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Sultan Hosein auch bekannt als Sultan Hosayn oder Schah Soltan Hoseyn 1668 1726 war der letzte safawidische Schah des Irans Er herrschte von 1694 bis zu seinem Sturz 1722 durch afghanische Rebellen Wahrend seiner Herrschaft zerfiel die Safawidendynastie die den Iran seit Beginn des 16 Jahrhunderts beherrschte Hosayn 1705 Hosayn 1721 British Museum Inhaltsverzeichnis 1 Fruhe Herrschaft 2 Revolten gegen Sultan Hosein 3 Die Belagerung Isfahans 4 Gefangenschaft und Tod 5 Einzelnachweise 6 QuellenFruhe Herrschaft BearbeitenAls sein Vater Safi II oder auch Suleiman I genannt auf seinem Sterbebett lag fragte er seine Hofeunuchen wen sie von seinen zwei Sohnen als Nachfolger wahlen wollten Er sagte wenn sie Frieden und Ruhe wollen sollen sie den alteren Sultan Hosein wahlen aber wenn sie das Reich noch starker haben wollen sollen sie den jungeren Sohn Abbas wahlen Sie entschieden sich fur Hosein Er hatte den Ruf bequem zu sein und hatte wenig Interesse an politischen Angelegenheiten Sein Spitzname war Yachschidir turkisch Yaḫsidir Sehr gut diese Antwort soll er immer gegeben haben wenn er uber Staatsfragen entscheiden musste Der junge Schah war ein strengglaubiger Muslim und einer seiner ersten Tatigkeiten war es dem fuhrenden Kleriker Muhammad Baqir al Madschlisi Macht zu geben Eine Serie von Massnahmen gegen Sufi Orden wurden eingefuhrt und das Verbot von Alkohol und Opium eingefuhrt und auch Restriktionen uber das Verhalten der Frauen in der Offentlichkeit erlassen Den Provinzgouverneuren wurde befohlen die Scharia anzuwenden 1 2 Bald aber wechselte die Macht von Muhammad Baqir al Madschlisi zu Gunsten von Sultan Hoseins Grosstante Maryam Begum Unter ihrem Einfluss wurde Hosein Alkoholiker und schenkte der Politik immer weniger Aufmerksamkeit 3 Revolten gegen Sultan Hosein BearbeitenSultan Hoseins Herrschaft war relativ ruhig bis er einem grossen Aufstand im Osten des Landes dem heutigen Afghanistan gegenuberstand Die Afghanen waren in zwei grosse Stammeskonfoderationen unterteilt den Ghilzai und den Durrani 1709 rebellierten die Ghilzai in Kandahar unter ihrem Fuhrer Mir Wais Hotak und losten sich von der safawidischen Oberherrschaft 1716 folgten ihnen die Durrani in Herat nach und safawidische Strafexpeditionen gegen sie schlugen fehl Doch spater kampften die Durrani gegen die Ghilzai und wurden von ihnen unter dem neuen Fuhrer Mahmud Sohn des Mir Wais besiegt 4 In der Zwischenzeit war Sultan Hosein mit anderen Rebellionen konfrontiert die aus seiner Religionspolitik resultierten Die Wiederbelebung des Schiitentums durch Muhammad Baqir al Madschlisi und seinen Nachfolger und Enkel Mullah Mohammed Hosein fuhrten zu einer wachsenden Intoleranz gegenuber den Sunniten Juden und Christen besonders Armeniern Der Schah erliess auch ein Gesetz dass die Zoroastrier zwangsweise bekehrt werden sollten 1717 bis 1720 rebellierten die Sunniten aus Kurdistan und Schirwan In Schirwan riefen die Rebellen nach ihren sunnitischen Gefahrten den osmanischen Turken und den Lesgiern um ihnen zu helfen Als die Lesgier 1721 die Hauptstadt Schirwans Samaxi einnahmen massakrierten sie die schiitischen Einwohner samt dem Gouverneur Auch anderswo brachen Unruhen aus So uberfielen arabische Piraten die Inseln im persischen Golf und Seuchen brachen in den nordwestlichen Provinzen aus 5 Die Belagerung Isfahans BearbeitenTrotzdem ging die Hauptgefahr von den Ghilzai aus 1722 marschierten Mahmud und seine Armee westwarts und hatten die Hauptstadt Isfahan als Ziel vor Augen Anstatt abzuwarten und einer Belagerung der Stadt zu widerstehen die die kleine afghanische Armee nicht gewinnen wurde marschierte Sultan Hosein aus der Stadt um Mahmuds Streitkraften bei Golnabad zu begegnen Hier wurde die konigliche Armee am 8 Marz geschlagen und floh zuruck nach Isfahan Es wurde dem Schah geraten in die Provinzen zu fliehen und dort mehr Soldaten auszuheben doch er entschied sich in der Hauptstadt die nun komplett von den Afghanen umstellt war zu bleiben Die Belagerung dauerte von Marz bis Oktober 1722 Da er keine Artillerie hatte war Mahmud gezwungen die Stadt lange zu belagern um die Perser durch Hunger zu unterwerfen Sultan Hoseins Kommando wahrend der Belagerung zeigte seinen ubliche Mangel an Entschlossenheit und die Loyalitat seiner Provinzgouverneure schwankte im Angesicht solcher Inkompetenz In Isfahan brachen Proteste gegen ihn aus und sein Sohn Tahmasp II wurde zum Koregenten erhoben Im Juni schaffte es Tahmasp aus der Stadt zu fliehen um eine Armee in den Provinzen aufzustellen aber der Plan wurde kaum umgesetzt Hunger und Krankheiten zwangen am Ende Isfahan zur Aufgabe Die Belagerung soll 80 000 Menschen das Leben gekostet haben Am 23 Oktober dankte Sultan Hosein ab und erkannte Mahmud als neuen Schah des Irans an Mahmud grundete die Hotaki Dynastie 6 Gefangenschaft und Tod BearbeitenAnfangs behandelte Mahmud Sultan Hosein rucksichtsvoll aber als er geistig immer labiler wurde begann er dem alten Schah zu misstrauen Im Februar 1725 glaubte Mahmud einem Gerucht wonach einer der Sohne Hoseins Safi Mirza geflohen sei und so befahl er den Tod aller anderen safawidischen Prinzen Als Sultan Hosein dieses Massaker stoppen wollte wurde er verletzt konnte aber zwei seiner Kinder retten Mahmud verfiel dem Wahnsinn und starb am 25 April 1725 7 Mahmuds Nachfolger Aschraf Khan behandelte den abgesetzten Schah mit Rucksicht Im Gegenzug gab ihm Hosein eine seiner Tochter zur Frau Diese Ehe legitimierte die Herrschaft Aschrafs in den Augen der Untertanen mehr Aber Aschraf war in einen Krieg gegen das Osmanische Reich verwickelt das ihn seinem Anspruch auf den Thron herausforderte Im Herbst 1726 marschierte der osmanische Gouverneur von Bagdad Ahmad Pascha Richtung Isfahan und gab damit Aschraf ein Zeichen dass er den rechtmassigen Herrscher wieder einsetzen werde Daraufhin liess Aschraf Sultan Hosein hinrichten und schickte seinen Kopf mit einer Nachricht an die Osmanen 8 Einzelnachweise Bearbeiten Axworthy S 29 30 Cambridge History of Iran Vol 6 S 311 312 Axworthy S 30 31 Axworthy S 36 40 Axworthy S 40 42 Axworthy S 44 55 Axworthy S 64 67 Axworthy S 86 88Quellen BearbeitenMichael Axworthy The Sword of Persia Nader Shah from tribal warrior to conquering tyrant Tauris London u a 2006 ISBN 1 85043 706 8 englisch Schah der Safawiden Ismail I Tahmasp I Ismail II Mohammad Chodabande Abbas I Safi I Abbas II Safi II Sultan Hosein Tahmasp II Abbas III Sulaiman II Ismail III Normdaten Person GND 135961688 lobid OGND AKS LCCN no96041809 VIAF 24194881 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Sultan HoseinALTERNATIVNAMEN Sultan HosaynKURZBESCHREIBUNG iranischer Schah der SafawidendynastieGEBURTSDATUM 1668STERBEDATUM 1726 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sultan Hosein amp oldid 238395167