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Der Teli ka Mandir Sanskrit मन द र IAST mɐnd ir Tempel ist ein in architektonischer Hinsicht ungewohnlich gestalteter Hindu Tempel im Fort von Gwalior Madhya Pradesh Er wird den Pratihara Tempeln zugerechnet Der aus der Ferne blockhaft und massig wirkende Teli ka Mandir ca 780 ist architektonisch vielfaltig gegliedert und reich mit Figuren und Ornamenten geschmuckt Der obere quergelagerte Bauteil erinnert an sudindische Bauten vimana Die ursprunglich riesige Portalzone wurde in spaterer Zeit deutlich verkleinert eine offene Vorhalle mandapa hat nie existiert Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Weihe 4 Architektur 4 1 Aussenbau 4 2 Innenraum 4 3 Bauschmuck 5 Bedeutung 6 Siehe auch 7 Literatur 8 WeblinksLage BearbeitenDer nach Osten orientierte Tempel liegt im Bereich des ungewohnlich reich mit kulturellen Sehenswurdigkeiten ausgestatteten Forts von Gwalior das auf einem etwa 200 m hohen und eine Flache von ca 2 km einnehmenden Felsplateau gelegen die Stadt uberragt Geschichte Bearbeiten nbsp Grundriss des TempelsZur Geschichte des Teli ka Mandir liegen keine schriftlichen Zeugnisse Bauinschriften Urkunden etc vor Wegen der schieren Grosse des Tempels nur bedingt zulassige stilistische Vergleiche mit seinen unmittelbaren Vorlaufern dem Tempel Nr 20 in Naresar und dem Ramesvara Mahadeva Tempel in Amrol lassen jedoch eine geringfugig spatere Datierung ca 770 vermuten Weihe BearbeitenDie Zuordnung des Tempels ist unklar aufgrund der vielen Gotterbildnisse aus dem shivaitischen Umfeld s u konnte es sich um einen Shiva Tempel gehandelt haben An prominenter Stelle in der oberen Mitte der ursprunglichen Portaleinfassung ist jedoch eine Garuda Figur zu sehen die ganz eindeutig Vishnu zuzuordnen ist manchmal aber auch nur eine apotropaische Unheil abwehrende Funktion hat Der rechteckige Grundriss der Cella garbhagriha wurde jedoch im Kontrast stehen zu einem runden Shiva Lingam und der ihn einschliessenden ublicherweise quadratisch geformten Yoni R D Trivedi nimmt eine Zuschreibung an die sieben weiblichen Muttergottheiten matrikas an was auch zu den sieben heute leeren Innenwandnischen der Cella passen wurde Architektur Bearbeiten nbsp Teli ka Mandir Gliederung der Aussenwand Das Dekor im unteren Bereich der Seitenfassade besteht aus grossen udgama Feldern und konvex gebogenen Shikhara ahnlichen Blendaufsatzen oberhalb der seitlichen Wandnischen Aussenbau Bearbeiten Der auf querrechteckigem Grundriss erbaute Tempel ist nach Osten also in Richtung Sonnenaufgang orientiert und steht auf einer etwa 3 m hohen und vielfach abgestuften Sockelzone die jedoch nicht als Umgangsplattform jagati ausgebildet ist Er besteht aus einer im Ausseren ca 15 m innen ca 7 m breiten Cella garbhagriha und einem geschlossenen Vorbau antarala wie bei vielen Bauten der fruhen Pratihara Zeit fehlt eine seitlich offene Vorhalle mandapa Tempel und Vorbau sind zusammen etwa 16 m tief und mit seitlichen Scheinportalen versehen die zu ausserst kleinraumigen und wegen fehlender Treppenaufgange nicht betretbaren Nebenschreinen fuhren Die knapp 2 m dicken Aussenwande des Teli ka Mandir sind deutlich starker als bei seinen viel kleineren Vorlaufern vielfaltig gegliedert diese Gliederungen lockern das Aussere des ansonsten eher blockhaft und massig wirkenden Tempels auf und tragen gleichzeitig zur Stabilisierung des Bauwerks bei Unterbau und leicht gekrummter Turmaufbau des ca 32 m hoch aufragenden Tempels davon Sockelzone ca 3 m gehen starker als bei fruheren Bauten harmonisch ineinander uber Der reicher geschmuckte Turmaufbau wird manchmal als Shikhara bezeichnet obwohl er in seiner breitgelagerten Form bedeckt von einem quergelagerten tonnenartigen Aufbau valabhi eher sudindischen Tempelbauten vergleichbar ist In der Frontalansicht ist dieser Aufsatz wie ein eigenstandiges zweigeschossiges Bauwerk mit einer Vielzahl von Scheinfenstern chandrasalas gestaltet grosse runde und vollig dekorlose Scheinfenster sogenannte Sonnenfenster bilden die seitlichen Fronten Innenraum Bearbeiten Uber einen beinahe quadratischen und dekorlosen Vorraum mit einem zusatzlichen Fenster oberhalb des Portals erreicht man die rechteckige ca 9 m 6 m sowie ca 4 m hohe Cella garbhagriha des Tempels Allein schon durch ihre Dimension sowie sieben Wandnischen unterscheidet sie sich von den kleinen normalerweise quadratischen und stets ungegliederten fruhen Tempelraumen Nordindiens Wandpfeiler und Architrave des Innenraums sind mit Flachreliefs Rosetten bzw Blattformen und Zackenfries geschmuckt Es ist kein Kultbild oder Lingam im Innern mehr erhalten auch andere figurliche Reliefs fehlen nbsp Teli ka Mandir Yamuna mit kleineren Begleitfiguren Schirmtragerinnen chattra darinis und Turwachter dvarapalas daruber oberhalb einer angedeuteten Wolke himmlische Wesen apsaras mit Girlanden Bauschmuck Bearbeiten Trotz des auf den ersten Blick massig wirkenden Baukorpers wird Stein bzw Wandsichtigkeit weitgehend vermieden Die Flachen oberhalb der grossen zentralen Aussenwandnischen sowie Teile der Dachkonstruktion sind mit Dekorpaneelen udgamas bestehend aus kleinen potentiell unendlich ubereinander angeordneten Fensternischen chandrasalas reich dekoriert Oberhalb der seitlichen Fensternischen finden sich konvex gekrummte Shikhara Motive was insofern bemerkenswert ist als der Turm des Teli ka Mandir in ganz anderer Weise gestaltet ist Als obere Abschlusse der seitlichen Vorbauten finden sich grosse Scheinfenster die in ihrer Auspragung sehr den Chaitya Fenstern und Fensternischen buddhistischer Hohlenkloster ahneln In den vielen kleinen und grossen Aussenwandnischen finden sich noch etliche erhaltene Gotter Bildnisse die eher dem shivaitischen Kreis zuzuordnen sind Lakulisha Ganesha Karttikeya Aber auch andere Gotter sind zu sehen Brahma Vishnu Surya Kubera Vayu Agni u a Die riesige mehrfach zuruckgestufte und oben verbreiterte aussere Portalgewande offnete sich ursprunglich zum dahinterliegenden Tempelvorraum antarala es ist unten mit Ganga und Yamuna Figuren weiblichen Schirmtragerinnen chattra darinis und mannlichen Turwachtern dvarapalas geschmuckt In den Portalgewanden daruber sind Relieffelder mit Himmlischen Liebespaaren mithunas und Ornamenten an Ketten hangende Glockchen etc zu sehen den oberen mittleren Abschluss bildet eine Garuda Figur Dieses Portal wurde spater durch eine Wand mit einem viel kleineren Eingang und einem daruberliegenden Fenster geschlossen Oberhalb der ursprunglichen Portalzone ist eine weitere Offnung ohne jegliche dekorative Einfassung zu erkennen dahinter liegt ein kleiner Raum uber dessen Zweck nur spekuliert werden kann moglicherweise eine Kammer zur Aufnahme des Tempelschatzes Der Eingang zur Cella garbhagriha ist weitaus kleiner dimensioniert und wiederholt im Wesentlichen den figurlichen und dekorativen Schmuck des ausseren Portals Bedeutung BearbeitenDer Teli ka Mandir zeigt vor allem im Dekor deutliche Bezuge zur Tempelarchitektur der Pratihara der er auch zuzurechnen ist Der ungewohnliche quergelagerte Tempelbau mit seinem tonnenahnlichen Dachaufbau valabhi ist jedoch nur durch sudindische Einflusse zu erklaren die bereits kurze Zeit fruher beim Tempel Nr 20 in Naresar wirksam wurden Die wuchtige und kompakte Architektur des Tempels durch die er sich von allen anderen Tempelbauten im nordindischen Kulturraum deutlich abhebt ist ohne Nachfolge geblieben Siehe auch BearbeitenNaresar Tempel Nr 20 Amrol Vaital Deul Tempel BhubaneswarLiteratur BearbeitenR D Trivedi Temples of the Pratihara Period in Central India Archaeological Survey of India New Delhi 1990 S 89ff Michael W Meister M A Dhaky Hrsg Encyclopaedia of Indian Temple Architecture North India Period of Early Maturity Princeton University Press Princeton 1991 S 15ff ISBN 0 691 04094 XWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Teli ka Mandir Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Teli ka Mandir Fotos Infos englisch 26 221388888889 78 174444444444 Koordinaten 26 13 17 N 78 10 28 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Teli ka Mandir amp oldid 207910806