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Der Naqsch e Dschahan Platz persisch ميدان نقش جهان Meidan e Naqsch e Dschahan DMG Maydan e naqs e ǧahan Platz des Abbildes der Welt im historischen Zentrum der iranischen Stadt Isfahan gehort mit fast neun Hektar Flache zu den grossten Platzen der Welt Er stellt ein wichtiges Zeugnis des gesellschaftlichen und kulturellen Lebens Persiens im safawidischen Zeitalter dar und wurde 1979 als bedeutende historische Statte in die Liste des UNESCO Weltkulturerbes aufgenommen Das Areal und seine Gebaude bilden den Mittelpunkt der Stadt und sind ein Grund dass die Schonheit Isfahans im Persischen sprichwortlich wurde mit einem phonetischen Wortspiel zu Naqsch e Dschahan dem Namen des Platzes Esfahan nesf e Dschahan Isfahan ist die Halfte der Welt Meidan e Emam IsfahanUNESCO WelterbeUberblick uber den Platz in seiner heutigen Form inzwischen fur den Autoverkehr gesperrt Vertragsstaat en Iran IranTyp KulturKriterien i v vi Referenz Nr 115UNESCO Region Asien und PazifikGeschichte der EinschreibungEinschreibung 1979 Sitzung 3 Abbas I liess den Platz zwischen 1590 und 1595 unter dem ursprunglichen Namen Naqsch e Dschahan Abbild der Welt sudwestlich des damaligen Stadtzentrums anlegen Spater wurde er auch Konigsplatz Meidan e Schah genannt und dementsprechend nach der Islamischen Revolution zu Ehren des Ajatollahs Chomeini Imamplatz oder Platz des Imams میدان امام Meidan e Emam Inhaltsverzeichnis 1 Masse und Nutzung 2 Geschichtlicher Hintergrund 3 Aufteilung des Platzes 4 Gebaude 4 1 Arkaden 4 2 Schahmoschee 4 3 Hohe Pforte Ali Qapu 4 4 Scheich Lotfollah Moschee 4 5 Koniglicher Basar 5 Rezeption 6 Literatur 7 Weblinks 8 AnmerkungenMasse und Nutzung BearbeitenDer Platz bildet ein langliches Rechteck von 560 m Lange und 160 m Breite und ist nahezu exakt in Nord Sud Richtung ausgerichtet zum Zeitpunkt seiner Anlage war er einer der grossten Platze weltweit Er wurde gleichermassen als Marktplatz Gerichtsort Spielfeld und Festplatz geplant und ist von bedeutenden Bauwerken umgeben Konigspalast Moscheen und Basar die ihrerseits durch eine zweistockige den Platz umrahmende Arkatur verbunden sind So fugen sich der Platz und die ihn umgebende Bebauung zu einem geschlossenen Ensemble das die Verknupfung von weltlicher Kultur mit Geistlichem sowie mit Handel und Kommerz symbolisieren soll Geschichtlicher Hintergrund Bearbeiten nbsp Naqsch e Dschahan Platz mit der Konigsmoschee oben und der Hohen Pforte rechts Pascal Coste 1867 nbsp Abbas I Kupferstich von Dominicus Custos spates 16 Jahrhundert Isfahans genauer Grundungszeitpunkt liegt im Dunklen erste Siedlungsanfange reichen vermutlich bis in die fruhachamenidische Zeit zuruck also das 6 Jahrhundert v Chr Nach der Eroberung der Region durch Muslime im Rahmen der Islamischen Expansion um das Jahr 642 erlebte Isfahan im 12 Jahrhundert unter der Dynastie der Seldschuken eine erste Blutezeit Kriege und haufig wechselnde Herrscher liessen die Stadt in den folgenden Jahrhunderten jedoch in Stagnation verharren Unter der Dynastie der Safawiden die Isfahan zu ihrer Hauptstadt machten und in diesem Spiegel des Paradieses 1 zahlreiche Prachtbauten und Gartenanlagen anlegten erfuhr die Stadt ihre Glanzzeit Im Jahr 1598 hatte Abbas I seine Hauptstadt von Qazvin nach Isfahan verlegt und die Oase dazu bestimmt seine Residenz und ein bedeutendes Zentrum von Handel Kultur und Religion zu werden Er zog 30 000 2 andere Quellen sprechen von 50 000 3 Kunstler Handwerker und Handler aus dem ganzen Land zusammen mit dem Auftrag die am Rand des Zagrosgebirges inmitten der Salzwuste gelegene Oase nach den Paradiesvorstellungen des Islam umzugestalten Dazu gehorten auch die als Handwerker und Handler geschatzten christlichen armenischen Bewohner des im heutigen Aserbaidschan gelegenen Dschulfa die in eine eigene Vorstadt Isfahans zwangsweise umgesiedelt wurden Religiositat war die eine tragende Saule im Safawidenstaat Handel und Kommerz die andere Nach den ehrgeizigen Zielen Abbas I sollte Isfahan nicht nur zur prachtigsten sondern auch zur reichsten Stadt des Orients werden Mitten in der Stadt sollte ein rationell durchgeplantes urbanes Handelszentrum entstehen in dem jedes Handwerk seinen Bereich erhalten sollte und in dem Handel und Gewerbe durch die Gewahrleistung von Sicherheit und die Bereitstellung einer grosszugigen Infrastruktur unterstutzt werden sollten Das bisherige Stadtzentrum aus der Seldschukenzeit lag um die grosse Freitagsmoschee herum Abbas liess etwa einen Kilometer sudwestlich davon auf einem grossen Freigelande zwischen dem alten Zentrum und dem Fluss Zayandeh Rud den Platz als neues Zentrum anlegen Dadurch wurde ein radikaler Eingriff in den bisherigen Baubestand vermieden Der neue Platz ist durch ein Netzwerk von Basarstrassen mit der alten Mitte verbunden 4 Geistliches dargestellt durch die Moscheen wurde dem Weltlichen dem Basar gegenubergestellt und alles konnte von dem mitten in diesem Spannungsfeld lebenden Herrscher auf seiner Aussichtsplattform uber dem Durchgang zu seinem Palast bequem uberblickt und durch seine auf dem koniglichen Areal untergebrachten Sicherheitskrafte kontrolliert werden Alle Bauwerke wurden durch doppelstockige Arkaden miteinander verbunden und der grosszugige Platz im Mittelpunkt diente als Treffpunkt Handels und Gerichtsplatz ebenso wie fur sportliche Anlasse und Festivitaten Die beeindruckende Grosse des Platzes war mit auf den Umstand zuruckzufuhren dass Abbas I ein leidenschaftlicher Polospieler Chovkanspieler war und daher ein Polofeld auf dem Platz vorsah Die Plane des Schahs gingen in Erfullung Die von ihm umgesiedelte armenische Handlergemeinschaft spann ein ausgedehntes Netz von Handelsverbindungen und spielte rasch eine wichtige Rolle im Seiden und Gewurzhandel zwischen Orient und Okzident Binnen kurzem liefen bedeutende Handelswege zwischen China und Europa uber Isfahan und es pragten ganz anders als in anderen Wustenstadten turkisfarbene Kuppeln und kostbar schimmernde Kacheln der Moscheen und Medressen bluhende Garten vornehme Palaste und grosszugige Wohnhauser das Bild einer prosperierenden Stadt was den nach entbehrungsreicher und kraftezehrender Reise in Karawanen ankommenden Besuchern wie eine Fata Morgana oder eben das Paradies auf Erden vorgekommen sein mag nbsp vergrossern und Informationen zum Bild anzeigen nbsp Panorama des Naqsch e Dschahan Platz mit von l n r Scheich Lotfollah Moschee Konigsmoschee und Hoher PforteAufteilung des Platzes Bearbeiten nbsp Naqsch e Dschahan Platz als Ubersicht von 1703 Darstellung von Gerard Hofsted van EssenDas Panoramafoto oben und die Zeichnung aus dem fruhen 18 Jahrhundert rechts zeigen den monumentalen fast 90 000 m grossen von umlaufenden doppelstockigen Arkaden eingefassten Platz im Uberblick wobei auf den Abbildungen der Westen rechts der Osten links der Suden oben und der Norden unten liegen An den Schmalseiten des Platzes erheben sich zwei machtige und reich verzierte Eingangsportale Im Suden auf den Abbildungen oben steht das prachtige Eingangstor zur Konigsmoschee die heute Masdsched e Emam heisst und im Norden der breite aber vergleichsweise einfach gestaltete Zugang zum Basar Im Westen auf den Abbildungen rechts liegt die Ali Qapu die Hohe Pforte sie war der Eingang zum Gartenpalast des Schahs und diente gleichzeitig als Aussichtsplattform Ihr gegenuber im Osten fugt sich das Eingangsportal eines Bethauses einer kleineren eher privaten koniglichen Moschee der Masdsched e Scheich Lotfollah in die Arkaden ein Der Platz ist 560 m lang und 160 m breit Heutzutage ist das Areal immer noch pragender Mittelpunkt der Stadt und ihres kulturellen und gesellschaftlichen Lebens Gleichzeitig gehort er zu den wichtigsten Sehenswurdigkeiten des Iran Der Platz wird heute von formalen parkartigen Grunanlagen und einem riesigen Wasserbecken mit Springbrunnen in seiner Mitte dominiert die Arkaden dienen als Flaniermeile hinter denen Geschafte Handwerkerstande Restaurants und Teestuben zum Besuch einladen Gebaude BearbeitenNahezu gleichzeitig mit der Fertigstellung des Platzes 1601 wurde mit der Errichtung der Gebaude um den Platz herum begonnen wobei lediglich bei der Hohen Pforte auf ein bereits vorhandenes Bauwerk zuruckgegriffen werden konnte einen Pavillon aus timuridischer Zeit der aufgestockt und erweitert wurde Nach der Anlage des Platzes wurde die Hohe Pforte in ihrem ersten Bauabschnitt zuerst fertiggestellt gefolgt von der relativ kleinen Lotfollah Moschee die ab dem Jahr 1603 errichtet und 1619 eingeweiht wurde Der Bau der Konigsmoschee begann je nach Quelle im Jahr 1590 5 1611 6 oder 1612 7 ein erster Bauabschnitt sollte bereits 1615 fertiggestellt werden denn der Konig der seine Plane noch zu seiner Lebenszeit verwirklicht sehen wollte trieb zur Eile an Tatsachlich wurde 1616 nur das Eingangsportal fertiggestellt die Arbeiten an der Moschee konnten erst 1630 oder 1638 beendet werden Das Eingangstor zum neuen Basar wurde im Jahr 1619 fertig nbsp Nicht zum Ensemble gehorende 50 Jahre spater im gleichen Baustil errichtete Brucke Pol e Chadschu in IsfahanArkaden Bearbeiten Die in traditioneller Ziegelbauweise errichteten zweistockigen Arkaden mit Bogengangen verbinden die einzelnen Gebaude des Platzes Sie werden als schattige Laubengange und Zugang zu den hinter ihnen gelegenen Laden Geschaften und Werkstatten genutzt Ihre Gesamtlange betragt rund 1 2 km sie umschliessen den Platz bis auf die vier Auslassungen fur die Pforten und Portale vollstandig Ein anderer Bau in Isfahan der sich derselben Bautechnik bedient und ebenfalls Arkaden mit Bogengangen aufweist ist die unter Abbas II dem Enkelsohn des 1629 verstorbenen Abbas I ab 1650 erbaute Brucke Pol e Chadschu uber den Fluss Zayandeh Rud Hier fand der zweigeschossige Arkadenbau gleichzeitig als Staudamm und Schleuse Verwendung Schahmoschee Bearbeiten nbsp KonigsmoscheeMit dem Bau der Schah Moschee مسجد شاه DMG Masǧed e Sah die wie der Platz selbst nach der Islamischen Revolution zu Ehren des Ajatollahs Khomeni umbenannt wurde und heute offiziell Imam Moschee مسجد امام DMG Masǧed e Emam heisst wurde nach Chardin 5 bereits 1590 begonnen die meisten anderen Quellen aber berichten Schah Abbas I habe personlich den Grundstein im Fruhjahr 1611 oder 1612 gelegt Sie sollte nach den Vorstellungen des Schahs die Komposition des Naqsch e Dschahan Platz kronen Ihre Vollendung im Jahre 1630 oder gar 1638 erlebte er allerdings nicht mehr Die Moschee wird als Meisterwerk islamischer Baukunst angesehen und besticht durch ihre gebauchte himmelblaue Zwiebelkuppel und ihre reichen Mosaikarbeiten auf Portalen Gebetshallen Minaretten und Arkaden Flankiert wird sie von zwei schlanken turkisfarbenen etwa 50 m hohen Minaretten die den 26 m hohen Turmchen des Eingangsportals ahneln Der Architekt Ostad Abu l Qasim musste die Moschee nicht nur in aller Eile planen und ausfuhren lassen auch durch die Lage des zugewiesenen Grundstucks stand er vor einem Problem Das Gebaude war wie alle Moscheen nach Mekka auszurichten was mit der Lage des dazu diagonal ausgerichteten Platzes schwer zu vereinbaren war zu dem der Schah unmittelbaren Zugang durch ein Portal wunschte Der Architekt entschied sich daher dafur die Moschee in einem Winkel von rund 45 Grad zum Naqsch e Dschahan Platz zu bauen Heutzutage wird das Freitagsgebet auf dem Naqsch e Dschahan Platz direkt vor dem Eingangsportal zur Moschee verrichtet Der Kalligraph Ali Reza war fur die kunsthandwerkliche Ausfuhrung verantwortlich die ihm in bemerkenswerter Prazision gelang Aufgrund der Ungeduld des Auftraggebers wurde fur die fayenceahnlichen Fliesen zusatzlich eine wahrend der Bauzeit entstandene neue Brenntechnik namens Haft Rangi wortlich Sieben Farben benutzt Die neue Technik gestattete es mit bis zu sieben Farben gleichzeitig auf einer Fliese zu arbeiten ohne dass diese ineinander laufen wobei das Verfahren schneller und billiger ist als Mosaiktechniken Nach Erfindung dieser Technik wurden Fliesen mit mehrfarbiger Bemalung oft als Ersatz fur Mosaiktechniken verwendet Die Verkleidung der Konigsmoschee besteht aus Fliesen des alten und des neuen Stils Von Ali Reza stammt auch die Jahresinschrift von 1616 am Eingangstor vom Naqsch e Dschahan Platz was aber lediglich das Tor selbst betraf Die Arbeiten an der Moschee gingen bis mindestens 1630 wahrscheinlich gar bis 1638 weiter Fur das Gebaude wurden schatzungsweise 18 Millionen Ziegelsteine fur Verkleidung und Futtermauern rund 472 500 Kacheln verbaut nbsp Eingangstor zur Moscheeanlage nbsp Platz und Moschee nbsp Masdsched e Schah Aufnahme von Ernst Hoeltzer 1873Hohe Pforte Ali Qapu Bearbeiten nbsp Ali QapuUrsprunglich lediglich als Torbau und Durchgang zu den geplanten koniglichen Garten und Residenzen geplant entwickelte sich der an der Westseite des Platzes gelegene Ali Qapu persisch عالی قاپو DMG ʿAli Qapu Hohe Pforte Hohes Tor selbst zu einem Palastbau dem Ali Qapu Palast Der Palast verfugt uber funf Ebenen drei Haupt und zwei Zwischenetagen bei einer Gesamthohe von 68 Metern und ist in derselben traditionellen Ziegelbauweise ohne Verkleidung ausgefuhrt wie die umlaufenden Arkaden Das Gebaude ist das einzige am Naqsch e Dschahan Platz das auf einem bereits bestehenden Bauwerk aufbaute Abbas I liess einen Pavillon aus timuridischer Zeit von zwei auf funf Ebenen erhohen und eine Eingangspforte vorbauen Der Name Ali Qapu Hohe Pforte bezieht sich auf den Durchgang in seiner Mitte in Form eines gewolbten Gangs der zu dem ausgedehnten sich direkt hinter dem Naqsch e Dschahan Platz erstreckenden Gelande fuhrt auf dem spater der 1647 entstandene Tschehel Sotun Palast كاخ چهل ستون DMG kaḫ e cehel sotun Palast der vierzig Saulen errichtet wurde Auf der Vorderseite wurde uber der zweiten Ebene eine Aussichtsplattform errichtet die von 18 Zedernholzsaulen umrahmt zu einer das dritte und vierte Stockwerk umfassenden offenen Saulenhalle unter einem imposanten Flachdach gestaltet wurde Diese geraumige Veranda talar war der ideale Platz fur den Konig und den Hofstaat das Geschehen auf dem Naqsch e Dschahan Platz zu verfolgen wie etwa Polospiele das Markttreiben oder aussergewohnliche Ereignisse Palastwachen und Verwaltung residierten im Untergeschoss die Privatgemacher des Herrschers befanden sich in den oberen Etagen Hier liess er sich auch nach den neuesten Erkenntnissen der Akustik ein Musikzimmer einbauen Dieser beruhmte Raum enthalt kunstvolle Durchbruch Verputzarbeiten die mittels einer speziellen zweiwandigen Stuckornamentik in Schattenmanier verschiedene Arten von Vasen und anderen Gefassen darstellen wobei jedoch zweifelhaft bleibt ob in diesen Nischen ursprunglich wirklich Gefasse standen wie oft behauptet oder die Nischen selbst den Schmuck darstellten Mit der palastartigen Hohen Pforte seinem luftig gebauten auf Holzsaulen ruhenden Obergeschoss und mit seiner prachtvollen Innenausstattung hat sich ein fur den safawidischen Palastbau typischer grazioser Pavillon erhalten Hinter der Hohe Pforte befinden sich die koniglichen Garten in denen weitere Pavillons die Thronhalle und der beruhmte Vierzig Saulen Palast liegen Dieses Gebiet ist vom Naqsch e Dschahan Platz aus aber nicht einsehbar nbsp Ali Qapu Vorderansicht nbsp Ali Qapu seitliche Ansicht nbsp Ali Qapu Musikzimmer nbsp Ali Qapu ruckwartige AnsichtScheich Lotfollah Moschee Bearbeiten nbsp Innenwand und Kuppel der Scheich Lotfollah MoscheeGegenuber der Hohen Pforte und dem koniglichen Palastgebiet liegt im Osten des Platzes das farbenprachtige blaugrundige Eingangsportal der Scheich Lotfollah Moschee مسجد شیخ لطف الله Masdsched e Scheich Lotfollah Der Architekt war Muhammad Reza ibn Ustad Hosein Banna Isfahani Die Moschee mit ihrer einfarbigen hellen Kuppel und dem turkisfarbenen Kleid ist innen und aussen mit kostbaren Kacheln geschmuckt und wurde in der Zeit von 1603 bis 1616 errichtet Je nach Lichteinfall changieren die Kuppelfliesen von Rosa uber Beige bis karamellfarben Bis zur Errichtung der Konigsmoschee wurde sie vom Schah und seiner Familie benutzt Sie ist durch einen unterirdischen Gang unter dem Naqsch e Dschahan Platz mit der gegenuberliegenden Hohen Pforte verbunden um die weiblichen Angehorigen der koniglichen Familie vor fremden Blicken zu schutzen Abbas I benannte sie nach seinem 1622 verstorbenen Schwiegervater Scheich Lotfollah Das Gebaude und sein Zweck bergen bis heute Geheimnisse Die Inschrift im Portal weist es als Moschee Masdschid aus aber die Anlage verfugt weder uber ein Minarett noch uber einen fur Moscheen ebenfalls ublichen Innenhof mit Waschgelegenheiten Wudu Der Hauptraum mit einer Grundflache von 19 mal 19 Metern enthalt einen Mihrab d h eine Gebetsnische die zur Qibla ausgerichtet ist sodass die Anlage circa 45 Grad zum Platz versetzt liegt Neben dem Hauptraum befindet sich ein annahernd gleich grosser Raum mit tiefem Gewolbe das auf vier oktogonalen Pfeilern ruht Insgesamt passt die Gestaltung der Anlage eher zu einem Mausoleum es ist jedoch davon auszugehen dass dort niemand bestattet wurde Oft wird das Gebaude als privates Bethaus der koniglichen Familie bezeichnet was in der iranischen Architektur aber unbekannt ist nbsp Eingangsportal nbsp Scheich Lotfollah Moschee nbsp Mihrab nbsp Innenwand und Kuppel nbsp Kuppel nbsp vergrossern und Informationen zum Bild anzeigen nbsp Panoramabild Koniglicher Basar Bearbeiten Der Eingang des Koniglichen Basars Gheisarieh بازار قیصریه DMG Bazar e Qaiṣariye wortl Basar des Kaisertums 8 genannt wirkt im Gegensatz zu den anderen Portalen des Naqsch e Dschahan Platz eher unscheinbar Doch lagen ihm bei seiner Fertigstellung moderne Uberlegungen zugrunde Als Abbas I Isfahan als seine Residenz neu gestaltete legte er nicht nur Wert auf einen angemessenen Palast und prachtige Moscheen sondern beschaftigte sich auch mit Fragen des Handels und der Sicherheit Der bisherige Basar der Stadt drangte sich relativ weit vom Palastbezirk entfernt unubersichtlich eng und unkomfortabel um die Freitagsmoschee herum Abbas wollte das kunftige Zentrum von Handel und Handwerk im Herzen der Stadt nahe seiner eigenen Residenz und seiner Sicherheitskrafte wissen Entstehen sollte ein modernes grosszugiges Areal das allen Handlern Handwerkern und Dienstleistern ausreichend Platz und Schutz und eine moderne Infrastruktur bieten sollte Der Konigliche Basar zieht sich vom Eingang am Nordende des Naqsch e Dschahan Platz und schlangelt sich nordlich bis zur Freitagsmoschee wo er fruher endete und begrenzt war sich heute aber in weitere kleinere Basare aufteilt Bis heute wird nunmehr nur noch symbolisch und nicht mehr aus Sicherheitsgrunden das Eingangstor zum Basar abends verschlossen Der Eingang ist mit astrologischen Zeichen geschmuckt Die Spandrillen zeigen Kacheln mit zentaurenahnlichen Figuren die sich nach hinten wenden und mit Pfeil und Bogen schiessen Diese Darstellungen mogen von der Angewohnheit der Parther herruhren sich bei Reiterangriffen im Sattel zu drehen und den ruckwartigen Feind mit Pfeilen zu uberziehen Die Figuren erinnern dabei auch an den Schutzen das Sternzeichen der Stadt nbsp Eingang zum koniglichen Basar nbsp Eine reich verzierte Nebenpforte nbsp Fresken im Eingangsbereich nbsp Im InnerenRezeption Bearbeiten nbsp Voyages de Mr Le Chevalier Chardin en Perse et autres lieux de l Orient 1723Von August bis Dezember 1637 hielt sich Adam Olearius als Sekretar des Hamburger Kaufmanns und Gesandten Otto Bruggemann 1600 1640 in Isfahan auf und berichtete daruber in seinen Aufzeichnungen Moskowitische und persische Reise die holsteinische Gesandtschaft 1633 1639 1673 bis 1677 bereiste der als Sir John Chardin bekannt gewordene Jean Chardin Persien ebenfalls mit dem Schwerpunkt Isfahan und veroffentlichte hieruber seine Voyages en Perse et aux Indes orientales die so begeistert aufgenommen wurden dass sie noch im selben Jahr in englischer Ubersetzung Travels in Persia und nur ein Jahr spater in einer deutschen Ubersetzung erschienen Die Stadt im 19 Jahrhundert wird westlichen Lesern durch den franzosischen Gesandten Pierre Loti nahegebracht der im April 1900 eine abenteuerliche Reise zur Rosenblute nach Isfahan zu unternehmen hatte und anschliessend seinen Reisebericht Nach Isfahan vorlegte In den 1970er Jahren sammelte Sybilla Schuster Walser verschiedene zeitgenossische Reiseberichte in dem Buch Das safawidische Persien im Spiegel europaischer Reiseberichte 1502 1722 und untersuchte insbesondere die damalige Wirtschafts und Handelspolitik zwischen Orient und Okzident Literatur BearbeitenHenri Stierlin Islamic Art and Architecture From Isfahan to Taj Mahal Thames amp Hudson 2002 ISBN 0 500 51100 4 englisch Heinz Gaube Eugen Wirth Der Bazar von Isfahan Beihefte zum Tubinger Atlas des Vorderen Orients Reihe B Nr 22 Reichert Wiesbaden 1978 Sybilla Schuster Walser Das safawidische Persien im Spiegel europaischer Reiseberichte 1502 1722 1970 ISBN 3 87118 048 3 Adam Olearius Moskowitische und persische Reise die holsteinische Gesandtschaft 1633 1639 Thienemann Stuttgart 1986 ISBN 3 522 60650 7 Reprint der Ausgabe von 1656 Aussfuhrliche Beschreibung der kundbaren Reyse nach Muscow und Persien so durch gelegenheit einer Holsteinischen Gesandschafft Jean Chardin Travels in Persia 1673 1677 Dover Publications 1988 ISBN 0 486 25636 7 englisch Pierre Loti Nach Isfahan Dtv 2000 ISBN 3 423 12763 5 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Naqsch e Dschahan Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Bildergalerie von Naqsch e Dschahan auf Nirupars com Satellitenaufnahme des Meidan e Emam Google Earth Isfahan Webserver englisch Eintrag auf der Website des Welterbezentrums der UNESCO englisch und franzosisch Anmerkungen Bearbeiten Isfahan Schatze der Welt Erbe der Menschheit Ein Film von Faranak Djalali und Rudiger Lorenz 2000 Von dieser Zahl sprechen die weit uberwiegenden Quellen unter anderem Ina Baghdiantz The Eurasian Trade of the Julfa Armenians in Safavid Iran and India 1530 1750 McCabe 2001 ISBN 0 7885 0571 8 Und im Internet zum Beispiel hier oder hier Von hoheren Zahlen sprechen christliche oder armenische Quellen wie diese Ganz vereinzelt werden auch 100 000 Personen genannt Urban Planning of Isfahan in the Seventeenth Century Memento vom 11 Marz 2007 im Internet Archive a b Sir John Chardin Travels in Persia 1673 1677 Dover Publications Mineola New York Neudruck der Ausgabe von 1927 Lonely Planet Publications Firm Middle East Lonely Planet Publications 2006 ISBN 978 1 74059 928 3 S 213 englisch Google Books Konigsmoschee In archINFORM Der Begriff qaiṣariye von arabisch قيصرية DMG qaiṣariya ist ein feminines Adjektiv sowie eine Kollektivform die sich vom lateinischen Namen Caesar arabisch قيصر DMG qaiṣar Kaiser herleitet Welterbestatten in Iran Kulturerbe Tschogha Zanbil 1979 Persepolis 1979 Meidan e Emam Isfahan 1979 Tacht i Suleiman 2003 Pasargadae 2004 Bam und seine Kulturlandschaft 2004 Soltaniye 2005 Bisotun 2006 Armenische Klosteranlagen im Iran Kloster Sankt Thaddaus Kloster Sankt Stephanos und Kapelle von Dsordsor 2008 Historisches Hydraulik System von Schuschtar 2009 Ensemble Scheich Safi al din Chanegah und Schrein in Ardabil 2010 Historischer Basar Komplex von Tabris 2010 Der Persische Garten 2011 Freitagsmoschee von Isfahan 2012 Gonbad e Qabus 2012 Golestanpalast 2013 Schahr e Suchte 2014 Kulturlandschaft von Maymand 2015 Susa 2015 Die persischen Qanate 2016 Historische Stadt von Yazd 2017 Archaologische Landschaft der Sassaniden in der Region Fars 2018 Transiranische Eisenbahn 2021 Kulturlandschaft Hawraman Uramanat 2021 Naturerbe Wuste Lut 2016 Hyrkanische Walder 2019 nbsp Dieser Artikel wurde am 26 Juni 2007 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen 32 657777777778 51 6775 Koordinaten 32 39 28 N 51 40 39 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Naqsch e Dschahan amp oldid 238305256