Armeen bereits von innerem Zwist bedroht Kannauj fiel um 915 16 kurzzeitig an den Rashtrakuta Indra III dessen General Narasinha ihn durchs Land verfolgte Die Ermordung Indras III im Jahr 917 und die Unterstutzung des Chandella Harshavarman und des Guhilot Bhatta retteten Mahipala seine Vasallen vertrieben die Rashtrakuta und setzten ihn wieder auf den Thron In der Folge nahm die Macht der Vasallen bestandig zu Vor allem waren die Pratihara Konige jetzt von den Chandella abhangig welche die Rolle der Hausmeier ubernahmen 954 musste Konig Devapala das Reichsheiligtum ein Idol Vishnus an den Chandella Vasovarman reg etwa 930 950 abtreten und in den 960ern gingen seinem Nachfolger Vijayapala grosse Landereien an den Chandella Dhanga reg etwa 950 1002 verloren Trotzdem waren sie formal immer noch als Lehnsherren anerkannt wenn auch wenig respektvoll denn die Chandella waren nun die wahren Herren Nordindiens bis Mahmud von Ghazni kam Der Konig Rajyapala wurde im Kampf gegen die Moslems des Mahmud von Ghazni von seinen langst unabhangig gewordenen Vasallen als da waren die Chaulukya bzw Solanki Chauhan Paramara Tomara Kalachuri und naturlich die Chandella im Stich gelassen der Chandella Ganda reg etwa 1002 25 fiel ihm sogar in den Rucken Rajyapala floh aus Kannauj wurde nun als Verrater bezichtigt von den Chandella und anderen Fursten besiegt und schliesslich ermordet 1018 Sein Nachfolger Trilochanpala verlor Kannauj und floh nach Prayag Der letzte Pratihara Herrscher starb im Jahr 1036 Liste der Pratihara Konige Bearbeiten nbsp Amrol Ramesvara Mahadeva Tempel ca 750 die Kuppel ersetzt die vielleicht durch Blitzschlag zerstorte Spitze des Shikhara Turms und wurde wohl erst im 19 Jh hinzugefugt Typisch fur den fruhen Pratihara Stil ist der Verzicht auf eine erhohte Umgangsplattform jagati sowie auf eine seitlich offene Saulenvorhalle mandapa diese wird stattdessen durch einen kleinen seitlich geschossenen Vorraum antarala ersetzt Auch jali Fenster sind nicht zu finden Charakteristisch sind hingegen die sich entwickelnden mehrfach gestuften Shikhara Turme und die aus ubereinander gestellten Fensternischen chandrasalas gefertigten Dekorpaneele udgamas oberhalb der Aussenwandnischen sowie in den Shikharas Nagabhata I etwa 725 756 Vatsaraja etwa 775 805 Param Bhattarak Parmeshwar Nagabhata II etwa 800 833 Ramabhadra etwa 833 835 Samrat Mihir Bhoja Mahan etwa 836 885 Mahendrapala I etwa 885 908 Bhoja II etwa 908 914 Samrat Mahipala etwa 914 943 Mahendrapala II etwa 943 948 Devapala etwa 948 954 Vijayapala etwa 954 955 Mahipala II etwa 955 956 Vijaypala II etwa 956 960 Rajyapala etwa bis 1018 Trilochanpala etwa 1018 1027 Jasapala Yashpal etwa 1024 1036 Tempelbauten BearbeitenIn ihrer Blutezeit ca 725 950 betatigten sich die dem Hinduismus anhangenden Herrscher der Pratihara Dynastie wohl auch aus machtpolitischen Erwagungen heraus als sehr aktive Stifter von Tempelbauten in Zentral Indien Die sogenannten Pratihara Tempel erstrecken sich von Gwalior Teli ka Mandir und seiner Umgebung Naresar Bateshwar Amrol bis in den Norden von Vidisha Badoh Pathari Gyaraspur Mehrere relativ gut erhaltene Pratihara Tempel finden sich auch in der weiteren Umgebung von Lalitpur Indor Mahua Terahi im Nordwesten Deogarh im Suden und Markhera im Nordosten Der wohl schonste und letzte Tempel ca 950 im Pratihara Stil steht in Barwasagar ca 25 km sudostlich von Jhansi Viele Tempelbauten nicht nur aus der Pratihara Zeit wurden wahrend der Zeit der islamischen Eroberungen in Nordindien in grossen Teilen zerstort Literatur BearbeitenR D Trivedi Temples of the Pratihara Period in Central India Archaeological Survey of India New Delhi 1990 Michael W Meister M A Dhaky Hrsg Encyclopaedia of Indian Temple Architecture North India Period of Early Maturity Princeton University Press Princeton 1991 ISBN 0 691 04094 XWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Gurjara Pratihara Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Ursprung der Gurjara Pratiharas Bilder Infos Wikipedia englisch Ursprung der Gurjara Pratiharas Infos englisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pratihara amp oldid 219491075