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Naama Goren Inbar 20 Juli 1948 in Jerusalem ist eine israelische Archaologin und Palaontologin In Fachkreisen bekannt wurde sie vor allem aufgrund der von ihr entdeckten Venus von Berekhat Ram sowie den von ihr initiierten und geleiteten Ausgrabungen im Gebiet des Fundplatzes Gesher Benot Ya aqov im nordlichen Jordantal Naama Goren Inbar in der archaologischen Fundstelle Gesher Benot Ya aqov 1999 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Forschungsthemen 3 Ehrungen 4 Schriften Auswahl 4 1 Bucher zur Fundstatte Gesher Benot Ya aqov 4 2 Als Herausgeberin 4 3 Artikel in Fachzeitschriften 5 Weblinks 6 BelegeLeben Bearbeiten nbsp Naama Goren Inbar am Ufer des Jordan 2007Naama Goren Inbar wurde 1948 als Tochter von Rachel und Yaakov Goren in Jerusalem geboren Nachdem sie den Militardienst in der israelischen Armee abgeleistet hatte studierte sie Archaologie an der Hebraischen Universitat Jerusalem wo sie 1981 in der Arbeitsgruppe von Ofer Bar Yosef den Doktorgrad Ph D erwarb In ihrer Dissertation befasste sie sich mit den im Jordantal sudlich des See Genezareth aus der Fundstatte ʻUbeidiya geborgenen Steinwerkzeugen des Homo erectus aus der Epoche des Acheuleen 1 Im Anschluss an ihr Doktorat wechselte sie an die University of California Berkeley und schloss sich dort als Postdoc der Arbeitsgruppe von Glynn Isaac an Ab 1984 war sie wieder an der Hebraischen Universitat tatig 1992 wurde sie dort als Associate Professor und 1997 als ordentliche Professorin fur Archaologie berufen Von 2002 bis 2005 war sie die Leiterin des Archaologischen Instituts der Hebraischen Universitat Forschungsthemen BearbeitenBereits wahrend ihres Studiums nahm Naama Goren Inbar an Ausgrabungen im Gebiet der altpalaolithischen Fundstatte ʻUbeidiya teil die als altester archaologischer und palaontologischer Beleg fur die Anwesenheit von Vertretern der Gattung Homo in Israel gilt Weitere Stationen ihrer Ausbildung waren die Hayonim Hohle im westlichen Galilaa archaologische Fundstatten im Norden der Sinai Halbinsel und ethnographische Studien im Sud Sinai Ende der 1970er Jahre erforschte sie die Fundstatte HaLashon in Sudisrael 1981 82 die Fundstatte Berekhat Ram im Norden von Israel auf den Golanhohen beide aus dem Acheuleen Die archaologisch bedeutsamen Schichten von Berekhat Ram konnten mit Hilfe der Argon Argon Methode auf ein Alter von 800 000 bis 233 000 Jahren vor heute datiert werden da sie zwischen mehreren Basaltlagen vulkanischen Ursprungs eingebettet sind Im Sommer 1981 entdeckte Goren Inbar hier die sogenannte Venus von Berekhat Ram deren Alter rund 280 000 bis 250 000 Jahre betragt Diese mutmassliche Venusfigurine gehort zu den wenigen Objekten die von einem Teil der Urgeschichtler als altpalaolithische Kleinkunst anerkannt werden 2 Von 1982 bis 1985 leitete Goren Inbar die Ausgrabungen im Bereich einer mittelpalaolithischen Fundstatte bei Quneitra im Norden der Golanhohen unweit der syrisch israelischen Grenze Neben zahlreichen Steinwerkzeugen und Tierknochen gilt ein rund 55 000 Jahre alter Feuerstein mit eingravierten konzentrischen Kreisen als einer der wenigen Belege fur ein Kunstwerk aus dem Mittelpalaolithikum der Levante 3 Im Jahr 1989 begann das Team von Naama Goren Inbar mit den Ausgrabungen in Gesher Benot Ya aqov sudlich des Naturschutzgebiets Hula Valley am Ufer des Jordan Zwischen 1989 und 1997 gab es insgesamt sieben Grabungskampagnen im Bereich dieser rund 780 000 Jahre alten Fundstatte 4 Zu den ersten Funden gehorte 1989 der Schadel eines Europaischen Waldelefanten Palaeoloxodon antiquus mit Schnittspuren die als Beleg interpretiert wurden dass die seinerzeit dort lebenden Menschen bereits das Fleisch grosser Tiere zerlegen konnten 5 Spater wurden zudem Hinweise auf das wiederholte Zerlegen von Damwild gefunden 6 Entdeckt wurden ferner zahlreiche unterschiedlich geformte Steinwerkzeuge 7 Beachtung in Fachkreisen fand ferner die im Jahr 2004 in der Fachzeitschrift Science berichtete Entdeckung dass in Gesher Benot Ya aqov an mehreren Stellen 790 000 Jahre alte Reste von verbrannten Samen von verbranntem Holz und von stark erhitzten Steinen entdeckt worden waren Interpretiert wurden die Funde als Uberreste von Feuerstellen 8 2008 und 2017 wurde erganzend berichtet der Gebrauch von Feuer sei an diesem Ort kein Einzelfall gewesen Anhand von einstmals erhitzten Steinen habe man nachweisen konnen dass dies wiederholt und zu unterschiedlichen Zeiten geschehen sei 9 10 Ehrungen Bearbeiten2014 wurde Naama Goren Inbar der israelische EMET Preis zugesprochen 2016 wurde sie in die Israelische Akademie der Wissenschaften aufgenommen 11 Schriften Auswahl BearbeitenBucher zur Fundstatte Gesher Benot Ya aqov Bearbeiten Naama Goren Inbar Ella Werker und Craig S Feibel The Acheulian Site of Gesher Benot Ya aqov Israel Volume I The Wood Assemblage Oxbow Books Oxford 2002 ISBN 978 1 84217072 4 Nira Alperson Afil und Naama Goren Inbar The Acheulian Site of Gesher Benot Ya aqov Volume II Ancient Flames and Controlled Use of Fire Springer Dordrecht 2010 ISBN 978 90 481 3764 0 Rivka Rabinovich Sabine Gaudzinski Windheuser Lutz Kindler und Naama Goren Inbar The Acheulian Site of Gesher Benot Ya aqov Volume III Mammalian Taphonomy The Assemblages of Layers V 5 and V 6 Springer Dordrecht 2012 ISBN 978 94 007 2158 6 Naama Goren Inbar Nira Alperson Afil Gonen Sharon und Gadi Herzlinger The Acheulian Site of Gesher Benot Ya aqov Volume IV The Lithic Assemblage Springer Cham 2018 ISBN 978 3 319 74050 8 Als Herausgeberin Bearbeiten Naama Goren Inbar und John D Speth Hrsg Human Paleoecology in the Levantine Corridor Oxbow Books Oxford 2004 ISBN 978 1 84217155 4 Naama Goren Inbar und Gonen Sharon Hrsg Axe Age Acheulian Tool making from Quarry to Discard Equinox London 2006 ISBN 978 1 84553138 6 Naama Goren Inbar und Baruch Spiro Hrsg Early Middle Pleistocene palaeoenvironments in the Levant In Journal of Human Evolution Band 60 Nr Nr 4 2011 S 319 522 ThemenubersichtArtikel in Fachzeitschriften Bearbeiten Shmuel Belitzky Naama Goren Inbar und Ella Werker A Middle Pleistocene wooden plank with man made polish In Journal of Human Evolution Band 20 Nr 4 1991 S 349 353 doi 10 1016 0047 2484 91 90015 N Naama Goren Inbar et al An Acheulian biface assemblage from the site of Gesher Benot Ya aqov Israel Indications of African Affinities In Journal of Field Archaeology Band 23 Nr 1 1996 S 15 30 doi 10 1179 009346996791974007 Naama Goren Inbar et al Nuts nut cracking and pitted stones at Gesher Benot Ya aqov Israel In PNAS Band 99 Nr 4 2002 S 2455 2460 doi 10 1073 pnas 032570499 Nira Alperson Afil und Naama Goren Inbar Out of Africa and into Eurasia with controlled use of fire Evidence from Gesher Benot Ya aqov Israel In Archaeology Ethnology and Anthropology of Eurasia Band 28 2006 S 63 78 doi 10 1134 S1563011006040086 Nira Alperson Afil Daniel Richter und Naama Goren Inbar Phantom hearths and the use of fire at Gesher Benot Ya Aqov Israel In PaleoAnthropology 2007 S 1 15 Volltext PDF Nira Alperson Afil Gonen Sharon Mordechai Kislev und Naama Goren Inbar Spatial organization of hominin activities at Gesher Benot Ya aqov Israel In Science Band 326 Nr 5960 2009 S 1677 1680 doi 10 1126 science 1180695 Naama Goren Inbar Culture and cognition in the Acheulian industry a case study from Gesher Benot Ya aqov In Philosophical transactions of the Royal Society Series B Biological sciences Band 366 Nr 1567 2011 S 1038 1049 doi 10 1098 rstb 2010 0365 Naama Goren Inbar Yoel Melamed Irit Zohar Kumar Akhilesh und Shanti Pappu Beneath Still Waters Multistage Aquatic Exploitation of Euryale ferox Salisb during the Acheulian In Internet Archaeology Nr 37 2014 doi 10 11141 ia 37 1 Gadi Herzlinger Sonia Pinsky und Naama Goren Inbar A note on handaxe knapping products and their breakage taphonomy An experimental view In Journal of Lithic Studies Band 2 Nr 1 2015 S 65 82 doi 10 2218 jls v2i1 1295 Volltext Naama Goren Inbar Gonen Sharon Nira Alperson Afil und Gadi Herzlinger A new type of anvil in the Acheulian of Gesher Benot Ya aqov Israel In Philosophical transactions of the Royal Society Series B Biological sciences Band 370 Nr 1682 2015 doi 10 1098 rstb 2014 0353 Weblinks BearbeitenVideo eines Vortrags von Naama Goren Inbar englisch Out of Africa a levantine perspective Afrika die Wiege der Menschheit betrachtet aus dem Blickwinkel der Levante Webseite der Fundstelle Gesher Benot Ya aqov Ehemalige Webseite von Naama Goren Inbar auf den Server der Hebrew University Memento vom 18 Oktober 2018 im Internet Archive Belege Bearbeiten Ofer Bar Yosef und Naama Goren Inbar The lithic assemblages of Ubeidiya A lower palaeolithic site in the Jordan Valley Qedem Institute of Archaeology Hebrew University of Jerusalem Jerusalem 1993 doi 10 2307 43587057 Naama Goren Inbar A figurine from the Acheulian site of Berekhat Ram In Mi Tekufat Ha Even Journal of the Israel Prehistoric Society Band 19 1986 S 7 12 doi 10 2307 23373142 Naama Goren Inbar und Sergiu Peltz Additional remarks on the Berekhat Ram figurine In Rock Art Journal Band 12 1995 S 153 154 Naama Goren Inbar Quneitra A Mousterian Site on the Golan Heights Qedem Monographs of the Institute of Archaeology Nr 31 The Hebrew University of Jerusalem Jerusalem 1990 doi 10 2307 43588726 Naama Goren Inba et al Pleistocene Milestones on the Out of Africa Corridor at Gesher Benot Ya aqov Israel In Science Band 289 Nr 5481 2000 S 944 947 doi 10 1126 science 289 5481 944 Naama Goren Inbar et al A butchered elephant skull and associated artifacts from the Acheulian site of Gesher Benot Ya aqov Israel In Paleorient Band 20 Nr 1 1994 S 99 112 doi 10 3406 paleo 1994 4604 Rivka Rabinovich Sabine Gaudzinski Windheuser und Naama Goren Inbar Systematic butchering of fallow deer Dama at the early middle Pleistocene Acheulian site of Gesher Benot Ya aqov Israel In Journal Of Human Evolution Band 54 Nr 1 2008 S 134 149 doi 10 1016 j jhevol 2007 07 007 Naama Goren Inbar Culture and cognition in the Acheulian industry a case study from Gesher Benot Yaʿaqov In Philosophical Transactions of the Royal Society B Biological Sciences Band 366 Nr 1567 2011 1038 1049 doi 10 1098 rstb 2010 0365 Naama Goren Inbar et al Evidence of Hominin Control of Fire at Gesher Benot Ya aqov Israel In Science Band 304 Nr 5671 2004 S 725 727 doi 10 1126 science 1095443 Nira Alperson Afil Continual fire making by Hominins at Gesher Benot Ya aqov Israel In Quaternary Science Reviews Band 27 Nr 17 18 2008 S 1733 1739 doi 10 1016 j quascirev 2008 06 009 Fire out of Africa A key to the migration of prehistoric man Auf eurekalert org vom 26 Oktober 2008 Excavation Sites Show Distinct Living Areas Early in Stone Age Auf nytimes com vom 21 Dezember 2009 Nira Alperson Afil Daniel Richter und Naama Goren Inbar Evaluating the intensity of fire at the Acheulian site of Gesher Benot Ya aqov Spatial and thermoluminescence analyses In PLoS ONE 12 11 e0188091 doi 10 1371 journal pone 0188091 Eintrag Prof Naama Goren Inbar auf der Website der Israelischen Akademie der Wissenschaften Normdaten Person GND 137786719 lobid OGND AKS LCCN n91060639 VIAF 5183702 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Goren Inbar NaamaKURZBESCHREIBUNG israelische Archaologin und PalaontologinGEBURTSDATUM 20 Juli 1948GEBURTSORT Jerusalem Israel Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Naama Goren Inbar amp oldid 237058011