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Phillip Vallentine Tobias 14 Oktober 1925 in Durban 7 Juni 2012 in Johannesburg 1 war ein sudafrikanischer Palaoanthropologe und Autor von mehr als 1100 wissenschaftlichen Publikationen Phillip Tobias 2007 In seinem Nachruf bezeichnete ihn Bernard Wood in der Fachzeitschrift Nature als den Doyen der palaoanthropologischen Wissenschaftsgemeinde der mehr als ein halbes Jahrhundert lang den Ausgrabungen in Sterkfontein vorstand In Science schrieb Tim White Africa has now lost one of her greatest scientists Inhaltsverzeichnis 1 Werdegang 2 Forschungsthemen 3 Auszeichnungen 4 Schriften Auswahl 5 Literatur 6 Weblinks 7 BelegeWerdegang Bearbeiten nbsp Phillip Tobias und das Kind von TaungPhillip Tobias besuchte in Bloemfontein die St Andrew s School und eine weiterfuhrende Schule in Durban 2 Ab 1942 studierte er an der University of the Witwatersrand Wits in Johannesburg Medizin und erwarb 1946 seinen Bachelor Abschluss in den Fachern Physiologie Histologie und Embryologie Spater spezialisierte er sich im Rahmen des Master Studiums auf die Facher Anatomie und Genetik Abschluss 1950 und er erwarb 1953 im Fach Genetik auch den ersten Doktorgrad einen zweiten Doktorgrad erwarb er spater im Fach Palaoanthropologie Bereits Ende der 1940er Jahre kam Tobias in Kontakt mit Raymond Dart der damals die Abteilung fur Anatomie leitete und kurz zuvor das von einem Steinbrucharbeiter bei Taung entdeckt hatte und spater so genannte Kind von Taung als das Fossil der zuvor unbekannten Art des Australopithecus africanus beschrieben hatte Anfang der 1950er Jahre entschloss sich Tobias trotz des verscharften Apartheid Systems in Sudafrika zu bleiben und an seiner Universitat dagegen anzukampfen Bereits 1949 hatte Tobias als Prasident der National Union of South African Students die erste Anti Apartheid Bewegung an den sudafrikanischen Universitaten ins Leben gerufen Als 1977 Steve Biko in Polizeigewahrsam zu Tode kam war es Tobias der eine gerichtliche Untersuchung in Gang brachte Von 1959 bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1993 war er Professor und Leiter der Abteilung fur Anatomie an der medizinischen Fakultat der University of the Witwatersrand Forschungsthemen BearbeitenIm Anschluss an seine Doktorarbeit nahm Tobias an einer Expedition teil deren Ziel es war in der Kalahari Wuste das Volk der San zu studieren Dies bezeichnete er spater in seiner Autobiographie Into the Past A Memoir als ein Schlusselerlebnis das ihn zum Forscher im Fach Anthropologie werden liess 1955 56 untersuchte er hominine Fossilien die in Grossbritannien Frankreich und in den USA verwahrt wurden Danach kehrte er nach Sudafrika zuruck lehrte an der Wits und wurde 1959 kurz nach dem Tod von Raymond Dart zum Leiter der Abteilung fur Anatomie der University of the Witwatersrand ernannt Im gleichen Jahr wurde er von Mary Leakey und Louis Leakey eingeladen bei der Bearbeitung des Typusexemplars des damals noch Zinjanthropus boisei heute Paranthropus boisei genannten Schadelfundes OH 5 mitzuwirken Bis in die fruhen 1990er Jahre hinein summierten sich die von ihm entdeckten homininen Funde auf mehr als 600 Fossilien zumeist von Australopithecus africanus Er war neben Ron Clarke Co Autor der ersten Publikation von Fussknochen die zu einem Australopithecus Fossil gehoren das als Little Foot bekannt wurde Von ihm und John Russell Napier stammt ferner die ausserst detailreiche Erstbeschreibung von Homo habilis dessen Knochen 1964 von Louis Leakey geborgen und zur genaueren Analyse an die beiden Forscher gegeben worden waren Auszeichnungen Bearbeiten nbsp Bronzebuste von Phillip Tobias im Sterkfontein Hohlensystem1987 erhielt Phillip Tobias den Balzan Preis und 1997 den Charles R Darwin Lifetime Achievement Award der American Association of Physical Anthropologists In Anerkennung seiner wissenschaftlichen und politischen Leistungen wurde er 1992 von Staatsprasident de Klerk mit dem Order of Meritorious Service in Gold und 1999 von Prasident Nelson Mandela mit dem Order of the Southern Cross of South Africa in Silber ausgezeichnet 3 Er war Grundungsmitglied der Academy of Science of South Africa und Fellow der Royal Society Die Royal Society of South Africa nahm ihn als eines von zwei sudafrikanischen Mitgliedern auf und verlieh ihm die nur selten vergebene John Herschel Medal 1986 wurde er in die American Academy of Arts and Sciences gewahlt 1987 in die National Academy of Sciences und 1996 in die American Philosophical Society 4 Schriften Auswahl Bearbeitenmit Louis Leakey und John Russell Napier A new species of the genus Homo from Olduvai Gorge In Nature Band 202 1964 S 7 9 doi 10 1038 202007a0 Volltext PDF 344 kB Memento vom 4 Februar 2015 im Internet Archive mit Gustav Heinrich Ralph von Koenigswald A Comparison Between the Olduvai Hominines and those of Java and some Implications for Hominid Phylogeny In Nature Band 204 1964 S 515 518 doi 10 1038 204515a0 Olduvai Gorge Volume 2 The Cranium and Maxillary Dentition of Australopithecus Zinjanthropus boisei Cambridge University Press New York 1967 Olduvai Gorge Volume 4 The skulls endocasts and teeth of Homo habilis Cambridge University Press Cambridge New York 1991 ISBN 0 521 75886 6 mit Ronald J Clarke Sterkfontein member 2 foot bones of the oldest South African hominid In Science Band 269 1995 S 521 524 doi 10 1126 science 7624772 Into the Past A Memoir Picador Africa 2005 ISBN 1 77010 015 6 Literatur BearbeitenJeffrey K McKee Phillip Vallentine Tobias 14 October 1925 7 June 2012 In Biographical Memoirs of Fellows of the Royal Society Band 72 2022 doi 10 1098 rsbm 2021 0041 freier Volltext Tim D White Phillip V Tobias 1925 2012 In Science Band 337 Nr 6093 2012 S 423 doi 10 1126 science 1225988 Bernard Wood Phillip Vallentine Tobias 1925 2012 In Nature Band 487 Nr 7405 2012 S 40 doi 10 1038 487040a Weblinks BearbeitenHamba kahle Prof Phillip Tobias Nachruf der University of the Witwatersrand vom 7 Juni 2012 Memento vom 2 April 2015 im Internet Archive South Africa s beloved Professor Phillip Tobias dies Memento vom 9 Juni 2012 im Internet Archive Nachruf der Gauteng Tourism Authority vom 7 Juni 2012 Vollstandige LiteraturlisteBelege Bearbeiten Scientist Phillip Tobias dies Auf news24 com vom 7 Juni 2012 Eintrag zu Tobias Phillip Vallentine 1925 2012 Professor im Archiv der Royal Society London sahistory org za Liste der Ordensempfanger 1999 Memento vom 20 Januar 2019 im Internet Archive Member History Phillip V Tobias American Philosophical Society abgerufen am 7 Dezember 2018 englisch mit biographischen Anmerkungen Normdaten Person GND 130885002 lobid OGND AKS LCCN n79077336 VIAF 60198413 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Tobias PhillipALTERNATIVNAMEN Tobias Phillip Vallentine vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG sudafrikanischer PalaoanthropologeGEBURTSDATUM 14 Oktober 1925GEBURTSORT DurbanSTERBEDATUM 7 Juni 2012STERBEORT Johannesburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Phillip Tobias amp oldid 236869269