www.wikidata.de-de.nina.az
Dieser Artikel beschreibt den Begrunder des Mogulreiches Zu anderen Bedeutungen siehe Babur Begriffsklarung Zahir ad Din Muhammad Babur persisch ظهير الدين محمد بابر DMG Ẓahir ad Din Muḥammad Babur geboren am 14 Februar 1483 in Andischon Ferghanatal heute Usbekistan gestorben am 26 Dezember 1530 in Agra heute Indien auch Babur Chan oder Babur Schah war der erste Mogul von Indien Er war ursprunglich ein Herrscher im umkampften Zentralasien dem es durch den Sieg uber die afghanische Lodi Dynastie die bereits grosse Gebiete in Nordindien beherrschte und uber hinduistische Herrscher in Indien gelang das langwahrende indische Mogulreich zu grunden Babur in einem Ausschnitt aus einer indischen Buchmalerei des 17 Jahrhunderts von Bishandas British Library London 1 Babur auf der Jagd Darstellung um 1605 Museum fur Islamische Kunst Berlin Inv Nr I 4593 fol 49Baburs Grab im Kabuler Bagh e Babur Babur Garten Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Baburnama 3 Garten 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenZahir ad Din Muhammad von seiner Familie und seinen Gefolgsleuten Babur Tiger genannt war ein timuridischer Furst aus dem Ferganatal Als sein Vater Omar Scheich 1493 verstarb wurde Muhammad sein Nachfolger 1494 starb Sultan Ahmad Mirza und mehrere Timuriden stritten sich um die Herrschaft uber Buchara und Samarkand Der junge Mohammed Babur eroberte 1497 im Alter von 14 Jahren Samarkand konnte es aber nicht halten Er hatte bei seiner Verwandtschaft keinen Ruckhalt und verlor nach Misserfolgen schnell den Grossteil seiner Anhangerschaft Inzwischen vereinigten sich die Usbeken unter Mohammed Scheibani in den Nordsteppen und besetzten 1500 Buchara und Samarkand Babur eroberte Samarkand in einem Handstreich zuruck wurde aber in offener Feldschlacht erneut besiegt und gab Samarkand gegen freien Abzug auf 1500 1501 1506 starb in Herat Husain Baiqara der letzte bedeutende Timuride Nun war Mohammed Scheibanis Macht fast unanfechtbar Erst nach dessen Niederlage und Tod 1510 im Gefecht gegen den schiitischen Safawiden Schah Ismael konnte Babur mit Hilfe Ismaels am 12 Oktober 1511 erneut Samarkand besetzen Im Gegensatz zu fruher entwickelte sich jedoch Widerstand in der Bevolkerung moglicherweise infolge von Massakern oder wegen Baburs vielleicht nur scheinbaren Ubertritts zur Schia als Teil des Paktes mit Ismael In der Schlacht von Gadschdiwan bei Buchara siegten 1512 die Usbeken unter dem Reitergeneral Jani Beg einem Vetter Scheibanis und Babur verlor die Herrschaft uber Samarkand ein drittes Mal Er wandte sich nun nach Suden nach Afghanistan machte Kabul zu seiner neuen Hauptstadt und fuhrte von hier aus kleinere Feldzuge gegen afghanische Stamme aus der heutigen Nordwestlichen Grenzprovinz und das Sultanat von Delhi Um sein Bundnis mit den afghanischen Jusuf zai zu starken heiratete Babur 1519 Bibi Mubaraka Aghacha von Gul Badan die Tochter seines Verbundeten Malik Schah Manṣur Sohn des Malik Sulaiman Schah 2 Der Sultan von Delhi Ibrahim Lodi reg 1517 1526 war wegen seiner masslosen Strenge beruchtigt und so konspirierten bald einige seiner Grossen z B Daulat Khan Statthalter im Punjab mit Babur Persische Kanonen eine uberlegene Kavallerie und eine den Osmanen nachempfundene defensive Taktik die sog Rumi Verteidigung unter der Verwendung von Karren verhalfen ihm in der Schlacht von Panipat im April 1526 zum Sieg uber Ibrahim Lodi der in der Schlacht fiel Babur besetzte Delhi und Agra und grundete dort das Mogulreich Im August 1526 wurde sein Sohn Faruq geboren 3 Rana Sangram Singh von Mewar reg 1509 1527 der ranghochste der Rajputenfursten griff ihn jedoch bei Khanwa an Im Marz 1527 standen 15 000 Kampfer Baburs gegen 201 000 Rajputen Artillerie und Reiterei der Moguln errangen den Sieg Baburs Sangram Singh wurde schwer verwundet und wenig spater vergiftet In seinen letzten drei Lebensjahren bemuhte sich Babur um die Konsolidierung seiner Macht 1530 starb er in Agra und wurde dort begraben Sein Mausoleum befindet sich in seiner Lieblingsstadt Kabul inmitten der bis heute prachtigen Gartenanlage Bagh e Babur Die Herrschaft des Mogulreiches ubernahm sein Sohn Humayun Baburnama BearbeitenBabur hinterliess eine Baburnama genannte Autobiographie Diese ist in einer Turksprache namlich Tschagataisch geschrieben und hat auch heute noch linguistische Bedeutung da z B das Usbekische auf dieser Sprache basiert Anders als damals ublich enthalt das Baburnama weder eine religiose noch eine sonstige Einleitung oder eine Darstellung der vorangegangenen Reiche Es ist chronologisch geordnet und sehr detailliert besonders in der Darstellung der einzelnen Akteure Ausgeblendet werden unter anderem die unvorteilhaften Verhandlungen mit Mohammed Scheibani im Juli 1501 Babur war sehr an Naturgeschichte interessiert das Baburnameh enthalt eine ausfuhrliche Beschreibung der Flora und Fauna von Hindustan 4 Ausfuhrlich beschreibt er etwa den jasun Hibiscus rosa sinensis mit seiner Blute die die Grosse einer Rosenblute hat und intensiver gefarbt als die eines Granatapfels ist Er vergleicht die gefullte Blute mit einem von den Sprossachsen der Blutenblatter umgebenen Herzen 5 Sie verbluhen an einem Tag Ferner beschreibt er den Oleander der wie der Pfirsich funf Blutenblatter besitzt die rot oder weiss sein konnen die wohlriechenden Pandanusbluten Pandanus odoratissimus 6 und den Jasmin 7 Wie aus seiner Autobiographie hervorgeht verfasste Babur ausserdem zahlreiche Gedichte Dem Verfassen satirischer Gedichte Mubin hatte er jedoch abgeschworen da niedere Vorstellungen den Verstand beschmutzten der heilige Einsichten des Koran erfasst hat Als er den Eid 1525 auf einem Floss auf dem Kabul bricht wird dies seiner Ansicht nach mit einer Krankheit bestraft worauf er seinen Eid erneuert 8 Garten BearbeitenBabur kannte die Garten Timurs in Samarkand im Baburnama beschreibt er die Garten Dilkuscha und den Platanengarten die auch aus dem Werk von Ruy Gonzalez de Clavijo bekannt sind als auch die Garten Schah Ruchs in Herat Diese Garten waren rechteckig symmetrisch angelegt und terrassiert Sie enthielten Zypressen und Pappeln 9 Babur liess in Kabul Garten anlegen darunter den Bagh e Babur 10 Fur den Bagh i wafa in Adinapur liess Babur im Jahr 1523 Kochbananen aus Indien importieren 11 Spater fuhrte er Pflanzen aus Zentralasien nach Indien ein und war erfreut dass sie hier gediehen So baute ein Belutsche im Jahr 1528 in Agra Melonen an auch Trauben gediehen 12 Auch Garten in Delhi und Agra gehen auf Baburs Plane zuruck Der Char Bagh in Agra liegt am Ufer des Jumna auf sehr schlechtem und unattraktivem Gelande Wir uberquerten es mit hundertfachem Abscheu und Schauder es stand aber kein anderes Land zur Verfugung 13 Als erstes wurde ein Brunnen gegraben um die Badehauser zu versorgen Dann wurde das zentrale Becken haud und dessen Einhegung angelegt Der Garten enthielt auch ein achteckiges Becken und Tamarisken Es wurden Beete angelegt in denen Rosen und Narzissen in perfekter Anordnung wuchsen 14 Babur betont wie er im unschonen und unordentlichen Indien Ordnung und Symmetrie einfuhrt und wie er seinen Garten durch Beete Rabatten und Parterres gliedert 15 Nimla liegt ca 40 km von Dschalalabad entfernt 16 Der Bagh i Wafa Garten der Treue ist bisher nicht lokalisiert wird aber in der Nahe von Dschalalabad vermutet Hier bedeckte Klee den Boden es wuchsen unter anderem Kochbananen Granatapfel Apfelbaume Zuckerrohr und Pappeln Eine Miniatur aus dem Babur nameh aus der Zeit von Akbar I zeigt wie Babur personlich die Anlage des Gartens uberwacht Babur sammelte wildwachsende Tulpen fur seine Garten und liess Stecklinge von orientalischer Platane Efeu und Sauerkirschen schneiden In seiner Geburtsstadt Andischon in Usbekistan wurde 1993 der Babur Gedachtnispark eroffnet Literatur BearbeitenDie Erinnerungen des ersten Grossmoguls von Indien Das Babur Nama Ins Deutsche ubertragen und mit einem Vorwort von Wolfgang Stammler Mit einer historischen Einfuhrung von Sabakhat Azimdzanova u a 2 Auflage Manesse Zurich 1990 ISBN 3 7175 8082 5 Manesse Bibliothek der Weltgeschichte Babur Nama Journal of Emperor Babur Zahir Uddin Muhammad Babur aus dem Tschagataischen ubersetzt von Annette Susannah Beveridge herausgegeben von Dilip Hiro Penguin Books London 2006 ISBN 0 14 400149 7 Baburnama Online Bamber Gascoigne Die Grossmoguln Glanz und Grosse mohammedanischer Fursten in Indien Sonderausgabe Prisma Verlag Gutersloh 1987 ISBN 3 570 09930 X Stephan Conermann Das Mogulreich Geschichte und Kultur des muslimischen Indien Munchen 2006 ISBN 978 3406536038 Mohibbul Hasan Babur Founder of the Mughal Empire in India Kaveri Books New Delhi 2020 ISBN 978 9388540940 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Babur Album mit Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Babur im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Baburnama engl Ubersetzung Fotos von Babur GartenanlagenEinzelnachweise Bearbeiten Babur r 1526 30 Reading Mughal w c on paper Bridgeman Images BL147698 abgerufen am 14 November 2020 Annette Susanne Beveridge Babur nama Memoirs of Babur Translated from the original Turki text of Zahiru d din Muhammad Babur Padsha Ghazi Delhi 1921 Reprint Low Price Publications 1989 in einem Band ISBN 81 85395 07 1 S 375 Annette Susanne Beveridge Babur nama Memoirs of Babur Translated from the original Turki text of Zahiru d din Muhammad Babur Padsha Ghazo Delhi 1921 Reprint Low Price Publications 1989 in einem Band ISBN 81 85395 07 1 S 536 Annette Susanne Beveridge Babur nama Memoirs of Babur Translated from the original Turki text of Zahiru d din Muhammad Babur Padsha Ghazo Delhi 1921 Reprint Low Price Publications 1989 in einem Band ISBN 81 85395 07 1 S 488 514 Annette Susanne Beveridge Babur nama Memoirs of Babur Translated from the original Turki text of Zahiru d din Muhammad Babur Padsha Ghazo Delhi 1921 Reprint Low Price Publications 1989 in einem Band ISBN 81 85395 07 1 S 513 Annette Susanne Beveridge Babur nama Memoirs of Babur Translated from the original Turki text of Zahiru d din Muhammad Babur Padsha Ghazo Delhi 1921 Reprint Low Price Publications 1989 in einem Band ISBN 81 85395 07 1 S 514 Annette Susanne Beveridge Babur nama Memoirs of Babur Translated from the original Turki text of Zahiru d din Muhammad Babur Padsha Ghazo Delhi 1921 Reprint Low Price Publications 1989 in einem Band ISBN 81 85395 07 1 S 515 Annette Susanne Beveridge Babur nama Memoirs of Babur Translated from the original Turki text of Zahiru d din Muhammad Babur Padsha Ghazo Delhi 1921 Reprint Low Price Publications 1989 in einem Band ISBN 81 85395 07 1 S 449 Penelope Hobhouse Gardening through the ages An illustrated history of plants and their influence on Garden Styles from Ancient Egypt to the present day London Simon amp Schuster 1992 S 50 Penelope Hobhouse Gardening through the ages An illustrated history of plants and their influence on Garden Styles from Ancient Egypt to the present day London Simon amp Schuster 1992 S 42 Annette Susanne Beveridge Babur nama Memoirs of Babur Translated from the original Turki text of Zahiru d din Muhammad Babur Padsha Ghazo Delhi 1921 Reprint Low Price Publications 1989 in einem Band ISBN 81 85395 07 1 S 443 Annette Susanne Beveridge Babur nama Memoirs of Babur Translated from the original Turki text of Zahiru d din Muhammad Babur Padsha Ghazo Delhi 1921 Reprint Low Price Publications 1989 in einem Band ISBN 81 85395 07 1 S 686 Annette Susanne Beveridge Babur nama Memoirs of Babur Translated from the original Turki text of Zahiru d din Muhammad Babur Padsha Ghazo Delhi 1921 Reprint Low Price Publications 1989 in einem Band ISBN 81 85395 07 1 S 531 Annette Susanne Beveridge Babur nama Memoirs of Babur Translated from the original Turki text of Zahiru d din Muhammad Babur Padsha Ghazo Delhi 1921 Reprint Low Price Publications 1989 in einem Band ISBN 81 85395 07 1 S 443 Annette Susanne Beveridge Babur nama Memoirs of Babur Translated from the original Turki text of Zahiru d din Muhammad Babur Padsha Ghazo Delhi 1921 Reprint Low Price Publications 1989 in einem Band ISBN 81 85395 07 1 S 532 Penelope Hobhouse Gardening through the ages An illustrated history of plants and their influence on Garden Styles from Ancient Egypt to the present day London Simon amp Schuster 1992 S 64VorgangerAmtNachfolger Grossmogul von Indien 1526 1530HumayunNormdaten Person GND 118841807 lobid OGND AKS LCCN n50053659 NDL 00709319 VIAF 97090468 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME BaburALTERNATIVNAMEN Babar Baber Babor Zahir ad Din Muhammad BaburKURZBESCHREIBUNG Kaiser von Indien der Grunder des MogulreichesGEBURTSDATUM 14 Februar 1483GEBURTSORT Andijon Ferghanatal heute Usbekistan STERBEDATUM 26 Dezember 1530STERBEORT Agra heute Indien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Babur amp oldid 234545964