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Dieser Artikel behandelt das Mausoleum Zum Verwaltungsbezirk siehe Gonbad e Qabus Verwaltungsbezirk Der Gonbad e Qabus persisch گنبد قابوس ist das 1006 07 errichtete Mausoleum des Ziyariden Herrschers Qabus regierte 978 981 und 987 1012 in der nordiranischen Provinz Golestan fruher Gorgan Nach dem imposanten Monument benannt sind die Kleinstadt in der das Grabmal steht und der hauptsachlich von Turkmenen bewohnte Verwaltungsbezirk Schahrestan Gonbad e Qabus dessen Zentrum die Stadt bildet Haufige Umschriftvarianten sind Gonbad e Kabus Gonbad e Kavus Gunbad e Qabus oder Gunbad i Qabus Die Bezeichnung der einheimischen Turkmenen lautet Kummet Gowuz Gonbad e Qabus Inhaltsverzeichnis 1 Erbauer 2 Architektur 3 Bedeutung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseErbauer BearbeitenSchams al Maali Abu l Hasan Qabus ibn Wuschmgir dessen Hof unter anderem so grosse Gelehrte wie al Biruni und Ibn Sina anzog und der selbst ein bekannter Dichter Philosoph und Astrologe war herrschte zu Beginn des 11 Jahrhunderts uber Teile Gorgans und Tabaristans Er regierte sein Furstentum als orthodoxer Sunnit mit sehr harter Hand weshalb er zeitweilig verbannt und nach seiner Ruckkehr sogar ermordet wurde Architektur Bearbeiten nbsp Teil der Inschrift mit der Bezeichnung al qaṣr al ʿali nbsp Teil der sich reimenden Inschrift mit dem laqab Sams al MaʿaliDer auf einem kleinen kunstlichen Hugel stehende Gonbad Kuppel gemeint Grabturm ein 52 m hoher sich leicht verjungender zylindrischer Turm mit einem konischen Abschluss ist ganz aus gebrannten Ziegeln gebaut Seine Mauern weisen an der Basis eine Dicke von drei Metern auf und sind aussen mit zehn stutzenden Strebepfeilern versehen Eine fast schon moderne Asthetik ausstrahlend zeichnet sich das Monument durch eine starke Gewichtung der reinen Form und eine grosse Zuruckhaltung bei der Dekoration aus Lediglich uber den Eingang auf etwa acht Metern Hohe sowie direkt unterhalb der graugrunen Kuppel sind zwei zehnteilige Bander mit folgender Inschrift im Kufi Duktus zu finden 1 بسمله هذا القصر العالى للامير شمس المعالى الامير بن الامير الامير قابوس بن وشمكير امر ببنائه فى حياته سنة سبع وتسعين وثلثمائة قمرية وسنة خمس وسبعين وثلثمائة شمسية Im Namen Gottes dieses hohe Schloss gehort dem Emir Schams al Maali dem Emir und Sohn eines Emirs dem Emir Qabus ibn Wuschmgir Er ordnete seinen Bau zu seinen Lebzeiten an im Mondjahr 397 im Sonnenjahr 375 Da die genannten Hidschri Jahre den christlichen Zeitraumen 27 September 1006 bis 16 September 1007 und 15 Marz 1006 bis 14 Marz 1007 entsprechen muss das Grabmal zwischen Ende September 1006 und Mitte Marz 1007 also wahrend Qabus zweiter Herrschaft errichtet worden sein Eine einzige mit einem Spitzbogen abschliessende Offnung an der Ostseite des Turms gewahrt Einlass in das schmucklose durchgehend hohle Innere des Baus mit einem Durchmesser von fast 10 Metern Qabus heute verschwundener Glassarg soll hier einst mit Ketten am Kuppelgewolbe befestigt gewesen sein sodass er in 45 m Hohe uber dem Boden schwebte Auf der ostlichen Seite des zeltahnlichen Daches gibt es eine kleine Offnung durch die die Strahlen der Morgensonne auf den hier befindlichen Sarg fallen konnten Dies deutet auf ein Fortbestehen zoroastrischer Vorstellungen hin denn in den Begrabnisriten der altiranischen Religion war es wichtig dass der Leichnam keinen Kontakt mit dem Erdboden hatte 2 und am vierten Tage nach dem Tod den Strahlen der Sonne ausgesetzt war auf denen die Seele dann dem Himmel zustreben konnte 3 Bedeutung BearbeitenDas in fruhislamischer Zeit bestehende Verbot zum Bau von Mausoleen wurde Anfang des 9 Jahrhunderts erstmals durchbrochen Am Beginn der erhaltenen islamischen Mausoleen steht der Kuppelbau der Samaniden in Buchara der vor 943 datiert wird 4 Der mit einer Rundkuppel abschliessende quadratischen Baukorper wurde zum Modell fur zahllose Mausoleen besonders als Qubba in arabischen Landern Im persischen Raum trat im 11 Jahrhundert der ganzlich andere Bautyp der Grabturme Gonbad an seine Stelle Vorbildhaft wurde hierfur der Gonbad e Qabus Er ist das Wahrzeichen der Region und der hochste sowie besterhaltene einer Vielzahl von Grabturmen im nordlichen Iran Wie andere ahnlich gestaltete Grabturme so kann auch er als ein ins Dauerhafte geformter Abkommling des nomadischen Grabzelts angesehen werden 5 2012 wurde das Monument in die Liste des UNESCO Weltkulturerbes aufgenommen 6 Literatur BearbeitenAndre Godard Gunbad i Qabus In Arthur Upham Pope Phyllis Ackerman Hrsg A Survey of Persian Art from Prehistoric Times to the Present Oxford University Press London New York 1939 1958 Andre Godard L Art de l Iran Paris 1962 Ernst Diez Churasanische Baudenkmaler Berlin 1918 Sheila S Blair The Monumental Inscriptions from Early Islamic Iran and Transoxiana Leiden 1992 Edward Granville Brown A literary history of Persia London Cambridge 1920Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gonbad e Qabus Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Iran Ready to Restore its Famous Brick Dome Looklex Artikel ArchNet ArtikelEinzelnachweise Bearbeiten E Ehlers M Momeni Habib Allah Zanjani Sheila S Blair Gonbad e Qabus In Encyclopaedia Iranica 2010 Der Erdboden gilt wie das Feuer bei den Zoroastriern als heilig und soll deshalb nicht mit einem Leichnam verunreinigt werden James R Russell Burial iii In Zoroastrianism In Encyclopaedia Iranica Robert Hillenbrand The Islamic Architecture of Persia In Ders Studies in Medieval Islamic Architecture Vol II The Pindar Press London 2006 S 6 Alfred Renz Geschichte und Statten des Islam Prestel Munchen 2001 S 328 UNESCO World Heritage Centre Gonbad e QabusWelterbestatten in Iran Kulturerbe Tschogha Zanbil 1979 Persepolis 1979 Meidan e Emam Isfahan 1979 Tacht i Suleiman 2003 Pasargadae 2004 Bam und seine Kulturlandschaft 2004 Soltaniye 2005 Bisotun 2006 Armenische Klosteranlagen im Iran Kloster Sankt Thaddaus Kloster Sankt Stephanos und Kapelle von Dsordsor 2008 Historisches Hydraulik System von Schuschtar 2009 Ensemble Scheich Safi al din Chanegah und Schrein in Ardabil 2010 Historischer Basar Komplex von Tabris 2010 Der Persische Garten 2011 Freitagsmoschee von Isfahan 2012 Gonbad e Qabus 2012 Golestanpalast 2013 Schahr e Suchte 2014 Kulturlandschaft von Maymand 2015 Susa 2015 Die persischen Qanate 2016 Historische Stadt von Yazd 2017 Archaologische Landschaft der Sassaniden in der Region Fars 2018 Transiranische Eisenbahn 2021 Kulturlandschaft Hawraman Uramanat 2021 Naturerbe Wuste Lut 2016 Hyrkanische Walder 2019 37 258055555556 55 169166666667 Koordinaten 37 15 29 N 55 10 9 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gonbad e Qabus amp oldid 224928021