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Der Osmanisch Safawidische Krieg von 1603 1618 war der dritte einer Serie von militarischen Konflikten zwischen dem Osmanischen Reich unter den Sultanen Mehmed III Ahmed I und Mustafa I sowie dem persischen Safawiden Reich unter Abbas I bei dem es um die Vorherrschaft uber Mesopotamien ging Osmanisch Safawidischer Krieg 1603 1618 Teil von Osmanisch Safawidische KriegeDatum 1603 bis 1618Ort Mesopotamien Irak Ausgang Sieg der SafawidenFriedensschluss Vertrag von Nasuh PaschaVertrag von SeravKonfliktparteienOsmanisches Reich 1453 Osmanisches Reich SafawidenBefehlshaberAhmed I Abbas I Der Krieg hatte zwei Phasen Die erste begann 1603 und endete mit einem safawidischen Sieg 1612 Persien erlangte erneut die Vorherrschaft im Kaukasus und dem Westen Persiens Die Zweite begann 1615 und endete 1618 mit kleinen territorialen Anderungen Inhaltsverzeichnis 1 Was vorher geschah 2 Angriff der Safawiden 1603 1604 3 Erfolgloser osmanischer Gegenangriff 1604 1605 4 Innere Unruhen bei den Osmanen 1605 1609 5 Osmanischer Gegenangriff und Frieden 1610 1612 6 Friedliches Intermezzo 1612 1615 7 Der Krieg bricht erneut aus 1615 1618 8 Der Frieden von Serav 1618 9 Einzelnachweise 10 QuellenWas vorher geschah Bearbeiten nbsp Die Eroberung von Tabris 1603 und Parade vor Schah Abbas IAls ein Ergebnis des vorangegangenen Osmanisch Safawidischen Krieges 1578 1590 hatten die Osmanen Safawidische Gebiete im Nordwesten und Westen erobert darunter Shirvan Dagestan den grossten Teil von Aserbaidschan Kartli Kachetien Luristan und Chuzestan Dies wurde im Vertrag von Konstantinopel 1590 geregelt Abbas I hatte seitdem mit Unterstutzung des englischen Abenteurers Robert Shirley und seines Kanzlers Allahverdi Khan die Armee reformiert 1 Als Abbas I plante die im vorher verlorenen Gebiete zuruckzugewinnen waren die Osmanen im 1593 begonnenen Langen Turkenkrieg stark gebunden 2 Weitere Probleme hatten sie in Ostanatolien wegen der Celali Aufstande und in Konstantinopel wegen Spannungen zwischen den Janitscharen und den Sipahi Angriff der Safawiden 1603 1604 BearbeitenDer Angriff der Safawiden am 26 September 1603 traf die Osmanen unvorbereitet Abbas I eroberte zunachst Nahavand am 21 Oktober 1603 Tabris und danach Nachitschewan Am 15 November 1603 belagerte er Eriwan eroberte Tiflis Kartli und Kachetien nbsp Tiflis im 17 JahrhundertErfolgloser osmanischer Gegenangriff 1604 1605 BearbeitenDer turkische Sultan Mehmed III starb am 20 Dezember 1603 im Alter von 37 Jahren Der neue Sultan Ahmed I war 13 Jahre alt und ernannte Cigalazade Yusuf Sinan Pasha zum Kommandeur der Ostarmee Sie brach erst im Juni 1604 aus Istanbul auf und erreichte am 8 November 1604 die Front Die Safawiden Armee hatte im Juni Eriwan erobert und ruckte Richtung Kars vor als sie in Akhaltsikhe stoppte Aufgrund der spaten Jahreszeit griff Abbas I nicht mehr an 1605 zogen die Turken nach Tabris wo sie am 9 September 1605 eine Niederlage in der Nahe des Ufers des Urmia Sees erlitten wobei Abbas I seine uberwiegend aus Kavallerie bestehende Streitmacht geschickt verwendete und die Osmanen beinahe 20 000 Tote zu beklagen hatten Die Turken zogen sich im Dezember 1605 zuruck und Abbas I konnte im Juni 1606 Ganja Baku Shirvan und Shamakhi in Aserbaidschan erobern Innere Unruhen bei den Osmanen 1605 1609 BearbeitenDie Osmanen konzentrierten sich zunachst auf ihre Westfront Der erfolgreiche Feldzug von 1605 gegen das Heilige Romische Reich unter der Fuhrung von Grosswesir Sokolluzade Lala Mehmed Pascha verbesserte die Situation in Ungarn und fuhrte zum Frieden von Zsitvatorok 1606 Ahmed I ernannte nun Lala Mehmed Pasha zum Kommandanten der Ostfront als er am 25 Juni 1606 plotzlich starb und im Osten ein Machtvakuum entstand Die Celali Revolten erreichten ihren Hohepunkt als Tavil Ahmed Harput eroberte und sein Sohn Mehmed Bagdad gewann und die osmanische Streitmacht unter Nasuh Pascha besiegte Bagdad wurde erst 1607 von Rebellen befreit wahrend die Unruhen anhielten Grosswesir Kuyucu Murad Pascha beschloss zuerst die Aufstande niederzuschlagen Zehntausende Anatolier wurden wahrend Murad Pashas Feldzugen 1607 1609 gegen die Rebellen getotet Osmanischer Gegenangriff und Frieden 1610 1612 BearbeitenAls die Ruhe wiederhergestellt war marschierte Murad Pascha gegen Abbas I der sich 1610 in Tabris aufhielt Beide Armeen trafen sich in Acicay nordlich von Tabris ohne dass es zu Kampfen kam Der nahe Winter und Schwierigkeiten bei der Versorgung veranlassten Murad Pascha sich nach Diyarbakir zuruckzuziehen Er verhandelte mit Abbas I und bereitete gleichzeitig seine Armee auf den nachsten Angriff vor als er am 5 August 1611 im Alter von uber 90 Jahren starb Nasuh Pascha wurde zum neuen Grosswesir und Kommandeur der ostlichen Armeen ernannt 1611 einigten sich beide Seiten auf einen Frieden der Vertrag von Nasuh Pascha wurde am 20 November 1612 unterzeichnet und bestatigte die 1555 im Frieden von Amasya vorgesehenen Grenzen Weiterhin verpflichtete sich Abbas I jahrlich 200 Ballen Seide zu liefern Friedliches Intermezzo 1612 1615 BearbeitenDer Vertrag von Nasuh Pascha war kaum mehr als ein Waffenstillstand da die Osmanen weiterhin die Eroberungen der Safawiden zuruckgewinnen wollten Abbas I weigerte sich die versprochene Seide zu liefern Die Safawiden Armee konnte die Oberhoheit uber die ostgeorgischen Furstentumer wiederherstellen Der Krieg bricht erneut aus 1615 1618 Bearbeiten nbsp Die Spiegelhalle im Palast von SardarDie Osmanen beschlossen 1615 erneut anzugreifen Grosswesir Okuz Mehmed Pascha wurde zum Kommandanten ernannt der geplante Feldzug wurde jedoch auf 1616 verschoben Dies gab den Safawiden Zeit ihre Grenzfestungen zu verstarken Im April 1616 marschierte Okuz Mehmed Pascha von Aleppo nach Kars verstarkte die Burg und schickte zwei Verbande nach Eriwan und Nihavand Die Osmanen besiegten eine kleine Safawiden Truppe und belagerten Eriwan doch ihnen fehlten angemessene Belagerungswaffen und die Verteidiger kampften verbissen Die Osmanen erlitten durch die Kalte und die Safawiden grosse Verluste Okuz Mehmed Pascha beendete die erfolglose Belagerung und zog sich nach Erzurum zuruck Er wurde entlassen und am 17 November 1616 durch Damat Halil Pascha ersetzt 1617 geschah nicht viel die Streitkrafte der Krimtartaren plunderten Ganja Nachitschewan und Julfa Ahmed I starb am 22 November 1617 im Alter von 27 Jahren Der fruhe Tod von Ahmed I schuf ein bisher noch nicht dagewesenes Problem Mehrere Prinzen kamen fur das Sultanat infrage Seyhulislam Esad Efendi und Sofu Mehmed Pascha der den Grosswesir vertrat beschlossen Mustafa I anstelle von Ahmeds sehr jungem Sohn Osman II zu inthronisieren Erstmals wurde ein osmanischer Sultan von seinem Bruder statt von seinem Sohn abgelost Man hoffte dass sich Mustafas psychische Gesundheit verbessern wurde aber er blieb exzentrisch 1618 wurde er nach kurzer Herrschaft doch zugunsten seines jungen Neffen Osman II abgesetzt nbsp Eine Karte von Tabris aus dem 16 JahrhundertOsman II ernannte erneut Okuz Mehmed Pascha fur die Ost Armee Abbas I erfuhr von dem osmanischen Plan uber Aserbaidschan einzudringen Tabris einzunehmen und dann nach Ardabil und Qazvin weiterzuziehen Er beschloss eine Falle zu stellen und die Osmanen zunachst vordringen zu lassen Er liess Tabris von seinen Einwohnern evakuieren und wartete mit seiner Armee in Ardabil 1618 drang eine osmanische Armee mit 100 000 Mann unter der Fuhrung des Grosswesirs nach Tabris vor und eroberte es mit Leichtigkeit Der Grosswesir schickte einen Botschafter zum Schah und bot Frieden gegen das seit 1603 von den Persern eroberte Land Abbas weigerte sich und gab vor er sei bereit Ardabil in Brand zu setzen und sich weiter ins Landesinnere zuruckzuziehen anstatt sich der osmanischen Armee zu stellen Als der Wesir dies horte beschloss er sofort nach Ardabil zu marschieren Genau das wollte Abbas Seine 40 000 Mann starke Armee unter dem Kommando von Qarachaqay Khan lauerte unterwegs an einer Kreuzung und uberfiel die osmanische Armee in der Schlacht von Sufiyan am 10 September 1618 errangen die Perser einen vollstandigen Sieg Ein neuer Grosswesir Damat Halil Pascha ubernahm das Kommando und setzte die Invasion fort Als die osmanische Armee auf Ardabil vorruckten baten die Safawiden um Frieden Der Frieden von Serav 1618 BearbeitenDer Vertrag von Serav wurde ausgehandelt er ahnelte dem vorherigen Vertrag mit geringfugigen Berichtigungen der Grenzlinie Ausserdem wurde der jahrliche Tribut der persischen Seite von 200 auf 100 Seidenballen verringert Einzelnachweise Bearbeiten Faroqhi 2006 S 47 Holt Lambton amp Lewis 1978 S 339Quellen BearbeitenDavid Blow Shah Abbas The Ruthless King Who became an Iranian Legend I B Tauris amp Co Ltd London UK 2009 ISBN 978 1 84511 989 8 google com Rudi Matthee Persia in Crisis Safavid Decline and the Fall of Isfahan I B Tauris 2011 ISBN 978 0 85773 181 4 S 1 371 google com H R Roemer The Cambridge History of Iran Volume 5 The Timurid and Safavid periods Cambridge University Press Cambridge 1986 ISBN 978 0 521 20094 3 The Safavid period S 189 351 google com Conflict and Conquest in the Islamic World A Historical Encyclopedia volume 1 page 699 Suraiya Faroqhi The Cambridge History of Turkey The Later Ottoman Empire 1603 1839 Cambridge University Press 2006 ISBN 978 0 521 62095 6 P M Holt Lambton Ann K S Lewis Bernard The Central Islamic Lands from Pre Islamic Times to the First World War Cambridge University Press Cambridge 1978 ISBN 0 521 29135 6 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Osmanisch Safawidischer Krieg 1603 1618 amp oldid 223460696