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Henri Edouard Prosper Breuil 28 Februar 1877 in Mortain Manche 14 August 1961 in L Isle Adam Val d Oise war ein franzosischer Prahistoriker und katholischer Priester Er begrundete die Erforschung von Fels und Hohlenbildern und schuf die Grundlage fur die Chronologie der Altsteinzeit Henri Breuil 1954 El Cogul Roca dels Moros Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Erforschung der altsteinzeitlichen Kunst 3 Veroffentlichungen 4 Anmerkungen 5 Literatur 6 WeblinksLeben BearbeitenHenri Breuil trat 1895 ins Priesterseminar St Sulpice in Paris ein Durch seinen Lehrer Jean Guibert wurde er dort in die damals noch neuen Gedanken der Evolutionstheorie eingefuhrt Er wurde am 9 Juni 1900 zum katholischen Priester geweiht weshalb er in Frankreich allgemein als Abbe Breuil bekannt ist Ein Pfarramt nahm er niemals wahr fuhrte aber gelegentlich Kasualien durch und ausserte sich auch zu Fragen des Verhaltnisses zwischen Wissenschaft und Religion 1 Hauptberuflich widmete er sich wissenschaftlichen Arbeiten lehrte ab 1905 Vorgeschichte an der Universitat Freiburg Schweiz ab 1910 am Institut de Paleontologie Humaine in Paris und von 1929 bis 1947 am College de France 1938 wurde er Mitglied der Academie des Inscriptions et Belles Lettres 1924 erhielt er die Daniel Giraud Elliot Medal 1948 die Prestwich Medal der Geological Society of London 1958 erhielt er die erstmals verliehene Albrecht Penck Medaille fur Forschung zum Quartar 1955 wurde er zum Fellow der Royal Society of Edinburgh gewahlt 2 Erforschung der altsteinzeitlichen Kunst Bearbeiten nbsp Schaber Grattoirs aus dem Aurignacien Sammlung Breuil Museum de Toulouse Zusammen mit Louis Capitan 1854 1929 und Denis Peyrony 1869 1954 entdeckte Breuil 1901 in den Hohlen Les Combarelles und Font de Gaume im Departement Dordogne Wandmalereien der Cro Magnon Zeit Diese belegen dass es bereits vor 40 000 Jahren eine hoch entwickelte Kunst gab 1902 lud ihn Emile Cartailhac ein die Malereien von Marsoulas und Altamira zu studieren Danach nahm er an der Untersuchung verschiedener Fundstellen in Frankreich Spanien und Sudafrika teil Insbesondere ist er der erste Vorgeschichtler der die Hohle von Lascaux besuchte und beschrieb Viele Felsbilder erhielten ihre Namen durch Abbe Breuil und wurden durch dessen Untersuchungen bekannt Er kopierte die Zeichnungen farbig mit der Hand Diese wurden dann in der Fachliteratur veroffentlicht so auch der Dieu cornu oder Zauberer von Les Trois Freres Drei Bruder Hohle ein Mann Tier Mischwesen siehe auch Gehornter Gott Im Jahr 1912 inspizierte Abbe Breuil die Hohlenmalereien in der Cueva de la Pileta beim Dorf Benaoajan in Andalusien 1913 beschrieb er die Hohle Cova de les Calaveres beim valencianischen Benidoleig Seine 1938 bis 1939 durchgefuhrten Untersuchungen von Steintafeln aus dem Magdalenien mit Ritzzeichnungen von Tieren und erstaunlich modern gekleideten Menschen die in der Hohle von La Marche bei Lussac les Chateaux entdeckt wurden 3 bestatigten seine Theorie dass die Menschen der Steinzeit schon weiter entwickelt gewesen sein musste als bis dahin angenommen nbsp Jagdszene mit Weisser Dame Die prahistorische Kunst fuhrte ihn in den 1940er und 1950er Jahren mehrfach auch ins sudliche Afrika und ins heutige Namibia wo er die bereits im Jahre 1918 entdeckten Felsbilder im Brandbergmassiv untersuchte und eines der Bilder als Weisse Dame interpretierte Heute ist sich die Forschung sicher dass es sich um die Darstellung eines Jagers oder Kriegers handelt doch die Namen Dame blanche oder White Lady blieben bis heute erhalten Ein weiterer Irrtum Henri Breuils war die von ihm formulierte Verbindung zwischen der schwarzafrikanischen Felskunst mit der altkretischen Malerei der griechischen Fruhzeit Veroffentlichungen BearbeitenWahrend seines Lebens veroffentlichte Abbe Breuil uber 800 kurzere Artikel in diversen Fachzeitschriften Mit seinem Hauptwerk Quatre cent siecles d art parietal 1952 einer Zusammenstellung der zur damaligen Zeit bekannten altsteinzeitlichen Wandmalereien aus Frankreich erlangte er weltweite Bekanntheit Dieses Buch ist das Ergebnis von mehr als 700 Tagen unterirdischer Forschung Breuil strebte darin vor allem eine genaue Wiedergabe und Beschreibung der altsteinzeitlichen Werke und ihre Datierung an Anmerkungen Bearbeiten Vgl dazu Alan Houghton Broderick Father of Prehistory The Abbe Henri Breuil His Life and Times William Morrow amp Co New York NY 1963 S 129 142 Kapitel 7 Breuil and Religion Biographical Index Former RSE Fellows 1783 2002 Royal Society of Edinburgh abgerufen am 12 Oktober 2019 Leon Pales Les Gravures de La Marche Band 1 Felins et Ours Suivis du Felin Grave de la Bouiche Ariege Publications de l Institut de Prehistoire de l Universite de Bordeaux Memoire 7 ZDB ID 1125913 9 Ophrys Paris 1969 Literatur BearbeitenJacques Arnould L abbe Breuil Le pape de la prehistoire CLD Editions Tours 2011 ISBN 978 2 85443 551 1 Arnaud Hurel L abbe Breuil Un prehistorien dans le siecle CNRS Editions Paris 2011 ISBN 978 2 271 07251 1 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Henri Breuil Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Henri Breuil im Katalog der Deutschen NationalbibliothekNormdaten Person GND 118660039 lobid OGND AKS LCCN n79054703 VIAF 29599085 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Breuil HenriALTERNATIVNAMEN Breuil Henri Edouard Prosper vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG franzosischer PrahistorikerGEBURTSDATUM 28 Februar 1877GEBURTSORT MortainSTERBEDATUM 14 August 1961STERBEORT L Isle Adam Departement Val d Oise Frankreich Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Henri Breuil amp oldid 227203750