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غزنویانGhaznawianGhaznawidenHauptstadt Ghazni 977 1163 Lahore 1163 1186 Staatsform MonarchieReligion sunnitischer IslamSprache PersischGrundung 977Auflosung 1186Die Ghaznawiden oder Ġaznaviden persisch غزنویان Ghaznawian DMG Ġaznaviyan waren eine turkischstammige muslimische Dynastie welche von ehemaligen Militarsklaven der Samaniden begrundet wurde Sie herrschte von 977 bis 1186 in den ostlichen iranischen Landern wobei ihr Machtbereich zeitweise im Westen bis nach Dschibal und im Osten bis zum Oxus und nach Nordwestindien reichte Die Stadt Ghazna in Chorasan das heutige Ghazni in Afghanistan war lange Zeit das Zentrum ihres Reiches 5 6 Die Ausdehnung der Ghaznawiden und deren Vasallen 1 2 3 4 Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Bedeutung 2 Geschichte 2 1 Dynastiegrundung 2 2 Machthohepunkt unter Mahmud von Ghazni 2 3 Masʿud I 2 4 Spatzeit 3 Verwaltung 4 Kultur Kunst und Literatur 5 Liste der Ghaznawiden 5 1 Fuhrer der samanidischen ghulaman e chaṣ in Ghazna 5 2 Herrscher Sultane von Ghazna 6 Literatur 7 Weblinks 8 AnmerkungenHerkunft und Bedeutung BearbeitenDie Ghaznawiden waren ursprunglich turkischer Herkunft jedoch in jeglicher Hinsicht in die Region Chorasan im heutigen Afghanistan assimiliert weshalb viele Historiker sie auch als iranisierte oder persifizierte Turken bezeichnen 7 8 9 Sie stammen von karlukischen Sklaven ab die besonders nach dem Sieg der Samaniden uber die karlukischen Turken im Jahre 893 in grosser Zahl zum Islam konvertierten und fortan als Militar und Hofsklaven ghulam in deren Diensten standen 10 Der Name der Dynastie ist vom Namen der Stadt Ghazna abgeleitet In historischen Quellen werden sie auch nach dem Dynastiegrunder als Al e Sabuktekin persisch آل سبكتكين 11 oder Banu Sabuktekin arabisch بنو سبكتكين bezeichnet Die Herrschaft der streng sunnitischen Ghaznawiden hatte in vielerlei Hinsicht den Charakter einer Fortsetzung der samanidischen Herrschaft denn die Ghaznawiden erbten die administrativen politischen und kulturellen Traditionen ihrer Vorganger und legten damit die Fundamente fur einen persischen Staat in Nord Indien 12 Dadurch hatten sie trotz der kurzen Zeitspanne einen weitreichenden Einfluss auf die Kultur und Geschichte der von ihnen beherrschten Gebiete Geschichte Bearbeiten nbsp Das Minarett von Ghazna erbaut von Bahram Schah im 12 Jh nbsp Die Schlacht von Dandanaqan bei Merw 1040Dynastiegrundung Bearbeiten Der Grundstein fur die Reichsgrundung wurde 962 durch den turkischen General Alp Tigin in der Region um Ghazna gelegt Alp Tigin war ein ehemaliger Sklave im Dienste der Samaniden der in der Thronfolgefrage gegen den Emir Manṣur b Nuḥ 961 976 intrigiert hatte und sich deswegen Ghazna jenseits des Hindukusch Gebirges aneignete um der Rache zu entkommen Er konnte die Stadt 962 besetzen und verstarb im Jahr darauf Ihm folgten weitere Sklaven Offiziere zunachst sein Sohn Isḥaq 963 966 der die Oberherrschaft der Samaniden anerkannte und ihre Hilfe gegen seinen Rivalen Lawik einforderte Die diese Stadt umgebende Region blieb in der Folge in den Handen turkischer Herrscher 6 Schliesslich gelang Alp Tigins ehemaligem Sklaven und spaterem Schwiegersohn Sebuk Tigin 977 997 die Begrundung einer Dynastie die bis 1186 regieren konnte wobei auch er anfangs offiziell im Namen der Samaniden herrschte Den Nachweis fur Sebuk Tigin Anerkennung der Oberherrschaft der Samaniden liefern die Pragungen auf seinen Munzen Er half den Samaniden in den Jahren 992 und 995 gegen die Simdschuriden 6 Sebuk Tigin zog zunachst in einen heiligen Krieg gegen die Hinduschahis deren Konig Djaypal 965 1001 er 979 und 988 besiegte Damit hatte Sebuk Tigin auch die Festungen an der indischen Grenze erobert 6 Sebuk Tigin nahm Djaypal gefangen liess ihn aber nach einer Tributzahlung wieder frei Mit dem Niedergang des Samanidenreichs in Transoxanien gelang ihm 994 die Aneignung weiterer Gebiete die ihm und seinem Sohn Mahmud nach einer Hilfeleistung fur Manṣur b Nuḥ unterstellt wurden Der Emir war von einer Revolte seiner Generale bedroht worden Das Reich umfasste nun auch Belutschistan Ghor Zabulistan und Baktrien Auf diese Weise hatte Sebuk Tigin ein aussergewohnlich machtiger und ehrgeiziger Herrscher und uberzeugter Sunnit das Fundament fur eines der langlebigsten Reiche der Region gelegt Auf diesem Fundament baute dann sein Sohn auf und brachte das Reich zu seinem Hohepunkt 6 Zwischen 999 und 1005 ging das Samanidenreich endgultig zugrunde als die Karachaniden die samanidische Hauptstadt Buchara besetzten und sich mit dem Herren von Ghazna verstandigten Machthohepunkt unter Mahmud von Ghazni Bearbeiten nbsp Munze MahmudsUnter Sebuk Tigins Sohn Maḥmud Yamin ad Daula genannt Mahmud von Ghazni reg 998 1030 erreichte die Dynastie ihren Hohepunkt Die Legitimation seiner Herrschaft in Chorasan liess sich Mahmud durch den abbasidischen Kalifen al Qadir bi llah zusprechen Sebuk Tigin hatte eigentlich seinen anderen Sohn Ismail als seinen Nachfolger bestimmt der aber von Mahmud geschickt verdrangt wurde Ab 999 hatte Mahmud seine Position als Nachfolger gesichert Mahmud von Ghazni gilt als der wichtigste Herrscher in der Geschichte der Ghaznawiden Kulturell neigte er stark zum antiken Iran und war empfanglich gegenuber der sich entwickelnden neuen persischen Literatur So engagierte er Abu l Qasim e Firdausi als seinen Hofdichter Durch ununterbrochene Kampfe errichtete sich Mahmud Schritt fur Schritt ein grosses Militarreich das unter seiner personlichen Kontrolle stand Seine siegreichen Schlachten und sein Ruf als erfolgreicher Militarfuhrer waren ein Garant dafur dass sich immer freiwillige Kampfer ghozat bzw moṭaweʾun aus dem gesamten Osten der islamischen Welt fur seine Armee fanden 5 Diese professionelle Armee der Ghaznawiden setzte sich aus den verschiedensten Volkern des Ghaznawidenreiches zusammen darunter auch Araber und Dailamiten Den essentiellen Kern der Armee bildeten jedoch immer turkische Sklaven ghulaman e chaṣ welche die Elite der ghaznawidischen Armee und die personliche Leibgarde des Herrschers stellten 5 Auf dieser militarischen Basis wurden Hof und Verwaltung des Reiches nach Vorbild der Samaniden organisiert Als einer der bedeutendsten muslimischen Eroberer begann Mahmud von Ghazni nach der Verstandigung mit den Karachaniden ab 1001 mit Feldzugen auf dem indischen Subkontinent und drang bis Gujarat Kannauj und Zentralindien vor Auch wenn er keine Eroberung Indiens uber das Indusgebiet und den Punjab hinaus anstrebte schwachte er durch seine in der Regel erfolgreichen Raubzuge die hinduistischen Staaten erheblich und bereitete so die spatere Eroberung Indiens durch die Ghuriden vor Durch seine Eroberung des Punjab hatte Mahmud ein weitreichendes Territorium in Indien fur den Islam geschaffen und legte damit den Grundstein fur die Aufteilung dieser Region nach Religionen Die Grundung des unabhangigen Staates Pakistan im Jahre 1947 geht auf diese religiose Aufteilung der Region durch Mahmud zuruck 6 Mahmud der wie sein Vater ein uberzeugter Sunnit war ersetzte die Bindungen seines Vaters zu den Samaniden durch die Loyalitat gegenuber dem abbasidischen Kalifen al Qadir bi llah Diese Loyalitat blieb allerdings nur nominell da zu dieser Zeit Bagdad die Hauptstadt der Abbasiden keine Einflusse auf den weit entfernten Osten ausuben konnte und die sunnitischen Abbasiden selbst wiederum von den schiitischen Buyiden dominiert wurden Die iranischen Buyiden hatten mittlerweile den Hohepunkt ihrer Macht hinter sich und wurden mehrere Male von Mahmud attackiert womit dieser auch gleichzeitig seinem Kalifen diente Zur Zeit seiner 17 Kampagnen im Punjab gelang es Mahmud die Buyiden um eine bedeutende Strecke zuruckzudrangen und Choresmien unter seinen Einflussbereich zu bringen 6 Obwohl Mahmuds Schlachten in Indien immer nur profane Raubzuge waren und keine religios motivierten Kriege fur den Islam wurde sein Ruf als Hammer fur die Unglaubigen dennoch bis nach Bagdad und daruber hinaus propagiert 5 Weil die Karachaniden mittlerweile in Transoxanien aufgrund ihrer inneren Streitigkeiten keine allzu grosse Bedrohung darstellten konnte Mahmud in der Folgezeit auch die schiitischen Buyiden im Westen bekampften Eine Befreiung der Abbasiden aus deren Vorherrschaft unterblieb aber mit dem Tod von Mahmud Mahmud von Ghazni starb am 30 April 1030 und hinterliess ein Reich das den Punjab Teile von Sindh einschliesslich einer Reihe von hinduistischen Staaten im Tal des Ganges die Mahmuds Oberherrschaft anerkannt hatten das heutige Afghanistan einschliesslich Ghazna nordliche Gebiete des heutigen Belutschistan Gharjistan und Ghor wo einheimische Machthaber ebenfalls seine Oberherrschaft anerkannt hatten Sistan Chorasan Gebiete des heutigen Iran Tocharistan und einige Grenzregionen am Oxus beinhaltete 6 Masʿud I Bearbeiten Mahmud von Ghazni folgte fur eine kurze Zeit sein Sohn Muḥammad dem die Macht aber von seinem Bruder Masʿud streitig gemacht wurde Masʿud ein siegreicher General seines Vaters wurde auch von der Armee favorisiert Ein Heer das von Muḥammad gegen Masʿud entsandt wurde desertierte auf die Seite Masʿuds In der Folge wurde Muḥammad geblendet und gefangen genommen und Masʿud bestieg den Thron 6 Masʿud war trinksuchtig und ihm fehlten die diplomatischen Kapazitaten seines Vaters Dennoch fuhrte er die Kampagnen seines Vaters in Indien fort und drangte die Buyiden weiter zuruck Fur eine kurze Zeit besass er Kerman 1035 In militarischer Hinsicht war er in einer schlechteren Ausgangslage als sein Vater zu dessen Zeit es in ganz Persien keinen Mitstreiter des gleichen Kalibers gab Zu der Zeit als Masʿud den Thron bestieg begannen allerdings die Seldschuken den Oxus zu uberqueren und nach und nach Chorasan zu besetzen Masʿuds Widerstand war nicht sehr erfolgreich Zu den Grunden zahlten die Abwesenheit eines Grossteils seiner Armee die im Funfstromland Punjab eingesetzt war und die ethnische Diversitat seiner Streitmacht die hauptsachlich aus Iranern unterschiedlicher Abstammungen und indischen Volksgruppen des Reiches bestand Die gut ausgebildeten und erfahrenen turkischen Militarsklaven waren nur noch sparlich vertreten 13 Am 23 Mai 1040 wurde Masʿuds Armee bei der Schlacht von Dandanqan von den Seldschuken unter Toghril entscheidend geschlagen Masʿud wurde bei seinem Ruckzug nach Indien durch ein Komplott gesturzt und 1041 im Gefangnis getotet Spatzeit Bearbeiten Damit war Chorasan im Wesentlichen an die Seldschuken verloren und die Ghaznawiden konzentrierten sich auf ihre verbliebenen Herrschaftsgebiete und das nordwestliche Indien Ghazna und Lahore wurden die beiden einzigen Munzpragestatten Maudud b Masʿud 1041 1048 unternahm zwar 1043 4 den Versuch einer Ruckeroberung Chorasans wurde aber geschlagen und plante erst kurz vor seinem Tod einen neuen Grossangriff Er war sehr damit beschaftigt sein Reich zusammenzuhalten Die Provinz Sistan ging bereits in den 1030er Jahren an die Lokaldynastie der Nasriden verloren welche sich den Seldschuken unterordnete und mit deren Hilfe Maudud zuruckwies 1041 Zudem intervenierten die Seldschuken 1042 in Choresm und vertrieben mit dem dort herrschenden Oghuzen Fursten Schah Malik einen Verbundeten der Ghaznaviden Maududs Prestige soll trotz mangelnder Erfolge so gross gewesen sein dass sich ihm ein Karachaniden Herrscher Transoxaniens unterwarf Auch ʿAbd ar Raschid bin Maḥmud 1048 1052 und Farruchzad bin Masʿud 1052 1059 stellten sich den Seldschuken energisch entgegen und konnten gegen Toghrils Bruder Chaghri Beg 1060 und dessen Sohn Alp Arslan zwischenzeitlich Erfolge erzielen die das Ende der seldschukischen Expansion im Osten einleiteten Ibrahim b Masʿud 1059 1099 unternahm einen letzten Versuch zur Ruckgewinnung Chorasans wobei der Seldschukenprinz Uthman gefangen genommen wurde und Sultan Malik Schah 1072 1092 eine Armee entsandte um das Kraftegleichgewicht wiederherzustellen 1073 In der Folge kam es zu friedlichen Beziehungen und zu Heiratsverbindungen zwischen den beiden Dynastien wobei die Provinz Sistan unter der Oberhoheit der Seldschuken verblieb Ibrahim b Masʿuds Regierung galt als eine Zeit des Wohlstandes und der Konsolidierung Der Frieden mit den Seldschuken ermoglichte den Ghaznawiden unter Ibrahim und dessen Sohn Masʿud III 1099 1115 eine weitere Expansion in Indien Ein General Masʿuds III soll hier bei seinen Raubzugen weiter als seinerzeit Mahmud von Ghazni uber den Ganges vorgedrungen sein gegen die Gahadavala aus Kannauj Nach einem Thronstreit unter den Sohnen Masʿuds III wurde Bahram Schah 1117 1157 von dem Seldschuken Sultan Sandschar 1118 1157 in sein Amt eingesetzt und verlagerte das Zentrum des Reichs in den Punjab nach Lahore Bahram Schah war Sandschar zu einem jahrlichen Tribut von 250 000 Dinar und zur Anerkennung in der Chutba verpflichtet Sein Reich geriet seit der Mitte des 12 Jahrhunderts unter den Druck der Ghuriden Dynastie aus dem Gebiet des heutigen Zentralafghanistan Der Streit begann als Bahram Schah ein Mitglied dieser Familie Quṭb ad Din Muḥammad vergiften liess und dessen Bruder Saif ad Din Suri deswegen bis Ghazna vordrang wo er 1149 geschlagen und hingerichtet wurde Danach setzte sich ein dritter Bruder namens ʿAlaʾ ad Din Ḥusain 1149 1161 in Ghor fest besiegte Bahram Schah dreimal und plunderte und zerstorte 1151 Ghazna Unter anderem liess er auch die Leichen fruherer Ghaznawiden Herrscher exhumieren und verbrennen In der Folge blieb die Ghaznawidenherrschaft praktisch auf Lahore im Punjab beschrankt 1186 wurde mit der Eroberung der Stadt der letzte Ghaznawidenherrscher Chusrau Malik durch die Ghuriden gesturzt Verwaltung BearbeitenDas Ethos der Ghaznawiden war streng sunnitisch und die Sultane befolgten die Rechtsschule der Hanafiten Sultan Mahmud pflegte stets gute Beziehungen zum Kalifat der Abbasiden in Baghdad und starkte dadurch die religiosen und moralischen Erfordernisse fur seine autoritare Herrschaft Er liess dem Kalifen Geschenke zukommen und prasentierte sich als Beschutzer der Orthodoxie vor allem gegen die schiitischen Buyiden die Ismailiten von Multan und die Mutaziliten von Rayy 5 Sein Sohn Masʿud setzte diese Politik fort bis die Ghaznawiden schliesslich von den Seldschuken besiegt wurden und diese fortan als Beschutzer des Kalifats fungierten 14 Die Ausubung der Macht durch den Sultan und der administrative Staatsapparat befanden sich innerhalb der persisch islamischen Tradition Dabei herrschte der Sultan als Despot und mit gottlichem Beistand uber alle Schichten der Bevolkerung deren hauptsachliche Aufgabe darin bestand dem Sultan respektvoll zu dienen und ihm Steuern zu zahlen 5 Wahrend die Armee der Ghaznawiden im Grossen und Ganzen von turkischen Militarsklaven abhangig war befand sich der administrative Staatsapparat in den Handen persischer Burokraten die die Traditionen der Samaniden weiterfuhrten Die Iranisierung des Staatsapparates ging einher mit der Iranisierung des Lebensstils und der Hochkultur am ghaznawidischen Hof und alle wichtigen Regierungsposten darunter der des Wesirs des Kriegsministers und des Finanzministers wurden durchgehend von Persern besetzt 5 Die Hofsprache der Ghaznawiden war Persisch wahrend die diplomatische Korrespondenz grundsatzlich auf Arabisch erfolgte Alle erhaltenen zeitgenossischen Schriften sind entweder auf Arabisch oder auf Persisch verfasst doch geht aus spateren Berichten auch hervor dass die Dynastie selbst noch bis zur Zeit der Regentschaft Masʿuds I 1031 1041 Turki turkisch sprach 15 16 Im Vergleich zu anderen turkischen Herrscherhausern waren die ghaznawidischen Sultane hochgradig kultiviert und gebildet So beschreibt ʾUtbi dass Mahmud in den Religionswissenschaften geschult wurde wahrend der zeitgenossische persische Dichter Baihaqi das Interesse von Mahmuds Sohn Masʿud an arabischen Werken und dessen ausserordentliches Talent fur persische Schrift Sprache und Rhetorik hervorhebt 5 17 Kultur Kunst und Literatur Bearbeiten nbsp Mahmud von Ghazni mit Ayaz Forderer der Persischen LiteraturDie Ghaznawiden waren turkischer Herkunft doch waren schon die fruhesten Herrscher der Dynastie angefangen mit Sebuk Tigin und Mahmud durch und durch iranisiert Inwieweit eine turkische Identitat bei ihnen ausgepragt war ist anhand der Quellen allesamt auf persisch oder arabisch verfasst nicht auszumachen 18 19 Soweit es uberhaupt eine Betonung darauf gab dann nur in den sehr fruhen Jahren der Dynastie 16 denn wie viele andere turkische Familien und Herrscher jener Zeit hatten auch die Ghaznawiden schnell die Sprache und Kultur ihrer persischen Herren Lehrer und Untertanen ubernommen so dass schon sehr fruh keine Bindung mehr zu ihrer turkisch zentralasiatischen Herkunft bestand 20 21 Sie wurden in dieser Hinsicht zu einer persischen Dynastie 9 und entwickelten sich ganz nach dem Vorbild der vorislamischen Perser zu grosszugigen Forderern der iranischen Hochkultur 8 Vor allem der Hof in Ghazna wurde zu einem weithin beruhmten kulturellen Zentrum ausgebaut das zahlreiche Gelehrte und Dichter aus der Region anzog Doch scheinen die Ghaznawiden nicht ausreichend privilegiert gewesen zu sein um wirklich grosse Dichter an ihrem Hof beschaftigen zu konnen die einzige Ausnahme war Firdausi 22 Auch der Universalgelehrte Biruni wirkte am Hof der Ghaznawiden 23 Kunst und Architektur florierten wahrend der ghaznawidischen Ara nicht nur in Ghazna sondern auch in Herat Balch und anderen Zentren des Reiches Zum einen ging das auf die grosszugige Forderung durch die Sultane zuruck zum anderen aber auch auf die grossen finanziellen Moglichkeiten die sich die Ghaznawiden durch ihre Raubzuge aneigneten 5 Abu l Fazl Baihaqi schrieb ein wichtiges Geschichtswerk Tarich i Baihaqi Liste der Ghaznawiden BearbeitenDer Stammbaum der Ghaznawiden Sebuktiginسبکتکین Isma ilاسماعیل Maḥmudمحمود Muḥammadمحمد ʿAbd ar Raschidعبدالرشید Masʿud I مسعود او ل Maududمودود ʾAliعلی Farruchzadفرخزاد Ibrahimابراهیم Masʿud II مسعود دوم Masʿud III مسعود سوم Scherzadشیرزاد Arslan Schahارسلان شاه Bahram Schahبهرام شاه Chusrau Schahخسروشاه Chusrau Malikخسروملک Fuhrer der samanidischen ghulaman e chaṣ in Ghazna Bearbeiten Alp Tigin 962 963 24 Abu Isḥaq Ibrahim 963 966 Bilge Tigin 966 975 Bori Tigin pers Piritegin 975 977 25 Herrscher Sultane von Ghazna Bearbeiten Abu Manṣur Sebuktigin 977 997 herrschte anfangs noch als Gouverneur im Namen der Samaniden in Chorasan Ismaʿil ibn Sebuktigin 997 Maḥmud ibn Sebuktigin Mahmud von Ghazni 998 1030 Muḥammad ibn Maḥmud 1030 1031 erste Herrschaft Masʿud I ibn Maḥmud 1030 1040 Muḥammad ibn Maḥmud 1041 zweite Herrschaft Maudud ibn Masʿud 1041 1048 Masʿud II ibn Maudud 1048 ʿAli ibn Masʿud 1048 ʿAbd ar Raschid ibn Maḥmud 1049 Usurpation in Ghazna durch den Sklavenfuhrer Abu Saʿid Toghril 1052 Farruchzad ibn Masʿud I 1052 1059 Ibrahim ibn Masʿud 1059 1099 Masʿud III ibn Ibrahim 1099 1115 Schirzad ibn Masʿud III 1115 Arslan Schah ibn Masʿud III 1116 Seldschuken besetzen Ghazna 1117 Bahram Schah ibn Masʿud III 1117 1150 erste Herrschaft Ghuriden besetzen Ghazna 1150 Bahram Schah ibn Masʿud III 1152 1157 zweite Herrschaft Chusrau Schah ibn Bahram Schah 1157 1160 nur noch im Nordwesten Indiens Chusrau Malik ibn Chusrau Schah 1160 1186 nur noch im Nordwesten Indiens Eroberung durch die Ghuriden 1186 Literatur BearbeitenClifford Edmund Bosworth Ghaznavids In Encyclopaedia Iranica Band 10 Faszikel 6 S 578 583 Clifford Edmund Bosworth The Ghaznavids Their empire in Afghanistan and eastern Iran 994 1040 Edinburgh University Press Edinburgh 1963 History philosophy and economics Band 17 ZDB ID 1385726 5 G E Tetley The Ghaznavid and Seljuk Turks Poetry as a Source for Iranian History Routledge London u a 2009 ISBN 978 0 203 89409 5 Routledge studies in the history of Iran and Turkey Weblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Ghaznawide Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Die Anfange der Ghasnawiden und Ghasnawidische KunstAnmerkungen Bearbeiten http www iranicaonline org articles ghaznavids Iqtidar Alam Khan Ganda Chandella In Historical Dictionary of Medieval India 2007 S 66 The Making of Medieval Panjab Politics Society and Culture c 1000 c 1500 RGT to Rajasthan Delhi amp Agra S 378 a b c d e f g h i C E Bosworth Ghaznawids In Ehsan Yarshater Hrsg Encyclopaedia Iranica Band 10 6 2001 ISBN 0 933273 56 8 S 578 583 englisch iranicaonline org Stand 15 Dezember 2001 mit Literaturangaben a b c d e f g h i Bertold Spuler Ghaznawids In Encyclopaedia of Islam Online kostenpflichtig Monika Gronke Geschichte Irans Von der Islamisierung bis zur Gegenwart C H Beck Munchen 2003 S 31 ff a b Robert L Canfield Turko Persia in Historical Perspective School of American Research Advanced Seminars Cambridge University Press Cambridge u a 2002 S 8 The Ghaznavids were essentially Persianized Turks who in the manner of the pre Islamic Persians encouraged the developement of high culture a b B Spuler The Disintegration of the Caliphate in the East In P M Holt Ann K S Lambton Bernard Lewis Hrsg The Central Islamic Lands from Pre Islamic Times to the First World War The Cambridge History of Islam Band 1a Cambridge University Press Cambridge 1970 S 147 One of the effects of the renaissance of the Persian spirit evoked by this work was that the Ghaznavids were also Persianized and thereby became a Persian dynasty C E Bosworth Samanids In Encyclopaedia of Islam Online kostenpflichtig One role which Isma il inherited as ruler of Transoxania was the defence of its northern frontiers against pressure from the nomads of Inner Asia and in 280 893 he led an expedition into the steppes against the Qarluq Turks capturing Ṭalas and bringing back a great booty of slaves and beasts Jurgen Paul Einfuhrung in die Geschichte der islamischen Lander Universitat Halle PDF Handout Memento des Originals vom 24 September 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www orientphil uni halle de Die in der westlichen Forschung Ġaznawiden genannten Herrscher heissen in den Quellen nach ihrem Grunder Al i Sebuktegin Ghaznavids In J Meri Hrsg Medieval Islamic Civilization An Encyclopedia Routledge London u a 2006 S 294 online The Ghaznavids inherited Samanid administrative political and cultural traditions and laid the foundations for a Persianate state in northern India Bertold Spuler Ghaznawids In Encyclopaedia of Islam Online kostenpflichtig Masʿud s resistance had little success considerable parts of his army were engaged in the Pandjab and his forces were made up of very diverse elements Iranians of various races and also Indians his own fellow Turks were only sparsely represented C E Bosworth Saldjukids In Encyclopaedia of Islam Online kostenpflichtig Vgl Josef Matuz Die Emanzipation der turkischen Sprache in der osmanischen Staatsverwaltung PDF 1017 kB mit Verweis auf C E Bosworth The Ghaznavids Their Empire in Afghanistan and Eastern Iran 994 1040 Edinburgh University Press Edinburgh 1963 S 56 a b A Wink Al Hind The Making of the Indo Islamic World Bd 2 The Slave Kings and the Islamic Conquest 11th 13th Centuries Brill Leiden 1997 S 112 In so far as there is any emphasis on the Turkishness of the Ghaznavids and their following it comes from the very early years of the dynasty Later Ghaznavid chronicles in Arabic and Persian still corroborate that the dynasty spoke Turkish Turki up to the time of Mas ud 1031 41 G Tetley The Ghaznavid and Seljuk Turks Poetry as a Source for Iranian History Routledge Studies in the History of Iran and Turkey Routledge London 2008 S 32 ff David Christian A History of Russia Central Asia and Mongolia Blackwell 1998 S 370 Though Turkic in origin Alp Tegin Sebuk Tegin and Mahmud were all thoroughly Persianized Ehsan Yarshater Iran II Iranian History 2 Islamic period In Ehsan Yarshater Hrsg Encyclopaedia Iranica Band 13 3 2006 ISBN 978 0 933273 95 5 S 227 230 englisch iranicaonline org Stand 15 Dezember 2004 mit Literaturangaben Although the Ghaznavids were of Turkic origin as a result of the original involvement of Sebuktegin and Mahmud in Samanid affairs and in the Samanid cultural environment the dynasty became thoroughly Persianized In terms of cultural championship and the support of Persian poets they were far more Persian than the ethnically Iranian Buyids C E Bosworth Ghaznawids In Ehsan Yarshater Hrsg Encyclopaedia Iranica Band 10 6 2001 ISBN 0 933273 56 8 S 578 583 englisch iranicaonline org Stand 15 Dezember 2001 mit Literaturangaben Sources all in Arabic or Persian do not allow us to estimate the persistence of Turkish practices and ways of thought amongst them Persianisation of the state apparatus was accompanied by the Persianisation of high culture at the Ghaznavid court Bertold Spuler Ghaznawids In Encyclopaedia of Islam Online kostenpflichtig As far as can be seen the dynasty assimilated Persian influence in the realms of language and culture as quickly as did other Turkish ruling houses C E Bosworth Ghaznawids In Ehsan Yarshater Hrsg Encyclopaedia Iranica Band 10 6 2001 ISBN 0 933273 56 8 S 578 583 englisch iranicaonline org Stand 15 Dezember 2001 mit Literaturangaben As far as can be seen the dynasty assimilated Persian influence in the realms of language and culture as quickly as did other Turkish ruling houses But leaving Firdawsi aside they were not privileged to have a really important poet at their court al Biruni In Encyclopaedia Britannica Online abgerufen am 20 Juli 2015 Die Behauptung im Tarich i Guzida Alp Tigin habe 16 Jahre in Ghazna regiert ist ein Irrtum Vgl Gavin Hambly Hrsg Zentralasien Fischer Weltgeschichte Band 16 Fischer Taschenbuch Frankfurt am Main 1966 S 329 Anm 13 C E Bosoworth Bori In Ehsan Yarshater Hrsg Encyclopaedia Iranica Band 4 4 1990 ISBN 0 7100 9132 X S 372 englisch iranicaonline org Stand 15 Dezember 1989 mit Literaturangaben Normdaten Person GND 118859951 lobid OGND AKS VIAF 54945714 Wikipedia Personensuche Abgerufen 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