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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Dieser Artikel behandelt die Kizilbasch in Iran Azerbeidschan und Afghanistan Zur Bedeutung des Worts in Anatolien der Turkei bzw in den Gebieten des ehemaligen osmanischen Reichs siehe Aleviten Die Kizilbasch eigentlich Qizilbasch osmanisch persisch قزلباش DMG Qizilbas modernes turkisch Kizilbas Rotkopfe waren seit etwa der Mitte des 15 Jahrhunderts Anhanger des schiitischen Sufi Ordens der Safawiden Safawiyya die diese zuerst aus den turkmenischen Nomadenstammen Azarbaydschans spater jedoch aus allen Regionen ihres Reiches rekrutierten Ihr Name leitet sich von der charakteristischen roten Kopfbedeckung pers Tark e Ḥaydari Haydar scher Helm mit zwolf Zwickeln her die ihr Ordensmeister Haydar um 1460 1488 eingefuhrt haben soll Obwohl im Ursprung turkmenisch bezieht sich der Ausdruck Qizilbasch heute nicht mehr auf eine ethnische Gruppe und wird in bestimmten Regionen als Synonym fur die Schia und Aleviten verwendet Das Wort hat heutzutage gelegentlich pejorativen Charakter Der Ursprung der Qizilbash kann ab dem 15 Jahrhundert datiert werden als der spirituelle Grossmeister der Bewegung Shaykh Haydar das Oberhaupt des Safaviyya Sufi Ordens seine Anhanger in militanten Truppen organisierte Die Qizilbash bestanden ursprunglich aus sieben turkischen alle aserbaidschanisch sprechenden Stammen Rumlu Shamlu Ustajlu Afshar Qajar Tekelu und Zulkadar 1 2 3 Ein safewidischer Kizilbasch Soldat mit der typischen roten KopfbedeckungInhaltsverzeichnis 1 Die sieben turkmenischen Grunderstamme der Kizilbasch Streitmacht 2 Geschichte 3 Persien 4 Afghanistan 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseDie sieben turkmenischen Grunderstamme der Kizilbasch Streitmacht BearbeitenSchamlu wortlich aus Scham Rumlu wortlich aus Rum Ustadschlu Takkalu Dulghadir Qadschar AfscharGeschichte Bearbeiten1501 nahmen die Kizilbasch unter ihrem Ordensmeister und spateren Schah Isma il I die Stadt Tabris ein und eroberten in den folgenden neun Jahren den gesamten Iran den Irak und den Westen Afghanistans Schon bald kamen sie mit den Osmanen in Konflikt die zu dem Zeitpunkt alle Teile des Byzantinischen Reiches erobert hatten Beim ostanatolischen Tschaldiran wurden die waffentechnisch stark unterlegenen Kizilbasch 1514 partiell von Sultan Selim I geschlagen Er liess Tausende von Kizilbasch in seinem ostlichen Herrschaftsbereich hinrichten sodass die weiter im Westen im Gebirge lebenden Kizilbasch sich in einer Lage der Isolation befanden Aus dieser Situation entstanden in Verbindung mit dem Bektaschi Orden die Aleviten der heutigen Turkei Persien BearbeitenIn Persien stellten die turkmenischen Kizilbasch unter den ersten beiden Safawidenschahs die Militararistokratie wurden jedoch unter Abbas I regierte 1588 1629 ausgeschaltet und abgedrangt u a die Afscharen und die Kadscharen zum Teil auch zu Staatsadministratoren und Reichsverwaltern umgeschult An ihre Stelle traten persische armenische und georgische Elitesoldaten die z T den Namen Kizilbasch als Prestigetitel bis zum Zerfall des Safawidenreiches weiterfuhrten Ihre Nachkommen bezeichnen sich noch heute als Kizilbasch Jedoch beteiligten sich noch im Jahr 1738 am Indien Feldzug von Nadir Schah Kizilbasch Truppen die sich teilweise in Afghanistan niederliessen und bis zum heutigen Tage eine schiitische Minderheit stellen Die den Safawiden folgenden Herrscherdynastien Afscharen und Kadscharen gehen auf Kizilbasch Stamme zuruck Afghanistan BearbeitenDie Kizilbasch im heutigen Afghanistan sind Nachkommen von Administratoren und Staatsbeamten die unter den Afschariden und der Durrani hier angesiedelt wurden Zum Teil wurden sie auch nach der Grundung Afghanistans von den Herrschern als gebildete Beamtenklasse zu neuen Statthaltern beauftragt Sie sind Zwolfer Schiiten und persischsprachig Sie leben vor allem in Kabul Herat und Kandahar und gehorten lange zur Elite bevor sie unter dem afghanischen Konig Abdur Rahman Khan im 20 Jahrhundert von paschtunischen Nationalisten und sunnitischen Geistlichen entmachtet wurden Sie werden heute in der Regel zum Volk der Tadschiken gezahlt Literatur BearbeitenMonika Gronke Geschichte Irans Von der Islamisierung bis zur Gegenwart Beck sche Reihe Bd 2321 C H Beck Wissen Beck Munchen 2003 ISBN 3 406 48021 7 Heinz Halm Die Schia Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1988 ISBN 3 534 03136 9 Josef Matuz Das Osmanische Reich Grundlinien seiner Geschichte Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1985 ISBN 3 534 05845 3 Weblinks BearbeitenHans Robert Roemer Die turkmenischen Qizilbas Grunder und Opfer der safawidischen Theokratie In Zeitschrift der Deutschen Morgenlandischen Gesellschaft Bd 135 1985 S 227 240 Uberblick uber den internationalen Stand der Forschungsergebnisse 1985 PDF Datei 1 49 MB Einzelnachweise Bearbeiten Roger Savory Iran Under the Safavids Cambridge University Press 2007 ISBN 978 0 521 04251 2 S 213 qizilbash normally spoke Azari brand of Turkish at court as did the Safavid shahs themselves lack of familiarity with the Persian language may have contributed to the decline from the pure classical standards of former times Willem Floor Hasan Javadi The Role of Azerbaijani Turkish in Safavid Iran During the Safavid period Azerbaijani Turkish or as it was also referred to at that time Qizilbash Turkish occupied an important place in society and it was spoken both at court and by the common people Throughout the Safavid period there were two constants to Azerbaijani Turkish as a spoken language in Iran First it was and remained the official language of the royal court during the entire Safavid period Second the language remained the spoken language of the Turkic Qizilbash tribes and was also spoken in the army David Blow Shah Abbas The Ruthless King Who Became an Iranian Legend S 165 The primary court language remained Turkish But it was not the Turkish of Istambul It was a Turkish dialect the dialect of the Qizilbash Turkomans which is still spoken today in the province of Azerbaijan in north western Iran Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kizilbasch amp oldid 238146577