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Die Echten Kobras Naja sind Giftnattern Elapidae die in etwa 30 Arten in weiten Teilen Afrikas und Asiens vorkommen Das auffalligste Merkmal einer Kobra ist der spreizbare Nackenschild bei einigen Arten Brillenschlange Naja naja Monokelkobra Naja kaouthia mit Brillenzeichnung der in der Drohhaltung ausgebreitet wird Echte KobrasBrillenschlange Naja naja Systematikohne Rang ToxicoferaUnterordnung Schlangen Serpentes Uberfamilie ElapoideaFamilie Giftnattern Elapidae Unterfamilie Echte Giftnattern Elapinae Gattung Echte KobrasWissenschaftlicher NameNajaLaurenti 1768 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Lebensweise 2 1 Ernahrung 2 2 Verteidigung 3 Arten 4 Kobragift 5 Mythologie 6 Siehe auch 7 Einzelnachweise 8 WeblinksMerkmale BearbeitenEchte Kobras erreichen eine Korperlange von durchschnittlich 1 50 Metern einige Arten konnen bis zu 2 30 Meter lang werden Sie zeichnen sich vor allem dadurch aus dass sie mit Hilfe von verlangerten Halsrippen und besonders lockerer und flexibler Haut im Halsbereich in der Lage sind ihre Nackenhaut zu einer Haube auszubreiten die bei einigen Arten zudem mit einer auffalligen Zeichnung versehen ist Ausser den Arten der Echten Kobras sind hierzu allerdings auch Vertreter anderer Gattungen in der Lage so etwa die deutlich grossere Konigskobra Ophiophagus hannah oder die Sudafrikanische Speikobra Hemachatus haemachatus Weitere Merkmale der Echten Kobras sind die runden Pupillen sowie die glatten und in schragen Reihen angeordneten Ruckenschuppen der Tiere Lebensweise BearbeitenAlle Arten der Echten Kobras sind bodenlebend und verbergen sich haufig in Bauten von Nagern hohlen Baumen oder anderen geeigneten Verstecken Sie sind tagaktiv und in fast allen Lebensraumen zu finden teilweise auch in Reisfeldern oder sogar in Siedlungen und Stadten wobei sie hier dammerungs bis nachtaktiv werden Ernahrung Bearbeiten nbsp Eine Kapkobra in einem Gemeinschaftsnest von Webervogeln bei Simplon Namibia Kobras ernahren sich von kleinen Saugetieren Vogeln anderen Schlangen Eidechsen und Amphibien Durch einen Biss wird die Beute normalerweise getotet Verteidigung Bearbeiten nbsp Schlangenbeschworer in Kochi Indien die Brille der Schlange ist deutlich sichtbarBei Bedrohung versuchen die meisten Kobras zu fliehen Ist dies nicht moglich etwa weil sie in ihrem Versteck gestort wurden nehmen Kobras eine typische Drohstellung ein bei der sie den Oberkorper weit anheben und den Hals spreizen Dabei fixieren sie den potentiellen Angreifer und schwanken mit dem Kopf manchmal minutenlang hin und her wahrend sie zischende Drohlaute ausstossen Aus dieser Haltung heraus kann ein Angriff durch plotzliches Zustossen erfolgen 15 Naja Arten sind ausserdem sogenannte Speikobras die ihr Gift auf eine Entfernung von etwa zwei bis drei Metern sehr zielgenau einem Gegner entgegenspucken konnen Dabei zielen sie zumeist auf den Kopf gelangt das Gift in die Augen konnen Schadigungen bis hin zu einer Erblindung auftreten 1 Arten Bearbeiten nbsp Samar Kobra Naja samarensis Nach DNA Analysen 2 werden aktuell 34 rezente Arten in vier Untergattungen unterschieden Stand Dezember 2022 3 4 Naja Laurenti 1768 Naja atra Cantor 1842 Chinesische Kobra auch Taiwanische oder Vietnamesische Kobra 5 Naja kaouthia Lesson 1831 Monokelkobra Naja fuxi Shi Vogel Chen amp Ding 2022 6 Naja mandalayensis Slowinski amp Wuster 2000 Naja naja Linnaeus 1758 Brillenschlange Naja oxiana Eichwald 1831 Mittelasiatische Kobra Naja philippinensis Taylor 1922 Philippinische Kobra Naja sagittifera Wall 1913 Naja samarensis Peters 1861 Samar Kobra Naja siamensis Laurenti 1768 Siamesische Speikobra Naja sputatrix Boie 1827 Javanische Speikobra Naja sumatrana Muller 1887 Sumatra Kobra Uraeus Wagler 1830 Naja anchietae Bocage 1879 Naja annulifera Peters 1854 Gebanderte Kobra Naja arabica Scortecci 1932 Naja senegalensis Trape Chirio amp Wuster in Trape et al 2009 Naja haje Linnaeus 1758 Urausschlange Naja nivea Linnaeus 1758 Kapkobra Boulengerina Dollo 1886 Naja Boulengerina annulata Buchholz amp Peters in Peters 1876 Gebanderte Wasserkobra Naja christyi Boulenger 1904 Naja guineensis Broadley Trape Chirio Ineich amp Wuster 2018 Naja melanoleuca Hallowell 1857 Schwarzweisse Hutschlange auch Schwarzweisse Kobra Naja multifasciata Werner 1902 Naja nana Collet amp Trape 2020 Naja peroescobari Ceriaco Marques Schmitz amp Bauer 2017 7 Naja savannula Broadley Trape Chirio amp Wuster 2018 Naja subfulva Laurent 1955 Afronaja Wallach Wuster amp Broadley 2009 Afrikanische Speikobras Naja ashei Wuster amp Broadley 2007 Ostafrikanische Speikobra Naja katiensis Angel 1922 Naja mossambica Peters 1854 Mosambik Speikobra Naja nigricincta Bogert 1940 Naja nigricollis Reinhardt 1843 Afrikanische Speikobra Naja nubiae Wuster amp Broadley 2003 Nubische Speikobra Naja pallida Boulenger 1896 Rote Speikobra Incertae sedis Naja antiqua Rage 1976 Naja iberica Szyndlar 1985 Naja robusta Meylan 1987Die bekannteste und haufigste Kobraart ist die bis zu 2 Meter lange Brillenschlange Naja naja 8 Tiere aus Indien und Sri Lanka sind an der Brillenzeichnung auf dem Nacken zu erkennen Sie leben in feuchten Gebieten besonders in Sudasien Afrikanische Speikobras Untergattung Afronaja sind schwarz bis rosa gefarbt und einige Tiere haben ein schwarzes Band um den Hals Speikobras treten uberall auf und meiden den Menschen nicht allzu stark So kann es zum Beispiel vorkommen dass die Tiere in Stadte bis hinein in die Hauser der Menschen gelangen Sie sind nachtaktiv und jagen Echsen Vogel Frosche und andere Schlangen Eine weitere sehr bekannte Art ist die Urausschlange Naja haje aus Nordafrika und dem Nahen Osten die bei Bedrohung in einen Starrezustand fallen kann Mit ihrem Gift soll sich die agyptische Konigin Kleopatra vergiftet haben 2003 wurde mit der Nubischen Speikobra Naja nubiae eine neue Art beschrieben Sie ist braungrau gefarbt und besitzt zwei dunkle Bander um den Nacken Die zuerst fur eine Rote Speikobra Naja pallida gehaltene Schlange wurde durch eine Erbgutanalyse als neue Kobra Art identifiziert Erst 2007 wurde die grosste Vertreterin der Speikobras die Ostafrikanische Naja ashei beschrieben Das starkste Gift afrikanischer Kobraarten wird der Schwarzweissen Kobra Naja melanoleuca und der Kapkobra Naja nivea zugeschrieben Das Gift der Kapkobra totet Kleintiere in nur wenigen Sekunden bei Menschen kann der Tod ohne Soforthilfe innerhalb einer Stunde eintreten Sie kann bis zu 1 6 Meter lang werden und hat grosse Augen mit einer runden Pupille Die Farbe des Tieres variiert von braun gelb bis schwarz Ihre Lebensraume sind trockene steinige Gebiete und sandige Flusslaufe Das Verbreitungsgebiet der Chinesischen Kobra Naja atra ist Sudchina Nordlaos Taiwan Nordvietnam weshalb sie lokal auch als Taiwanische oder Vietnamesische Kobra bezeichnet wird 5 Kobragift Bearbeiten nbsp Praparierter Kopf einer Waldkobra Naja melanoleuca Zu sehen sind A ein Giftzahn sowie B die Giftdruse Die neurotoxischen Toxine der Kobras sind ausserst potent und wirken durch Antagonismus an den Nikotinrezeptoren der neuromuskularen Endplatte auf das periphere Nervensystem wodurch es zu einer Paralyse mit Atemlahmung kommen kann Durch den Biss kann das Opfer gelahmt oder getotet werden 9 10 Einige Arten sind in der Lage ihr Gift uber kurze Entfernung einem Angreifer zielsicher in die Augen zu spritzen was stark brennende Schmerzen und Schwellungen erzeugt und zu Blindheit fuhren kann Besonders trifft diese Art der Verteidigung auf die afrikanischen Speikobras zu die fahig sind ihr Gift bis zu vier Meter weit zu spritzen Das Gift dieser Arten hat fur Giftnattern untypisch einen hohen Anteil gewebezerstorender Substanzen Bisse die den im gleichen Gebiet vorkommenden Puffottern zugeschrieben werden sind zum Teil durch diese Kobras verursacht worden Das Kobragift ist fur die medizinische Forschung von Bedeutung da das Enzym Lecithinase das die Blutgerinnung hemmt 11 wirksam gegen Viren eingesetzt werden kann Inzwischen gibt es viele wirkungsvolle Seren wodurch die Todesfalle durch Schlangenbisse zuruckgegangen sind Ein internationales Forschungsteam hat das Genom der Brillenschlange Naja naja in Hinblick auf die dort codierten Toxine untersucht Es enthalt 139 Gene die Substanzen aus 33 Giftstoff Familien codieren wovon 19 Toxine fur die Giftwirkung als hauptverantwortlich betrachtet werden Diese sind fur die Symptome eines Bisses wie Ubelkeit Sehstorungen Muskellahmung und systemische Wirkungen wie etwa Blutungen oder Storungen des Herz Kreislauf Systems verantwortlich Im Zentrum der Forschung stehen neun nach ihrer dreigliedrigen Form benannte Drei Finger Toxine 3FTx von denen man sich wie von anderen Schlangentoxinen auch therapeutische Anwendungen erhofft 12 Mythologie BearbeitenIn der indischen Mythologie ist die Kobra weitverbreitet Sie ist ein Attribut des Hindu Gottes Shiva und anderer Gottheiten aus seinem Umfeld Bhairava Kali Chamunda u a Auch das Haupt des meditierenden Jaina Tirthankaras Parshvanata ist durch eine Schlangenhaube naga geschutzt Siehe auch BearbeitenSystematik der SchlangenEinzelnachweise Bearbeiten Edward R Chu Scott A Weinstein Julian White amp David A Warrell 2010 Venom ophthalmia caused by venoms of spitting elapid and other snakes Report of ten cases with review of epidemiology clinical features pathophysiology and management Toxicon 56 S 259 272 W Wuster et al 2007 The phylogeny of cobras inferred from mitochondrial DNA sequences Evolution of venom spitting and the phylogeography of the African spitting cobras Serpentes Elapidae Naja nigricollis complex Molecular Phylogenetics and Evolution 45 S 437 453 Volltext Memento des Originals vom 15 Januar 2009 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www bangor ac uk PDF 321 kB V Wallach W Wuster amp D G Broadley 2009 In praise of subgenera taxonomic status of cobras of the genus Naja Laurenti Serpentes Elapidae Zootaxa 2236 S 26 36 PDF Naja In The Reptile Database a b Chinesische Kobra Naja atra auf Go ruma Sheng Chao Shi Gernot Vogel Li Ding Ding Qi Rao Shuo Liu Liang Zhang Zheng Jun Wu and Ze Ning Chen 2022 Description of A New Cobra Naja Laurenti 1768 Squamata Elapidae from China with Designation of A Neotype for Naja atra Animals 12 24 3481 DOI 10 3390 ani12243481 Luis M P Ceriaco Mariana P Marques Andreas Schmitz and Aaron M Bauer 2017 The Cobra preta of Sao Tome Island Gulf of Guinea is A New Species of Naja Laurenti 1768 Squamata Elapidae Zootaxa 4324 1 121 141 DOI 10 11646 zootaxa 4324 1 7 Lexikon der Biologie Brillenschlange Spektrum der Wissenschaft aufgerufen am 3 September 2022 uniprot org Long neurotoxin 2 uniprot org Cobrotoxin Paul Morawitz Gerinnungshemmende Wirkung des Kobragiftes In Deutsches Archiv fur klinische Medizin 80 1904 S 340 355 Kushal Suryamohan Sajesh P Krishnankutty Joseph Guillory Matthew Jevit Markus S Schroder The Indian cobra reference genome and transcriptome enables comprehensive identification of venom toxins In Nature Genetics 6 Januar 2020 ISSN 1546 1718 S 1 12 doi 10 1038 s41588 019 0559 8 nature com abgerufen am 14 Januar 2020 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Echte Kobras Album mit Bildern Videos und Audiodateien Agyptische Kobra Urausschlange Naja haje bei GORUMA Gattung Naja bei ITIS engl Portrat von Naja naja im Animal Diversity Net engl Naja In The Reptile Database Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Echte Kobras amp oldid 234256923