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Schwieberdingen ist eine Gemeinde mit rund 11 000 Einwohnern im Landkreis Ludwigsburg Sie liegt rund funf Kilometer von der Kreisstadt Ludwigsburg und zehn Kilometer von der baden wurttembergischen Landeshauptstadt Stuttgart entfernt Sie gehort zur Region Stuttgart bis 1992 Region Mittlerer Neckar und zur europaischen Metropolregion Stuttgart Wappen Deutschlandkarte48 877777777778 9 075 274 Koordinaten 48 53 N 9 5 OBasisdatenBundesland Baden WurttembergRegierungsbezirk StuttgartLandkreis LudwigsburgHohe 274 m u NHNFlache 14 85 km2Einwohner 11 568 31 Dez 2022 1 Bevolkerungsdichte 779 Einwohner je km2Postleitzahlen 71701 71706Vorwahl 07150Kfz Kennzeichen LB VAIGemeindeschlussel 08 1 18 067LOCODE DE SWIAdresse der Gemeindeverwaltung Schlosshof 1 71701 SchwieberdingenWebsite www schwieberdingen deBurgermeister Nico Lauxmann CDU Lage der Gemeinde Schwieberdingen im Landkreis LudwigsburgKarteDer moglicherweise im 3 Jahrhundert gegrundete Ort wurde 1304 erstmals urkundlich erwahnt Gepragt wurde er vor allem durch seine Lage an der alten von Flandern bis ans Schwarze Meer fuhrenden Handels und Heerstrasse auf der die heutige B 10 verlauft Nach dem Zweiten Weltkrieg hat sich die Gemeinde grundlegend verandert Aus dem uberwiegend landwirtschaftlich gepragten Dorf entstand durch die Ansiedlung grosser Unternehmen eine moderne Industriegemeinde Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Geographische Lage 1 2 Nachbargemeinden 1 3 Klima 1 4 Flachenaufteilung 2 Geschichte 2 1 Vorgeschichte 2 2 Alamannische und frankische Zeit 2 3 Erste schriftliche Erwahnung 2 4 Unruhige Zeiten vom 16 bis 19 Jahrhundert 2 5 Vom Kaiserreich bis zum Zweiten Weltkrieg 2 6 Jungere Geschichte 2 7 Religion 2 8 Ortsteile 2 9 Einwohnerentwicklung 3 Politik 3 1 Gemeinderat 3 2 Burgermeister seit 1875 3 3 Wappen und Flagge 3 4 Partnerschaften 4 Kultur und Sehenswurdigkeiten 4 1 Museen 4 2 Musik 4 3 Bauwerke 4 4 Naturdenkmaler 4 5 Sport 4 6 Regelmassige Veranstaltungen 5 Wirtschaft und Infrastruktur 5 1 Verkehr 5 2 Industrie und Wirtschaft 5 3 Offentliche Einrichtungen 5 4 Bildung 5 5 Ver und Entsorgung 6 Personlichkeiten 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenGeographische Lage Bearbeiten Gemarkung der GemeindeSchwieberdingen liegt im sudwestlichen Neckarbecken einer lossbedeckten und durch Flusstaler eingeschnittenen Hochflache im Zentrum Baden Wurttembergs und befindet sich etwas sudlich des 49 Breitengrades Die Landschaft um Schwieberdingen zeigt eine grosse Verschiedenartigkeit an Bodenformen die sich auch an den Flurnamen mit den Endungen berg grund oder tal erkennen lasst Durch den Ort fliesst der kleine Fluss Glems der sich hier in den Muschelkalk des sonst nur leicht welligen Gelandes des Langen Feldes und des Strohgaus eingegraben hat Im Glemstal selbst finden sich grossere zusammenhangende Auenbereiche die periodisch uberflutet werden Etwa 35 der Schwieberdinger Bodenflache besteht aus Siedlungs und Verkehrsflache rund 62 aus landwirtschaftlichen Nutzflachen Der Rest besteht aus Wald und Wasserflachen Der hochste Punkt der Gemarkung die Katharinenlinde liegt bei 351 m u NN der tiefste an der Gemarkungsgrenze im unteren Glemstal bei 238 m u NN Nachbargemeinden Bearbeiten Funf Stadte und Gemeinden grenzen an die Gemeinde Schwieberdingen Im Uhrzeigersinn beginnend im Norden sind dies Markgroningen Moglingen Korntal Munchingen Hemmingen und Eberdingen Klima Bearbeiten Schwieberdingen ist gekennzeichnet durch sein mildes Klima das durch seine Lage im sudwestlichen Neckarbecken abgeschirmt durch den Schwarzwald im Westen die Schwabische Alb im Suden den Schwabisch Frankischen Wald im Osten und das Strom und Heuchelberggebiet im Nordwesten gepragt ist Neben dem Oberrheintal ist der Grossraum Stuttgart zu dem Schwieberdingen gehort eines der warmsten Gebiete Deutschlands Der warmste Monat ist der Juli mit einer mittleren monatlichen Temperatur von 18 8 C wahrend der Januar als kaltester Monat durchschnittlich 1 3 C aufweist Neben den milden Temperaturen sind die lange Sonnenscheindauer die geringen Niederschlage und niedrige Windgeschwindigkeiten bei grosser Haufigkeit von Windstille charakteristisch Die mittlere jahrliche Niederschlagsmenge in Schwieberdingen liegt bei 679 mm Die Hauptniederschlage fallen wie in Suddeutschland ublich im Sommer wobei der Juni und der August die hochsten Niederschlagsmengen aufweisen Die Niederschlagsarmut in der Region hat dazu gefuhrt dass schon fruh eine Fremdwasserversorgung notwendig wurde woraufhin die Bodenseewasserversorgung ab 1954 aufgebaut wurde Flachenaufteilung Bearbeiten Nach Daten des Statistischen Landesamtes Stand 2019 2 Geschichte BearbeitenVorgeschichte Bearbeiten Die ersten nachweisbaren Spuren einer Besiedelung auf der heutigen Gemarkung Schwieberdingen sind seit der Jungsteinzeit vorhanden Der ausserst fruchtbare Boden und die Furt uber die Glems zogen bereits ab 5000 v Chr erste Siedler an Funde des Landesdenkmalamtes Baden Wurttemberg belegen zwei Siedlungen Die altere in Fachkreisen als Schwieberdinger Gruppe bezeichnet ist zeitlich etwa im Jahre 4300 bis 4200 v Chr einzuordnen Zu ihr gehort auch das in einem Hockergrab entdeckte Skelett einer jungen Frau genannt Mathilde die etwa 4000 v Chr gelebt hat Die zweite Siedlung datiert in die Michelsberger Kultur und ist etwa 700 bis 800 Jahre junger als die Schwieberdinger Gruppe Von 85 n Chr an eroberten die Romer das Land von den Kelten und hinterliessen ihre Spuren unter anderem aufgrund des Baus der durch den spateren Ort und uber die Furt an der Glems fuhrenden Romerstrasse Die alte Romerstrasse die auch das spatere Schwieberdingen uber Jahrhunderte pragte stellte in dieser Zeit die wichtigste Strasse des Landes und eine Hauptverbindung zwischen Rhein und Donau dar Genutzt wurde sie vor allem militarisch So durchzogen beispielsweise der romische Kaiser Hadrian und seine Legionen zwischen den Jahren 117 und 138 das Gebiet Neben der Romerstrasse zeigen Reste romischer Gutshofe die an die intensive landwirtschaftliche Nutzung erinnern und andere archaologische Funde weitere Spuren der romischen Besiedlung in den ersten nachchristlichen Jahrhunderten Alamannische und frankische Zeit Bearbeiten Im 3 Jahrhundert eroberten die Alamannen das romische Gebiet bis zum Rhein Wahrend dieser Zeit wurde moglicherweise um 260 n Chr der heutige Ort unter dem Namen Suidbert ingen der auf den alamannischen Sippenfuhrer Suidbert zuruckzufuhren ist gegrundet Nach dem Sieg der Franken uber die Alamannen um 500 lag das Gebiet der spateren Markung Schwieberdingen an der Stammesgrenze zwischen den Alamannen im Sudosten und den Franken im Nordwesten Diese Grenze wurde nach der Christianisierung zugleich Bistumsgrenze zwischen dem frankischen Bistum Speyer und dem alamannischen Bistum Konstanz Die Lage Schwieberdingens am Schnittpunkt von Stammesgrenze und der Fernstrasse sowie die Bedeutung der Furt fur diesen von Flandern bis zum Schwarzen Meer und Italien so wichtigen Verkehrsweg lassen vermuten dass das Dorf aus militarischen Erwagungen zum Schutz der Furt gegrundet wurde Verschiedene Bodenfunde auf der heutigen Markung Schwieberdingens zeigen dass einst mehrere alamannische Siedlungen bestanden So wurde zwischen 750 und 802 das im ostlichen Teil der Gemarkung liegende und im 14 Jahrhundert abgegangene Dorf Vohingen erstmals urkundlich erwahnt Die Wustung ist inzwischen im Jahre 2005 archaologisch grundlich untersucht worden Erste schriftliche Erwahnung Bearbeiten Die bisher bekannte erste schriftliche Erwahnung Schwieberdingens erfolgte im Esslinger Urbar von 1304 in der zwei Morgen Ackerland versus Swiebertingen beschrieben werden Im 14 Jahrhundert begannen die Grafen von Wurttemberg ihre Herrschaft in der Region auszuweiten So verkaufte am 18 Oktober 1321 auch Graf Burgin der Jungere von Hohenberg Nagold den Kirchensatz zu Schwieberdingen an Graf Eberhard den Erlauchten von Wurttemberg Neben den Grafen von Wurttemberg hatten unter anderem die Herren von Nippenburg deren gleichnamiger Sitz etwas sudlich des Ortes liegt und 1160 erstmals urkundlich genannt wurde Besitz im Dorf Unruhige Zeiten vom 16 bis 19 Jahrhundert Bearbeiten Schwieberdingen 1682 Forstlagerbuch von Andreas KieserIm 16 und 17 Jahrhundert hatte Schwieberdingen schwer unter Kriegen und Krankheiten zu leiden Dreimal kam die Pest uber den Ort Allein im August 1584 starben 88 Menschen an der Seuche Schon bald darauf wurde die stark dezimierte Bevolkerung von neuen Schrecken heimgesucht So wie sich Friedenszeiten durch den Durchzug von Handels und Kaufleuten gunstig auf den sich an der spateren Reichs Handels und Heerstrasse entlang ausgebreiteten Ort auswirkten so brachten die in Kriegszeiten durchziehenden Heere auch Not und Elend Der Dreissigjahrige Krieg lichtete die Bevolkerung nochmals Schwieberdingen wurde von Plunderungen und Brandschatzungen heimgesucht Wahrend dieser Zeit ist fur neun Jahre kein einziger Eintrag im Kirchenbuch zu finden Laut einer Inschrift in der Sakristei soll der Ort vollig verlassen gewesen sein Wiederholte Einfalle franzosischer Truppen zwischen 1688 und 1707 sorgten fur weitere Verwustungen und wirtschaftliche Schaden Im Jahr 1707 als es den Franzosen unter ihrem Anfuhrer Marschall Villars erneut gelang uber den Rhein zu kommen bezogen die franzosischen Truppen am 4 Juni 1707 in Schwieberdingen Quartier Nach zweitagigen Verhandlungen erkaufte sich die wurttembergische Regierung fur eine Million Gulden die Schonung des Landes was in dem im Ort abgeschlossenen Schwieberdinger Vertrag dokumentiert wurde Kurz vor Ende des 18 Jahrhunderts zogen wieder Truppen durch den Ort Das Grabmal des gefallenen osterreichischen Offiziers Heinrich von Parzer auf dem Friedhof bezeugt die Kampfe zwischen osterreichischen und franzosischen Truppen Vermutlich sollte die osterreichische Nachhut die Strasse und den Glemsubergang sichern Nicht nur Kriege forderten einen hohen Tribut von den Einwohnern der zum Oberamt Markgroningen gehorenden Gemeinde Auch durch haufige Missernten und das Erbteilungsrecht verarmte die Landbevolkerung immer mehr Hungersnote und Arbeitslosigkeit trieben im 19 Jahrhundert viele Einwohner zur Auswanderung nach Polen Ungarn und Amerika Bei der Umsetzung der neuen Verwaltungsgliederung im 1806 gegrundeten Konigreich Wurttemberg wurde Schwieberdingen 1807 dem Oberamt Ludwigsburg zugeordnet Vom Kaiserreich bis zum Zweiten Weltkrieg Bearbeiten Von der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts an kam es im Ort zu bedeutenden Fortschritten der Technik 1878 wurde die Wasserleitung errichtet Zudem baute man eine Post und Telegrafenstation auf Um 1900 wurde die Hauptstrasse durch den Ort gepflastert auf der schon bald die ersten Automobile entlangfuhren Im Jahr 1906 erhielt Schwieberdingen durch den Bau der Strohgaubahn eine direkte Eisenbahnverbindung Im selben Jahr wurde der Ort mit elektrischem Licht versehen wodurch die vormals verwendeten Petroleumlampen ausgedient hatten Im Ersten Weltkrieg von 1914 bis 1918 fielen etwa 50 Schwieberdinger Die Nachkriegszeit mit der Inflation bis 1923 sowie die Weltwirtschaftskrise von 1929 und der rapide Anstieg der Arbeitslosigkeit zog die Einwohner in den folgenden Jahren in Mitleidenschaft Nach der Machtubernahme der Nationalsozialisten 1933 und Annahme des Ermachtigungsgesetzes wurde der Gemeinderat gleichgeschaltet Der Burgermeister Eugen Herrmann blieb jedoch im Amt Organisationen der Arbeiterbewegung wie beispielsweise der Arbeitersportverein Schwieberdingen wurden verboten Bei der Verwaltungsreform wahrend der NS Zeit in Wurttemberg gelangte Schwieberdingen 1938 zum neuen Landkreis Ludwigsburg Durch die Kriegsereignisse im Zweiten Weltkrieg von 1939 bis 1945 verloren eine betrachtliche Anzahl Schwieberdinger Burger ihr Leben 71 Einwohner sind gefallen 20 blieben vermisst Trotz zahlreicher Luftangriffe gegen Ende des Krieges die vor allem auf die am Sportplatz stationierte Funkanlage abzielten erlitt der Ort selbst nur geringe Gebaudeschaden Lediglich die 1928 gebaute Glemsbrucke wurde in den letzten Tagen des Zweiten Weltkrieges von der sich zuruckziehenden Wehrmacht gesprengt Am 21 April 1945 marschierte die 1 franzosische Armee von Westen her kommend ein besetzte den Ort und ruckte weiter in Richtung Ludwigsburg und Stuttgart vor Kurze Zeit spater war der Zweite Weltkrieg nach der Kapitulation des Deutschen Reichs beendet Jungere Geschichte Bearbeiten Da der Ort nach dem Zweiten Weltkrieg Teil der Amerikanischen Besatzungszone geworden war gehorte er somit seit 1945 zum neu gegrundeten Land Wurttemberg Baden das 1952 im jetzigen Bundesland Baden Wurttemberg aufging Nach dem Ende des Krieges zog eine grosse Anzahl von Heimatvertriebenen und Fluchtlingen nach Schwieberdingen Der Ort veranderte sich erheblich Aus dem vormals landlich bauerlichen Dorf wurde eine moderne gewerblich orientierte Gemeinde Durch den wirtschaftlichen Aufschwung siedelten sich immer mehr Unternehmen in Schwieberdingen an Das grosste und finanziell bedeutendste Unternehmen ist seit 1963 die Robert Bosch GmbH Die Einwohnerzahl entwickelte sich sprunghaft so dass sich die Wohngebiete langsam den Gemarkungsgrenzen annahern Im Jahr 2004 wurde die 10 000 Einwohner Grenze uberschritten Heute hat die Gemeinde rund 11 000 Einwohner vergrossern und Informationen zum Bild anzeigen Panorama von Schwieberdingen Blickrichtung Sudosten Religion Bearbeiten Die Gemeinde Schwieberdingen lag ursprunglich an der durch den Fluss Glems gebildeten Grenze der Bistumer Konstanz und Speyer Der Ort selbst gehorte dem Bistum Speyer an Wie in ganz Wurttemberg wurde auch in Schwieberdingen ab 1534 die Reformation eingefuhrt Infolgedessen war der Ort uber viele Jahrhunderte uberwiegend protestantisch und die im 14 Jahrhundert erbaute Schwieberdinger Georgskirche wurde zur evangelischen Kirche des Ortes Nach dem Zweiten Weltkrieg kamen durch die vielen Heimatvertriebenen aus den Ostgebieten die ersten Katholiken nach Schwieberdingen Wahrend 1945 nur zwei Prozent der Einwohner katholisch waren erhohte sich die Zahl der katholischen Gemeindemitglieder bis 1950 auf 369 was etwa 17 Prozent der Bevolkerung entsprach Sie nahmen zunachst das Angebot der evangelischen Gemeinde an ihre Gottesdienste in der Georgskirche zu feiern bevor am 4 April 1964 die katholische Kirche St Petrus und Paulus geweiht wurde Neben den beiden grossen Kirchen gibt es in Schwieberdingen auch die Neuapostolische Kirche Ortsteile Bearbeiten Der im Nordwesten der Schwieberdinger Gemarkung liegende Hardthof bildet zusammen mit dem Schonbuhlhof einen Weiler Die Grundung des damaligen Hart Hof durch zwei aus Schwieberdingen stammende Familien im Jahr 1760 ist in Stein gehauen uberliefert Etwas junger ist der angrenzende Schonbuhlhof der 1770 von drei aus Markgroningen kommenden Familien gegrundet wurde vergrossern und Informationen zum Bild anzeigen Panorama von Schwieberdingen Blickrichtung Nordwesten Eine Besonderheit ist die gemeinsame Verwaltung des Hardt und Schonbuhlhofes da mitten durch den Ort mit etwa 300 Einwohnern teilweise sogar durch einige Hauser die Gemarkungsgrenze zwischen Schwieberdingen und Markgroningen verlauft Als Interessenvertreter und Fursprecher wahlen alle volljahrigen Einwohner des Ortes alle acht Jahre aus ihrer Mitte einen Anwalt Dieser Anwalt der bis 1991 auf Lebenszeit gewahlt wurde vertritt die Interessen des Weilers gegenuber seinen beiden Muttergemeinden In dem seit 1797 existierenden Protokollbuch schreiben die amtierenden Anwalte die Beschlusse Vereinbarungen und Probleme des Ortes nieder In der fruheren Gemeindeordnung hatten die Anwalte zudem einen kommunalrechtlichen Status Sie wurden gewahlt mussten Versammlungen abhalten und waren im Gemeinderat vertreten In der jetzt gultigen Gemeindeordnung gibt es offiziell keine Anwalte mehr Auf dem Hardt und Schonbuhlhof wurde die Funktion jedoch ausserhalb der Rechtsgrundlage weiterhin beibehalten Einwohnerentwicklung Bearbeiten Bevolkerungsentwicklung Vergleich zwischen Bevolkerungswachstum und ArbeitsplatzenDie beschriebenen Einwohnerzahlen basieren entweder auf Schatzungen Volkszahlungsergebnissen oder amtlichen Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Amter nur Hauptwohnsitze Jahr Einwohnerzahlen1550 4801634 1651657 291661 2521763 6331820 1 2651835 1 3351845 1 3831860 1 5771866 1 381 Jahr Einwohnerzahlen1877 1 3611889 1 4161900 1 3671912 1 2811930 1 4801935 1 4801946 1 6501950 2 1841955 2 5711960 3 382 Jahr Einwohnerzahlen1970 6 0651985 9 3001995 9 4132005 10 7732010 11 3622015 11 3232020 11 394Politik BearbeitenGemeinderat Bearbeiten Der Gemeinderat in Schwieberdingen hat 18 Mitglieder Der Gemeinderat besteht aus den gewahlten ehrenamtlichen Gemeinderaten und dem Burgermeister als Vorsitzendem Der Burgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt Die Kommunalwahl am 26 Mai 2019 fuhrte zu folgendem Ergebnis 3 Parteien und Wahlergemeinschaften 2019 Sitze 2019 2014 Sitze 2014 Kommunalwahl 2019 3020100 26 44 18 97 16 34 14 69 12 88 10 67 FWCDUGruneABGFDPSPD Gewinne und Verluste im Vergleich zu 2014 p 8 6 4 2 0 2 4 2 16 p 2 01 p 7 39 p 0 59 p 0 10 p 2 75 pFWCDUGruneABGFDPSPDFW Freie Wahlervereinigung Schwieberdingen e V 26 44 5 28 60 5CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 18 97 3 20 98 4GRUNE Bundnis 90 Die Grunen 16 34 3 8 95 2ABG Aktive Burgergemeinschaft Schwieberdingen 14 69 3 15 28 3FDP Freie Demokratische Partei 12 88 2 12 78 2SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 10 67 2 13 42 2gesamt 100 0 18 100 0 18Wahlbeteiligung 61 46 52 23 Burgermeister seit 1875 Bearbeiten 1875 1892 Konrad Vollm Schultheiss 1893 1915 Karl Zoller Burgermeister 1915 1919 Karl Schober kommissarischer Burgermeister 1919 1941 Eugen Herrmann Burgermeister 1941 1945 Otto Surber kommissarischer Burgermeister 1945 1948 Friedrich Rothacker kommissarischer Burgermeister 1948 1981 Hermann Butzer Burgermeister 1981 2013 Gerd Spiegel parteilos Burgermeister seit 2013 Nico Lauxmann CDU Burgermeister 4 Lauxmann wurde am 9 Juli 2023 zum Oberburgermeister von Kornwestheim gewahlt 5 Wappen und Flagge Bearbeiten Blasonierung In Blau ein achtzackiger goldener Stern beseitet von zwei ringlosen zugewendeten goldenen Wolfsankern In der Oberamtsbeschreibung aus dem Jahr 1859 wird beschrieben Das Ortswappen besteht aus zwei voneinander stehenden Halbmonden zwischen welchen sich ein Stern befindet Diese Deutung wurde fast ein Jahrhundert ubernommen Aufgrund geschichtlicher Unterlagen ist heute jedoch bekannt dass es sich nicht um Halbmonde sondern um die halbmondformigen Anker von Wolfsangeln handelt die mit dem angeschlagenen eigentlichen doppelten Fanghaken ins Geast gehangt wurden Wolfsanker wie Doppelhaken die Wolfsangel gehorten fruher als Fanggerat zur Ausrustung eines Jagers und fanden wie andere Jagd und Fangutensilien im Mittelalter als Wappensymbole Verwendung Am 4 Dezember 1980 wurde der Gemeinde vom Landratsamt Ludwigsburg eine Flagge in den Farben Gelb Blau verliehen Die von der Gemeinde tatsachlich gefuhrte Flagge weicht jedoch von der verliehenen Farbfolge ab und ist blau gelb Partnerschaften Bearbeiten Die alteste Schwieberdinger Partnerschaft besteht mit der rund 10 800 Einwohner zahlenden franzosischen Stadt Vaux le Penil die rund 40 km sudostlich von Paris liegt Zwischen beiden Orten gibt es neben der Grosse weitere Ahnlichkeiten Auch Vaux le Penil nahm nach dem Zweiten Weltkrieg durch enormes industrielles Wachstum neue Formen an und viele Einwohner pendeln taglich von Vaux le Penil in das 40 km entfernte Paris zur Arbeit Der Grundstein fur die Stadtepartnerschaft wurde bereits in den 1980er Jahren durch Kontakte auf schulischem sportlichem und auch gesanglichem Gebiet gelegt Der erste Besuch des Schwieberdinger Gemeinderates in Vaux le Penil fand im Juni 1990 statt Neben den offiziellen Kontakten entstanden in den vergangenen Jahren auch Partnerschaften auf Vereinsebene und zahlreiche personliche Freundschaften Neben der Gemeindeverwaltung werden die Kontakte nach Frankreich und in die USA vom Stadte Partnerschaftsverein Schwieberdingen betreut und koordiniert Auch uber den Atlantik hinweg pflegt Schwieberdingen freundschaftliche Beziehungen Aus ersten Vereinskontakten die bereits 1987 geknupft wurden entwickelte sich eine Partnerschaft zwischen Schwieberdingen und Belvidere in Illinois in den USA Nach der Wiedervereinigung wurden 1991 die ersten Kontakte nach Grossharthau in Sachsen geknupft Neben der kommunalen Partnerschaft pflegen besonders die beiden Freiwilligen Feuerwehren eine intensive Freundschaft Die erste Ehe zwischen einem Burger aus Schwieberdingen und einer Burgerin aus Grossharthau wurde 2005 geschlossen Kultur und Sehenswurdigkeiten BearbeitenMuseen Bearbeiten Altes Pfarrhaus und Aufgang zur GeorgskircheDas Ortsmuseum ist seit Marz 1991 im in der Nahe der Georgskirche gelegenen Alten Pfarrhaus aus dem 16 Jahrhundert untergebracht Nach umfangreichen Sanierungsmassnahmen zeigt das Heimatmuseum auf drei Stockwerken seine Bestande zur bauerlichen und burgerlichen Alltagskultur von 1870 bis 1920 Die Dauereinrichtung beinhaltet Mobiliar Textilien und Handarbeiten jeglicher Art sowie vielfaltige Kuchengeratschaften Glas und Porzellan Zudem werden weitere Exponate zum Thema Spielen und Lernen ausgestellt Im Dachgeschoss zeigt ein Ortsmodell das damals kleine und uberschaubare Dorf zu Anfang des 19 Jahrhunderts Drei wichtige fruher haufig am Ort vorkommende Handwerke Schreiner Schneider und Schuster sind in der Handwerkskammer dargestellt Erganzt werden sie durch eine voll eingerichtete Schmiede im Museumshof Im tiefen aus dem Felsen gehauenen Keller wird an die Schwieberdinger Vergangenheit als Weinbaugemeinde und an die traditionsreiche Lamm Brauerei erinnert Das RathausMusik Bearbeiten Als altester Schwieberdinger Verein wurde 1840 der Liederkranz gegrundet der sich 1848 den noch heute gultigen Namen Sangerbund Schwieberdingen gab Der Musikverein Schwieberdingen in dem heute rund 110 aktive Musiker in drei unterschiedlichen Kapellen musizieren wurde 1925 gegrundet In den 1970er Jahren rief der Musikverein eine vereinseigene Musikschule ins Leben die 1989 in die heutige Musikschule Schwieberdingen ubergefuhrt wurde Das in Schwieberdingen beheimatete Strohgau Sinfonieorchester besteht seit 1950 Das Orchester besteht aus einer festen Gemeinschaft von Laienmusikern und wird von Frederic Tschumi geleitet Traditionell spielt das Orchester zwei Serenadenkonzerte im Fruhjahr und drei Sinfoniekonzerte im Herbst Zudem gibt es jedoch auch verschiedene Sonderkonzerte im In und Ausland Unter anderem gab das Strohgau Sinfonieorchester bereits Konzerte in Caen Frankreich Pamplona Spanien oder Coventry England Die Musikschule Schwieberdingen wurde 1989 in der Tragerschaft der Gemeinde Schwieberdingen sowie der musiktreibenden Vereine und Vereinigungen gegrundet Zu Beginn wurden die Schuler des Musikvereins Schwieberdingen sowie des Strohgau Sinfonieorchesters Schwieberdingen des evangelischen Posaunenchores sowie bestehende private Klassen von musikalischer Fruherziehung und Blockflotenausbildung ubernommen Mit diesen etwa 180 Schulern wurde der Unterricht im Oktober 1989 aufgenommen Nach kurzer kommissarischer Leitung durch den Schulleiter der Nachbargemeinde wurde der Diplom Musiklehrer Berthold Huss zum Musikschulleiter bestellt Er fuhrt seitdem diese erfolgreiche Einrichtung die als kommunale Einrichtung aus dem offentlichen Leben nicht mehr wegzudenken ist Die Musikschule hat ein breites Angebot fur Kinder ab 20 Monaten und steht auch Erwachsenen offen Sie bildet aktiv den Nachwuchs fur die musiktreibenden Vereine und Vereinigungen aus und erweitert standig ihr Angebot fur den steigenden Bedarf nach zeitgemassen musisch kulturellen Freizeitangeboten Das Motto der Musikschule Schwieberdingen lautet Music is y our first love Die vier Ziele konnen zusammengefasst werden zu Hobby Freizeit Bildung Betreuung In der evangelischen Kirchengemeinde gibt es einen Kirchenchor und zum Evangelischen Jugendwerk Schwieberdingen gehort der 1922 gegrundete Posaunenchor Schwieberdingen Bauwerke Bearbeiten GeorgskircheEtwas ausserhalb im Suden steht die Burgruine Nippenburg Die auf einem von der Glems umflossenen Bergsporn errichtete Burg wurde von den Herren von Nippenburg erbaut und im Jahr 1160 erstmals urkundlich erwahnt Die mit allen Grundmauern erhaltene Burganlage ist die einzige Burgruine aus dieser Zeit im Grossraum Stuttgart Am Rande des Ortskerns befindet sich die Georgskirche Die sehr gut erhaltene mit einer machtigen Ringmauer umgebene Wehrkirche aus dem 14 Jahrhundert erhielt ihre heutige Gestalt in den Jahren 1495 bis 1498 als Ludwig von Nippenburg die Kirche durch den herzoglichen Baumeister Peter von Koblenz im spatgotischen Stil erweitern liess Der 43 m hohe Kirchturm wurde um 1515 zunachst mit einem spitzen Turmdach erbaut Durch einen schweren Blitzeinschlag wurde der obere Teil des Turmes im Jahr 1795 zerstort Beim Wiederaufbau erhielt die Kirche ihren heutigen Turmhelm Ehemaliger Widumhof bei der GeorgskircheDas Schwieberdinger Schlossle gegenuber der Georgskirche ist ein alter Nippenburg Wallbrunnscher Herrensitz Im Jahr 1773 ubernahm die herzoglich wurttembergische Kammerschreiberei das Gebaude das Konig Friedrich I als Prinz und zeitweise auch wahrend seiner Regierungszeit bewohnte Heute ist das Schlossle im Besitz der Gemeinde Im Ortszentrum steht das Wasserschloss Nach mehreren Umbauten dem Umwandeln ehemaliger Behausungen in Scheunen und Stallungen und dem Zuschutten des Wassergrabens hat das Gebaude inzwischen nicht mehr das Aussehen einer Wasserburg Heute ist das Schwieberdinger Rathaus im ehemaligen Wasserschloss untergebracht Am Rande der bebauten Flache uberquert die B 10 die Glems auf einem monumentalen Viadukt Die 1962 erbaute Glemstalbrucke uberspannt das Tal in 38 Metern Hohe und 280 Metern Lange An der Glems liegt die historische Stumpenmuhle 1998 wurde in der Ortsmitte das Burgerhaus Schwieberdingen fertiggestellt In diesem modernen Gebaude sind die Ortsbibliothek der Burgersaal Vereinsburoraume die Musikschule mit Sekretariat und Unterrichtsraumen sowie Probenraume fur die ortlichen Orchester untergebracht Es entwickelte sich rasch zum kulturellen Treffpunkt mit einer Besucherfrequenz von etwa 55 000 Personen pro Jahr Als Burgertreff dient die aus dem 15 Jahrhundert stammende ehemalige Bruckmuhle 2004 wurde die neu errichtete Felsenberg Arena eingeweiht in welcher die Fussballer des TSV Schwieberdingen seither ihre Heimspiele austragen Naturdenkmaler Bearbeiten KatharinenlindeNeben den Naturschutzgebieten im Glemstal Munchinger Tal sowie rund um die Nippenburg gibt es auf der Gemarkung zahlreiche Naturdenkmaler Hierzu gehoren beispielsweise die Katharinenlinde das Feuchtgebiet Markt oder die Pappelgruppe am Vohinger Kirchle Sport Bearbeiten In Schwieberdingen sind annahernd zwanzig Sportvereine beheimatet Der grosste und traditionsreichste der Gemeinde ist der 1906 gegrundete TSV Schwieberdingen Die erfolgreichsten und bekanntesten Mannschaften des TSV sind die einst in der Bundesliga spielenden Faustballer sowie die 2007 08 in der Oberliga Baden Wurttemberg spielenden Fussballer Weitere uber die Gemeindegrenzen hinweg bekannte Sportvereine sind beispielsweise der Tennisclub Schwieberdingen die Skizunft Schwieberdingen oder der Kawa Club Felsenberg ArenaDen Sporttreibenden der Gemeinde stehen mit der Turn und Festhalle der Sporthalle am Hallenbad und der Felsenberg Halle insgesamt drei Hallen zur Verfugung Die Sportanlagen rund um die Felsenberg Arena bieten neben dem Fussballstadion verschiedene Trainingsplatze sowie einen Sportplatz mit Leichtathletikbahn Zudem gibt es die Leichtathletischen Anlagen im Herrenwiesenweg gegenuber der Realschule Golfanlage Schloss NippenburgZur individuellen Freizeitgestaltung gibt es verschiedene Rad und Wanderwege Der Glemsmuhlenradweg durchquert auf seinem 40 km langen Weg vom Glemseck bis zur Mundung der Glems in die Enz bei Unterriexingen genauso Schwieberdingen wie der 30 km lange vom Hohenasperg nach Ditzingen an verschiedenen Zeugnissen keltischer Kultur vorbeifuhrende Keltenradweg 1987 fuhrte die vierte Etappe der Tour de France durch Schwieberdingen Die lediglich 71 km lange Etappe von Stuttgart nach Pforzheim am 5 Juli 1987 gewann der Belgier Herman Frison Etwas ausserhalb befindet sich die Golfanlage Schloss Nippenburg Der von Deutschlands erfolgreichstem Sportler Bernhard Langer gestaltete 18 Loch Championship Course war von 1995 bis 1997 dreimal Austragungsort der German Open Im Februar 2008 fand mit dem Klafs Tennis Grand Prix ein Tennis Weltranglistenturnier in der Schwieberdinger Tennishalle statt Das Hallenbad Schwieberdingen bot bis 2010 ein Sportbecken mit zwei Sprungturmen sowie ein Lernschwimmbecken Aufgrund von Baumangeln und Verfall musste das Bad geschlossen werden Regelmassige Veranstaltungen Bearbeiten Fasching Alljahrlich sturmen die Gagerbach Hexen am Schmotzigen Donnerstag das Schwieberdinger Rathaus und ubernehmen die Regierungsgeschafte bis zum Aschermittwoch Pfingstwochenende Kawa Fest Juli Schapfenfest ein Dorffest der Gemeinde Traditionell am dritten Wochenende im Juli findet das viertagige Musikfest des Musikvereins auf dem Festplatz am Bahnhof statt Oktober Jedes Jahr wird zum Erntedankfest in der Georgskirche ein Mosaik aus Samen Bluten und Fruchten gelegt und bleibt bis zum Kirbesonntag zu besichtigen November Kirbesonntag und Kirbemeedich Dezember Jahreskonzert des Musikvereins 2 Adventssonntag WeihnachtsmarktWirtschaft und Infrastruktur Bearbeiten Glemstalviadukt der B 10 mit NeumuhleVerkehr Bearbeiten Die durch Schwieberdingen verlaufende B 10 deren Verlauf schon zur Romerzeit eine Hauptverbindung zwischen Rhein und Donau darstellte durchquert heute nach dem Bau der Umgehungsstrasse im Jahr 1962 nicht mehr die Ortsmitte sondern ist nordlich ihrer ursprunglichen Lage trassiert Dabei trennt sie Industrie und Wohngebiet voneinander Die nachste Autobahn Anschlussstelle auf die A 81 ist Stuttgart Zuffenhausen etwa 3 km sudostlich von Schwieberdingen Bahnhof SchwieberdingenDie Strohgaubahn verkehrt regelmassig zwischen Korntal und Heimerdingen bzw einzelne Zuge weiter nach Weissach uber den Bahnhof Schwieberdingen im Suden des Ortes Ferner verlauft die Schnellfahrstrecke Mannheim Stuttgart uber Vaihingen an der Enz nordostlich von Schwieberdingen jedoch ohne Haltepunkt Daruber hinaus verfugt Schwieberdingen uber einige lokale und regionale Busverbindungen die dem Verkehrs und Tarifverbund Stuttgart angehoren Im Moment ist der Anschluss an die geplante Stadtbahn Ludwigsburg im Gesprach Der internationale Flughafen Stuttgart befindet sich im etwa 25 km entfernten Leinfelden Echterdingen Industrie und Wirtschaft Bearbeiten Robert Bosch GmbHDurch die Lage Schwieberdingens ehemals das Dorf an der Strasse genannt an der rege befahrenen Reichs und Handelsstrasse und den durchziehenden Heeren Kauf und Handelsleuten hatten Gasthauser und Handwerker wie Schmiede Wagner und Sattler in fruheren Zeiten eine wichtige Bedeutung Daneben war Schwieberdingen bis in die 1950er Jahre von der Landwirtschaft gepragt Mit der Ansiedlung der Lammbrauerei im Jahr 1812 entstand der erste Industriebetrieb in Schwieberdingen Das dort hergestellte Schwieberdinger Lamm Brau war weit uber die Kreisgrenzen hinaus bekannt Bis in die 1970er Jahre stieg die Beschaftigtenzahl auf rund 60 Mitarbeiter bei 16 000 abgefullten Flaschen in der Stunde 1981 wurde das mittelstandische Brauereiunternehmen an die Grossbrauerei Stuttgarter Hofbrau verkauft und musste den Betrieb einstellen Seit den 1960er Jahren hat sich die Industrie und damit auch die Zahl der Arbeitsplatze in Schwieberdingen rasant entwickelt Die in der Gemeinde ansassigen Unternehmen vor allem aus der Automobilzulieferindustrie und dem Speditionsgewerbe beschaftigen heute insgesamt 7740 Personen Von den 4053 im Ort wohnenden nicht selbststandigen Arbeitnehmern sind allerdings nur 942 in Schwieberdingen selbst beschaftigt Die Arbeitslosenquote betrug im Jahr 2005 rund funf Prozent Mit rund 6300 Beschaftigten ist die Robert Bosch GmbH mit ihrer seit 1968 in Schwieberdingen ansassigen Entwicklungszentrale im Unternehmensbereich Kraftfahrzeugtechnik der mit Abstand grosste Arbeitgeber der Gemeinde Weitere bekannte am Ort ansassige Unternehmen sind Ehemaliges SchulhausKnorr Bremse Systeme fur Nutzfahrzeuge GmbH Spedition Grosse Vehne Stuttgart Erwin Steinle Internationale Spedition GmbH amp Co KGAm 3 April 2019 veroffentlichte die Gemeinde dass die Firma Porsche ein 15 Hektar grosses bisher landwirtschaftlich genutztes Gelande in Schwieberdingen erwerben mochte Ein Burgerentscheid wurde am 14 Juli 2019 abgehalten und 57 Prozent stimmten dem neuen Gewerbegebiet zu 6 Offentliche Einrichtungen Bearbeiten Es gibt zwei Alten und Pflegeheime der kreiseigenen Kleeblatt Pflegeheime Bildung Bearbeiten Das Schulwesen in Schwieberdingen geht bis ins 16 Jahrhundert zuruck 1559 wurde das alte Schulhaus als zweite Volksschule im heutigen Kreis Ludwigsburg errichtet Bereits vor dem Ersten Weltkrieg war das Gebaude zu klein geworden so dass man 1914 ein neues Schulhaus erbaute das heute die Grundschule am Berg beherbergt Neben den als Hermann Butzer Schule gemeinsam verwalteten beiden Grundschulen und der Hauptschule gibt es am Ort die Glemstalschule Gemeinschaftsschule Schwieberdingen Hemmingen welche bis 2013 Realschule Schwieberdingen Hemmingen RSSH hiess Seit 2018 ist die Schule eine reine Gemeinschaftsschule Die nachsten Gymnasien sind in Markgroningen und Korntal Munchingen Seit 1989 gibt es zudem die Musikschule Schwieberdingen ein eingetragener Verein in Tragerschaft mit der Gemeinde Schwieberdingen die jedem Einwohner offensteht auch der Nachbargemeinden Hemmingen Markgroningen und Moglingen Im Bereich der Erwachsenenbildung existiert die Volkshochschule Schwieberdingen Ver und Entsorgung Bearbeiten Das Strom und Gasnetz in der Stadt wird von der EnBW Regional AG betrieben Der nordliche Teil von Schwieberdingen wird mit Fremdwasser von der Bodensee Wasserversorgung versorgt Fur das Trinkwasser im sudlichen Teil werden Wasser von der Bodensee Wasserversorgung und Eigenwasser aus dem Tiefbrunnen Herrenwiesen gemischt Fur den Hardt und Schonbuhlhof wird das Wasser von der Strohgau Wasserversorgung bezogen Die Abfallentsorgung wird von der Abfallverwertungsgesellschaft des Landkreises Ludwigsburg mbH AVL ubernommen einer 100 prozentigen Tochtergesellschaft des Landkreises Ludwigsburg Die AVL ist beauftragt die Aufgaben zur Vermeidung Verwertung und Beseitigung von Abfallen im Auftrag des Landkreises Ludwigsburg zu erfullen Personlichkeiten BearbeitenDurch die gute Verkehrslage hielt sich Friedrich I der 1806 zum Konig von Wurttemberg gekront wurde sieben Jahre lang haufig im Schwieberdinger Schlossle gegenuber der Georgskirche auf da er hier schnell Kuriere mit Botschaften aussenden und in Empfang nehmen konnte Am Bau der Schwieberdinger Georgskirche waren nach Aberlin Jorg an den ein Wappenstein an der Sudwand der Kirche erinnert Anton Pilgram und massgeblich Peter von Koblenz beteiligt Im Jahr 1783 verweilte Friedrich Schiller fur kurze Zeit im Schwieberdinger Gasthaus Zum Lowen in dem auch Carl Maria von Weber und der schwabische Pfarrer Johann Friedrich Flattich haufig einkehrten Wahrend seiner Zeit als Trainer des Bundesligisten VfB Stuttgart wohnte der Fussballnationalspieler Matthias Sammer von 2004 bis 2005 in Schwieberdingen Die fur den TSV Schwieberdingen startende Helga Feyrer die 2006 in Freiberg mit 63 393 Metern einen deutschen Langstreckenrekord der Frauen im 24 Stunden Schwimmen aufgestellt hat 7 Grazia di Fresco die als Sangerin Sha bekannt wurde wuchs in Schwieberdingen auf Manfred Bulling von 1977 bis 1989 Regierungsprasident in Stuttgart lebte in Schwieberdingen Literatur BearbeitenSusanne Arnold Dorfsterben Vohingen und was davon blieb Landesdenkmalamt Baden Wurttemberg Stuttgart 1998 ISBN 3 927714 35 6 Gemeinde Schwieberdingen Hrsg Rundgang durch den alten Ortskern von Schwieberdingen Willi Muller Schwieberdingen das Dorf an der Strasse Grundriss einer Ortsgeschichte Ungeheuer amp Ulmer Ludwigsburg 1961 Erwin Sanze Schwieberdingen Eine lebendige Gemeinde Geiger Verlag Horb am Neckar 1999 ISBN 3 89570 615 9 Helmut Theurer Die Nippenburg Ihre Geschichte und ihre Geschlechter 2 erganzte Auflage Leutrum von Ertingen Schwieberdingen 1998 Helmut Theurer Schwieberdingen und seine Bewohner in alten Bildern Geiger Verlag Horb am Neckar 1989 ISBN 3 89264 356 3 Schwieberdingen In Karl Eduard Paulus Hrsg Beschreibung des Oberamts Ludwigsburg Die Wurttembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824 1886 Band 39 Karl Aue Stuttgart 1859 S 312 322 Volltext Wikisource Weblinks Bearbeiten Commons Schwieberdingen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Homepage der Gemeinde Schwieberdingen Schwieberdingen in der Struktur und Regionaldatenbank des Statistischen Landesamtes Ortschronik von Schwieberdingen aus dem Jahr 1950 Memento vom 6 Juli 2007 im Internet Archive Einzelnachweise Bearbeiten Statistisches Landesamt Baden Wurttemberg Bevolkerung nach Nationalitat und Geschlecht am 31 Dezember 2022 CSV Datei Hilfe dazu Flache seit 1988 nach tatsachlicher Nutzung fur Schwieberdingen Statistisches Landesamt Wahlinformationen Kommunales Rechenzentrum swp de Stuttgarter Zeitung Stuttgart Germany OB Wahl in Kornwestheim Nico Lauxmann ist neuer Rathauschef in Kornwestheim Abgerufen am 9 Juli 2023 Rafael Binkowski Burgerentscheid in Schwieberdingen Porsche darf sein Werk fur den Taycan bauen In Stuttgarter Zeitung de 14 Juli 2019 abgerufen am 14 Juli 2019 Franziska Nitsche 40 Jahre Schwimmen in Freiberg In Sprungbrett Festausgabe zum Jubilaum 2015 Ausgabe 23 SV Freiberg 2015 abgerufen am 8 Juli 2019 Stadte und Gemeinden im Landkreis LudwigsburgStadte Asperg Besigheim Bietigheim Bissingen Bonnigheim Ditzingen Freiberg am Neckar Gerlingen Grossbottwar 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