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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Zum Sultan von Rum siehe Malik Schah I Rum Dschalal ad Daula wa d Din Abu l Fath Malik Schah I persisch جلال الدولة والدين أبو الفتح ملكشاه DMG Ǧalal ad Daula wa d Din Abu l Fatḥ Malik Sah turkisch Meliksah 1055 20 November 1092 war ein Sohn Alp Arslans und ab 1072 Seldschuken Sultan Sein Name Malik Schah ist eine Zusammensetzung aus arabisch ملك DMG Malik Konig und persisch شاه DMG Sah Herrscher Sultan Malik Schah I Seine Nachfolge wurde von seinem Vater bereits bei einer Familienversammlung 1066 proklamiert als verschiedene Statthalterposten im Osten verteilt wurden Sie wurde in erster Linie von seinem Onkel Qawurd 1073 4 bestritten der sich auf sein Recht als Altester der Familie berief und in einer dreitagigen Schlacht bei Karadsch in der Nahe von Hamadan besiegt werden musste Die Schlacht erwies sich als Nagelprobe fur Malik Schah denn Qawurd bekam viel Sympathie von Malik Schahs Truppen sodass eine offene Revolte drohte 1 Eine Schlusselrolle bei den Ereignissen spielte Malik Schahs Atabeg der erfahrene Wesir Nizam al Mulk dessen rasche Aktionen seinem Schutzling die Anerkennung des Kalifen und die Provinz Chorasan mit ihren Einkunften sicherten und der zudem die Hinrichtung Qawurds empfahl Nach dem Sieg seines Vaters in der Schlacht von Mantzikert 1071 eroberte er den grossten Teil Anatoliens das zuvor zum Byzantinischen Reich gehort hatte Er erweiterte die seldschukische Macht auf Kosten der Fatimiden nach Syrien und konnte Philaretos Brachamios 1087 Edessa entreissen Analog dazu setzte er Vertreter in Damaskus Tutusch I Edessa Aleppo Aq Sunqur und Antiochia Yaghi Siyan ein Nach der Eroberung von Antiochia nahm Malik Schah wie bereits assyrische und sassanidische Konige vor ihm bei St Simeon an der Orontesmundung ein Bad im Mittelmeer zu Pferd und in voller Rustung Danach liess er Sand von der Kuste aufsammeln und auf das Grab seines Vaters Alp Arslan in Merw streuen um ihm zu zeigen dass sein Sohn alle Lander bis zum Rande der Erde eingenommen habe Wahrend seiner Regentschaft kam es zu einer ersten Blutezeit Naturwissenschaftliche insbesondere mathematische Studien wurden ebenso grosszugig gefordert wie die Literatur Niẓam ul Mulk 1072 92 Grosswesir unter Malik Schah und ein bedeutender Schriftsteller grundete in Bagdad die erste sunnitisch islamische Universitat Niẓamiya 2 3 1073 beauftragte er den Universalgelehrten Omar Chayyam mit dem Bau des Malik Schah Observatoriums in seiner Residenzstadt Isfahan und der Erstellung eines Sonnenkalenders Auf den entsprechenden Berechnungen dieser Kalenderreform beruht der moderne iranische Kalender Im Weiteren wurden zahlreiche Moscheen wie z B die Grosse Moschee von Diyarbakir Mausoleen turk turbe Karawansereien Hospitaler sowie Asyle fur Waisen und Arme errichtet Die Beziehungen zwischen Seldschuken und dem nominell herrschenden Kalifen in Bagdad dessen Vertreter und Feldherr der Seldschukensultan offiziell war wurden zunehmend spannungsgeladen Auch das Verhaltnis zum beruhmten persischen Wesir Nizam al Mulk verschlechterte sich sehr Bevor es zu einem Konflikt kommen konnte wurde Nizam al Mulk aber von den Assassinen ermordet Der Sultan selbst wurde 1092 von einer seiner Ehefrauen vergiftet Grund waren die Streitigkeiten unter den Ehefrauen um die Nachfolge des Sultans Nach seinem Tod zerfiel das Seldschukenreich in kleinere Staaten die sich zumeist feindlich gegenuberstanden In Anatolien folgte ihm Kilitsch Arslan I in Persien Mahmud I und in Syrien sein Bruder Tutusch I Die Uneinigkeit der Seldschukenreiche war einer der Grunde fur den unerwarteten Erfolg des Ersten Kreuzzugs der kurze Zeit spater 1096 begann Die Sohne von Malik Schah waren Berk Yaruq Muhammad I Tapar und Ahmad Sandschar 4 Anmerkungen Bearbeiten Vgl C E Bosworth The history of the Seljuq Turks from the Jami al Tawarikh an Ilkhanid adaption of the Saljuq nama of Ẓahir al Din Nishapuri S 58 The Cambridge History of Iran Band 5 S 88 f H W Duda Die Seldschukengeschichte des Ibn Bibi Kopenhagen 1959 T T Rice The Seljuks in Asia Minor London 1961 Der Hakim von Nischapur Omar Chajjam und seine Rubaijat nach alten und neuesten persischen Handschriftenfunden von Manuel Sommer Pressler Wiesbaden 1974 S 140Literatur BearbeitenAra Edmond Dostourian Armenia and the crusades tenth to twelfth centuries Lanham University Press of America 1993 St Runciman Die Geschichte der Kreuzzuge Munchen 1978VorgangerAmtNachfolgerAlp ArslanSultan der Grossseldschuken 1072 1092Mahmud I Normdaten Person LCCN nr99031262 VIAF 24523285 Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 9 April 2023 PersonendatenNAME Malik Schah I ALTERNATIVNAMEN Dschalal ad Daula wa d Din Abu l Fath Malik Schah Dschalal ad Daula wa d Din Abu l Fath Malik Schah I جلال الدولة والدين أبو الفتح ملكشاه persisch Meliksah turkisch KURZBESCHREIBUNG Sohn Alp Arslans und Seldschuken SultanGEBURTSDATUM 1055STERBEDATUM 20 November 1092 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Malik Schah I amp oldid 232632711