www.wikidata.de-de.nina.az
Zu den bekanntesten Ergebnissen des Humangenomprojekts gehort dass Menschen gleich ob nahe verwandt oder von verschiedenen Regionen oder Erdteilen etwa 99 9 Prozent ihres Erbguts gemeinsam haben selbst zu den nachsten Verwandten des Menschen den Schimpansen betragt die Gemeinsamkeit wohl noch mehr als 98 5 Prozent 1 Durch die enorme Grosse des Genoms abgeschatzt etwa 3 Milliarden Basenpaare ist der verbleibende variable Anteil er entspricht grob abgeschatzt etwa einer heterozygoten Position pro 1 300 Basenpaaren 2 aber immer noch betrachtlich Das menschliche Genom umfasst nach heutiger Kenntnis mehr als 10 Millionen Polymorphismen mit einem Anteil von hoher als 1 Prozent an der Gesamtpopulation 3 und standig werden neue entdeckt Zwei zufallig ausgewahlte nicht nahe verwandte Menschen unterscheiden sich dadurch in Millionen von Basenpaaren abgeschatzt jeder von uns in etwa vier Millionen Basenpaaren von einem zufallig ausgewahlten anderen Menschen 4 Diese genetische Variation ist verantwortlich fur den erblichen Anteil der gesamten phanotypischen Variation die zwischen verschiedenen Menschen besteht sie beruhrt damit Merkmale und Merkmalskomplexe wie Korpergrosse Hautfarbe Anfalligkeit fur verschiedene Krankheiten und moglicherweise auch psychische Faktoren Inhaltsverzeichnis 1 Hintergrund 2 Typen der genetischen Variation 2 1 SNPs 2 2 Indels 2 3 CNVs 3 Der Haplotyp 3 1 Koppelung und Koppelungsungleichgewicht 4 Variation zwischen Individuen und zwischen Populationen 4 1 Wie kommen Unterschiede zwischen Populationen zustande 5 Variation aufgrund der Abstammungsgeschichte 5 1 Einfluss archaischer Menschen 6 Anwendungen 6 1 Suche nach krankheitsauslosenden Genen 6 2 Fallbeispiel Hautfarbe 7 Zwillingsforschung 8 Literatur 9 EinzelnachweiseHintergrund BearbeitenDas menschliche Erbgut umfasst etwa 21 000 proteincodierende Gene 2 sie entsprechen etwa 1 5 Prozent des Genoms Doch unterliegen mindestens etwa drei bis zu acht Prozent der Basenpaare einer negativen bereinigenden Selektion das bedeutet Mutationen sind hier seltener als zufallsbedingt zu erwarten ware 5 Der Anteil bedeutsamer Sequenzen abseits proteincodierender Abschnitte ist also umfangreicher als jener der proteincodierenden Gene Solche bedeutsamen nichtcodierenden DNA Abschnitte dienen hauptsachlich der Genregulation ihre Sequenzen stellen insbesondere sogenannte Cis Elemente dar oder werden in regulatorische RNA umgeschrieben Ein weiterer grosser Anteil des Genoms wird von mobilen genetischen Elementen oder Transposons eingenommen anders als fruher gedacht sind diese nicht alle nur genetischer Mull sondern ubernehmen zum Teil regulatorische Aufgaben und spielen eine Rolle bei evolutionaren Neuerungen der Genexpression Der Rest des Genoms besitzt soweit heute bekannt keine vergleichbare Funktion vielfach handelt es sich um standig wiederholte kurze Sequenzen repetitive DNA vermutlich ohne Informationsgehalt Durch Mutationen erzeugte Variation in proteincodierenden Genen und allen regulatorisch wirksamen Anteilen nicht wie lange Zeit angenommen in den codierenden Genen allein tragen damit zur Merkmalsvariation des Menschen bei Genetische Variation Polymorphismen in den ubrigen Abschnitten besitzt vermutlich in der Regel keine besonderen Auswirkungen Ihre Erforschung kann aber z B fur die Analyse von Verwandtschaftsbeziehungen hilfreich sein Genetische Genealogie auch die Technik des sog genetischen Fingerabdrucks beruht auf solcher Variation nichtcodierender Abschnitte die nicht der Selektion unterliegen Fur diese Verfahren werden auch Variationen der repetitiven DNA betrachtet so genannte Mikrosatelliten Diese werden im Folgenden nicht weiter betrachtet Ebenfalls erst seit weniger als 20 Jahren ist bekannt dass unter Umstanden auch erbliche Variationen abseits der DNA Sequenz bei der Merkmalsauspragung zu beachten sind dies wird Epigenetik genannt Alle Unterschiede zwischen Individuen die weder genetischer noch epigenetischer Natur sind mussen demnach durch Umwelteinflusse erklart werden Der durch sie bedingte Anteil an der Variationsbreite wird Umweltvariation genannt Typen der genetischen Variation BearbeitenVariation im menschlichen Genom betrifft verschiedene Genloci in unterschiedlichem Ausmass Einige Abschnitte variieren niemals vermutlich deshalb weil hier entstehende Varianten fast immer letale Auswirkungen haben Man spricht hier von konservierten Genen bzw Genabschnitten Wenige Bereiche sind hoch variabel zwischen verschiedenen Individuen Dabei sind geerbte Varianten zu unterscheiden von solchen Variationen die de novo durch spontane Mutation in einem Individuum neu entstehen diese konnen Keimzellen betreffen oder Zellen des ubrigen Korpergewebes Von wesentlicher Bedeutung ist hier der Unterschied zwischen erblichen in der Keimbahn verankerten Variationen und den nicht ererbten im Korpergewebe somatisch neu entstandenen Letztere konnen sich auf die Entstehung zahlreicher Krankheiten zum Beispiel Krebs auswirken sie werden aber nicht an kunftige Generationen vererbt SNPs Bearbeiten nbsp SNP DNA Molekul 1 unterscheidet sich von DNA Molekul 2 in einem einzelnen Basenpaarplatz C T polymorphism Die haufigsten und am besten verstandenen Variationen des menschlichen Genoms betreffen den Austausch einer einzelnen Base dies wird als Einzelnukleotid Polymorphismus in der Regel abgekurzt als SNP ausgesprochen als snip bezeichnet Aufgrund der Redundanz des genetischen Codes konnen SNPs ohne Konsequenz stumm sein wenn das aus der Mutation resultierende Basentriplett fur dieselbe Aminosaure codiert wie das ursprungliche Andernfalls wird meist eine einzelne Aminosaure eines Proteins ausgetauscht seltener resultieren komplexere Veranderungen zum Beispiel wenn ein Stopcodon neu entsteht Betreffen SNPs die Keimbahn werden sie vererbt Obwohl naturgemass zahlreiche sehr seltene SNPs existieren die zum Beispiel auf eine kurz zuruckliegende Mutation zuruckgehen sind Millionen von SNPs im Genom in vielen Populationen sehr weit verbreitet Dieser Polymorphismus besteht entweder weil die entsprechende Variante evolutiv neutral oder beinahe neutral ist d h kaum der Selektion unterliegt weil ausgleichende Selektion engl balancing selection die Verschiedenheit aktiv erhalt und fordert oder weil in unterschiedlichen Regionen jeweils unterschiedliche Varianten zum Beispiel wegen anderer vorherrschender Krankheitserreger oder eines anderen Klimas selektiv vorteilhaft sind Durch Forschungsvorhaben wie z B das 1000 Genome Projekt oder HapMap liegen heute umfangreiche Datenbanken uber im menschlichen Genom verbreitete SNPs vor Weil SNPs in Familien uber mehrere Generationen vererbt werden bilden sie die Grundlage fur die Genetische Genealogie vereinfacht gesagt sind zwei Menschen umso naher verwandt je mehr SNPs sie gemeinsam haben Indels Bearbeiten Eine weitere verbreitete Quelle der genetischen Variation betreffen kurze Einfugungen Insertionen und Auslassungen Deletionen kurzer DNA Abschnitte die zum Beispiel durch Fehler und Ungenauigkeiten bei der DNA Replikation entstehen konnen Wegen der oftmals vergleichbaren Auswirkungen werden beide Variationen oft zu einer Klasse vereinigt die dann Indels genannt wird CNVs Bearbeiten Bei weitem seltener als SNPs und Indels aber doch viel haufiger als zeitweise angenommen existieren umfangreichere und komplexere Variationen im menschlichen Genom Diese werden meist unter copy number variation abgekurzt CNV deutsch Kopienzahlvariation zusammengefasst 6 CNVs konnen Tausende selten sogar Millionen von Basenpaaren lang sein sie sind mit den vor allem fur SNPs optimierten normalen Techniken schwer zu entdecken Am haufigsten treten Veranderungen in der Kopienzahl eines Gens auf die durch die veranderte Transkriptionsrate durch Veranderung der Dosis eines Genprodukts Veranderungen des Phanotyps bewirken konnen seltener kommt es zu komplexen Veranderungen mit strukturellen Auswirkungen Etwa 5 Prozent aller Gene liegen im Genom schon normalerweise in zwei oder mehr Kopien vor die Anzahl der Genkopien bei diesen kann besonders leicht variieren da es hier besonders leicht zu Verschiebungen des Kopierrasters aufgrund nicht homologer Paarungen kommen kann CNVs betreffen moglicherweise aber sogar mehr als 10 Prozent des gesamten menschlichen Genoms Die bereits seit langem bekannten Veranderungen der Anzahl ganzer Chromosomen die Erkrankungen wie das Down Syndrom oder das Turner Syndrom bewirken stellen besonders ausgepragte allerdings nicht die Keimbahn betreffende CNVs dar Der Haplotyp BearbeitenIm diploiden Genom eines Menschen gibt es jedes Gen mit Ausnahme einiger auf den Geschlechtschromosomen in zwei Ausfertigungen eines auf dem vom Vater und eines auf dem von der Mutter ererbten Chromosom Diese Gene mussen nicht identisch sein und konnen in Genvarianten auftreten Liegen die beiden Gene in unterschiedlichen Allelen vor ist der Zusammenhang zum Phanotyp nicht eindeutig und oft verwickelt Manchmal wird eines der Allele auch epigenetisch maskiert stummgeschaltet sodass der Phanotyp vollstandig von dem anderen bestimmt wird Auch fur die Vererbung von Genvarianten ist es nicht gleichgultig wie sie auf den Chromosomen angeordnet sind Liegen zwei Varianten auf demselben Chromosom ist es aufgrund der Natur des Verdoppelungsvorgangs sehr viel wahrscheinlicher dass sie gemeinsam vererbt werden und dann auch in der nachsten Generation gemeinsam auftreten Wird der Phanotyp gerade durch die Kombination in besonderer Weise gepragt kann dies die Frequenz des Allels dann enorm beeinflussen Die Allelauspragung jeweils eines Chromosoms wird deshalb mit einem besonderen Fachwort als Haplotyp bezeichnet Die Allele eines Haplotyps werden gemeinsam vererbt ausser wenn durch Crossing over wahrend der geschlechtlichen Fortpflanzung wahrend der Meiose Abschnitte gegeneinander ausgetauscht werden Koppelung und Koppelungsungleichgewicht Bearbeiten Da Gene auf demselben Chromosom haufiger gemeinsam vererbt werden erscheinen sie bei einer statistischen Analyse miteinander gekoppelt engl linkage In klassischen genetischen Studien zu Erbkrankheiten kann durch Kopplungsanalyse der Ort und Erbgang krankheitsverursachender Gene aufgeklart werden der ansonsten durch die Grosse des Genoms kaum auffindbar ware Dies gelingt am besten mit durch ein einzelnes Gen mit grossem Effekt verursachten Krankheiten deren Erbgang den Mendelschen Regeln folgt Ist ein Allel eines Haplotyps in einer bestimmten Umwelt stark von der Selektion begunstigt wird nicht nur wie zu erwarten ware dieses Allel selbst in kunftigen Generationen haufiger sondern auch andere neutrale oder sogar negative Allele die sich zufallig auf demselben Chromosom in raumlicher Nahe dazu befinden In gleicher Weise konnen Allele die nur in Kombination einen positiven oder negativen Effekt besitzen je nach Koppelung verstarkt oder vermindert selektiert worden sein Dieser Zusammenhang wird umso seltener durch Crossing over aufgebrochen werden je weniger Zeit seit der Entstehung des Allels vergangen ist und je naher benachbart die gekoppelten Allele auf dem Chromosomenstrang liegen da Crossing over zwischen ihnen dadurch unwahrscheinlicher wird Durch die Koppelung sind einzelne Allele haufiger als nach dem Zufall zu erwarten gemeinsam vorhanden auch ein neutrales Allel kann dadurch quasi huckepack im Genom haufiger werden Dieser Zusammenhang wird Koppelungsungleichgewicht oder haufiger nach dem Englischen linkage disequilibrium genannt heute wird der Term linkage disequilibrium allerdings davon abgekoppelt fur alle nicht zufalligen Beziehungen von Allelen verwendet 7 Durch linkage disequilibrium konservierte Genensembles sind zum Beispiel bei der Analyse von Erbkrankheiten die durch zahlreiche Gene mit geringem Effekt die fur sich betrachtet die Wahrscheinlichkeit der Krankheit nur um wenige Prozent beeinflussen wichtig 8 Dabei macht man sich zunutze dass das unbekannte krankheitsfordernde Allel im linkage disequilibrium mit einem bereits bekannten SNP sein konnte so dass eine Korrelation zwischen SNP und Krankheit auch dann zu beobachten ware wenn das SNP Allel selbst uberhaupt nichts mit der Erkrankung zu tun hat Zu diesem Zweck sind standardisierte Sonden sog SNP Chips entwickelt worden Ein weiteres Einsatzfeld fur linkage disequilibrium ist die Analyse des Ursprungs menschlicher Populationen und von Wanderungsbewegungen Variation zwischen Individuen und zwischen Populationen BearbeitenNach einem gangigen Mass Wrights Index FST kann man uberschlagig geschatzt etwa 15 Prozent der Varianz im menschlichen Erbgut auf Unterschiede zwischen Populationen die restlichen 85 Prozent auf Unterschiede von Individuen innerhalb dieser Populationen zuruckfuhren 9 Aus diesem seit Jahrzehnten bekannten und durch die modernen Ergebnisse bestatigten Wert ist geschlossen worden die Unterschiede zwischen Populationen oder dem damals noch vorherrschenden Sprachgebrauch folgend Rassen seien so gering dass sie zu vernachlassigen seien 10 dieser Schluss ist aber keineswegs zwingend 11 Unterschiede in der genetischen Struktur zwischen Populationen konnen genutzt werden um die Ausbreitung des Menschen uber den Globus zu rekonstruieren Sie sind aber moglicherweise auch bedeutsam bei der medikamentosen Behandlung von Krankheiten Wie kommen Unterschiede zwischen Populationen zustande Bearbeiten Dass unterschiedliche Menschengruppen unterschiedliche Allele ihrer Gene tragen ist uberwiegend einfach eine Folge des Zufalls in Zusammenhang mit Genen als Gendrift bezeichnet Unterschiedliche Nachkommenzahlen von Eltern mit zufalligen genetischen Unterschieden fuhren dazu dass an einigen Orten bestimmte Allele zufallig verloren gehen an anderen Orten andere Diese Unterschiede gleichen sich nur dann standig wieder aus wenn die Paarungshaufigkeit innerhalb der Population zufallig verteilt ist Panmixie der homogenisierende Einfluss auf eine Einzelpopulation wird dann als Genfluss bezeichnet Untersuchungen menschlicher Populationen haben gezeigt dass Menschen ihre Partner fast ausschliesslich aus einem engen Radius in traditionellen Gesellschaften wenige Kilometer um ihren Geburtsort wahlen Daraus ergibt sich eine Populationsstruktur bei der zwar Merkmale mehr oder weniger kontinuierlich variieren bei Vergleich uber etwas grossere Distanzen aber merkliche Unterschiede entstehen die gegen den homogenisierenden Einfluss des Genflusses Bestand haben aber ohne dass an irgendeiner Stelle eine scharfe Trennungslinie zu ziehen ware Populationsmodelle mit solchen Eigenschaften werden als Isolation durch Distanz beschrieben auch dieses Konzept geht auf das Werk von Sewall Wright zuruck 12 Werden nur Menschen aus weit entfernten Regionen miteinander verglichen wird die klinale Natur der Variation leicht verkannt 13 Nur fur sehr wenige Merkmalsvariationen wurde ein adaptiver Wert ermittelt zum Beispiel die Hautfarbe Menschen die in kalteren Klimaten leben sind ausserdem im Verhaltnis schwerer ihre Gliedmassen vor allem der distale Abschnitt sind kurzer wahrend bei der Korpergrosse insgesamt kein Trend besteht 14 Die Tendenz zu kurzeren Extremitaten in kalterem Klima folgt der aufgrund von Beobachtungen an zahlreichen Tierarten aufgestellten Allen schen Regel Ein weiteres bekannt gewordenes Beispiel ist die Laktosetoleranz bei Europaern und Nordasiaten die mit der Abstammung von Viehzuchtern erklart wird und sich offensichtlich erst vor wenigen Tausend Jahren in den Populationen durchsetzte 15 Ein weiteres beruhmt gewordenes Beispiel ist das Sichelzellenanamie Allel das heterozygoten Tragern hohere Resistenz gegenuber Malaria verleiht und deshalb trotz der schweren Erbkrankheit im homozygoten Fall sich in stark von Malaria betroffenen Gebieten in hohen Anteilen der Population findet Balancierter Polymorphismus Variation aufgrund der Abstammungsgeschichte BearbeitenDie gegenwartige genetische Variation spiegelt zudem die Geschichte von Migration und Bevolkerungswachstum wider Wenn Populationen z B durch Auswanderung aus anderen Populationen hervorgehen indem eine kleine Gruppe in einen neuen Lebensraum vorstosst wie z B die Polynesier bei ihren Bootsfahrten zu den pazifischen Inseln ist zu erwarten dass in dieser Gruppe nicht alle Allele der Ausgangspopulation vertreten sein werden Wird diese Population dann im neuen Lebensraum wieder zahlreicher ist ihre Variation trotzdem merklich geringer als diejenige der Ausgangspopulation auch wenn durch Neumutation nach und nach die Zahl der Allele wieder hoher werden wird Dies wird als der Grundereffekt bezeichnet In gleicher Weise wirkt sich ein drastischer Bevolkerungsschwund aus den nur eine kleine Gruppe uberlebt Auch wenn die Population spater wieder ihre Ausgangsgrosse erreicht ist ihre Variation dauerhaft vermindert dies wird als Genetischer Flaschenhals umschrieben Populationsgenetiker haben Individuen aus zahlreichen Populationen und Volkern auf der ganzen Erde genetisch verglichen die bei ihnen vorhandenen SNPs Mikrosatelliten und anderen Variationen kartiert gezahlt und verglichen um auf dieser Basis die Ausbreitung rekonstruieren zu konnen Es zeigt sich dass die hochste genetische Variabilitat in Afrika zu finden ist dies gilt auch phanotypisch z B fur die klassische anthropologische Technik der Schadelvermessung 16 Die Populationen der anderen Kontinente besitzen von wenigen neuen Allelen abgesehen nur einen bestimmten Ausschnitt des afrikanischen Spektrums Die Daten lassen sich gut mit einer Serie von Grundereffekten nach der Auswanderung aus einer afrikanischen Urheimat erklaren 17 Gruppiert man die Sequenzen nach Ahnlichkeiten sind die aus dem Nahen Osten den Afrikanern am ahnlichsten gefolgt von Europaern Sud und Zentralasien und Ostasien am weitesten unterscheiden sich die Bewohner Papuas und Melanesiens sowie die indigenen Amerikaner Auch wenn die Ahnlichkeit benachbarter Volker zum Teil sicherlich auf Vermischung oder Hybridisierung zuruckzufuhren ist lasst sich dieses Muster sehr uberzeugend als Abbild einer Wanderungsbewegung mit dem Ursprung Afrika interpretieren 18 was altere Studien auf Basis weniger Gene und der Verwandtschaft von Sprachen sowie von Parasiten des Menschen klar bestatigt 19 Die beobachtbare Variation ist dabei fast in ihrer Ganze zufallsgetrieben d h durch genetische Drift erklarbar Hypothesen uber eine unterschiedliche Evolutionsgeschwindigkeit zwischen Rassen die von rassistischen Vertretern der Neuen Rechten bis heute vertreten werden 20 haben in den Daten keinerlei Grundlage Auch innerhalb von Regionen lasst sich die Verwandtschaft von menschlichen Populationen mit denselben Methoden aufklaren Neben zahlreichen europaischen Studien wurden zum Beispiel die Bewohner der pazifischen Inseln in einer grossen Studie analysiert 21 Dabei wurde nicht nur der Unterschied zwischen Melanesiern und Polynesiern bestatigt es zeigte sich auch dass die Bewohner des Landesinneren der grossen Inseln untereinander genetisch sehr verschieden sind wobei jede Gemeinschaft unter sich relativ wenig Variabilitat aufwies Die Bewohner der Kustenregionen derselben Inseln sind untereinander viel naher miteinander verwandt Dies zeigt nicht nur dass beide Gruppen die Inseln unabhangig voneinander erreichten sondern auch dass der offene Ozean offensichtlich eine geringere Barriere fur Wanderungen darstellte als die schroffen Gebirge des Landesinneren Die erwahnten Daten erlauben die Rekonstruktion eines Verzweigungsmusters liefern aber in dieser Form weder Werte fur die Datierung der Wanderung noch uber die effektive Populationsgrosse der beteiligten Gruppen Analysen der Daten daraufhin sind recht verwickelt und die Resultate uneinheitlich und von den verwendeten auch statistischen Methoden abhangig 22 23 Schon aus der Tatsache dass die Variation des menschlichen Genoms beim Vergleich zwischen Arten vergleichsweise klein ist sie ist kaum halb so gross wie diejenige von Schimpanse und Gorilla trotz weitaus grosserem Areal und Populationsgrosse kann auf einen relativ kurz zuruckliegenden Ursprung aller heutigen menschlichen Populationen geschlossen werden Obwohl in einigen Fallen die Inzidenz von Krankheiten an die geographische Herkunft gekoppelt ist ist bisher die Kenntnis der konventionellen Rasse das heisst im Regelfall der Hautfarbe bei der Diagnose und Behandlung von Krankheiten von geringer Bedeutung 24 Dies gilt insbesondere fur Immigrantengesellschaften wie die der USA in der Amerikaner afrikanischer Herkunft nach Selbstauskunft klassifiziert schon im Durchschnitt mehr als 20 Prozent europaischer SNPs tragen Im Zuge der Bemuhungen um eine individualisierte Medizin gibt es aber Bestrebungen die genetische Herkunft bei der Behandlung wenn moglich zu berucksichtigen Zumindest bei der Erforschung der genetischen Ursachen von Krankheiten reicht es nicht aus Studien an einer limitierten homogenen Gruppe Europaer oder Europaischstammiger als Reprasentanz fur die Menschheit zu betrachten 25 Einfluss archaischer Menschen Bearbeiten Hauptartikel Genfluss archaischer Menschen zu Homo sapiens Seit dem Jahr 2010 ist bekannt dass ein Teil der genetischen Variation beim modernen Menschen zusatzlich durch das Einkreuzen Introgression genannt von Genen archaischer ausgestorbener Stammlinien des Menschen in den menschlichen Genpool herruhrt Ein solcher Genfluss ist erst nachweisbar seit aus fossilen Knochen DNA extrahiert und sequenziert werden kann so dass das archaische und das moderne Erbgut direkt miteinander verglichen werden konnen Moderne Europaer tragen demnach 1 bis 4 Prozent Allele des Neanderthalers 26 Und ein anderer Vormensch der Denisova Mensch bisher nur von einem Fingerknochen aus einer Hohle im Altai Gebirge bekannt hat zum Genom zahlreicher Menschengruppen beigetragen am meisten mit 4 bis 6 Prozent zu dem der Melanesier 27 Herausfinden lasst sich dies einerseits durch Vergleich mit nicht von der Introgression betroffenen Menschen Populationen vor allem Afrikanern Daneben existieren raffinierte Methoden bei denen zum Beispiel die Verteilung der Allele auf die Chromosomen statistisch analysiert werden 28 Anwendungen BearbeitenSuche nach krankheitsauslosenden Genen Bearbeiten Wesentlicher Antrieb zur Erforschung der genetischen Variation des Menschen ist heute die Suche nach Genen und Genvarianten die Volkskrankheiten wie Krebs Diabetes verschiedene Autoimmunerkrankungen oder Herz Kreislauf Erkrankungen hervorrufen oder fordern oder die sich auf die Wirkung von Medikamenten gegen diese Krankheiten auswirken Die offentliche und private Forschung die insgesamt Hunderte Millionen Euro benotigt hat wird durch den erhofften medizinischen Nutzen angetrieben weitere Erkenntnisse sind eher Beiprodukte Bereits vor dem Humangenomprojekt war dabei klar dass es sich nicht um wenige allein krankheitsauslosende Gene handeln kann ansonsten hatte man sie mittels Kopplungsanalyse bereits finden mussen eine Ubersicht uber entsprechende Gene und Krankheiten gibt die Datenbank OMIM Der bisherige Erfolg dieser Studien war allerdings durchwachsen 29 Die Methode mit der man die fur Erkrankungen wesentlichen Allele herauszufinden hofft sind Genom weite Assoziationsstudien abgekurzt GWAS Dabei dienen die kartierten in menschlichen Populationen weit verbreiteten SNPs die bereits bekannt und in Datenbanken zuganglich sind als Marker bei der Suche nach krankheitsfordernden Allelen Die Hoffnung dabei ist dass diese linkage disequilibrium mit einigen dieser Marker aufweisen Nach dem Grad der Koppelung ist es im Prinzip moglich wenn man entsprechende Kandidaten gefunden hat ihre Lage auf einem Chromosom einzugrenzen da linkage disequilibrium ja mit raumlicher Nahe auf dem Basenstrang ansteigen sollte SNPs bei denen eine Koppelung eines Marker SNP zu einem interessanten komplexeren Merkmal in der Regel einer Krankheit gefunden wurden werden ebenfalls in einer Datenbank gespeichert und dokumentiert die das amerikanische National Human Genome Research Institute fuhrt 30 Inzwischen sind einige Tausend solcher Verknupfungen gefunden worden Steht ein identifiziertes Allel in statistisch signifikantem Zusammenhang mit einer Krankheit ist in der Regel davon auszugehen dass der entsprechende Genlocus an der Entstehung der Krankheit irgendwie beteiligt ist In der Praxis sind etliche Loci gleich mit mehreren Krankheiten verknupft Pleiotropie Die bisherigen Studien 29 zeigen dass fur gangige Erkrankungen jeweils einige Hundert Loci mit Genvarianten identifiziert werden konnten die mit Haufigkeit der Erkrankung korrelieren Jedes einzelne tragt typischerweise aber nur 1 bis 1 5 Prozent zum Krankheitsrisiko bei alle zusammengenommen etwa 20 bis 30 Prozent Bei der Volkskrankheit Diabetes tragen alle bisher identifizierten SNPs zusammengenommen kaum 10 Prozent zum erblichen Krankheitsrisiko bei ihre Kenntnis ist verglichen mit anderen Faktoren die zudem viel leichter und billiger zu ermitteln sind fur die klinische Anwendung wertlos 31 wenn sie auch zahlreiche neue Anhaltspunkte zur Erforschung der Krankheit liefern Zusatzlich ist bei diesen Forschungsergebnissen das methodische Risiko zufallige Korrelationen falschlich fur statistisch signifikante Ergebnisse zu halten extrem hoch 32 33 Fur die Diskrepanz der Ergebnisse klassischer Erblichkeitsanalysen die oft einen erheblichen erblichen Anteil an Krankheitsrisiken nahelegen und den wenigen durch GWAS tatsachlich festzumachenden Allelen gibt es verschiedene Erklarungsmoglichkeiten 34 Infinitesimalmodell Die Erblichkeit wird durch das Zusammenspiel hunderter oder gar Tausender Allele bestimmt von denen jedes einzelne typischerweise weit weniger als ein Prozent beitragt Erhohtes Risiko ist dann durch das zufallige Zusammentreffen vieler Hundert ungunstiger Allele erklarbar Seltene Allele Modell Die Erblichkeit ergibt sich aus Allelen die fur sich betrachtet jeweils einen grossen Effekt besitzen und das Risiko substantiell erhohen Nur ist jedes dieser Allele so selten dass es nur bei einem Bruchteil der Patienten von oft weniger als einem Prozent auftritt Fur jede Krankheit konnte es Hunderte oder Tausende verschiedene solcher seltenen Allele mit grossem Effekt geben von denen alle durch ihre Seltenheit bei Analyse des Risikos der Gesamtbevolkerung keinen signifikanten Einfluss ergeben Modell der erweiterten Erblichkeit An der Vererbung von Krankheitsrisiken sind nicht nur Gene beteiligt Neben vererbten epigenetischen Faktoren z B Muster der DNA Methylierung spielen auch Wechselwirkungen zwischen Genen Epistase und zwischen Genen und Umwelt eine wesentliche Rolle Fur und gegen jedes der Modelle gibt es empirische Belege Wahrscheinlich spielen alle drei eine im jeweiligen Einzelfall jeweils unterschiedliche Rolle Ein Massentest Screening auf krankheitsassoziierte Allele oder eine medizinische Analyse des eigenen Genoms hat aus heutiger Sicht daher keinen besonderen Nutzen Aus dem gleichen Grund sind aber Befurchtungen grundlos Dritte z B Versicherungen konnten aus der Kenntnis des individuellen Genoms die sie irgendwie erlangt haben signifikante Krankheitsrisiken auslesen von einigen recht seltenen Erbkrankheiten abgesehen Kenntnis krankheitsfordernder Loci kann allerdings vielleicht zukunftig die Suche nach neuen Medikamenten entscheidend voranbringen Fallbeispiel Hautfarbe Bearbeiten nbsp Globale Verteilung der Hautfarben bei indigenen Bevolkerungen basierend auf von Luschans FarbskalaDie menschliche Hautfarbe gehort zu den auffalligsten genetisch bedingten Unterschieden zwischen einzelnen Menschen und menschlichen Populationen Fruher wurde wesentlich auf Basis der Hautfarbe die Menschheit in Menschenrassen eingeteilt Ausserdem ist die Pigmentierung der Haut ein wesentlicher Faktor bei der Entstehung von Krankheiten wie zum Beispiel Hautkrebs 35 Ausschliesslich bei Europaern treten zusatzlich Variationen in der Haarfarbe und Augenfarbe auf deren genetische Basis zu der der Hautfarbe nahezu identisch ist 36 Obwohl andere Faktoren an der Farbentstehung beteiligt sind ist die Variation der Hautfarbe bei Menschen fast ausschliesslich auf Unterschiede in der Anzahl und Verteilung der Melanosomen letztlich auf den Gehalt des Pigments Melanin zuruckfuhrbar wobei der Gesamtgehalt weitaus wichtiger ist als das Verhaltnis der beiden auftretenden Formen Phaomelanin und Eumelanin zueinander 37 Hautfarbe ist ein klassisches polygenisches Merkmal an dessen Auspragung zahlreiche Gene beteiligt sind Die vor allem aus der Untersuchung von Menschen mit Albinismus abgeleitete Idee Varianten des Schlusselenzyms Tyrosinase konnten die Variation erklaren hat sich nicht bestatigt Auf Grundlage von genomweiten Assoziationsstudien GWAS sind aber inzwischen zahlreiche Gene identifiziert worden bei denen unterschiedliche Allele in der Regel nur durch Punktmutationen SNPs voneinander unterschieden den grossten Teil der Merkmalsvariation erklaren konnen Gut nachgewiesen ist der Einfluss des Gens MC1R das einen G Protein gekoppelten Rezeptor codiert 38 36 Ein Allel dieses Gens findet sich auffallend gehauft bei Menschen mit sehr hellem Hauttyp und roten Haaren wahrend es anders als fast alle anderen betreffenden Gene nichts zur Augenfarbe beitragt Von grosser Bedeutung sind auch SNPs des Gens SLC24A5 zu diesem Gen homologe Gene sind als verantwortlich fur helle Fell oder Korperfarben bei einigen Tierarten z B Agouti identifiziert worden Zahlreiche weitere Gene zum Beispiel OCA2 MIM HERC2 ASIP IRF4 SLC24A4 und viele andere konnten durch GWAS mit Auspragungen der Hautfarbe korreliert werden ohne dass ihre Rolle bei der Regulation in jedem Falle verstanden ware 38 39 jedes Jahr werden neue entdeckt Dabei besitzt kein einzelnes Gen einen entscheidenden Einfluss zu hellerem oder dunklerem Hauttyp disponierende Allele konnen durch den Einfluss anderer Gene mit gegensatzlichem Effekt immer uberlagert sein Hautfarbe gehort zu den wenigen Merkmalen bei denen beim Menschen eine positive Selektion nachgewiesen werden kann 40 Die Hautfarbe variiert mit der geografischen Breite je naher am Aquator Menschen leben desto dunkler ist ihre Haut Als wesentlich wird ein Zusammenspiel zwischen Schutzfunktion gegen Zellschaden durch UV Strahlung begunstigt dunkle Haut bei intensiver Sonneneinstrahlung und Vitamin D Synthese durch Sonnenlicht in der Haut 41 begunstigt helle Haut bei geringer Sonneneinstrahlung angesehen weitere Faktoren wie die grossere Anfalligkeit dunkler Haut gegenuber Erfrierungen spielen vermutlich eine Rolle 37 Obwohl nicht vollig gesichert ist welche Hautfarbe die ursprungliche ist Schimpansen haben helle Haut die vom schwarzen Fell verdeckt wird ist es am wahrscheinlichsten dass die hellen Varianten auf Mutationen zuruckgehen die in nach Norden wandernden Menschenpopulationen bei der Ausbreitung der Menschheit von Afrika aus fixiert worden sind Die helle Hautfarbe der Europaer und Nordasiaten diese ist bei objektiver Messung gleich die gelbe Rasse eine Fiktion chauvinistischer Europaer ist dabei konvergent auf unabhangiger genetischer Basis entstanden Zwillingsforschung BearbeitenUnter gewissen Bedingungen lasst sich der genetische Anteil an der Variation anhand von phanotypischen Ahnlichkeiten zwischen Verwandten z B Zwillinge schatzen Die Methode der Zwillingsforschung besteht darin die Ahnlichkeiten von eineiigen und zweieiigen Zwillingen zu analysieren Eineiige Zwillinge sind genetisch identisch wahrend zweieiige Zwillinge etwa die Halfte ihrer Gene gemeinsam haben Beide teilen sich dieselbe Schwangerschaft und die meisten Zwillinge wachsen in derselben Familie auf Will man nun herausfinden inwiefern Korpergrosse genetisch beeinflusst ist kann man die Variation der Korpergrosse bei eineiigen Zwillingen mit der bei zweieiigen Zwillingen vergleichen Mithilfe der Populationsgenetik lasst sich danach die Heritabilitat schatzen Studien haben so ergeben dass in den meisten Populationen etwas mehr als die Halfte der Variation bei Korpergrosse durch die genetische Verwandtschaft zwischen Eltern und Kindern erklarbar ist 42 Literatur BearbeitenC G Nicholas Mascie Taylor Akira Yasukouchi Stanley Ulijaszek Hrsg Human Variation From the Laboratory to the Field Society for the Study of Human Biology Symposium Series Vol 49 CRC Press Boca Raton FL u a 2010 ISBN 978 1 4200 8471 9 Julian C Knight Human Genetic Diversity Functional Consequences for Health and Disease Oxford University Press Oxford u a 2009 ISBN 978 0 19 922770 9 Robert Boyd Joan B Silk How Humans Evolved 4th edition Norton New York NY u a 2006 ISBN 0 393 92628 1 Einzelnachweise Bearbeiten The Chimpanzee Sequencingand Analysis Consortium 2005 Initial sequence of the chimpanzee genome and comparison with the human genome Nature 437 69 87 doi 10 1038 nature04072 a b Eric S Lander 2011 Initial Impact of the Sequencing of the Human Genome Nature 470 187 197 doi 10 1038 nature09792 David B Goldstein amp Gianpiero L Cavalleri 2005 Understanding human diversity Nature 437 1241 1242 Kelly A Frazer Sarah S Murray Nicholas J Schork Eric J Topol 2009 Human genetic variation and its contribution to complex traits Nature Reviews Genetics 10 241 251 doi 10 1038 nrg2554 The ENCODE Project Consortium 2012 An integrated encyclopedia of DNA elements in the human genome Nature 489 57 74 doi 10 1038 nature11247 Pawel Stankiewicz amp James R Lupski 2019 Structural Variation in the Human Genome and its Role in Disease Annual Review of Medicine 61 437 455 doi 10 1146 annurev med 100708 204735 Montgomery Slatkin 2008 Linkage disequilibrium understanding the evolutionary past and mapping the medical future Nature Reviews Genetics 9 477 489 Kristin G Ardlie Leonid Kruglyak Mark Seielstad 2002 Patterns of linkage disequilibrium in the human genome Natur Reviews Genetics 3 299 310 doi 10 1038 nrg777 Guido Barbujani amp Vincenza Colonna 2010 Human genome diversity frequently asked questions Trends in Genetics 26 285 295 doi 10 1016 j tig 2010 04 002 Richard Lewontin 1972 The apportionment of human diversity In T Dobzhansky M K Hecht W C Steere editors Evolutionary Biology 6 Appleton Century Crofts New York pp 381 398 A W F Edwards 2003 Human genetic diversity Lewontin s fallacy BioEssays 25 798 801 S Wright 1942 Isolation by distance Genetics 28 114 138 David Serre amp Svante Paabo 2004 Evidence for Gradients of Human Genetic Diversity Within and Among Continents Genome Research 14 1679 1685 doi 10 1101 gr 2529604 Christopher Ruff 2002 Variation in human body size and shape Annual Revue of Anthropology 31 211 232 doi 10 1146 annurev anthro 31 040402 085407 J Burger M Kirchner B Bramanti W Haak M G Thomas 2007 Absence of the lactase persistence associated allele in early Neolithic Europeans Proceedings of the National Academy of Sciences USA 104 10 3736 3741 doi 10 1073 pnas 0607187104 Andrea Manica Bill Amos Francois Balloux Tsunehiko Hanihara 2007 The effect of ancient population bottlenecks on human phenotypic variation Nature 448 7151 346 348 doi 10 1038 nature05951 Jun Z Li Devin M Absher Hua Tang Audrey M Southwick Amanda M Casto Sohini Ramachandran Howard M Cann Gregory S Barsh Marcus Feldman Luigi L Cavalli Sforza Richard M Myers 2008 Worldwide Human Relationships Inferred from Genome Wide Patterns of Variation Science 319 1100 1104 doi 10 1126 science 1153717 Chaolong Wang Sebastian Zollner Noah A Rosenberg 2012 A Quantitative Comparison of the Similarity between Genes and Geography in Worldwide Human Populations PloS Genetics 8 8 e1002886 doi 10 1371 journal pgen 1002886 L Luca Cavalli Sforza amp Marcus W Feldman 2003 The application of molecular genetic approaches to the study of human evolution Nature Genetics 33 266 275 doi 10 1038 ng1113 Andreas Vonderach 2008 Die Europaer die anderen und die asymmetrische Evolution Sezession 26 10 14 Jonathan S Friedlaender Francoise R Friedlaender Floyd A Reed Kenneth K Kidd Judith R Kidd Geoffrey K Chambers Rodney A Lea Jun Hun Loo George Koki Jason A Hodgson D Andrew Merriwether James L Weber 2008 The Genetic Structure of Pacific Islanders PLoS Genetics 4 1 e19 doi 10 1371 journal pgen 0040019 Alan R Templeton 2005 Haplotype trees and modern human origin Yearbook of Physical Anthropology 48 33 59 Heng Li amp Richard Durbin 2012 Inference of Human Population History From Whole Genome Sequence of A Single Individual Nature 475 7357 493 496 doi 10 1038 nature10231 Charles N Rotimi amp Lynn B Jorde 2010 Ancestry and Disease in the Age of Genomic Medicine New England Journal of Medicine 363 1551 1558 Morris W Foster amp Richard R Sharp 2004 Beyond race towards a whole genome perspective on human populations and genetic variation Nature Reviews Genetics 5 790 796 doi 10 1038 nrg1452 Richard E Green et al 2010 A Draft Sequence of the Neandertal Genome Science 328 710 722 doi 10 1126 science 1188021 David Reich et al 2010 Genetic history of an archaic hominin group from Denisova Cave in Siberia Nature 468 1053 1060 doi 10 1038 nature09710 erlautert in Vitor Sousa amp Jody Hey 2013 Understanding the origin of species with genome scale data modelling gene flow Nature Reviews Genetics 14 404 414 doi 10 1038 nrg3446 a b Peter M Visscher Matthew A Brown Mark I McCarthy Jian Yang 2012 Five Years of GWAS Discovery American Journal of Human Genetics 90 1 7 24 doi 10 1016 j ajhg 2011 11 029 Catalog of Published Genome Wide Association Studies Liana K Billings amp Jose C Florez 2012 The genetics of type 2 diabetes what have we learned from GWAS Annals of the New York Academy of Sciences 1212 59 77 doi 10 1111 j 1749 6632 2010 05838 x Joel N Hirschhorn Kirk Lohmueller Edward Byrne Kurt Hirschhorn 2002 A comprehensive review of genetic association studies Genetics in Medicine 4 45 61 doi 10 1097 00125817 200203000 00002 John P A Ioannidis 2005 Why most published research findings are false PLoS Medicine 2 8 e124 doi 10 1371 journal pmed 0020124 Greg Gibson 2012 Rare and common variants twenty arguments Nature Reviews Genetics Vol 13 135 145 doi 10 1038 nrg3118 Dominique Scherer amp Rajiv Kumar 2010 Genetics of pigmentation in skin cancer A review Mutation research Reviews in mutation research Volume 705 Issue 2 141 153 doi 10 1016 j mrrev 2010 06 002 a b Jonathan L Rees 2003 Genetics of hair and skin color Annual Revue of Genetics 37 67 90 doi 10 1146 annurev genet 37 110801 143233 a b A K Kalla 2007 Human Skin Colour Its Genetics Variation and Adaptation A Review Anthropologist Special Issue No 3 209 214 PDF a b Richard A Sturm 2009 Molecular genetics of human pigmentation diversity Human Molecular Genetics Vol 18 Review Issue 1 R9 R17 doi 10 1093 hmg ddp003 Leonie C Jacobs Andreas Wollstein Oscar Lao Albert Hofman Caroline C Klaver Andre G Uitterlinden Tamar Nijsten Manfred Kayser Fan Liu 2012 Comprehensive candidate gene study highlights UGT1A and BNC2 as new genes determining continuous skin color variation in Europeans Human Genetics Volume 132 Issue 2 147 158 doi 10 1007 s00439 012 1232 9 Pardis C Sabeti Patrick Varilly Ben Fry Jason Lohmueller Elizabeth Hostetter Chris Cotsapas Xiaohui Xie Elizabeth H Byrne Steven A McCarroll Rachelle Gaudet Stephen F Schaffner Eric S Lander amp The International HapMap Consortium 2007 Genome wide detection and characterization of positive selection in human populations Nature Volume 449 913 919 doi 10 1038 nature06250 Ze ev Hochberg amp Alan R Templeton 2010 Evolutionary perspective in skin color vitamin D and its receptor Hormones 9 4 307 311 Boyd amp Silk S 419 420 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Genetische Variation Mensch amp oldid 224945402