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d1Gyaraspurग य रसप रGyaraspur Indien Staat Indien IndienBundesstaat Madhya PradeshDistrikt VidishaSubdistrikt GyaraspurLage 23 40 N 78 7 O 23 666666666667 78 116666666667 429 Koordinaten 23 40 N 78 7 OHohe 429 mFlache 17 km Einwohner 6 271 2011 1 Bevolkerungsdichte 369 Ew km Maladevi Tempel Maladevi TempelIn Gyaraspur Hindi ग य रसप र heute ein Ort von etwa 6 500 Einwohnern im indischen Bundesstaat Madhya Pradesh standen ehemals mehrere aussergewohnliche Tempelbauten von denen jedoch ein Grossteil zerstort ist Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Bevolkerung 3 Wirtschaft 4 Geschichte 5 Maladevi Tempel 5 1 Lage 5 2 Weihe 5 3 Architektur 5 4 Bauschmuck 6 Andere Tempelruinen 7 Bedeutung 8 Umgebung 9 Siehe auch 10 Literatur 11 Weblinks 12 EinzelnachweiseLage BearbeitenGyaraspur liegt etwa 45 km nordostlich von Sanchi bzw etwa 35 km nordostlich von Vidisha und ist von dort aus mit Bussen gut zu erreichen Bevolkerung BearbeitenDie Hindi und Urdu sprechende Bevolkerung Gyaraspurs besteht zu etwa 89 aus Hindus und zu ca 10 aus Moslems zahlenmassig kleine Minderheiten bilden Jains Christen Sikhs Buddhisten und andere Wie bei Volkszahlungen im Norden Indiens ublich liegt der mannliche Bevolkerungsanteil etwa 10 hoher als der weibliche 2 3 Wirtschaft BearbeitenDie Umgebung Gyaraspurs ist in hohem Masse landwirtschaftlich gepragt der Ort selbst fungiert als Handels Handwerks und Dienstleistungszentrum von regionaler Bedeutung Geschichte BearbeitenSchriftliche Zeugnisse uber die Geschichte des Ortes liegen nicht vor In mittelalterlicher Zeit muss der Ort jedoch eine nicht unbedeutende Rolle gespielt haben denn es haben sich die Ruinen mehrerer Tempel erhalten die wahrscheinlich bei islamischen Eroberungs und Beutezugen zerstort worden sind Lediglich der abseits des Ortes gelegene und gut zu verteidigende Maladevi Tempel ist noch vergleichsweise gut erhalten Maladevi Tempel BearbeitenLage Bearbeiten Der aus mehreren aneinandergefugten Bauteilen bestehende Maladevi Tempel um 875 steht auf einer kunstlich angelegten und teilweise aus dem Felsgestein herausgearbeiteten Terrasse etwa 1 5 km vom Ortszentrum entfernt Er ist ein Beispiel fur den spaten Pratihara Stil Weihe Bearbeiten Die Zuschreibung des Maladevi Tempels ist unklar Im Innern sind mehrere kleinere und grossere Jaina Figuren zu sehen die jedoch nach der Auffassung R K Trivedis nicht so recht zum Bau passen und deshalb in einer spateren Zeit hierher gebracht worden sein konnten Andererseits spricht die etwas abseitige Lage des Tempels durchaus fur eine Jaina Kultstatte was von K Deva auch entsprechend akzeptiert wird doch bieten sich im nahezu fehlenden Figurenschmuck der Aussenwand keinerlei Anhaltspunkte fur diese Hypothese nbsp Gyaraspur Am Maladevi Tempel haben sich mehrere Balkone jarokas mit gedrechselten Steinsaulchen erhalten Unterhalb befinden sich jeweils Nischen die von Dekorpaneelen udgamas uberhoht werden die wiederum die dahinter liegenden Bauteile und deren Dekor uberschneiden Architektur Bearbeiten Die Lage des nach Osten orientierten Tempels an einer Felskante oberhalb einer Schlucht ist ziemlich ungewohnlich Die Baumeister des indischen Mittelalters haben es dennoch geschafft eine Terrasse aus dem Fels herauszuarbeiten und einen vergleichsweise grossen Tempel von etwa 31 20 Metern Lange 16 50 Metern Breite zu errichten Teile der Terrasse und des Sanktumsbereichs sind aus der ruckwartigen Felswand herausgearbeitet Im Unterschied zu den fruhen Pratihara Tempeln z B Amrol besteht dieser relativ spate Bau ca 875 aus mehreren Bauteilen Saulenvorhalle mukhamandapa Vorhalle mandapa Vestibul antarala und Cella garbhagriha mit einem Umgang pradakshinapatha Vorhalle mandapa und Umgangsbereich sind im Innern in etwa quadratisch und gleich gross ca 10 10 Meter sie sind nach dem fruhen Vorbild des Kalika Mata Tempels im Fort von Chittorgarh durch Balkone jarokas nach aussen geoffnet Das Dach der Vorhalle wird von sechs massiven Pfeilern getragen und selbst im Innern der innen wie aussen reich gegliederten Cella garbhagriha stehen bis dahin absolut ungewohnlich drei schlanke Pfeiler Die Cella mit einem grossen hineinragenden Felsstuck das auch den vierten Pfeiler ersetzt macht einen unvollendeten Eindruck Der mehrfach gegliederte Shikhara Turm uber der Cella garbhagriha schliesst mit einem runden und gerippten amalaka Stein ab auf welchem sich noch die im nordindischen Nagara Stil stets darauf aufruhende kalasha Vase ein altes Fruchtbarkeits und Gluckssymbol befindet Bauschmuck Bearbeiten Der Tempelbau wird aufgelockert durch mehrere Balkone mit in Dreiergruppen angeordneten und in Nordindien haufiger anzutreffenden vgl Khajuraho gedrechselten Steinsaulchen die Wand zum Umgang ist von mehreren Jali Fenstern mit Schachbrettmustern durchbrochen Die Bauzier der Aussenwande besteht im Wesentlichen aus grossflachigen Dekorfeldern udgamas oberhalb der leeren Wandnischen und am Shikhara Turm diese fur die Pratihara Zeit typischen Dekorfelder sind aus ubereinander gestapelten kleinen Fensternischen chandrasalas zusammengesetzt und kehren in verkleinerter Form auch an verschiedenen Stellen im Innern wieder Die Pfeiler der Vorhalle sind reich dekoriert Kruge Vasen Glockchen etc das Portalgewande ist mehrfach zuruckgestuft und zeigt neben den obligatorischen Ganga und Yamuna Figuren und den stets wiederkehrenden Feldern mit Himmlischen Liebespaaren mithunas reiches vegetabilisches Rankenwerk in welches in Indien sehr selten auch kleine menschliche und tierische Figuren eingearbeitet sind nbsp Gyaraspur Hindola Torana und Chaukambha Von vielen Tempeln des 10 und 11 Jh sind nur noch rekonstruierte Ruinen erhalten die jedoch einen Eindruck vom ehemals reichhaltigen Dekor der Bauten vermitteln Andere Tempelruinen BearbeitenBhajra Matha Tempel 10 Jahrhundert Der Tempel besteht heutzutage nur noch aus drei nebeneinanderliegenden Schreinen die auf einer einheitlichen Plattform liegen eine in Indien eher ungewohnliche Konstellation Die Schreine waren ursprunglich wohl wie es aus erhaltenen Inschriften herzuleiten ist der Hindu Trinitat von Brahma oder Surya Shiva und Vishnu geweiht auch die erhaltenen Skulpturen im Ausseren Narasimha Varaha u a deuten auf einen Hindu Tempel hin Spater d h nach dessen Zerstorung wurden die Schreine von den Jainas rekonstruiert und fur den Kult ihrer tirthankaras okkupiert Athakambha 10 Jahrhundert Acht auf einer Plattform stehende an den Ecken zuruckgestufte und reich verzierte Pfeiler mit einem schonen torana Bogen haben sich von dem ehemaligen Tempelbau noch erhalten und wurden wieder aufgerichtet Hindola Torana 10 11 Jahrhundert Links des Weges zum Maladevi Tempel steht ein reichdekorierter freistehender Torbau mit zwei kleineren Zierbogen im oberen Bereich der ehemals wohl vor einem langst zerstorten Tempel platziert war Der Torbau wurde im 20 Jh rekonstruiert Chaukambha 10 Jahrhundert Die vier reichdekorierten Saulen mit ausladenden Lowenkapitellen und erhaltenen Architraven deuten auf eine Vorhalle mandapa zu einem zerstorten Tempelbau hin Auch dieser Bau wurde wieder aufgerichtet nbsp Bhairava Shiva um 900 Bedeutung BearbeitenDer Maladevi Tempel ist ein spates Beispiel des zentralindischen Pratihara Stils aus der Zeit des spaten 9 Jahrhunderts Die weitgehend zerstorten Bauten aus dem 10 und 11 Jahrhundert legen mit ihrer aussergewohnlichen Dekorfreude von der sich jedoch nur wenig erhalten hat Zeugnis ab fur die herausragende handwerkliche Qualitat und kunstlerische Ausdruckskraft ihrer Erbauer In ganz Indien beruhmt ist Gyaraspur auch wegen des Torsos einer Baumnymphe salabhanjika oder einer Himmlischen Tanzerin apsara welcher heute im Gujari Mahal Museum in Gwalior aufbewahrt wird Foto Weblink Umgebung BearbeitenEtwa anderthalb Kilometer ausserhalb von Gyaraspur befindet sich der restaurierte und heute ca 6 m hohe Dhaikinath Stupa mit einem Durchmesser von etwa 18 50 Metern Reste der Zauneinfassung vedika und eines sitzenden Buddha Bildnisses im Gestus mudra der Erdberuhrung bhumisparsha haben sich erhalten Siehe auch BearbeitenWeitere Pratihara Tempel sind Naresar Amrol Teli ka MandirLiteratur BearbeitenR D Trivedi Temples of the Pratihara Period in Central India Archaeological Survey of India New Delhi 1990 S 155ff Michael W Meister M A Dhaky Hrsg Encyclopaedia of Indian Temple Architecture North India Period of Early Maturity Princeton University Press Princeton 1991 S 49ff ISBN 0 691 04094 X Dev Raj Birdi Gyaraspur A Heritage of Excellence Sharada Publishing 1992 ISBN 978 8 185 32012 0Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gyaraspur Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Fotos und Informationen zu den Bauwerken in Gyaraspur englisch Informationen zu den Bauwerken in Gyaraspur und Foto der Salabhanjika englisch Fotos und Informationen zu den Bauwerken in Gyaraspur englisch Foto der Athakambha Karte des Distrikts VidishaEinzelnachweise Bearbeiten Gyaraspur Census 2011 Gyaraspur Census 2011 Gyaraspur demographische Angaben Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gyaraspur amp oldid 220545008