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Als archaischer Homo sapiens auch fruher anatomisch moderner Mensch werden Fossilien der Gattung Homo bezeichnet die ihrer Datierung und ihrem Erscheinungsbild nach als fruhe ursprungliche altertumliche Exemplare der Art Homo sapiens gedeutet werden Die bisher altesten Funde stammen vom Djebel Irhoud Marokko und wurden auf ein Alter von rund 300 000 Jahren datiert Anhand von Langknochen wurde die Korpergrosse der fruhen anatomisch modernen Menschen auf ungefahr 177 cm geschatzt 1 Ausbreitung des anatomisch modernen Menschen 2 von Ostafrika ausgehend rot es ist nur die fruhere Route eingetragen circa 125 000 vor unserer Zeitrechnung Die vorausgehenden Besiedelungen durch den Homo erectus gelb und den Neandertaler ocker der Denisova Mensch fehlt aufgrund der noch unsicheren Datenlage sind farblich abgegrenzt die Zahlen stehen fur Jahre vor heute Obwohl aus Fossilien 3 und Erbgut Analysen Molekulare Uhr abgeleitet werden kann wie lange der anatomisch moderne Mensch bereits existiert Erbgutanalysen belegen die Existenz mindestens zwischen 200 000 und 100 000 Jahren vor heute 4 ist die Zeitspanne nicht klar definiert die als Epoche dieses archaischen Homo sapiens bezeichnet wird Daher beschreiben einzelne Forscher bestimmte Funde trotz anderslautendem Artnamen fur diese Fossilien als archaische Formen des Homo sapiens eine Vorgehensweise die bei rezenten Arten zu Morphospezies fuhren wurde wahrend andere Forscher die gleichen Funde im Sinne einer Chronospezies bewerten also die alteren Fundstucke einer Vorlauferart der jungeren zuordnen 5 1903 hatte zudem Ludwig Wilser erneut die Bezeichnung Homo primigenius ursprunglicher Mensch fur einen hypothetischen Urmenschen in die Palaoanthropologie eingefuhrt die 1868 bereits Ernst Haeckel vorgeschlagen hatte 6 Diese Bezeichnung wurde in den folgenden Jahren im Zusammenhang mit Fossilfunden die heute dem Neandertaler zugeordnet werden wiederholt zur zeitlichen Einordnung der Fossilien benutzt 7 Inhaltsverzeichnis 1 Wissenschaftlicher Name Homo sapiens und nomenklatorischer Typus 2 Homo erectus oder Homo heidelbergensis 3 Wo entstand Homo sapiens 4 Genfluss zwischen anderen Homo Arten und Homo sapiens 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 BelegeWissenschaftlicher Name Homo sapiens und nomenklatorischer Typus BearbeitenDie alteste uberlieferte Abgrenzung des Menschen von den Tieren stammt von Aristoteles 384 322 v Chr In seinem Werk Uber die Teile der Tiere erwahnt er in Buch IV anstelle von Vorderlaufen besitze der Mensch Arme und Hande Ausserdem sei der Mensch das einzige Tier das aufrecht stehe entsprechend seiner gottgleichen Natur und seines gottgleichen Wesens denen es zukomme nachzudenken und vernunftig zu urteilen Aristoteles zufolge unterscheiden den Menschen demnach vor allem drei Merkmale von allen anderen Lebewesen ausdrucklich erwahnt werden erstens die Freistellung der vorderen Extremitaten von einer unmittelbaren Mithilfe bei der Fortbewegung zweitens der aufrechte Gang und drittens die intellektuellen Fahigkeiten Nach der Wiederentdeckung von Aristoteles Schriften wurden sie im Hochmittelalter zwar zur Grundlage der an den Universitaten betriebenen scholastischen Wissenschaft aber selbst aufgeschlossene Naturforscher wie Conrad Gessner und Francis Willughby fielen hinter Aristoteles zuruck indem sie den Menschen abseits von jeglicher Klassifikation stellten Johannes Johnstonus hingegen war 1632 in seiner Schrift Thaumatographia naturalis einer der ersten europaischen Taxonomen der immerhin einzelne Merkmale des Menschen mit denen der Tiere verglich Beschreibung des Menschen in der 1 Auflage von Linnes Systema NaturaeErst Carl von Linne ordnete den Menschen 1735 in seiner Schrift Systema Naturae wieder dem Tierreich zu und zwar zunachst in die von John Ray eingefuhrte Ordnung Anthropomorpha Menschengestaltige die Bestandteil der Klasse Quadrupedia Vierfussige war Allerdings verzichtete auch Linne im Unterschied zu seiner ublichen Vorgehensweise auf eine an korperlichen Merkmalen ausgerichtete Beschreibung der Gattung Homo sondern notierte Nosce te ipsum Erkenne dich selbst Linne ging demnach wie beispielsweise auch der englische Lexikograf Samuel Johnson davon aus dass jeder Mensch genau wisse was ein Mensch sei Johnson hatte 1755 in seinem Dictionary of the English Language man als ein human being definiert und human als having the qualities of a man 8 Linnes Systematik des Menschen anderte sich erst 1758 mit dem Erscheinen der 10 Auflage deutlich Er bezeichnete den Menschen 9 zum einen erstmals als Homo sapiens und ordnete ihn zum anderen nunmehr in die Ordnung der Primaten innerhalb der Klasse der Saugetiere ein allerdings erneut ohne Diagnose und ohne den erst spater ublich gewordenen und seit 1999 vorgeschriebenen 10 Bezug auf ein bestimmtes Individuum als wissenschaftliches Belegexemplar Holotypus Den Verzicht auf eine Diagnose hatte Linne 1747 in einem Brief an Johann Georg Gmelin wie folgt begrundet Ich verlange von Ihnen und von der ganzen Welt dass sie mir ein Gattungsmerkmal zeigen aufgrund dessen man zwischen Mensch und Affe unterscheiden kann Ich weiss selbst mit ausserster Gewissheit von keinem 11 Linne hatte nie einen Menschenaffen sondern nur ein Berberaffen Weibchen beobachten konnen 12 Die von ihm hinterlassene Lucke versuchte zunachst Johann Friedrich Blumenbach zu fullen als er 1775 in seiner Dissertation De generis humani varietate nativa Uber die naturlichen Verschiedenheiten im Menschengeschlechte vier Varietaten des Menschen beschrieb die ausweislich zahlreicher gradueller Ubergange einer gemeinsamen Gattung entsprungen seien und deren gemeinsame Merkmale er herausstellte 13 die aufrechte Korperhaltung das breite flache Becken zwei Hande Zahne in gleicher Ordnung an einander gereiht und aufrechtstehende Unterschneidezahne ferner zwei Fusse mit grossem nicht opponierbarem grossem Zeh ein kurzer Unterkiefer mit einem deutlich erkennbaren Kinn sowie grosse Lippen und die Existenz von Ohrlappchen Einen Schritt weiter ging erst fast 200 Jahre spater der Botaniker William Thomas Stearn und erklarte 1959 Carl von Linne selbst Linnaeus himself zum Lectotypus der Art Homo sapiens 14 Diese Festlegung ist nach den heute gultigen Regeln korrekt 15 Carl von Linnes sterbliche Uberreste sein im Dom zu Uppsala bestattetes Skelett sind daher der nomenklatorische Typus der modernen menschlichen Art 16 1993 erklarte der Palaontologe und Dinosaurierforscher Robert T Bakker er wolle den Schadel des Palaontologen Edward Drinker Cope als Typusexemplar des Homo sapiens durch subsequent designation eines Lectotypus festlegen Als Verehrer Copes wolle er damit dessen letztem Willen entsprechen Eine Festlegung als Lectotypus widersprache neben der Prioritatsregel 17 auch der Regel im Nomenklaturcode nach der nur solche Exemplare als Lectotypus gewahlt werden konnen die Teil der ursprunglichen Typusserie waren 18 Linne 1707 1778 hatte Cope 1840 1897 jedoch nicht gekannt Bakker hatte einen Neotypus festlegen konnen unter der Voraussetzung dass der bisherige Lectotypus nachweislich verloren gegangen sei 19 und es eine ausdrucklich formulierte aussergewohnliche Notwendigkeit dazu gegeben hatte 20 Da die Identitat von Homo sapiens derzeit aber nicht in Zweifel steht ware eine solche Neotypusfestlegung von vornherein nicht gultig 21 Fur einen Neotypus gelten weitere strenge Voraussetzungen die Cope alle nicht erfullt beispielsweise musste dieser aus Schweden kommen 22 und es musste die Forschungsinstitution benannt werden in der der Neotypus aufbewahrt ist 23 der Schadel von Cope scheint in der betreffenden Museumssammlung derzeit gar nicht mehr auffindbar zu sein Bakkers beabsichtigte Typusfestlegung ist von ihm selbst nicht gultig publiziert worden sondern wurde lediglich in dem Buch Hunting Dinosaurs von Psihoyos amp Knoebber 1994 24 zitiert 25 was fur sich genommen einer gultigen Typusfestlegung jedoch nicht im Weg stunde Die von Johann Friedrich Blumenbach genannten Merkmale und die nachtragliche Festlegung eines Typusexemplars erlauben zwar den Menschen von anderen heute lebenden Tieren zu unterscheiden Sie erweisen sich jedoch nicht als hilfreich die seitdem entdeckten homininen Fossilien der Art Homo sapiens zuzuordnen oder sie von ihr abzugrenzen denn bis heute gibt es keine befriedigende morphologische Definition der Art Unsere Art Homo sapiens war niemals Gegenstand einer formalen morphologischen Definition die uns helfen wurde unsere Artgenossen in irgendeiner brauchbaren Weise in den dokumentierten fossilen Funden zu erkennen 26 Das Fehlen der Diagnose fur Homo sapiens hatte und hat noch immer erhebliche Auswirkungen auf die Zuordnung von homininen Fossilien zu einer bestimmten Art und fur die Abgrenzung homininer Arten voneinander So wurden beispielsweise die ersten Funde von Neandertalern als missgebildete Individuen der Art Homo sapiens interpretiert Spater bis in die 1990er Jahre hinein wurden die Neandertaler dann als Homo sapiens neanderthalensis und die modernen Menschen als Homo sapiens sapiens bezeichnet also als eng verwandte Unterarten von Homo sapiens Demzufolge musste es einen gemeinsamen Vorfahren der Art Homo sapiens gegeben haben dessen Fossilien nicht modern aussahen In der Folge wurden alle Funde die hinreichend alt waren und nicht modern aussahen als archaischer Homo sapiens tituliert 27 Nachdem erkannt worden war dass Neandertaler und Mensch zwar verwandt aber unabhangig voneinander aus einer afrikanischen Population von vermutlich Homo erectus entstanden waren wurde beiden ein je eigener Artstatus zuerkannt Homo neanderthalensis und Homo sapiens Den jungsten Versuch einer Auflistung von Alleinstellungsmerkmalen Autapomorphien des Homo sapiens speziell anhand von Merkmalen im Bereich der Stirn Supraorbitalregion und des Kinns publizierten 2010 Jeffrey H Schwartz und Ian Tattersall 28 Ausgehend von der Bezeichnung der biologischen Art des Menschen Homo sapiens haben sich in anderen Wissenschaftsbereichen zahlreiche daran angelehnte Benennungen etabliert Homo erectus oder Homo heidelbergensis BearbeitenParallel zur Korrektur des Status der Neandertaler wurde insbesondere von US amerikanischen Palaoanthropologen die zunachst nur auf den Unterkiefer von Mauer spater gelegentlich auf alle europaischen Vorfahren der Neandertaler bezogene Art Homo heidelbergensis als Bindeglied zwischen afrikanischen Funden die bis dahin einhellig als Homo erectus bezeichnet worden waren und dem spateren Homo sapiens definiert Die altesten afrikanischen zuvor Homo erectus zugeschriebenen Fossilien werden von diesen Forschern seitdem zu Homo ergaster gestellt die jungeren zu Homo heidelbergensis Dieser Teil der Palaoanthropologen ordnete Homo erectus somit als rein asiatische Chronospezies ein sodass aus dieser Sicht Homo heidelbergensis aus den Homo ergaster benannten Funden hervorging und der letzte gemeinsame afrikanische Vorfahre von Neandertalern und modernen Menschen war Konsequenterweise wird von diesen Palaoanthropologen nunmehr Homo heidelbergensis als archaischer Homo sapiens bezeichnet 29 30 31 eine exakte Abgrenzung seiner anatomischen Merkmale von denen des Homo sapiens und des Neandertalers eine prazise Definition seiner Alleinstellungsmerkmale wurde aber bislang nicht vorgenommen 32 Andere US amerikanische und vor allem europaische Forscher verwenden hingegen bis heute die Bezeichnung Homo erectus fur die letzten gemeinsamen Vorfahren von Neandertaler und Homo sapiens mit der Folge dass sie selbst den Unterkiefer von Mauer der immerhin das Typusexemplar von Homo heidelbergensis ist als Homo erectus heidelbergensis bezeichnen Dies wiederum hat zur Folge dass die 400 000 Jahre alten oder jungeren afrikanischen Funde je nach Blickwinkel als spater Homo erectus oder als archaischer Homo sapiens bezeichnet werden konnen Wo entstand Homo sapiens Bearbeiten Lebend Rekonstruktion des Fundes von Djebel Irhoud Marokko im Neanderthal Museum Mettmann Sowohl die palaoanthropologischen als auch die genetischen Befunde haben dazu gefuhrt dass Afrika heute als Ursprungskontinent des Homo sapiens gilt Es konnte jedoch bislang keine bestimmte Region identifiziert werden die als Ursprungsregion gelten konnte 33 In einer 2018 publizierten Ubersichtsarbeit 34 wurde daher argumentiert dass der anatomisch moderne Mensch nicht von einer einzigen Grunderpopulation in einer Region Afrikas abstammt sondern von diversen uber den gesamten Kontinent verstreuten und weitgehend voneinander isolierten Jager und Sammlergruppen Getrennt durch Wusten und dichte Walder lebten sie in unterschiedlichen Lebensraumen Jahrtausende der Trennung fuhrten zu einer erstaunlichen Vielfalt menschlicher Gruppen deren Vermischung letztlich unsere Spezies pragte 35 Fur terminologische Verwirrung kann jedoch sorgen dass einige spate asiatische Funde von Homo erectus um 280 000 vor heute wie zum Beispiel der Dali Mensch anatomisch eine Zwischenform von Homo erectus und Homo sapiens darstellen und daher manchmal als archaischer Homo sapiens klassifiziert werden 36 obwohl die Erstbesiedlung Asiens durch Homo sapiens erst rund 240 000 Jahre spater stattfand 37 Zudem wird die Bezeichnung Homo rhodesiensis die 1921 fur ein in Kabwe damals Nordrhodesien entdecktes Fossil gewahlt worden war heute gelegentlich zur Bezeichnung des archaischen Homo sapiens zwischen die Arten Homo sapiens und Homo erectus gestellt Der bislang alteste unbestritten zu Homo sapiens gestellte Fund aus Athiopien Homo sapiens idaltu wurde von seinen Entdeckern hingegen nicht als archaischer Homo sapiens ausgewiesen sondern als Bindeglied zwischen archaischen Vorlauferarten und den spateren modernen Menschen 38 Gleichwohl ist es bloss eine Frage des Blickwinkels ob bestimmte afrikanische Fossilfunde beispielsweise als spater Homo erectus oder als fruher Homo sapiens ausgewiesen werden da der Ubergang von einer Chronospezies zu einer anderen sich in jedem Fall stufenlos vollzog Friedemann Schrenk unterschied daher 1997 zwei Entwicklungsstufen zum modernen Menschen die aufgrund der Schadelmerkmale voneinander zu trennen sind 39 und ordnete ihnen Fossilien von folgenden Fundorten zu Fruher archaischer Homo sapiens ca 500 000 200 000 Jahre Kabwe Homo rhodesiensis Saldanha Sudafrika Ndutu 1 Eyasi 1 Tansania Bodo 1 Athiopien Sale Marokko und aufgrund neuerer Datierungen Florisbad 1 Sudafrika Homo helmei Spater archaischer Homo sapiens ca 200 000 100 000 Jahre Eliye Springs West Turkana Kenia Laetoli Tansania und Djebel Irhoud Marokko wobei die Fossilien von Djebel Irhoud im Jahr 2017 als wesentlich alter rund 300 000 Jahre alt identifiziert wurden Andere Autoren bezeichnen die 200 000 bis 100 000 Jahre alten Funde darunter den in Italien entdeckten Altamura Mann und Omo 1 stattdessen als fruhen anatomisch modernen Menschen 40 Im Jahre 2010 wurden Zahnfunde aus der Qesem Hohle in Israel bekannt die auf 400 000 bis 200 000 Jahre datiert und aufgrund morphologischer Merkmale Homo sapiens zugeschrieben wurden 41 Es handelt sich um drei Zahne eines menschlichen Oberkiefers Zahnformel C1 P4 Grosse Ahnlichkeiten bestehen nach Aussage der Autoren mit den Funden aus der Skhul Hohle und der Qafzeh Hohle im heutigen Israel die zwischen 90 000 und 120 000 Jahre alt sind und bislang als alteste anatomisch moderne Menschen der Levante galten Obwohl der Befund von Palaoanthropologen ausserhalb der Qesem Arbeitsgruppe bestatigt wurde bleiben weitere unabhangige Uberprufungen abzuwarten Die Merkmale des Homo sapiens begannen sich offenbar parallel zu einer Desertifikation Ostafrikas herauszubilden wie Analysen der Sedimente des Magadisees ergaben 42 Genfluss zwischen anderen Homo Arten und Homo sapiens Bearbeiten Hauptartikel Genfluss archaischer Menschen zu Homo sapiens und Begegnung mit anderen Arten der Gattung Homo Seit 2010 wurden mehrere Studien veroffentlicht in denen das Ergebnis von Analysen der Erbanlagen aus Zellkernen und Mitochondrien von Fossilien berichtet wurde Diesen Studien zufolge kam es vermutlich vor rund 110 000 bis 50 000 Jahren im Nahen Osten zu Genfluss von Neandertalern zu Homo sapiens 43 Ferner habe es Genfluss von den Denisova Menschen 44 sowie von bislang nicht naher bekannten afrikanischen Homo Populationen 45 zu Homo sapiens gegeben Im Jahr 2020 wurden zudem Hinweise darauf publiziert dass es vor maximal 370 000 Jahren spatestens aber vor 100 000 Jahren zu einem Ubergang des Y Chromosoms von Homo sapiens in die Population der Neandertaler gekommen sein konnte 46 Massgeblichen Anteil an Erkenntnissen zur Hybridisierung zwischen Homo sapiens und anderen Menscharten Neandertaler und Denisova Mensch hat der schwedische Forscher Svante Paabo mit seinem Team Bereits 1997 hatte Paabos Munchner Arbeitsgruppe in Kooperation mit dem Rheinischen Landesmuseum und US amerikanischen Wissenschaftlern die mitochondriale DNA des modernen Homo sapiens mit der des Neandertalers verglichen dabei aber keine Anhaltspunkte fur einen Genfluss entdeckt 47 Auch im Jahre 2004 sahen Paabo und sein Team noch keine Anhaltspunkte fur einen signifikanten Genfluss vom Neandertaler zum modernen Homo sapiens 48 Diese Erkenntnisse anderten sich erst nach dem Einsatz neuer Analysemethoden mit dem Ergebnis dass wohl Genfluss stattgefunden habe mit einem heute messbaren Beitrag von 4 Neandertaler Genen zum Genpool heutiger Europaer und Asiaten 49 In den Jahren 2013 bis 2015 veroffentlichte Analysedaten zu den Homo sapiens Fossilien von Peștera cu Oase in Rumanien und Ust Ischim in Sibirien untermauerten diese Befunde 50 51 wobei Genfluss bislang nur in eine Richtung Verpaarung von Homo sapiens Mannern mit Neandertaler Frauen nachgewiesen wurde 52 53 Siehe auch BearbeitenStammesgeschichte des Menschen Hominisation Out of Africa Theorie Mitochondriale Eva Adam des Y Chromosoms Pinnacle Point Mensch Hofmeyr Schadel Lumper und SplitterLiteratur BearbeitenKaterina Harvati und Hugo Reyes Centeno Evolution of Homo in the Middle and Late Pleistocene In Journal of Human Evolution Band 173 2022 103279 doi 10 1016 j jhevol 2022 103279 Sheela Athreya und Allison Hopkins Conceptual issues in hominin taxonomy Homo heidelbergensis and an ethnobiological reframing of species In American Journal of Physical Anthropology Band 175 Nr S72 2021 S 4 26 doi 10 1002 ajpa 24330 Eleanor M L Scerri et al Did Our Species Evolve in Subdivided Populations across Africa and Why Does It Matter In Trends in Ecology and Evolution Band 33 Nr 8 2018 S 582 594 doi 10 1016 j tree 2018 05 005 Patrick Roberts und Brian A Stewart Defining the generalist specialist niche for Pleistocene Homo sapiens In Nature Human Behaviour Band 2 2018 S 542 550 doi 10 1038 s41562 018 0394 4 Zusammenfassung auf deutsch Christopher Dean Meave Leakey Donald Reid Friedemann Schrenk Gary T Schwartz Christopher Stringer und Alan Walker Growth processes in teeth distinguish modern humans from Homo erectus and earlier hominins In Nature Band 414 2001 S 628 631 doi 10 1038 414628a Volltext Ian Tattersall 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Mitochondrial genome variation and the origin of modern humans In Nature Band 408 2000 S 708 713 doi 10 1038 35047064 Jeffrey H Schwartz Ian Tattersall Fossil evidence for the origin of Homo sapiens In American Journal of Physical Anthropology Band 143 Nr S51 2010 S 94 121 doi 10 1002 ajpa 21443 Volltext PDF Ernst Haeckel Naturliche Schopfungsgeschichte Gemeinverstandliche wissenschaftliche Vortrage uber die Entwickelungslehre im Allgemeinen und diejenige von Darwin Goethe und Lamarck im Besonderen uber die Anwendung derselben auf den Ursprung des Menschen und andere damit zusammenhangende Grundfragen der Naturwissenschaft Georg Reimer Berlin 1868 Kapitel 19 Volltext Ludwig Wilser Die Rassen der Steinzeit In Correspondenz Blatt der Anthropologischen Gesellschaft Band 34 Nr 12 1903 S 185 188 Dazu Gustav Heinrich Ralph von Koenigswald Early Man Facts and Fantasy In The Journal of the Royal Anthropological Institute of Great Britain and Ireland Band 94 Nr 2 1964 S 67 79 Samuel Johnson A Dictionary of the English Language First edition Printed for W Strahan and T Cadell in the Strand London 1755 auf Seite 20 seines Werks es ist die erste Tierart die Linne in diesem Werk aufgelistet hat ICZN Code Kapitel 4 Artikel 16 4 Brief an Johann Georg Gmelin vom 14 Februar 1747 zitiert aus Hans Werner Ingensiep Der kultivierte Affe Philosophie Geschichte Gegenwart S Hirzel Stuttgart 2013 ISBN 978 3 7776 2149 4 S 64 Hans Werner Ingensiep Der kultivierte Affe S 65 Johann Friedrich Blumenbach Uber die naturlichen Verschiedenheiten im Menschengeschlechte Leipzig 1798 S 19 ff William Thomas Stearn The Background of Linnaeus s Contributions to the Nomenclature and Methods of Systematic Biology In Systematic Zoology Band 8 Nr 1 1959 S 4 22 doi 10 2307 2411603 ICZN Code Kapitel 16 Artikel 74 1 Teil der Syntypenserie 74 3 individuelle Lectotypus Festlegung 74 5 Verwendung der Formulierung the type Not my type Memento vom 3 Marz 2007 im Internet Archive ICZN Code Kapitel 16 Artikel 74 1 1 ICZN Code Kapitel 16 Artikel 74 1 ICZN Code Kapitel 16 Artikel 75 1 ICZN Code Kapitel 16 Artikel 75 3 ICZN Code Kapitel 16 Artikel 75 2 ICZN Code Kapitel 16 Artikel 75 3 6 ICZN Code Kapitel 16 Artikel 75 3 7 L Psihoyos J Knoebber Hunting dinosaurs Cassell London 1994 s I XVII 1 17 1 267 Homo sapiens lectotype Memento vom 28 Juni 2009 im Internet Archive Jeffrey H Schwartz Ian Tattersall Fossil evidence for the origin of Homo sapiens In American Journal of Physical Anthropology Yearbook of Physical Anthropology Band 143 Supplement 51 2010 S 94 121 doi 10 1002 ajpa 21443 Im Original Our species Homo sapiens has never been subject to a formal morphological definition of that sort that would help us in any practical way to recognize our conspecifics in the fossil record Smithsonian Institution basically meaning any Homo sapiens that didn t look quite modern Memento vom 15 November 2009 im Internet Archive Jeffrey H Schwartz Ian Tattersall Fossil evidence for the origin of Homo sapiens In American Journal of Physical Anthropology Yearbook of Physical Anthropology Band 143 Supplement 51 2010 S 94 121 doi 10 1002 ajpa 21443 Im Original Our species Homo sapiens has never been subject to a formal morphological definition of that sort that would help us in any practical way to recognize our conspecifics in the fossil record Smithsonian Institution Memento vom 15 November 2009 im Internet Archive Recently it has been proposed to separate these individuals into a distinct species For this purpose the Mauer mandible and the species name Homo heidelbergensis has seniority talkorigins org Heidelberg Man Mauer Jaw Homo sapiens archaic also Homo heidelbergensis msu edu Homo sapiens archaic are also known as Homo heidelbergensis Memento vom 8 Oktober 2012 im Internet Archive Jean Jacques Hublin Northwestern African Middle Pleistocene hominids and their bearing on the emergence of Homo sapiens In Lawrence Barham Kate Kate Robson Brown Africa and Asia in the Middle Pleistocene Western 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Auf mpg de vom 22 Oktober 2014 Die erste Million ist sequenziert Leipziger Max Planck Forscher entschlusseln eine Million Basenpaare des Neandertalergenoms Auf mpg de vom 16 November 2006 Fernando L Mendez et al The Divergence of Neandertal and Modern Human Y Chromosomes In The American Journal of Human Genetics Band 98 Nr 4 2016 S 728 734 doi 10 1016 j ajhg 2016 02 023 Hatten Neandertaler folgenlosen Sex mit Menschen Auf spektrum de vom 22 Marz 2018 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Archaischer Homo sapiens amp oldid 235840100