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Homo erectus ist eine ausgestorbene Art der Menschenaffen Gattung Homo Aus den Homo erectus zugeschriebenen pleistozanen Populationen Afrikas entwickelte sich vermutlich in Europa der Neandertaler und parallel zu diesem aber unabhangig von ihm in Afrika der anatomisch moderne Mensch Homo sapiens Laut Richard Leakey war Homo erectus die erste hominine Art die das Feuer benutzte die erste die das Jagen als ein wesentliches Element zur Sicherung ihrer Nahrungsversorgung einsetzte die erste die wie ein moderner Mensch laufen konnte 1 Die Abgrenzung des Homo erectus von anderen Arten der Gattung Homo ist in Fachkreisen zwischen sogenannten Lumpern und Splittern allerdings umstritten Zudem entwickelten sich aus Homo erectus unabhangig voneinander sowohl Homo heidelbergensis und Neandertaler in Eurasien als auch Homo sapiens in Afrika und vermutlich Homo floresiensis in Ostasien Ein Aussterbezeitpunkt ist daher nicht datierbar vergleiche die Grafiken weiter unten Homo erectusHomo erectus Skelett des etwa neun Jahre alten Nariokotome Jungen Zeitliches AuftretenPleistozan2 0 bis Mio JahreFundorteAsien Afrika EuropaSystematikMenschenartige Hominoidea Menschenaffen Hominidae HomininaeHomininiHomoHomo erectusWissenschaftlicher NameHomo erectus Dubois 1893 Die ersten Fossilien des Homo erectus wurden ab den 1890er Jahren in Asien entdeckt Dies fuhrte jahrzehntelang dazu dass die Palaoanthropologen zu dem Schluss kamen der anatomisch moderne Mensch habe sich in Asien aus affenahnlichen Vorfahren entwickelt obwohl bereits Charles Darwin 1871 vermutet hatte 2 der Mensch habe sich in Afrika entwickelt da seine nachsten Verwandten Schimpansen und Gorillas dort beheimatet sind Diese Einschatzung verhinderte zudem zwei Jahrzehnte lang die Anerkennung des ersten afrikanischen Australopithecus africanus Fundes des 1924 geborgenen Kindes von Taung als zugehorig zur Ahnenreihe des modernen Menschen Als wahrscheinlicher Irrtum wurde dies erst erkannt nachdem in Afrika entdeckte sehr alte hominine Fossilien im April 1964 von Louis Leakey als Homo habilis an die Basis der Gattung Homo gestellt worden waren 3 Inhaltsverzeichnis 1 Namensgebung 2 Erstbeschreibung 3 Alter 4 Vorkommen 4 1 Funde aus Asien 4 2 Funde aus Afrika 5 Merkmale 5 1 Korperbau 5 2 Ernahrung 5 3 Kultur 6 Zur Abgrenzung von anderen Arten der Gattung Homo 6 1 Homo erectus und Homo ergaster 6 2 Homo erectus und Homo habilis Homo rudolfensis 6 3 Homo erectus und Homo heidelbergensis 6 4 Homo erectus Homo rhodesiensis und Homo antecessor 7 Historischer Hintergrund 8 Literatur 9 Siehe auch 10 Weblinks 11 BelegeNamensgebungDie Bezeichnung der Gattung Homo ist von lateinisch homo ˈhɔmoː deutsch Mensch abgeleitet Der Artname erectus ist von lateinisch erigere aufrichten abgeleitet Homo erectus bedeutet somit der aufgerichtete Mensch Die ersten drei Fossilien Trinil I bis III die 1891 92 von Eugene Dubois entdeckt und als Java Mensch bekannt wurden hatte Dubois zunachst als Anthropopithecus erectus aufgerichteter Mensch Affe benannt abgeleitet von altgriechisch ἄn8rwpos anthropos deutsch Mensch und griech pi8hkos altgr ausgesprochen pithekos Affe 4 1894 anderte Dubois den Gattungsnamen in einem Fachaufsatz in Pithecanthropus erectus aufgerichteter Affen Mensch 5 und beschrieb die Art als Ubergangsform die zum modernen Menschen gefuhrt habe Dubois griff bei dieser Namensgebung einen Vorschlag auf den Ernst Haeckel 1863 empfohlen hatte als er eine hypothetische Ubergangsform zwischen Mensch und Affe beschrieben und diese Pithecanthropus genannt hatte 6 1944 publizierte Theodosius Dobzhansky den Aufsatz On species and races of living and fossil man in dem er argumentierte dass es zu jeder Zeit nur eine einzige variationsreiche Art der Hominini gegeben habe 7 1950 unterstutzte Ernst Mayr in einem Vortrag beim Cold Spring Harbour Symposium on Quantitative Biology Dobzhanskys Annahmen und uberzeugte die Palaoanthropologen davon alle inzwischen entdeckten mutmasslichen Vorfahren des Menschen der Gattung Homo zuzuordnen und kunftig darauf zu verzichten Einzelfunde mit einem Gattungs und Artnamen zu benennen stattdessen solle man solche Fossilien nach ihrer Herkunft benennen zum Beispiel Sterkfontein Fund statt Plesianthropus fur Mrs Ples 8 Dies hatte zur Folge dass auch die als Pithecanthropus erectus bezeichneten Fossilien erneut umbenannt wurden dass gemass den internationalen Regeln fur die Zoologische Nomenklatur der Artname erectus erhalten blieb und die von Eugene Dubois entdeckten drei Fossilien nunmehr die Typusexemplare von Homo erectus sind Erstbeschreibung Hauptartikel Java Mensch Holotypus von Homo erectus sind drei von Eugene Dubois auf der indonesischen Insel Java geborgene Fossilien ein im Oktober 1891 entdecktes Schadeldach mit einem markanten durchgehenden Querwulst des Stirnbeins oberhalb der Nasenwurzel Uberaugenwulst Sammlungsnummer Trinil II ein im August 1892 entdeckter vollstandig erhaltener Oberschenkelknochen Trinil III der in Form und Aufbau dem Oberschenkelknochen des anatomisch modernen Menschen gleicht was von Dubois als Hinweis gedeutet wurde dass sein Besitzer sich ahnlich aufrecht wie der moderne Mensch bewegte sowie ein bereits im August 1891 entdeckter grosser Backenzahn Trinil I Zahn und Schadeldach waren von Dubois zunachst aber als Fossil eines nicht homininen Menschenaffen interpretiert worden weil Dubois eine Ahnlichkeit mit den rezenten Schimpansen zu erkennen glaubte Daher ordnete er den Fund zunachst der neuen Art Anthropopithecus erectus zu Anthropopithecus war damals der Gattungsname der Schimpansen Die von Eugene Dubois entdeckten drei Fossilien galten damals als die ersten Funde von Fossilien der Hominini ausserhalb Europas und zugleich als die altesten bis dahin aus dieser Klade entdeckten Aufgrund ihrer Fundsituation am Rande eines ehemaligen Gewassers ist die Datierung der Knochen problematisch nach heutigem Kenntnisstand wird dem Schadeldach ein Alter von rund einer Million Jahre zugeschrieben Allerdings besitzt das Schadeldach so wenige charakteristische Merkmale dass man es nicht zuverlassig mit anderen Fossilien vergleichen kann 9 Die Zuordnung des Backenzahns zur Gattung Homo gilt heute hingegen als nicht gesichert 10 und der Oberschenkelknochen wird von einigen Forschern als dem anatomisch modernen Menschen Homo sapiens zugehorig interpretiert 11 Die Erstbeschreibung in Dubois Veroffentlichung Paleontologische onderzoekingen op Java ist im Original datiert auf das Jahr 1892 weswegen die vollstandige Bezeichnung der Art lange Zeit Homo erectus DUBOIS 1892 lautete Bert Theunissen wies allerdings 1989 darauf hin dass die Veroffentlichung erst 1893 erschienen sei daher musse die Art Homo erectus DUBOIS 1893 benannt werden 12 13 Die Funde von Eugene Dubois Schadeldach Trinil II Backenzahn und Oberschenkelknochen Schadeldach Sangiran II Original Sammlung Koenigswald im Naturmuseum Senckenberg Man beachte den Uberaugenwulst uber dem linken Auge Sangiran IV Oberkiefer mit Gaumen Original 1 6 mya Sammlung Koenigswald im Naturmuseum Senckenberg Sangiran 17 Pithecanthropus VIII Homo erectus entdeckt 1969 Kopie Unterkiefer von Ternifine zunachst bezeichnet als Atlanthropus mauritanicusAlterHomo erectus werden Fossilien aus dem Pleistozan zugeordnet deren alteste rund zwei Millionen Jahre alt sind und somit dem fruhesten Altpleistozan entstammen Einige Forscher sogenannte Lumper stellen noch Fossilien aus dem mittleren Jungpleistozan zu Homo erectus so dass dieser Fruhmensch 14 aus dieser Sicht fast zwei Millionen Jahre Afrika Asien und Europa besiedelt hat Im April 2020 wurde in der Fachzeitschrift Science das Fossil DNH 134 beschrieben ein Kinderschadel aus Sudafrika der mit 2 04 bis 1 95 Millionen Jahre alteste bislang bekannte Fund von Homo erectus 15 Mindestens 1 855 Millionen Jahre alt ist ferner das Hinterhauptbein KNM ER 2598 aus Kenia 16 Als jungster Beleg fur Homo erectus gelten die Funde der zunachst als Homo soloensis bezeichneten Fossilien denen im Jahr 2019 ein Alter von 117 000 bis 108 000 Jahren zugeschrieben wurde 17 Von wann bis wann eine fossile Art existierte kann jedoch in aller Regel nur naherungsweise bestimmt werden Zum einen ist der Fossilbericht luckenhaft Es gibt meist nur sehr wenige Belegexemplare fur eine fossile Art Zum anderen weisen die Datierungsmethoden zwar ein bestimmtes Alter aus dies jedoch mit einer erheblichen Ungenauigkeit diese Ungenauigkeit bildet dann die ausseren Grenzen bei den Von bis Angaben fur Lebenszeiten Alle publizierten Altersangaben sind daher vorlaufige Datierungen die zudem nach dem Fund weiterer Belegexemplare moglicherweise revidiert werden mussen VorkommenHomo erectus gilt als die erste Art der Gattung Homo die sich weit uber Afrika hinaus verbreitete Heute werden zahlreiche Fossilienfunde dem Homo erectus zugeordnet die von ihren Entdeckern zunachst eigene Gattungs und Artnamen erhalten hatten so zum Beispiel der von Eugene Dubois benannte Anthropopithecus Java Mensch der von Davidson Black benannte Sinanthropus pekinensis Peking Mensch der von John T Robinson benannte Telanthropus capensis Zielmensch ein Fund aus Swartkrans Sudafrika und der von Camille Arambourg benannte Atlanthropus mauritanicus Atlas Mensch drei Unterkiefer Fragmente aus Ternifine bei Muaskar Algerien gelegentlich auch Homo mauritanicus oder Homo erectus mauritanicus Zugleich herrschen unter den Palaoanthropologen unterschiedliche Auffassungen uber die Abgrenzung des Homo erectus von anderen Arten der Gattung Homo Seit etwa 1990 werden die altesten rund 1 8 bis 1 5 Millionen Jahre alten afrikanischen Funde von Homo erectus vor allem von US amerikanischen Palaoanthropologen als eigene Chronospezies ausgewiesen und als Homo ergaster bezeichnet Unterschiedliche Auffassungen herrschen auch in Bezug auf jungere Funde aus dem Mittelpleistozan die einige Forscher zu Homo erectus stellen andere aber als Homo rhodesiensis Homo antecessor oder Homo heidelbergensis bezeichnen Moglicherweise gehort auch Homo floresiensis zum Formenkreis des spaten Homo erectus Anhand genetischer Marker Alu Sequenzen wurde geschatzt dass die Population von Homo erectus vor 1 2 Millionen Jahren weltweit nur rund 55 000 Individuen umfasste 18 Auch die ab 1991 in Georgien entdeckten Fossilien von Dmanisi werden Homo erectus zugeschrieben 19 Funde aus Asien Dubois Zuweisung der von ihm in Trinil entdeckten Fossilien zu den Hominini war zunachst ausserst umstritten Erst nachdem in den 1920er Jahren die Peking Menschen und in den 1930er Jahren von Gustav Heinrich Ralph von Koenigswald auf Java das Fossil Sangiran II sowie weitere ahnlich alte Funde entdeckt worden waren galt die Zuordnung der Java Menschen zu den Ahnen des modernen Menschen als gesichert Allerdings wurden diese Funde mit jeweils eigenem Artnamen meist nach ihrem Fundort benannt auch wurden zusatzliche Gattungsnamen vorgeschlagen so dass die Fossilien aus Java u a als Homo soloensis Homo modjokertensis Pithecanthropus robustus Pithecanthropus dubius und Meganthropus palaeojavanicus bezeichnet wurden Besondere Bedeutung erlangten die am Solo Fluss gefundenen 14 Individuen zugeordneten Fossilien aus der Nahe des Dorfes Ngandong Homo soloensis 20 da es sich bei ihnen vermutlich um die jungsten Nachweise der Existenz von Homo erectus handelt 17 Funde aus Afrika Das Fossil KNM ER 3733 Kopie SenckenbergmuseumDa sich die Suche nach Vorfahren des modernen Menschen zunachst auf Asien konzentrierte und die ersten afrikanischen Funde der Gattung Australopithecus Jahrzehnte lang nicht als den Hominini zugehorig akzeptiert wurden gab es in Afrika bis in die 1940er Jahre kaum eine gezielte Suche nach Fossilien Die ersten spater dem Homo erectus zugeschriebene Fossilien beispielsweise aus Sudafrika Saldanha 1 1953 und Algerien Unterkiefer von Ternifine 1954 waren Zufallsfunde sie waren meist schlecht erhalten und erhielten zunachst eigene Gattungsbezeichnungen zum Beispiel Atlanthropus mauritanicus Erstmals 1961 wurden auch afrikanische Funde die seit 1949 bekannten und zuvor als Telanthropus capensis bezeichneten Fossilien aus Swartkrans als Homo erectus interpretiert 21 Ab den fruhen 1960er Jahren kamen dann zahlreiche weitere Funde vor allem aus Kenia Tansania und Athiopien aber auch aus Marokko Steinbruch Thomas bei Casablanca 1969 hinzu darunter das 1960 geborgene fossile Schadeldach OH 9 aus Olduvai und das 1975 am Turkana See Koobi Fora entdeckte Schadeldach KNM ER 3733 die beide den Funden aus Sangiran Java Menschen und Zhoukoudian Peking Menschen ahneln MerkmaleDer Korperbau von Homo erectus konnte anhand der zahlreichen Funde in Asien genauer rekonstruiert werden als jener der fruheren Hominini Arten Es wurden Arm und Beinknochen von relativ grosswuchsigen und von relativ kleinwuchsigen Individuen entdeckt jedoch konnte bisher nicht geklart werden ob dies Ausdruck eines ausgepragten Geschlechtsdimorphismus oder einer generell grossen statistischen Spannweite der Korpergrosse ist 22 Funden aus Afrika wird ferner eine erhebliche Variationsbreite der Knochendicke von Oberschenkelknochen und Becken zugeschrieben 23 Korperbau Charakteristisch fur Homo erectus ist demnach der im Vergleich zum modernen Menschen tonnenformigere und volumenreichere Rumpf 24 sowie sein kraftiges und im Vergleich zu alteren Arten der Hominini grosseres Skelett mit besonders dickwandigen Schadelknochen Schadeldach zwischen 6 und 11 mm und kraftigen Uberaugenwulsten uber deren Funktion man bis heute ratselt 25 Der Schadel ist von hinten betrachtet in Relation zu seiner Hohe auffallig breit Der Unterkiefer von Homo erectus war im Vergleich zu Homo sapiens breiter und leicht V formig Ein vorspringendes Kinn fehlte Die Korpergrosse wird in der alteren Fachliteratur auf maximal 1 60 Meter geschatzt da zunachst aussagekraftiges Skelettmaterial aus dem Bereich des Rumpfes und der Beine fehlte Funde aus Afrika Turkana See haben spater dazu gefuhrt dass ausgewachsenen Individuen von Homo erectus inzwischen eine Korpergrosse von 1 45 bis 1 80 Meter zugeschrieben wird 26 Das Korpergewicht wird auf 50 bis 60 kg geschatzt 27 Besonders vollstandig erhalten und daher fur den gesamten Korperbau besonders aussagekraftig ist das Fossil KNM WT 15000 genannt Nariokotome Junge Das Gehirnvolumen von Homo erectus vergrosserte sich im Verlauf der zwei Millionen Jahre seiner Existenz deutlich u a deshalb variieren die Angaben zu seinem Gehirnvolumen selbst in der gleichen Region sehr stark von 650 bis 1250 cm fur ausgewachsene Individuen zum Vergleich Homo sapiens 1100 bis 1800 cm 28 In der Regel war das Volumen jedoch deutlich grosser als das von Homo habilis ca 600 bis 700 cm oder Homo rudolfensis ca 750 cm Das Gehirnvolumen der Homo erectus Funde aus Sangiran und Trinil wird mit rund 930 cm angegeben das der Peking Menschen mit rund 1060 cm das der Funde aus Ngandong mit rund 1150 cm 29 Einen wichtigen Hinweis auf die Dauer der Kindheit im Vergleich mit dem modernen Menschen lieferte ein 2008 wissenschaftlich beschriebenes nahezu vollstandig erhaltenes Becken eines weiblichen Homo erectus aus Athiopien dessen Alter mit 1 4 bis 0 9 Millionen Jahren angegeben wurde 30 Anders als aufgrund fruherer allerdings weniger aussagekraftiger Beckenfunde von Homo erectus erwartet ahnelt das fossile Becken Sammlungsnummer BSN49 P27 in erheblichem Ausmass noch den von Australopithecus bekannten Gegebenheiten Der Beckenring ist relativ gross so dass bei einer Geburt ein schon relativ grosser Schadel mit einem relativ weit entwickelten Gehirn hindurch gepasst hat von der Beckenbreite lasst sich zudem auf einen insgesamt recht breiten Korper schliessen Daraus wurde abgeleitet dass die Phase der Kindheit wahrend der das Gehirn zu einer vollen Grosse heranwuchs noch wesentlich kurzer als bei Homo sapiens war denn der evolutionare Trend hin zu einer Verlangerung der Kindheitsphase ging einher mit einem verringerten Entwicklungszustand des Gehirns bei der Geburt Homo erectus wurde dieser Studie zufolge mit rund 34 bis 36 Prozent des Hirnvolumens eines Erwachsenen geboren was einem Wert zwischen Schimpansen 40 Prozent und Mensch rund 28 Prozent entspricht Das alteste uberlieferte moderne Becken ist rund 100 000 Jahre alt und stammt aus der Skhul Hohle im heutigen Israel Dem einzigen erhaltenen Kinderschadel von Homo erectus Mojokerto child Sammlungsnummer Perning I der 1936 auf Java entdeckt 31 und 1994 per 39Ar 40Ar Methode auf 1 8 Millionen Jahre datiert worden war wurde 2004 ein Lebensalter bei Todeseintritt von ungefahr einem Jahr zugeschrieben Das Kind hatte zu diesem Zeitpunkt ein Gehirnvolumen von ungefahr 70 bis 90 Prozent eines Erwachsenen zum Vergleich Kinder von Homo sapiens haben im Alter von einem Jahr erst ungefahr 50 Prozent des Gehirnvolumens eines Erwachsenen 32 Homo erectus verfugte bereits wie rund 100 bei Ileret ostlich des Turkana Sees in Kenia freigelegte 1 51 bis 1 53 Millionen Jahre alte fossile Fussspuren belegen sowohl uber einen im Wesentlichen dem modernen Menschen entsprechenden Bau der Fusse als auch uber eine vergleichbare Form der aufrechten zweibeinigen Fortbewegungsweise 33 Dies ermoglichte ihm grossere Entfernungen zuruckzulegen und in unterschiedlichere Habitate zu gelangen was wiederum die Voraussetzung dafur gewesen sei andere Kontinente zu besiedeln 34 Ausgehend von einer Gruppe von Fussabdrucken schlossen die Forscher zudem zuruck auf das Gewicht und hierdurch auf das Geschlecht der Personen Diese Analysen ergaben dass mehrere erwachsene Manner der Gruppe angehorten was auf eine gewisse Toleranz hindeutet moglicherweise sogar auf eine Kooperation 35 Auch das Herausbilden der dem Homo sapiens anatomisch ahnlichen Schulter und damit der biomechanischen Voraussetzungen fur eine Wurftechnik die die Jagd mit Speeren ermoglichte wird in die Zeit des fruhen Homo erectus vor etwa zwei Millionen Jahren datiert 36 37 Dies konnte eine wichtige Rolle in der Hominisation gespielt haben 38 2007 wurde in der Turkei ein Schadeldach von Homo erectus aus 500 000 Jahre altem Travertin geborgen das deutliche Merkmale einer durch Tuberkulose ausgelosten Hirnhautentzundung Leptomeningitis tuberculosa aufwies 39 Ernahrung Unmittelbare fossile Belege fur die Ernahrungsweise der fruhen Vertreter des Homo erectus sind nicht bekannt Jedoch wird aus den im Vergleich mit den Australopithecinen kleineren Backenzahnen geschlossen dass ihre Nahrung zumindest teilweise auch Fruchte und andere relativ weiche Bestandteile enthielt haufiger aber Wurzeln Fleisch und andere kraftiges Kauen erfordernde Stoffe umfasste 40 Welchen Anteil Jagdbeute an der Ernahrung der fruhen Homo erectus Populationen hatte und welcher Anteil am Fleischkonsum als Aasfresser beschafft wurde ist jedoch umstritten 41 42 Die spaten Vertreter von Homo erectus sie werden jedoch haufig zu Homo heidelbergensis gestellt konnen bereits als Jager und Sammler bezeichnet werden So werden in der Sammlung von Eugene Dubois im Naturkundemuseum Naturalis in Leiden zahlreiche Muschelschalen verwahrt die Homo erectus zugeschrieben und in die Zeit vor 540 000 bis 430 000 Jahren datiert wurden 43 Zahlreiche Schalen wurden mit Hilfe eines spitzen Gegenstands durchbohrt und zwar an Stellen die vermutlich dem Offnen der Schalen von noch lebenden Muscheln dienten 44 Einer 2020 publizierten Studie zufolge war Homo erectus unter den klimatischen Bedingungen in der heutigen Kalahari vermutlich zu Ausdauerjagden befahigt die bis zu 5 Stunden gedauert haben konnten ohne dass diese Jager Wasser mit sich fuhren mussten 45 Modellrechnungen kamen zu dem Ergebnis dass der im Vergleich mit alteren Arten der Hominini schwache Kauapparat mit zuruckgebildeter Kaumuskulatur 46 ursachlich mit der Nutzung von Steinwerkzeugen beim Zerkleinern von Nahrung zu erklaren ist 47 Kultur Rekonstruktion des Turkana Boys mit Kleidung und Speer Pressefoto des Neanderthal Museums ErkrathHomo erectus lebte in jener Epoche die als Altsteinzeit bezeichnet wird Schon fur seine fruhesten Vertreter ist der Gebrauch von Steingerat nachgewiesen Diese ersten Steinwerkzeuge Chopper und Chopping Tools gehoren der Kultur des Oldowan an Vor rund 1 75 Millionen Jahren begann in Afrika die uber Faustkeile definierte Kultur des Acheuleen 48 die mit Homo erectus in Verbindung gebracht wird 49 und durch Funde vom Westufer des Turkana Sees und aus dem sudlichen Athiopien belegt ist Die Technik der Werkzeugherstellung ist aufwandig zu erlernen daher ist anzunehmen dass Homo erectus schon in dieser Epoche uber eine ausgepragte Tradierung des hierfur notigen Wissens und uber die dafur notigen geistigen Fahigkeiten verfugte Aus der Fundstelle Dana Aoule North DAN5 des Fundplatzes Gona Athiopien wurden 1 6 bis 1 5 Millionen Jahre alte Schadelfragmente und in unmittelbarem Zusammenhang mit diesen sowohl Steingerat vom Oldowan als auch vom Acheuleen Typus geborgen was darauf hinweist dass Homo erectus in dieser Epoche und in dieser Region Werkzeuge beider Varianten hergestellt hat 50 Ein besonderer Faustkeil Fund stammt aus Konso Athiopien Dort wurde das bearbeitete Fragment eines 1 4 Millionen Jahre alten Flusspferd Knochens entdeckt 51 Die altesten in Asien entdeckten und sicher datierten Steinwerkzeuge stammen aus der seit 1863 bekannten Fundstelle Attirampakkam im Nordwesten von Chennai Sudostindien und gehoren zur Kultur des Acheuleen Fur sie wurde mit Hilfe der Aluminium Beryllium Methode ein Mindestalter von 1 07 Millionen Jahren errechnet 52 moglicherweise sind die in unterschiedlich tiefen Fundschichten nachgewiesenen Faustkeile Cleaver und Schaber sogar bis zu 1 5 Millionen Jahre alt 53 Zwei einseitig bearbeitete Faustkeile deren Mindestalter 920 000 Jahre betragt wurden bei den Ausgrabungen im Cagayan Valley auf der philippinischen Insel Luzon gefunden 54 Die altesten in China entdeckten Faustkeile stammen aus dem Bose Becken und sind 800 000 Jahre alt 55 Bemerkenswert ist dass von den fruhen Homo erectus Fundstatten auf Java nur sehr primitive Steinwerkzeuge bekannt sind keines dieser Werkzeuge wurde in dieser Region auf beiden Seiten bearbeitet 56 Die altesten in Europa entdeckten Steinwerkzeuge stammen aus der Sierra de Atapuerca in Spanien und sind 1 2 bis 1 1 Millionen Jahre alt 57 Das rund 1 7 Millionen Jahre alte weibliche Skelett KNM ER 1808 aus Kenia wies Knochenfehlbildungen auf die charakteristisch sind fur Hypervitaminose A verursacht durch den Verzehr extrem grosser Mengen von Leber Die Verformungen der Knochen waren so gravierend dass die Palaoanthropologen davon ausgehen das Individuum sei die letzten Wochen bis Monate vor seinem Tod vor Schmerzen nahezu bewegungsunfahig gewesen hieraus wurde gefolgert dass es vermutlich mit Wasser und Nahrung versorgt wurde eine fruhe Form sozialer Bindung 58 Der Beginn der aktiven Nutzung des Feuers durch Homo erectus ist umstritten Die altesten gesicherten Feuerstellen die zweifelsfrei durch Menschen angelegt wurden stammen aus der Wonderwerk Hohle in Sudafrika und sind rund eine Million Jahre alt 59 60 Vor rund 790 000 Jahren wurde im heutigen Israel in der Fundstelle Gesher Benot Ya aqov Feuer genutzt 61 In Europa stammen die fruhesten als gesichert geltenden Feuerstellen aus der Zeit um 400 000 vor heute entdeckt wurden sie in Schoningen und Beeches Pit Suffolk England 62 Moglicherweise war Homo erectus vor der Nutzung des Feuers bereits das Kochen moglich Dies jedenfalls geht aus eine Studie hervor die im September 2020 publiziert wurde Ihr zufolge wurden in Schichten der Olduvai Schlucht im Norden Tansanias aus denen man 1 7 Millionen Jahre alte Steinwerkzeuge geborgen hatte Hinweise auf eine Haufung von bestimmten fossilen Molekulen darunter Lipide gefunden Diese Molekule wurden interpretiert als Biomarker fur thermophile Sulfate reduzierende Bakterien wie sie zum Beispiel typischerweise in heissen Quellen vergleichbar jenen im Yellowstone Nationalpark vorkommen Wortlich heisst es in der Studie Solche bis zu 90 Grad heisse Ortlichkeiten konnten es den fruhen Homininen ermoglicht haben essbare Pflanzen und Fleisch durch Erhitzen zuzubereiten so dass es in der Evolution des Menschen moglicherweise eine kulturelle Epoche vor dem Feuer gab a prefire stage of human evolution 63 Archaologische Funde die auf das Herstellen oder Tragen von Kleidung hindeuten konnten sind nicht bekannt Zur Abgrenzung von anderen Arten der Gattung Homo Ausbreitung und Fortentwicklung von Homo erectus Sichtweise A eine Art mit diversen regionalen Varianten Ausbreitung und Fortentwicklung von Homo erectus Sichtweise B die altesten afrikanischen und die jungeren europaischen Funde werden zu eigenen Chronospezies erhoben Ausbreitung und Fortentwicklung von Homo erectus Sichtweise C nur die asiatischen Funde werden Homo erectus zugerechnet die afrikanischen hingegen zu Homo heidelbergensis gestellt und im Ubergang von diesem zu Homo sapiens wird eine weitere Chronospezies etabliert Homo erectus galt unter Palaoanthropologen Jahrzehnte lang als jene Hominini Art die als erste alle drei Kontinente der Alten Welt besiedelte Seit einigen Jahren wird dieser Konsens jedoch vor allem von US amerikanischen Forschern infrage gestellt Die Kernfrage ist ob die verschiedenen Homininen Formen Asiens Afrikas und Europas wirklich derselben oder aber unterschiedlichen Spezies zuzurechnen sind 64 Die aus Afrika Asien und Europa bekannten Fossilien des Homo erectus weisen namlich eine grosse morphologische Streuung auf die einige Forscher in mehrere Abstammungslinien aufspalten wahrend andere sie als eine einzige polytypische Art einstufen 65 das heisst ahnlich der Formenvielfalt bei Homo sapiens als regionale Varianten einer Art Gestutzt wird die unter anderem von Berhane Asfaw Meave Leakey und Tim White vertretene Auffassung Homo erectus habe zahlreiche regionale Varianten aufgewiesen durch Schadel und Oberschenkelfunde auf der Halbinsel Bouri am Awash Fluss in Athiopien 66 Hierzu gehoren das Schadeldach BOU VP 2 66 das am 27 Dezember 1997 geborgen und auf ein Alter von rund einer Million Jahre datiert wurde Aus diesem Fund wurde ein Schadelvolumen von 995 cm abgeleitet sowie gestutzt auch durch die Analyse mehrerer Oberschenkelknochen Fragmente eine enge morphologische Nahe zu gleich alten asiatischen Funden In einem weiteren Vergleich der Schadelmerkmale asiatischer und afrikanischer Funde wurde in einer 2008 publizierten Studie zwar argumentiert dass einer Abspaltung der altesten afrikanischen Funde von Homo erectus als Homo ergaster keine eindeutigen Merkmale zugrunde liegen dass es jedoch signifikante Unterschiede zwischen einerseits den Funden aus Afrika und den Funden aus Georgien andererseits aus Asien gebe 67 Schon 2004 hatte Jeffrey H Schwartz argumentiert die morphologischen Unterschiede zwischen einerseits den Funden aus Trinil und Sangiran andererseits aus Afrika seien so gross dass deren Zusammenfuhrung unter der Bezeichnung Homo erectus moglicherweise eher eine historische Episode als eine biologische Realitat sei 68 Homo erectus und Homo ergaster Ursache fur diese sehr unterschiedlichen wissenschaftlichen Sichtweisen ist u a dass die Gestalt einiger zu Homo erectus gestellten afrikanischen Fossilien deutlich vom Typusexemplar dieser Art Trinil II abweicht 68 Daraus leitete Bernard Wood 1992 die Berechtigung ab die bis dahin zu Homo erectus gestellten homininen Fossilien aus der Zeit von vor ca 1 9 bis 1 4 Mio Jahren als Homo ergaster abzusondern 69 Dies hat zur Folge dass seitdem die afrikanischen Fossilien dieser Epoche einschliesslich des Typusexemplars von Homo ergaster des 1971 von Richard Leakey entdeckten Unterkiefers KNM ER 992 70 von einigen Forschern als Homo ergaster von den meisten Forschern aber weiterhin wie seit den 1950er Jahren ublich als Homo erectus bezeichnet werden Tatsachlich veranderte sich der Korperbau von Homo erectus in der Zeit vor 1 8 bis 1 5 Millionen Jahren erheblich so dass er sehr abweichend von allem was vor ihm war aussah 71 Zu den Veranderungen gehorten unter anderem ein Trend hin zu kurzeren Armen langeren Beinen und einem durch die Ileret Fussspuren belegten energiesparenden Abfedern des Auftretens durch Fussgewolbe und grossen Zeh die Gangart der fruheren Hominini ahnelte bedingt durch ein nicht oder nur schwach ausgebildetes Fussgewolbe noch derjenigen der heutigen afrikanischen Menschenaffen Der Abtrennung der Homo ergaster zugeschriebenen Fossilien von Homo erectus widersprachen im Jahr 2013 jedoch die Erforscher der Fossilien von Dmanisi Georgien Die morphologische Vielfalt dieser sehr gut erhaltenen Funde weise darauf hin dass die rund 1 8 Millionen Jahre alten afrikanischen Homo Fossilien in erster Linie die Variation zwischen lokalen Populationen einer einzigen evolvierenden Abstammungsgruppe widerspiegeln die sachgerecht Homo erectus benannt ist 19 Homo erectus und Homo habilis Homo rudolfensis Seit seiner Entdeckung Anfang der 1960er Jahre galt Homo habilis als wahrscheinlichster Vorfahre des Homo erectus 2007 wurde jedoch ein Oberkiefer Fragment beschrieben KNM ER 42703 von der Fundstelle Ileret ostlich des Turkana Sees das Homo habilis zugeordnet und auf ein Alter von 1 44 Millionen Jahren datiert wurde ferner ein gut erhaltenes Schadeldach das 1 55 Millionen Jahre alt ist und Homo erectus zugeschrieben wurde Diesen Datierungen und anderen alter datierten Funden zufolge existierten Homo habilis und Homo erectus bis zu einer halben Million Jahre nebeneinander Die Wissenschaftler vermuten dass beide Arten unterschiedliche okologische Nischen besetzten und so keine direkten Konkurrenten waren 72 Diese Befunde bedeuten zugleich dass Homo habilis kein Vorfahre des Homo erectus gewesen sein kann als wahrscheinlichster Vorfahre von Homo ergaster Homo erectus gilt daher derzeit Homo rudolfensis Die verwandtschaftlichen Beziehungen von Homo habilis Homo rudolfensis und Homo ergaster Homo erectus sind in Fachkreisen allerdings umstritten Die Korpergrosse von Homo erectus sein verringerter Sexualdimorphismus die Lange der Gliedmassen und ganz generell seine Korperproportionen weichen so stark von Homo rudolfensis ab dass beide Arten primar aufgrund der zeitlichen Aufeinanderfolge ihres Auftretens und weniger aufgrund morphologischer Merkmale als Vor bzw Nachfahren erwogen werden 73 Homo erectus und Homo heidelbergensis Die Anfang der 1950er Jahre noch bescheidene Anzahl von Hominini Funden aus der Epoche vor 2 Millionen bis 500 000 Jahren hatte dazu gefuhrt dass all diese Funde der Art Homo erectus zugeordnet wurden Dies galt auch fur den Unterkiefer von Mauer den sein Erstbeschreiber nach der nahen Universitatsstadt Homo heidelbergensis benannt hatte diese Bezeichnung blieb jedoch bis in die 1980er Jahre hinein wenn uberhaupt allein auf den Unterkiefer von Mauer bezogen Begrundet wurde die Ablehnung einer weiteren Chronospezies damit dass die stammesgeschichtliche Entwicklung in Europa gleitend von Homo erectus zum Neandertaler verlief jede weitere Grenzziehung sei willkurlich weswegen die Palaoanthropologen auf die Verwendung des Artnamens Homo heidelbergensis verzichteten Selbst der Unterkiefer von Mauer wurde daher als lokale europaische Spatform des Homo erectus ausgewiesen als Homo erectus heidelbergensis Ahnlich argumentieren die franzosischen Entdecker des Homo erectus tautavelensis die osteuropaischen Erforscher des Homo erectus bilzingslebensis und Alfred Czarnetzki der Bearbeiter des Homo erectus reilingensis aus Reilingen Eine zweite Gruppe von Forschern bezeichnet heute zwar die bis zu 1 8 Millionen Jahre alten afrikanischen Fossilien als Homo ergaster oder Homo erectus und leitet aus diesen die Besiedelung Europas und Asiens ab benennt die europaischen Nachfahren dieser afrikanischen Auswanderer aber als Homo heidelbergensis Ihren Publikationen zufolge verlauft die Entwicklung zunachst in Afrika von Homo ergaster zu Homo erectus und danach in Europa uber Homo heidelbergensis zum Neandertaler Bernard Wood begrundete die Zuordnung der europaischen Fossilien zu einer eigenen Chronospezies bereits 1984 damit dass die Ahnlichkeit der asiatischen und der afrikanische Funde zwar eindeutig und widerspruchsfrei clear and unambiguous sei die Ubereinstimmung der europaischen Funde hingegen nicht uberzeugend dargelegt wurde 74 Eine dritte Gruppierung von Forschern fordert schliesslich eine noch weitergehende Anderung der Zuweisung von afrikanischen Fossilien zu einer Art der Gattung Homo Von ihnen wurde dieses umfassende Taxon aus chronologischen und geographischen Erwagungen aufgespalten Homo erectus wird von diesen Forschern seitdem als Vertreter einer spezifisch ostasiatischen Stammlinie ausgewiesen 75 Die altesten von anderen Wissenschaftlern weiterhin zu Homo erectus gestellten afrikanischen Fossilien werden von diesen Forschern als Homo ergaster bezeichnet die jungeren unmittelbar an Homo ergaster anschliessenden Fossilien aber als Homo heidelbergensis Dieser Konvention zufolge entwickelte sich Homo ergaster bereits in Afrika zu Homo heidelbergensis fort wahrend aus Afrika nach Asien ausgewanderte Gruppen von Homo ergaster sich in Asien zu Homo erectus entwickelten Da sich die Palaoanthropologen bisher auf keine gemeinsame Konvention verstandigen konnten werden seit einigen Jahren je nach Vorliebe der einzelnen Autoren bestimmte Fossilien in Fachveroffentlichungen mal zur einen mal zur anderen Art gestellt Es wurde sogar eingewandt dass selbst die Begrenzung des Homo erectus auf Asien noch viel zu unterschiedlich aussehende afrikanische Fossilien zu einer Art bundele Die britische Palaoanthropologin Leslie Aiello wurde beispielsweise in der Fachzeitschrift Science zitiert beim afrikanischen Homo heidelbergensis handele es sich um ein Mulleimer Taxon sie schlug vor die Art Homo heidelbergensis europaischen Fossilien vorzubehalten und die afrikanischen Nachkommen von Homo ergaster zu einer bislang noch nicht benannten neuen Art zu erheben 76 Homo erectus Homo rhodesiensis und Homo antecessor Der Vorschlag jener Gruppierung von Forschern die unmittelbaren afrikanischen Nachfahren von Homo ergaster als Homo heidelbergensis auszuweisen hat zur Folge dass der so definierte afrikanische Homo heidelbergensis als Vorfahre des Homo sapiens zu gelten hat 77 Wird hingegen in einer Fachveroffentlichung die alternative Lesart zugrunde gelegt der zufolge Homo heidelbergensis eine erst in Europa aus Homo erectus entstandene Vorlauferart der Neandertaler ist dann gibt es zwischen Homo heidelbergensis und Homo sapiens keine derart enge verwandtschaftliche Beziehung Vollends verwirrend wurde die Zergliederung des afrikanischen Homo erectus als vorgeschlagen wurde die in Afrika entdeckten unmittelbaren Vorfahren des Homo sapiens vom afrikanischen Homo heidelbergensis abzuspalten und als Homo rhodesiensis zu bezeichnen ein Vorschlag der sich bisher international nicht durchgesetzt hat Diese rund 200 000 Jahre alten afrikanischen Fossilien werden heute gleichwohl abhangig von der jeweiligen Forschergruppe als fruher Homo sapiens archaischer Homo sapiens Homo rhodesiensis spater Homo heidelbergensis oder spater Homo erectus bezeichnet Spanische Forscher haben die Vielfalt der Benennungen 1994 schliesslich um eine weitere bereichert um den bisher nur aus Spanien bekannten Homo antecessor dessen Einstufung als eigenstandige Art allerdings umstritten ist Einige spanische Forscher vertreten in ihren Publikationen zwar die Auffassung Homo antecessor habe sich in Afrika aus Homo erectus entwickelt sei dann in Europa eingewandert und habe sich hier zu Homo heidelbergensis fortentwickelt Andere Forscher ordnen den alteren Teil der spanischen Fossilien hingegen Homo erectus zu der sich in Europa zu Homo heidelbergensis fortentwickelt habe Historischer HintergrundDie Vielfalt unterschiedlicher Abgrenzungen hat ihren Ursprung unter anderem in der Argumentation Ernst Mayrs die Vorfahren des Homo sapiens hatten einen ahnlich variablen Korperbau besessen wie die Jetzt Menschen 8 und es sei unangebracht die Unterschiede zwischen den Fossilien von unterschiedlichen Fundorten zu betonen Er entwickelte jedoch keinen Katalog der artspezifischen Merkmale Stattdessen bezeichnete er die altesten aus Sudafrika stammenden Funde mit einer geographischen Zuordnung als Homo transvaalensis nach den Fundorten in der Provinz Transvaal heute lautet die Bezeichnung Australopithecus africanus zwischen diese Art und Homo sapiens platzierte er einzig Homo erectus Somit wurden alle Funde des fruhen und mittleren Pleistozans mit einem Hirnvolumen zwischen ungefahr 800 und 1200 Kubikzentimetern einer einzigen Art zugeordnet 78 Auch Mayrs Festlegungen die unter anderem eine geradlinige Transformation der alteren Art zur nachstjungeren unterstellten wurden nicht von klaren Beschreibungen der diese drei Arten unterscheidenden Merkmale Diagnosen unterfuttert Deshalb und in dem Masse in dem sich spater die Auffassung durchsetzte dass es sehr wohl auch ausgestorbene Seitenaste im Stammbaum des Menschen gab neigten etliche Forscher dazu die Unterschiede der Fossilien zu betonen und in der Folge die Namensvielfalt erneut zu vergrossern Zudem wurde wiederholt argumentiert dass das Typusexemplar von Homo erectus Trinil II einige sehr spezielle abgeleitete Merkmale aufweise die es ausschliessen dass das Fossil der Vorfahre von irgend einer anderen Homo Art einschliesslich Homo sapiens ist 79 Ahnlich unklar ist allerdings auch die Zuordnung der Fossilien zu Homo ergaster hier besteht der Einwand dass die Anatomie von dessen Typusexemplar des Unterkiefer Fragments KNM ER 992 erheblich abweiche vom ebenfalls zu Homo ergaster gestellten Unterkiefer des Nariokotome Jungen Ian Tattersall zufolge wurden beispielsweise 1979 das Schadeldach OH 9 Chellean man aus Tansania 80 1998 der Schadel UA 31 aus Buia 81 Afar Eritrea 2002 das Schadeldach BOU VP 2 66 Daka Calvaria vom Fundort Bouri in Athiopien 82 und 2003 das Schadelfragment aus Olorgesailie Kenia Homo erectus zugeordnet obwohl charakteristische Merkmale dieser vier Funde sowohl vom Typusexemplar der Art aus Java als auch voneinander abweichen 83 In einer Ubersichtsarbeit zur Herkunft des Homo sapiens kamen Jeffrey H Schwartz und Ian Tattersall daher zu folgendem Ergebnis Jedes Bemuhen den Ursprung von H sapiens direkt auf H erectus zuruckzufuhren hangt davon ab welche Fundstucke man der letztgenannten Art zurechnet was sich dann direkt auf jene Szenarien auswirkt wann wo und abhangig vom Ausmass der Spekulation wie H erectus den H sapiens hervorgebracht hat 84 LiteraturBernard Wood Birth of Homo erectus In Evolutionary Anthropology Band 29 Nr 6 2020 S 293 298 doi 10 1002 evan 21873 Volltext Jean Jacques Hublin Paleoanthropology Homo erectus and the Limits of a Paleontological Species In Current Biology Band 24 Nr 2 2014 S R82 R84 doi 10 1016 j cub 2013 12 006 Andrew Kramer Human taxonomic diversity in the pleistocene Does Homo erectus represent multiple hominid species In American Journal of Physical 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