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Dieser Artikel behandelt das Fossil Little Foot Fur die Zeichentrickfigur Littlefoot siehe In einem Land vor unserer Zeit Little Foot kleiner Fuss bezeichnet das vollstandigste bisher entdeckte Skelett eines fruhen Vertreters der Hominini 1 Es wurde in einer Kalkstein Formation in Sterkfontein Sudafrika entdeckt und wird in den Fachveroffentlichungen als Australopithecus prometheus zur Gattung Australopithecus gestellt Der Spitzname kleiner Fuss entstand da von diesem Fossil 1995 von Ronald J Clarke zunachst vier zusammengehorige Fussgelenkknochen beschrieben wurden Aus der Beschaffenheit dieser Fussknochen wurde abgeleitet dass ihr Besitzer zum aufrechten Gang befahigt war Jedoch ahnelt der Bauplan des Schultergurtels dem Bauplan der Gorillas was bedeutet dass Little Foot noch an eine suspensorische Fortbewegung auf Baumen angepasst war Der gereinigte Schadel von Little Foot Die vier namensgebenden Fussknochen von Little Foot Der Schadel von Little Foot am Fundort im Jahr 2006Blick uber den Fundort im November 2006Die Freilegung und Bergung der Knochen erwies sich als ausserst schwierig und langwierig da sie vollstandig in betonartig harte Brekzie aus Dolomit und Radiolarit eingebettet waren Inhaltsverzeichnis 1 Fundgeschichte 2 Datierung 3 Fundbeschreibung 4 Lebensweise 5 Taxonomische Einordnung 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 BelegeFundgeschichte BearbeitenDer Fundort die Silberberg Grotte war in Sudafrika seit den 1930er Jahren als Lagerstatte von Fossilien bekannt Helmut Kurt Silberberg ein promovierter Kunsthandler und Galerist aus Johannesburg nach dem der vordere Teil des weitlaufigen Gang und Hohlensystems spater benannt wurde hatte in ihm wiederholt Fossilien aufgesammelt motiviert durch einen Fund von Robert Broom der 1936 den ersten Schadel eines erwachsenen Australopithecus das Fossil TM 1511 in Sterkfontein entdeckt hatte Aus wissenschaftlicher Sicht wurden die Bodenschichten im Gebiet von Sterkfontein damals irrtumlich dem oberen Pleistozan zugeschrieben und galten daher als nicht besonders alt 2 Dies anderte sich erst im Januar 1945 nachdem der franzosische Prahistoriker und katholische Priester Henri Breuil die beiden Kiefer einer fossilen Hyane an Broom weiterreichte die Silberberg bereits 1942 in einem tieferen Abschnitt des Hohlensystems entdeckt hatte Broom erkannte dass dieses Fossil der wesentlich alteren Epoche des Pliozan zuzuordnen sei 3 und benannte es 1946 in einer Ubersichtsarbeit zu seinen sudafrikanischen Fossilienfunden als Lycyaena silberbergi 4 heute wird die Art als Chasmaporthetes silberbergi zur Gattung Chasmaporthetes gestellt Eingehende wissenschaftliche Untersuchungen in der Hohle fanden trotz dieses Fundes und seiner zeitlichen Einordnung nicht statt Es dauerte bis 1978 als Phillip Tobias und sein Kollege Alun R Hughes 1916 1992 im Umfeld der Hohle einen Beobachtungsposten einrichten liessen von dem aus ihre Helfer den kommerziellen Abbau von Kalkstein aus der Nahe mitverfolgen konnten in der Hoffnung im Abraum Fossilien von Australopithecus entdecken zu konnen letztlich scheinbar erfolglos trotz einer Vielzahl entdeckter Raubtier und Affenfossilien 1992 wurde schliesslich Ronald J Clarke von Tobias beauftragt eine Ausgrabung in der Silberberg Grotte zu leiten erneut in der Hoffnung Australopithecus Fossilien zu bergen Das betonartig harte Gestein wurde durch mehrere kleine Sprengladungen gelockert zahlreiche Fossilien von Raubtieren und von Meerkatzenverwandten wurden entdeckt jedoch erneut keine Australopithecus Fossilien und ungewohnlich wenige Fossilien aus dem Formenkreis der Rinderartigen Bovidae Dieser Mangel an Fossilien von Boviden veranlasste Clarke einen Blick auf die seit den 1970er Jahren von Tobias und Hughes aufbewahrten Funde aus dem Kalkstein Abraum zu werfen 2 Am 6 September 1994 offnete Clarke einen mit Silberberg Grotto D 20 beschrifteten Karton der u a eine Plastiktute mit der Beschriftung carnivore foot bones Fussknochen von Raubtieren enthielt 5 Einen dieser bereits 1980 archivierten Fussknochen identifizierte Clarke sofort als hominin und beim weiteren Durchstobern der Sammlung stiess er auf drei weitere hominine Fussknochen die im folgenden Jahr wissenschaftlich beschrieben wurden 6 Da das linke Sprungbein das linke Kahnbein das linke Keilbein sowie der linke Mittelfussknochen als zusammengehorig erkannt worden waren wurden zunachst weitere unausgewertete Bestande gesichtet und in diesen bis Juni 1997 acht weitere Fuss und Handknochen entdeckt die moglicherweise dem gleichen Fossil zugeschrieben werden konnten Einer dieser Knochen das Fragment eines rechten Schienbeins wies eine relativ frische Bruchstelle auf die fruhestens in den 1920er Jahren bei einer Sprengung zum Abbau von Kalkstein entstanden sein konnte Daraufhin bat Clarke Anfang Juli 1997 zwei Praparatoren seines Instituts Stephen Motsumi und Nkwane Molefe den ursprunglichen Fundort der Fossilien 25 Meter unter der Oberflache der Silberberg Grotte erneut abzusuchen Tatsachlich entdeckten die beiden in dieser Hohle mit den Ausmassen einer mittelgrossen Kirche 7 am 3 Juli nach nur zwei Tagen Suche mit Hilfe von Handlampen das Gegenstuck zum bereits bekannten Fragment 8 In unmittelbarer Nahe zu diesem rechten Schienbein Fragment entdeckten die beiden Praparatoren das aus dem Boden ragende Fragment eines linken Schienbeins dessen Fortsetzung sich bereits unter den Jahre zuvor aus der Hohle geborgenen Fossilien befand ferner ein linkes Wadenbein Da sich die Knochenfunde beider Beine in anatomisch korrekter Anordnung befanden vermuteten die Praparatoren dass es sich um ein vollstandiges Skelett handeln konnte das mit dem Gesicht nach unten in den Kalkstein eingebettet worden war In den folgenden Monaten legten Clarke und seine beiden Assistenten mit Hilfe von Hammer und kleinen Meisseln zunachst weitere Fussknochen frei Erste Uberreste des Oberkorpers einen Oberarmknochen entdeckte Stephen Motsumi am 11 September 1998 und am 17 September wurde schliesslich auch der Kopf des Individuums sichtbar ein mit dem Unterkiefer verbundener Schadel dessen linke Seite nach oben weist Ein Jahr spater im Juli und August 1999 wurden abermals in anatomisch korrekter Anordnung ein linker Unterarm sowie die zugehorige linke Hand entdeckt und teilweise freigelegt Clarke berichtete von dieser Entdeckung sechs Monate spater 9 und erlauterte nunmehr alle bisherigen Analysen deuteten darauf hin dass der fossile Leichnam offenbar vollstandig durch Gelandebewegungen allenfalls geringfugig verschoben und auch nicht durch Raubtiere beschadigt worden sei Ferner habe man in der Umgebung der Hand und der Handgelenkknochen schmale ehemalige Hohlraume entdeckt die mit Calciumcarbonat verfullt seien Dies deute darauf hin dass der Korper vermutlich bereits vor seiner vollstandigen Verwesung von Gesteinsablagerungen umhullt wurde Die Freilegung der fossilen Knochen erwies sich als ausserst muhsam Zwar wurden zunachst besonders dicke Gesteinsbrocken mit Hammer und Meissel abgetragen jedoch erwiesen sich die Fossilien als sehr viel weicher als das sie umgebende Gestein Brekzie Radiolarit und extrem harter Tropfstein Deshalb wurde im Fortgang der Freilegungsarbeiten nicht nur in der unmittelbaren Nahe von Knochen ausschliesslich mit einem elektrisch betriebenen Gravierstift Air Scribe gearbeitet Zusatzlich erschwert wurden die Arbeiten durch eindringendes Regenwasser das die bereits oberflachlich freigelegten Fossilien zu schadigen drohte weswegen die Arbeiten wahrend der alljahrlichen Regenperioden mehrfach monatelang unterbrochen werden mussten Erst im Juni 2011 waren samtliche Knochen auch unterseits per Gravierstift soweit vom Gestein abgetrennt worden dass sie noch immer eingebettet in mehreren Gesteinsblocken aus der Hohle ins Labor gebracht werden konnten Die vollstandige Praparation der Knochen dauerte bis 2017 2 Datierung BearbeitenAls schwierig und im Ergebnis bisher unbefriedigend erwies sich die Altersbestimmung des Fundes 10 da es im Bereich der Fundstelle keine vulkanischen Schichten gibt anhand derer eine sichere absolute Datierung moglich war Daher wurde im Juli 1995 auf Grundlage einer relativen Datierung anhand von fossilen Meerkatzenverwandten und einiger Carnivoren fur die als member 2 Fundschicht 2 bezeichnete Fundschicht ein geschatztes Alter von 3 0 bis 3 5 Millionen Jahre ausgewiesen weswegen das Fossil als der bis dahin alteste Fund eines Vertreters der Hominini in Sudafrika bezeichnet wurde diese Alterszuschreibung passte exakt zu den seit 1978 bekannten und als sicher datiert geltenden homininen Fussspuren von Laetoli In einer zweiten Analyse der Begleitfunde wurde diese Datierung jedoch bereits im Marz 1996 als zu alt kritisiert und stattdessen rund 2 5 Mio Jahre als das wahrscheinlichere Alter benannt 11 Zu einem ahnlichen Ergebnis kam 2002 eine Studie der zufolge Little Foot junger als 3 Mio Jahre ist 12 Ein Jahr spater wurde dann aber auf Basis der Aluminium Beryllium Methode sogar ein Alter von mehr als 4 Millionen Jahren publiziert 13 Ende 2006 ergab eine neuerliche Studie mit Hilfe der Uran Blei Datierung jedoch ein Alter von 2 17 0 17 Mio Jahren 14 Diese Datierung wurde durch eine 2011 publizierte palaomagnetische Analyse des einbettenden Schichtpaketes bestatigt die ein Mindestalter von 2 2 Mio Jahren und ein Hochstalter von 2 58 Mio Jahren ergeben hat 15 Eine fruhere palaomagnetische Datierung von etwa 3 3 Millionen Jahren basierte auf einer falschen Annahme zum Mindestalter der hangenden Schichten 16 2014 wurde dann jedoch wieder argumentiert das Fossil sei mindestens 3 Mio Jahre alt 17 und 2015 ergab eine neuerliche Aluminium Beryllium Datierung ein Alter von 3 67 0 16 Mio Jahren 18 Die Datierung ist weiterhin umstritten 19 wurde aber im Juni 2022 durch eine Aluminium Beryllium Datierung der Fundschicht 4 gestutzt 20 Fundbeschreibung BearbeitenEnde 2008 publizierte Clarke eine Rekonstruktion der Umstande aufgrund derer das Fossil so ungewohnlich gut erhalten bleiben konnte 21 Im Unterschied zu den anderen Knochenfunden in der gleichen Hohle die augenscheinlich uber langere Zeitspannen hinweg an ihren endgultigen Lagerort geschwemmt worden waren befanden sich im Nahbereich des Fundhorizonts von Little Foot keine anderen Fossilien wohl aber in darunter liegenden Fundhorizonten Auch weist das Fossil keine Beschadigungen durch Raubtiere auf es wurde also nicht als Beute in die Hohle verschleppt Gleichwohl sind einzelne Knochen zerbrochen ohne dass dies auf die Steinbrucharbeiten im fruhen 20 Jahrhundert zuruckgefuhrt werden kann Aus diesen Befunden und aus genauen Analysen der Gesteinsschichten am Fundort des Fossils schloss Clarke daher dass der Australopithecus wie zuvor andere Tiere durch ein Loch im Dach der Hohle in diese gesturzt sein muss und dort verendete Kurze Zeit spater sei das Loch vermutlich durch hineinsturzendes Material verstopft worden so dass kein Wasser mehr eindringen und die Knochen des Kadavers wegspulen konnte Ende 2018 wurden auf einer Online Plattform des Cold Spring Harbor Laboratory die ersten bereits fur 2012 angekundigten ausfuhrlicheren Fundbeschreibungen publiziert diese Fachartikel hatten zuvor das Peer Review Verfahren des Journal of Human Evolution durchlaufen 22 Demnach besass Little Foot deutlich langere Beine als Arme und ware sollte die Datierung auf ein Alter von 3 67 Millionen Jahre Bestand haben der alteste Beleg fur diese fur spatere Arten der Hominini charakteristischen Merkmale Dieser von anderen Menschenaffen abweichende Bauplan der Extremitaten belege zugleich eine fruhe Anpassung an den aufrechten Gang 23 Eine Krummung des linken Unterarms deutet den anatomischen Studien zufolge auf eine Sturzverletzung wahrend der Kindheit hin 24 In einer genauen Beschreibung des Schadels wurden zahlreiche Merkmale herausgestellt die Little Foot von allen anderen bekannten Arten der Gattung Australopithecus unterscheiden weswegen 2018 die bereits 2015 erfolgte vorlaufige Zuordnung von Little Foot zu Australopithecus prometheus bekraftigt wurde 25 Das Schadel Innenvolumen betrug vergleichbar mit dem eines heute lebenden Schimpansen mindestens 408 cm3 Aus einer dreidimensionalen virtuellen Rekonstruktion der Gehirnoberflache wurde unter anderem abgeleitet dass Little Foot noch einen wesentlich grosseren visuellen Cortex besass als spatere Vertreter der Hominini und dass auch andere Bereiche der Gehirnoberflache grossere Ahnlichkeiten mit den Merkmalen der Vorfahren heute lebender Schimpansen hatten als mit jenen des anatomisch modernen Menschen 26 Aus der relativ kleinen Grosse der Zahne wurde abgeleitet dass Little Foot als ein weibliches Individuum interpretiert werden kann Die Korpergrosse betrug 130 Zentimeter 27 Auch konne die Bezahnung als Hinweis darauf interpretiert werden dass sich Australopithecus prometheus uberwiegend von pflanzlicher Nahrung ernahrte 28 Lebensweise BearbeitenSchon in der 1995 veroffentlichten ersten Beschreibung der vier zunachst entdeckten Fussknochen hatten die Autoren erlautert dieser Australopithecus habe zwar aufrecht gehen konnen sei jedoch auch in der Lage gewesen auf Baumen zu leben und mit Hilfe von Greifbewegungen dank der noch opponierbaren Zehe in diesen umherzuklettern Der Bau des Fusses unterscheide sich nur geringfugig von dem eines Schimpansen 29 Durch die weiteren 1998 entdeckten Fussknochen sah Clarke sich in dieser anfanglichen Einschatzung bestatigt Die aus Laetoli bekannten Fussabdrucke von Australopithecus und die Anordnung der in der Silberberg Grotte entdeckten Fussknochen weisen seiner Fundbeschreibung zufolge ein hohes Mass an Ubereinstimmung auf In seiner 1999 erschienenen Beschreibung der fossilen Handknochen wies Clarke darauf hin dass sowohl die Lange der Handflache als auch die Lange der einzelnen Fingerknochen deutlich kurzer sei als die der Schimpansen und Gorillas die Hand wurde wie die der modernen Menschen als relativ unspezialisiert bezeichnet Unter Verweis auf Raubtierfunde die zur Zeit der Australopithecinen in Afrika lebten schloss sich Clarke der Auffassung von Jordi Sabater Pi an 30 der 1997 argumentiert hatte ein nachtlicher Aufenthalt am Boden sei fur Australopithecus zu gefahrlich gewesen so dass er vermutlich ahnlich den heute lebenden Schimpansen und Gorillas Schlafnester auf Baumen gebaut habe Sein Korperbau lasse es ferner als moglich erscheinen dass sich Australopithecus auch tagsuber zeitweise auf Baumen aufgehalten habe um dort Nahrung zu suchen 31 Bestatigt wurden diese Interpretationen durch eine Analyse der Masse und der Beweglichkeit des ersten obersten Halswirbels des Atlas Einer 2020 publizierten Studie zufolge ahnelte dessen Beweglichkeit der eines heute lebenden Schimpansen Zudem ergab eine anhand der Knochenmerkmale mogliche Rekonstruktion des Blutdurchflusses zum Gehirn dass Little Foot ebenfalls vergleichbar mit den Schimpansen nur ungefahr ein Drittel der Blutmenge zum Gehirn transportieren konnte die ein anatomisch moderner Mensch ans Gehirn leitet 32 Der Bau des Schultergurtels und in der Folge die Bewegungsmoglichkeiten der Arme weisen ebenfalls grossere Ahnlichkeiten mit dem Schultergurtel insbesondere der Gorillas auf als mit jenem des Homo sapiens Einer 2021 veroffentlichten Studie zufolge wurden die anatomischen Merkmale des Schultergurtels dahingehend interpretiert dass Little Foot sich unterhalb von Asten die Hande uber dem Kopf schwingend in Baumen fortbewegen konnte 33 Auch der Bau des Innenohrs gleicht eher dem eines Schimpansen als dem eines anatomisch modernen Menschen was ebenfalls auf einen mindestens zeitweiligen Aufenthalt auf Baumen schliessen lasst oder auf zumindest ahnliche Anforderungen an die Aufrechterhaltung der visuellen Stabilitat und des Gleichgewichts bei einer grosseren Vielfalt von Kopfpositionen 34 Taxonomische Einordnung BearbeitenZunachst wurde der Fund Sammlungsnummer Stw 573 keiner bestimmten Art der Gattung Australopithecus zugeordnet In der ersten Fundbeschreibung vom Juli 1995 hiess es zwar Die Knochen gehoren vermutlich zu einem fruhen Angehorigen von Australopithecus africanus oder zu einer anderen fruhen Art der Hominiden Nachdem 1998 ein Teil des Schadels entdeckt und freigelegt worden war wies Ron Clarke nunmehr darauf hin dass der Fund zwar vermutlich der Gattung Australopithecus zuzuordnen sei jedoch dessen ungewohnliche Merkmale mit keiner bis dahin beschriebenen Australopithecus Art ubereinstimmen 35 Erst Ende 2008 legte sich Clarke dann endgultig fest beschrieb zahlreiche Merkmalsabweichungen zwischen einerseits Little Foot andererseits Australopithecus africanus sowie Australopithecus afarensis und ordnete das Fossil einer zweiten seinerzeit in Sudafrika neben Australopithecus africanus lebenden und bislang unbenannten Art zu 36 Er griff damit zugleich Uberlegungen von Robert Broom und Raymond Dart auf die bereits in den 1930er Jahren diverse Funde aus Taung Sterkfontein und Makapansgat der Cradle of Humankind zu unterschiedlichen Arten 1948 beispielsweise zu Australopithecus prometheus 37 gestellt hatten spater hatte sich fur diese Funde aber international die gemeinsame Bezeichnung Australopithecus africanus durchgesetzt Nach dem Fund des rund zwei Millionen Jahre alten Australopithecus sediba der im Jahr 2008 nur 15 km von Sterkfontein entfernt in der Malapa Hohle entdeckt worden war wurde die Vermutung geaussert dass Little Foot ein Vorfahre von Australopithecus sediba gewesen sein konnte Obwohl eine detaillierte Beschreibung von Little Foot anhand derer die Verwandtschaft mit anderen Arten fachlich erortert werden konnte von Clarke zwar fur Ende 2012 angekundigt worden war 38 jedoch nicht publiziert wurde ordnete er im Jahr 2015 den Fund der auf diese Weise zum zweiten Mal eingefuhrten Art Australopithecus prometheus zu die parallel zu Australopithecus africanus in Sudafrika existiert habe 18 Die Zuordnung gleich alter und einander ahnelnder Fossilien zu unterschiedlichen Arten ist zwischen Lumpern und Splittern umstritten da die naturliche Variabilitat der Arten moglicherweise unterschatzt werde 39 Gegen die Zuordnung von Stw 573 zu Australopithecus prometheus wurde beispielsweise eingewandt dass diese Art weder 1948 noch jemals danach hinreichend prazise von Australopithecus africanus abgegrenzt wurde vergl Nomen nudum so dass es sich aus diesem formalen Grund verbiete den Artnamen fur in jungerer Zeit entdeckt Fossilien zu verwenden es sei denn ein neuer Holotypus werde eingefuhrt 40 41 Siehe auch BearbeitenListe homininer FossilienLiteratur BearbeitenJorn Auf dem Kampe Der Schatz von Sterkfontein In Geo Nr 6 2011 S 78 92 Ronald J Clarke Excavation reconstruction and taphonomy of the StW 573 Australopithecus prometheus skeleton from Sterkfontein Caves South Africa In Journal of Human Evolution Band 127 2019 S 41 53 doi 10 1016 j jhevol 2018 11 010 Weblinks BearbeitenVormensch Little Foot aus dem Rennen Neue Datierung macht Australopithecus Skelett mehr als eine Million Jahre junger Auf scinexx de vom 8 Dezember 2006 Am Anfang eine Leiche Phillip Tobias uber den Fund des altesten Vormenschskeletts in Sudafrika Auf spiegel de vom 14 Dezember 1998 Hominin v monkey deathmatch ended in a draw when they fell down a hole Auf newscientist com vom 21 Dezember 2018 Belege Bearbeiten Reiner Protsch von Zieten Ronald J Clarke The oldest complete skeleton of an Australopithecus in Africa StW 573 In Anthropologischer Anzeiger Band 61 2003 S 7 17 a b c Ronald J Clarke Excavation reconstruction and taphonomy of the StW 573 Australopithecus prometheus skeleton from Sterkfontein Caves South Africa In Journal of Human Evolution Band 127 2019 S 41 53 doi 10 1016 j jhevol 2018 11 010 Robert Broom Age of the South African Ape men In Nature Band 155 1945 S 389 390 doi 10 1038 155389a0 Robert Broom und Gerrit Willem Hendrik Schepers The South African fossil ape men the Australopithecinae In Transvaal Museum Memoir Nr 2 Pretoria 1946 Die Darstellung der Fundgeschichte folgt einer Beschreibung von Donald Johanson im Editorial zum Newsletter des Institute of Human Origins der Arizona State University vom Mai 2005 sowie in der Fundbeschreibung von Clarke aus dem Jahr 1998 im South African Journal of Science Band 94 S 460 f Ronald J Clarke Phillip Tobias Sterkfontein member 2 foot bones of the oldest South African hominid In Science Band 269 1995 S 521 524 doi 10 1126 science 7624772 Fossil Hominids Stw 573 Little Foot Auf talkorigins org zuletzt eingesehen am 15 Marz 2022 Ronald J Clarke First ever discovery of a well preserved skull and associated skeleton of Australopithecus In South African Journal of Science Band 94 1998 S 460 463 Ronald J Clarke Discovery of the complete arm and hand of the 3 3 million year old Australopithecus skeleton from Sterkfontein In South African Journal of Science Band 95 1999 S 477 480 Michael Balter Little Foot Big Mystery In Science Band 333 Nr 6048 2011 S 1374 doi 10 1126 science 333 6048 1374 So Jeffrey K McKee von der 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