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Richard Erskine Frere Leakey 19 Dezember 1944 in Nairobi 2 Januar 2022 ebenda 1 2 war ein kenianischer Palaoanthropologe Er gehorte zusammen mit seiner Frau Meave Leakey zu einer weltweit bekannten Familie bedeutender Palaoanthropologen und fand am Turkana See u a fossile Schadel von Homo habilis und Homo erectus Von 1989 bis 1995 und von 1998 bis 2004 leitete er den Kenya Wildlife Service Im Jahr 1995 war er an der Grundung der Oppositionspartei Safina Swahili fur Arche beteiligt fur die er 1997 ins kenianische Parlament einzog Richard Leakey 2015 Inhaltsverzeichnis 1 Werdegang 2 Ehrungen 3 Schriften 4 Literatur 5 Weblinks 6 BelegeWerdegang BearbeitenRichard Leakey war der zweite Sohn der Palaoanthropologen Louis Leakey und Mary Leakey sein alterer Bruder Jonathan Leakey hatte 1964 die ersten versteinerten Uberreste eines Homo habilis gefunden In seiner Jugend wollte Richard Leakey auf keinen Fall Palaoanthropologe werden Er beendete die Highschool nicht sondern verliess sie im Alter von 16 Jahren und widmete sich dem Organisieren von Safaris Bei dieser Arbeit entdeckte er die Fossilienfundstatte Peninj zu der er 1964 gemeinsam mit Glynn Isaac eine Expedition leitete Durch diese Arbeit angeregt ging Richard Leakey 1965 nach England um dort ein Studium aufzunehmen Schon nach sechs Monaten kehrte er allerdings nach Kenia zuruck und widmete sich wieder dem Safarigeschaft Unterstutzt von der National Geographic Society leitete er von 1969 bis 1975 Ausgrabungen am Ostufer des Turkana Sees 3 wo er 1972 einen knapp zwei Millionen Jahre alten Homo habilis entdeckte Die Fundstelle hatte er 1967 bei einem zufalligen Uberflug im Rahmen seines Safarigeschafts als fossilienverdachtig erkannt 1984 grub er uberdies Teile eines Homo erectus aus der spater als Nariokotome Junge bezeichnet wurde Seine Funde verschafften ihm in den USA zeitweise eine so grosse Popularitat dass ein Foto von ihm 1977 als Titelbild auf einer Ausgabe der Zeitschrift Time erschien Von 1974 bis 1989 war Richard Leakey Direktor des Nationalmuseums von Kenia sowie oberster Chef aller archaologischen Statten des Landes 1989 endete seine palaoanthropologische Tatigkeit nachdem er von Prasident Daniel arap Moi zum Leiter des Kenya Wildlife Service ernannt worden war seine Restrukturierungsmassnahmen fuhrten innerhalb kurzer Zeit zu einem erheblichen Ruckgang der Wilderei in den Nationalparks 4 Bei einem Flugzeugabsturz verlor Richard Leakey 1993 beide Beine unterhalb des Knies weshalb er 1994 diesen Posten aufgab 1995 beteiligte er sich aktiv an der Grundung der oppositionellen Partei Safina Er engagierte sich gegen die verbreitete Korruption in Kenia wodurch er in den folgenden Jahren das Opfer politisch motivierter Beschuldigungen wegen angeblichen Missmanagements Rassismus und Kolonialismus wurde Er wurde Generalsekretar der Safina Partei und 1997 in das kenianische Parlament gewahlt woraufhin er 1998 erneut zum Chef des Wildlife Service ernannt 2004 aber erneut zum Rucktritt von dieser Position gezwungen wurde Nach diesem Ruckzug aus der offiziellen Politik verlegte er sich auf eine Art Guerilla Taktik Er hielt Reden um die Menschen politisch aufzurutteln und setzte sich dann wieder an einen sicheren Ort ab um allzu grossen Arger zu vermeiden Richard Leakey wurde wiederholt mit dem Tode bedroht und von der Regierung politisch uberwacht galt aber bis zuletzt als eine der angesehensten Personlichkeiten Kenias und als Autoritat auf dem Gebiet des Umwelt und Naturschutzes Sein Tod wurde den Medien durch Staatsprasident Uhuru Kenyatta bekannt gegeben 5 2005 initiierte Leakey das Turkana Basin Institute das in Zusammenarbeit mit der Stony Brook University und den Nationalmuseen von Kenia Forschungsprojekte logistisch unterstutzen und der lokalen Bevolkerung am Turkana See die in dieser Region entdeckten vorzeitlichen Funde naherbringen soll 6 Vor seiner Hochzeit mit Meave im Jahr 1970 war Leakey bis 1968 mit seiner ersten Frau Margaret verheiratet Mit Meave hat er die Tochter Louise Leakey 1972 und Samira Leakey 1974 1969 war bei ihm eine unheilbare Nierenkrankheit diagnostiziert worden derentwegen er im Sommer 1979 in England mit Dialyse behandelt wurde Sein Bruder Philip spendete Leakey im November 1979 eine Niere Ehrungen Bearbeiten1998 wurde er in die American Academy of Arts and Sciences gewahlt Der Asteroid 7958 Leakey 7 wurde 1998 nach ihm und seinen Eltern benannt 2009 wurde er in die Academia Europaea gewahlt 8 Schriften Bearbeiten1977 mit Roger Lewin Wie der Mensch zum Menschen wurde Neue Erkenntnisse uber den Ursprung und die Zukunft des Menschen Origins Hoffmann und Campe 1978 ISBN 3 455089313 1978 mit Roger Lewin Die Menschen vom See Neueste Entdeckungen zur Vorgeschichte der Menschheit People of the Lake Bertelsmann 1980 ISBN 3 570016420 Ullstein 1982 ISBN 3 548320511 1981 Die Suche nach dem Menschen Was wir wurden was wir sind The Making of Mankind Umschau Verlag Ffm 1981 ISBN 3 524690289 1983 One Life An Autobiography Salem House Publishers 1983 ISBN 0 881620556 1992 mit Roger Lewin Der Ursprung des Menschen Auf der Suche nach den Spuren des Humanen Origins Reconsidered S Fischer 1993 ISBN 3 100432053 TB 1998 1994 Die ersten Spuren Uber den Ursprung des Menschen The origin of humankind Bertelsmann 1997 ISBN 3 570120112 Goldmann 1999 1995 mit Roger Lewin Die sechste Ausloschung Lebensvielfalt und die Zukunft der Menschheit The Sixth Extinction S Fischer Verlag 1996 ISBN 3 100427033 2001 mit Virginia Morell Wildlife Ein Leben fur die Elefanten Wildlife Wars S Fischer Verlag Frankfurt 2004 ISBN 3 596160529 Literatur BearbeitenVirginia Morell Ancestral Passions The Leakey Family and the Quest for Humankind s Beginnings Simon amp Schuster New York 1995 ISBN 0 684 80192 2 Eustace Gitonga und Martin Pickford Richard E Leakey Master of Deceit White Elephant Publishers Nairobi 1995 ISBN 978 9991 6 3047 2 Marta Mirazon Lahr Richard Leakey 1944 2022 In Nature Band 602 2022 S 29 doi 10 1038 d41586 022 00211 6 Volltext Paula Kahumbu Richard Leakey 1944 2022 In Science Band 375 Nr 6582 2022 S 723 doi 10 1126 science abo2200 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Richard Leakey Sammlung von Bildern Literatur von und uber Richard Leakey im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Kurzbiografie Memento vom 31 Marz 2013 im Internet Archive Im Original publiziert auf leakeyfoundation org englisch Kurzbiografie auf leakey com englisch Renowned paleoanthropologist conservationist Richard Leakey dies Memento vom 4 Januar 2022 im Internet Archive Nachruf auf der Website von Science vom 3 Januar 2022 Belege Bearbeiten Ulf von Rauchhaupt Ein uberzeugter Afrikaner Auf faz net vom 3 Januar 2022 Fabian Urech Ein draufgangerischer Indiana Jones des echten Lebens Zum Tod des Tausendsassas Richard Leakey Auf nzz ch vom 3 Januar 2022 Richard Leakey New Hominid Remains and Early Artefacts from Northern Kenya Fauna and Artefacts from a New Plio Pleistocene Locality near Lake Rudolf in Kenya In Nature Band 226 1970 S 223 224 doi 10 1038 226223a0 Richard Leakey Further Evidence of Lower Pleistocene Hominids from East Rudolf North Kenya In Nature Band 231 1971 S 241 245 doi 10 1038 231241a0 Richard Leakey Further Evidence of Lower Pleistocene Hominids from East Rudolf North Kenya 1971 In Nature Band 237 1972 S 264 269 doi 10 1038 237264a0 Richard Leakey Further Evidence of Lower Pleistocene Hominids from East Rudolf North Kenya 1972 In Nature Band 242 1973 S 170 173 doi 10 1038 242170a0 Richard Leakey Further Evidence of Lower Pleistocene Hominids from East Rudolf North Kenya 1973 In Nature Band 248 1974 S 653 656 doi 10 1038 248653a0 Colin Barras Richard Leakey Passionate prickly and principled In New Scientist Nr 2730 17 Oktober 2009 S 32 33 Renowned Kenyan conservationist Richard Leakey dies aged 77 Auf france24 com vom 2 Januar 2022 Turkana Basin Institute About TBI Richard Leakey beim IAU Minor Planet Center englisch Eintrag auf der Internetseite der Academia EuropaeaNormdaten Person GND 119309262 lobid OGND AKS LCCN n77010797 NDL 00447116 VIAF 99598525 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Leakey RichardALTERNATIVNAMEN Leakey Richard Erskine Frere Leakey Richard E Leakey R E F KURZBESCHREIBUNG kenianischer PalaoanthropologeGEBURTSDATUM 19 Dezember 1944GEBURTSORT NairobiSTERBEDATUM 2 Januar 2022STERBEORT Nairobi Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Richard Leakey amp oldid 232832466