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Dieser Artikel behandelt die archaologische Kulturstatte im Iran Informationen zum gleichnamigen Berg in Pakistan findet man unter Tacht i Suleiman Pakistan 36 6039 47 235 Koordinaten 36 36 14 N 47 14 6 OTacht e Suleiman Der Tacht e Suleiman persisch تخت سلیمان DMG taḫt e Suleyman Thron des Salomo von persisch arabisch تخت DMG taḫt Thron 1 auch Takht e Sulayman usw ist ein Gebaudekomplex in Iran bestehend aus dem Palast Qasr i Abu Nasr 2 dem Feuertempel mit Peribolos und Befestigungsanlagen aus der spaten Sassanidenzeit etwa 420 640 der im 13 Jahrhundert fur eine Palastanlage uberbaut wurde Er liegt auf einem Travertinhugel in 2200 m Hohe 250 km im sudostlichen Schahrestan Distrikt Takab der nordwestiranischen Provinz West Aserbaidschan in der Nahe der Stadt Zandschan Seit 2003 gehort der Tacht e Suleiman zum UNESCO Weltkulturerbe 3 km entfernt liegen der Sinterkalkkegel Zendan i Suleiman Gefangnis Salomos mit einer Siedlung und einem Heiligtum sowie der Tumulus Tepe Madjid Die Anlage ist durch eine etwa 1100 m lange Mauer umgeben Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Forschungsgeschichte 4 Feuerheiligtum auf dem Tacht e Soleiman 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLage Bearbeiten nbsp Thron des SalomonDer Tacht e Suleiman liegt in einem Talgebiet wo sich zwei unterschiedliche Faltungszonen des iranischen Hochlandes begegnen Bis heute stellt hier eine Anreihung von warmen Quellen kalkhaltigen Wassers einen Rest des fruheren Vulkanismus dar Wo diese Quellen mit Gasen angereichert sind bilden die Quelltopfe an ihren Randern Kalkablagerungen Die Tempelanlage wurde um einen etwa 100 m durchmessenden Quellsee herum errichtet in dem calciumbicarbonathaltiges Wasser mit einer konstanten Temperatur von etwa 21 Grad aufsteigt Am Rande des Sees versintert der im Wasser enthaltene Kalk und hat so einen Hugel entstehen lassen der sich etwa 50 m uber die Umgebung erhebt Mehrere im Laufe der Jahrhunderte angelegte Abflussrinnen haben verhindert dass der Seerand hoher anstieg dafur aber eine Verbreiterung des Travertinhugels bewirkt 3 Geschichte BearbeitenDie altesten nachgewiesenen Siedlungsspuren stammen aus der achamenidischen Zeit Eine grossere Bebauung ist seit den Sassaniden nachweisbar 4 Im 5 Jahrhunderten wurde hier eine grosse Tempelanlage aus ungebrannten Ziegeln mit einer zinnenbewehrten Umfassungsmauer errichtet Im 6 Jahrhundert wurde die Anlage in Werkstein uberbaut und das zoroastrische Feuerheiligtum Adur i Guschnasp persisch آذرگشسپ DMG Azar e gusasp Feuer des Hengstes hierher verlegt Mit dieser Verlegung des zentralen Reichsfeuertempels scheint auch der Ortsname Djiz 5 hierher ubertragen worden zu sein Der Palast diente den sassanidischen Grosskonigen bei ihren Aufenthalten vor Ort Spatestens seit Bahram V kamen die sassanidischen Perserkonige nach ihrer Thronbesteigung und vor grosseren Feldzugen hierher um religiosen Zeremonien beizuwohnen Der ostromische Kaiser Herakleios scheint die Anlage in den 620er Jahren zerstort zu haben Nach dem Ende des Sassanidenreiches konnte der Feuerkult noch bis ins 10 Jahrhundert fortgefuhrt werden aber Teile der Anlage wurden bereits von einer muslimischen Siedlung benutzt 6 Im 13 Jahrhundert liess der Ilchan Abaqa Chan alle Bewohner umsiedeln und auf den Resten der sassanidischen Tempelanlage einen Jagdpalast errichten Dabei wurden erhaltene Teile der alten Anlage einbezogen In dieser Periode wurde der Ort Saturiq Soqurluq genannt Seit dem 14 Jahrhundert verfielen die vorherigen Namen der Vergessenheit und es burgerte sich vor allem 7 die Bezeichnung Tacht e Soleiman ein auch weitere Orte der Umgebung wurden nach der islamischen Salomouberlieferung benannt der Kegel des Zendan i Soleiman der benachbarte Gipfel im Nordosten Kuh e Bilqis das Massiv im Sudwesten Tavile ye Soleiman 8 Forschungsgeschichte BearbeitenEine erste ausfuhrliche Beschreibung der Ruinen des Tacht e Suleiman sowie des Zendan i Soleiman wurde 1838 durch Henry Rawlinson verfasst 9 1937 wurden dann erste Luftaufnahmen des Ortes angefertigt denen dann eine Untersuchung durch Arthur U Pope und seine Expedition im Auftrage des American Institute for Iranian Art and Archaeology folgte Die Erforschungen der Eurasienabteilung des DAI wurden von Rudolf Naumann Hans Henning von der Osten 1899 1960 Dietrich Huff Wolfram Kleiss und Ulrich Harb in den Jahren 1959 bis 1966 und 1968 bis 1975 durchgefuhrt Die umfangreiche Dokumentation der Ausgrabungen wird in der Eurasien Abteilung des DAI in Berlin aufbewahrt Feuerheiligtum auf dem Tacht e Soleiman Bearbeiten nbsp Das Tor nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp PlanSiehe auch BearbeitenGanzakLiteratur BearbeitenMichael Alram Die Kunst im Sasanidenstaat In Wilfried Seipel Hrsg 7000 Jahre persische Kunst Meisterwerke aus dem Iranischen Nationalmuseum in Teheran Eine Ausstellung des Kunsthistorischen Museums Wien und des Iranischen Nationalmuseums in Teheran Kunsthistorisches Museum Wien 2001 S 263 295 hier S 266 268 Dietrich Huff Takht i Suleiman Der Thron des Salomo in den iranischen Bergen In Bild der Wissenschaft 7 1982 S 32 40 Wolfram Kleiss Zendani I Suleiman Die Bauwerke Wiesbaden 1971 Rudolf Naumann E Naumann Hrsg Takht i Suleiman Ausgrabungen des Deutschen Archaologischen Instituts in Iran Prahistorische Staatssammlung Munchen 1976 Rudolf Naumann Die Ruinen von Tacht e Suleiman und Zendan e Suleiman und Umgebung Berlin 1977 hier als pdf download Josef Wiesehofer Konigsfeuer und Thron Salomons Der Tacht e Sulaiman in Iranisch Azerbaidschan In A C Messner K Hirschler Hrsg Heilige Orte in Asien und Afrika Raume gottlicher Macht und menschlicher Verehrung EB Verlag Schenefeld Hamburg 2006 ISBN 3 936912 19 X S 59 77 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Tacht e Suleiman Sammlung von Bildern Eintrag auf der Website des Welterbezentrums der UNESCO englisch und franzosisch Dietrich Huff Taḵt e Solayman In Ehsan Yarshater Hrsg Encyclopaedia Iranica 20 Juli 2002 englisch iranicaonline org mit Literaturangaben Bilder vom Tacht e Suleiman Memento vom 12 Marz 2007 im Internet Archive Dietrich Huff Takht i Suleiman Der Thron des Salomo in den iranischen Bergen In Bild der Wissenschaft 7 82 S 30 ffEinzelnachweise Bearbeiten Vgl Hans Wehr Arabisches Worterbuch Wiesbaden 1968 S 81 D S Whitcomb Before the Roses and the Nightingales Excavations at Qasr i Abu Nasr Old Shiraz New York 1985 vgl Naumann S 12 f Naumann S 19 Eine parthische Besiedlung konnte bisher nicht nachgewiesen werden neu persisch Naumann S 72 Vgl etwa www itto org Naumann S 12 Naumann S 113 f Welterbestatten in Iran Kulturerbe Tschogha Zanbil 1979 Persepolis 1979 Meidan e Emam Isfahan 1979 Tacht i Suleiman 2003 Pasargadae 2004 Bam und seine Kulturlandschaft 2004 Soltaniye 2005 Bisotun 2006 Armenische Klosteranlagen im Iran Kloster Sankt Thaddaus Kloster Sankt Stephanos und Kapelle von Dsordsor 2008 Historisches Hydraulik System von Schuschtar 2009 Ensemble Scheich Safi al din Chanegah und Schrein in Ardabil 2010 Historischer Basar Komplex von Tabris 2010 Der Persische Garten 2011 Freitagsmoschee von Isfahan 2012 Gonbad e Qabus 2012 Golestanpalast 2013 Schahr e Suchte 2014 Kulturlandschaft von Maymand 2015 Susa 2015 Die persischen Qanate 2016 Historische Stadt von Yazd 2017 Archaologische Landschaft der Sassaniden in der Region Fars 2018 Transiranische Eisenbahn 2021 Kulturlandschaft Hawraman Uramanat 2021 Naturerbe Wuste Lut 2016 Hyrkanische Walder 2019 Normdaten Geografikum GND 4067587 7 lobid OGND AKS LCCN n99910218 VIAF 238361484 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Tacht e Suleiman amp oldid 238688408