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Das Hardy Weinberg Gleichgewicht HWG nach dem Mathematiker G H Hardy und dem Arzt und Vererbungsforscher Wilhelm Weinberg ist ein Begriff der Populationsgenetik Hardy Weinberg Gleichgewicht fur zwei Allele die horizontale Achse zeigt die beiden Allelfrequenzen p und q die vertikale Achse zeigt die Genotypfrequenzen Die drei moglichen Genotypen sind durch unterschiedliche Zeichen dargestellt Zur Berechnung dieses mathematischen Modells geht man von einer in der Realitat nicht vorzufindenden idealen Population aus Dies bedeutet dass keine Evolution stattfindet da keine Evolutionsfaktoren greifen die den Genpool verandern konnten Fur diesen Fall ergibt sich fur jede beliebige Genotypverteilung der Elterngeneration eine nur von den Allelfrequenzen abhangige Genotypverteilung der ersten Tochtergeneration die sich in den folgenden Generationen nicht mehr andert Mathematisch handelt es sich bei diesem sogenannten Gleichgewicht um einen Fixpunkt der durch den Vererbungsmechanismus definierten Funktion Das Hardy Weinberg Gleichgewicht wird trotz seines modellhaften Charakters zum Ableiten von populationsgenetischen Gesichtspunkten vom Modell auf die Realitat verwendet Insbesondere bei relativ grossen Populationen lasst sich dieses Modell realistisch anwenden Ferner findet die Regel Anwendung zur Berechnung des Anteils von heterozygoten Individuen hier im Beispiel Aa bei dominant rezessiven Erbgangen da heterozygote Organismen von homozygot dominanten hier AA phanotypisch nicht zu unterscheiden sind weil sich das dominante Allel durchsetzt Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Der Beitrag G H Hardys 1 2 Der Beitrag Wilhelm Weinbergs 2 Kennzeichen einer idealen Population 3 Berechnungsformel fur 2 Allele 3 1 1 Beispiel Phenylketonurie 3 2 2 Beispiel Chorea Huntington 4 Verallgemeinerung fur mehr als 2 Allele 4 1 Beispiel AB0 Blutgruppensystem 3 Allele 5 Verallgemeinerung fur einen polyploiden Chromosomensatz 5 1 Zwei Allele in einem polyploiden Chromosomensatz 5 2 Mehr als zwei Allele in einem polyploiden Chromosomensatz 6 Siehe auch 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDer Beitrag G H Hardys Bearbeiten nbsp G H HardyDie Mendelschen Gesetze wurden im Jahre 1900 wiederentdeckt allerdings wurden sie noch einige Jahre bezweifelt da man noch keine Aussage fand wie daraus eine stabile Nachfolgegeneration entstehen kann Udny Yule argumentierte 1902 gegen die Anwendung 1 da er glaubte die dominanten Allele mussten sich mit der Zeit in der Population verbreiten Der US Amerikaner William Ernest Castle zeigte 1903 dass ohne Selektion die genotypischen Haufigkeiten stabil blieben 2 Karl Pearson heute bekannt fur seine Beitrage zur Statistik fand 1903 einen Gleichgewichtspunkt bei p q 0 5 Der britische Genetiker Reginald Punnett der Yules Gegendarstellung nicht widerlegen konnte befragte seinen Cricket Spielpartner Godfrey Harold Hardy einen reinen Mathematiker der die angewandte Mathematik eigentlich verachtete Im Jahre 1908 veroffentlichte Hardy einen Beitrag in dem er das sehr einfache Problem seine Worte mit den Begriffen der Biologen erlauterte Suppose that Aa is a pair of Mendelian characters A being dominant and that in any given generation the number of pure dominants AA heterozygotes Aa and pure recessives aa are as p 2q r Finally suppose that the numbers are fairly large so that mating may be regarded as random that the sexes are evenly distributed among the three varieties and that all are equally fertile A little mathematics of the multiplication table type is enough to show that in the next generation the numbers will be as p q 2 2 p q q r q r 2 or as p1 2q1 r1 say The interesting question is in what circumstances will this distribution be the same as that in the generation before It is easy to see that the condition for this is q2 pr And since q12 p1r1 whatever the values of p q and r may be the distribution will in any case continue unchanged after the second generation Nehmen wir an dass Aa ein Paar von Mendelschen Charakteren sei A sei dabei dominant und dass in einer gegebenen Generation die Zahl der reinerbig Dominanten AA Heterozygoten Aa und reinen Rezessiven aa sich wie p 2q r verhalt Nehmen wir schliesslich an dass die Zahlen hinreichend gross seien so dass die Paarungen als zufallig angesehen werden konnen dass das Geschlechterverhaltnis zwischen den 3 Varianten gleichverteilt sei und dass alle gleichermassen fertil seien Wenig Mathematik vom Multiplikations Tabellen Typ reicht aus um zu zeigen dass fur die Zahlen in der nachsten Generation gilt p q 2 2 p q q r q r 2 oder p1 2q1 r1 Die interessierende Frage ist nun unter welchen Umstanden bleibt die Verteilung dieselbe wie in der Vorgangergeneration Es ist einfach zu sehen dass die Bedingung dafur q2 pr lautet Und da q12 p1r1 unabhangig welche Werte p q und r annehmen folgt dass die Verteilung in jedem Fall nach der zweiten Generation dieselbe bleiben wird Godfrey Harold Hardy Artikel in der Zeitschrift Science 1908 3 Damit war dieses Prinzip in der englischsprachigen Welt als Hardys Gesetz bekannt Der Beitrag Wilhelm Weinbergs Bearbeiten Ebenfalls im Jahr 1908 hielt der deutsche Arzt und Vererbungsforscher Wilhelm Weinberg einen wissenschaftlichen Vortrag in Stuttgart mit dem Titel Uber den Nachweis der Vererbung beim Menschen Darin fuhrte er aus Ganz anders ist das Verhaltnis wenn man die MENDELsche Vererbung unter dem Einfluss der Panmixie betrachtet Ich gehe dabei von der allgemeinen Voraussetzung aus dass ursprunglich je m mannliche und weibliche reine Vertreter des Typus A und ebenso je n reine Vertreter des Typus B vorhanden seien Wenn sich diese wahllos kreuzen so erhalt man unter symbolischer Anwendung des binomischen Lehrsatzes als Zusammensetzung der Tochtergeneration m A A n B B 2 m 2 m n 2 A A 2 m n m n 2 A B n 2 m n 2 B B displaystyle mAA nBB 2 frac m 2 m n 2 AA frac 2mn m n 2 AB frac n 2 m n 2 BB nbsp dd oder wenn m n 1 displaystyle m n 1 nbsp ist m 2 A A 2 m n A B n 2 B B displaystyle m 2 AA 2mnAB n 2 BB nbsp dd Kreuzt man nun die mannlichen und weiblichen Glieder der 1 Generation wahllos untereinander so erhalt man folgende Haufigkeit der verschiedenen Kreuzungskombinationen m 2 m 2 A A displaystyle m 2 m 2 AA nbsp A A m 4 A A displaystyle AA m 4 AA nbsp 4 m 2 m n A A displaystyle 4m 2 mn AA nbsp A B 2 m 3 n A A 2 m 3 n A B displaystyle AB 2m 3 nAA 2m 3 nAB nbsp m 2 n 2 A A displaystyle m 2 n 2 AA nbsp B B 2 m 2 n 2 A B displaystyle BB 2m 2 n 2 AB nbsp sic 4 4 m n 2 A B displaystyle 4 mn 2 AB nbsp A B m 2 n 2 A A 2 m 2 n 2 A B m 2 n 2 B B displaystyle AB m 2 n 2 AA 2m 2 n 2 AB m 2 n 2 BB nbsp 4 m n n 2 A B displaystyle 4mnn 2 AB nbsp B B 2 m n 3 A B 2 m n 2 B B displaystyle BB 2mn 3 AB 2mn 2 BB nbsp sic 5 n 2 n 2 B B displaystyle n 2 n 2 BB nbsp B B n 4 B B displaystyle BB n 4 BB nbsp dd oder die relative Haufigkeit betragt fur A A m 2 m n 2 displaystyle AA m 2 m n 2 nbsp A B 2 m m n 2 n displaystyle AB 2m m n 2 n nbsp B B m n 2 n 2 displaystyle BB m n 2 n 2 nbsp dd und die Zusammensetzung der zweiten Tochtergeneration ist wieder m 2 A A 2 m n A B n 2 B B displaystyle m 2 AA 2mnAB n 2 BB nbsp dd Wir erhalten also unter dem Einfluss der Panmixie fur jede Generation dieselbe Verteilung der reinen Typen und der Bastarde und damit die Moglichkeit fur jede Generation zu berechnen wie sich bei den Eltern Geschwistern und Kindern der verschiedenen Typen und Bastarde bei Panmixie und mendelscher Vererbung die Vertretung dieser Typen stellt Wilhelm Weinberg Vortrag am wissenschaftlichen Abend zu Stuttgart am 13 Januar 1908 6 Weinbergs Arbeit blieb im angelsachsischen Raum ganz unbekannt bis der deutsche Emigrant Curt Stern 1943 auf Weinbergs Arbeiten aufmerksam machte 7 Seither tragt das populationsgenetische Gesetz den Namen beider Manner Selten wird auch Castles Name mit hinzugenommen der das Prinzip fruh erkannte jedoch war dessen Formulierung nicht identisch Kennzeichen einer idealen Population BearbeitenSehr grosse Individuenzahl Der zufallige Verlust eines Individuums oder Gendrift verandert praktisch nicht die Haufigkeit der Allele was bei einer kleinen Population relativ grosse Auswirkungen hatte Panmixie Alle Paarungen auch von Tragern verschiedener Genotypen sind gleich wahrscheinlich und gleich erfolgreich Es gibt keine Selektion somit also weder Selektionsvorteile noch nachteile fur die Trager bestimmter Gene Genotyp die sich phanotypisch auswirken Es finden keine Mutationen statt Es finden keine Zu oder Abwanderungen Migration statt die die Allelfrequenz verandern Die ideale Population ist ein theoretisches Konstrukt da in der Realitat mindestens eine der Bedingungen welche alle Evolutionsfaktoren sind nicht erfullt wird Evolution findet also stets dann statt wenn die obigen Voraussetzungen nicht gelten Berechnungsformel fur 2 Allele BearbeitenIn dem Fall in dem nur zwei verschiedene Allele P und Q mit den relativen Haufigkeiten Allelfrequenzen p und q existieren lautet die Formel fur das Hardy Weinberg Gleichgewicht p q 2 p 2 2 p q q 2 1 displaystyle p q 2 p 2 2pq q 2 1 nbsp Dabei sind p displaystyle p nbsp Allelfrequenz von Allel P displaystyle P nbsp q displaystyle q nbsp Allelfrequenz von Allel Q displaystyle Q nbsp Die Schreibweise p2 2pq q2 1 ist im biologischen Kontext nutzlich Es gilt namlich im Hardy Weinberg Gleichgewicht p 2 displaystyle p 2 nbsp Frequenz der Homozygoten mit Merkmal P q 2 displaystyle q 2 nbsp Frequenz der Homozygoten mit Merkmal Q 2 p q displaystyle 2pq nbsp Frequenz der Heterozygoten Merkmale P und Q Da es sich bei den Homozygoten und Heterozygoten Frequenzen in der Regel um experimentell bestimmbare Grossen handelt kann man daraus die entsprechenden Allelfrequenzen errechnen Umgekehrt kann man bei Kenntnis einer Allelfrequenz auch die Zahl der zu erwartenden Heterozygoten und Homozygoten berechnen 1 Beispiel Phenylketonurie Bearbeiten Die Phenylketonurie ist eine Stoffwechselkrankheit mit autosomal rezessivem Erbgang In Deutschland ca 80 Millionen Einwohner gibt es grob geschatzt ungefahr 8 000 Betroffene Damit ergibt sich fur die Homozygotenfrequenz p 2 displaystyle p 2 nbsp p 2 8 000 80 000 000 0 000 1 displaystyle p 2 frac 8 000 80 000 000 0 0001 nbsp Mit p p 2 0 01 displaystyle p sqrt p 2 0 01 nbsp und p q 1 displaystyle p q 1 nbsp folgt q 1 p 0 99 displaystyle q 1 p 0 99 nbsp Fur die Frequenz der Heterozygoten 2 p q displaystyle 2pq nbsp gilt damit 2 p q 2 0 01 0 99 0 019 8 displaystyle 2pq 2 cdot 0 01 cdot 0 99 0 0198 nbsp Umgerechnet auf die Gesamtbevolkerung ergibt sich fur die absolute Zahl der Heterozygoten 0 019 8 80 000 000 1 584 000 displaystyle 0 0198 cdot 80 000 000 1 584 000 nbsp D h fast 1 6 Millionen Personen ca 2 der Bevolkerung etwa eine unter 50 Personen sind in Deutschland heterozygot fur das krankheitsauslosende Phenylketonurie Allel Bei einem sehr kleinen Wert von p kann man in erster Naherung sagen dass q 1 und damit gilt naherungsweise fur die Heterozygotenfrequenz 2pq 2p Im obigen Beispiel ergibt diese Abschatzung den Wert 1 6 Millionen 2 Beispiel Chorea Huntington Bearbeiten Die Chorea Huntington ist eine autosomal dominant vererbte neurologische Erkrankung Sowohl die Heterozygoten als auch die Homozygoten sind klinisch erkrankt Die Inzidenz der Erkrankung wird mit 5 100 000 angegeben Die Erkrankten setzen sich aus den fur das krankheitsauslosende Allel p Homozygoten p2 und die Heterozygoten 2pq zusammen Somit sind die Gesunden homozygote Trager des rezessiven Merkmals Es gilt q 2 1 p 2 2 p q 1 0 000 05 0 999 95 displaystyle q 2 1 p 2 2pq 1 0 00005 0 99995 nbsp Daraus erhalt man q q 0 999 95 0 999 975 displaystyle q sqrt 0 99995 0 999975 nbsp Und damit p p 1 q 0 000 025 displaystyle p 1 q 0 000025 nbsp Die Homozygotenfrequenz des dominanten Merkmals ist damit p 2 0 000 000000625 displaystyle p 2 0 000000000625 dots nbsp Das entsprache einer Person auf etwa 1 6 Milliarden Mit anderen Worten sind mit grosser Wahrscheinlichkeit alle in Deutschland an Chorea Huntington erkrankten Personen heterozygot fur das krankheitsauslosende Allel Auch hier gilt in erster Naherung 2pq 2p Verallgemeinerung fur mehr als 2 Allele BearbeitenDie Hardy Weinberg Formel lasst sich einfach fur den Fall von mehr als 2 Allelen verallgemeinern Im Folgenden ist der Fall von 3 verschiedenen Allelen P Q R mit Allelfrequenzen p q r ausgefuhrt Dann gilt p q r 2 p 2 q 2 r 2 2 p q 2 p r 2 q r 1 displaystyle p q r 2 p 2 q 2 r 2 2pq 2pr 2qr 1 nbsp Dabei sind p 2 displaystyle p 2 nbsp Frequenz der bezuglich Merkmal P Homozygoten q 2 displaystyle q 2 nbsp Frequenz der bezuglich Merkmal Q Homozygoten r 2 displaystyle r 2 nbsp Frequenz der bezuglich Merkmal R Homozygoten 2 p q displaystyle 2pq nbsp Frequenz der bezuglich der Merkmale P und Q Heterozygoten 2 q r displaystyle 2qr nbsp Frequenz der bezuglich der Merkmale Q und R Heterozygoten 2 p r displaystyle 2pr nbsp Frequenz der bezuglich der Merkmale P und R HeterozygotenVerallgemeinert auf n Allele A1 An mit den relativen Haufigkeiten p1 pn gilt dann im Hardy Weinberg Gleichgewicht p 1 p n 2 i 1 n j 1 n p i p j 1 displaystyle p 1 cdots p n 2 sum i 1 n sum j 1 n p i p j 1 nbsp mit den jeweiligen Homozygotenfrequenzen von Merkmal Ai p i 2 displaystyle p i 2 nbsp und den Heterozygotenfrequenzen Merkmale Ai und Aj 2 p i p j displaystyle 2p i p j nbsp Beispiel AB0 Blutgruppensystem 3 Allele Bearbeiten nbsp Haufigkeit der AB0 Blutgruppen in Deutschland nbsp Aus den Blutgruppenhaufigkeiten berechnete Haufigkeiten der zugrunde liegenden Genotypen mit leichten rundungsbedingten Abweichungen Die Allele fur die Blutgruppen A und B sind kodominant wahrend das Allel fur die Blutgruppe 0 rezessiv ist Wenn die Haufigkeiten der Gene fur A B und 0 im Genpool a b und o sind mit a b o 1 gilt fur die Haufigkeit der Blutgruppen Phanotypen a 2 2 a o displaystyle a 2 2ao nbsp Frequenz der Personen mit Blutgruppe A b 2 2 b o displaystyle b 2 2bo nbsp Frequenz der Personen mit Blutgruppe B 2 a b displaystyle 2ab nbsp Frequenz der Personen mit Blutgruppe AB o 2 displaystyle o 2 nbsp Frequenz der Personen mit Blutgruppe 0Die in Deutschland beobachteten Blutgruppenhaufigkeiten sind Blutgruppe A 43 Blutgruppe 0 41 Blutgruppe B 11 und Blutgruppe AB 5 8 Daraus ergeben sich die folgenden Beziehungen Zahlenwerte gerundet 1 Fur das Allel o displaystyle o nbsp o 0 41 0 64 displaystyle o sqrt 0 41 0 64 nbsp 2 Fur das Allel a displaystyle a nbsp a 2 2 a o a 2 1 28 a 0 43 displaystyle a 2 2ao a 2 1 28a 0 43 nbsp a 2 1 28 a 0 41 0 43 0 41 displaystyle a 2 1 28a 0 41 0 43 0 41 nbsp a 0 64 2 0 84 displaystyle a 0 64 2 0 84 nbsp a 0 84 0 64 0 28 displaystyle a sqrt 0 84 0 64 0 28 nbsp 3 Fur das Allel b displaystyle b nbsp b 2 2 b o b 2 1 28 b 0 11 displaystyle b 2 2bo b 2 1 28b 0 11 nbsp b 2 1 28 b 0 41 0 11 0 41 displaystyle b 2 1 28b 0 41 0 11 0 41 nbsp b 0 64 2 0 52 displaystyle b 0 64 2 0 52 nbsp b 0 52 0 64 0 08 displaystyle b sqrt 0 52 0 64 0 08 nbsp Die aus beobachteten Daten berechneten Werte fur die Allelfrequenzen entsprechen einem Hardy Weinberg Gleichgewicht a b o 0 28 0 08 0 64 1 displaystyle a b o 0 28 0 08 0 64 1 nbsp Verallgemeinerung fur einen polyploiden Chromosomensatz BearbeitenDie oben aufgefuhrten Beispielrechnungen beziehen sich auf einen diploiden Chromosomensatz wie er z B beim Menschen vorliegt bei dem Allele immer doppelt vorhanden sind jedes Chromosom ist immer zweimal vorhanden eine Ausnahme bilden nur die Geschlechtschromosomen Viele Organismen weisen jedoch polyploide Chromosomensatze auf in denen ein Allel mehr als zweimal vorhanden ist Die Hardy Weinberg Formel lasst sich auch auf solche Falle verallgemeinern Zwei Allele in einem polyploiden Chromosomensatz Bearbeiten p q x 1 displaystyle p q x 1 nbsp wobei x der Ploidiegrad ist diploid x 2 triploid x 3 tetraploid x 4 etc und p displaystyle p nbsp Allelfrequenz von Allel P displaystyle P nbsp q displaystyle q nbsp Allelfrequenz von Allel Q displaystyle Q nbsp Fur einen triploiden Chromosomensatz ergibt sich p q 3 p 3 3 p 2 q 3 q 2 p q 3 1 displaystyle p q 3 p 3 3p 2 q 3q 2 p q 3 1 nbsp Haufigkeit der Genotypen bei einem triploiden Chromosomensatz Genotyp FrequenzP P P displaystyle PPP nbsp p 3 displaystyle p 3 nbsp P P Q displaystyle PPQ nbsp 3 p 2 q displaystyle 3p 2 q nbsp P Q Q displaystyle PQQ nbsp 3 q 2 p displaystyle 3q 2 p nbsp Q Q Q displaystyle QQQ nbsp q 3 displaystyle q 3 nbsp Fur einen tetraploiden Chromosomensatz ergibt sich p q 4 p 4 3 p 3 q 6 p 2 q 2 3 q 3 p q 4 1 displaystyle p q 4 p 4 3p 3 q 6p 2 q 2 3q 3 p q 4 1 nbsp Haufigkeit der Genotypen bei einem tetraploiden Chromosomensatz Genotyp FrequenzP P P P displaystyle PPPP nbsp p 4 displaystyle p 4 nbsp P P P Q displaystyle PPPQ nbsp 3 p 3 q displaystyle 3p 3 q nbsp P P Q Q displaystyle PPQQ nbsp 6 p 2 q 2 displaystyle 6p 2 q 2 nbsp Q Q Q P displaystyle QQQP nbsp 3 q 3 p displaystyle 3q 3 p nbsp Q Q Q Q displaystyle QQQQ nbsp q 4 displaystyle q 4 nbsp Mehr als zwei Allele in einem polyploiden Chromosomensatz Bearbeiten Im allgemeinsten Fall ergibt sich fur einen polyploiden Chromosomensatz mit Ploidiegrad x und n verschiedenen Allelen p 1 p n x k 1 k 2 k n x x k 1 k 2 k n 1 t n p t k t displaystyle p 1 cdots p n x sum k 1 k 2 cdots k n x frac x k 1 k 2 cdots k n prod 1 leq t leq n p t k t nbsp bzw p 1 p n x k x x k p k displaystyle p 1 cdots p n x sum k x x choose k p k nbsp mit dem Multiindices k k1 k2 kn und pk p1k1p2k2 pnkn Siehe auch BearbeitenZeittafel der Evolutionsforschung EvolutionstheorieWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Hardy Weinberg Gleichgewicht Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Arbeitsmaterial und Berechnungen zur Populationsgenetik Memento vom 27 September 2007 im Internet Archive PDF Datei 401 kB Simulation zum Gesetz von Hardy WeinbergEinzelnachweise Bearbeiten George Udny Yule Mendel s laws and their probable relation to intra racial heredity In New Phytologist Band 1 Nr 9 1902 S 193 207 doi 10 1111 j 1469 8137 1902 tb06590 x William E Castle The Laws of Heredity of Galton and Mendel and Some Laws Governing Race Improvement by Selection In Proceedings of the American Academy of Arts and Sciences Band 39 Nr 8 1903 S 223 242 doi 10 2307 20021870 Godfrey H Hardy Mendelian proportions in a mixed population In Science Band 28 Nr 706 1908 S 49 50 doi 10 1126 science 28 706 49 Sic in der Niederschrift hier musste eigentlich links 2 m 2 n 2 A A displaystyle textstyle 2m 2 n 2 AA nbsp A B displaystyle textstyle AB nbsp stehen Sic in der Niederschrift hier musste eigentlich rechts 2 m n 3 A B 2 m n 3 B B displaystyle 2mn 3 AB 2mn 3 BB nbsp stehen Wilhelm Weinberg Uber den Nachweis der Vererbung beim Menschen In Jahreshefte des Vereins fur Vaterlandische Naturkunde in Wurttemberg Band 64 1908 ISSN 0368 4717 S 369 382 Digitalisat Curt Stern The Hardy Weinberg law In Science Band 97 Nr 2510 1943 S 137 138 doi 10 1126 science 97 2510 137 PMID 17788516 Blutgruppen amp ihre Verteilung Blutspendedienst des bayrischen Roten Kreuzes abgerufen am 9 Mai 2016 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hardy Weinberg Gleichgewicht amp oldid 236364433