www.wikidata.de-de.nina.az
Ismail I persisch شاه اسماعیل esmɔːˈiːl mit vollem Namen Schah Isma il Abu l Mozaffar ibn Scheich Haydar ibn Scheich Dschunayd Safawi aserbaidschanisch Sah Ismayil geboren am 17 Juli 1487 in Ardabil gestorben am 23 Mai 1524 bei Tabris 1 war der Begrunder der Safawiden Dynastie Irans und somit Schah von Persien von 1501 bis 1524 Schah Ismail I Begrunder der Safawiden Dynastie Portrat aus Europa 17 Jahrhundert Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Dichtung 3 Literatur 4 Weblinks 5 AnmerkungenLeben und Wirken BearbeitenIsmail I war Fuhrer des aus Ardabil stammenden schiitischen Safawiyya Ordens und ein Nachfahre des Grunders und Namensgebers des Ordens Safi ad Din Ardabilis 2 3 4 5 6 7 Berichten zur ethnischen Herkunft Ismails sind aserbaidschanische kurdische persische sowie weitere iranische Vorfahren zu entnehmen sodass in der Literatur weitgehend von einer gemischten Herkunft ausgegangen wird 8 9 10 11 12 Auf den Ahnen der Safawiden Safi ad Din Ardabili gehen mit persischen Kommentaren versehene Doppelverse in der mitteliranischen Sprache Tati zuruck welche vor der den Turksprachen zugerechneten aserbaidschanischen Sprache im iranischen Aserbaidschan verbreitet war 13 14 Als Ismail ein Jahr alt war verlor er seinen Vater Haydar Safawi Seine Mutter Halime Begum war die Tochter des turkmenischen Fuhrers der Aq Qoyunlu Uzun Hasan und der Konigstochter aus dem Kaiserreich Trapezunt Despina Auch seine Grossmutter war eine Aq Qoyunlu Zwischen dieser Dynastie und Ismails Familie gab es eine Koalition die aber zu Lebzeiten von Haydar zerbrach Ismail und seine Bruder Ali Mirza und Ibrahim wurden 1489 wahrend der Unruhen um die Nachfolge der Aq Qoyunlu in der Festung Istachr in Fars eingesperrt Ismail blieb dort viereinhalb Jahre Danach floh Ismail nach Ardabil und von dort nach Gilan Er hielt sich fur fast funf Jahre bis 1499 in Lahidschan versteckt Wahrend dieser Zeit hielt er den Kontakt zu den turkmenischen Stammen der Kizilbasch und zog 1499 gegen die Aq Qoyunlu Er besiegte die Aq Qoyunlu unter ihrem Herrscher Alwand Bey in Scharur in Schirwan und rachte so den Tod seines Vaters und seines Grossvaters nbsp Fresko das die Schlacht zwischen Ismail I und den Usbeken unter Mohammed Scheibani zeigt Tschehel Sotun Palast Isfahan Iran Ismail eroberte so Aserbaidschan und Tabris das er 1501 zur Hauptstadt seines in der Entstehung befindlichen persischen Reichs machte Mit seiner Kronung im Jahre 1501 erneuerte er den traditionellen Titel des Schahinshah i Iran Konig der Konige des Iran welcher mit dem westlichen Begriff des Kaisers zu vergleichen ist 1503 eroberte Ismail den Irak 1508 Fars und 1510 Chorasan und Herat wo er die Usbeken unter Mohammed Scheibani bei Merw besiegte Nach der Niederlage in der Schlacht bei Tschaldiran 1514 gegen die Osmanen die von Selim I angefuhrt wurden und uber eine uberlegene Artillerie verfugten verlor er 1516 den Nordirak und Ostanatolien konnte dafur aber 1517 Georgien erobern Daraufhin versuchte Ismail mit einigen europaischen Staaten eine Allianz gegen die Osmanen einzugehen 1516 empfing er eine Gesandtschaft von Konig Ludwig II aus Ungarn und spater auch von Karl V aus dem Heiligen Romischen Reich In einem Brief an Karl V wundert sich Ismail daruber dass die Europaer sich untereinander bekriegten anstatt sich gegen die Osmanen zu verbunden Die von ihm ausgehende Reichsbildung vollzog sich im Zeichen des schiitischen Islam Ismail I grundete die Safawiden Dynastie die bis zum Jahre 1722 Bestand hatte Nach seinem Tod im Jahr 1524 brachen innere Wirren im Land aus welche bis 1587 anhielten Antonio Tenreiro der 1524 als Mitglied einer Gesandtschaft vom portugiesischen Vizekonig von Indien an Schah Ismail geschickt wurde beschreibt dessen pathologische Grausamkeit an Menschen und Tieren So erfuhr er dass dieser nach der Eroberung von Isfahan personlich Gefangene mit dem Schwert erschlug deren Hande und Fusse man zusammengebunden hatte Er berichtet dass er dort verbrannte Knochen und Aschehaufen gesehen hat die von einem Massaker herruhren das an 5000 Menschen verubt wurde Weiter beschreibt er dass Schah Ismail Treibjagden veranstalten liess bei denen Tiere in Massen eingekesselt wurden von denen er selbst wiederum so viele er konnte eigenhandig totete und die ubrigen von seinen Soldaten uber mehrere Tage hin abschlachten liess Als er 1524 starb wurde er im Familienmausoleum bei Ardabil begraben Er hinterliess vier Sohne und funf Tochter Nachfolger wurde sein Sohn Tahmasp I Dichtung BearbeitenSchah Ismail I dichtete unter dem Pseudonym Chataʾi arabisch خطائي Der Fehlerhafte mystisch religiose Gedichte in Persisch und Turkisch Aseri Interessant sind vor allem seine provokativen Gedichte in Aseri mit denen er gezielt turkmenische Nomaden anzuwerben versuchte zu jener Zeit war Ismail I erst 14 Jahre alt Uberliefert sind vor allem sein Diwan der in der ersten handgeschriebenen Fassung von 1541 erhalten ist und das Dahname die Zehn Liebes Briefe Besondere auch religiose Bedeutung hat seine Poesie fur die Aleviten der Turkei Literatur BearbeitenR M Savory T Gandjei Ismail I In The Encyclopaedia of Islam New EditionWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Ismail I Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Ismail I Schah In Ehsan Yarshater Hrsg Encyclopaedia Iranica englisch iranicaonline org mit Literaturangaben Anmerkungen Bearbeiten Roger M Savory ESMAʿiL I ṢAFAWi In Encyclopaedia Iranica Band 8 1998 ISBN 978 1 56859 058 5 Petra Sayas Die religiose Entwicklung der Safawiden von Scheich Safi bis Schah Ismail S 17 Gronke Schlaglichter S 165 Faruk Sumer Safevi Devleti nin Kurulusu ve Gelismesinde Anadolu Turklerinin Rolu S 1 Ibrahim Arslanoglu Sah Ismail Hatayi ve Anadolu Hatayileri S 3 V Togan Sur l Origine des Safavides S 345 57 Mehrere Quellen uber die kurdische Herkunft Schah Ismails und ein Stammbaum von Safi al Din Seyh Safi Safavid dynasty in der englischsprachigen Wikipedia Walther Hinz Irans Aufstieg zum Nationalstaat im 15 Jahrhundert De Gruyter 2013 ISBN 3111098168 Richard Tapper Frontier Nomads of Iran A Political and Social History of the Shahsevan Cambridge University Press September 1997 ISBN 978 0521583367 Vladimir Minorsky The Poetry of Shah Ismail I Bulletin of the School of Oriental and African Studies Volume 10 Issue 04 2 1942 Andrew J Newman Safavid Iran Rebirth of a Persian Empire Library of Middle East History I B Tauris 2008 ISBN 978 1845118303 EBN BAZZAZ Encyclopaedia Iranica Ehsan Yarshater AZERBAIJAN vii The Iranian Language of Azerbaijan In Encyclopaedia Iranica Volume III Fasc 3 Eisenbrauns 1989 ISBN 978 0 7100 9121 5 Muzaffar Husain Syed Concise History of Islam Vij Books India 2011 ISBN 9381411093Schah der Safawiden Ismail I Tahmasp I Ismail II Mohammad Chodabande Abbas I Safi I Abbas II Safi II Sultan Hosein Tahmasp II Abbas III Sulaiman II Ismail III Normdaten Person GND 118932497 lobid OGND AKS LCCN n80149855 VIAF 3785262 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ismail I ALTERNATIVNAMEN Shah Isma il Abu l Mozaffar bin Scheich Haydar bin Scheich Dschunayd SafawiKURZBESCHREIBUNG iranischer Schah Dynastie der Safawiden hoher Geistlicher des SafawiyyaGEBURTSDATUM 17 Juli 1487GEBURTSORT ArdabilSTERBEDATUM 23 Mai 1524STERBEORT bei Tabris Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ismail I Schah amp oldid 237037346