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Mewar Hindi म व ड Mevaṛ ˈmeːʋɑːɽ ist eine Region im indischen Bundesstaat Rajasthan Spatestens seit dem 8 Jahrhundert existierte dort ein rajputisches Furstentum und spater unter britischer Oberhoheit ein Furstenstaat dieses Namens Bis zum Jahr 1567 war Chittorgarh Hauptstadt von Mewar danach Udaipur Mewar hatte 1941 etwa 1 9 Millionen Einwohner auf einer Flache von 33 516 km Mewar Udaipurca 530 1949Flagge WappenLage von MewarHauptstadt Chittorgarh 530 1567 Udaipur 1567 1949 Staats und Regierungsform Furstenstaat 19 Schuss Salut Staatsreligion HinduismusFlache 33 516 km Einwohnerzahl 1 900 000 1941 Errichtung ca 530Endpunkt 7 April 1949Dynastie SisodiaTempel und Wassertank im Fort der fruheren Hauptstadt ChittorgarhSonnenuntergang uber Chittorgarh vom Fort aus gesehen Inhaltsverzeichnis 1 Ursprunge 2 Fruhe Herrscher 3 Das 13 Jahrhundert bis zum Fall von Chittorgarh 1303 4 Vom 14 Jahrhundert bis zur Schlacht von Khanwa 1527 5 Zur Mogulzeit 5 1 Die Ereignisse bis zur Unterwerfung unter die Mogulherrschaft 5 2 Die Friedenszeit und ihr Ende 6 Das 18 und 19 Jahrhundert 7 Anschluss an Indien 8 Siehe auch 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseUrsprunge BearbeitenAls regierender Clan wird der Guhila bzw Guhilot Clan genannt der durch Vergleiche von lokalen Inschriften und Konigslisten mehr oder minder zuverlassig bis in die Mitte des 7 Jahrhunderts zuruckverfolgt werden kann 1 Die Namensherkunft wird in dem Wort guha bzw Hohle vermutet und mit der Legende einer Konigswitwe verknupft die ihr Kind in einer Hohle gebar 2 Fruhe Herrscher BearbeitenZum Guhila bzw Ghuliot Klan wird beispielsweise ein gewisser Vappa Rawal reg ca 734 753 oder 728 764 3 gerechnet ein Anhanger des Shiva Kults der vom Mori Konig Manuraja ca 728 Chittor gewonnen und zusammen mit anderen Hindufursten z B dem Pratihara Nagabhata das Land vor den angreifenden Arabern beschutzt haben soll 4 Zwischen der zweiten Halfte des 8 und der ersten Halfte des 10 Jahrhunderts erkannten die verschiedenen Guhilot Clans in Mewar und Jaipur die Oberherrschaft der Pratihara an Nach deren Machtverfall erklarte sich der Guhila Bhartripatta II in einer Inschrift aus der damaligen Hauptstadt Aghata bzw Ahar nordlich von Udaipur von 943 zum Maharaja Sein Sohn Allata reg um 951 53 hat vermutlich den Schlachtentod des damaligen Pratihara Herrschers Devapala verursacht 5 Saktikumara reg um 977 wurde von den Paramara unter Vakpati Raja II Munja reg ca 974 995 uberrannt und ausgeplundert regierte aber noch bis zum Ende des Jahrhunderts Die Herrschaft seiner Nachfolger ist dunkel und verworren Sie unterstanden in der zweiten Halfte des 12 Jahrhunderts den Solanki auch Chalukya bis ihnen der Machtverfall ihrer Nachbarn im 13 Jahrhundert neue Handlungsmoglichkeiten gab Das 13 Jahrhundert bis zum Fall von Chittorgarh 1303 BearbeitenMewar wurde unter Jaitra Singh reg ca 1213 1252 aus dem Guhila Clan wieder ein selbstandiger Machtfaktor und bis zum Ende des Jahrhunderts zum fuhrenden Rajputen Furstentum Jaitra Singh loste sich von den Solanki und machte Chittorgarh zur Hauptstadt nachdem Nagada bei einem Angriff des Delhi Sultans Iltutmish reg 1211 1236 zerstort wurde Seine Regierung und die seines Sohnes Tej Singh reg ca 1255 1273 gilt als Zeit des relativen Friedens und Wohlstandes Samar Singh reg ca 1273 1301 und sein Sohn Ratan Singh reg 1301 1303 6 hatten bereits mit verstarkten Angriffen der Moslems zu kampfen 1303 nahm Sultan Ala ud Din Khalji von Delhi reg 1296 1316 Chittor ein und liess ca 30 000 Menschen 7 massakrieren Die Stadt wurde mit einer starken Garnison belegt ging aber schon 1318 wieder an den Rana Hamir verloren Vom 14 Jahrhundert bis zur Schlacht von Khanwa 1527 BearbeitenMit dem Rana Hamir reg ca 1318 26 1364 kam ein neuer Zweig des Guhila Clan an die Macht die Sisodia Dynastie 8 Hamir fuhrte mehrere Kampfe gegen die Tughluq Sultane von Delhi er soll sogar den Sultan bei Singholi besiegt und gefangen genommen haben 9 und nahm den Titel Maharana an Er gab die Regierung noch zu Lebzeiten in die Hande seines Sohnes Kshetra Singh reg 1364 1382 ab welcher von Lakha reg 1382 1397 und Mokul reg 1397 1433 nachgefolgt wurde Die Regierung von Maharana Kumbha reg 1433 1468 gilt als eine goldene Periode von Mewar Kumbha besiegte die Herrscher von Malwa Gujarat und verschiedenen Kleinstaaten vergrosserte sein Territorium und liess bedeutende Tempel und Burgen Ranakpur Vijay Stambha Kumbhalgarh bauen Er wurde von seinem Sohn Uda ermordet der bald danach von seinem Bruder Raimal reg 1473 1508 gesturzt wurde Raimal gilt wie sein Vater als erfolgreicher Herrscher und Patron der Kunste sah sich aber schon bald diversen Familienstreitigkeiten gegenuber welche die Wirtschaft beeintrachtigten Auch Sangha Sangram Singh reg 1509 1528 focht erfolgreich gegen die Sultane von Malwa Mahmud II war z B 1519 sein Gefangener Gujarat und Delhi und gegen diverse hinduistische Kleinstaaten Nahezu alle Rajputen Fursten standen schliesslich unter seiner Fuhrung Im Marz 1527 wurde er bei Khanwa von Babur dem Grunder des Mogulreiches geschlagen Trotz grosser zahlenmassigen Uberlegenheit der Rajputen 201 000 gegen 15 000 sicherten Artillerie und Reiterei den Moguln den Sieg Auch der Rana wurde schwer verwundet und wenig spater vergiftet Zur Mogulzeit BearbeitenDie Ereignisse bis zur Unterwerfung unter die Mogulherrschaft Bearbeiten Nach dem Tod Sanghas brachen Machtkampfe innerhalb seiner Familie aus Ratan Singh reg 1528 1531 wurde ermordet und sein Nachfolger Vikramajit galt als ebenso unfahig so dass Bahadur Shah von Gujarat reg 1526 1537 im Marz 1535 Chittor ersturmen und einen Statthalter einsetzen konnte der aber schon innerhalb von drei Monaten wieder vertrieben wurde Die Thronfolgestreitigkeiten brachten 1536 Vanvir und dann Udai Singh reg 1537 1572 an die Macht Kurz bevor der Mogulkaiser Akbar I reg 1556 1605 1567 68 Chittor belagerte verliess Udai Singh die Stadt und verlegte die Hauptstadt in das wirtschaftlich besser gestellte und ahnlich gut zu verteidigende Udaipur Die Verteidigung Chittorgarhs uberliess er einem Kommandanten mit 8 000 gut ausgerusteten Kampfern was ihm die Schmahungen der Geschichtsschreiber einbrachte aber Akbar zumindest soviel Muhe kostete dass er die 40 000 Bauern der Umgebung aus Rache und sicher auch zur Verhinderung eines Wiederaufbaus massakrieren liess Trotz stark beschrankter Ressourcen setzten die Ranas Pratap Singh reg 1572 1597 und Amar Singh reg 1597 1620 abgedankt den Kampf mit den Moguln mit wechselnden Erfolg fort z B schwere Niederlage gegen die Mogularmee unter Raja Man Singh I von Amber beim Haldighati Pass im Juni 1576 Die Ranas konnten erst 1614 5 unter Mogulkaiser Jahangir reg 1605 1627 durch dessen Sohn Khurram spater Kaiser Shah Jahan mittels rucksichtsloser Verwustung des offenen Landes in einem Friedensvertrag unterworfen werden Dabei begnugte sich Jahangir aber mit einem blossen Treuebekenntnis des Prinzen Karan Singh reg 1620 1628 im Namen seines betagten Vaters geringfugiger Truppenhilfe und dem Verbot des Wiederaufbaus von Chittor Die Friedenszeit und ihr Ende Bearbeiten Das Verhaltnis zu den Moguln blieb nachfolgend bis zur Zeit Aurangzebs um 1680 weitgehend ungestort Jagat Singh reg 1628 1652 verbrachte seine Zeit mit der Ausplunderung kleinerer Furstentumer und dem Ausbau von Udaipurs Wasser Palasten Raj Singh reg 1652 1680 wurde 1679 durch die Erneuerung der Dschizya und die Einverleibung des benachbarten Marwar in das Mogulreich zur Auseinandersetzung mit Aurangzeb reg 1658 1707 genotigt Dieser besetzte 1680 Udaipur konnte aber trotz massiven Vorgehens den Kleinkrieg der verbundeten Sisodia und Rathor Rajputen nicht beenden und wurde zudem durch eine plotzliche Revolte seines Sohnes Akbar behindert 10 1681 schloss Jai Singh 1680 1698 einen separaten Frieden und widmete sich dem Wiederaufbau wahrend die Rathor Rajputen den erbitterten Kleinkrieg um Marwar allein fortsetzten Sein Nachfolger Amar Singh II reg 1698 1710 verbundete sich mit Amber gegen die Bedrohung durch Aurangzeb und erlaubte auch wieder Heiratsverbindungen zu dem einstmals verfeindeten Furstenhaus Damals verweigerten fast alle Rajputenclans den Dienst in der Mogularmee was Aurangzebs Machtposition erheblich schwachte und zum Niedergang seines Reiches beitrug Erst 1708 kam es unter Bahadur Schah reg 1707 1712 zum Interessenausgleich Das 18 und 19 Jahrhundert BearbeitenDie Regierung von Sangram Singh reg 1710 1734 war weitgehend ereignislos Jagat Singh II reg 1734 1751 sah sich mit dem rasanten Aufstieg der Marathen konfrontiert 1736 empfing er den Peshwa Baji Rao I in Udaipur und gestand ihm einen jahrlichen Tribut von 160 000 Rupien zu was sich bald als immense finanzielle Burde erwies Anstelle sinnvoller Abwehrmassnahmen verspielte er aber nach 1743 die Ressourcen seines Staates im erfolglosen Kampf um die Thronfolgefrage von Jaipur zuvor Amber 11 Unter Ari Singh reg 1761 1773 und Bhim Singh reg 1778 1828 verzeichnete Mewar einen zunehmenden Gebietsschwund und Machtverlust durch Rebellionen fortgesetzte Angriffe und Plunderungen der Marathen und durch Eigenmachtigkeiten des Adels Das stark verkleinerte Mewar wurde wie seine Nachbarn nach dem Sturz der Marathenherrschaft 1818 ein britisches Protektorat Anschluss an Indien BearbeitenAm 18 April 1948 trat Mewar der Union von Rajasthan bei am 7 April 1949 erfolgte der Anschluss an Indien und am 1 November 1956 die Aufhebung des Furstenstaats Siehe auch BearbeitenListe indischer FurstenstaatenLiteratur BearbeitenIan Copland The princes of India in the endgame of empire 1917 1947 Cambridge Studies in Indian History and Society 2 Cambridge University Press Cambridge u a 1997 ISBN 0 521 57179 0 Bamber Gascoigne Die Grossmoguln Glanz und Grosse mohammedanischer Fursten in Indien Sonderausgabe Prisma Verlag Gutersloh 1987 ISBN 3 570 09930 X Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Mewar Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Commons Furstentum Udaipur Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien iiNet Udaipur Mewar Princely State nationmaster comEinzelnachweise Bearbeiten Vgl Dines C Sircar Two Grants of Early Guhilas 1 Grant of Bhavihita Harsha Year 48 In Epigraphia Indica Bd 34 1960 1961 ZDB ID 301025 9 S 170 173 Sailendra Nath Sen Ancient Indian History and Civilisation 2nd edition New Age International New Delhi 1999 ISBN 81 224 1198 3 S 336 Honnavalli V Sreenivasa Murthy Essays on Indian history and culture Felicitation volume in honour of Professor B Sheik Ali Mittal Publications New Delhi 1990 ISBN 81 7099 211 7 S 78 Christian Lassen Indische Alterthumskunde Band 2 Geschichte von Buddha bis auf die Gupta Konige Koenig u a Bonn u a 1849 S 33 f Ramesh C Majumdar u a Hrsg The History and Culture of the Indian People Band 3 The Classical Age 5th edition Bharatiya Vidya Bhavan Mumbai 1997 S 158 Der Name ist ein Titel er wird entweder mit dem 8 Konig Kalbhoj oder mit dem 9 Konig Khummana I bzw Khumar der Alpur Inschrift gleichgesetzt Vgl Bhawan Singh Rana Maharana Pratap Diamond Pocket Books New Delhi 2004 ISBN 81 288 0825 7 S 16 Ramesh C Majumdar Ancient India 8th edition 1977 reprinted Motilal Banarsidass Publishers Delhi u a 1991 ISBN 81 208 0435 X S 299 f Vgl Ramesh C Majumdar Ancient India 8th edition 1977 reprinted Motilal Banarsidass Publishers Delhi u a 1991 ISBN 81 208 0435 X S 299 f Sailendra Nath Sen Ancient Indian History and Civilization Wiley Eastern Limited New Delhi u a 1988 ISBN 81 224 0012 4 S 377 Die Kumbhal Garh Inschrift von 1460 Vers 176 180 macht Ratan Singh zum Sohn von Samar Singh und erwahnt Lakshman Singh als Verteidiger Chittors nach dessen Tod Darstellungen aus dem 17 Jahrhundert erklaren beide zu Brudern und bringen die Konigin Padmani in die Geschichte ein Sri Ram Sharma Maharana Raj Singh and his times Motilal Banarsidass Publishers Delhi u a 1971 S 11 Fussn 33 Jaswant L Mehta Advanced Study in the History of Medieval India Band 1 1000 1526 AD Sterling Publishers New Delhi u a 1980 S 149 Die Linie spaltete sich in den Wirren um 1170 ab als sich ihr Stammvater Rahapa beim Dorf Sesoda niederliess Raj Kumar Hrsg Essays on medieval India Discovery Publishing House New Delhi 2003 ISBN 81 7141 683 7 S 47 Vgl Ashvini Agrawal Studies in Mughal History Motilal Banarsidass Publishers Delhi u a 1983 S 106 ff Aurangzeb liess in dem kurzen Krieg allein in Udaipur und Chitor 236 Tempel zerstoren und das Land so verwusten dass eine Hungersnot drohte R K Gupta S R Bakshi Hrsg Rajasthan Through the Ages Band 1 The Heritage Of Rajputs Sarup amp Sons Delhi 2008 ISBN 978 81 7625 841 8 S 205 ff Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mewar amp oldid 229668935