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Abbas I oder Schah ʿAbbas I anhoren kurz Schah Abbas persisch شاه عباس DMG Sah Abbas ʃɑːh ˈaebbɑːs auch Abbas der Grosse persisch شاه عباس بزرگ DMG Sah Abbas e Bozorg anhoren 27 Januar 1571 in Herat 19 Januar 1629 in Mazandaran war ein iranischer Herrscher aus der Dynastie der Safawiden Er regierte von 1587 bis 1629 als Schah von Persien Schah AbbasSchah Abbas I und ein Page 1627 Louvre Paris Der persische Vers Mitte rechts bezieht sich auf Lustbarkeiten im Fruhling Mag das Leben Dir alles bringen was Du von drei Lippen begehrst der Lippe Deines Liebsten der Lippe dem Rand des Baches und der Lippe des Bechers 1 Schah Abbas I und Wali Muhammed Khan heute im Tschehel Sotun Palast Isfahan Inhaltsverzeichnis 1 Politik 2 Ausbau von Isfahan zur neuen Hauptstadt 3 Handelsbeziehungen 4 Kunst 5 Literatur 6 EinzelnachweisePolitik BearbeitenAn die Macht kam er nachdem er seinen Vater Mohammad Chodabande in einer Palastrevolution gesturzt hatte Gekront wurde er im Pavillon Tschehel Sotun in Qazvin Zwischen 1590 und 1602 fuhrte er umfassende politische und wirtschaftliche Reformen im Land durch Nachdem im Fruhjahr 1598 der Usbeken Furst ʿAbdallah II verstorben war gelang es ihm die Usbeken aus Chorasan zu vertreiben und Herat und Maschhad einzunehmen 1599 reformierte Abbas I seine Armee mit Hilfe englischer Berater 2 Mit seiner neuen Armee konnte er ab 1603 im Osmanisch Safawidischen Krieg 1603 1618 die Osmanen besiegen und ihnen Aserbaidschan mit Tabris sowie Sudostanatolien entreissen Zudem eroberte er die westpersischen Gebiete und den Irak Mesopotamien inklusive Bagdad zuruck die Schah Tahmasp I verloren hatte 1605 vertrieb er die Osmanen aus Basra und dem sudlichen Kurdistan Den indischen Herrschern des Mogulreiches trotzte er Teile Afghanistans ab Als der kurdische Emir Emirhan Lepzerin dt Goldarm die Burg von Dimdim am Urmiasee wiederaufbauen liess interpretierte Abbas I dies als eine Bedrohung seiner Macht und begann einen Feldzug gegen die Kurden Der Kampf dauerte von 1609 bis 1610 ehe die Burg schliesslich gefallen war Die Kurden wurden daraufhin nach Chorasan deportiert und an ihrer Stelle die Turkmenen angesiedelt 1615 schlug Abbas I einen Aufstand der Georgier in Tiflis nieder wobei mehr als 60 000 Menschen starben und weitere 100 000 vertrieben wurden Eine Allianz zwischen Osmanen und Tataren wurde 1618 von seinen Truppen ebenfalls geschlagen 1622 eroberte er schliesslich mit Hilfe von sechs englischen Kriegsschiffen die Insel Hormuz von den Portugiesen zuruck Zu dieser Zeit grundete er die Stadt Bandar Abbas Aus Angst dass er ebenfalls von einem Familienmitglied gesturzt werden wurde liess er seinen altesten Sohn Safi Mirza toten und andere Angehorige einsperren Als Abbas I starb reichte sein Reich vom Tigris bis zum Indus Zu seinem Nachfolger wurde sein Enkel Safi I ernannt Gleichwohl begann danach der Untergang der Dynastie Viele der eroberten Gebiete fielen an die Osmanen zuruck die unmittelbar nach dem Tod des Herrschers wiederkehrten Auch die Heiligen Statten die Graber der von den Schiiten hochverehrten Imame Ali und Hussein im Irak gingen dabei an die Osmanen verloren 3 Ausbau von Isfahan zur neuen Hauptstadt Bearbeiten1598 verlegte ʿAbbas seine Hauptstadt von Qazvin nach Isfahan und konzipierte diese als beeindruckende Hauptstadt des Reiches Noch im Dezember des gleichen Jahres liess er als Bauherr mit Arbeiten am Maydan i Harun Wilayat beginnen 4 1602 begann er mit den Bauarbeiten fur den Maidan i Naqsch i Dschahan und die umliegenden Gebaude und legte damit den Grundstein fur einen neuen Stadtteil 5 Es entstanden prachtvolle Gartenanlagen Boulevards Moscheen Karawansereien eine ist heute das Hotel Abbasi offentliche Bader und Koranschulen 1611 begann er mit der Errichtung der Masdschid i Schah Konigsmoschee am Sudende des Maidan i Naqsch i Dschahan in der Zeit zwischen 1617 und 1624 folgte die Errichtung des Palastes ʿAli Qapu persisch عالی قاپو Hohe Pforte an der Westseite und des Qaisariyya Bazars an der Nordseite 6 Die kosmopolitische Stadt ermoglichte das friedliche Nebeneinander von Muslimen Juden Christen und Zoroastriern Handelsbeziehungen BearbeitenAbbas I pflegte Handelsbeziehungen mit Europa und knupfte Kontakte zu den europaischen Hofen Darin lag bereits der Vorteil dass er Verbundete im Rucken des Osmanischen Reiches wusste Abbas I exportierte Seide und Gewurze nach Europa Mit Hilfe einer Flotte der East India Company vermochte er die Wirtschaftsmacht der Portugiesen von der Insel Hormus zu vertreiben die seit den Tagen Vasco da Gamas den Seehandel mit Indien vom Persischen Golf aus kontrolliert hatten 7 Er empfing an seinem Hof viele Gesandte der europaischen Herrscher und schloss Handelsvertrage mit etlichen westeuropaischen Machten Zudem pflegte er gute Handelsbeziehungen mit Indien und China Nach China exportierte er Kobalt fur die Porzellanmalerei und bekam im Gegenzug wertvolles Porzellan Kunst BearbeitenAbbas liess ein neues kreuzartiges Muster erfinden das immer an ihn erinnern sollte Es wurde in Teppichen und Malereien benutzt und er liess neue Palaste und Moscheen in Isfahan bauen in deren Malereien sein Muster zu finden ist Die Kunst seiner Zeit ist sehr filigran und wurde aufgrund des Handels mit Westeuropa China Indien und anderen umliegenden Kulturen beeinflusst Auf Bildern ist Abbas oft an der aussergewohnlichen Lange seines Schnurrbarts und der extravaganten Tragweise seines Turbans zu erkennen Wenn Schah Abbas verargert war soll er einen roten Turban getragen haben und unter seinen Untertanen wurde gemutmasst dass er sich oft als Harun ar Raschid verkleidet unter die Bevolkerung mischte 8 Auf Abbas geht ein Teppichmuster zuruck das Schah Abbas Muster Literatur BearbeitenQuellenThe Three Brothers or Travels of Sir Anthony Sir Robert Sherley etc London 1823SekundarliteraturHakan Baykal Vom Perserreich zum Iran 3000 Jahre Kultur und Geschichte Konrad Theiss Verlag Stuttgart 2007 ISBN 978 3 8062 2035 3 Christopher de Bellaigue Im Rosengarten der Martyrer Ein Portrat des Iran Aus dem Englischen von Sigrid Langhaeuser Verlag C H Beck Munchen 2006 engl Originalausgabe London 2004 S 29 35 Stephen P Blake Fathpur Sikri and Isfahan The founding and layout of capital cities in Mughal India and Safavid Iran in Amira K Bennison and Alison L Gascoigne eds Cities in the pre modern Islamic world The impact of religion state and society London New York 2007 S 145 158 David Mervyn Blow Shah Abbas The Ruthless King Who Became an Iranian Legend I B Tauris 2009 ISBN 1 84511 989 4 R M Savory ABBAS I In Ehsan Yarshater Hrsg Encyclopaedia Iranica 15 Dezember 1982 englisch iranicaonline org abgerufen am 9 Juni 2011 mit Literaturangaben C R Markham General Sketch of the History of Persia London 1874 Sholeh A Quinn Shah Abbas the King Who Refashioned Iran Oneworld Publications London 2015 ISBN 978 1 85168 425 0 Roger M Savory Abbas I In Encyclopaedia Britannica 1998 Einzelnachweise Bearbeiten Shah Abbas I and his Page Louvre abgerufen am 2 Mai 2014 englisch Vgl Der Islam II Die islamischen Reiche nach dem Fall von Konstantinopel Fischer Weltgeschichte Frankfurt M 1971 S 167 ISBN 3 436 01426 5 Hakan Baykal S 121 Vgl Blake 152 Vgl Blake 153 Vgl Blake S 153 f Hakan Baykal S 120 Peter Lamborn Wilson Karl Schlamminger Weaver of Tales Persian Picture Rugs Persische Bildteppiche Geknupfte Mythen Callwey Munchen 1980 ISBN 3 7667 0532 6 S 79 139 Die Konige hier S 88 90 Schah Abbas und 126 f Schah der Safawiden Ismail I Tahmasp I Ismail II Mohammad Chodabande Abbas I Safi I Abbas II Safi II Sultan Hosein Tahmasp II Abbas III Sulaiman II Ismail III Normdaten Person GND 118646400 lobid OGND AKS LCCN n80034374 VIAF 77109363 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Abbas I ALTERNATIVNAMEN Abbas der GrosseKURZBESCHREIBUNG persischer SchahGEBURTSDATUM 27 Januar 1571GEBURTSORT HeratSTERBEDATUM 19 Januar 1629STERBEORT Mazandaran Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Abbas I Persien amp oldid 237540670