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Dieser Artikel behandelt den genetischen Begriff Zur Auslassung von Lauten siehe Elision Eine Deletion engl delete loschen von lateinisch delere vernichten zerstoren auch Gendeletion ist in der Genetik eine Variante der Genmutation bzw Chromosomenmutation und damit eine Chromosomenaberration bei der eine Nukleotidsequenz oder ein Teil einer Nukleotidsequenz fehlt Eine Deletion ist immer ein Verlust von genetischem Material Die Zahl der deletierten Nukleinbasen ist nicht festgelegt sie kann vom Verlust einer einzelnen Base bis hin zum gesamten Chromosom reichen Deletion auf einem ChromosomEs wird zwischen der interstitiellen und der terminalen Deletion unterschieden Die erstere beschreibt einen Verlust innerhalb des Chromosoms die letztere ein Verlorengehen eines Endabschnittes also eines Teils des Telomerbereiches Inhaltsverzeichnis 1 Auswirkungen der Deletion 2 Indel 3 Beispiel 4 Siehe auch 5 Weblinks 6 LiteraturAuswirkungen der Deletion BearbeitenAls Folge der Deletion kann nach der Translation der aus der DNA entstandenen mRNA ein fehlerhaftes Protein entstehen Denn durch die Deletion von Basenpaaren kann eine Leserasterverschiebung Mutation hervorgerufen werden wenn eine Anzahl von Basenpaaren entfernt wurde die nicht ganzzahlig durch drei teilbar ist Wird jedoch ein ganzes Codon Basentriplett entfernt entsteht hochstwahrscheinlich ein fehlerhaftes Protein da eine Aminosaure fehlt jedoch wird das Leseraster nicht verschoben Da kann es auch durchaus vorkommen dass das entstandene Protein noch teilfunktionsfahig ist und einen schwacheren Phanotyp hervorruft Eine Nullmutation hingegen ware der komplette Ausfall der Genfunktion Von Mikrodeletionen spricht man wenn die Stuckverluste der Chromosomen so klein sind dass sie mikroskopisch nur durch spezielle Techniken z B FISH Test erkannt werden konnen Es ergeben sich zahlreiche als Mikrodeletionssyndrome bezeichnete Veranderungen Wenn Mikrodeletionen mehrere aneinandergrenzende Gene schadigen und damit unabhangige phanotypische Effekte auslosen spricht man von einem Contiguous gene syndrome Zahlreiche Deletionen finden sich auch in phanotypisch unauffalligen d h gesunden Individuen Solche Polymorphismen werden auch als Kopienzahlvarianten oder allgemein Strukturvarianten bezeichnet Ein umfangreicher Katalog solcher Varianten wurde in den Jahren 2010 und 2011 durch das 1000 Genome Projekt publiziert Indel BearbeitenAhnliche Effekte wie die Deletion von Nukleotidsequenzen hat die Einfugung zusatzlicher Sequenzen Insertion Die Kombination von Loschung und Einfugung von Nukleotidsequenzen ist in manchen Fallen nicht in die Anteile von Loschung oder Einfugung auflosbar und wird in diesen Fallen als Indel bezeichnet Beispiel BearbeitenChondrodysplasia punctata durch X chromosomale Deletion Nablus mask like facial Syndrom Mikrodeletion 8q22 1 Partielle Deletion Katzenschrei SyndromSiehe auch BearbeitenDF508 Ringchromosom DeletionsmutageneseWeblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Deletion Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme UbersetzungenLiteratur BearbeitenJames E Darnell Harvey Lodish David Baltimore Molekulare Zellbiologie de Gruyter Berlin u a 1993 ISBN 3 11 011934 X 4 Auflage Harvey Lodish Molekulare Zellbiologie Spektrum Akademischer Verlag Heidelberg u a 2001 ISBN 3 8274 1077 0 Benjamin Lewin Molekularbiologie der Gene Spektrum Akademischer Verlag Heidelberg u a 1998 ISBN 3 8274 0234 4 William S Klug Michael R Cummings Charlotte A Spencer Genetik 8 aktualisierte Auflage 2007 ISBN 978 3 8273 7247 5 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Deletion amp oldid 227851439