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Johann Friedrich Flattich 3 Oktober 1713 in Beihingen bei Ludwigsburg 1 Juni 1797 in Munchingen war ein evangelischer Pfarrer und Erzieher Er war Verfasser der Hausregeln die lange zu den Grundlagen evangelischer Erziehungsarbeit gehort haben Gedenkstein bei der Johanneskirche in Munchingen Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Von der Erziehung 4 Gedenktag 5 Quellen 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFlattich wurde 1713 als Sohn des Schulmeisters Johann Wilhelm Flattich 1678 1729 und der Maria Veronika geb Kapff 1680 1756 der Tochter des Backnanger Stiftsverwalters geboren Wahrend seines Studiums war einer seiner Lehrer Johann Albrecht Bengel der ihm den Pietismus nahebrachte ohne dass Flattich nun selbst Pietist wurde Flattich arbeitete als Pfarrer unter anderem in Asperg Hohenasperg ab 1742 in Metterzimmern ab 1747 und in Munchingen ab 1760 er unterrichtete sowohl Schuler als auch Kostganger und verfasste die Hausregeln die lange zu den Grundlagen evangelischer Erziehungsarbeit gehort haben Flattich war fur eine ganze Reihe von Anekdoten gut und gewann durch seine Art auch die Gunst des katholischen Herzogs Carl Eugen Flattich hatte eine Tochter Beata Regina die den Pfarrer und Erfinder Philipp Matthaus Hahn heiratete Werk BearbeitenIn den Hausregeln gibt Flattich einfache Ratschlage die das Zusammenleben auf dem Hof mit Herrschaft und Gesinde regeln Durch seine Erziehertatigkeit war er mit vielen Problemen beim Zusammenleben von Menschen mit Kindern und Untergebenen vertraut seine Pfarrertatigkeit hatte ihn mit dem Grundsatz der Nachstenliebe vertraut gemacht Die Hausregeln empfehlen daher auf die Zuchtigung der Kinder und des Gesindes zu verzichten Untergebene ebenburtig zu behandeln keine Gewalt gegen Frauen auszuuben sparsam zu haushalten und stets vorbildlich zu leben Flattich begrundet seine Hausregeln auch teilweise sehr pragmatisch Seinen Aufruf zu bescheidener Lebensfuhrung auch in wohlhabenden Familien begrundet er damit dass der Arger uber ein zerbrochenes billiges Glas geringer sei als uber ein teures Auch auffallige teure Kleidung wird von Flattich in den Hausregeln abgelehnt Er selbst der in jungen Jahren uber ein aussergewohnlich attraktives Ausseres verfugt haben soll lebte seine Regeln konsequent vor Seine Attraktivitat versuchte er durch bewusst nachlassige und einfache Kleidung auszugleichen und zahlreiche Anekdoten sind uber seine Erscheinung uberliefert Zeitgenossen nannten ihn auch den Salomo im Bauernrock Flattich verfasste eine Reihe von weiteren Schriften u a Unterschiedliche Anmerkungen uber das Informationswerk in denen er grosstenteils seine biblisch begrundeten padagogischen Gedanken niederlegte die alle praxiserprobt waren Sein Motto nachdem er sein Leben gestaltete war Man muss mit dem Glauben anfangen und nicht bei den Missstanden Von der Erziehung Bearbeiten Es ist das Gewissen bei jungen Leuten im Allgemeinen zartlicher als bei den alteren Es kommt demnach sehr viel darauf an dass man bei jungen Leuten das Gewissen erhalte und solches zum Nutzen anwenden lerne Denn wenn der innere Zuchtmeister rege ist so ist die aussere Zucht leicht Wenn aber der innere Zuchtmeister nicht da ist so hilft die aussere Zucht wenig Wer sich auf das Unterrichten legen will der muss lernen vielen vielerlei zu werden namlich den Kindern ein Kind den Junglingen ein Jungling dem Schwachen schwach den Halbgescheiten halbgescheit den Gescheiteren gescheiter Man sieht auch an dem Beispiel Gottes wie weit er sich gegen die Menschen herunterlasst Bei der Erziehung der Kinder hat man mehr auf den Gehorsam und die Gottesfurcht zu sehen als auf das Lernen Die Hauptsache ist also die Kinder zum Guten anzuhalten Kinder muss man zur Harte erziehen nicht hoffartig kleiden und nichts Kostbares zu essen geben 1 Gedenktag Bearbeiten31 Mai im Evangelischen Namenkalender 2 Quellen BearbeitenWerner Raupp Hrsg Johann Friedrich Flattich der Salomo im Bauernrock in ders Gelebter Glaube Erfahrungen und Lebenszeugnisse aus unserem Land Ein Lesebuch Metzingen Wurtt 1993 ISBN 3 7722 0226 8 S 151 161 388 Kap 8 Der Pietismus Primar u Sekundarliteratur einschl Anekdoten uber Flattichs Wirken und seine Padagogik Einleitung u Lit Literatur BearbeitenKarl Friedrich Ledderhose Johann Friedrich Flattich Quell Verlag Stuttgart 1922 Schwabische Charakterbilder 7 Hermann Ehmer Johann Friedrich Flattich der schwabische Salomo eine Biographie Calwer Stuttgart 1997 ISBN 3 7668 3538 6 Lothar Bertsch Johann Friedrich Flattich ein begnadeter Seelsorger und genialer Erzieher Neuhausen Stuttgart 1997 Eugen Harle Die Familie Flattich In Ilsfeld in Geschichte und Gegenwart Ein Heimatbuch fur Ilsfeld Auenstein und Schozach Gemeinde Ilsfeld Ilsfeld 1989 Eberhard H Paltz Flattich Johann Friedrich In Neue Deutsche Biographie NDB Band 5 Duncker amp Humblot Berlin 1961 ISBN 3 428 00186 9 S 225 Digitalisat Karl Friedrich Ledderhose Flattich Johann Friedrich In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 7 Duncker amp Humblot Leipzig 1877 S 103 106 Friedrich Wilhelm Bautz FLATTICH Johann Friedrich In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 2 Bautz Hamm 1990 ISBN 3 88309 032 8 Sp 51 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Johann Friedrich Flattich im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Johann Friedrich Flattich in der Deutschen Digitalen Bibliothek Hermann Ehmer Johann Friedrich Flattich Auf Wurttembergische Kirchengeschichte Online WKGO Ausstellung zu Johann Friedrich Flattich im Heimatmuseum MunchingenEinzelnachweise Bearbeiten Werner Raupp Hrsg 1993 Quellen S 159 f neue Orthographie Johann Friedrich Flattich im Okumenischen HeiligenlexikonNormdaten Person GND 118533711 lobid OGND AKS LCCN n97120895 VIAF 3262176 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Flattich Johann FriedrichKURZBESCHREIBUNG evangelischer Pfarrer und ErzieherGEBURTSDATUM 3 Oktober 1713GEBURTSORT Beihingen bei LudwigsburgSTERBEDATUM 1 Juli 1797STERBEORT Munchingen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Friedrich Flattich amp oldid 237987236