www.wikidata.de-de.nina.az
Die Denisova Menschen 1 waren eine Population der Gattung Homo die eng verwandt ist mit den Neandertalern und wie diese den anatomisch modernen Menschen Homo sapiens nahe steht jedoch genetisch von beiden Arten unterschieden werden kann In der englischsprachigen Fachliteratur werden sie Denisova hominins oder kurz Denisovans genannt Johannes Krause und Svante Paabo vom Max Planck Institut fur evolutionare Anthropologie in Leipzig gelang es im Jahr 2010 zunachst die DNA aus den Mitochondrien die mtDNA eines Fingerknochens mit Hilfe der DNA Sequenzierung auszuwerten Die Bekanntgabe der Ergebnisse dieser DNA Analyse sorgte fur weltweites Aufsehen da das Fossil als Beleg fur eine bis dahin unbekannte den Neandertalern und den anatomisch modernen Menschen nahe stehende Population der Gattung Homo interpretiert wurde Einige Monate spater wurde auch die Analyse der DNA aus den Zellkernen des Knochens publiziert sie bestatigte die relative Eigenstandigkeit der Denisova Population Demnach hatte damals neben den bis dahin bekannten Populationen des Neandertalers und des Homo floresiensis noch eine dritte Gemeinschaft von entfernten aber eindeutig zur Gattung Homo gehorigen Verwandten des anatomisch modernen Menschen existiert Am engsten verwandt sind die Denisova Fossilien mit den Neandertaler Funden aus der Vindija Hohle und der Mesmaiskaja Hohle 2 Auf die Zuordnung der Funde aus der Denissowa Hohle zu einer neuen Art oder zu einer Unterart wurde 2010 ausdrucklich verzichtet 2011 wurden die Fossilien jedoch einer bisher unbekannten Art 3 zugeschrieben Fragment des Fingerglieds Replikat laut fachlicher Beschreibung Phalanx distalis hier allerdings als Phalanx media platziertBackenzahn Denisova 4 Original Denisova Menschen lebten bis vor 76 000 52 000 Jahren 4 wahrend der Altsteinzeit im Altai Gebirge im sudlichen Sibirien und vor rund 160 000 Jahren in Tibet Sicher belegt ist die Existenz dieser Population bislang nur durch wenige kleine Fossilien aus der Denissowa Hohle u a durch den Knochen eines kleinen Fingers zwei hintere Backenzahne und einen Unterkiefer aus Tibet Inhaltsverzeichnis 1 Fundgeschichte und Datierung 2 Analyse der mtDNA aus dem Fingerknochen 3 Analyse der DNA aus Zellkernen des Fingerknochens 3 1 Verwandtschaft mit den Neandertalern 3 2 Genfluss zu Homo sapiens 4 Morphologie und DNA der Backenzahne 5 Morphologie und DNA des Zehenknochens 6 Verbreitung 6 1 Spurensuche in China 6 2 Zahnfund in Laos 6 3 Erstbesiedelung von Tibet 6 4 Genetische Spuren in Ozeanien 6 5 Genetische Spuren in Spanien 7 Taxonomische Einordnung der Fossilien 8 Siehe auch 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseFundgeschichte und Datierung Bearbeiten Hauptartikel Denissowa Hohle nbsp Die Lage des Altaigebirges in MittelasienDie Ausgrabungen in der Denissowa Hohle russisch Denisova peshera Denissowa peschtschera eigentlich Hohle von Denis nahe der Grenze zu Kasachstan wurden vom Naturkundemuseum von Nowosibirsk durchgefuhrt 5 unter der Leitung der beiden Archaologen Michail Schunkow und Anatoli Derewjanko von der Russischen Akademie der Wissenschaften 6 Die Hohle war seit den 1970er Jahren intensiv erforscht worden nachdem in ihr Steinwerkzeuge im Mousterien und Levallois Stil freigelegt worden waren die Neandertalern zugeschrieben wurden Mehrere unterschiedlich alte Hinweise auf eine Nutzung der Hohle durch vorzeitliche Menschen Fundhorizonte konnten gegeneinander abgegrenzt werden Im Jahr 2000 legten Mitarbeiter der russischen Forschergruppe den ersten Backenzahn frei das Fossil Denisova 4 man konnte ihn jedoch nicht mit Gewissheit einer bestimmten Homo Art zuordnen Das 48 000 bis 30 000 Jahre alte Fingerglied das Fossil Denisova 3 ein Phalanx distalis das vermutlich von einem funf bis siebenjahrigen Kind stammt wurde 2008 entdeckt 2011 gab die Forschergruppe den Fund eines ausseren Zehengliedknochens vom linken Fuss bekannt das 130 000 bis 90 900 Jahre 7 alte Fossil Denisova 5 8 das jedoch spater als von einem Neandertaler stammend erkannt wurde 9 2015 schliesslich erfolgte der Fund eines weiteren Backenzahns das Fossil Denisova 8 10 Im Marz 2017 wurden in Science zusammengehorige Fragmente von zwei Schadelkalotten aus Lingjing 灵井 Xuchang 许昌 Volksrepublik China beschrieben die 125 000 bis 105 000 Jahre alt und aufgrund ihrer Merkmale moglicherweise den Denisova Menschen zuzuordnen sind 11 12 Die Fundstelle ist seit 2008 international bekannt 13 die ersten 2007 entdeckten Schadelfragmente wurden bislang in China als Xuchang Mensch bezeichnet Anfang 2019 wurden in der Fachzeitschrift Nature zwei Studien mit Datierungen zur Besiedelung der Hohle auf Basis der optisch stimulierten Lumineszenz und einer Variante der Massenspektrometrie ZooMS publiziert 14 15 Demnach sind die altesten Belege fur Denisova Menschen mindestens 200 000 Jahre alt 2021 wurde diese Datierung durch mtDNA aus einem weiteren Knochenfund bestatigt 16 Das Mischlingskind Denisova 11 ist der Analyse zufolge rund 100 000 Jahre alt Der jungste Knochenfund Denisova 14 ist zwar 46 300 2600 Jahre alt seine Zuschreibung zu den Denisova Menschen gilt allerdings nicht als gesichert 17 so dass der jungste Beleg fur die Existenz der Denisova Menschen 76 000 52 000 Jahre alt ist Die Hohle war den Befunden zufolge nicht kontinuierlich sondern episodisch insbesondere wahrend der Zwischeneiszeiten besiedelt Der 2019 vorgestellte Unterkiefer aus Tibet ist rund 160 000 Jahre alt 18 Analyse der mtDNA aus dem Fingerknochen BearbeitenJohannes Krause ein Experte fur die Analyse von Neandertaler DNA hatte aus 30 Milligramm pulverisierten Materials des Fingerknochens genugend DNA aus Mitochondrien gewonnen um deren Bauplan die Nukleotidsequenz der mtDNA vollstandig rekonstruieren zu konnen 19 Danach wurde diese mtDNA Sequenz mit jener von 54 heute lebenden Menschen Homo sapiens verglichen ferner mit der mtDNA Sequenz eines jungpleistozanen Menschen aus Kostjonki 14 am Don Sudrussland 20 mit den vollstandigen mtDNA Sequenzen von sechs Neandertalern sowie als sogenannte Aussengruppe weil bislang keine DNA von Homo erectus Homo heidelbergensis gewonnen werden konnte mit der mtDNA je eines Schimpansen und eines Bonobos Wahrend sich Neandertaler und anatomisch moderne Menschen im Durchschnitt an 202 Nukleotid Positionen der mtDNA unterscheiden ist die Anzahl der Abweichungen zwischen dem Fund aus der Denissowa Hohle und dem anatomisch modernen Menschen mit 385 fast doppelt so gross Aus dem Vergleich dieser Daten mit den Abweichungen zwischen Mensch und Schimpansen 1462 Positionen wurde abgeschatzt dass sich die Entwicklungslinien des Denisova Menschen und des anatomisch modernen Menschen bereits vor 1 314 000 bis 779 000 Jahren getrennt haben wahrend sich die Entwicklungslinien von Homo sapiens und Neandertaler erst vor 618 000 bis 321 000 Jahren endgultig trennten Daraus wurde geschlossen dass es im Altai vor rund 60 000 Jahren neben Homo sapiens und den Neandertalern noch eine dritte unabhangig von diesen beiden Arten dorthin eingewanderte Population der Gattung Homo gegeben hat Wie zuverlassig die Datierung von verwandtschaftlichen Verhaltnissen allein anhand der mtDNA ist ist jedoch umstritten da die Mitochondrien ohne Rekombination ausschliesslich uber die Mutter vererbt werden Sie sind daher in besonderem Masse zum Beispiel Gendrift und Genfluss ausgesetzt das heisst es konnen in kurzer Zeit relativ viele Veranderungen vorkommen 2 im Unterschied hierzu weist die Zellkern DNA zehntausende Genloci auf die evolutionsneutral sind und sich daher weniger rasch und weniger diskontinuierlich verandern 2019 gelang es die mtDNA eines Knochenfragments zu gewinnen und mit der mtDNA des Fossils Denisova 3 zu vergleichen mit dem Ergebnis dass dieses Fragment als Denisova 3 zugehorig erkannt wurde Eine virtuelle Rekonstruktion ergab dass dieser Fingerknochen demjenigen eines anatomisch modernen Menschen sehr ahnlich ist nicht aber demjenigen eines Neandertalers sodass den Bau des Fingers ein plesiomorphes Merkmal zu sein scheint 21 Analyse der DNA aus Zellkernen des Fingerknochens BearbeitenDie Leipziger Forscher hatten bereits im Marz 2010 angekundigt im Anschluss an die mtDNA auch die vollstandige DNA aus Zellkernen des Fossils zu sequenzieren 22 Fest stand seinerzeit bereits dass das von den Leipziger Forschern inoffiziell X Woman genannte und als Madchen beschriebene Fossil kein Y Chromosom besass also ein weibliches Kind war 23 Die gesamte Genomsequenz aus dem Zellkern der Denisova Menschen publizierte das Leipziger Forscherteam schliesslich am 8 Februar 2012 online und damit fur jedermann frei zuganglich 24 Die Zellkern DNA des Fingerknochens erwies sich dabei als ungewohnlich gut erhalten Eine Verbesserung der Untersuchungstechnik hatte es moglich gemacht jede Base innerhalb des Denisova Genoms dreissigmal zu sequenzieren Die dafur benotigte DNA wurde aus weniger als zehn Milligramm des Fingerknochens gewonnen Die jetzige Auflosung zeigt sogar jene Unterschiede zwischen den Genkopien die das Individuum von seiner Mutter beziehungsweise von seinem Vater geerbt hatte 25 26 27 Verwandtschaft mit den Neandertalern Bearbeiten Schon im Dezember 2010 war berichtet worden 2 die DNA Unterschiede zwischen Neandertalern und Denisova Menschen deuteten auf eine endgultige Trennung beider Populationen vor 640 000 Jahren hin sowie auf eine endgultige Trennung ihrer gemeinsamen Vorfahren von den Vorfahren des Homo sapiens vor rund 800 000 Jahren Diesen Daten zufolge sind die Denisova Menschen deutlich abweichend von der Interpretation der mtDNA Befunde enger mit den Neandertalern verwandt als mit dem anatomisch modernen Menschen dem Homo sapiens Die Ergebnisse solcher Berechnungen sind in Fachkreisen jedoch umstritten denn fur die exakte Ganggeschwindigkeit der molekularen Uhr also fur die Haufigkeit von Mutationen in vergangenen Epochen gibt es nur Schatzwerte 28 Ein Vergleich der DNA von Neandertaler Funden aus der Vindija Hohle und der Mesmaiskaja Hohle ergab eine ungewohnlich grosse genetische Nahe beider Funde und einen relativ grossen genetischen Abstand beider Funde zum Denisova Fossil Daraus wurde zum einen geschlossen dass Neandertaler und Denisova Menschen zwei uber langere Zeit hinweg genetisch isolierte Populationen waren dass sie jedoch miteinander enger verwandt sind als mit Homo sapiens zum anderen dass die Neandertaler nach der Trennung von den Vorfahren der Denisova Population durch einen genetischen Flaschenhals gegangen sind eine starke genetische Verarmung war zuvor bereits aus der Analyse der mtDNA von Neandertalern abgeleitet worden da deren genetische Variabilitat wesentlich geringer als die genetische Variabilitat des anatomisch modernen Menschen ist Aufgrund dieser Besonderheiten wurde erstmals eine vorzeitliche Population der Gattung Homo allein anhand molekularbiologischer Daten von verwandten Populationen in Analogie zu Neandertalern auf Englisch als Denisovans bezeichnet separiert 29 Die errechnete langanhaltende genetische Isolation der Neandertaler Populationen von denen der Denisova Menschen verhinderte jedoch nicht dass es vor mindestens 50 000 Jahren noch zur Zeugung von gemeinsamem Nachwuchs kam Dies zumindest geht aus einer Studie hervor die 2018 publiziert wurde 30 Demnach gelang es aus dem Fossil Denisova 11 einem kleinen Fragment eines Rohrenknochens das 2012 in der Denissowa Hohle entdeckt worden war 31 DNA zu gewinnen und zu sequenzieren Das Fossil gehorte zu einer vermutlich mindestens 13 Jahre alten Jugendlichen deren Mutter eine Neandertalerin und deren Vater ein Denisovaner war Weitere Analysen des Genoms ergaben dass auch der Vater der Frau wenigstens einen Neandertaler unter seinen Vorfahren hatte Die Forscher stellten ferner fest dass die Mutter genetisch naher mit Neandertalern verwandt war die in Westeuropa lebten als mit einem Neandertaler der zu einem fruheren Zeitpunkt in der Denissowa Hohle gelebt hatte Dies zeige dass die Neandertaler Zehntausende von Jahren vor ihrem Verschwinden zwischen West und Ost Eurasien migrierten 32 Moglicherweise kam es in Asien zudem zu einer Verpaarung von Neandertaler Denisova Mischlingen mit den aus Afrika zuwandernden Gruppen des Homo sapiens 33 Genfluss zu Homo sapiens Bearbeiten Hauptartikel Genfluss archaischer Menschen zu Homo sapiens Bereits im Mai 2010 war eine Studie veroffentlicht worden die einen Genfluss von den Vindija Neandertalern zu Homo sapiens belegte 34 Daher wurde auch die genetische Distanz des Denisova Fossils zu heute lebenden Ethnien analysiert wobei auf Daten von 938 Menschen aus 53 Populationen zuruckgegriffen wurde Den Befunden zufolge steht das Denisova Fossil den heute lebenden europaischen asiatischen und afrikanischen Menschen ferner als die Neandertaler 35 Hingegen wurde eine signifikante Nahe zur DNA von Menschen aus Melanesien Papua und Bewohner von Bougainville festgestellt Dies fuhrte zur Aussage dass das Genom der Melanesier wie das aller nicht afrikanischer Menschen zu 2 5 0 6 Prozent von Neandertalern stamme dass zusatzlich aber weitere 4 8 0 5 Prozent von Denisova Menschen beigesteuert wurden zusammengerechnet waren dies laut Studie 7 4 0 8 Prozent des Genoms der Melanesier die von einer fruheren Vermischung mit archaischen Homininen stammen Aus der rein regionalen Verbreitung der Denisova DNA wurde abgeleitet dass es keine haufige Vermischung gegeben haben kann 36 Im September 2011 wurden weitere genetische Befunde publiziert die nunmehr auf einem Vergleich der DNA von 33 heute lebenden Populationen aus Asien und Ozeanien mit denen des Denisova Fossils beruhten 37 Demnach konnten DNA Spuren der Denisova Menschen auch bei den Aborigines in Australien bei den Mamanwas auf den Philippinen sowie im Osten von Indonesien nachgewiesen werden nicht aber im Westen von Indonesien und nicht bei den Onge auf den Andamanen bei den Jehai in Malaysia und bei Bevolkerungsgruppen in Ostasien Die Autoren dieser Studie interpretierten den Nachweis von Denisova DNA in Ost Indonesien Australien Papua Neuguinea Fidschi und Polynesien als Beleg dafur dass die genetische Vermischung in Sudostasien stattgefunden habe was bedeuten wurde dass die Denisova Menschen ein Gebiet zwischen Sibirien und den Tropen besiedelt hatten Diese Deutung ist jedoch umstritten da fruhe Wanderungen von Vorfahren der untersuchten Volksgruppen nicht ausgeschlossen werden und die sexuellen Kontakte daher auch weiter nordlich im asiatischen Kernland stattgefunden haben konnten 38 Eine weitergehende Analyse der Denisova DNA ergab im Jahr 2012 unter anderem dass Allele nachgewiesen werden konnten die bei heute lebenden Menschen verbunden sind mit dunkler Haut braunem Haar und braunen Augen Ferner gelang es Teile der von Vater und Mutter stammenden Erbanlagen getrennt auszuwerten Hieraus wurde auf ein sehr geringes Ausmass von nur 0 022 an Heterozygotie geschlossen dies entspricht annahernd 20 des Wertes von heutigen Afrikanern rund 26 bis 33 heutiger Eurasiern und 36 bei den Karitiana einer in Brasilien lebenden indigenen Population mit extrem niedriger Heterozygotie 39 40 Eine bei den Inuit von Gronland nachgewiesene Anpassung die es ihnen ermoglicht Fett besser zu verwerten und leichter in Korperwarme umzuwandeln als dies den Menschen anderer heutiger Populationen moglich ist wurde 2016 als mogliche Introgression interpretiert 41 Die Interpretation der Befunde aus Neandertaler DNA als Genfluss von Neandertalern zu Homo sapiens wurde 2012 allerdings anhand von Modellrechnungen wiederholt kritisiert Die grossere Ubereinstimmung des Genoms der ausser afrikanischen Populationen von Homo sapiens mit dem Genom der Neandertaler konne auch dadurch erklart werden dass zufalligerweise eine Population des Homo sapiens Afrika verlassen habe die noch eine besonders grosse genetische Ahnlichkeit mit dem gemeinsamen Vorfahren der anatomisch modernen Menschen und der Neandertaler hatte 42 43 44 Diese Einwande sind auf die Denisova Menschen ubertragbar Im Februar 2020 wurde eine Studie publiziert der zufolge es bereits vor 600 000 Jahren zum Genfluss von einer bislang nicht identifizierten archaischen Homo Population zu den gemeinsamen Vorfahren von Neandertalern und Denisova Menschen gekommen ist deren genetische Marker heute infolge von spateren Genfluss zu Homo sapiens auch beim anatomisch modernen Menschen nachweisbar sind 45 Morphologie und DNA der Backenzahne BearbeitenDer im Jahr 2000 entdeckte fast vollstandig erhaltene Backenzahn ein Molar M3 oder M2 aus dem linken Bereich eines Oberkiefers wurde 2010 aufgrund seiner mtDNA ebenfalls den Denisova Menschen zugeordnet jedoch einem anderen Individuum als der Fingerknochen 2 Der Zahn ist aussergewohnlich gross grosser als die Backenzahne der Neandertaler und des anatomisch modernen Menschen mesiodistal von vorn nach hinten 13 1 mm bukkolingual 14 7 mm von aussen nach innen bei Homo sapiens mesiodistal ca 10 10 5 mm bukkolingual ca 9 5 10 mm 46 Sollte es ein Molar M2 sein ware er ahnlich gross wie der entsprechende Backenzahn von Homo erectus und Homo habilis sollte es ein Molar M3 sein ware er ahnlich gross wie der entsprechende Backenzahn von Homo habilis oder Homo rudolfensis und vergleichbar dem Molar M3 eines Australopithecus Ahnlichkeiten mit Zahnfunden mittelpleistozaner Homininen aus China bestehen ebenfalls weder hinsichtlich der Grosse noch der Form der Zahnkrone und selbst die 350 000 bis 600 000 Jahre alten Zahne aus der Sima de los Huesos in Spanien weisen modernere Merkmale auf Die Morphologie des Zahnfundes unterstutzt somit die aus der Analyse der mtDNA abgeleitete relativ grosse genetische Distanz der Denisova Fossilien zu anderen ahnlich alten Populationen der Gattung Homo 2015 wurde der Fund eines zweiten Backenzahns Denisova 8 bekannt gegeben und zugleich dessen Zellkern DNA sowie seine mt DNA mit den jeweiligen Daten des zunachst entdeckten Zahns Denisova 4 verglichen 10 Der Oberkieferzahn Denisova 8 ist ebenfalls recht gross stammt aber aus einer etwas tieferen Fundschicht als Denisova 4 und ist daher vermutlich alter als der zunachst entdeckte Zahn Denisova 8 ist den Daten zufolge alter als 50 000 Jahre Denisova 4 ist maximal 50 000 Jahre alt Beide Zahne unterscheiden sich deutlich von allen bekannten Neandertaler Funden und konnen kunftig moglicherweise als Referenz fur das Identifizieren von Denisova Fossilien aus anderen Fundstellen dienen Die Analyse der Zellkern DNA von beiden Zahnen ergab eine enge genetische Nahe zur DNA aus den Zellkernen des Fingerknochens und bestatigte zudem die genetische Distanz der Fossilien zu den Neandertalern Die gleichen Befunde ergaben sich aus der Analyse der mt DNA beider Zahne sodass nunmehr Belege fur drei Individuen der Denisova Menschen als gesichert gelten Zudem belegt der Altersunterschied der Zahne die Existenz der Population uber eine langere Zeitspanne Morphologie und DNA des Zehenknochens Bearbeiten nbsp Zehenknochen des Neandertalers Original Der 2011 erstmals beschriebene distale Zehenknochen stammt entweder von der 4 oder von der 5 der kleinen Zehe eines erwachsenen Individuums Der Knochen ist auffallend lang und hat einen sehr kraftig gebauten sehr breiten Schaft das Verhaltnis von grosser Breite zu vergleichsweise geringer Hohe gleicht eher dem Verhaltnis bei alteren pleistozanen als bei modernen Vertretern der Gattung Homo und ubertrifft die entsprechenden Masse bei Neandertalern Insgesamt wirken die Merkmale des Knochens daher altertumlich einige Merkmale liegen jedoch in der Spannweite zwischen den Neandertalern und dem fruhen modernen Menschen heisst es in der wissenschaftlichen Beschreibung des Knochens 8 Die grosste Ahnlichkeit bestehe zum Neandertaler Fossil Shanidar 4 und zum Homo sapiens Fossil Tianyuan 1 Bereits 2011 war darauf hingewiesen worden dass erst eine Analyse seines Genmaterials Klarheit uber die stammesgeschichtliche Einordnung des Knochens geben konne 47 2013 berichtete die Forschergruppe um Svante Paabo dass die DNA des Knochens zu 60 Prozent der eines Neandertalers entspreche Ferner sei die DNA der jeweils homologen Chromosomen so weitgehend identisch dass der Knochens vermutlich zum Kind von Cousin und Cousine ersten Grades gehorte 48 9 Zugleich wurde aus den Daten geschlossen dass 0 5 bis 8 der DNA des Denisova Menschen vor rund 300 000 Jahren 49 von einer bislang unbekannten Population der Gattung Homo ins Denisova Genom eingebracht wurde diese Population habe sich vor mehr als 1 Million Jahre von den gemeinsamen Vorfahren der Neandertaler der Denisova Menschen und der anatomisch modernen Menschen abgespaltet 50 Paabo wurde fur seine Arbeit auf dem Gebiet der evolutionaren Genetik im Jahr 2022 der Nobelpreis fur Physiologie oder Medizin zuerkannt 51 Verbreitung BearbeitenDas Verbreitungsgebiet der Denisova Menschen ist aufgrund der wenigen bisher bekannt gewordenen Funde ungeklart In der im Dezember 2010 publizierten Studie wird jedoch erwahnt dass diese Population moglicherweise zu jener Zeit in grossen Teilen von Ostasien lebte als die Neandertaler in Europa und im westlichen Asien anwesend waren Diese Mutmassung wurde zum einen aus dem Befund abgeleitet dass es einen Genfluss zu den Vorfahren der Melanesier gegeben habe der sich jedoch wahrscheinlich nicht im sudlichen Sibirien zugetragen habe Zum anderen spricht die im Vergleich mit dem Neandertaler hohere genetische Variabilitat fur ein relativ grosses Verbreitungsgebiet 52 Spurensuche in China Bearbeiten Bereits seit 2008 unterhalt das Team von Svante Paabo in Peking ein Labor in dem nach Fossilien DNA aus chinesischen Bestanden gesucht wird 53 Als Ergebnis dieser deutsch chinesischen Kooperation wurde Anfang 2013 berichtet dass das vergleichbar mit den Denisova Funden rund 40 000 Jahre alte Homo sapiens Fossil Tianyuan 1 aus der Nahe von Peking keinen grosseren Anteil an Neandertaler oder Denisova DNA aufweise als die heute in Nordchina lebenden Menschen 54 Aus anderen Fundstucken konnte bislang Stand Fruhjahr 2019 jedoch keine weitere aDNA nachgewiesen werden 55 Die Besiedelung Ostasiens durch diese Population reicht moglicherweise zuruck bis in die Zeit vor 300 000 Jahren 8 Im Juli 2011 bezeichneten es sowohl Chris Stringer als auch Milford H Wolpoff als moglich dass einige in China entdeckte Fossilien die bislang weder eindeutig Homo erectus noch den anatomisch modernen Menschen zugeordnet werden konnten den Denisova Menschen zuzuschreiben seien erwahnt wurden in diesem Zusammenhang der Dali Mensch und der Jinniushan Mensch 56 57 2012 wies Chris Stringer weitergehend darauf hin dass neben den Funden aus Dali und Jinniushan moglicherweise auch Funde aus Yunxian sowie aus Narmada in Indien den Denisova Menschen zuzurechnen seien 58 Eine 2022 veroffentlichten Analyse des fossilen grossen Backenzahns CA 673 kam zu dem Ergebnis dass dieser Fund aufgrund zahlreicher innerer und ausserer Merkmale den Fossilien Denisova 4 und Denisova 8 sowie dem Fund Xujiayao 1 des sogenannten Xujiayao Menschen ahnelt und daher den Denisova Menschen zugeschrieben werden kann 59 Der Backenzahn war von Gustav Heinrich Ralph von Koenigswald in einer chinesischen Apotheke erworben und 1957 von ihm als Holotypus einer neu eingefuhrten Art Hemanthropus peii ausgewiesen worden Aufgrund seiner ungewohnlichen Form war der Zahn dessen Fundort in Sudchina vermutet wird in jungerer Zeit als fossiler Vertreter der Orang Utans interpretiert worden Sollte dieser Zahn tatsachlich der fruheste Fund eines Denisova Menschen sein hatte laut dem derzeit gultigen Regelwerk fur die Zoologische Nomenklatur der 1957 eingefuhrte Artname das Epitheton peii ein Verweis auf Pei Wenzhong Vorrang vor jungeren Vorschlagen fur einen Denisova Artnamen nbsp Zahnfund aus Nord Laos Blick auf die Kauflache von TNH2 1Zahnfund in Laos Bearbeiten Im Dezember 2018 wurde in einer als Tam Ngu Hao 2 Kobra Hohle 2 bezeichneten Fossilienlagerstatte in der Provinz Houaphan nordliches Laos 20 12 41 5 Nord 103 24 32 2 Ost ein einzelner grosser Backenzahn aus einem Unterkiefer geborgen der in Kalkstein eingebettet war Ihm wird ein Alter zwischen 164 000 und 131 000 Jahren zugeschrieben und aufgrund seiner Merkmale wurde er als hominin klassifiziert Dieser Zahn ist grosser als der eines anatomisch modernen Menschen hat eine komplexere Kauflache als die Zahne von Homo erectus und besitzt Merkmale die auf eine verwandtschaftliche Nahe zum Neandertaler hindeuten Aufgrund diverser morphologischer Ubereinstimmungen mit den Backenzahnen des Xiahe Unterkiefers wurde der Zahn aus der Kobra Hohle Sammlungsnummer TNH2 1 im Mai 2022 zu den Denisova Menschen gestellt 60 Es handelt sich dieser Interpretation zufolge um den ersten archaologischen Beleg fur die Anwesenheit von Denisova Menschen in Sudostasien 61 Die Kauflache des Zahns weist keine Abriebspuren auf das heisst der Zahn war noch nicht durchgebrochen und stammt folglich von einem Kind Erstbesiedelung von Tibet Bearbeiten Ein Vergleich der Denisova DNA mit DNA Proben heute lebender Tibeter und Han Chinesen hatte 2014 Hinweise auf eine mogliche Introgression von Denisova DNA in die DNA der Tibeter und in wesentlich geringerem Masse in die DNA der Han Chinesen ergeben Den Gen Analysen zufolge wurde durch eine Variante des Gens EPAS1 die identisch mit einer sonst nur bei den Denisova Menschen nachgewiesenen Variante sein soll eine Anpassung der Tibeter bewirkt die ihnen das Atmen in grossen Hohen erleichtert 62 Im Mai 2019 wurde in der Fachzeitschrift Nature bekannt gegeben dass ein bereits 1980 im Hochland von Tibet entdeckter fossiler rechter Unterkiefer mit zwei gut erhaltenen sehr grossen Molaren M1 und M2 63 und mehreren vorderen Zahnen ohne Kronen den Denisova Menschen zuzuschreiben ist 18 64 65 66 Hervorgehoben wurde dass der Xiahe Unterkiefer sich von Homo erectus Unterkiefern unterscheide aber Ahnlichkeiten mit den Xujiayao und Xuchang Fossilien sowie dem Fossil Penghu 1 von den Penghu Inseln aufweise Die Forscher ausserten in diesem Zusammenhang die Hoffnung dass kunftig aufgrund ihrer Ahnlichkeit zum Fund von Xiahe weitere chinesische Urmenschen Fossilien dem Denisova Menschen zugeordnet werden konnen 64 Zwar konnten keine DNA Proben aus dem Fossil gewonnen werden wohl aber gelang es Proteine aus Dentin zu analysieren deren Aufbau sich als ahnlich den Nachweisen aus der Denissowa Hohle erwies und eindeutig von modernen Proteinen unterscheidbar war Das Ergebnis wurde von der Max Planck Gesellschaft deren Experten den Unterkiefer gemeinsam mit chinesischen Forschern untersucht hatten wie folgt kommentiert Unsere Proteinanalyse hat ergeben dass der Xiahe Unterkiefer zu einer Population gehorte die eng mit den Denisova Menschen aus der Denissowa Hohle verwandt war 67 Die Uran Thorium Datierung der Kalkkrusten auf dem Unterkiefer ergab ein Alter von annahernd 160 000 Jahren was das Fossil zum bisher altesten bekannten Beleg fur die Anwesenheit eines Vertreters der Hominini im Hochland von Tibet macht Es ist zugleich das erste hominine Fossil dessen Zugehorigkeit zu einer bestimmten Population einzig anhand einer Protein Bestimmung nachgewiesen wurde 68 Die Forscher interpretierten den Fund als Beleg dafur dass Denisova Menschen das Hochland von Tibet im Mittelpleistozan besiedelt und sich dort erfolgreich an die Sauerstoff Mangelversorgung angepasst haben lange bevor die Region durch den anatomisch modernen Menschen besiedelt wurde Der Unterkiefer war 1980 von einem Monch in der Baishiya Hohle 69 auf 3280 Meter Hohe in Ganjia Xiahe Provinz Gansu Volksrepublik China entdeckt und von ihm dem 6 Gungthang Rinpoche des Klosters Labrang ubergeben worden der ihn der Lanzhou Universitat in Lanzhou ubergab Forscher der Lanzhou Universitat untersuchten das Fossil seit 2016 in Kooperation mit dem Max Planck Institut fur evolutionare Anthropologie Bei Ausgrabungen in der Hohle wurden zudem Steinwerkzeuge und Tierknochen mit Schnittspuren geborgen 70 Genetische Spuren in Ozeanien Bearbeiten Der Genfluss zu den Vorfahren der Melanesier und anderer Populationen in Ozeanien ereignete sich vermutlich unabhangig von jenem in Ostasien 71 72 Aufgrund von DNA Fragmenten wurde sogar vermutet dass zwei Linien der Denisova Menschen die sich vor uber 300 000 Jahren getrennt haben Erbgut an die Vorfahren der Papua weitergaben Eine der beiden Denisova Linien unterscheide sich von der anderen so sehr dass es sich bei ihr um eine eigenstandige Linie handeln konnte 73 74 Zudem legen die genetischen Spuren nahe dass die Denisova Menschen erst vor etwa 30 000 Jahren ausgestorben sind 74 und dass die Introgression insbesondere zur Formung des Immunsystems der heute in der Region lebenden Menschen beigetragen hat 75 2021 ergaben Untersuchungen der Genotypen ethnischer Gruppen auf den Philippinen fur die Negrito Volksgruppe der Ayta Magbukon den bisher hochsten Grad an Ubereinstimmung mit dem Erbgut des Denisova Menschen 76 Genetische Spuren in Spanien Bearbeiten Als verbluffend 77 erwies sich Ende 2013 ein Befund aus einer Hohle der Sima de los Huesos im Norden von Spanien Aus einem anhand der molekularen Uhr auf ein Alter von rund 400 000 Jahre geschatzten Oberschenkelknochen Femur XIII eines Homo heidelbergensis war es gelungen mitochondriale DNA mtDNA zu gewinnen und zu sequenzieren 78 Diese mtDNA weist ein hohes Mass an Gemeinsamkeiten mit der mtDNA der Denisova Menschen auf woraus geschlossen wurde dass die Population zu welcher der ehemalige Besitzer des Knochens gehorte 300 000 Jahre zuvor gemeinsame Vorfahren mit den Denisova Menschen hatte Der Leiter der mtDNA Studie Matthias Meyer vermutete daher dass die spanische Population des Homo heidelbergensis eine Vorfahren Population besass aus der spater sowohl die Neandertaler als auch die Denisova Menschen hervorgegangen sind 79 Chris Stringer verwies in diesem Zusammenhang darauf dass die von spanischen Forschern als Homo antecessor bezeichneten Fossilien als mogliche Kandidaten fur diese Vorfahren Population infrage kommen konnten 77 Taxonomische Einordnung der Fossilien BearbeitenDie verwandtschaftliche taxonomische Einordnung der Fossilien ist ungeklart Die Funde wurden im Jahr 2010 von ihren Entdeckern zunachst neutral nach dem Fundort als Denisova Hominine bezeichnet 19 In einem Begleitartikel zu dieser Veroffentlichung der mtDNA Analyse in Nature war der Evolutionsbiologe Eske Willerslev Direktor des Centre for Ancient Genetics der Universitat Kopenhagen zitiert worden der gleichfalls davon abriet aus den gewonnenen Daten die Entdeckung einer neuen biologischen Art abzuleiten 80 Auch nach der Analyse der Zellkern DNA im Jahr 2012 verzichteten die Forscher ausdrucklich auf eine Benennung gemass den Vorgaben der internationalen Regeln fur die Zoologische Nomenklatur und wahlten stattdessen die Bezeichnung Denisovans und in deutschen Begleitveroffentlichungen Denisova Mensch 81 Die Forscher lehnten es zudem ausdrucklich ab Festlegungen zum Status des Neandertalers in Bezug auf den anatomisch modernen Menschen Art versus Unterart zu treffen 2 Sie beliessen es stattdessen bei der Feststellung die Denisova Menschen seien eine Schwestergruppe der Neandertaler 82 In seinem Buch Die Neandertaler und wir berichtete Svante Paabo 2014 dass man zunachst die Bezeichnung Homo altaiensis erwogen hatte sie sei jedoch verworfen worden weil es wie im Fall von Neandertalern und anatomisch modernem Menschen keine sicheren Kriterien fur die Abgrenzung oder Zusammenfuhrung dieser Arten gebe 83 Siehe auch BearbeitenStammesgeschichte des Menschen Ausbreitung des Menschen Liste homininer FossilienLiteratur BearbeitenJohannes Krause Qiaomei Fu Jeffrey M Good Bence Viola Michael V Shunkov Anatoli P Derevianko Svante Paabo The complete mitochondrial DNA genome of an unknown hominin from southern Siberia In Nature Band 464 Nr 7290 2010 S 894 897 doi 10 1038 nature08976 Volltext PDF 298 kB David Reich Richard E Green Martin Kircher Johannes Krause Nick Patterson Eric Y Durand Bence Viola Adrian W Briggs Udo Stenzel Philip L F Johnson Tomislav Maricic Jeffrey M Good Tomas Marques Bonet Can Alkan Qiaomei Fu Swapan Mallick Heng Li Matthias Meyer Evan E Eichler Mark Stoneking Michael Richards Sahra Talamo Michael V Shunkov Anatoli P Derevianko Jean Jacques Hublin Janet Kelso Montgomery Slatkin Svante Paabo Genetic history of an archaic hominin group from Denisova Cave in Siberia In Nature Band 468 Nr 7327 London 2010 S 1053 1060 doi 10 1038 nature09710 ISSN 0028 0836 Sriram Sankararaman Swapan Mallick Nick Patterson David Reich The Combined Landscape of Denisovan and Neanderthal Ancestry in Present Day Humans In Cell Band 26 Nr 9 2016 S 1241 1247 doi 10 1016 j cub 2016 03 037 David Gokhman et al Reconstructing Denisovan Anatomy Using DNA Methylation Maps In Cell Band 179 Nr 1 S 180 192 e10 2019 doi 10 1016 j cell 2019 08 035 Besprechung auf nature com vom 19 September 2019 First portrait of mysterious Denisovans drawn from DNA Weblinks BearbeitenBence Viola Die ratselhaften Ur Menschen aus der Denisova Hohle YouTube Video der Max Planck Gesellschaft vom 22 Dezember 2011 abgerufen am 22 Februar 2022 A High Coverage Denisovan Genome Freier Zugang zur Genomsequenz Max Planck Institut fur evolutionare Anthropologie abgerufen am 22 Februar 2022 mit einer Abbildung des Zahns Interview mit Johannes Krause Alles deutet auf eine neue Spezies Mensch hin Deutsche Welle vom 25 Marz 2010 abgerufen am 22 Februar 2022 Siberia s ancient ghost clan starts to surrender its secrets Auf nature com vom 27 Februar 2019 Abbildungen des Tibet Unterkiefers aus unterschiedlichen Blickwinkeln Aus seiner Beschreibung in Nature vom 1 Mai 2019 Einzelnachweise Bearbeiten Die Schreibung Denisova folgt der in Fachkreisen international ublichen Benennung der Denissowa Hohle Das Lemma folgt der massgeblichen deutschen Benennung durch die Forscher der Max Planck Gesellschaft siehe dazu Auf den Spuren menschlicher Evolution Max Planck Gesellschaft vom 19 Dezember 2013 zuletzt abgerufen am 22 Februar 2022 a b c d e David Reich et al Genetic history of an archaic hominin group from Denisova Cave in Siberia In Nature Band 468 Nr 7327 2010 S 1053 1060 doi 10 1038 nature09710 belonging to a hitherto unknown species Katerina Douka et al Age estimates for hominin fossils and the onset of the Upper Palaeolithic at Denisova Cave In Nature Band 565 2019 S 640 644 doi 10 1038 s41586 018 0870 z Andreas Ziemons Alles deutet auf eine neue Spezies Mensch hin In Deutsche Welle 25 Marz 2010 Abgerufen am 11 Januar 2013 Michael Balter Researchers Discover New Lineage of Ancient Human Memento des Originals vom 20 August 2011 im Internet Archive In news sciencemag org 24 Marz 2010 Abgerufen am 30 Dezember 2010 englisch Robin Dennell Dating of hominin discoveries at Denisova In Nature Band 565 2019 S 571 572 doi 10 1038 d41586 019 00264 0 a b c Maria Mednikova A proximal pedal phalanx of a Paleolithic hominin from denisova cave Altai In Archaeology Ethnology and Anthropology of Eurasia Band 39 Nr 1 2011 S 129 138 doi 10 1016 j aeae 2011 06 017 a b Kay Prufer Fernando Racimo u a The complete genome sequence of a Neanderthal from the Altai Mountains In Nature Band 505 Nr 7481 2014 S 43 49 doi 10 1038 nature12886 a b Susanna Sawyer et al Nuclear and mitochondrial DNA sequences from two Denisovan individuals In PNAS Band 112 Nr 51 2015 S 15696 15700 doi 10 1073 pnas 1519905112 Zhan Yang Li et al Late Pleistocene archaic human crania from Xuchang China In Science Band 355 Nr 6328 2017 S 969 972 doi 10 1126 science aal2482 Ancient skulls may belong to elusive humans called Denisovans Auf sciencemag org vom 2 Marz 2017 Des cranes de Denisoviens Auf hominides com vom 3 Marz 2017 China Forscher finden 100 000 Jahre alten Schadel Auf spiegel de vom 23 Januar 2008 Zenobia Jacob et al Timing of archaic hominin occupation of Denisova Cave in southern Siberia In Nature Band 565 2019 S 594 599 doi 10 1038 s41586 018 0843 2 Katerina Douka et al Age estimates for hominin fossils and the onset of the Upper Palaeolithic at Denisova Cave In 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298 kB J Krause et al A complete mtDNA genome of an early modern human from Kostenki Russia In Current Biology Band 20 Nr 3 2010 S 231 236 doi 10 1016 j cub 2009 11 068 E Andrew Bennett Isabelle Crevecoeur Bence Viola et al Morphology of the Denisovan phalanx closer to modern humans than to Neanderthals In Science Advances Band 5 Nr 9 2019 eaaw3950 doi 10 1126 sciadv aaw3950 Sonja Kastilan Sensationsfund X Woman Entdeckten Forscher eine neue Menschenart In faz net 25 Marz 2010 Abgerufen am 11 Januar 2013 Ulrich Bahnsen Der Alien von Altai Der kleine Finger der Evolution In Zeit Online 24 Marz 2010 Abgerufen am 11 Januar 2013 Index of denisova vergl dazu Max Planck Gesellschaft A High Coverage Denisovan Genome Max Planck Institute for Evolutionary Anthropology zuletzt abgerufen am 22 Februar 2022 A High Coverage Denisovan Genome idw online vom 7 Februar 2012 Gesamtes Genom einer ausgestorbenen Menschenform aus einem Fossil entschlusselt Siehe dazu auch die Fachveroffentlichung Matthias Meyer et al A High Coverage Genome Sequence from an Archaic Denisovan Individual In Science Band 338 Nr 6104 2012 S 222 226 doi 10 1126 science 1224344 Vergl dazu die jungste Revision der Daten zu den Mutationsraten bei Menschenaffen in Kevin E Langergraber et al Generation times in wild chimpanzees and gorillas suggest earlier divergence times in great ape and human evolution In PNAS Band 109 Nr 39 2012 S 15716 15721 doi 10 1073 pnas 1211740109 fur Beispiele zur Vielzahl konkurrierender Daten siehe auch Stammesgeschichte des Menschen Molekularbiologische und palaoanthropologische Befunde zum Entstehen der Menschenartigen Im Originalwortlaut We call the group to which this individual belonged Denisovans in analogy to Neanderthals as Denisovans are described for the first time based on molecular data from Denisova Cave just as Neanderthals were first described based on skeletal remains retrieved in the Neander Valley in Germany Wir nennen die Gruppe der dieses Individuum angehorte Denisovans in Analogie zu den Neandertalern denn so wie die Neandertaler erstmals beschrieben wurden anhand von Skelettfunden aus dem Neandertal in Deutschland wurden die Denisovans erstmals beschrieben anhand von molekularen Daten aus der Denissowa Hohle Viviane Slon Fabrizio Mafessoni Benjamin Vernot et al The genome of the offspring of a Neandertal mother and a Denisovan father In Nature Band 561 2018 S 113 116 doi 10 1038 s41586 018 0455 x Samantha Brown Thomas Higham Viviane Slon Svante Paabo et al Identification of a new hominin bone from Denisova Cave Siberia using collagen fingerprinting and mitochondrial DNA analysis In Scientific Reports Band 6 Artikel Nr 23559 2016 doi 10 1038 srep23559 Mutter Neandertalerin Vater Denisovaner Auf mpg de vom 22 August 2018 Mayukh Mondal Jaume Bertranpetit und Oscar Lao Approximate Bayesian computation with deep learning supports a third archaic introgression in Asia and Oceania In Nature Communications Band 10 2019 Artikel Nr 246 doi 10 1038 s41467 018 08089 7 Richard E Green et al A draft sequence of the Neandertal Genome In Science Band 328 Nr 5979 2010 S 710 722 doi 10 1126 science 1188021 Volltext PDF Im Wortlaut These analyses indicate that Neanderthals are more closely related than Denisovans to the population that contributed to the gene pool of the ancestors of present day Eurasians The fact that Eurasians share some additional affinity with the Denisova individual relative to Africans is compatible with a scenario in which Denisovans shared some of their history with Neanderthals before the gene flow from Neanderthals into modern humans occurred Benjamin Vernot et al Excavating Neandertal and Denisovan DNA from the genomes of Melanesian individuals In Science Band 352 Nr 6282 2016 S 235 239 doi 10 1126 science aad9416 David Reich et al Denisova Admixture and the First Modern Human Dispersals into Southeast Asia and Oceania In The American Journal of Human Genetics Band 89 Nr 4 2011 S 516 528 doi 10 1016 j ajhg 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ancient population structure on the degree of polymorphism shared between modern human populations and ancient hominins In PNAS Band 109 Nr 35 2012 S 13956 13960 doi 10 1073 pnas 1200567109 newscientist com vom 13 August 2012 textgleich mit der Printausgabe vom 18 August 2012 S 12 Human and Neanderthal interbreeding questioned Alan R Rogers Nathan S Harris und Alan A Achenbach Neanderthal Denisovan ancestors interbred with a distantly related hominin In Science Advances Band 6 Nr 8 2020 eaay5483 doi 10 1126 sciadv aay5483 Mysterious ghost populations had multiple trysts with human ancestors Auf sciencemag org vom 20 Februar 2020 Fruheste Kreuzung verschiedener Menschenarten Auf wissenschaft de vom 20 Februar 2020 Satish Chandra et al Textbook of Dental and Oral Anatomy Physiology and Occlusion Jaypee Brothers Medical Publishers New Delhi 2004 S 172 Colin Barras Toe could redraw human family tree In New Scientist Band 211 Nr 2825 S 10 Online Fassung unter Stone Age toe could redraw human family tree 10 August 2011 Elizabeth Pennisi More Genomes From Denisova Cave Show Mixing of Early Human Groups In Science Band 340 Nr 6134 2013 S 799 doi 10 1126 science 340 6134 799 Ewan Birney Jonathan K Pritchard Archaic Humans Four makes a party In Nature Band 505 Nr 7481 2014 S 32 34 doi 10 1038 nature12847 Grafik zur zeitlichen Abfolge der genetischen Trennung der archaischen Hominini Memento vom 28 Februar 2014 im Internet Archive siehe dazu auch Martin Kuhlwilm et al Ancient gene flow from early modern humans into Eastern Neanderthals In Nature Band 530 2016 S 429 433 doi 10 1038 nature16544 Volltext PDF 2 0 MB Press release The Nobel Prize in Physiology or Medicine 2022 In nobelprize org 3 Oktober 2022 abgerufen am 3 Oktober 2022 Alan Cooper und Chris Stringer Did the Denisovans Cross Wallace s Line In Science Band 342 Nr 6156 2013 S 321 323 doi 10 1126 science 1244869 Ewen Callaway Ancient DNA reveals secrets of human history Modern humans may have picked up key genes from extinct relatives In Nature Band 476 2011 S 136 137 doi 10 1038 476136a Qiaomei Fu et al DNA analysis of an early modern human from Tianyuan Cave China In PNAS Band 110 Nr 6 2013 S 2223 2227 doi 10 1073 pnas 1221359110 Ann Gibbons Elusive Denisovans Sighted in Oldest Human DNA In Science Band 342 Nr 6163 2013 S 1156 doi 10 1126 science 342 6163 1156 Ed Yong Our hybrid origins In New Scientist Band 211 Nr 2823 S 37 online 2 August 2011 Ahnlich ausserte sich David Reich Harvard Medical School in New Scientist vom 1 Oktober 2011 S 12 Chris Stringer The status of Homo heidelbergensis Schoetensack 1908 In Evolutionary Anthropology Issues News and Reviews Band 21 Nr 3 2012 S 101 107 doi 10 1002 evan 21311 Clement Zanolli Bence Viola Friedemann Schrenk und Ottmar Kullmer Solving the Hemanthropus peii mystery In 18 International Symposium on Dental Morphology Frankfurt am Main August 2022 S 71 zugleich Bulletin of the International Association for Paleodontology Band 16 Nr 2 2022 S 71 Fabrice Demeter et al A Middle Pleistocene Denisovan molar from the Annamite Chain of northern Laos In Nature Communications Band 13 Artikel Nr 2557 17 Mai 2022 doi 10 1038 s41467 022 29923 z This unusual tooth is the first fossil evidence of Denisovans in Southeast Asia Auf science org vom 17 Mai 2022 Tooth unlocks mystery of Denisovans in Asia Auf eurekalert org vom 17 Mai 2022 Denisovaner lebten wohl auch in Sudostasien Auf spektrum de vom 24 Mai 2022 Emilia Huerta Sanchez et al Altitude adaptation in Tibetans caused by introgression of Denisovan like DNA In Nature Band 512 Nr 7513 2014 S 194 197 doi 10 1038 nature13408Tibetans inherited high altitude gene from ancient human Auf sciencemag org vom 2 Juli 2014 Digitale Rekonstruktion der von anhaftenden Kalkkrusten befreite Tibet Unterkiefer Auf nature com vom 1 Mai 2019 a b Daniela Albat Denisova Der erste Mensch im tibetischen Hochland auf wissenschaft de vom 1 Mai 2019 Roland Knauer auf spektrum de vom 1 Mai 2019 Kiona N Smith Finally a Denisovan specimen from somewhere beyond Denisova Cave auf ars technica vom 1 Mai 2019 Denisovaner waren erste Menschenform im Hochland von Tibet Auf mpg de vom 1 Mai 2019 Matthew Warren Biggest Denisovan fossil yet spills ancient human s secrets Auf nature com vom 1 Mai 2019 Lageplan des Fundorts im Hochland von Tibet Jean Jaques Hublin How We Found an Elusive Hominin in China Auf sapiens org vom 1 Mai 2019 Sharon R Browning et al Analysis of Human Sequence Data Reveals Two Pulses of Archaic Denisovan Admixture In Cell Band 173 Nr 1 2018 S 53 61 e9 doi 10 1016 j cell 2018 02 031Modern humans interbred with Denisovans twice in history Auf eurekalert org vom 15 Marz 2018 Guy S Jacobs Georgi Hudjashov Lauri Saag Herawati Sudoyo J Stephen Lansing Murray P Cox et al Multiple Deeply Divergent Denisovan Ancestries in Papuans In Cell Online Veroffentlichung vom 11 April 2019 doi 10 1016 j cell 2019 02 035Our mysterious cousins the Denisovans may have mated with modern humans as recently as 15 000 years ago Auf sciencemag org vom 29 Marz 2019Papua haben mehrere Denisovaner Vorfahren Auf idw online vom 11 April 2019 Neue Verzweigungen im Stammbaum der Denisovaner Auf labo de vom 11 April 2019 a b Denisova Mensch Komplex eingekreuzt auf wissenschaft de vom 12 April 2019 Davide M Vespasiani et al Denisovan introgression has shaped the immune system of present day Papuans In PLoS Genetics Band 18 Nr 12 2022 e1010470 doi 10 1371 journal pgen 1010470 Maximilian Larena et al Philippine Ayta possess the highest level of Denisovan ancestry in the world In Current Biology Band 31 Nr 19 2021 P4219 4230 e10 doi 10 1016 j cub 2021 07 022 a b Ewen Callaway Hominin DNA baffles experts In Nature Band 504 2013 S 16 f doi 10 1038 504016a Matthias Meyer et al A mitochondrial genome sequence of a hominin from Sima de los Huesos In Nature Band 505 Nr 7483 2014 S 403 406 doi 10 1038 nature12788 Max Planck Gesellschaft vom 4 Dezember 2013 Alteste menschliche DNA entziffert Rex Dalton Fossil finger points to new human species DNA analysis reveals lost relative from 40 000 years ago In Nature Band 464 Nr 7290 2010 S 472 473 doi 10 1038 464472a Michael Seifert Weder Neandertaler noch moderner Mensch In Informationsdienst Wissenschaft Universitat Tubingen 22 Dezember 2010 Abgerufen am 11 Januar 2013 Im Wortlaut a sister group of Neanderthals with a population divergence time of one half to two thirds oft the time to the common ancestor of Neanderthals and humans Svante Paabo Die Neandertaler und wir Meine Suche nach den Urzeit Genen S Fischer 2014 ISBN 978 3 10 060520 7 nbsp Dieser Artikel wurde am 6 Februar 2013 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Denisova Mensch amp oldid 238330134