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Dieser Artikel behandelt den Genetiker Curt Stern Zu anderen Personen siehe Kurt Stern Curt Stern 30 August 1902 in Hamburg 23 Oktober 1981 in Sacramento Kalifornien war ein deutsch amerikanischer Genetiker Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wirken 3 Literatur 4 Weblinks 5 QuellenLeben BearbeitenCurt Stern wurde in Hamburg in einer grossburgerlich deutsch judischen Familie geboren Sein Vater Barned Stern betrieb ein Unternehmen fur Dental Zubehor die Mutter Anna war Lehrerin Schon in seiner Kindheit entwickelte Curt ein Interesse fur die Biologie das durch seine Lehrer und seine Eltern gefordert wurde 1920 zog die Familie nach Berlin wo Curt Stern ein Studium der Biologie aufnahm das er bei Max Hartmann 1923 mit einer Doktorarbeit uber die Zytologie von Protozoen der Ordnung Heliozoa abschloss Durch Vermittlung von Richard Goldschmidt dem Abteilungsleiter fur Genetik der Tiere am Kaiser Wilhelm Institut fur Biologie in Berlin Dahlem erlangte er ein Rockefeller Stipendium das ihm einen zweijahrigen Forschungsaufenthalt bei Thomas Hunt Morgan in Berkeley ermoglichte 1932 kehrte er mit einem zweiten Rockefeller Stipendium erneut zu Forschungszwecken nach Kalifornien zuruck 1931 heiratete er Evelyn Sommerfield die amerikanische Staatsburgerin war Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 entschied er mit seiner Frau nicht nach Deutschland zuruckzukehren 1 In den Vereinigten Staaten nahm er 1939 deren Staatsburgerschaft an Er arbeitete bis 1947 an der University of Rochester In den folgenden Jahren wechselte er an die University of California Berkeley Dort war er wie bereits zuvor Mitarbeiter von Richard Goldschmidt und wurde spater Professor fur Zoologie und Genetik 1970 wurde bei ihm die Parkinson Krankheit diagnostiziert an deren Spatfolgen er 1981 verstarb Wirken BearbeitenStern sind einige wichtige Entdeckungen in der Genetik zuzuschreiben Erste Erfolge erzielte er bei der Erforschung des Y Chromosoms der Taufliege Er zeigte dass sich auf dem Y Chromosom mehrere Gene befinden und beschrieb den Mechanismus der Dosiskompensation Er fand 1931 gleichzeitig mit aber unabhangig von Harriet B Creighton und Barbara McClintock den ersten Beweis fur Crossing over intrachromosomale Rekombination von Chromosomenstucken in somatischen Zellen 2 Das Phanomen solcher Rekombinationen abseits der Keimbahn stellte er mit einer langeren Veroffentlichung dar 3 Wahrend des Zweiten Weltkriegs entdeckte er dass bereits kleinste Mengen Radioaktivitat genugen um Mutationen in der DNA von Spermien der Drosophila hervorzurufen 4 Er schloss daraus dass es keinen unteren Schwellenwert der Strahlendosis gibt unter der keine Mutationen entstehen eine fundamentale Erkenntnis die bis heute die Verwendung von Rontgenstrahlen in der Medizin und politische Entscheidungen in der Kernforschung beeinflusst Damit unterstutzte er das LNT Modell von Hermann Muller der das Modell in seiner Nobelpreisrede 1946 propagierte Der Toxikologe Edward Calabrese kritisierte spater die experimentelle Ausgangslage in den Experimenten von Curt Stern die zur Begrundung diente 5 Danach unterstutzte zwar ein erstes Experiment von Stern mit Warren Spencer 1946 die Hypothese ein Folgeexperiment von Stern mit Ernst Caspari im selben Jahr aber nicht Muller dem das vor seiner Nobelrede zur Kenntnis gelangte regte deshalb weitere Experimente an Beide Studien wurden 1948 in der von Stern herausgegebenen Zeitschrift Genetics veroffentlicht wobei Stern und Caspari allerdings ihre der anderen Studie widersprechenden Ergebnisse herunterspielten Stern unternahm weitere Studien mit Delta Uphoff von denen eine verkurzte Version 1949 in Science erschien und die vorgeblich das LNT Modell ohne Schwellwert bestatigten Sie mussten allerdings einraumen dass in zwei der drei dort vorgestellten Experimente die Drosophila Stamme ihres Kontrollversuchs ohne Strahlung ungewohnlich niedrige Mutationsraten hatten Vollstandige Daten wurden nie veroffentlicht 1943 wies Stern darauf hin dass das Fundamentalgesetz der Populationsgenetik bis dahin im englischsprachigen Raum nur dem britischen Mathematiker G H Hardy zugeschrieben 1908 gleichzeitig von Hardy und von dem deutschen Arzt Wilhelm Weinberg veroffentlicht wurde Es heisst daher heute Hardy Weinberg Gesetz 6 Ein weiteres Arbeitsgebiet Sterns war die Genregulation Sehr einflussreich wurde sein Lehrbuch Grundlagen der Humangenetik Curt Stern war gewahltes Mitglied in folgenden wissenschaftlichen Akademien National Academy of Sciences der USA American Philosophical Society 1954 7 American Academy of Arts and Sciences 1959 Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina 1965 1950 war Stern Prasident der Genetics Society of America Die American Society of Human Genetics zeichnete ihn 1974 mit dem William Allan Award aus und vergibt seit 2001 den nach ihm benannten Curt Stern Award 1975 erhielt er die Gregor Mendel Medaille Literatur BearbeitenLothar Jaenicke Curt Stern Wegbereiter der Kombinationsgenetik bei Fliege und Mensch In BIOspektrum Band 12 Nr 4 2006 S 452 455 PDF Michael Teuber Stern Curt In Neue Deutsche Biographie NDB Band 25 Duncker amp Humblot Berlin 2013 ISBN 978 3 428 11206 7 S 273 Digitalisat Stern Curt in Werner Roder Herbert A Strauss Hrsg International Biographical Dictionary of Central European Emigres 1933 1945 Band 2 2 Munchen Saur 1983 S 1122Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Curt Stern im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek James V Neel Curt Stern 1902 1982 A Biographical Memoir pdf 1 4 MB National Academy of Sciences abgerufen am 25 Juni 2013 englisch Universitat von Kalifornien Curt SternQuellen Bearbeiten Genaueres in seinem Brief an Hartmann vom 16 Mai 1933 bei Jaenicke siehe Lit Curt Stern 1931 Rekombination zwischen genetisch markierten B car und strukturell verschiedenen X Chromosomen bei Drosophila melanogaster verlangertes X Translokation des kurzen Arms des Y Chromosoms an das X und verkurztes X Translokation eines Teils des X an ein viertes Chromosom Curt Stern Somatic crossing over and segregation in Drosophila melanogaster In Genetics Bd 21 6 1936 S 625 730 PDF C Stern 1936 Rekombination zwischen heterozygot mit yellow y und singed sn markierten X Chromosomen Marcel Krok Attack on radiation geneticists triggers furor Science Magazine 18 Oktober 2011 Curt Stern Wilhelm Weinberg 1862 1937 In Genetics Bd 47 Nr 1 1962 S 1 5 Member History Curt Stern American Philosophical Society abgerufen am 4 Dezember 2018 Normdaten Person GND 132372754 lobid OGND AKS LCCN n50022445 VIAF 108534480 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Stern CurtKURZBESCHREIBUNG deutsch amerikanischer GenetikerGEBURTSDATUM 30 August 1902GEBURTSORT HamburgSTERBEDATUM 23 Oktober 1981STERBEORT Sacramento Kalifornien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Curt Stern amp oldid 238561032