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Sewall Green Wright 21 Dezember 1889 in Melrose Massachusetts 3 Marz 1988 in Madison Wisconsin war ein amerikanischer theoretischer Biologe und Genetiker der zusammen mit Ronald Fisher und J B S Haldane in den 1920er Jahren die Populationsgenetik begrundete Dabei trug er Wesentliches zur Theorie der Gendrift und des Inzuchtkoeffizienten bei Wright erfand auch die statistische Pfadanalyse und die Fitnesslandschaften Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Ehrungen und Mitgliedschaft 4 Werke 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenSewall Green Wrights Vater Philip Green Wright war Lehrer seine Mutter hiess Elisabeth Quincy Sewall Wright und war eine Cousine des Vaters Sewall hatte zwei jungere Bruder den spateren Politikwissenschaftler Quincy Wright und Theodore Paul Wright der Luftfahrttechniker wurde Ab Sewalls drittem Lebensjahr lebte die Familie in Galesburg Illinois Sewall Wright studierte Naturwissenschaften mit Schwerpunkt Zoologie an der University of Illinois wo er 1912 den Master of Science erwarb Danach arbeitete er bei dem Genetiker William Ernest Castle an der Harvard University und promovierte dort 1915 mit einer Arbeit uber die Vererbung der Fellfarben bei Meerschweinchen 1921 heiratete er Louise Lane Williams 1895 1975 mit der er drei Kinder hatte Nach seiner Promotion arbeitete Wright zunachst am United States Department of Agriculture USDA in Washington D C In dieser Zeit entwickelte und publizierte er einige seiner bedeutendsten Ideen 1926 wurde er als Professor an die University of Chicago berufen und dort blieb er bis er 1955 mit 65 Jahren emeritiert wurde Danach lehrte er noch weitere 5 Jahre an der University of Wisconsin Madison Wright war bis ins hohe Alter korperlich und geistig sehr aktiv Er starb 1988 im Alter von 98 Jahren in Madison an den Folgen einer Beckenfraktur die er sich bei einem Sturz wahrend einer Wanderung zugezogen hatte Werk BearbeitenSchon in seiner 1916 veroffentlichten Dissertation ausserte Wright die Ansicht dass Wechselwirkungen der Erbfaktoren innerhalb von Populationen viel wichtiger seien als die Veranderungen Mutationen einzelner Gene auf die sein Lehrer Castle und andere bedeutende Genetiker bislang vor allem geschaut hatten Ab 1917 verwendete er als selbstverstandliches Prinzip Jahn 1 das schon 1908 von Wilhelm Weinberg und Godfrey Harold Hardy formulierte Hardy Weinberg Gesetz ohne von den Publikationen dieser Vorganger Kenntnis zu haben Dieses Gesetz beschreibt einen Gleichgewichtszustand in dem die relativen Haufigkeiten von Allelen in einer Population konstant bleiben sofern keinerlei Selektion erfolgt nbsp Skizze einer Fitness Landschaft Die Pfeile bezeichnen den durch Selektion praferierten Weg einer Population in der Landschaft Die Punkte A B und C sind lokale Optima Der rote Ball steht fur eine Population die sich von einem sehr niedrigen Fitnesswert in Richtung eines lokalen Gipfels bewegt In den fruhen 1920er Jahren publizierte Wright das Konzept des Inzuchtkoeffizienten die neu entwickelte Methode der Pfadanalyse zur Interpretation von Korrelationen in komplexen kausalen Systemen und die Theorie dass allmahliche genetische Veranderungen in Populationen durch das Zusammenwirken von Inzucht Kreuzung und Selektion bewirkt werden Spater fugte er das massgeblich von ihm selbst entwickelte Konzept der Gendrift hinzu Damit gehort Wright neben Ronald Fisher und J B S Haldane zu den Begrundern der theoretischen Populationsgenetik Eine weitere Erfindung Wrights sind die Fitness Landschaften Dabei handelt es sich um grafische Darstellungen der Fitness Reproduktionserfolg unterschiedlicher Gen Kombinationen die sowohl ein bestimmtes phanotypisches Merkmal z B Auge Kiemen Aussenskelett als auch den gesamten Phanotyp reprasentieren konnen Taler in diesen Landschaften bedeuten geringeren Reproduktionserfolg der Genkombinationen Hugel reprasentieren gunstigere Genkombinationen Die naturliche Selektion verschiebt das Merkmal bzw den Phanotyp als evolutionare Anpassung auf die Gipfel der Hugel Dort ist das Merkmal an seine Umwelt adaptiert Zufalligen Bewegungen in anderen Richtungen der Fitness Landschaft werden als genetische Drift bezeichnet Eine Anpassung ausgehend von einem lokalen Gipfel auf dem Weg bergab und wieder bergauf zu einem anderen hoheren Gipfel ist evolutionar in der Regel nicht moglich So kann etwa ein Wal etwa keine Kiemen mehr entwickeln die er in einer phylogenetisch fruheren Phase einmal hatte 2 3 Im Englischen wird die von ihm entwickelte Theorie Shift Balance Theory genannt Ehrungen und Mitgliedschaft Bearbeiten1932 wurde Wright in die American Philosophical Society 4 1934 in die National Academy of Sciences und 1948 in die American Academy of Arts and Sciences gewahlt 5 1947 erhielt er den Weldon Memorial Prize 1950 bekam er den John Frederick Lewis Award von der American Philosophical Society 6 1951 wurde er Ehrenmitglied Honorary Fellow der Royal Society of Edinburgh 7 Wright wurde 1963 als Foreign Member in die Royal Society gewahlt die ihm 1980 die Darwin Medaille verlieh Er erhielt zehn Ehrendoktortitel Weitere Auszeichnungen Thomas Hunt Morgan Medal 1982 Balzan Preis 1984 US National Medal of Science 1966 Daniel Giraud Elliot Medal und Kimber Award der National Academy of Sciences 1945 und 1956 Prasident der Genetics Society of America 1934 Medal der Universitat Oxford Ihm zu Ehren vergibt die American Society of Naturalists den Sewall Wright Award fur Biologie Werke BearbeitenAn Intensive Study of the Inheritance of Color and Other Coat Characters in Guinea pigs with Especial Reference to Graded Variations Carnegie Institution Washington D C Publ Nr 241 1916 S 59 160 On the Nature of Size Factors Genetics Band 3 1918 S 367 374 Color Inheritance in Mammals 11 Teile Journal of Heredity Band 8 und 9 1917 1918 Correlation and Causation Journal of Agricultural Research Band 20 1921 S 557 585 Systems of Mating 5 Teile Genetics Band 6 1921 Teil 1 S 111 123 The Effects of Inbreeding and Crossbreeding on Guineapigs 3 Teile US Department of Agriculture Bulletin Nr 1090 1922 S 1 36 37 63 Bulletin Nr 1121 1922 Coefficients of Inbreeding and Relationship American Naturalist Band 56 1922 S 330 338 Review of The Genetical Theory of Natural Selection Review des Buches von Ronald A Fisher Journal of Heredity Band 21 1930 S 349 356 Evolution in Mendelian Populations Genetics Band 16 1931 S 97 159 PMID 17246615 The Roles of Mutation Inbreeding Crossbreeding and Selection in Evolution Proceedings of the 6th International Congress of Genetics 1932 S 356 366 Statistical Genetics and Evolution Bulletin of the American Mathematical Society Band 48 1942 S 223 246 On the roles of directed and random changes in gene frequency in the genetics of populations Evolution Band 2 1948 S 279 294 Evolution and the Genetics of Populations 4 Bande University of Chicago Press 1968 bis 1978 Band 1 Genetic amp Biometric Foundations Band 2 Theory of Gene Frequencies Band 3 Experimental Results and Evolutionary Deductions Band 4 Variability within and Among Natural Populations The shifting balance theory and macroevolution Annual Review of Genetics Band 16 1982 S 1 19 William B Provine Hrsg Sewall Wright Evolution Selected Papers University of Chicago Press 1986Literatur BearbeitenJames F Crow Sewall Wright 1889 1988 PDF 1 3 MB In Genetics 119 1 1988 S 1 4 William B Provine Sewall Wright and Evolutionary Biology 1989 ISBN 0 226 68473 3 Weblinks BearbeitenSewall Wright Darwin s Successor Evolutionary Theorist Memento vom 7 August 2013 im Internet Archive in der Rubrik Notable American Unitarians der Harvard Square LibraryEinzelnachweise Bearbeiten Ilse Jahn et al Geschichte der Biologie 2 Aufl Jena 1985 S 483 S Wright Proceedings of the Sixth International Congress on Genetics 1932 The roles of mutation inbreeding crossbreeding and selection in evolution S 355 366 blackwellpublishing com PDF Richard Dawkins Gipfel des Unwahrscheinlichen Wunder der Evolution rororo 2008 S 85 ff Member History Sewall Wright American Philosophical Society abgerufen am 11 Dezember 2018 Members of the American Academy Listed by election year 1900 1949 PDF 143 kB Abgerufen am 11 Oktober 2015 John Frederick Lewis Award Auszeichnungen Memento des Originals vom 29 Dezember 2008 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www amphilsoc org Fellows Directory Biographical Index Former RSE Fellows 1783 2002 PDF Datei Royal Society of Edinburgh abgerufen am 26 April 2020 Normdaten Person GND 124002587 lobid OGND AKS LCCN n85130262 VIAF 109902880 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wright SewallALTERNATIVNAMEN Wright Sewall Green vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG US amerikanischer Biologe GenetikerGEBURTSDATUM 21 Dezember 1889GEBURTSORT Melrose Massachusetts STERBEDATUM 3 Marz 1988STERBEORT Madison Wisconsin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sewall Wright amp oldid 236605165